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1. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 26

1845 - Carlsruhe : Müller
26 des Volks zu erwerben und stürzte stch dadurch in große Schulden. Nachdem er kurze Zeit ein obrigkeitliches Amt in Portugal bekleidet hatte, wählte ihn das Volk zum Erstaunen aller, da er das gesetzliche Alter noch nicht hatte, zum Oberpriester. Er ging dann als Statthalter nach Spanien, wo er nicht nur seine Schulden zahlte, sondern sich auch unermeßliche Reich- thümer erwarb. In Rom verband er sich später aufs engste mit Pompesus und Crassus (Triumvirat, Dreimännerherrschaft), und jeder nahm eine einträgliche Provinz: Cäsar Gallien, Pompesus Spanien und Crassus Syrien. In Gallien ent- wickelte er sein großes Feldherrntalent und zeigte eine ungemeine Thätigkeit. Er eroberte es nach und nach ganz, besiegte den deutschen Fürsten Ariovist, machte zwei Streifzüge nach Deutsch- land, jedoch ohne Erfolg, zwei Züge nach England, und er- warb sich dadurch nicht nur Ruhm und Geld, sondern auch ein wohlgeübtes, ihm treuergebenes Heer. Crassus war indeß ge- storben , und Pompesus hatte in Rom höchst willkührlich ge- herrscht und gegen das Gesetz neben seiner Statthalterschaft die höchste obrigkeitliche Stelle in Rom bekleidet. Cäsar forderte nun für sich ein Gleiches. Dagegen erklärten sich Pompesus und der von ihm bestochene Senat und von Cäsar wurde verlangt, daß er sein Heer abdanke und nach Rom komme. Da rückte Cäsar mit seinem Heere in Italien ein, setzte, während Pompesus unthätig blieb, über den Rubicon und erklärte dadurch dem Pompesus und dem Senate den Krieg. Pompesus floh mit seiner Parthei nach Griechenland und Cä- sar unterwarf sich binnen 60 Tagen ganz Italien und Sicilien. Darauf wandte er sich nach Griechenland, schlug den Pompesus (48 v. Ch.) bei Pharsalus und zerstreute dessen Heer. Dieser begab sich nach Aegypten, wo er von dem Könige Ptolemäus Beistand erwartete. Aber Ptolemäus wagte, aus Furcht vor dem Sieger, nicht, den Besiegten zu beschützen und ließ ihn ermorden. Cäsar soll Thränen der Rührung vergossen haben, als man ihm das Haupt des Ermordeten zeigte. Nachdem auch die übrigen Anhänger des Pompesus in Afrika und Spanien nicht ohne große Mühe besiegt waren,

2. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 28

1845 - Carlsruhe : Müller
28 18jähnge Octavian, der von Cäsar adoptirte Enkel seiner Schwester und sein Hanpterbe, als Gegner des ihm sein Erbe vorenthaltenden Antonius auf. Das eigenmächtige Betragen des Antonius und Lepidus bestimmte den Senat, beide sammt ihren Anhängern für Feinde des Vaterlandes zu erklären, der Bürgerkrieg brach aus, und dem Octavian wurde der Ober- befehl gegen Antonius anvertraut; aber statt ihn zu bekriegen, versöhnte er sich mit ihm und Lepidus. Sie zogen gemein- schaftlich in Rom ein und wütheten mit der wildesten Grau- samkeit gegen ihre Feinde. 300 Senatoren, 2000 Ritter und eine unzählige Menge Bürger wurden in diesen Tagen hin- geschlachtet; selbst Cicero, der Wohlthäter Octavians, wurde gemordet. Die 3 Mächtigen hatten schon, ehe sie in Rom einzogen, das zweite Triumvirat (43) geschlossen, und sich auf 5 Jahre zu Oberherrn des Staats erklärt. Als sie sich mit dem Blute ihrer Feinde gesättigt, und die Provinzen unter sich vertheilt hatten, erklärten sie den Mördern Cäsars den Krieg. Brutus und Cassius, welche sich inzwischen aller mor- genländischen Provinzen bemächtigt hatten, sielen in Griechen- land ein, wurden aber von Antonius und Octavian bei Phi- lippi in Macedonien geschlagen, und gaben sich beide selbst den Tod. (42 v. Ch.) Nun theilten sich die Triumvirn so in das römische Reich, daß Octavian den Occident, Antonius den Orient, und Le- pidns die Provinz Afrika erhielt. Während Octavian nach Rom zurückkehrte, ordnete Antonius die Angelegenheiten des Orients, wo er die Königin von Aegypten, Cleopatra, kennen lernte, und statt sie zu bestrafen, weil sie den Cassius unter- stützt hatte, von ihr gefesselt wurde und ein schwelgerisches Leben mit ihr führte. Hierauf folgte er ihr nach Aegypten und machte sich durch ein ausschweifendes Leben entnervt und verächtlich. Indessen suchte sich Octavian durch Schlauheit und Freigebigkeit der Hauptstadt und der Legionen zu versichern und zerfiel mit Antonius. Dieser kam aber nach Rom, ver- söhnte sich mit Octavian und heirathete, nach dem Tode der schlechten Fulvia, dessen Schwester, die edle Octavia. Eine

3. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 30

1845 - Carlsruhe : Müller
30 germanische Freiheitssinn. Armin oder Herman, der Fürst der Cherusker, lockte mit Lift den römischen Heerführer Quinc- tilius Varus, obgleich dieser von Segest, dem Schwiegervater Armins, gewarnt war, tiefer in's Land, und vernichtete durch dreitägiges Morden im Teutoburger Walde (im Fürstenthum Lippe) das ganze 30000 Mann starke römische Heer. Varus stürzte sich in sein Schwert (9 I. n. Ch.). Diesem großen Siege verdankt Deutschland seine Freiheit vom römischen Joche. Obgleich die Römer 7 Jahre später unter des Drusus Sohn, Germanicus, noch einmal bis an die Weser siegreich vordrangen und die Gemahlin Armins, Thusnelda, gefangen nach Rom führten, hörten doch von dieser Zeit an die Angriffe der Römer auf Deutschland auf. Armin soll von seinen eigenen Unterthanen ermordet worden sepn. — In seiner Familie war Augustus sehr unglücklich. Seine dritte Frau, die böse Livia, wüthete gegen alle seine Lieblinge und nöthigte ihn endlich, ihren Sohn erster Ehe, Tiberius, zum Mitregenten und Nachfolger anzunehmen. Von Kummer gebeugt und von Allen verlassen, starb er zu Nola im 14. Jahre nach Christi Geburt und im 76. seines Alters. §. 18. Entstehung des Christenthums. Dreißig Jahre nach Entstehung des römischen Kaiserthums und vierzehn Jahre vor dem Tode Augusts wurde Jesus Christus, der von den Juden längst erwartete Messias, zu Bethlehem im jüdischen Lande zur Erlösung des Menschen- geschlechts geboren. Durch Jesus wurde eine neue, göttliche Religion — die christliche gegründet, welche die Verehrung eines Gottes im Geiste und in der Wahrheit einführte und für alle Völker der Erde bestimmt ist. lieber die Lehren, Thaten und Schicksale Jesu Christi wird im christlichen Religions- unterrichte gehandelt. Bald nach Jesu Hingange kam der hei- lige Geist über die Jünger, und sie faßten den Entschluß, für die Verbreitung des Evangeliums thätig zu sepn. Es

4. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 33

1845 - Carlsruhe : Müller
\ 33 Er baute in Rom das Mausoleum (ein Grabmal), das jetzt Engelsburg heißt. Antonin der Fromme (138—161), ein tugendhafter, thätiger, friedliebender Fürst, unter desten Regierung das römische Reich am glücklichsten war. Er wollte lieber Einen Bürger erhalten, als tausend Feinde tödten und erhielt mit Recht den Namen „Vater der Menschen." Marcus Aurelius, der Philosoph (161 — 180), ein Weiser in Lehre und Leben, streng gegen sich und mild gegen andere. Unter ihm erlitt das Reich den ersten nachdrücklichen Stoß von deutschen Völkern (Markomannen). Co mm od us, Sohn des Marcus Aurelius (180—193), ein unsinniger Wütherich, der seine Stärke in der Fechtkunst öffentlich zeigte und sich durch den Namen des römischen Herkules geehrt fühlte. Er erkaufte schimpflich von den Mar- komannen den Frieden. Er wurde ermordet. Auf ihn folgten fast 150 Jahr lang, mit wenigen Ausnahmen, lauter schlechte Regenten, von denen einige wahre Unmenschen waren. Die Meisten verdankten ihre Krone den Soldaten, welche sie willkührlich wieder stürzten. Es gab Kaiser, die nur wenige Wochen oder Tage den Thron be- haupteten; es gab sogar 3, 4 und 6 Kaiser zu gleicher Zeit, so daß das Reich in fortdauerndem Bürgerkriege war. Diese Kaiser waren meistens zufrieden, wenn nur die alten Gränzen des Reichs beibehalten werden konnten. In diesen Zeiten wurde das römische Reich am meisten von den Germanen erschüttert. Die bessern Kaiser dieses Zeitraums sind: Alexander Severus (222—235), einer der besten Fürsten, der die Kriegszucht herzustellen suchte, aber darum von den Soldaten ermordet wurde. Aurelian (270—275), ein tapferer Soldat, der die Gothen, Alemannen und Perser besiegte, die Zenobia, Königin von Palmyra, überwand und im Innern Ordnung herzustellen suchte. Auch er wurde von den Soldaten ermordet. Probus (276—282). Nachdem er seine Feinde besiegt und den Frieden wieder hergestellt hatte, gebrauchte er seine 3

5. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 35

1845 - Carlsruhe : Müller
35 gegen die Perser. Jovian (363—364) war ein eifriger Christ. Unter Valentinian I. (364—375) beginnt die Völkerwanderung. Gratian nahm den Spanier Theodo- sius zum Mitregenten an. Dieser gelangte nach blutigen Kämpfen mit seinem Gegner (394) zur Alleinherrschaft. Bei seinem Tode (395) theilte er das Reich nnter seine zwei Söhne, Honorius und Arkadins Der erstere erhielt das Abendland oder daö römische Reich, der letztere das Morgenland oder das griechische Reich. Das morgenländische Reich erhielt sich, obgleich es größtentheils elende und schwache Regenten hatte, bis zum Jahr 1453, wo seine Hauptstadt Constantinopel von den Türken eingenommen wurde. Das abendländische hingegen erlag weit früher den Angriffen barbarischer Horden (476). §. 21. Die alten Germanen. Unser Vaterland war vor 2000 Jahren ein rauhes, kaltes und neblichtes Land, voll Ungeheuern Waldungen, Sümpfen und öden Strecken. Der große herzynische Wald dehnte sich, nach Casars Angabe, von den Alpen in einer Länge von 60 und einer Breite von 9 Tagereisen durch dasselbe hin. Der Boden des Landes war wenig angebaut, aber nicht unfruchtbar. Von Getreide baute man nur Gerste und Hafer. Spargeln und große Rettige waren allgemein ver- breitet; edle Obstarten kannte man nicht. Der deutsche Flachs wurde gerühmt. Viele und grasreiche Weiden hatten die Deutschen; Pferde und Rindvieh waren zwar klein, aber von guter und dauerhafter Art. Unter den wilden Thieren be- fanden sich Pferde, Wölfe, Bären, Auerochsen, Elennthiere und große Raubvögel. Von Mineralien kannte man nur das Salz und das Eisen. Der Heilquellen thnn die Römer Erwähnung. Die alten Germanen unterschieden sich von andern Völkern durch blaue Augen, blondes Haar und riesenhafte 3 *

6. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 37

1845 - Carlsruhe : Müller
J . • 37 sie die Mutter Erde, Hertha genannt. Auf Vorbedeutungen und Weissagungen hielten sie viel, und sehr hoch wurden heilige Seherinnen geehrt. Sie glaubten an Unsterblichkeit und gaben ihren Todten Waffen und Geld mit in's Grab. Den Aufenthalt der verstorbenen Helden hießen sie Walhalla. Die alten römischen Schriftsteller, namentlich Cäsar und Tacitus, berichten uns von einem deutschen Hauptstamme, welcher viele einzelne Völker umfaßte, dem der Sueven. Die Völker suevischen Stammes wohnten im Halbkreise vom Ober- und Mittelrhein durch die Mitte Deutschlands bis an die Ostsee, so daß sie die Flußgebiete des Neckars, Mains, der Saale, Havel, Spree und Oder inne hatten. Im nordwest- lichen Deutschland wohnten viele einzelne Völkerschaften, welche von den Römern mit keinem gemeinschaftlichen Namen be- zeichnet werden. Im dritten Jahrhunderte breitete sich das Volk der Sassen oder Sachsen aus Holstein oder Nieder- deutschland in diesen Gegenden aus und gab den Völkern, die es mit sich vereinigte, seinen Namen. Von einzelnen Völkerschaften werden von den Römern unter vielen andern folgende genannt: die Brukterer, Marsen, Sigambrer, Cherus- ker, Chauken, Friesen, Cimbern, Katten (Hessen), Semnonen, Longobarden, Hermunduren, Markomannen, Ouaden, Gothen, Rugier, Vandalen. Diese Völker lebten meistens in Uneinig- keit und bekriegten sich gegenseitig. Im dritten Jahrhunderte verschwanden die alten Namen größtentheils und es bildeten sich mehrere große Völkerbiindnisse — die Allemannen, Franken, Sachsen, Gothen, unter welchen letzter» der Bischof Ulphilas (um 370 n. Ch.) die Bibel in's Gothische übersetzte; außerdem die Böser, Burgunder, Longo- Larden und Vandalen. Aus der Geschichte der alten Germanen ist Folgendes zu erwähnen. Zuerst wurden sie im Kriege der Cimbern und Teutonen, dann bei den Eroberungsziigen Cäsars in Gallien bekannt. Unter Augustus erneuerte Drusus den Krieg gegen die Deutschen (12—0 v. Ch.), und die folgenden Kaiser setzten denselben fort. 5 n. Ch. zog der Markomannenfürft

7. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. III

1845 - Carlsruhe : Müller
Vorwort Diese kleine Schrift verdankt ihren Ursprung dem Wunsche, der Jugend ein Lehrbuch in die Hand zu geben, welches nach Art des bekannten, weitverbreiteten Schriftchens von Bredow („Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte"), aber mit möglichster Vermeidung der Mängel desselben, die wichtigsten Be- gebenheiten aus der Universalgeschichte in einfacher, anschaulicher Weise erzählt. Ich verhehlte mir bei der Abfassung dieses Buches die Schwierigkeit nicht, welche in der Verbindung einer gewissen Vollständigkeit des Erzählten mit der erforderlichen Kürze und Gedrängtheit des Ausdrucks liegt. Eine aphoristische Darstellung des Historischen wird keinen bleibenden Eindruck auf die Seele des Kindes machen, welche ein anschauliches, wenn auch nur skizzirtes Bild des Gegebenen begehrt. Wenn nun ein solches Lehrbuch für den ersten Unterricht bei einem kleinen Umfange die Thatsachen anschaulich vor- tragen und ohne umständliche Erklärung von Seiten des Lehrers verständlich seyn muß, so ist es keine ganz leichte Sache, bei der Bearbeitung der Weltgeschichte beiden, einander beschränkenden Forderungen Genüge zu thun. Nur die Hoffnung, in der Darstellung der

8. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 41

1845 - Carlsruhe : Müller
41 ergriff die Flucht. Nach dreijährigem Kampfe hatte sich Theodorich nicht nur Italiens, sondern auch Deutschlands bis an die Donau und Frankreichs bis an den Rhone bemächtigt. Unter seiner Herrschaft lebten die Römer glücklich, denn er war ein milder, gerechter, weiser und friedliebender Regent und stand bei allen Nachbarn in hohem Ansehen. Er starb nach einer fast 40jäh- rigen Regierung (526). Seine Nachfolger waren unfähige Regenten; daher richtete der griechische Kaiser Justinian 1. (527 — 565), der die ersten Seidenwürmer aus Indien nach Europa bringen ließ, sein Auge auf Italien. Als sein vor- trefflicher Feldherr Belisar das vandalische Reich in Afrika zerstört hatte, setzte er (536) nach Italien über, und eroberte, von den Italienern begünstigt, Rom. Aber hier belagerte ihn, der nur 8000 Mann bei sich hatte, ein Heer von 150000 Mann; dennoch hielt er sich 14 Monate lang, bis Verstärkung aus Griechenland kam, und die Gothen mußten abziehen. Sie zogen sich in das nördliche Italien zurück und trugen Belisar die Krone an. Er stellte sich willig, zog in die feste Stadt Ravenna ein, schlug aber dann die Königswürde ans und bemächtigte sich der Anführer der Gothen. Aber gleich darauf wurde Belisar von seinem eifersüchtigen und undank- baren Kaiser zurückgerufen. Nun sammelten sich die Gothen wieder unter dem tapfern Totilas und eroberten den größten Theil Italiens, selbst Rom. Belisar wurde zum zweitenmale geschickt, aber ohne Geld und Truppen; obgleich er Rom wieder nahm, konnte er doch nichts ausrichten und ging miß- vergnügt und mit Undank belohnt in sein Vaterland zurück. (549.) An seiner Stelle wurde Narses mit einem starken Heere geschickt, besiegte die Gothen (552) und Totilas weihte sich dem Tode. 555 unterwarfen sich die letzten Ueberreste der Gothen und nun wurde Italien unter dem Namen Erarchat, d. h. Statthalterschaft, griechische Provinz. Die griechische Herrschaft behauptete sich aber nicht lange: schon 568 brachen die wilden und kriegerischen Longobarden unter ihrem Könige Alboin in Italien ein, und unterwarfen sich nach und nach fast ganz Italien, wodurch die Griechen

9. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 43

1845 - Carlsruhe : Müller
43 tinopel zweimal, das nur durch die Erfindung des griechischen Feuers gerettet wurde. 711 gingen die Araber, die auch Sarazenen und Mauren genannt werden, nach Spanien über, und eroberten das ganze Land, wodurch das westgothische Reich gestürzt wurde. Hierauf überstiegen sie die Pyrenäen, um nicht nur Frankreich, sondern auch Deutschland und Italien zu erobern. Schon waren sie tief in Frankreich eingedrungen und das Christenthum in Europa stand in Gefahr; da wurden sie von dem fränkischen Herzog Karl Märtel 732 bei Tours so entscheidend geschlagen, daß sie eilig zurückflohen und nie wieder in Frankreich einzudringen wagten. Ueber Spanien behaupteten sie ihre Herrschaft 500 Jahre lang; doch stand das Land unter ihnen in schöner Blüthe. §. 25. Die christliche Kirche. Der Uebertritt römischer Kaiser zum Christenthume, ihre Anstalten und Anordnungen für dasselbe, die Mönche und die Völkerwanderung beförderten die Ausbreitung der Kirche sehr. Die weltlichen Regenten ließen den Kirchen und ihren Vor- stehern gewisse Vortheile, Freiheiten und Rechte znfließen. Die Kirchengebäude wurden prachtvoller, die Gottesdienste feier- licher und pomphafter. Die Synoden oder Kirchenversamm- lungen wurden ein Band für die Kirchen, aber die Lehrstrei- tigkeiten heftiger und zahlreicher. Von besonderer Wichtigkeit ist das Mönchswesen, das in der Mitte des dritten Jahrhun- derts in Aegypten aufkam. Einige Christen gefielen sich darin, sich von der Welt zurückzuziehen und in der Einsamkeit, in Gebirgen oder Wüsten nur sich selbst und der Andacht zu leben. Einer der ersten christlichen Einsiedler oder Eremiten war Paul von Theben, der zur Zeit einer Christenverfolgung in die Wüste floh und unter Entbehrungen ein sehr hohes Alter erreichte. Um die Mitte des vierten Jahrhunderts vereinigte Pachomius eine Anzahl Einsiedler in eine gemeinschaftliche, eingeschlossene Woh-

10. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 45

1845 - Carlsruhe : Müller
45 der römischen oder katholischen Kirche von der griechischen erfolgte in der Mitte des 11. Jahrhunderts. §. 26. Das Christen thum in Deutschland. Deutsches Volksthum. Der erste Prediger des Christenthums unter den heid- nischen Deutschen war der Irländer Columban. Nachdem er das burgundische Reich besucht hatte, begab er sich (610) in die Gegend von Bregenz am Bodensee, wo er eine Zeitlang predigte und viele bekehrte. Als er hierauf nach Italien ging, ließ er seinen Schüler Gallus am Bodensee zurück, welcher das Kloster St. Gallen und das Bisthum Kostnitz oder Kon- stanz stiftete. Der eigentliche Apostel Deutschlands ist Boni- sacius, eigentlich Winfried, ein englischer Benediktiner. Nach einer vergeblichen Reise zu den Friesen (715), begab er sich nach Hessen, wo er nicht ohne Erfolg predigte. Der Pabst ernannte ihn zum Bischöfe der deutschen Kirche und empfahl ihn dem fränkischen Könige. Er konnte setzt dreister verfahren; unter andern: hieb er die heilige Eiche des Thor bei Geismar mit eigener Hand um, und ließ aus dem Holze derselben eine Kapelle bauen, wodurch er eine Menge Anhänger gewann. Daraus wandte er sich nach Thüringen und Baiern, stiftete allenthalben Bisthümer und Klöster und legte dadurch den Grund zu Städten, z. B. Salzburg, Regensburg, Würzburg, Eichstädt, Erfurt. Zum Lohn für seinen Eifer wurde er zum Erzbischof von Mainz ernannt. Zm späten Alter unternahm er noch eine neue Reise nach Friesland, taufte hier viele Tausende, wurde aber von räuberischen Heiden überfallen und sammt seinen Gefährten erschlagen. (755). Sein Leichnam wurde in Fulda, wo er ein Kloster gestiftet hatte, begraben. Die Völkerwanderung und die Einführung des Christen- thums blieben nicht ohne vielfachen Einfluß auf die Sitten und Einrichtungen der Deutschen. Das Volk bestand noch aus Freien und Unfreien. Die Kriegsanführer wurden Herzöge
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