Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Würzburg
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Bewässerung Würzburgs.
5
die A u s n a g u n g (Erosion) des Mains entstanden, sondern durch die Ein-
s e n k u n g eines großen Teils der Bodenerhebung, während die Höhen stehen
geblieben sind.
Früher beschränkte sich die Stadt Würzburg auf das eigentliche Talbecken.
Jetzt klimmen die Häuser die Talwände empor bis zun: Hochrande, gehen auch iu
die Seiteutäler hinein, ganze Villenkolonien entstehen.
Ii. Die Bewässerung Würzburgs.
Der Hauptfluß unserer Heimat ist der M a i n. Seine Quelle liegt in:
Fichtelgebirge. Während seines Laufes wird er durch größere und kleinere Z u -
f l ü s s e, Nebenflüsse, Bäche und andere Quellen, verstärkt. So empfängt er bei
Bamberg die Regnitz, bei uns links den Steinbach, den Kunbach oder Kühbach,
rechts die Pleichach usw.
Die fließenden wie die st e h e n d e n1) Gewässer erhalten ihr Wasser
von dem Regen. Dieser dringt in den Boden ein und sammelt sich im Erdinnern
als G r n n d w a s s e r an. An undurchlässigen, schief geneigten Schichten tritt
das Grundwasser als Q u e l l e zutage. Eine solche ist in der Annaschlucht zu sehen.
Die Quelle liefert dem
Menschen das zum Leben,
zur Gesundheit uueutbehr-
lichetr i n k w a s s e r. Wasser,
dem Grundwasser des Stadt-
bodens direkt entnommen,
verursacht oft Krankheiten,
da es meist nicht rein, son-
dern mit schädlichen Stoffen
gemischt ist. Würzburg be-
zieht fem Wasser aus ver-
schiedenen Quellen, vor allem
aus den Zellerquelleu.
Diese sind in Stollen gefaßt, ihr Wasser wird in die Stadt gepumpt, in die
Häuser geleitet, der Überschuß in Hochbehältern (Reservoirs) aufgespeichert.
Die Abwässer der Stadt werden in Kanälen dem Main zugeführt,
der sie mit sich schleppt und schon nach kurzer Zeit auflöst.
Der Main hat sich in die Talsohle ein Bett gegraben, dessen unterster Teil,
die Flußsohle, natürlich tiefer liegt als seine Ufer. Der Wasserstand
ist nicht immer gleich, er ist von den Niederschlägen abhängig. In trockenen Jahres-
zeiten sinkt der Wasserspiegel unter den gewöhnlichen, den normalen
Stand, es gibt Niedrigwasser. Der geringste Wasserstand ist gewöhnlich in:
Juli. Der Main wird sehr seicht, stellenweise oft nur 30 cm tief, manche seiner
kleinen Zuflüsse versiegen ganz (D ü r r b a ch - T a l). In feuchten Jahreszeiten
steigt der Wasserspiegel wieder, bei anhaltenden Regengüssen tritt Hochwasser
ein und zwar besonders in: Frühjahr.
J) Als stehendes Gewässer wäre der Teich im Veitshöchheimer Hofgarten zu bezeichnen.
2*
Mittlerer Muschelkalk
Unterer Muschelkalk
Anhydrit (Zellenkalk)
Undurchlässige Scnchf
Wellenkalk
Gesteinsschichten der Quelle.
Das Wasser geht durch den Muschelkalk hindurch, sammelt sich im
Anhydrit und tritt auf der undurchlässigen Schicht als Quelle zutage.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Scnchf
Wellenkalk
Extrahierte Ortsnamen: Würzburgs Würzburgs Bamberg Steinbach Kunbach Kühbach Hochbehältern Main Main Niederschlägen Main
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die wirtschaftlichen Verhältnisse Würzburgs. 9
Nebel bilden sich hauptsächlich im Frühjahr und im Herbst und da gewöhn-
lich nur in den Morgen- und Abendstunden. Durchschnittlich siud im Jahre 155
trübe Tage, vollständig klar und heiter sind 57 Tage.
Für das Jahr 1911 ergeben sich folgende Witterungsverhältnisse: Januar — 1,25" C,
August + 20,74° C, Jahrestemperatur -f 9,99° C; größte Kälte im Januar — 13,8°,
größte Hitze Juli -f 36 °. 32 Gewitter. Kleinste Regenmenge im Januar 13 mm,
größte im Mai 68 mm (im Juli nur 18 mm), Jahresmittel 445 mm. 151 Nieder-
schlagstage, 75 klare und nur 123 trübe. 1911 war ein auffallend heißes Jahr, die Wirkung
äußerte sich auf das Wachstum: viel Getreide, wenig Kartoffeln und Futter, guter Wein!
Die Witterungsverhältnisse werden in Würzburg genau beobachtet, ihre Er-
scheinungen sorgfältig aufgezeichnet. Dies geschieht in der m e t e o r o l o g i s ch e n
Station, welche im Physikalischen Institut am Pleicher Ring als Station zweiter
Ordnung seit 1880 eingerichtet nud an das bayerische Beobachtungsuetz angeschlossen
ist. Die Witterungserscheinungen werden auch in beit Tageszeitungen veröffent-
licht, ebenso erscheint alle Monate eine Übersicht. Über den täglichen Stand des
Wetters kann man sich auch selbst vergewissern, an einigen Plätzen der Stadt sind
Wetterhäuschen mit verschiedenen Instrumenten aufgestellt, an den Post-
ä m t e r n wird durch Anschlag die voraussichtliche Wetterlage bekannt gegeben
(sogenannte Wetterprognose).
Die Wärme, die milden Winde und die reichlichen Niederschlagsmengen be-
wirken, daß Würzburg zu den mildesten Gegenden Deutschlands gehört.
Iv. Die wirtschaftlichen Verhältnisse Würzburgs.
1. Bodenbeschaffenheit. — Landwirtschaft.
Würzburgs Umgebung ist mit wertvollen Naturgaben ausgestattet. Fehlelt
auch Kohlen und Eisen, die Hauptträger des heutigen Großgewerbes oder der In-
dnstrie, so enthält das Erdinnere doch so manche Schätze, welche durch den rührigen
Fleiß der Bewohner gehoben werden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
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10 Heimatkunde von Würzburg.
Der Boden Würzburgs besteht größtenteils aus Kalk. Einige Schichten
davon, so der Schanmkalk^) und mehr noch der Muschelkalks geben
einen vortrefflichen harten Baustein, der W e l l e n k a l!3) liefert Rohstoff für
den Zement, der Zellenkalk (Anhydrit)^) enthält Gips, zugleich ist er
der natürliche Wasserbehälter für die Quellen (Zeller Quellen!).
Mit Lehm oder Ton vermischt gibt der Kalk einen guten F r u ch t b o d e n.
Für den Ackerbau ist vor allem geeignet der L ö ß^) oder L e h m, der sich bei Würz-
bürg besonders auf dent linken Mainufer findet, wo er sich in mächtigen Schichten
vom Steinbachstal nach Heidingsfeld hinzieht, ferner auch flußabwärts den nörd-
lichen Hang des Marienberges bedeckt.
Auf den Höhen des Steinberges (beim Rotkreuzhof), des Nikolausberges (gegeu
Höchberg) und auf dem Faulenberg tritt leicht zerfallbares Schiefergestein (L e t -
t e n k o h l e) zutage. Der Lettenkohlensandstein ist ein schön gefärbter, allerdings
nicht wetterfester Bausteins, verwittert wird er zu einer ebenfalls sehr ertragsreichen
Ackerkrume.
Auf den Höhen des Galgen- und Pfaffenberges, besonders aber auf der Tal-
sohle zu beiden Seiten des Mains ist Sand abgelagert, den der Fluß einst dahin
geschleppt, wie er ihn heute noch aus den Bergen mit sich führt. Der Sand ist zum
Ackerbau wenig oder gar nicht geeignet, er trägt höchstens Nadelwald (Schenken-
schloß) oder nur Weideu und spärliches Gras (die Mainufer von der Luitpoldbrücke
bis Zell!). Der Sand wird gegraben, im Flusse ausgebaggert, zu Bauten, Straßen
usw. verwendet.
1 — Sand, 2 — Alluvium (Schwemmland), 3 — Wellenkalk, 4 = Zellenkalk (Anhydrit), 5 = Muschelkalk
(a = unterer, b = mittlerer, c — oberer), 6 = Lettenkohle.
Geologischer Längsschnitt durch den Steinberg.
Längenmaßstab 1:20 000. Höhenmaßstab 1:S000.
1) Mit vielen kleinen Löchern, schaumig oder porös.
2) Von den zahllosen Mnscheln (Seetieren), die darin versteinert sind. Daraus geht hervor,
daß unsere Gegend einst von: Meere bedeckt war. Der Stein hat sich aus dessen Ablagerungen gebildet.
3) Der Stein ist in Wellenlinien zusammengesetzt, bricht sich in dünnen, schieferähnlichen Plat-
ten. Verwittert ist er ein vorzügliches Dungmittel. — Beobachte unsere Weinberge!
4) Gemischt aus hartem (Kalk) und weichem Gestein (Gips). Der Gips wird vom Wasser ans-
gelöst oder ausgelaugt. Der Steiu bricht dauu zusammen, es gibt Erdrutsche oder Erdeinstürze.
Daher bedürfen viele unserer Weinberge der Stützmauern.
5) Feines Erdreich ohne jedes Gestein, meist vom Winde angeweht, bildet der Löß bei uns
Schichten von 9—40 in Stärke. Er wird in Berg- und Tallöß unterschieden.
6) Die Würzburger Residenz ist teilweise davon erbaut.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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Regionen (OPAC): Würzburg
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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(Aus Gcistbcck, Leitfaden der Erdkunde).
Das fränkische Gartenland bei Würzburg.
Die Gehänge sind mit Weinbergen bepflanzt, Getreide- und Gemüsefelder bedecken die Talsohle. Dazwischen ziehen sich Obsthaine hin. Obstbäume erheben
sich auch aus den Weinbergen, dem Acker- und Gartenland und umrahmen die Straßen, Wege und Fluren. Diese liebliche Landschaft durchfließt der Main,
dessen Ufer von Wiesen umsäumt, von Weiden begrenzt werden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
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14
Heimatkunde von Würzburg.
Muschelkalk; nicht nur die zahlreichen, ansehnlichen Würzburger Baugeschäfte
verwerten ihn, sondern er wird auch vielfach auswärts bei Monumentalbauten
verwendet. Der W e l l e u k a l k wird zu H a r t st e i n e n (Fabrik bei der Halte-
stelle Zell) und zu Z e m e n t (Fabrik bei Karlstadt) verarbeitet; der Löß wird zu
Z i e g e l u und B a ck st e i n e n gebrannt (Ziegelfabriken bei Heidingsfeld, Vers-
bach, Estenfeld); ans dem Main wird der Sand geschöpft oder gebaggert,
tagtäglich legen große Sandschifse am rechten Mainufer beim neuen Hochkai an.
Gerade die reichen Erträgnisse der Landwirtschaft riefen zahlreiche l a n d -
wirtschaftliche Gewerbe ins Leben, wovon große Mühlen, bedeu-
tende Brennereien und Molkereien der Stadt zeugen. Den größten
Aufschwung von allen hat die Bierproduktion genommen. Das Hof-
branhans und das Bürgerliche Brauhaus Würzburg versenden ihre
Biere nicht nur in viele größere Städte Deutschlands und Europas sondern auch
nach den überseeischen Ländern.
Von den for st wirtschaftlichen Gewerben sind besonders die
Schneid- und Sägemühlen zu erwähnen.
In Verbindung mit dem Weinbau steht eine blühende Faßfabrikation
und eine hochentwickelte S ch a n m w e i n e r z e n g n u g. Aber auch die Kunst
und das Gewerbe haben von ihm reiche Anregung gewonnen, große Vorteile ge-
noffen (Entwürfe von Weinkarten, Etiketten oder Aufschriften, Anfertigung von
Bildern, Figuren und Geräteu, künstlerische Ausführung von Preisverzeichnissen!).
Der Reichtum au Gemüsen und Blumen fördert eiue umfangreiche Industrie,
die sich mit der Herstellung von Konserven, mit dem Binden von Kränzen
usw. befaßt.
Auf den Erzeugnissen des Bodens gründen sich noch andere, rein g e w e r b -
l i ch e I n d u st r i e n. So sind hier zahlreiche und bedeutende Möbelfabriken
und K u n st f ch r e i n e r e i e n. Andere Gewerbe verdanken wieder ihre Ent-
stehung bzw. ihre reiche Blüte wissenschaftlichen und künstlerischen Instituten der
Stadt. Einen großen Einfluß auf die Hebung und Entfaltung der Gewerbe übt
besonders die Universität ans. Wissenschaftliche, meist medizinische Jnstrn-
mente werden hier angefertigt. Viele und ansehnliche Buchdruckereien
haben sich entwickeln können, ebenso wie lithographische und andere K u u st -
druckan st alten. Nicht zuletzt ist es das Studentenleben mit seinen
gesellschaftlichen Bedürfnissen vor allem, wodurch diese und andere künstlerische
Gewerbe mächtig gefördert werden (Karten, Wappen, Gefäße, studentische Ab-
zeichen usw.!).
Nicht minder bewirkt die Musik s ch u l e einen Aufschwung der schon ge-
nannten Gewerbe und begünstigt zugleich das Gedeihen neuer Industriezweige,
so der Anfertigung musikalischer I u st r u m e u t e.
Eine blühende Goldschmiedekunst, Wachswarenfabriken und
sogenannte Paramentengeschäfte (für kirchliche Geräte) legen Zeugnis
ab, daß Würzburg heute uoch eine Heimstätte kirchlichen Lebens bildet.
Neben der b o d e n st ä n d i g e n Industrie, die auf den heimischen Erzeug-
nissen wurzelt, hat sich auch und zwar in großartiger Weise eine Industrie ent-
wickelt, welche ihr Rohmaterial von auswärts bezieht. Es sind dies in erster Linie
K u n st s ch l o s f e r e i e n und Maschinenfabriken. Bekannt sind die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Karlstadt
Extrahierte Ortsnamen: Würzburg Heidingsfeld Estenfeld Main Brauhaus_Würzburg Deutschlands Europas
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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Geschichte Würzburgs.
17
Ein ausgedehnter Buch- und Papierhandel knüpft sich an das Be-
stehen der Universität, der Musikschule, der zahlreichen Volks- und Mittelschulen
und der vielfachen Gewerbe an. Für die sonstigen Bedürfnisse des Lebens an
Nahrung, Kleidung usw. sorgen hier außerordentlich viele Geschäfte.
Zahlreiche Hilfsmit-
tel stehen der Stadt zur
Bewältigung des Handels
und Verkehrs in ihrem In-
nern (z. B. Straßenbahn)
und nach außen zur Ver-
fügung. Einnetzvoneisen-
bahnlinien breitet sich von
Würzburg nach den wichtig-
sten Verkehrsgegenden aus,
so daß die Stadt als ein
Eisenbahnknotenpunkt zu be-
zeichnen ist. Die Schienen-
stränge verfolgen meist die
Richtungen, welche die schon
seit Jahrhunderten bestehen-
den Heer - oder Han-
delsstraßen einschlagen.
Mit größeren Ortschaften,
welche von der Eisenbahn
noch nicht berührt sind, ist
eine staatliche Automobil-
Verbindung hergestellt, so
mit Marktheidenfeld, Unter-
altertheim—tauberbischofs-
heim, Enerhanfen und Burg-
grumbach. — Würzburg be-
sitzt auch eine natürliche Verkehrs st raße, den Main. Sehr lebhaft
ist darauf die Flößerei, sehr rege die Schiffahrt, welche durch die
Einrichtung der Kette, durch die Anlage von Häfen, Lagerhäusern usw. sehr ge-
fördert wurde. Durch die Ausdehnung der Kettenschleppschiffahrt bis Bamberg ist
noch ein weiteres Hinterland für den Handel gewonnen.
Ö 1 2 3 t 9 12 15km
ürzburg als Eisenbahnknotenpunkt.
V. Geschichte N)ürzburgs.
Schon in den ältesten Zeiten, in denen die Menschen noch Steine als Werkzeuge
hatten, soll die Gegend um Würzburg bewohnt gewesen sein; doch ist die Vorgeschichte
unserer Stadt in Dunkel gehüllt, man kann sich nur auf Vermutungen stützen. In ge-
schichtlicher Zeit wohnten hier Thüringer, welche um das Jahr 531 von den Fr an ken
unterworfen wurden. Diese gaben dem Lande ihren Namen, heute noch gehören
die Bewohner Würzburgs und Unterfrankens dem fränkischen Volksstamme an.
Geo rg-Ecke rt-lnstitut
für internationale
Schulbuchforschung
Braunschweig
Schulbuchbibliothek
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Ortsnamen: Marktheidenfeld Main Bamberg Würzburgs Unterfrankens
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Regionen (OPAC): Würzburg
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
18 Heimatkunde von Würzburg.
Um 700 verkündete der Schotte Kilian mit seinen Glaubensgefährten der
heidnischen Bevölkerung das Christentum. 704 wird der Name der Stadt als ca-
stellum Virteburch zum ersten Male genannt. 741 gründete hier Bonifatius,
der Apostel der Deutschen, das Bistum Würzburg, als erster Bischof bestieg
B u r k a r d den bischöflichen Stuhl. Würzburg ist vou dieser Zeit an Sitz der Fürst-
bischöfe geblieben bis zum Jahre 1802.
Die erste Ansiedelung, die Burg Virteburch, lag auf dem linken Mainufer,
wo der Marienberg Schutz gewährte. Uuter Bischof Burkard wurde auch das Gebiet
auf dem rechten Mainufer besiedelt. Die Bedingungen zu einer Niederlassung
waren günstig: vorteilhafte Verkehrslage, gute Wasserstraße, fruchtbarer Boden
und mildes Klima. Sicherheit und Zuflucht bot der befestigte Berg. Doch wurde
auch bald die Stadt selbst mit einer Mauer umgeben, unter deren Schutz sich das
städtische Gemeinwesen entwickeln konnte. Spuren dieser alten Stadtmauer
sind heute uoch zu sehen im Zwinger, in der Hofpromenade upv. (Siehe auch
das Bild Seite 19!).
Die Stadt hob sich unter der Fürsorge der Bischöfe, die zugleich Landesherren
waren. Auch die deutschen Kaiser wandten den aufstrebenden Bürgern wiederholt
ihre Huld und Guade zu; sie räumten ihnen bedeutende Rechte ein, weilteu häufig
in ihren gastlichen Mauern, mehr als einmal wurden hier wichtige Reichstage
abgehalten. Doch blieb die Stadt auch vou inneren Unruhen nicht verschont;
es kam zu Kämpfen zwischen den Bischöfen und den Bürgern, welche die Reichs-
freiheit zu erlangen suchten, dieses stolze Ziel aber infolge ihrer Niederlage bei
Bergtheim (1400) endgültig aufgeben mußten.
Der Bauernkrieg 1525 brachte großes Unglück über die Stadt; sie wurde
von den aufrührerischen Bauern besetzt, uur die Burg widerstaud ihren Stürmen.
Als die Bauern der vereinigten Fürstenmacht unterlagen, wurde auch über Würz-
bürg ein furchtbares Strafgericht verhängt, da es ein Teil der Bewohner mit den
Bauern gehalteu hatte. (Einkerkerung und Folterung des Bürgermeisters und
berühmten Bildhauers Tilmann Riemenschneider.) Der Wohlstand der Stadt sank,
er konnte sich auch eine Zeitlang infolge verheerender Krankheiten, wie der Pest
1543, sowie mancher Kämpfe, z. B. der Grumbachfchen Händel 1563, nicht mehr
recht heben.
Unter Bischof Julius Echter vou M e f p e l b r u u n (1573—1617)
beginnt ein neuer Aufschwung der Stadt nicht nur in materieller sondern auch in
geistiger Beziehung. Die Gründung der Universität Würzburg 1582 und
die Stiftung des Julius-Spitals siud seine schönsten, unvergänglichsten
Schöpfungen.
Bald brausten auch die Stürme des unglückseligen Dreißigjährigen
Krieges über Würzburg dahin, die Feste Marienberg wurde vom Schweden-
fönig Gustav Adolf mit Sturm genommen (18. Oktober 1631), schwer lastete die
Hand des Siegers auf der Stadt, die auch noch weiterhin bis zum Ende des Krieges
1648 große Not und großes Elend zu erdulden hatte.
Doch erholte sich die Stadt wieder, so daß die Bischöfe und die Bürger auch
für deren künstlerische Ausschmückung etwas tun konnten. Im Auf-
trage des kunstliebenden Fürstbischofs Johann Philipp Franz von Schönborn
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Kilian Kilian Bonifatius Apostel Burkard Tilmann_Riemenschneider Julius_Echter Gustav_Adolf Gustav Adolf Johann Philipp Franz
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Geschichte Würzburgs. 19
schuf Balthasar Neumann von 1720—1744 den Prachtbau der R esi-
d e u z, eines der schönsten Kleinodien des Rokokostils. Tiepolo stattete
sie mit herrlichen Gemälden aus. Es wurde das bischöfliche Lustschloß Veits-
höchheim mit seinen großartigen, ganz im französischen Geschmacke der Zeit
gehaltenen Gartenanlagen aufgeführt, es wurden noch manche prächtige Gebäude
kirchlichen (Käpelle) und weltlichen Charakters (Haus zum Falken) errichtet,
so daß Würzburg heute noch mit Stolz und Recht den Beinamen „die Stadt
des Rokoko" hat.
Nach dem Dreißigjährigen Kriege war auch die ganze Befestigung der
Stadt und des Marienberges umgeändert worden, wobei die Grundsätze des fran-
zösischen Festuugsbaumeisters V a u b a n maßgebend waren. Die Mauern wurden
weiter hinausgerückt und gewaltig verstärkt. Würzburg galt als bedeutender Waffen-
platz, sicherte und beherrschte die sich hier kreuzenden Straßen. Trotzdem vermochte
es in den unglücklichen Zeiten der Französischen Revolution (Sieg des
Erzherzogs Karl bei Würzburg über die Franzosen 1796) und der napoleoni-
schen Kriege den Feinden keinen Halt zu gebieten, wiederholt wurde die Stadt
besetzt, wiederholt wurden den Bürgern schwere Verpflichtungen auferlegt.
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Würzburg mit dem Marienberg im 18. Jahrhundert (1723).
Der neuere, äußere Festungsgürtel ist noch zu ersehen an der Südost-Seite des Hofgartens. An Stelle der
®ra~en Ringparkanlagen getreten. Die alte, innere Stadtmauer ist auf diesem
•ouo klar erkenntlich; sie zog sich vom Reurer Klostergarten über den Zwinger, die Hofpromenade, Theater-
straße, Julmspromenade zum Main. Spuren finden sich noch, z. B. Zwinger, Hofpromenade.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Balthasar_Neumann Tiepolo Karl_bei_Würzburg Karl
Extrahierte Ortsnamen: Französischen Würzburg Marienberg Main Hofpromenade
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Würzburg
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
20 Heimatkunde von Würzburg.
So war der Wohlstand zerrüttet, Handel und Gewerbe lagen darnieder. 1802
wurde das Bistum ausgehoben, d. h. verweltlicht, Würzburg kam an Bayern,
nach kurzer Zeit (1806) wurde es die Hauptstadt eines von Napoleon I. neu ge-
stifteten Großherzogtums unter Ferdinand von Toskana. Nach dem Sturze
Napoleons wurde Würzburg endgültig Bayern einverleibt (1814).
Eine Zeit des Friedens begann für Würzburg, aber nur langsam erholte sich
die Stadt. Erst von 1850 an nahmen Handel und Gewerbe allmählich zu, neue
Industriezweige (Maschinen, Schaumwein usw.) wurden gegründet, neue Handels-
wege durch die Eisenbahnen erschlossen (seit 1854). Viel verdankte Würzburg der
tatkräftigen Fürsorge des bayerischen Königshauses.
Die Stadt suchte sich auszubreiten, aber der Mauerring bildete ein Hindernis,
bis die Beschießung Würzbnrgs im Kriege 1866 seine Wertlosigkeit bewies. 1869
wurde endlich mit der Entsestignng begonnen, an die Stelle der Wälle und Gräben
traten die herrlichen Ringparkanlagen. So konnte sich die Stadt entwickeln, neue
Stadtviertel entstanden, und in der Jetztzeit steigen die Häuser an den Talwänden
empor. Auch im Stadtinnern konnte dem modernen Bedürfnis mehr Rechnung
getragen werden, manche enge Gäßchen verschwanden und machten breiten Straßen
mit schönen, hohen Häusern Platz.
Mit rund 90 000 Einwohnern ist Würzburg zwar noch nicht in die Reihe der
Großstädte eingetreten, zeigt aber doch das Gepräge einer solchen. Es ist mit
modernen Verkehrsmitteln eingerichtet, hat wohlgepflegte Straßen, öffentliche
Anlagen, Gebäude, Denkmäler und Brunnen, besitzt Gas, elektrisches Licht und
Wasserleitung. Für die Sicherheit ist trefflich gesorgt (z. B. Feuerwehr), ebenso
für Wohlfahrt und Gesundheitspflege durch Kanalisation, Schlachthaus, Bäder,
Krankenhäuser, durch Gelegenheit zum Turnen, Schwimmen und Sport aller Art.
Die Stadt verwaltet sich selbst durch Magistrat und Genieindekollegium. Als
Hauptstadt des Kreises Unterfranken ist sie Sitz der Regierung. Außerdem befinden
sich hier noch viele andere Zivil- und Militär-, weltliche und kirchliche Behörden.
Für die allgemeine Bildung sorgen zahlreiche Volksschulen, eine höhere Bil-
dnng verschaffen die Mittelschulen und einige Fachschulen, desgleichen haben Kunst
(z. B. Musikschule) und Wissenschaft (Universität) eine vorzügliche Pflegestätte. Be-
sonders die Universität ist es, mit der die Entwicklung der Stadt so innig ver-
knüpft ist. Sie bildet gleichsam eine Hauptader von Würzbnrgs Leben. Es werden
wenig deutsche Universitäten sein, die so reich ausgestattete Kliniken besitzen wie
die hiesige. Schon seit der Gründung besaß die Universität im Juliusspital ein
Attribut, dessen sie sich mit Stolz rühmen konnte. Wie sehr immer noch an ihrer
Ausgestaltung gearbeitet wird, das beweist der Bau des großartig angelegten
Luitpoldspitals.
So möge sich die Stadt noch weiter entwickeln, fortschreitend auf bewährter
Bahn, gefördert durch den Gemeinsinn und das rührige Streben der Bürger, um
so ein wichtiges Glied sowohl des bayerischen als auch des großen deutschen Vater-
landes zu sein und zu bleiben! Wie seit alter Zeit, so möge man auch sürderhin von
Würzburg rühmen
„Reben, Meßgeläut und Main".
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Ferdinand_von_Toskana Ferdinand Napoleons Würzbnrgs
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Würzburg
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Heimatkunde von Würzburg. '
I. Die Bodenforrnen N>ürzburgs.
1. Das Tal.
Vom Nikolausberge oder von einem anderen erhöhten Standpunkte
aus sehen wir W ü r z b n r g zu unseren Füßen liegen. Die Stadt ist von Höhen
umgeben, sie selbst befindet sich aber in einem T a l b e ck e n. Dieses ist das fast
zu einem Kesfel erweiterte T a l des M a i n s, der sich durch die Berge einen
Weg gebahnt hat.
Das Land zu beiden Seiten des Mains, die Talsohle, ist oft nicht viel
höher als der Wasserspiegel des Flusses, weshalb es am leichtesten den Überfchwem-
mnngen ausgesetzt ist, wie talabwärts am Holztor oder talaufwärts
bei den Spielplätzen an der Mergentheimerstraße (Überschwem-
m n n g s - oder A u e n g e b i e t).
Von der Talsohle aus steigt mau an den sich anschließenden Höhen, den Tal-
wänden oder Talgehängen, empor. Auf dem linken Ufer geht es steil
zum Nikolausberg oder zum Marienberg hinan; es ist ein Steilhang (Bild
Seite 1). Auf dem rechten Ufer gelangt man allmählich und teilweise in
Stufen (Terrassen) zum Galgenberg; es ist ein F l a ch h a n g und zwar
ein gestufter Hang. (Profil Seite 4.)
Während auf dem Wege zum Galgenberg (z. B. auf der Rottendorferstraße)
die Stufen nur unmerklich erkennbar sind, tritt die Terrasse im Stein-
bachstale (Siehe Profil!) am Südhang des Nikolausberges deutlich zutage.
Schematicher Querschnitt vom Steinbachstal (Höhe des Rundtempelchens).
Die Heimatkunde von Würzburg ist nicht ausschließlich für die erste Stufe berechnet,
fondern soll auch uoch für die späteren Stufen Verwendbares bieten.
Heimatkunde von Würzburg. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]