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1. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 1

1912 - Münster i.W. : Schöningh
Milder ans der alten und mittleren deutschen Geschichte. 1. Land und Volk der alten Deutschen. Das Land. In der Zeit um Christi Geburt beherrschten die Rmer beinahe die ganze damals bekannte Welt. In Europa waren sie Herren der alle Lnder, die sdlich von der Donau und westlich vom Rhein lagen. Auch die Deutschen wollten sie ihrer Herrschaft unterwerfen. Deutschland war damals noch ein rauhes Land. Die Luft war feucht; dichte Nebel lagerten oft tagelang der der Gegend. In den Wldern hausten Bren und Wlfe, Wildschweine, Auerochsen und Elentiere. Weil die dichten Wlder die Sonnenstrahlen nicht durchlieen, bildeten sich weite Smpfe und hliche Morste. Aber es gab auch viele Wiesen, auf denen Pferde und Rinder reichliche Nahrung fanden. Auf den ckern wuchsen Roggen, Hafer und Gerste. Edles Obst kannte man nicht. Die Bewohner. Die alten Deutschen oder Germanen, wie sie von den Rmern genannt wurden, waren von hohem Wchse und krs-tigem Krper. Sie hatten blaue Augen und rotgelbes, langherabfallendes Haar. Ihre Kleidung bestand aus leinenen und wollenen Gewndern. Gegen die Klte des Winters schtzten sie sich durch Tierfelle, die sie wie Mntel um die Schultern legten. Kein Kleid hatte rmel. Die Germanen wohnten in langgestreckten Drfern ober auf zer-streut liegenben Gehften. Ihre Wohnungen waren niebrige Lehmhtten ober rohe Blockhuser. Nur die notwenbigsten Hausgerte, die sie sich selbst anfertigten, fartben sich in ihren Htten. Die Männer liebten Iagb und Krieg. Die Frauen besorgten die Arbeiten im Hause, bebauten mit den Knechten den Acker und pflegten das Vieh. Eine Lieblingsbeschf-tigung der Männer mar das Wrfelspiel. Sie trieben es so leidenschaftlich. da sie dabei Haus und Hof, Weib und Kind, sogar die eigene Freiheitverloren. Auch liebten sie Trinkgelage allzu sehr. Ihr Lieblingsgetrnk hie Met, den sie aus Honig bereiteten. Gegen Frembe zeigten sie sich freunblich und gastfrei, im Kampfe mutig und tapfer. Die Frauen wrben hoch geachtet. Sie folgten den Mnnern in die Schlacht, ermunterten sie zur Tapferkeit und verbanben ihre Wunben. Manche Frauen genossen als Pnesterinnen und Weissagerinnen ein besonbers hohes Ansehen. B r 0 ck m n n n, Geschichte fr Mittelschulen. I. i

2. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 9

1912 - Münster i.W. : Schöningh
9 steigen und uns verbergen tief unter der Erde vor dem Antlitze eines so schrecklichen Feindes!" rief er. Bleibe, König," rief ihm der Franke zu. Wenn du eine Saat von Eifen im Felde aufstarren siehst, dann wisse, da Karl herannaht." Und wie eine schwarze Wolke wlzte es sich vom Westen heran, immer nher und nher, und inmitten dieser schrecklichen Schar von eisengepanzerten Kriegern erblickte man den eisernen Karl; auf dem Kopfe einen Eisenhelm, die Brust bedeckt mit einem eisernen Panzer, an der Linken die eiserne Lanze und in der Rechten das breite, lange Schwert. Auch der Schild war von Eisen und selbst das krftige Schlachtro schien eisern zu sein. Und wie der Kaiser, so waren seine Krieger gerstet, alles Männer, wie aus Eisen gegossen. Ein gro-artiger und boch so schrecklicher Anblick. Siehe," sprach stolz der Franke, das tift Karl." Der König Defiderius flchtete sich in seine Festung Pavia, mute sich aber ergeben und wrbe in ein Kloster geschickt. Karls Zug nach Spanien. Karl mute auch nach Spanien ziehen. Hier wrben die Christen von den Arabern, die Mohammebaner waren, arg verfolgt. Karl besiegte sie und fhrte das Christentum wieber ein. Auf dem Rckzge wurde fein Heer in einem Gebirgstale von Feinden pltzlich hart bedrngt. Viele tapfere Ritter blieben im Kampfe, unter ihnen auch der Held Roland, von dessen Tod die Sage folgendes erzhlt: In der Wildnis allein zurckgeblieben, verteidigte sich Roland heldenmtig gegen die anstrmenden Feinde, bis feine Arme erlahmten vor bergroer Arbeit. Da schlug er sein Schwert auf einen Felsen; er wollte nicht, da die kostbare Waffe in die Hnde der Feinde falle. Der Stein wrbe gespalten, boch das Schwert blieb unversehrt. Dann ergriff er sein Hfthorn und blies mit gewaltiger Kraft hinein. Gellenb zerfprang es, aber auch die Abern ort feinem Hlfe zerrissen von der zu groen Anstrengung. Entseelt sank der Held zu Boden. Karl hrte in der Ferne den gewaltigen Ton des Hornes und eilte zurck; aber er fand den Helden schon tot und beweinte ihn bitterlich. Karl wird Kaiser. Karl mar zum mchtigsten Herrscher von ganz Europa geworden. Fremde Fürsten wnschten seine Freunde zu wer-den und sandten ihm kostbare Geschenke. Der Kalis von Bagdad schickte ihm einen Elefanten, einen Affen und eine eigentmliche Uhr. Im Jahre 800 mar der Papst von belgesinnten Menschen mihandelt worden. Er flchtete nach Deutschland zu Karl dem Groen. Dieser zog nach Rom, bestrafte die beltter und stellte Ruhe und Ordnung wieder her. Als am Weihnachtsfeste des Jahres 800 Karl in der Peterskirche am Altare andchtig betete, setzte der Papst dem Frankenknige die Kaiserkrone aufs Haupt. Das jubelnde Volk rief: Heil und Sieg dem

3. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 12

1912 - Münster i.W. : Schöningh
12 Tausende lieen sich ein rotes Kreuz auf die rechte Schulter heften. Als Kreuzfahrer wollten sie an dem Kreuzzuge teilnehmen. Gottfried von Bouillon. Im Sommer 1906 sammelte sich das Hauptheer der Kreuzfahrer unter der Anfhrung des Herzogs Gott-f r i e d von Bouillon und anderer edler Fürsten. Glcklich ge-langte das Hauptheer nach Asien. Hier aber begannen die Leiden der Kreuzfahrer: Hunger und Drft, Hitze und Seuche rafften Taufende hin; unzhlige fielen vom Schwerte der Feinde. Erst im dritten Jahre langte der Rest des Kreuzheeres vor Jerusalem an. Die erschpften Pilger fielen auf die Kniee nieder, kten voll Freude die Erde und hatten alle Mhsale vergessen. Eroberung von Jerusalem. Die hl. Stadt war stark befestigt, und ein zahlreiches Trkenheer lag in ihren Mauern. Dem Kreuzheere fehlte fast alles zur Belagerung. Bewegliche Trme und Belagerungsmaschinen muten beschafft werden. Als endlich alles zur Eroberung bereit war, wurde der Sturm gewagt. Die Kreuzfahrer riefen den Beistand des Himmels an, und dann ging es in den Kampf. Die hlzernen Trme wurden an die Stadtmauer geschoben und Sturmleitern herangeschleppt. Mauerbrecher unterwhlten die Mauer von unten her. Gottfried von Bouillon war einer der ersten, der die Mauer erstieg und in die Stadt eindrang. In den Straen Jerusalems entstand ein frchterliches Kmpfen. In ihrem Eifer schonten die Christen nicht Greise, Weiber und Kinder, nur Gottfried wute sich zu migen. Aus dem Kampf-gemht eilte ex zur hl. Grabeskirche; im weien Bugewande kniete er an der heiligen Sttte nieder und dankte Gott fr den glcklich errungenen Sieg. Gottfried wurde zum König von Jerusalem erwhlt. Doch mit den Worten: Ich will nicht da eine Knigskrone tragen, wo mein Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hat," lehnte er diese Bezeich-nung ab und nannte sich nur Beschtzer des heiligen Grabes. Das heilige Land wurde spter den Christen durch die Trken wie-der entrissen; es muten deshalb noch sechs Kreuzzge gemacht werden; sie hatten aber nicht den gewnschten Erfolg. Jerusalem und fast alle heiligen Orte gehren noch heute den Trken. Das Rittertum. Im Kampfe mit den Trken zeichneten sich ganz besonders die Ritter aus. Ein Panzer schtzte des Ritters Brust und Rcken, aus dem Kopfe trug er einen Topfhelm, eine eiserne Klappe (Visier), bedeckte das Gesicht. Zur Ausrstung gehrte ein breites Schwert, eine Lanze, ein Schild und ein starkes Ro. Die Ritter

4. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 14

1912 - Münster i.W. : Schöningh
14 war die Jagd nicht ohne Gefahr, und der Ritter konnte im Kampfe mit den wilden Tieren seinen Mut und feine Geschicklichkeit in der Fh-rung der Waffen erproben. Ganz ungefhrlich war die Falkenjagd. Ein Falke, der fr diese Jagd eigens abgerichtet war, wurde losgelassen, um einen Reiher oder einen anderen Vogel aus hoher Luft herabzuholen. Die schnsten Feste fr die Ritter und ihre Frauen waren die Waf-fenspiele oder T u r -niere. Sie wurden ab-gehalten auf einem weu ten Platze, der mit Sand bestreut und mitschran-ken eingefat war. Auf einer Schaubhne saen Fürsten, Ritter und Edelfrauen, die den kh-nen Kampfspielen zu-schauten. Ritter rann-ten gegen Ritter mit eingelegter stumpfer Lanze. Wer den Geg-ner aus dem Sattel warf oder feine Lanze an dem Panzer des Gegners zersplitterte, Eine mittelalterliche Burg. galt als Sieger. Eine Dame berreichte ihm den Dank, d. i. den Preis, z. B. eine goldene Kette, einen Helm. Zur Zeit der Kreuzzge entstanden die Ritterorden. Ihre Mit-glieder gelobten unbedingten Gehorsam, Ehelosigkeit und persnliche Ar-mut. Sie hatten ferner die Pflicht, die Pilger im gelobten Lande zu beschtzen und zu pflegen. Es gab drei Ritterorden: der Johan-niter- oder Malteser-, der Templer- und der deutsche Rit-t e r o r d e n. Letzterer kam spter nach Preußen. Die Ritter eroberten dieses Land und brachten seinen Bewohnern Christentum und Bildung. Mit der Zeit vergaen viele Ritter ihre hl. Gelbde; sie fhrten ein schwelgerisches Leben, verarmten und sahen mit Neid auf den Wohl-stand der Städte und Klster. Sie berfielen von ihren sehr befestigten Burgen aus die Bauern und die reich beladenen Wagen und Schiffe der

5. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 16

1912 - Münster i.W. : Schöningh
16 Kaiser auch diesmal zur Milde stimmen zu knnen. Abermals erschienen sie in Bugewndern mit den Schwertern am Halse vor Friedrich. Aber jetzt gab es keine Gnade und Schonung. Die Stadt wurde zerstrt, und die Brger wurden gezwungen, sich an anderen Orten anzusiedeln und statt vom Handel, der sie reich und stolz gemacht hatte, vom Ackerbau zu leben. Kaiser Friedrich I., Rotbart. Bald erstand die Stadt Mailand neu und mchtig aus ihren Trm-mern. Sie schlo mit mehreren anderen lombardischen Stdten und dem Papste einen Bund und emprte sich von neuem wider den Kaiser. Friedrich zog abermals mit Heeresmacht der die Alpen, wurde aber bei Legnano im Jahre 1176 geschlagen, weil ihn der Bayern- und Sach-ssnherzog Heinrich der Lwe treulos verlassen hatte. Hierauf

6. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 18

1912 - Münster i.W. : Schöningh
18 seinen Tod. Sein Leichnam wurde in Tyrus beigesetzt. Unbeschreiblich groß war die Trauer im Heere der Kreuzfahrer und in ganz Deutsch-land; man wollte an den Tod des geliebten Kaisers nicht glauben. Die Volkssage erzhlt, da der Kaiser im Kysfhuser-Berg schlafend sitze und einst wiederkommen werde, um des Reiches Herrlichkeit zu erneuern. Das Kyffhuser-Denkmal von Bruno Schmitz. Die Hoffnung auf die Erneuerung des Deutschen Reiches hat sich erfllt. Nachdem vor reichlich 100 Jahren das alte deutsche Reich aufgelst wor-den war, ist während des letzten ruhmreichen Krieges mit Frankreich ein neues Deutsches Reich erstanden. Der erste deutsche Kaiser im neuen Reiche war Wilhelm I., und seit 1888 regiert sein Enkel, unser Kai-ser und König Wilhelm Ii.

7. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 20

1912 - Münster i.W. : Schöningh
20 deutschem Mute und deutscher Tapferkeit konnten sie nicht stand halten; weiter und immer weiter wurden sie zurckgedrngt. Albrecht ver-grerte sein Land nach Norden und Osten hin. Seinen Wohnsitz nahm er in Brandenburg und nannte sich Markgraf von Bran-d e n b u r g. Brandenburg wird ein deutsches Land. Gar wst sah es in dem eroberten Lande aus. Die Felder waren unbebaut, weite Strecken verdet und unbewohnt. Albrecht zeigte jetzt, da er nicht blo ein tapferer Ritter, sondern auch ein frsorglicher Landesvater war. Er rief fleiige Mnche ins Land, ernannte Bischfe und lie Kirchen und Klster bauen. Die frommen Ordensleute verkndigten den zurckgebliebenen Baven das Christentum und brachten ihnen deutsche Sitten. Fleiige Ansiedler kamen aus dem Sachsenlande, aus Franken und Holland. Sie trockneten Smpfe aus, verbesserten den Ackerbau und grndeten Drfer und Städte. Auch manches neue Gewerbe und manche Kunstgeschicklichkeit brachten sie in die Mark. Die Wenden lernten die Flsse eindmmen, Kanle bauen, Ziegel aus Lehm herstellen und aus Wolle Tuch bereiten. Deutsche Ritter nahmen die alten Wendenfesten in Besitz ober erbauten sich an geeigneten Pltzen trotzige Burgen. Dem deutschen Mnche, Ritter und Bauer folgte der deutsche Kaufmann und der deutsche Hand-werker. berall herrschte reges Leben und fleiiges Schaffen, und aus dem wsten, sumpfigen flavifchen Wendenlande erblhte schon balb ein schnes beutfches Land. Auch Albrechts Nachfolger waren vortreffliche Fürsten. Nach der Stammburg A s t a n i e n nennt man das ganze Geschlecht Askanie r". Brandenburg unter Albrechts Nachfolgern. Fast 200 Jahre herrschten Albrechts Nachfolger der Brandenburg. Neue Gebiete wurden erobert, christlicher Glaube und deutsche Sitte immer weiter verbreitet. Der Wohlstand hob sich, und zufrieden lebten die eingewanderten Deutschen in ihrer neuen Heimat. Nach dem Tode des letzten Markgrafen aus dem Hause Askanien kam eine traurige Zeit fr die Markgrafschaft. Benachbarte feindliche Fürsten fielen der die Mark her und rissen Lnderstriche an sich; Brger und Bauern hatten von dem Adel viel zu leiden. Raubritter lauerten den Kaufleuten auf und plnberten ihre reich belabenen Wagen. Drfer und Klster wrben ausgeraubt und niebergebrannt. Um dem Elend ein Ende zu machen, bertrug der beutfche Kaiser igtsmunb die Verwaltung des unglcklichen Landes seinem Freunbe, dem tapferen und klugen Burggrafen Friedrich von Hohenzollern.

8. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 21

1912 - Münster i.W. : Schöningh
21 2. Friedrich I. von Hohenzollern. 1415. Friedrich wird Kurfürst von Brandenburg. In Schwaben erhebt sich auf einem hohen Bergkegel das Stammschlo der Grafen von % Mm -0 Die Burg hohenzollern in Schwaben. Hohenzollern. Ein Sprling dieses erlauchten Geschlechtes wurde im zwlften Jahrhundert Burggraf von Nrnberg. Der Burg-graf bewohnte die dortige kaiserliche Burg und war an Kaisers Stelle Richter und Kriegsherr. Der Burggraf Friedrich hatte dem Kaiser

9. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 22

1912 - Münster i.W. : Schöningh
22 Sigismund wichtige Dienste geleistet. Zum Danke hierfr ernannte ihn der Kaiser zuerst zum Statthalter, dann zum Kurfrsten von Brandenburg. Die feierliche Belehnung fand zu K o n st a n z am Bodensee statt, wo zu jener Zeit eine groe Kirchenversammlung abgehalten wurde. Auf dem Markte zu Konstanz sa Sigismund in kaiserlicher Pracht auf einem herrlichen Throne, umgeben von den hchsten geift-liehen und weltlichen Fürsten des deutschen Reiches. Hoch zu Ro, begleitet von Trompetern und zwei Rittern, die die Banner von Bran-denburg und Nrnberg trugen, nahte sich Friedrich. Er stieg vom Pferde, verneigte sich ehrerbietig vor dem Kaiser und bat kniend um die Belehnung. Auf Befehl des Kaisers trat der Kanzler vor: er entfaltete eine Pergamentrolle und verlas mit weithin schallender Stimme die Urkunde, durch die der Burggraf Friedrich von Nrnberg zum Kurfrsten von Brandenburg ernannt wurde. Friedrich listete den Lehnseid, und der Kaiser berreichte ihm 'das Banner von Brandenburg. Das Kurfrstentum Brandenburg ist das Stammland des preuischen Staates, Kurfürst Friedrich der Stammvater unseres Herrscherhauses, des Hauses der Hohenzollern. Seine Nachfolger wurden Könige von Preußen und Deutsche Kaiser. Friedrich sorgt fr Ruhe und Ordnung im Lande. In Branden-brg trieben in jener Zeit die Raubritter wieder ihr Unwesen. Sie verspotteten Friedrich, nannten ihn Nrnberger Tand" und wollten ihm nicht gehorchen. Prahlerisch pflegten sie zu sagen: Wenn es auch das ganze Jahr Nrnberger regnet, so sollen sie in der Mark doch nicht aufkommen!" Friedrich lie sich aber nicht einschchtern; er nahm den Kampf mit ihnen auf und zerscho ihre Burgen mit Kanonen, unter denen man eine recht schwere spttisch die Faule Grete" nannte. Die Landleute konnten bald wieder ungehindert ihre Felder bebauen; Handel und Gewerbe blhten von neuem empor. Die kurfrsiin Elisabeth. In seinem edlen Streben zur Hebung der Wohlfahrt des Landes fand Friedrich eine krftige Sttze an feiner Gemahlin, der Kurfrstin Elisabeth. Sie war eine Frau von hoher Bilbung, ausgezeichneter Herzensgte und seltener Schnheit. Wegen ihrer vorzglichen Eigenschaften wrbe die schne Else", wie die Bewohner der Mark sie zu nennen pflegten, von allen Untertanen sehr geliebt.

10. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 24

1912 - Münster i.W. : Schöningh
24 Seine Lehrzeit in Holland. Der Aufenthalt in Holland ist fr den Kurprinzen von der grten Wichtigkeit gewesen. Auch in Holland hatte der Krieg lange Jahre getobt; aber durch den Flei der Bewohner hob sich nach dem Frieden schon bald der Wohlstand im ganzen Lande. Auf den saftigen Wiesen weideten stattliche Rinderherden; der fette Marschboden war mit wogenden Saaten bedeckt. In den schmucken Drfern wohnten die wohlhabenden Bauern in sauber gehaltenen Husern; die reichen Brger in den gewerblichen Stdten erbauten prchtige Kirchen und stolze Rathuser, die noch heute unsere Bewun-derung erregen. Hollndische Gelehrte und Maler waren weit der die Grenzen des Landes bekannt und berhmt. In den Hfen herrschte reges Leben. Einheimische und fremde Schiffe fuhren ein und aus und brachten die Gewrze Indiens und die Erzeugnisse fremder Lnder nach der Heimat, wo geschftige, kluge Kaufleute sie mit reichem Gewinn verkauften. Voll Trauer dachte der Prinz an sein armes, verdetes Brandenburg. Noch war er Kurprinz; aber schon damals nahm er sich vor, dereinst als Kurfürst sein Land reich und mchtig und seine Unter-tarten zufrieden und glcklich zu machen. Daher benutzte er eifrig jede Gelegenheit zu lernen und Erfahrungen zu sammeln, und so erwarb er sich viele ntzliche Kenntnisse. Aber bald wre er in schlechte Gesellschaft geraten. Vornehme junge Leute wollten ihn verleiten, an ihren leichtfertigen Vergngungen teilzunehmen. Der Prinz aber wies sie zurck mit den Worten: Ich bin es Gott, meinen Eltern, metner Ehre und meinem Vater-lande schuldig, die Verfhrung zu fliehen." Er verlie den Hof und begab sich in das Feldlager des Prinzen von Dramen, seines Vetters, der die Festung Breda belagerte. Dieser lobte den Prinzen und sprach: Vetter, Eure Flucht ist ein grerer Sieg, als wenn ich Breda erobere; wer f t ch selbst besiegt, ist zu groen Dingen fhig." Der Prinz von Oranien war dem Kurprinzen ein trefflicher Lehrmeister der Kriegskunst. Regierungsankritt. Im Alter von 20 Jahren kam Friedrich Wil-Helm zur Regierung. Immer noch wtete der Dreiigjhrige Krieg. Die Hauptstadt Berlin, die vor dem groen Kriege 20 000 Einwohner gehabt hatte, zhlte nur noch 6000. Ilm seine Untertanen vor dem Feinde zu schtzen, schlo der Kurfürst mit den Schweden einen Waffenstillstand. Diese Hattert Pommern in Besitz genommen und bedrngten von bort die Brandenburger in arger Weise. Grndung eines siehenden Heeres. Whrenb des Dreiigjhrigen Krieges besa der Kurfürst von Branbenburg kein Heer, das stets bereit
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