Iv
fr alle folgenden Jahrhunderte mehr oder weniger vor-gezeichnet hat. Bei der Ausarbeitung hat der Verfasser die Quellen selbst sorgfltig zu Rathe gezogen, dabei die neueren Forschungen verglichen und, was ihm zweckmig schien, benutzt. Grndlichkeit des Inhaltes verbunden mit Klarheit und Anschaulichkeit der Darstellung war der Hauptgesichtspunkt, der ihn bei der Bearbeitung leitete. Die gleichzeitigen Begebenheiten aus der Geschichte der Rmer sind unten als Anmerkungen besonders beigefgt, damit sich durch die Zusammenstellung der beiden klassischen Völker des Altertumes der Gesichtskreis erweitere. Der Geschichte ist die Geographie vorangeschickt, und die alte berall mit der neuen zusammengehalten. Der Faden der ^schichte ist bis zur Unterjochung der Griechen durch die Rmer fortgefhrt; jedoch sind zur Vervollstndigung des Ganzen in einer kurzen Uebersicht auch die spteren Schicksale des Volkes angegeben und zwar bis zu seiner politischen Wiedergeburt in neuester Zeit.
Mnster, im Mai 1873.
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fem Helden mehr ein Ideal der Kraft und, in spterer Dich-tung, ein Muster der sich selbst bekmpfenden Tugend, als den Begrnder bestimmter, geschichtlicher Verhltnisse. Als solcher steht vielmehr Theseus da, an welchen sich, wie an Cekrops die Anfnge attischer Bildung, so das Entstehen fester, brger-licher Ordnung anknpft. Ihn feierten spter die dankbaren Athener als den eigentlichen Begrnder des Wohlstandes und des Glckes ihrer Vaterstadt und weiheten seinem Andenken Tempel und Feste. Schon als Jngling hatte er staunens-werthe Heldenthaten verrichtet und den Herkules selbst auf man-chen Zgen begleitet. In den Sagen von den Grothaten die-ser gefeierten Helden des Alterthumes sind Kmpfe mit Dra-chen, Riesen und Ungeheuern aller Art, selbst abenteuerliche Reisen in die Unterwelt nichts Seltenes. Ein besonderes Ver-dienst um Attika erwarb sich Theseus durch die Befreiung des Landes von einem schimpflichen Tribute, den es an Minos, K-nig von Kreta, jhrlich entrichten mute. Der Sohn des Mi-nos war nmlich nach Attika gekommen, um einem Feste daselbst beizuwohnen. geus aber, der König dieses Landes, lie ihn ermorden, weil er den Fremden in Verdacht hatte, als sei dieser gekommen, ihn zu entthronen. Als bald darauf At-tika von einer Seuche heimgesucht wurde, rieth das Orakel, den zrnenden Minos zu vershnen; und dieser forderte als Preis der Shne ein jhrliches Opfer von sieben Jnglingen und sie-ben Jungfrauen, die dem Minotaurus auf Kreta, einem Unge-Heuer, das nach der Darstellung der Dichter halb Mensch und halb Stier war, zum Verschlingen vorgeworfen wurden. Diese unglcklichen Schlachtopfer wurden seitdem jhrlich durch's Loos bestimmt. Als Theseus aber, des geus Sohn, nach vielen rhmlichen Heldenthaten, nach Attika zurckgekehrt war, schiffte er sich selbst mit den auserlesenen Schlachtopfern ein, entweder um durch die Besiegung des Minotaurus sein Vaterland von dem schimpflichen Tribute zu befreien, oder das Schicksal seiner Gefhrten zu theilen. Auf Kreta angelangt erhielt er von Mi-nos die Erlaubni, den Kampf mit dem Ungeheuer zu versu-chen; und er berwand es glcklich, von Ariadne, des Kniges Tochter, heimlich untersttzt, indem sie den liebgewonnenen Fremd-Ang mit einem Faden in den Irrgngen des Labyrinthes leitete
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Die durch viele Fremden vermehrten Einwohner theilte er in drei Klassen: in Eupatriden oder Adel fr die Verwaltung der ffentlichen mter, in Geomoroi oder Landleute und in Demiurgen oder Handwerker und gab, mit freiwilliger Ein-schrankung der kniglichen Gewalt, einer jeden bestimmte Ge-rechtsame. Dann verfolgte er seine frhere Heldenbahn; aber fern von der Heimath konnte er seinen neuen Anordnungen nicht den gehrigen Nachdruck geben gegen den Widerstand des ber-mthigen Adels, der das Volk fr sich gewonnen hatte. Voll Unwillen verlie er sein undankbares Vaterland und wurde, als er sich nach Kreta einschiffen wollte, durch Sturm nach der In-sel Scyros verschlagen, wo er bald nachher seinen Tod fand.
Jedoch nicht blo die Thaten und Wunder einzelner Helden sind in den Sagen und Liedern des Alterthumes viel-fach gefeiert worden, sondern auch mehre gemeinsame Unternehmungen der Griechen. Drei derselben sind vor allen berhmt und mehr oder weniger vollstndig in den Meisterwerken griechischer Dichtkunst aufbewahrt worden: der Argonautenzug, der thebanische Bruderkrieg und der trojanische Krieg.
? Io. Der Argonautenzug
1250 vor Chr.
In dem stlichen Theile Thessaliens, dort wo der pagasi-sche Meerbusen tief in das Land einschneidet, saen die pelas-gischen Minyer. Ihre Hauptstdte Pagas und Jolkos lagen an der nrdlichen Kste dieses Busens. Als gebte Seefahrer und kampflustige Krieger waren sie bisher von ihren Fahrten nach den benachbarten Ksten und Inseln mit reicher Beute heimgekehrt; da beschlossen sie, einen neuen Zug nach einem ent-legenen, bisher noch unbesuchten Kstenlande zu unternehmen, von welchem die Sage folgendes berichtet:
Athamas, der Sohn des olus und König von Orcho-menos in Botien, hatte von seiner Gemahlin Nephele zwei Kinder, den Phriros und die Helle. Dann verstie er die Ne-phele und vermhlte sich mit der Ino, einer Tochter des Kad-mus, die ihre Stiefkinder auf das hrteste behandelte und ihnen sogar nach dem Leben trachtete. Um sich vor den Nachstellun-
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Einleitung.
. 1 Allgemeine Beschaffenheit des Landes.
derjenige Erdtheil, welcher in der Geschichte am meisten Bedeutung erlangt hat, und auf welchem sich der Mensch in der schnsten Gestalt seiner Ausbildung zeigt, ist Europa. Es ist zwar der kleinste Erdtheil; aber das Edelste und Herrlichste, was die Menschheit aufzuweisen hat, keimte oder reifte auf sei-nem Boden. Und zunchst ist es die sdlichste Spitze desselben, das kleine Griechenland, auf dessen gesegneten Fluren die schne Pflanze der Kultur zuerst zu einer bewunderungswrdigen Blthe sich entfaltete und ihren belebenden Samen nach und nach der alle Lnder verbreitete. Hier begegnen wir einem zwar kleinen, aber von der Natur reich ausgestatteten Volke, welches, wenn auch lngst abgetreten von seinem groen Schauplatze des Lebens und Wirkens, dennoch ruhmwrdig fortlebt in den Thaten seiner
*) Duellen: Besonders Strabo Geog. B. Vhix. und Pausa-ntas in seiner Beschreibung Griechenlands, 10. B.
Hlfsmittcl. Barthelemy, Reise des jungen Anacharsis in Griechenland, bersetzt von Biester. Berlin 1793.
Kruse, Hellas oder geogr. antiquar. Darstellung des alten Griechenlands. Leipzig 1825.
W. Hoffmann, Griechenland und die Griechen 1841.
Ulrich, Reisen und Forschungen in Griechenland. Bremen 1840. Bobrik, Griechenland in altgeographischer Beziehung 1842. Ro, Reisen und Reiserouten durch Griechenland. Berlin 184045. D essen, Griechische Knigsreisen. Halle 1848.
Zweckmige Charten sind vorhanden von Kruse, Leake und Gell. Ausgezeichnet ist Kiepert's topogr. histor. Atlas von Hellas.
Welter, Gesch. der Griechen. 3 Aufl. t
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Extrahierte Personennamen: Strabo_Geog B.
Hlfsmittcl Barthelemy W._Hoffmann Ulrich Welter
Extrahierte Ortsnamen: Europa Griechenland Griechenlands Griechenland Berlin Griechenlands Griechenland Griechenland Bremen Griechenland Griechenland Berlin
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tet3) oder auch von dem fabelhasten Erbauer desselben, Argo, seinen Namen erhielt. Von Iolkos segelten sie aus und landeten endlich, nach langen Irrfahrten und vielen wunderbaren Abenteuern, in Kolchis. Hier ging Jason den König Aietes um das goldene Vlie an. Dieser versprach, es ihm herauszugeben, wenn er mit zwei feuerspeienden Stieren des Hephstus vier Morgen Landes gepflgt, Drachenzhne geset und die daraus hervorgewachsenen bepanzerten Manner getdtet haben wrde. Zum guten Glcke verliebte sich des Kniges Tochter, die in den Knsten der Zauberei erfahrene Medea, in den ritterlichen Fremdling, und mit ihrer Hlfe bestand er die gefhrliche Prfung. Dennoch verweigerte ihm der König den aus-bedungenen Preis des Sieges; ja er beschlo sogar, heimlich die Argo anzuznden und den Jason nebst dessen Gefhrten zu er-morden. Aber auch das entdeckte Medea ihrem Geliebten. Durch ihre Zauberkunst schlferte sie den Drachen ein, entwandte das Vlie, berlieferte es dem Jason und floh dann sogleich mit ihm und seinen Gefhrten. Aber Aietes setzte nach und holte sie bei der Mndung des Jsters oder Donaustromes ein. Nun tbtete Medea ihren mitfortgefhrten Bruder Absyrtus, zerstckelte seinen Leichnam und streuete die Stcke am Ufer hin. Jnde der jammernde Vater die noch zuckenden Glieder des Sohnes zusammenlas, entkamen sie und liefen endlich nach Schrecknissen grer noch als auf der Hinfahrt, nachdem sie von dem Morde des Absyrtus geshnt waren, in den Hafen von Jolk osein. Ohne Zweifel hat diese Fahrt, geschmckt mit allen Farben der willkrlichsten Mythe, eine geschichtliche Unterlage; jedoch ist Alles, was man darber beibringen kann, nur Hypothese. Strabo bezieht diese Sage vom goldenen Vliee auf die Sitte der Kolchier, das Gold aus dem Berge Kaukasus vermittelst Lmmerfelle aufzufangen, welche sie der die Betten der aus diesem Berge sich ergieenden Strme ausbreiteten. Vielleicht war durch alte Handelsunternehmungen der Minyer dunkele Kunde von den Schtzen der Kolchier am schwarzen Meere nach Griechenland gekommen und hatte jenes Unternehmen unter Ja-
3) von d. i. schnell. Spter wurde die Argo als Gestirn an
den Sdhimmel versetzt.
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sie keinen Theil derselben unbegret lassen, geben dem Lande den Reiz des Romantischen, der noch durch die angrenzenden Gewsser und die wunderbare Inselwelt, welche diese ringsum belebt, erhhet wird. Ein milder und heiterer Himmel wlbt sich der diesem schnen Lande; gleich entfernt von einer erschlaffenden Hitze wie von einer erstarrenden Klte regt dieser in schner Mischung vielfach die menschliche Thtigkeit an und belebt die Keime, aus denen alles Groe und Schne der alten Griechen sich entfaltete. Diese glckliche Mitte hlt auch der Boden in seiner Beschaffenheit und in seinen Erzeugnissen. Nir-gends ist derselbe ganz undankbar, nirgends aber auch spendet er ohne Pflege reiche Frchte. So leitet hier die Natur selbst zu einer sorgfltigen Entwickelung aller Krfte an und schtzet zugleich vor jener geistigen und krperlichen Stumpfheit, in welche damals so viele Völker Asiens durch den schwelgerischen Genu dessen, was ihnen ihr ppiger Boden, ohne alle Pflege, berreichlich von selbst spendete, versunken waren. In einem Lande mit so vielen und groen Vorzgen mu selbst ein Volk, das von der Natur nur mig ausgestattet ist, zu einer herrlichen Blthe sich entwickeln knnen; um wie viel mehr denn ein so reich begabtes Volk, als das griechische!
Griechenland war ungefhr 1800 Q. M. groß und ging also in seiner grten Ausdehnung nicht weit der die Grenzen des neuen Knigreiches Griechenland hinaus; es umfate nur noch die jetzt trkischen Provinzen Janiah, oder das alte Thessalien, und einen Theil von Albanien, das alte Epirus. In den ltesten Zeiten fhrte das Land so wenig als das Volk einen Gesammtnamen. Die einzelnen Bezirke wurden gewhnlich nach den einzelnen in denselben wohnenden Vlkern benannt, und die Natur selbst bestimmte durch Flu und Berg die Grenze der verschiedenen Staaten. Oft wurde auch wohl der Name eines Hauptvolkes auf mehre andere ausgedehnt. So nennt Homer die Griechen bald Acher, bald Danaer, bald Argiver, oft auch Panacher; und Hellas ist ihm nichts mehr, als eine Stadt in Thessalien und deren Gebiet. Aber im Verlaufe der Zeit zeichneten sich diese Bewohner von Hellas, die Hellenen, vor allen brigen Vlkerschaften des Landes aus und gewannen bei denselben ein so hohes Ansehen, da diese es sich zur Ehre rechne-
1*
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Jokaste, ohne zu wissen, da diese seine Mutter war. Als er aber endlich, nach einer langen Reihe von Widerwrtigkeiten, seinen Vatermord und seine Blutschande erfuhr, verfiel er in tiefe Schwermuth. Er stach sich selbst beide Augen aus und irrte, von seiner frommen Tochter Antigene geleitet, in der Fremde umher, bis er im Haine der Eumeniden zu Kolonos in Attika die Ruhe des Todes fand. ') Seine verbrecherischen Shne, Eteokles und Polyniees, stritten nun um Thebens Herr-schaft und verglichen sich endlich dahin, da sie wechselweise, ein Jahr um das andere, regieren wollten. Allein Eteokles hielt seinem Bruder den Vergleich nicht. Da rief dieser seinen Schwie-gervater Adrastus, den König von Arg00, zu Hlfe. Dieser er-schien mit noch sechs verbndeten Fürsten, und sie lagerten sich nun in sieben Abtheilungen vor den sieben Thoren Thebens. Im blutigen Kampfe fielen Alle bis aus Adrastus; die beiden feindlichen Bruder selbst durchbohrten einander im grausigen Zweikampfe. fchylus hat in dem Trauerspiele, Sieben gegen Theben", diese Begebenheit der Nachwelt berliefert. Auch Antigene, welche gegen das Verbot ihres Oheimes Kreon die Leiche des Bruders Polyniees bestatten wollte, bte ihre schwester-liche Liebe mit dem Tode.
Aber die Gefallenen hatten Shne hinterlassen, wrdig, die Rcher ihrer Vter zu sein. Diese Epigonen oder Nachkom-men erneuerten zehn Jahre spter den Kampf. Sie belagerten und eroberten Theben, stieen den Laodamas, des Eteokles Sohn, vom Throne, und setzten auf denselben des Polyniees Sohn, den Thersander. Jedoch fortwhrender Fluch ruhete auf dipus Nachkommen.
? 12 Der trojanische Krieg und dessen Folgen.
1200 vor Chr.
Am wichtigsten aber und zugleich am einflureichsten auf hie Bildung und Gestaltung Griechenlands war der trojanische
') Diese tragische Geschichte hat Sophokles in seinem dipus" meisterhaft bearbeitet.
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zwischen dem ambracischen Meerbusen im Westen und dem mct-tischen im Osten. Es umfat zwei durch das 78000 Fu hohe Pindusgebirge gesonderte Landschaften, von welchen die st-liche Thessalien, die westliche Epirus heit.
1. Thessalien (d. i. Kstenland von und altog) bildet gleichsam einen groen Kessel, da es ringsum von maje-statischen Bergen eingeschlossen ist. Im Norden erhebt sich der Olymp, der erhabene Wohnsitz der Götter, an dessen Fue sich die anmuthige Bergebene Pieria, der geweihete Sitz der Musen, hinzog; im Sden der Othrys und Hta, im Osten der Pelion und Ossa, im Westen der Pindus. Die von ihnen eingeschlossenen Ebenen sind sehr anmuthig und fruchtbar, zumal da sie von einer Menge kleinerer und grerer Flsse bewssert werden, die smmtlich in den Peneus sich mnden. Dieser ist der Haupt-flu des Landes. Er entspringt im Pindusgebirge, nimmt seinen Lauf nach Osten durch die herrliche, von den alten Dichtern vielfach gefeierte Thalschlucht Tempe (j. Lykostmo) und mndet in den thermaischen Meerbusen (Golf von Salonichi). In den fruchtbaren Thlern des Landes wurden die herrlichsten Rosse gezogen, und die Thessalier selbst galten im ganzen Alterthumc fr die besten Reiter. Vielleicht waren sie unter den Griechen die ersten, welche das Ro bndigten und bestiegen, worauf auch die Sage von den Centauren deutet. In vier Bezirke Thessaliotis, Pelasgiotis, Phthiotis und Hestiotis getheilt, wurden die verschiedenen thessalischen Staaten entweder durch Stammfrsten, oder durch Edele von umfangreichen Be-sitzthmern regiert. Zu den bedeutendsten Stdten gehren La-rifsa am Peneus, Lamia und Jolkos an zwei Buchten, P h a r s l u s und unweit davon K y n o s k e p h a l (Hundskpfe) als Schlachtfelder berhmt; ferner Phthia, Pher und Hel-las. berhaupt ist Thessalien in der lteren Sage und Ge-schichte sehr berhmt. Hier waren die ltesten Wohnsitze fast aller griechischen Vlkerschaften; von hier aus begannen die Hellenen ihre Fortschritte durch Griechenland. Thessalien war das Land des Ritterthumes und der Heroen Hier lebten Jason, Admet, Pirithus, Achilles, Philoktet und andere gefeierte Hel-den des Alterthumes. Allein des Landes sptere Geschichte eig-
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Extrahierte Personennamen: Bergebene_Pieria Jason Achilles
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(Ulysses) von Ithaka, Ajar aus Salamis und Ajar aus Lo-kris, Patroklus und Philoktetes aus Thessalien, Mnest-Heus aus Athen, Idomeneus aus Kreta und andere berhmte Helden. Der ausgezeichnetste und gefeiertste aller Kmpfer aber war Achilles, Fhrer der Myrmidonen aus Thessalien, der an Khnheit und Gewandheit einem Lwen glich. Die Flotte der Griechen bestand aus zwlfhundert Schiffen, von denen die met--sten Agamemnon gehrten. Die grten fhrten hundert und zwanzig, die kleinsten fnfzig Mann, so da sich die ganze Macht auf hunderttausend Mann belief. Nach seeruberischer Weise waren Ruderer und Soldaten von einander nicht geschieden. Den Oberbefehl bertrugen die brigen Fürsten dem mchtigen Könige Agamemnon, jedoch behielt jeder seine gewichtige Stimme im Kriegesrathe.
Lange verzgerte ein widriger Wind die Abfahrt der Flotte. Das galt fr eine Strafe der Götter, und der Seher Kalchas wurde gefragt, wie man ihren Zorn besnftigen knne. Nur durch das Blut der Jphigema, der Tochter des Agamemnon!" war die Antwort. Hierber entsetzte sich der Vater und wei-gerte sich, das theuere Opfer zu bringen. Desungeachtet wrde es wohl gebracht worden sein, wre nicht Pltzlich die Jungfrau verschwunden. Die Gttin Diana, geht die Sage, entfhrte sie in einer verhllenden Wolke nach Tauris und schob ein Reh un-ter. Als dieses geopfert war, wandte sich augenblicklich der Wind; die Flotte lief aus und landete glcklich an der trojani-schen Kste. Die feindlichen Truppen, welche die Landung ver-hindern wollten, wurden geschlagen und zogen sich eiligst in Troja zurck. Aber die Eroberung der Stadt selbst war kein Spiel fr die Griechen. Sie war auf eine fr die damalige Zeit so ungewhnliche Art befestiget, da die ragenden Mauern und Thrme fr das Werk der Götter selbst galten. Der stliche, in das Jdagebirge hineingebaute Theil ffnete die Zugnge zu einem steten Verkehre mit den Bergbewohnern, welche der Stadt Lebensmittel zufhrten. In der Stadt selbst stand ein groes Heer der Trojaner und ihrer Verbndeten, und an der Spitze desselben der lteste Sohn des Priamus, der berhmte Hektor, welcher es an Much und Tapferkeit mit jedem der griechischen Fürsten aufnahm. Das griechische Heer begann nun die Bela-
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die Grenze gegen Akarnanien. In den waldigen Gebirgen die-ses Landes gab es auch Lwen Kalydon am Evenus war schon in Homer's Zeit die bedeutendste Stadt; Trmmer der-selben sieht man noch in der Nhe des jetzigen Missolonghi. Nordstlich hievon lagen Pleuron, Thermon, und Chal-eis auf dem gleichnamigen Berge an der Kste. In den lte-ren Zeiten glnzten die tolier durch Helden, wie Meleager, und spter durch den tolischen Bund, dessen Versammlungsort Thermon war.
3. Doris ist ein kleines, fast nur aus rauhen und wilden Bergen bestehendes Land an der Sdseite des ta, aber wich-tig als Mutterland des vornehmsten Volkes des Peloponnes, der Spartaner, wie auch der kleinasiatischen Kolonie. Es ent-hielt nur vier kleine Städte 93cum, Citinium, Erineus und Pin-dus und wurde deshalb Dorische Tetrapolis" genannt.
4. Lokris grenzt nrdlich an Thessalien. Die Lokrier theilten sich in drei von einander unabhngige Stmme. Der eine hie von der Stadt Opus die opuntischen, der andere von dem Berge Knemis die epiknemidischen, und der dritte, der westlich davon getrennt am korinthischen Meerbusen wohnte, die ozotischen Lokrier, deren Hauptstdte Naupaktus, das jetzige Lepanto, am Meere, und Amphissa, im Innern des Lan-des, in der Nhe des jetzigen Salona, waren. In dem epikne-midischm Lokris ist der berhmte Engpa Thermopyl, der Haupt-eingang von Thessalien nach Hellas. Auf der einen Seite bil-den ihn die st.ilen Abhnge des ta, der hier Kallidromos heit, auf der anderen ein tiefer und unzugnglicher Seemarsch. Er ist eine Meile lang und so schmal, da an zwei Stellen kein Wagen dem anderen ausweichen kann. In der Mitte entsprin-gen heie Quellen, von denen die Schlucht ihren Namen Ther-mopyl, d. t. heie Pforten, fhrt.
5 Phocis, ein fruchtbares, von Gebirgen eingeschlossenes Land. Dieses tritt in der Geschichte weit bedeutungsvoller her-vor. Am sdwestlichen Abhange des 7500 Fu hohen Parnas-sus, auf der Stelle des jetzigen Kastri, lag die heilige Stadt Delphi mit dem weltberhmten Tempel des Apollo. Dieser Orakelsitz, in welchem die kostbarsten Weihgeschenke von Grie-chenland und Kleinasien aufgestellt waren, lag oberhalb der Stadt
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