Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 370

1873 - Münster : Coppenrath
370 len, und die Rhodier dem rmischen Volke zur Ehre sogar eine siebenzig Ellen hohe Statue, den sogenannten Kolo von Rhodus, welchen Chares anfing, und nach dessen Tode Laches vollendete. Seit Alexander's Zeit kam auch die Mosaikar-beit auf; sie wurde nachher in Rom weiter ausgebildet. Ueber-Haupt fand die griechische Kunst und Literatur während der gro-en Verheerung und Verwirrung des Landes in Rom eine Frei-statte. Dorthin wandten sich viele ausgezeichnete Griechen und verbreiteten den Sinn fr vaterlndische Kunst und Wissenschaft bei ihren neuen Herren; die Besiegten wurden Lehrer und Bild-ner ihrer Sieger. Und das Licht, das hier angezndet wurde, leuchtete fort und fort durch alle Jahrhunderte, durch alle Ln-der und Völker, die auf wahre Bildung Anspruch machen, bis auf unsere Zeit hinauf. Mag auch Griechenland tief von fei-ner wissenschaftlichen und politischen Hhe hinabgesunken sein; ein schner Triumph ist doch dem herrlichen Volke geblieben, der Triumph, mit seiner alten geistigen Kraft die ganze gebildete Welt zu beherrschen fr und fr. A Ii h a n g. Kurzer Abri der Heschichte Griechenlands von der Umerherrfchast bis auf unsere Ieit. Seitdem Griechenland eine rmische Provinz war, wurden noch wohl einzelne schwache Versuche zur Wiedererlangung der alten Freiheit gemacht, besonders unter Mithridates, dem Könige von Pontus; allein sie alle scheiterten an der Uebermacht der Rmer und machten den Zustand des Landes nur noch trostloser. Als rmische Provinz verlor sick das kleine Achaja mehr und mehr in die groe Lndermasse des mchtigen Weltreiches, und fast nur Athen blieb noch auf einige Zeit ein erhellter Punkt in dem Gesichtskreise. We-gen seines frheren Ruhmes und wegen seiner noch fortwhrenden Pflege der Knste und Wissenschaften geno es der besonderen Achtung und Begnstigung der Rmer und wurde als Bildungs-schule von den Shnen der Groen hufig besucht. Unter den Kaisern des Reiches hing das Schicksal des Lndchens fast einzig von

2. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 371

1873 - Münster : Coppenrath
371 den Launen derselben ab, und mit derzgellosigkeit der gebietenden Wettherren steigerte sich das Elend in den Provinzen. Dazu kam, da bereits seit dem Anlange des dritten Jahrhunderts nach Chr. d.e Gothen und andere Schwrme der Barbaren strmend in Griechentand eindrangen und das unglckliche Land nach allen Rich-tungen hin verheerten. Whrend es so in politischer Beziehung ein Bild trostloser Zerrttung darbot, begannen auch, seit der Ein-shrung des Chnsteuthumes durch den Apostel Paulus, vielfache kirchliche Streitigkeiten, die immer zunahmen und mehre Religions-Parteien hervorriefen, welche sich auf das Wthendste haten und verfolgten. Unter Konstantin dem Groen, der auch die christliche Religion zur Staatsreligion machte, wurde das alte Byzanz zur Residenzstadt erhoben (330 u. Chr.) und nach ihm Konstanti-nopel genannt. Durch diese Erhebung gewann Griechenland zwar im Ganzen einige Vortheile, jedoch nicht eine solche Einheit, um den fortwhrenden Strmen der Barbaren mit Erfolg die Spitze bieten zu knnen. Noch unter Konstantin wurden Gothen in Thracien und Macedonien aufgenommen. Nach seinem Tode wuchs mit den Streitigkeiten im Inneren der Andrang immer neuer Barbaren-schwrme gegen die Grenzen des Reiches. Eist der Kaiser Theo-dosius stellte einiger Maen die Ruhe und Sicherheit wieder her und theilte kurz vor seinem Tode, im Jahre 355 nach Chr., das Reich unter seine beiden Shne, Hon onus und Arkadius, so, da elfterer die westlichen Provinzen mit der Hauptstadt R o m, Arkadius die stlichen mit der Hauptstadt Kon stantinop el er-hielt. Zwar sollten nach des Kaisers Absicht beide Theile noch immer ein Ganzes bilden; sie sind aber nie wieder vereint worden. Das ostrmische Reich, zu welchem Griechenland gehrte, fhrte auch wohl den Namen griechisches Kaiserreich". Die Geschichte dieses Reiches ist eine fast ununterbrochene Kette von Verbrechen aller Art. Der Geist des Volkes wurde durch die Schlechtigkeit seiner Herrscher immer tiefer herabgedrckt, und durch die religisen Spaltungen dem Hasse und Fanatismus Thr und Thor geffnet. Nur selten erhoben sich kraftvolle Kaiser zur Steue-rung des Verderbens. Allein was sie schufen, konnte nicht von Bestand sein; denn in der Regel wurden sie durch Dolche oder Gift mitten aus ihren Schpfungen wieder fortgerissen. Dazu steigerte der fortwhrende Andrang der Völker aus Asien das Elend zu einer furchtbaren Hhe. So bietet fast die ganze Geschichte des grie-chischen Kaiserreiches nur ein Bild trostloser Verwirrung dar; und es ist nur zu verwundern, da sich das morsche Gebude ungeachtet der vielen und mannigfaltigen Strme der Zeit noch tausend Jahre hielt, bevor es in Trmmer auseinander fiel. Schon unter den Shnen des Theodosius wrbe das Reich, insbesondere Griechen-lanb, von Alarich, dem Könige der Westgothen, furchtbar ver- 24*

3. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 373

1873 - Münster : Coppenrath
373 Jahre 1368 eroberte der Sultan Murad Adnanopel und machte dieses, zum Schrecken von Europa, zum Sitze feiner Herrschaft. Macedonien, Albanien und Servien wurden schnell nach einander erobert. Nach ihm drang Bajasid, welcher weaen der Schnellig-feit seiner Siege der Blitz" genannt wurde, in Thessalien ein und nherte sich selbst der Hauptstadt Konstantiuopel. Schon Bajasid wrde diese erobert haben, wre nicht der den mchtigen Eroberer ein noch mchtigerer gekommen. Dieser wartimur odertamer-lan, der Anfhrer mongolischer Horden, welcher dem Bajasid in der groen Schlacht bei Ancyra (Angora) in Kleinasien besiegte und gefangen nahm. Jedoch mit seinem Tode zerfiel sein Reich wieder, und die Macht der Trken erholte sich so schnell, da schon im Jahre 1422 Murad und Amurath Ii. mit einem groen Heere vor den Thoren Konstantinopels selbst erschien. Vergebens zog der junge Wladislav, König von Ungarn und Polen, mit seinen Bundesgenossen zur Hlfe herbei; er verlor Sieg und Leben. Huuyad, der eben so weise als tapfere ungarische Feldherr, und sein muthiger Kampfgenosse, Georg Kastriota, der Fürst Albaniens, von den Trken gewhnlich Scanderbeg, d. i. Alexander genannt, setzten zwar den Kamps rhmlich fort; allein ihre Siege konnten das Unglck der Hauptstadt nur verzgern, nicht abwenden. Unter dem Sultan Mo ho med Ii., Amurath's Nachfolger, kam endlich das schon lange drohendeungewitter zum verheerenden Ausbruche. Dieser jungeheld, der nach dem Ruhme strebte, ein zweiter Alexander zu werden, rckte im Frhlinge des Jahres 1453 mit einer furchtbaren Macht vor Konstantinopel und schlo die Stadt zu Wasser und zu Lande ein. Der damalige Kaiser Konstantin Ix. batte nur ein Huflein von achttausend Griechen, welche er gegen die trkischen Heeresmassen aufstellen konnte; dennoch verlor er den Muth nicht. Er ermunterte sie durch Wort uvidthat und rief auch die in der Vorstadt Pera wohnenden Gmueser zur V rtheidigung auf. Auf feinen Ruf ergriffen auch diese di;j Waffen; Iustiniani, ein ebeler Genueser, bernahm die Anfhrung. Mit Muth und Entschlossenheit fochten die Griechen und Genueser und schlugen alle Angriffe der Trken siegreich zurck. Der Sultan tobte vor Wuth und schwur, entweder den Thron von Konstantinopel zu besteiaen, oder sein Grab vor dessen Mauern zu finden. Am 29. Mai 1453, am drei und fnfziasten Tage nach dem Anfange der Belagerung, lie er feine ganze Land und Seemacht einen Haupistnrm auf die Festung unternehmen. Die Kanonen donnerten segen die Mauern, und in Dampf gehllt rckten die Schiffe und die Truppen heran. Allein die Belagerten fochten wie Lwen und schlugen zwei Stunden lang alle Angriffe zurck. Pltzlich fiel Iuftiniani und wurde tdtlich verwundet in die Stadt getragen. Da kam Bestrzung und Verwirrung der die Belagerten, und sie wichen in Unordnung Geor[j-i" -.art-lnstitut fr: "nationale Sch i iuchforschung Br,?vn schweig -Schuioiictiblbtiothek -

4. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 375

1873 - Münster : Coppenrath
375 Stillen politische Vereine, die sich weithin verzweigten und eine Nationalbefreiung vorbereiteten. Man rechnete auf die Untersttzung des mchtige, der Trkei stets feindlichen, Rulands, ja auf die Teilnahme aller europischen Machte an dem Kampfe gegen den alten Erbfeind der Christenheit. Jm Jahie 1821 brach entich derslurm los. Eben jetzt war in der tialachet ein Aufruhr ausgebrochen, und der Fürst Alexander Ups ilanli rief alle Griechen zum Kampfe fr die Unabhngigem auf. Bald entbrannte Der Krieg auf dem ganzen Festlands, auf allen Inseln, auf allen Meeren. Allein die Krfte waren zu ungleich. Der erwartete Beistand von Nuland blieb ans; auch die brigen Mchte zeigten sich dem Un-ternehmen der Griechen anfangs wenig geneigt. Aber auch von Allen verlassen und nur aus sich und ihre geringen Hlfsmiuel beschrnkt, fochten die Griechen mnihig den Kampf der Verzweiflung. Von Weib und Kind schied Jeder mnnlich entschlossen, Alles fr Alles zu wagen; und die Alten, welche nicht mitziehen konnten, waffneten und segneten ihre Shne. Am glcklichsten fochten sie zur See, weil sie von jeher groe Sclnfffahrt trieben. Mit ihien Brandern griffen sie die feindlichen Schiffe an und steckten sie in Brand. Canaris, Sachiuris, Miau Iis und andere Seehelden verrichteten Thaten, welche die der alten Griechen fast bertrafen. Im Landkriege zeichneten sich vorzglich Odysseus, Niketas, Marko und Noto Vozzaris, Guras, Kolokotroni und Maurokordato aus. Mehre Jahre hintereinander fochten sie, wenngleich nicht ohne harten Verlust, doch immer unverzagt, gegen die Niesenmacht der Trken an, und das Blut flo in Strmen. Jedoch mehr und mehr sank der Griechen Kraft in Dem grausigen Kampfe, und die letzten Hilfsquellen des Landes waren erschpft. Alle Völker zitterten voll inniger Theilnahme fr das endliche Schicksal eines ebelen Volkes, welchem Europa selbst noch fortwhrend feine geistige Ueberlegenbeit verdankt; berall bilbeten sich Vereine zur Untersttzung der Unglcklichen mit den nthigften Bedrfnissen des Lebens; berall sahen die Völker sehmuchtsvoll zu ihren Fürsten hinaus, ob sie nicht endlich dem schrecklichen Blut-vergieen em Ziel setzen und helfend fr ihre letbetiben christlichen Mitbrber einschreiten wrben. Nach sieben blutigen Jahren ward endlich diese Hoffnung erfllt. Zur Fteube der ganzen Christenheit traten bte europischen Gromchte auf dem Congresse zu Lonbon vermittelnd ein, zunchst, um die streitenden Parteien auseinander zu halten, dann, um das knftige Schicksal Griechenlands in Be-rathung zu ziehen. Als aber besimgeachlet die Trken mit verdoppelter Wuth die Feindseligkeiten fortntzten und das Land noch allen Seiten hin verheerend durchstreiften; ba ariff bte vereinte Flotte der Englnder, Franzosen und Russen bte türkisch ayviische Flotte am 20. Oktober 1828 bei Navartno an und zerstrte sie gnzlich.

5. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 372

1873 - Münster : Coppenrath
372 heert. Die meisten Städte von Griechenland und dem Pcloponnes wurden erobert, und ihre Einwohner ermordet oder als Gefangene weggeschleppt. Auch die Mysterien zu Eleusis wurden zernichtet und mit ihnen die geheimen Sttzen des Heidenthumes. Unter dem Kaiser Justinian, der durch sein allgemeines Gesetzbuch einen besseren Zustand der Dinge herbeifhrte, erhielt Griechenland einige Ruhe wieder. Allein sie war nur vorbergehend und der Stille zu vergleichen, welche einem schweren Ungewitter vorangeht. Im Jahre 622 n. Chr. hatte Mahomed feine neue Religion gegrndet, und von wildem Glaubenseifer entflammt ergossen sich die Araber der alle Lnder, um ihnen den Koran aufzudringen. Auch die griechischen Ksten und Inseln wurden von ihnen heimgesucht, und Konstantinopel wiederholt von der Seeseite her belagert. Im elften Jahrhundert brachen die Normannen in Griechenland ein, und der normannische König Roger von Stallen bemchtigte sich in der Mitte des folgenden Jahrhunderts der Insel Korcyra, drang mit seiner Flotte in den korinthischen Meerbusen ein, eroberte K!otm:h und Theben, verheerte Botien und zog dann mit reicher Beute beladen davon. Fast eben so traurig war das Schicksal, welches um diese Zeit durch die Kreuzzge der Griechenland kam. Es trat durch dieselben mit dem entfernteren Abendlandein vielfache, oft durchaus feindselige Berhrung, bis endlich im Jahre 1204 Kon-stanlinopel von den Kreuzfahrern erstrmt und besetzt wurde. Seit-dem ward das griechische Reich von den Kreuzfahrern als erobertes Land betrachtet und das ,,lateinische Reich" genannt. Kaiser desselben wurde Balduin, Graf von Flandern. Neben diesem neuen Reiche bildeten sich auch verschiedene unabhngige Fürsten- und Herzogtmer, wie in Epirus, Aetolien, Korinth, Nica, Trapezunt 2c.; zugleich machte Venedig bedeutende Eroberungen in Morea. Dadurch wurde alle Einheit zerrissen. Die kleineren Fürsten fhrten unaufhrliche Kriege mit den lateinischen Kaisern in Konstantinopel, bis es endlich im Jahre 1261 dem Fürsten von Nica, Michael Palologus, gelang, Konstantinopel wieder zu erobern und dem lateinischen Reiche ein Ende zu machen, nachdem dieses sieben und fnfzig Jahre bestanden hatte. Kaum war der griechische Kaiserthron hergestellt, als ein neuer Feind kam, ihn wieder zu strzen. Schon um. diese Zeit nmlich wurden die seldschuckischen Trken mchtig, ein tartarischer Volkstamm ans den Hochsteppen Asiens, zwischen dem. Altai und dem kaspischen See. Seit dem Jahre 1050 machten diese wiederholte Einflle, bemchtigten sich nach und nach des ganzen Vorderasiens und waren nur noch durch den Hellespont von dem grie-chilchen Reiche getrennt. Unvorsichtiger Weise riefen die griechisch? Kaiser ganze Scharen herber, nahmen sie in Solb und wiesen so den zurckgebliebenen Brbern den Weg nach Europa. Schon im

6. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 374

1873 - Münster : Coppenrath
374 Zurck. Nun erstrmten diejanitscharen mit wildem Kriegesgeschrei die Mauern, schlugen die Thore auf, und unaufhaltsam drangen die Tul ken m die offene Stadt. Vergebens suchte der Kaiser an der Spitze seiner Getrennt dem hereinbrechenden Strome Einhalt zu thun; er selbst fand seinen Tod im Gearnge. Nun war das Schicksal der Stadt entschieden. Die wenigen Griechen, welche noch den inneren Theil bei selben vertheidigten, wurden niedergemacht, und Konstautinopel zur Haupistadt des trkischen Reiches erhoben! Griechenland warb nun eine Provinz besolden. Nur einzelne Inseln behielten noch ihre Freiheit, und ein kleiner Tye-l von Morea blieb einstweilen den Venettanern. Aber schon im Jahre 1522 wrbe den Johanniterr-iuern die Jasel Rhodus, so wie den Venetianern 1571 Cypern, und 1669 Kreta entrissen. Seitdem die Pio-te ihre Geiel der Griechenland schwang, sank das unglckliche Volk immer tiefer von seiner sittlichen und wissenschaftlichen Hhe. Einzelne Stmme, wie die Sulioten und M aino11en, verwilderten im offenen Kampfe gegen ihre Unterdrcker, andere vergeudeten ihr edelstes Blut in den Kmpfen. zu denen sie von ihren Zwing Herren genthigt wrben; manche Griechen auch erwarben sich durch die Maske der Kriecherei und Hinter-lift eine uerst glnzende Existenz, in welcher die innere Entwrdigung weniger zur Schau stand. Jahrhunderte vergingen unter dieser drckenden Knechtschaft; und das Elend stieg zu einer furcht-baren Hhe seit bem.frieben von Passarowitz, im Jahre 1718, in welchem die Venetianer, nach langen blutigen Kmpfen auf gan z Morea, das sie irrt Jahre 1687 noch einmal erobert hatten, verzichten muten. Nun begann das entsetzliche Verwaltungssystem der Pforte, dem zufolge einzelne Distrikte Griechenlanbs an die Beamten, als Paschas, Beys it. s. w., frmlich verhandelt wrben. Diese regierten qegen die Verpflichtung eines jhrlichen Tributs mit unumschrnkter Gewalt, und die Unterlhauen waren ihren Erpressungen nnb Grausamkeiten vllig preisgegeben. Nur der Handel, besonders auf den Inseln, blieb ein Eigenthum der Griechen ; und dadurch, ba sie ihre Religion und in dem Patriarchen zu Konstantinovel das Oberhaupt ihrer Kirche behielten, war we-nigstens ein Haltpunkt fr ein gemeinsames Volks Interesse ge-wonnen. Jeboch die gemeinsame Noch schlang ein immer festeres Banb um die unglckliche Nation, und die Sehnsucht nach Rettung wrbe immer lebendiger. In den Besseren der Nation lebte noch das ruhmwrdige Andenken der Vter fort. Das glorreiche Ziel, das diese im ungleichen Kampfe gegen die Riefenmacht der Perser glcklich errungen hatten, schien den Shnen auch gegen den neuen Feind erreichbar, und Muth lie alle Gefahr verachten. Auch die groartigen Freiheitskmpfe in Amerika und in Frankreich regten mchtig die Griechen auf; es bildeten sich auch unter ihnen im

7. Geschichte der Griechen für Gymnasien und Realschulen - S. 376

1873 - Münster : Coppenrath
376 Im folgenden Jahre setzte ein franzsisches Heer unter dem General Maison nach Morea der und suberte Das Land vom Feinde. Im Jahre 1830 wurde die Unabhngigkeit des neuen grie-chischen Staates von der Pforte selbst anei knnt. Unter dem Schutze der Franzosen ward nun eine vorlufige Regierung, und der Graf Capo d'jstria, ein geborener Grieche von dm jonischen Inseln, frher russiicher Minister, als Prsident eingesetzt. Jedoch die Strenge, mit welcher dieser die Ordnung in dem zerrtteten Lande handhaben mute, vor Allem aber derverdacht, da er heim-ch an Nuland halte, weckten gegen ihn den Ha und die Partei-wuth der Griechen, und er fiel als Opfer derselben (1831). Nun bernahm der Bruder des Ermordeten die Verwaltung; allein die Parteiwuth legte sich nicht, und Griechenland wurde der Schauplatz eines grlichen Brgerkrieges. Endlich vereinigten sich die aus' wrtigen Mchte, dem schwankenden Zustande ein Ziel zu setzen. Em Fürst aus dem erlauchten bayerischen Hause, das sich immer so wohlwollend fr Giiechenland bewiesen hatte, der junge Otto, ein Bruder des regierenden Kniges, ward zum Könige von Grie-chenland ausersehen, und die auf ihn gefallene Wahl am 27. Mai 1832 von Bayern, und am 8. August von der griechischen National-Versammlung genehmiget. Am 6. Februar 1833 betrat der junge König unter dem Jubel des Volkes den Boden Griechenlands und whlte zuerst Naupua, dann Athen zu seiner Restdenz. Im Jahre 1837 gab er dem Lande auch eine Knigin, indem er sich mit einer Prinzessin von Oldenburg vermhlte. Mgen mit Griechen-lands neuem Geschicke auch die Segnungen des Friedens andauernd sich verbinden! *>$< Mnster, Copp en ra t h'sche Buchvruckerei.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 1

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
berblick der die bildenden Kntte von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. H 11 Baukunit. 1. Einleitung: Rckblick auf die Renaiffance. Whrend in Deutschland der gotische Baustil seine Herrschaft behauptet von der Mitte des 13. Jahrhunderts noch bis der 1500 hinaus, macht sich die Baukunst in Italien um die Mitte dieses Zeit-raums mit Bewutsein unabhngig von dem fremden Stil und stellt die Formen der antik-rmischen Kunst, nicht zunchst die reineren des Griechentums in ihren Dienst. Als Va-ter dieser sog. Wie-dergeburt der an-tiken Kunst, derre-naissance, als deren Grundzug man wohl die Verbindung von Ebenma und Kraftbe-zeichnet hat, gilt der Erbauer des Palazzo Pitti und Schpfer der Domkuppel in Flo-renz, Filippo Bru-nelleschi (1377 1446). Den Eindruck der Festigkeit erwecken die breiten Mauern des Palazzo Pitti und an-derer Palastbauten mit den nur an den Kanten gegltteten Quaderstei-nen, der sog. Rustika. Fr die Plastik erffnet Brunelleschis Freund Donatello (1386 1466) die neue Kunstrichtung, während ihr Zeitgenosse Fra Gio-vanni Angelico da Fiesole(1387-1455) seinen himmlischen Ge-stalten noch ganz die Das Pellerhaus in Nrnberg. innige Iohannisminne mittelalterlicher Mystik einhaucht. Weltgeschichte fr die Oberstufe b. Studienanst. 3. Bd. 15

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 5

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Baukunst. 5 Wei, in Farbe oder Vergoldung, wendet aber auch wirklich Malerei an, wo er sie zum Beleben der Flche bentigt. Den neuen Stil, der lange flschlich als Um-bildung der Sptrenaissance galt, bezeichnet man als Barockstil nach dem por-tugiesischen Wort barroco = schiefrund", mit welchem auch in der Logik eine Schlufigur benannt wird, und legt somit den Nachdruck auf das Wunderliche, Unregelmige, während sein Wesen eher in malerischer Bewegung besteht. Wulst und Schwulst, wie er im Wortschwall der Literatur des 17. Jahrhunderts sich breit macht, eine Berhimmelung durch die Architektur und die Plastik, unterscheiden den Stil sehr von der gediegenen Form- schnheit der Renais-sance. Mit Unrecht hat man von einem Je-suitenstil im Kir-chenbau geredet. 3n der Anlage der Kir-chen hielten die Je-suiten, die eine eifrige Bauttigkeit entfal-teten, meist an den Grundstzen der Go-tik fest, bei der Aus-stattung trugen sie dem Ieitgeiste Rech-nung, oft mit groem (Beschmacke. Es verdient besondere Beachtung, da gerade der Lehrmeister der Renaissance, Mg-nola, die erste Ba-rockkirche J1 Gesti (S.3)inrom(1568) baute, ein mit Ton-nengewlbe gedeck-tes Langhaus, an das sich der Kuppel- bau schliet. Die von__ Giacomo della Porta Der Zwinger in Dresden. erbeute massige Fassade ist durch ein Gesimse in ein Untergescho und einen im Giebel auslaufenden Oberbau geschieden und gegliedert durch Pilaster, belebt durch das Sulenportal, das von Sulchen eingerahmte Fenster darber, die Seitennischen fr Statuen und die Kartusche (Zierschild). 3m wesentlichen zeigen die im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts errichteten katholischen Pfarrkirchen diese Grundzge, erhalten aber oft zwiebelgekrnte Fronttrme mit aufsteigenden Pilastern. Meister des Barockstils in Italien (1580-1680) waren Carlo Maderna (1556- 1639), der die Borhalle der Peterskirche in Rom schuf, Giovanni Lorertzo Bernini (1598 - 1680), der (Erbauer des Tabernakels in der St. Peterskirche

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 8

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
8 Rokoko, Rckkehr zum Klassizismus. Stand auf den Kommoden oder auf Gesimsen der Kamine. Mit den Fabriken von Seores (bei Paris) und Meien wetteiferte spter namentlich Berlin. Die Prachtschlsser zu Wrzburg (siehe das Laubgitter-Tor 5. 6) und Bruchsal sind rote das Haus zum Falken in Wrzburg Rokokoroerke des fr die Schn-borner vielbeschftigten Balthasar Neumann (1687 - 1753). Eine Menge kleiner Residenzen werden von ihren Fürsten mit wundervollen Bauten ausgestattet. Ein Schmuckkstchen des Rokoko in Deutschland ist die von Francis de Cuvilliers (1695 - 1768) ausgeschmckte Amalienburg des Schlosses Nymphenburg. Kostbar-keiten der Dekoration und in Mbeln finden sich aber auch in anderen Schlo-bauten der Zeit z. B. Brhl, Schleiheim, Benrath. Das Schlo zu Mnster begann 1767 der kurfrstlich klnische und frstlich mnstersche Generalmajor und Ober-baudirektor Johann Konrad Schlaun (1695 - 1773). Auch der Baumeister Friedrichs des Groen war wie Schlaun Artillerieoffizier, (B. W. von Knobelsdorfs (1697 - 1753), der Schpfer des Schlosses Sans-souci und des Opern-Hauses in Berlin. Im 19. Jahrhundert begnstigte König Ludwig Ii. von Bayern (t 1886) wieder den Rokokostil bei seinen Schlssern zu Herrenchiemsee und Linderhof. 3. Rckkehr zum Kloifizismus. Etwa mit der Zeit Ludwigs Xvi. beginnt ein Umschwung im Geschmack. Man bricht nicht mit dem Rokoko, begngt sich aber mit schlichteren Formen, bescheidene-rert Ornamenten z. B. dem sog. Festonfries. Dieser sog. Zopfstil, auch genre la grecque genannt, bildet den bergang zu dem vornehmen Empirestil, der die Rckkehr zur ein-fachen Schnheit der Antike bezeichnet. Ihre Wiederaufnahme dringt unter dem Einflsse Johann Joachim Winckelmanns (1717 1768) (1764 Geschichte der Kunst des Altertums) durch im Klassizismus. Den Weg dazu betrat in Deutschland schon Knobelsdorfs. Deutlich lassen ihn erkennen die von dem Mannheimer Karl v. Gontard (1738-1802) dem Neuen Palais in Potsdam angebaute Sulenhalle und die Wirtschaftsgebude (Communs), noch deutlicher das etwas zopfige Branden-burger Tor in Berlin, 1793 von Ioh. Gotthard Langhans (1733 1808) begonnen, der Are de l'etbile und die Kirche Ste Madeleine in Paris. Der Fhrer der neuen griechischen Renaissance war in Berlin der geniale (Erbauer des Schauspielhauses Karl Friedrich Schinkel (S. 7) (1781 1841). Leo von Klenze (1784 - 1864), an Fhigkeit ihm nicht ebenbrtig, fand durch den Kunstsinn des bayrischen Knigs Ludwig I. ein reiches Arbeitsgebiet besonders Gottfried Semper, Hofburgtheater in Wien.
   bis 10 von 190 weiter»  »»
190 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 190 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 40
2 2
3 12
4 13
5 6
6 0
7 12
8 8
9 96
10 8
11 2
12 1
13 29
14 5
15 0
16 7
17 0
18 0
19 1
20 1
21 0
22 0
23 2
24 9
25 2
26 8
27 7
28 2
29 1
30 1
31 3
32 0
33 2
34 5
35 7
36 1
37 20
38 16
39 1
40 1
41 0
42 0
43 6
44 0
45 55
46 6
47 5
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 5
2 9
3 8
4 5
5 0
6 2
7 2
8 1
9 11
10 1
11 3
12 2
13 118
14 3
15 3
16 13
17 11
18 0
19 1
20 6
21 9
22 20
23 3
24 12
25 7
26 4
27 1
28 10
29 0
30 0
31 3
32 1
33 1
34 7
35 21
36 0
37 3
38 7
39 4
40 3
41 5
42 3
43 14
44 15
45 16
46 16
47 0
48 7
49 2
50 0
51 0
52 6
53 6
54 6
55 0
56 0
57 31
58 0
59 1
60 4
61 3
62 1
63 0
64 0
65 1
66 3
67 2
68 5
69 17
70 12
71 5
72 4
73 7
74 3
75 12
76 16
77 19
78 2
79 0
80 2
81 1
82 9
83 1
84 1
85 0
86 2
87 3
88 1
89 2
90 0
91 33
92 52
93 0
94 6
95 0
96 3
97 1
98 1
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 61
1 2
2 2
3 1
4 0
5 3
6 0
7 2
8 1
9 3
10 0
11 4
12 1
13 6
14 1
15 1
16 0
17 0
18 1
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 7
26 0
27 0
28 8
29 0
30 1
31 0
32 8
33 7
34 9
35 2
36 0
37 0
38 30
39 0
40 8
41 0
42 3
43 0
44 4
45 0
46 1
47 9
48 2
49 0
50 0
51 9
52 2
53 1
54 7
55 2
56 1
57 2
58 1
59 3
60 3
61 2
62 1
63 0
64 1
65 0
66 4
67 2
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 0
75 1
76 1
77 1
78 2
79 1
80 0
81 23
82 3
83 0
84 0
85 2
86 0
87 0
88 3
89 1
90 0
91 5
92 0
93 1
94 2
95 2
96 0
97 6
98 1
99 5
100 5
101 0
102 6
103 0
104 0
105 30
106 6
107 0
108 2
109 0
110 0
111 4
112 3
113 0
114 0
115 57
116 1
117 1
118 0
119 5
120 11
121 2
122 4
123 4
124 2
125 4
126 0
127 2
128 2
129 4
130 0
131 14
132 0
133 8
134 0
135 0
136 39
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 3
143 2
144 5
145 3
146 1
147 1
148 0
149 2
150 0
151 3
152 2
153 0
154 1
155 0
156 1
157 4
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 9
166 5
167 1
168 5
169 1
170 0
171 1
172 44
173 19
174 9
175 3
176 3
177 0
178 0
179 2
180 0
181 0
182 4
183 25
184 0
185 0
186 0
187 1
188 3
189 2
190 2
191 4
192 1
193 1
194 4
195 1
196 2
197 0
198 0
199 13