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1. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. I

1916 - Erfurt : Keyser
Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt von Egmont Sander Zauptlehrer der städtischen Vorschule. Eine Anleitung zur mündlichen und schriftlichen Wiederholung der Anterrichtsergebnisse nach Fragen und Aufgaben und ein Lesebuch zur Förderung einer gründlichen Kenntnis der Heimat. 9. umgearbeitete Auflage von Boehme's Heimatkunde mit 44 Abbildungen. Erfurt. Verlag der Keyser'schen Buchhandlung Grohh. Sächs. Hofbuchhandlung.
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2. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. III

1916 - Erfurt : Keyser
Aus dem Vorwort zur 8. Auflage. Das vorliegende Buch ist keine Methodik des heimatkundlichen Unterrichts, sondern eine Anleitung zurwiederholung derunter- richtsergebnisse und ein Lesebuch zur Förderung einer gründ- lichen Kenntnis der Heimat; darum ist es in erster Linie für die Hand der Kinder bestimmt. Das Buch will auch kein Lehrmittel ersehen, denn für den heimatkundlichen Unterricht ist die Natur das einzig zulässige Lehrmittel. Es soll unter Anleitung des Lehrers — durch Benutzung in der Schule oder beim Hausfleiß — helfen, das in der Natur Be- obachtete und im Unterricht Erarbeitete zum bleibenden Ligen- tum der Schüler 3» machen und heimatliebe in ihnen zu wecken. Selbstverständlich ist der Inhalt nicht allein für den heimat- kundlichen Unterricht der Unterstufe bestimmt; seine Reichhaltig- keit ermöglicht vielmehr eine weitere Verwendung des Buches im l^ealunterricht der Mittel- und Oberstufe. Der sichtenden Hand des Lehrers bleibt es überlassen, den für seine Schule und Stufe passenden Stoff auszuwählen und beim Unterricht nutzbringend zu verwenden. Da der Verfasser bestrebt gewesen ist, ein farbenkräftiges, lebendiges (Zemälde seiner geliebten Vaterstadt zu entwerfen, so gibt er sich der Hoffnung hin. daß auch das Elternhaus dem Buche Beachtung schenken werde, Er hofft, daß es noch vielen Erwachsenen ein trauter Führer auf dem Wege zur Erlangung einer gründlichen Kennt- nis der Heimat und ein helfender Förderer zur sinnigen Be- trachtung derselben sein möge. Der Verfasser glaubt aber auch, daß es dem Lehrer will- kommen sein wird, dem Erfurt erst eine zweite Heimat werden soll. $remd in unsrer Stadt und ihrer Umgebung, unbekannt mit ihrer be- schichte und Entwicklung, vermag ihm das Buch wohl fürs erste genügenden Aufschluß zu geben und die Vorbereitung zu er- leichtern ..... €♦ Sander.
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3. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. IV

1916 - Erfurt : Keyser
Vorwort zur 9. Auflage. Da das Buch auch ferner den umstehend ausgesprochenen Zwecken dienen soll, hat der Verfasser den Plan der Anlage beibehalten. Der Stoff hat aber noch eine wesentliche Bereicherung erfahren, da die Forderungen der neuen Lehrpläne berücksichtigt worden sind. Noch mehr wie bisher wurde die Geologie, die „natürliche Grundlage für die Kenntnis des heimatlichen Bodens" herangezogen. Doch sind die geologischen Kenntnisse nur dann von Wert — und das fei hier besonders ausgesprochen —, wenn sie nicht gedankenlos aus- wendig gelernt, sondern auf dem Wege der Anschauung und des Ver- suchs gefunden werden. Der Lehrer treibe mit seinen Schülern geologischen flnfchauungsunterricht. €in Zuviel des Stoffes findet auf höheren Stufen Verwendung. Da durch die Heimatkunde auch der Geschichtsunterricht gestützt werden soll, hat der Verfasser einen zusammenhängenden Über- blick der Crfurter Geschichte geboten. Durch ihn und die geschichtlichen „Bilder"*) und „Gänge" (s. 5. 34, 48, 56, 72) wird es jedem Lehrer möglich fein, den deutschen Geschichtsunterricht auf die naturgemäßere Grundlage eines jeden Unterrichts, auf die Anschauung, zu stellen. Besonderer Wert ist aus eine reiche Zahl guter Abbildungen ge- legt worden. Möge darum das Buch auch diesmal eine freundliche Aufnahme finden und feine Aufgabe erfüllen. Der Wille war redlich! Erfurt, J9j6. 6. Sander. *) 100 Geschichtsbilder von Erfurt und Thüringen von C. Sander. Erfurt, Xeyser'sche Buchhandlung.
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4. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. III

1911 - Erfurt : Keyser
Vorwort. est überzeugt, daß „die Heimatgeschichte dem Ge- schichtsunterrichte die st a r f e, Lebenssast zuführende A d e r" ist, hat Verfasser des vorliegenden Buches feit Jahren heimatgeschichtliche Stosse zur Anknüpfung, Veranschaulichung und Vergleichung benutzt und dadurch sicher den Erfolg seines Geschichtsunterrichtes gesteigert. Aus den in reicher Zahl vorhandenen Quellen und einschlägigen Schriften hat er für sich eine Reihe h e i m a t g e s ch i ch t-l i ch e r Bilder für den Unterrichtsgebrauch zusammengestellt, die er hiermit der Öffentlichkeit übergibt. Die Veranlassung dazu waren — neben mehrfacher äußerer Anregung — vor allem die Bestimmungen über „die Neuordnung des Mittelschulwesens in Preußen vom 3. Febr. 1910", welche bezgl. des Geschichtsunterrichtes verlangen, daß er ein heimatkundliches Element in sich schließe. Der Lehrer kann aber dieser Forderung nur entsprechen, wenn ihm der Stoff zur Verfügung steht. Seine Darbietung sei darum der erste Z w e ck der vorliegenden „100 Geschichtsbilder usw.". Verfasser hofft aber, daß sein h e i m a t g e s ch i ch t l i ch e s Lesebuch auch in der Hand der Schüler Nutzen stiften wird; da es unter Anleitung des Lehrers — durch Benutzung in der Schule und beim Hausfleiß — dazu dienen soll, das im Unterricht Erarbeitete zum bleibenden Eigentum der Schüler zu machen. Selbst fürs Haus hält Verfasser sein Buch sür brau ch-b a r, insofern es den Eltern der Kinder die Kenntnis der geschichtlichen Entwicklung ihres Wohnortes, der vielleicht gar ihre enge Heimat ist, vermittelt. Zu besonders großem Dank ist Verfasser Herrn Gymnasialdirektor Professor Dr. Johannes Biereye, dem gründlichen Kenner und Forscher der Geschichte unserer Stadt, der ihm seit Jahren mit seinem bewährten Rate zur Seite gestanden hat, verpflichtet, ebenso Herrn Knnstschnldirektor Professor Philipp Schmidt sür den Entwurf des Titelbildes und Herrn Rektor Hermann Schräder, dem Leiter der Mittelschule für Mädchen, für die eingehende Hilfe bei der Sichtung des Stoffes. Erfurt, im Herbst 1911. Egmont Sander.
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5. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. V

1916 - Erfurt : Keyser
Benutzte Quellen. 1. Eine deutsche Stadt von Dr. Zng. Karl Gruber-München 1914. F. Bruck- mann A.--G 2. Die schöne deutsche Stadt: Mitteldeutschland von G. Wolf. München. R. Piper & Co. 3. Monographien zur Erdkunde: I.thüringen von Prof. A. Skobel. Viele- feld und Leipzig 1910. Velhagen & Klasing. 4. Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens von A. Werne- bürg. Jahrbücher der Kgl. Akademie zu Erfurt. Heft Xii, 1884. 5. Die keltische Urbevölkerung Deutschlands von W. Krautze. Leipzig 1904. Paul Eger. 6. Die Vorgeschichte der Erfurter Revolution von 1509. I. Ein Versuch von Dr. Friedrich Benary, Erfurt. Mitteilungen d. V. f. d. (Besch u. Altertums- kunde von Erfurt. 32. Heft, 1911. 7. Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Stadt Erfurt vor Ve- ginn der Reformation von Dr. Theod. Th. Neubauer, Erfurt. Mitteilungen d.v. f. d. Gesch. u. Altertumskunde von Erfurt. 34. Heft, 1913 8. Zur Geschichte der mittelalterlichen Stadt Erfurt von Dr. Theod. Th. Neu- bauer, Erfurt. Mitteilungen d. V. f. d. Gesch. u. Altertumskunde von Erfurt. 35. Heft, 1914. 9. 100 Geschichtsbilder von Erfurt und Thüringen von Egmont Sander. Erfurt, Keyfersche Buchhandlung. 10. Die orohydrographischen Verhältnisse des Stadt- und Landkreises Erfurt von Albert Reichardt, Erfurt. Jahrbücher der Kgl. Akademie zu Erfurt, Heft Xxxvi, 1910. 11. Die geographische Eigenart des Stadt- und Landkreises Erfurt in ihrer Abhängigkeit vom Bodenbau von Albert Reichardt, Erfurt. Sonder- abdruck aus der Festschrift zur 350jähr. Jubelfeier des Erfurter Gymnasiums „Humanistisches Gymnasium und modernes Kulturleben". 1911 Erfurt. 12. Heimatkunde und Erdkunde auf werktätiger Grundlage von Albrecht Brinkmann. Leipzig 1913. Ernst Wunderlich. 13 Beobachtung und Versuch im erdkundlichen und wetterkundlichen Rnter- richt von Matthias Brinkmann. Leipzig 1913. Ernst Wunderlich. 14. Geologische Heimatkunde von Thüringen von F. Walther. Jena 1906. 15. Heimatkunde der Provinz Sachsen von A. Rödiger. Frankfurt a.m, 1914. M. Diesterweg. 16. Die ersten Jahre der preußischen Herrschaft in Erfurt, 1802—1806 von Dr. Alfred Overmann. Erfurt 1902, Keysersche Buchhandlung. Bei einigen Abschnitten sind die Quellen besonders angegeben.
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6. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 1

1911 - Erfurt : Keyser
I. Erfurts Entstehung und keine Geschichte bis zum 3ahre 1000. Erfurts Entstehung: Erfurt, die Stadl „einst heidnischer Bauern", wie Bouifacius sie nannte, war bereits im 6. Jahrhundert bewohnt?) Aber schon lange vorher war die Gegend besiedelt. 4000 Jahre vor der heutigen Zeit erkannten Hirten, deren Rassezugehörigkeit uns unbekannt ist, die Vorzüge der Landschaft: einen trockenen Berg zu guter Wohnslatt, ein klares Gebirgswasser zu frischem Trunk, einen dichten Wald mit schmackhaften Früchten und einen zu Viehzucht und Ackerbau geeigneten Boden. Sie bauten sich deshalb hier an und zwar südwestlich vom Petersberge, in der Gegend der heutigen Rudolf- und Heinrichstratze und am Nordfuße des Steigers bei Villa Stürcke (f. Erfurt in der Steinzeit, Nr. 1). Aus unbekannten Gründen verließen die ersten Bewohner aber die Gegend. Doch zur Bronzezeit (nach 1500 v. Chr.) wurde sie von neuem durch Kelten besiedelt (s. In der Bronzezeit, Nr. 2). Sie errichteten ihre Wohnstätten wohl an den alten Dorfftätten. Ein Jahrtaufend später traten an ihre Stelle Germanen, die damals von Thüringen Besitz nähmen. Auch sie hatten ihre Herd-stätten zunächst an der Stelle der alten Siedlungen, doch ließen sie sich später mehr nordwärts vom Petersberge und in der Gegend des neuen städtischen Krankenhauses nieder. Letztere heißt heute noch im Flurbuche die „hohe Stadt". Die neuen Ansiedler hatten ihre Wallburgen, die Zufluchtsstätten in Zeilen der Not und Gefahr, auf dem Petersberge und im Steiger oberhalb des Bachstelzenweges, nahe dem Jdablick. Letztere ist heute noch vorhanden. Den germanischen Thüringern war das Eisen bekannt, auch benutzten sie die Töpferscheibe. Die Erfurter Gegend blieb von da für immer bewohnt. Um den Anfang der christlichen Zeitrechnung wurden die hiesigen Ansiedler mit den Römern bekannt und befreundet und standen mit ihnen in regem Handelsverkehr. Bald kam auch von außen Zuwachs. Neue germanische Stämme siedelten sich an, und slawische Familien ließen sich nieder (s. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 5). Die Siedlung griff allmählich auf die !) Bewiesen durch Gräberfunde aus der Merowingerzeit, z. B- auf dem Anger (nahe Nr. 64).
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7. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 11

1916 - Erfurt : Keyser
A. ver Stadtkreis Erfurt. I. Der Stadtkreis im besonderen. 1,1. Das Schulzimmer. a) Fragen und Aufgaben:*) 1. a) Welche Klasse besuchst du? b) Wo liegt sie im Schulhaus? c) Wie ist sie bezeichnet? 2. a) Wovon wird sie begrenzt? b) Bezeichne Lage und Richtung der Wände! (Himmelsgegend). 3. aj Nenne Gegenstände im Schulzimmer! b) Bezeichne ihre Richtung zueinander! 4. Womit ist das Schulzimmer geschmückt? 5. Wie werden die Blumen des Schulzimmers gepflegt? Sprich über dein Verhalten im Schulzimmer! 7. Sprich über Reinigung, Heizung und Lüftung des Schulzimmers! 8. Erzähle, was du vom Thermometer weißt! 9. a) Erkläre die Namen Morgen, Abend, Mittag, Mitternacht! b) Nenne die vier Nebenhimmelsgegenden! c) Zeichne eine Windrose! d) Ilnterrichtsergebnisse: 1. Senkrecht ist die Richtung eines fallenden (sich senkenden) Gegen- stcmdes; 2. lotrecht ist die Richtung des Lotes; 3. wagerecht ist die Richtung des Wagebalkens einer leeren Wage; 4. roasserrecht ist die Richtung der ruhigen Wasseroberfläche; 5. schräg oder schief ist die Richtung, die weder senkrecht noch wagerecht ist; 6. Morgen oder Osten ist die Gegend, in der die Sonne aufgeht; 7. Abend oder Westen ist die Gegend, in der die Sonne untergeht: *) Der Stoff für die Abschnitte I, 1—5 (Schulzimmer, Schulhaus und Schul- hos, Schulstraße, Schulbezirk und Leben und Verkehr auf der Straße) ist allgemeiner Art. Der Verfasser hat darum von seiner Darbietung abgesehen. Durch den Inhalt der „Fragen und Aufgaben" hat er aber das Stoffgebiet umgrenzt, das zur Be- Handlung kommen kann. An der Hand der „Fragen und Aufgaben" soll der Schüler das vom Lehrer Gebotene sich ins Gedächtnis zurückrufen und dann selbständig zur freien Darstellung bringen.
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8. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 2

1911 - Erfurt : Keyser
— 2 — Cftjeitß des Petersberges über. Zuletzt waren die neuen Anbauer sogar gezwungen, die bisher wegen der Überschwemmungsgefahr gemiedene Geraebeue auszusuchen. Nun vollzog sich an der Gera-surt zwischen einheimischen und fremden, zumal slawischen und auch jüdischen Händlern, ein reger Marktverkehr. Auf dem jetzigen Wenigen Markt, der bequemen Anfuhr zur Furt, tauschten und handelten die fremden Kaufleute schon vor mehr als 1400 Jahren mit den alten Erfurtern. Es ist darum auch nicht ausgeschlossen, daß der Name des Platzes eine Zusammenziehung des Namens „Wendischer Markt" ist und an die alten Beziehungen zwischen Erfurt und den wendischen oder slawischen Kaufleuten erinnert. Deutung des Namens: Die alten Chronisten berichten uns von mehreren Dörfern, aus denen sie die Stadt entstehen lassen. Eins derselben soll Schilderode geheißen haben, und die Gegend, in der es lag, zeigt heute wohl noch die Schildchensmühle an. Das andere ist die weit ältere Siedlung am Petersberge. Infolge ihres steten Wachstums, zu dem besonders die vorübergehenden Märkte und vielleicht auch die Flüchtlinge aus Burg Scheidungen (s. Der Sturz des thüringischen Königreiches, Nr. 9) beitrugen, vereinigten sich bald beide Orte. Dabei nahm Schilderode den Namen der älteren Siedlung, welche „ze dem Erphesberge" hieß, an. Dadurch wurde aus der Siedlung am Berge in der Nähe eines Erphes, d. H. eines fließenden Wassers, eine Furtstadt. Sie hat den Namen Erphesfurt, d. i. Furt im fließenden Wasser, für immer behalten und nennt sich heute Erfurt. Doch wird der Name auch anders gedeutet: Erpesfurt = Furt des Erpes, des ersten Thüringer Königs oder eines Müllers, den die Sage im Brühl oder in der Furtmühle wohnen läßt; Erfurt = Gerfurt, d. i. Furt in der Gera; Eorphesfnrt — Viehfurt. Erfurts weitere Entwicklung: Die Gründung Erfurts durch den ersten Thüringer Kriegskönig Erpes (f. S. 12) ist ebenso sagenhaft wie die Person des Gründers; ebenso gehört die Vergrößerung der Stadt durch König Merwig, einen seiner Nachfolger, und der Bau des Palastes auf dem Petersberge, sowie die Errichtung der Merwigsburg bei Möbisburg*) durch ihn ins Gebiet der Sage. Doch lassen diese, wenn auch sagenhaften Berichte erkennen, daß in jener Zeit das Schicksal Erfurts mit den Geschicken Thüringens eng verbunden war und daß die Geschichte Erfurts in jenen Tagen mit der Thüringens zusammenfällt (s. 1. Was die Sage usw. u. 2. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 3 n. Nr. 5; s. a. Sage von der Merwigsburg bei Möbisburg, Nr. 4). An der Stelle, an der Erfurt liegt, an dem günstigen Kreuzpunkt „zweier großer Straßen, von denen die eine vom Harz nach dem Thüringer Wald, die andere aus den Slawenländern im 9 Hat mit König Merwig nichts zu tun, wie ihr alter Name Meinwartis-burc beweist.
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9. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 12

1916 - Erfurt : Keyser
8. Mittag ober Süden ist die Gegend, in der die Sonne am Mittag steht; 9. Mitternacht oder Norden ist die Gegend, in welche unser Schatten am Mittag fällt; 10. Nordosten liegt zwischen Norden und Osten, Nordwesten usw.; 11. Die Windrose ist das Bild der Haupt- und Nebenhimmelsgegenden. c) Zum Lesen: Die Himmelsgegenden. Es gibt wohl kaum einen Menschen, dem nicht schon das neckische >spiel seines Schattens aufgefallen wäre, wenn er am Abend ans der hell- erleuchteten Straße von einer Laterne zur andern geht. Einmal ist dann sein Schatten vor ihm, dann neben ihm und dann wieder hinter ihm, je nachdem er sich von der einen Laterne entfernt und der andern nähert. Am Tage freilich achtet der Mensch selten auf seinen Schatten. Wir aber wollen es heute einmal tun. Es ist gerade Mittag, und die Sonne scheint klar vom Himmel nieder. Wir richten zunächst nnsern Blick znr Sonne, wenden ihr dann aber den Rücken zu. Da erblicken wir nnsern Schatten gerade vor uns. Er ist kurz und der Soune entgegengesetzt. Wir sagen: Am Mittag fällt der Schatten nach Norden oder Mitternacht. Die Richtung, in der die Sonne steht, nennen wir Mittag oder Süden. Heben wir jetzt unsere Arme genan seitwärts hoch, so zeigt der rechte Arm dahin, wo die Sonne am Morgen aufgeht. Wir nennen diese Richtung Morgen oder Osten. Unser linker Arm aber zeigt nach Westen oder Abend, wo die Sonne untergeht. Wir haben jetzt die vier Haupthimmelsrichtungen gefunden. Sie heißen Norden, Süden, Osten und Westen oder Mitternacht, Mittag, Morgen und Abend. Zwischen ihnen denken wir uns noch vier Neben- Himmelsrichtungen liegen. Sie heißen Nordosten, Südosten, Nordwesten und Südwesten. Wir nehmen einen Stock und reißen mit seiner Spitze eine Linie in der Richtung unseres Schattens von Norden nach Süden und dann eine zweite Linie in der Richtnng unserer seitwärts gehobenen Arme von Osten nach Westen. Das entstandene Linienkreuz zeigt uns die vier Haupt- Himmelsrichtungen. Wir vervollständigen es durch Einzeichnnng der vier Nebenhimmelsrichtungen zur Windrose. Da aber die Sonne nicht immer am Himmel steht, können wir sie nicht immer zum Auffinden der Himmelsrichtungen benutzen. Dennoch ist es möglich, daß wir uns auf der Erde zurechtfinden Wir benutzen dazu die Sterne oder den Kompaß. Davon werden wir später hören. 1,2. Vom Messen, a) Fragen und Aufgaben: 1. Wie lang und breit ist deine Wohnstube in Schritten gemessen? 2. Wie lang und breit ist sie mit dem Meterstab gemessen? 3. Wieviel Zentimeter mißt dein Schritt?
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10. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 3

1911 - Erfurt : Keyser
— 3 — Osten nach dem Rheine führte", mußte sich unbedingt eine größere Siedlung entwickeln. Sie fand Bonifacius bot, als er auf seinen Missionsreisen nach Thüringen kam (s. Bonifacius kommt nach Thüringen, Nr. 13 it. Bonifacius in Erfurt, Nr. 14). Doch schon bor ihm hatten iroschottische Missionare, Kilian und Willibrord, um die Wende des 7. Jahrhunderts in Thüringen das Christentum gepredigt. Was aber sonst über die Verbreitung des Christentums und über die Gründung bort Kapellen auf Erfurter Gebiet in der Zeit bor Bonifacius gesagt wird, ist sagenhaft (s. Die zwölf Schüler, Nr. 11 u. Adeodatus, Nr. 12). Der von den ersten Missionaren ausgestreute Same scheint nur spärlich ausgegangen zu sein, so daß der Apostel der Deutschen von neuem mit der Ausbreitung der christlichen Lehre beginnen mußte. Seine wiederholten Besuche in Erfurt überzeugten ihn aber, daß die Stadt infolge ihrer günstigen Lage zum Sitz eines Bischofs und zum Mittelpunkt aller Bestrebungen, das Christentum in Thüringen auszubreiten. wie geschaffen sei. Er errichtete darum (742) das Bistum Erfurt. Es ging jedoch nach seinem und des ersten Bischofs Tode, dessen Namen die Geschichte nicht bezeichnet hat, wieder ein. Die christliche Lehre aber, die festen Fuß gefaßt hatte, blieb, und ihre Lehrer gründeten noch manche kirchliche und klösterliche Stiftung. Aus dieser Zeit stammt der herrliche Dom und das einst so berühmte Petersklofter (s. Bei den Mönchen von Skt. Peter, Nr. 15). Die frommen Stiftungen wurden für das wachsende Erfurt von größter Bedeutung; denn die Klosterbrüder berbesserten Ackerbau und Viehzucht, trieben Wein- und Gartenbau und gründeten die ersten Meierhöfe, die Ansänge unserer heutigen Dörfer. Sie gaben der Gera bestimmte Ufer und überbrückten sie mehrmals; auch erlaubten sie gegen ein geringes Standgeld den Verkauf von Waren auf den Brücken, wodurch sie Handel und Verkehr bedeu-tend förderten. Solche Brücken sind die heute noch stehende Krämer-und Lehmannsbrücke. Aus ersterer ist sogar eine geschlossene Straße geworden, in welcher man von dem darunter fließenden Wasser nichts mehr wahrnimmt. „So wuchs Erfurt sowohl an äußerer Größe, als an innerem Wohlstand und war schon zu Karls des Großen Zeiten bedeutend genug, daß dieser es zu einer Stapelstadt auswählte." Er traf die Bestimmung, daß die Kaufleute, welche mit den slawischen Völkern jenseits der Saale und Elbe Handel treiben wollten, hier ihre Niederlage zu halten hatten (f. Was die Geschichte von den alten Thüringern weiß, Nr. 5). Unter feiner Regierung wird urkundlich auch die Pfalz auf dem Petersberge erwähnt (802), ein Gebäude, in welchem die königlichen Beamten wohnten und die Synoden und Reichstage abgehalten wurden. Nach ihm gehörte die Stadt (seit 843) politisch mit dem übrigen Thüringen dem Könige Ludwig dem Deutschen, der in ihr i
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