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1. Vaterlandskunde - S. 103

1831 - Leipzig : Reclam
103 auch viele mit der Spitzeuklöppelek, einer Arbeit be- sonders für das weibliche Geschlecht; so wie auch Gerbereien/ Kürschnerarbeiten, Tabacksfabriken, Brannt- weinbrennerei, Papiermühlen u. s. w. nicht fehlen. Ge- treide, Tuch, Wolle, Vieh, Haute und Leinwand wer- den daher auch am meisten verhandelt und theils nach den Seestädten an der Weichsel und Oder, theils aber auch nach Rußland ausgeführt. Ueberhaupt hat Po- sen eine sehr günstige Lage zum Handel, wegen der Weichsel und ihrer Verbindung mit der Oder; und sollten wir nicht hoffen, auch hier bald bessere Land- straßen, zu finden, da in den neuern Zeiten so viel zur Verbesserung der Wege und Anlegung von Kunststra- ßen gerhan worden ist, und immer noch gethan wird? — A. Der Regierungsbezirk Posen. Posen, 54 M. von Berlin/die Hauptstadt der ganzen Provinz, liegt an der Warthe und gehört zu den größer« Städten unsers Vaterlands. Sie hat 26,000 E., unter denen sich mehrere tausend Juden befinden, und wird jetzt, wie schon oben erwähnt wor- den ist, befestigt; auch ist sie der Sitz des Ober- Prasidenten, des Statthalters, Fürsten von Rad- ziwill, des Erzbischofs und vieler anderer Behörden. Auch in der Bauart giebt sie sich als Hauptstadt zu erkennen, denn sie ist ziemlich regelmäßig gebaut, hat breite Straßen, von denen besonders die Wilhelmsstra- ße zu bemerken ist, und mehrere ausgezeichnete Ge- bäude, worunter sich aucß 5 Klöster befinden. Po- sen ist daher der gewöhnliche Versammlungsort der Vor- nehmen der Provinz, und wird besonders zahlreich von dem Adel besucht und zum Winteraufenthalte von den- selben benutzt. Der Handel der Stadt ist nicht unbe- deutend, und die hiesigeil Messen werden zahlreich be-

2. Vaterlandskunde - S. 104

1831 - Leipzig : Reclam
104 sucht. Tuch-, Leder-, Leinwand, und Tabacköfa« briken sind die gewöhnlichen und nicht unbeträchtlichen Erwerbszweige eines großen Theils der hiesigen Ein- wohner. Weniger giebt es von den übrigen Kreisen und Städten zu bemerken, außer, daß sie ebenfalls sehr bedeutende Tuch- und Leinweberey betreiben, und je naher sie an der Schlesischen Grenze liegen, und je mehr sie von den Deutschen bewohnt sind, desto be- triebsamer und besser gefunden werden. Durch Tuch- uno Leinweberei und ansehnliche Markte zeichnet sich z. B. ans: im Kreise Obernic Rogasen mir 4ooo E., Birnbaum, die Kreisstadt selbst und besonders Schwerinmit 4ooo E., in der ersten wa- ren im Jahre 1816 für 170,000 Thlr. Tuch ver- fertigt worden; Meseritz im Kreise gleiches Na- mens und in einer angenehmen Gegend, mit4ooo E., die jährlich für 80,000 Thaler Tuchwaaren liefern. Bomst an der faulen Obra mit Wein und Hopfen- bau, wo neben der Tuchmacherey auch starke Markt- fchumacherei getrieben wird. In diesem Kreise liegt auch Unruhstadt mit berühmten Rindvieh - und Schwei- nemarkten. Die Kreise Buck und Schrimm haben viel Sand und waldige Gegenden, dagegen trifft man im Kreise K0sten mehrere angenehme und fruchtbare Striche an. Beträchtlichere Städte an der Schlesischen Grenze sind Fraustadt mit vielen Gerbereien, Tuch- und Fe- derfabriken, davon beinahe 6000 E. auch einen ansehnli- chen Handel treiben. Noch größer und lebhafter ist Lissa mit 8000 E., unter Herren die Hälfte aus Juden besteht. Sie hat eine hohe Schule, ein Schullehrer- Seminar und auch große jüdische Lehranstalten; ihre Gerbereien , Wollen - und Leinweberey, und Kürschner-, waaren sind bedeutend und der Handel, welcher mei- stens, wie fast überall in Polen, von den Juden be- trieben wird, ist von großer Wichtigkeit. Auch im Kreise

3. Vaterlandskunde - S. 105

1831 - Leipzig : Reclam
105 Kröben zeichnet sich Ra witsch/ sowohl durch seine schöne Bauart, obgleich es in einer sandigen Gegend liegt, als auch durch seine Betriebsamkeit in den schon öfters angeführten Gewerben und durch seinen Handel aus. Es hat über 7000 E. und ist größtentheils von Deutschen bewohnt. Nicht weniger bemerkenswerth ist auch Protoschin, welches mit einigen andern Städ- ten und Flecken das Fürstenthum Kro losch in bildet, mit 54oo E., unter denen sich ebenfalls viele Weber Gerber, Färber und Kürschner befinden. Ostrowo im Kreise Adelnau, Kempen im Kreise Schild- berg mit großen Pferdemarkten, beide mit 4 bis 5 000 E., sind ebenfalls wegen ihrer Tuchweberey u.s.w. nicht zu übergehen. Der Kreis Ple sch en hat in Meh- rern Städten große Viehmarkte, und eine Anstalt, in welcher die aus Polen einzutreibenden Viehheerden eine Aeitlang angehalten werden, um zu sehen, ob sich un- ter denselben nicht etwa solche befinden, welche an bö- sen Seuchen krank sind. Da das Polnische Vieh nicht selten an solchen ansteckenden Krankheiten leidet, so ist eine solche Anstalt sehr wohlthatig; denn wie leicht könnte nicht ohne dieselbe auch in unserm Vaterlande sich die Ansteckung verbreiten? Die beiden letzten Kreise end- lich Schrodla und Wreschen haben nicht nur selbst ganz uubedeutende Kreisstädte, sondern bieten auch sonst 1 nichts Merkwürdiges dar; fruchtbare und angenehme Gegenden wechseln in ihnen mit sandigen und waldigen Gegenden ab, wie es fast in allen vorhergehenden Krei- sen der Fall war, so daß wir nun zur Beschreibung des Regierungsbezirks Vromberg übergehen können. B. Der Regierungsbezirk Bromberg. Bromberg, die Hauptstadt des Bezirks, 4? M. von Berlin, liegt an der Brahe, von welcher der Retzà

4. Vaterlandskunde - S. 106

1831 - Leipzig : Reclam
106 oder auch der Bromberger Kanal bis zur Weichsel führt. Sie hat 8000 E. und ihre Umgebung besteht meistens in einer sandigen Ebene; dagegen aber befindet sich in derselben theils wegen der Regierung, besonders aber wegen der Nahe und Verbindung mir der Weichsel, die Mur 1 M. davon entfernt ist, ein lebhafter Verkehr im Handel. Hierzu kommt, daß die Stadt selbst mehrere Fabriken in Taback, Tuch-, Wollenzeuge und Leinwe- berey, u. s. w. unterhalt und nicht unbedeutende. Schiff- fahrt treibt. Zu ihrem Kreise gehört noch das" Städt- chen F 0 r d 0 n an der Weichsel, dessen Einwohner eben- falls Schifffahrt und Handel treiben. Die übrigen Kreise haben nur wenige Städte von einiger Bedeutung, und haben außer der Tuchweberey besonders die Spitzenklöp- peley zum Gewerbezweige, welche hier gleichsam zu Hause ist. Dies ist z. B. in den Kreisen Wiesitz, ^Ehodzesen, in welchem Schneidemühl an der Küddon mit starkem Garten- und Gemüsebau, und 2660 E. besonders zu bemerken ist, und in mehrern an- dern der Fall. Schönlanke undfileh-ne, jede mit 35 00 E. im Kreise Czarnikow sind gutgebaute Städ- te, und treiben ebenfalls die gewöhnlichen Industriezwei- ge dieses Bezirks, nehmlich die Tuchweberey und Spiz- zenklöppeley; so wie auch die Städtchen des Kreises Wougrowitz. Nächst Brom berg ist Gnesen hier die bedeutendste Stadt, und schon sehr alt, zwischen Hü- geln und Seen gelegen, mit 6200 E., unter denen sich viel Juden befinden. Sie ist der Sitz eines Erzbischofs, hat mehrere Klöster und eine Domkirche, in welcher sich der Leichnam des heiligen Adelbert, der sich vor vie- len Jahrhunderten um die Ausbreitung des Christenthums in diesen Gegenden sehr verdient gemacht hat, befindet. Der Hauptnahrungszweig der Einwohner ist Brauerey, Wcberey und Handel besonders mit Vieh, der am mei- fien auf der Adelberts Messe betrieben wird. In

5. Vaterlandskunde - S. 107

1831 - Leipzig : Reclam
107 den noch übrigen 5 Kreisen, Mogilno, Jnowraz- low, auf deutsch: Jungen Bres lau) und Schubin ist der zweite am bedeutendsten, indem er nicht nur fast durchaus fruchtbar ist, sondern auch die Kreisstadt 4ooo E. und eine große Salperersiederey hat. Auch könnet ihr hier die kleinste, ehedem aber sehr berühmte Stadt im Staate finden, sie heißt Kr uschwitz, und hat 206 E., welche in 2 4 Hausern leben. Iv. Beschreibung der Provinz Pommern. Diese Provinz gehört zu den größten und zum Theil auch zu den ältesten Provinzen unsers Vaterlandes; ist jedoch ihrem Umfange nach am wenigsten unter allen bevölkert. Sie ist ein langes schmales Küstenland, längs der Ostsee gelegen, enthalt 56y Q.m., von denen frei- lich die Gewässer 2zq.m. einnehmen, und hat 900,000 Einw. Durch die Oder wird sie in zwey Halsten ge- theilt, von denen die kleinere auf der linken Seite Vor- pommern, die andere gewöhnlich H i n t e r p 0 m m e r n genfcnnt wird. Die letztere Halste, Hinterpommern, ge- hört schon seit mehrern hundert Jahren, seit i648, zu unserm Valerlande, wahrend Vorpommern erst ganz und späterhin zum Theil dem Königreiche Schweden gehörte, und daher auch Schwedisch - Pommern hieß, bis endlich 1815 das ganze Land unserm Vaterlande zuer- theilt wurde. Au dieser Provinz gehören auch einige nicht unbedeutende Inseln- wie keine andere Provinz sie hat, nehmlich die Inseln Rügen, Usedom und W 0 llin, Ummanz und noch einige kleinere; unter allen ist Rü- gen die größte und schönste. Unter den Einwohnern, welche größteutheils Deutsche sind, befinden sich auch noch Wenden, und ander Grenze Westpreußens Kas- sube n, ein alter wendischer Volksstamm, mit eignen

6. Vaterlandskunde - S. 108

1831 - Leipzig : Reclam
408 Sitten und mit eigener Sprache. Ihre Wohnungen z. B. sind nicht gedielt, haben keine Schornsteine und gleichen in vielen Stücken ganz den Polnischen; ihre Nahrungsmittel sind grobes Roggenbrod, geschrotener Hafer und Gerste und einige andere Hülsenfrüchte. Bey der Begrüßung reichen sie sich nicht die Hände, sondern sie fassen den, welchen sie begrüssen wollen, gewöhnlich an das rechte Knie. Ebenso ist auch ihre Kleidung oft sonderbar und abweichend; ein schwarzgrauer Rock mit rothem wollenen Unterfutter, unter welchem sich eine Jacke befindet, ist ihr Hauptanzug, und bey den Weibern und Mädchen sind kurze Röcke mit vielen Falten und rothe Strümpfe herrschende Mode. Uebrigens sind diese Leute äußerst mäßig, wie ihr schon aus ihren Nahrungsmit- teln ersehen konntet, genießen nur selten Bier und Branntwein, sondern begnügen sich in der Regel an Milch und Wasser. Wenn auch im Ganzen genommen der Grad der Bildung in der Provinz Pommern nicht gerade auf einer hohen Stufe steht, so sind die Pom- mern doch ein sieißiges, genügsames und ehrliches Volk, welches sich eben so sehr durch seine Liebe zum Könige und zum Vaterlande, wie durch seine Tapferkeit aus- zeichnet, und das bekannte Sprichwort: „ehrlich wie ein Pommer" macht ihm alle Ehre. Die Haupt- religion ist die evangelische, und auch in der Gottes- furcht hat das Volk Pommerns immer ein vorleuchten- des Beyspiel gegeben. Die Luft in diesem Landestheile ist zwar wegen der Nähe der Ostsee oft rauh und kalt, aber rein und gesund; der Pommer ist daher auch von großem und starkem Körperbau und überhaupt von kräftiger Natur. i) Beschaffenheit des Bodens. Pommern gehört zu den tiefliegenden Ländern und tsi stach ohne bedeutende Erhöhungen. An der Küste

7. Vaterlandskunde - S. 109

1831 - Leipzig : Reclam
I 409 Hiuterpomm-rns ist das Land vor dem Eindringen des Meeres durch Sandhügel oder Dünen geschützt, wel- che aber leider oft wieder durch Sturm auseinander ge- weht werden, und die dabey liegenden nicht selten sehr fruchtbaren Gegenden versanden. Der höchste Punkt dieses Striches ist der Gollenberg bey Köslin, Zoo Fuß hoch und der Re kühl, 2 4o Fuß hoch bey Stolpe- meistens aus Sand bestehend. Auf jenem steht seit Jahren ein Denkmal für die in dem letzten Kriege gefallenen Pommern. Dagegen bietet die In- sel Rügen schon größere Erhebungen dar, und ist von mehreren Bergketten durchzogen, welche mit an- muthigen Thalern abwechseln und die Insel dadurch zu einer der schönsten Gegenden unsers Vaterlandes er- heben, deren Beschreibung wir uns bis zum Schluffe dieser Provinz verspüren wollen. Hinsichtlich der Frucht- barkeit ist der Boden Pommerns zwar fast durchgän- gig sandig; allein der pommersche Fle^jß weiß auch den Sandboden zum Ertrag zu bringen und spart durch seine Genügsamkeit noch reichlichen Uebersiuß zur Aus- fuhr auf. Jedoch fehlt es auch hier nicht an unge- mein fruchtbaren Strichen mit schwerem fetten Boden, wodurch sich besonders die Gegenden an der Seeküste, der sogenante Weizenacker im Kreise Pyritz, ein großer Theil Vorpommerns, am meisten aber die In- sel Rügen auszeichnet. Fruchtbare Aecker wechseln hiermit vortrefflichen Weideplätzen und Wiesen ab, und erfreuen das Auge durch ihre Ueppigkeit. Zu erwähnen ist au- ßerdem auch noch ein großer Torfmoor in der Gegend von Stolpe, welcher 5 M. lang und i M. breit ist. Vorzüglich reich ist Pommern an Wasser; denn außer der großen Menge von Flüssen zahlt man noch 66 grö- ßere Seen und an 900 größere und kleinere Teiche. Der Hauptfluß ist die Oder, welche, nachdem sie schon durch Schlesien und Brandenburg geflossen ist, auch noch

8. Vaterlandskunde - S. 147

1831 - Leipzig : Reclam
147 nand; in dem Garten hinter dem Königlichen Schlosse ist ein nicht sehr großes Gebäude, von hohen Baumen umschattet, errichtet, in welchem in einer Vertiefung der Sarg mit den theuern Ueberresten stehet. Ucber dieser Gruft aber stehet auf einer Erhöhung ein anderer Sarg mit dem Bildnisse der Königin, aus dem schönsten Marmor gehauen, und, wie man mir sagte, auf's ähnlichste getroffen, so daß es den Anschein hat, als schlummere sie auf ihrem Ruhebette. Auf Verlangen wird dies Fremden gezeigt, in die Gruft selbst aber kann Niemand als der König gelangen. Zu ihrem An- denken, welches gewiß langer als der Marmor, der ihre Hülle darstellt, bey den Preußen im Andenken blei- den wird, hat mau, wie mir ebenfalls erzählt würde- einige milde Stiftungen, die ihren Namen haben, er- richtet, wie z. B. die Lu isenstiftung, eine Anstalt zur Erziehung junger Frauenzimmer für das häusliche und öffentliche Erziehungswesen; das L u i se n d e n k m a l, zur Ausstattung tugendhafter Mädchen, u. s. w. Auch das Schloß.in Charlottenburg ist sehr schön, obgleich es nicht vorzüglich groß' ist —- im Sommer ist es häu- fig der Aufenthalt des Königs und der Königlichen Prin- zen und Prinzessinnen. Hiermit schloß Ferdinand seine Erzählung, und August meinte, wenn er groß gewor- den wäre, wolle er ebenfalls nach Berlin gehen, und sich die vielen Merkwürdigkeiten in demselben besehen. L. Der Regierungsbezirk Potsdam. Potsdam gehört zu den schönsten Städten uns fers Vaterlandes, und enthalt ebenfalls mancherley Sehens- und Merkwürdigkeiten. Sie liegt an der Ha- vel, welche hier viele Seen bildet und die Nurhe aufnimmt, und ist von mehrern Anhöhen umgeben, von denen man die schönsten und herrlichsten Aussich- K 2

9. Vaterlandskunde - S. 192

1831 - Leipzig : Reclam
192 und mehrere Knnststraßen viel beytragen. Der Lein- wand-, Tuch- und Wollhandel ist immer noch der stärkste, obgleich nicht mehr wie sonst in einem Jahre für mehr als zehn Millionen Thaler Leinwand verkauft wird. Außerdem werden besonders noch Garn, Ei- senwaaren, Kalksteine und mehrere andere Mineralien versendet und mit Vieh vorzüglich in Brieg, wo man ehedem mehr als i5,ooo Ochsen, die meisteutheils aus Polen kamen, sehen konnte, Handelsgeschäfte gemacht. A. Der Regierungsbezirk Breslau. Breslau, 45 Meilen von Berlin, ist die Haupt- stadt von ganz Schlesien und liegt an der linken Seite der Oder in einer trefflich angebauten Gegend. Sie ist der Sitz eines katholischen Bischofs und vieler hohen Behörden und hat 92,000 E. Die Ohlau, welche hier in die Oder fließt, bildet mehrere Inseln in der Stadt. Auf einem der öffentlichen Platze sieht das aus Eisen gegossene Standbild Blüchers, der sich durch den Sieg über die Franzosen bey der Katzbach um Schlesien so verdient gemacht hat; und auf einem andern ist das Denk- und Grabmal des nicht weniger verdienst- vollen und tapfern Generals Tauenzien. Unter den vielen öffentlichen Gebäuden besinden sich 26 katholische Kirchen, von denen die Domkirche einen Altar von gediege- nem Silber hat; und 8 evangelische Kirchen. Die Univer- sität, welche sich hier befindet, ist sowohl für Katho- lische als auch für Evangelische eingerichtet, und stehet mit vielen andern gelehrten Anstalten in Verbindung. Auch zeichnet sich Breslau durch seine Schul- und großen Wohlthatigkeits-Anstalten für Kranke, Waisen und Arme vorzüglich aus. Der Handel der Stadt ist am bedeutend- sten in der ganzen Provinz; auch werden hier jährlich einige große Markte gehalten, unter denen der Woll-

10. Vaterlandskunde - S. 194

1831 - Leipzig : Reclam
m ehemaligen großen Kloster und einer sehenswerthen Kir- che mit herrlichen Gemälden und 2 4 Altären. Auch ist in diesem letzter» Kreise noch ein Kupfer- und Ei- senhammer und ein Gesundbrunnen. Die Kreise Mi- litsch, in den Gegenden der Bartsch, wo es viele Fischteiche giebt, und Wartenberg gehören fast ganz besonderen Fürsten und Grafen, und haben in ihren Städten so wie auch in mehrern Dörfern schöne Schlös- ser und Garten. Auch der Kreis Oels, dem Herzoge von Vraunschweig - Oels gehörig, dessen ganzes Für- stenthum 58 Q. M. enthalt, hat mehrere sehr schöne herzogliche Lustschlösser. Auch Na ms lau mit seinem Kreise liegt noch auf dieser Seite der Oder, und har jährlich 4 große Viehmärkte und 5ooo E., welche viele hölzerne Pseifeuköpfe verfertigen. Größere und wichti- gere Städte treffen wir dagegen auf dem linken Oder- ufer an, wohin wir uns nun wieder begeben wollen, und wo Brieg an der Oder, die größte Stadt nach Breslau in diesem Bezirk, zuerst unsere Aufmerksam- keit auf sich zieht. Sie hat über 9000 Einw. und mehrere milde Stiftungen, unter andern auch eine Vers pflegungsanstalt für arbeitslose und kranke Handwerks- gesellen. Die Viehmärkte waren hier sonst viel bedeu- tender als jetzt, indem besonders viele polnische Ochsen und Pferde hierher gebracht wurden, gehören jedoch auch jetzt noch zu den größten in Schlesien; so wie auch die hiesigen Fabriken in Wollenzeugen nicht gering sind. Ohngefähr eine Meile von der Stadt liegt das Dorf Mollwitz, bekannt durch die am r o. April i/4i gelieferte Schlacht. Es war dies eine der ersten, welche der König Friedrich für den Besitz Schlesiens lieferte, und welche für ihn fast unglücklich abgelanfen wäre, wenn nicht der eben so tapfere als einsichtsvolle Schwe- rin doch endlich den Sieg errungen hätte. Der damals Noch junge König verlor schon die Fassung bey den
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