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1. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 25

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 25 ^ Landes verkauft und gekauft werden. Die Naturerzeugnisse werden in vielen Fabriken verarbeitet. So gibt es Eisen-, Zink- und Bleihütten indem oberschlesischen Bezirk zwischen Klodnitz und Malapane, also in den Kreisen Beuthen, Königshütte, Gleiwitz, Zabrze, Kattowitz, Tarnowitz (im Gebiete der Tarnowitzer Platte). In vielen B&r gwerken werden die in den Hütten verarbeiteten Erze gefördert. Kalkbrennereien und Z e - mentfabriken find eil sich in hen Kreisen Oppeln und Groß-Strehlitz, Tuchfabriken in Grünberg und Görlitz, Lein- und Wollwebereien im Riestzngebirge, besonders in Hirschberg, um Reichenbach, Meustgdt umkatscher, Papier- fabriken in den wasserreichen Gegenden längs des Riesen- gebirges, Zuckerfabriken in den fruchtbareren Kreisen, Spiritusbrennereien in Oberschlesien. Tonwaren werden in Bunzlau, Porzellanwaren in Waldenburg und Til- lowitz (Kr. Falkenberg), Uhren in Freiburg und Silberberg her- gestellt. Außer den Erzeugnissen dieser gewerblichen Anlagen wird ausgeführt: Kohle aus Oberschlesien und Waldenburg, Getreide aus den Kreisen Leobschütz (Weizen), Neustadt (Gerste), Neisse, Frankenstein, Münsterberg (Weizen), Wein aus Grünberg, G e - m ü s e aus Liegnitz. 8. Kirchen. Die Katholiken zählen über 1600, die Evan- gelischen gegen 900 Gotteshäuser. Die Katholiken gehören zum größten Teile zum Fürstbistum Breslau' nur die Graf- fchaft Glatz gehört zum Erzbistum Prag, der Kreis Leobschütz und ein Teil des Kreises Ratibor zum Erzbistum Olmütz. Den Bischöfen sind die Erz priest er (Dechanten) und Pfarrer unterstellt. Das evangelische Kirchenwesen leitet das Königlich e Konsistorium in Breslau. Zu ihm gehört der General- superintendent. Unter diesem stehen die S u p e r i n d e^n t e n, die Leiter einer Diözese, und die Pastoren (Pfarrer). Die Bethäuser der Juden heißen Synagogen,' ihre Prediger sind oft R oübi) i n e r. v 9. Schulen und Wohltätigkeitsanstalten. Außer den Volksschulen und Fortbildungsschulen gibt es in Schlesien eine Universität und eine technische Hochschule in Breslau; ferner Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen mit neunjährigem Lehrplane: — Progymnasien, Realprogymnasien, Realschulen mit sechsjährigem Lehrplane; — Seminare (Lehrerbildungsan- stalten), Präparandieen(Vorbereitungsanstalten für Seminare); — Landwirtschaftsschulen, Baugewerksschulen, Maschinenschulen, Bergschulen und andere Fachschulen; — Höhere Mädchenschulen, Frauenschulen, Lyceen.

2. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 26

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
26 C. D i e Heimatprovinz. Die Volksschulen stehen unter den Königl. Regierungen in Oppeln, Breslau und Liegnitz, die höheren Schulen und Seminare unter dem Kgl. Provinzial-Schulkollegium in Breslau. Wohltätige Unterrichtsanstalten sind: die Blindenanstalt zu Breslau, die Taubstummenanstalten zu Breslau, Liegnitz und Ratibor,' ferner die Anstalten für Blöd- und Schwachsinnige in Kraschnitz bei Militsch, Leschnitz (Kr. Groß-Strehlitz), Rybnik, Branitz (Kr. Leobschütz), Liegnitz und Freiburg; die Rettungs- Häuser zu Schreiberhau (Kr. Hirschberg), Neusalz, Herrnprotsch bei Breslau," Friedland Os.; die Provinzialerziehungsanstalten in Lublinitz und Sprottau und die vielen Waisenhäuser, von denen die Krieger-Waisenhäuser in Canth und Bunzlau hervor- zuheben sind. Außer den vielen Krankenhäusern, die teils den Gemeinden oder den Kreisen gehören, teils Ordensanstalten sind, sind als Pro- vinzialanstalten erwähnenswert die Jrren-Heilanstalten in Leubus, Tost und Kreuzburg; die Jrren-Bewahranstalten in Brieg, Bunzlau, Rybnik und Plagwitz (Kreis Löwenberg); ferner das Krankenhaus der Landesversicherungsanstalt bei Schmiedeberg, die Lungenheilanstalt bei Loslau. 10. Verkehrsmittel. Die Eisenbahnen sind den Königl. Eisen bahndirektionen Breslau, Kattowitz und Posen unterstellt. Für den Verkehr sind von besonderer Wichtig- keit die Eisenbahnstrecken: Berlin-Breslau-Oderberg (-Wien), Kandrzin-Gleiwitz-Kattowitz, Oppeln-Beuthen, Breslau-Mittel- walde (-Prag), Breslau-Posen, Breslau-Hirschberg-Görlitz. — Die Po st an st alten haben ihre Kaiserlichen Oberpost- direktionen in Oppeln, Breslau und Liegnitz. 11. a. Verwaltung. Die Schlesier sind Untertanen des Königs von Preußen, der gleichzeitig Deutscher Kaiser ist. An der Spitze der Provinz steht der Königl. Oberpräsident, an der Spitze eines jeden Regierungsbezirks eine Königliche Regierung unter einem Kgl.regierungspräsidenten. Die Regierungsbezirke werden in Stadt- und Landkreise eingeteilt. Die Verwaltung eines Landkreises liegt in den Händen eines Kgl. Landrats. Ein Landkreis besteht aus Stadt-und Amtsbezirken. Ein Amtsbezirk wird, von einem Kgl. Amts- Vorsteher verwaltet. (Vergl. Seite 7.) Neben diesen Königlichen Beamten gibt es noch Be- amte und Behörden der Selbstverwaltung, die über ge- wisse innere Angelegenheiten entscheiden. Zu diesen Beamten gehören Guts- und Gemeindevorsteher in den Dörfern,

3. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 27

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 27 Bürgermeister in den Städten und der Landeshaupt- mann der Provinz in Breslau. Der Gemeindevorsteher wird in der Verwaltung von Schöffen, der Bürgermeister von den übrigen Mitgliedern des Magistrats unterstützt. (Vergl. S. 7.) Beschließende Behörden sind ferner in der Stadt die Stadtverordnetenversammlung, in einem Stadtkreise der Stadt- ausschuß, in einem Landkreise der Kreistag und der Kreisaus- schuß, in einem Regierungsbezirke der Bezirksausschuß, in der Provinz der Provinziallandtag und der Provinzialausschuß. d. Andere Verwaltungsbehörden. Die höheren Be- Hörden für die Einziehung der indirekten Steuern sind die Kgl. Hauptzollämter der Regierungsbezirke und die Königliche Provinzial-Zolldirektion in Breslau. Die oberste Provinzialbehörde zur Beaufsichtigung des Bergbaus ist das Kgl. Oberbergamt in Breslau. Zur Ordnung der land- wirtschaftlichen Angelegenheiten ist die Kgl. Generalkommission in Breslau eingesetzt. c. Gerichtsbehörden. Die Rechtssachen werden durch das Kgl. O berland es geri cht in Breslau, 14 Kgl. Land- gerichte und 130 Kgl. Amtsgerichte entschieden. 12. Heerwesen. Alle größeren Städte sind Garnison- städte, d. h. Städte mit Militär. In den Regierungsbezirken Oppeln und Breslau liegt das 6., im Regierungsbezirk Liegnitz ein Teil des 5. Armeekorps. Breslau ist jetzt eine durch Forts geschützte Festung. Glogau, Glatz und Neisse waren früher Festungen, sind jetzt nur Waffenplätze. Die zur Reserve und zur Landwehr gehörigen Wehrpflichtigen stehen unter der Be- aufstchtigung der Kgl. Bezirks-L an d wehr-K omma nd os. Haupt Meldeämter und Meldeämter sind diesen unterstellt. 13. Kreise. A. Regierungsbezirk Oppeln mit 26 Kreisen (20 Land- und 6 Stadtkreisen). a. An der Oder 1. Stadtkreis Ratibor, 2. Landkreis. Ratibor, 3. Cosel, 4. Groß-Strehlitz, 5. Stadtkreis Oppeln, 6. Land- kreis Oppeln, 7. Falkenberg. Mit Ausnahme des Kreises Ratibor zeichnet sich keiner dieser Kreise durch besondere Fruchtbarkeit aus; doch sind die westlich gelegenen Teile von besserer Art. Weite Waldungen dehnen 'sich in den Kreisen Oppeln, Groß- Strehlitz und Falkenberg aus. *R atibor an der Oder, bedeutendste Handelsstadt des südlichen Schlesiens, mit Tabak- und Zigarrenfabriken. Bei * Städte.

4. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 28

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
28 C. D i e Heimatprovinz. "Hultschin im Oppatale Kohlengruben. — *Cofel an der Oder wurde 1807 von Oberst von Neumann rühmlichst verteidigt. Bei dem Oderhafen beginnt der Schiffsverkehr. Kandrzin, wichtiger Knotenpunkt der Eisenbahnen. — Im Kreise Groß- Strehlitz auf dem Muschelkalkrücken Kalkwerke bei "Groß- S t r e h l i tz und G o g o l i n. In der südwestlichen Ecke des Kreises die Basaltkuppe des S t. A n n a b e r g e s, der höchsten Erhebung Oberschlesiens (403 m), mit einem Franziskanerkloster und vielen Kapellen: er ist ein sehr stark besuchter Wallsahrts- ort. An seinem Fuße liegt Weschnitz. Außerdem südlich vom Chelmgebirge *U j e st an der Klodnitz. — "Oppeln an der Oder, Regierungshauptstadt, mit Zement- und Zigarren- fabriken. *Krappitz an der Mündung der Hotzenplotz. Bis hierher reichen die Ausläufer des Chelmgebirges: daher befinden sich auch hier Kalkwerke. Im Norden des Kreises Carls- ruhe mit einem Schlosse des Königs von Württemberg; Kiefer- nadelbad innerhalb großer Waldungen. — Im Kreise "Falken- berg liegt eine ausgedehnte Heide, die als Artillerieschießplatz dient. Hier gräbt auch das Ziesel, ein Nagetier, seine unter- irdischen Wohnungen. *S ch u r g a st an der Neisse im Norden, "Friedland in Oberschlesien an der Steine im Süden des Kreises. b. Am Gebirgsrande 8. Leobschütz, 9. Neustadt in Oberschlesien, 10. Stadtkreis Neisse, .11. Landkreis Neisse, 12. Grottkau; fruchtbare, hauptsächlich Ackerbau treibende Kreise. Die Fruchtbarkeit wird in den Kreisen Leobschütz, Neustadt und Neisse besonders durch den Löß hervorgerufen, einen feinen Lehm, der den Erdboden bedeckt. Auch der westliche Teil des Kreises Ratibor hat an diesem Gebiete teil. "Leobschütz an der Zinna, mit Wollwarenfabriken, Hauptmarkt für Weizen. Gipsgruben bei *Katscher (an der Troja) und D i r s ch e l. *B o u e r to i tz an der Zinna. — "Neustadt an der Prudnik, mit Schuhwarenfabriken und einer großen Weberei (Fränkel). *Z ü l z. *O b e r g l o g a u an der Hotzenplotz. — Neisse, früher bedeutende Handelsstadt, be- fonders für den Verkehr nach Osterreich. Alte Bauten (Pfarr- kirche, Kämmereigebäude). "Patsch kau an der Neisse. *Z i e g e n h a l § an der Viele, mit mehreren Wasserheilan- stalten. In der Nähe die Bischofskoppe. — "Grottkau, Getreidemärkte. "Ottmach au an der Neisse. c. Im südlichen Teile des rechten Oderusers, dem südöstlichen Hügellande, 13. Rybnik, 14. Pleß. Diese Kreise sind im allgemeinen wenig fruchtbar, liegen aber im Stein- kohlengebiete.

5. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 29

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 29 *Rybnik an der Ruda. Kohlengruben zwischen Czernitz und Königlich-Jankowitz, sowie bei Knurow. Bei *Loslau eine Lungenheilanstalt. Königsdorff-Ja st rzemb mit jod-und bromhaltiger Solquelle in anmutiger Gegend. *Sohrau an der Ruda. Räuden, Sitz des Herzogs von Ratibor, ehemaliges Cisterzienserkloster. — Bei *Pleß die großen Wal- düngen des Fürsten vonpleß; darin auch Auerochsen. G o c z a l- k o w i tz ebenfalls mit einer jod- und bromhaltigen Solquelle. ^Nikolai (im Norden des Kreises) mit Kohlen- und Eisen- gruben. d. Im Hüttenbezirk zwischen der Birawka und der Malapane 15. Stadtkreis Gleiwitz, 16. Landkreis Tost-Gleiwitz, 17. Stadtkreis Be£fthen in Oberschlesien, 18. Landkreis Beuthen, 19. Stadtkreis Königshütte in Oberschlesien, 20. Stadtkreis Kattowitz, 21. Landkreis Kattowitz, 22. Zabrze, 23. Tarnorm, Wegen der zahlreichen Kohlen- und Erzgruben hat sich hierelne sehr rege Gewerbtätigkeit entwickelt. Infolgedessen sind diese Kreise am stärksten bevölkert. Der Ackerbau ist aber sehr ein- geschränkt. Die meisten Ortschaften des Hüttenbezirks sind durch eine elektrische Straßenbahn mit einander verbunden. 'Gleiwitz an der Klodnitz bildet den Eingang in den Hüttenbezirk: Drahtfabriken und Kgl. Eisengießerei. — Der <mnd- kreis Tost-Gleiwitz treibt hauptsächlich Ackerbau. *T o st an einer alten Verkehrsstraße mit den Ruinen eines Schlosses der Grafen Colonna/) *Peiskretscham an der Drama. In der Nähe das Wasserwerk, das den Hüttenbezirk mit Wasser versorgt. "Kiefer st ädtel im Süden des Kreises. — Bei ^Beuthen wurde schon im 13. Jahrhunderte Berg- bau betrieben. Im Landkreise Beuthen Kohlen-, Eisen- und Galmeigruben, Eisen- und Zinkhütten. Die größten Zinkhütten sind in S ch a r l e y und Lipine. — *Königshütte verdankt seine Entwicklung der Hüttenanlage gleichen Namens, die unter Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1797 errichtet wurde; es ist erst seit 1868 Stadt. — Auch *Kattowitz hat sich erst seit 1840 zu einer so bedeutenden Stadt ent- wickelt; vorher war es ein unscheinbares Dorf. Im Landkreise liegt ^Myslowitz, wichtig durch seinen Grenzverkehr mit Osterreich und Rußland. In der Nähe ist die Dreikaiserecke. Der bedeutendste Hüttenort ist L a u r a h ü t t e. — Der Kreis Zabrze besitzt keine Stadt, aber die größte Landgemeinde *) A. Uowack, Die Reichsgrafen Colonna auf Groß-Strehlitz, Tost und Tworog, Ein höchst interessanter Beitrag zur Geschichte des schleichen Ulbels im 17. bis 19. Jahrhundert, sowie der Kulturgeschichte überhaupt. 2 M. Verlag von A. Wilpert in Groß-Strehlitz.

6. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 30

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
80 C. D i e Heimatprovinz. Zabrze mit 63200 Einwohnern. Unter den vielen Stein- kohlengruben ist die größte die König!. Königin-Luisengrube. — *Tarnowitz, eine alte Bergstadt, mit Bleigruben. Südlich der Trockenberg (350 m). Friedrichshütte wurde von Friedrich dem Großen gegründet. *Georgenberg, 1261 gegründet von Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg. e. Im nördlichen Teile des rechten Oderufers 24. Lublinitz, 25. Rosenberg, 26. Kreuzburg. Lublinitz und Rosenberg gehören mit Groß-Strehlitz zu den waldreichsten Kreisen Oberschlesiens. Sie sind wenig bevölkert. Der nördlich davon liegende Kreis Kreuzburg ist ein Ackerbaukreis (Flachsbau) und ist den angrenzenden Kreisen Mittelschlesiens ähnlich. Bei ^Lublinitz wird Toneisenstein gegraben. *Gutten- tag. *Woifchnik an der russischen Grenze. — *Rosenberg am Stober. *Landsberg in Oberschlesien an dem Grenzflusse Prosna. — *Kreuzburg führt seinen Namen von seinen Gründern, dem Orden der Kreuzherren, Geburtsstadt Gustav Freytags. *Pitschen. *Konstadt; Flachsmarkt. B. Regierungsbezirk Breslau mit 26 Kreisen (23land- und 3 Stadtkreisen). a. An der Oder 1. Stadtkreis Brieg, 2. Landkreis Brieg, 3. Ohlau, 4. Stadtkreis Breslau, 5. Landkreis Breslau, 6. Neumarkt, 7. Wohlau, ?. Steinau an der Oder. In diesen Kreisen liegen längs der Oder Eichenwaldungen. Das (abgesehen vom Kreise Steinau) fast überall fruchtbare Ge- lände läßt Zuckerrüben (besonders im Landkreise Breslau) und Tabak (besonders in den Kreisen Ohlau und Neumarkt) gedeihen. *Brieg an der Oder, alte Piastenstadt, Handels- und Fabrikort. Westlich davon Mollwitz (Schlacht 1741). *Löwen an der Neisse. — *Ohlou, zwischen Ohle und Oder gelegen, mit Tabakfabriken./ Pei *Wansen ist der Tabakbau durch den Gurkenbau verdrängt. — Breslau an der Oder, Königliche Residenzstadt, Hauptstadt der Provinz, ist nicht nur der Mittelpunkt der Verwaltung, sondern auch des Verkehrs und Handels, der Eisenbahnen und der Schiffahrt, Sitz der höchsten staatlichen und kirchlichen Behörden, dritt- größte Stadt des preußischen Staates, mit vielen hervorragen- den Bauten (Dom, Kreuzkirche,' Elisabeth-, Maria-Magdalenen- kirche,' Rathaus; — Universität, Kgl. Schloß, Michaeliskirche, Liebichshöhe). Südöstlich von ^Canth an der Weistritz im Landkreise Breslau liegt K r i e b l o w i tz mit dem Grabe des Fürsten Blücher von Wahlstatt (gest. 1819). — Im Kreise Meumarkt ist M a l t s ch ein Oderhafen, der schon zur Zeit

7. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 31

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 31 Friedrichs des Großen von Bedeutung war. In demselben Kreiseschlug derselbe König bei Leuth en (südwestlich von Lissa) am 5. Dezember 1757 die Österreicher. — Im Kreise ohlau liegen an der Oder *3lura§ und *Dyhern - furth. Bei dem Städtel Leubus liegt das Kloster L e u b u s an der Oder, eines der umfangreichsten Bauwerke Europas. Von hier aus ging am Ende des 12. Jahrhunderts die deutsche Besiedlung Schlesiens aus. — Zwischen Leubus und *K ö b e n im Kreise Steinau durchbricht die Oder den Land- rücken. In der Mitte dieses Tales ^Steinau an der Oder. *Raudten. d. Im Hügellande des linken Oderufers 9. Münsterberg, 10. Strehlen, 11. Nimptsch, 12. Frankenstein, 13. Reichenbach, 14. Stadtkreis Schweidnitz, 15. Landkreis Schweidnitz, 16. Striegau, sämtlich von bedeutender Frucht- barkeit. In *M ün st erborg an der Ohle Fabrik von Dörr- gemüse. — Südlich von ^Strehlen an der Ohle die Streh- lener Berge mit der Granitkuppe des Rummelsberges (393 m). Bei P r i e b o r n wird Marmor gebrochen. — ^Nimptsch an der Lohe im alten Gaue der Silinger, von denen Schlesien seinen Namen hat. — Bei *F ranken st ein am Pausebach wächst guter Weizen. Bei *R e i ch e n st e i n wird goldhaltiger Arsenikkies gefunden. K a m e n z an der Neisse mit einem prächtigen Schlosse. In der alten Felsen- festung *S Uberberg wird Uhrenfabrikation betrieben. Bei Wartha an der Neisse der Paß zwischen den Reichensteiner und dem Eulengebirge. — *R eiche nbctch unter der Eule, Mittelpunkt einer reichen Gewerbtätigkeit. In seiner Nähe ziehen sich am Gebirge die großen Weberdörfer Langen- bielau und Peterswaldau hin. — *Sch weidnitz an der Weistritz ebenfalls mit einer reich entwickelten Gewerbtätig- keit (unter anderm Orgelbau). Westlich davon der Z o b t e n (718 m). ^Frei bürg mit Uhrenfabriken. Im Norden des Kreises K ö n i g s z e 11, Knotenpunkt von Eisenbahnen. — *Striegauam Fuße der Striegauer Berge, schon den Römern als Stragona bekannt. c. Gebirgskreise 17. Habelschwerdt, 18. Glatz, 19. Neurode, 20. Waldenburg. Die ersten 3 Kreise (17—19) bilden die Grafschaft Glatz, die seit 1742 mit Schlesien ver- bunden ist, der Kreis Waldenburg wird vom Waldenburger Ge- birge eingenommen. Die landschaftlichen Schönheiten ziehen eine Menge Reisender, die Heilquellen viele Kranken an.

8. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 32

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
32 C. D i e Heimatprovinz. Der Kreis Habelschwerdt nimmt den südlichen Teil der Grafschaft Glatz ein. Hier liegt der zweithöchste Berg der schleichen Gebirge, der Große Schneeberg (1424 m). *Habelschwerdt an der Neisse; Flachsbau. Südlich davon das Bad Langenau. *Mittelwalde ebenfalls an der Neisse, süd- östlichste Stadt der Grafschaft. Im Norden des Kreises Bad und Stadt a n b e cf an der Viele. — *Glatz, im Mittelpunkte des Ländchens gelegen, an der Neisse. Oberhalb der Stadt münden die Viele und die Reinerzer Weistritz in die Neisse. Am Eingange ins Höllental das Bad A l t h e i d e. *Reinerz mit einem Bade liegt am Passe nach Nachod (1866) unterhalb der Hohen Mense. In demselben Passe *Lewin und Bad Cu- dowa. — Meurode im Steinkohlengebiete mit Kohlengruben und Sandsteinbrüchen. Im Süden des Kreises *W ünschel - bürg an der Heuscheuer. Ostlich von Wünschelburg der sehr besuchte Wallfahrtsort Albendorf. — Auch *W aldenburg liegt im Steinkohlengebiete. Außerdem zeichnet sich diese Stadt, sowie Altwasser durch Porzellan- und Glasfabriken und Webereien aus. ^Gottesberg am Hochwald mit Stein- kohlen, höchstgelegene Stadt Schlesiens (590 m). Bei dem Bade Salzbrunn der F ür sie n st e i n, ein Berg mit Schlössern des Fürsten von Pleß, anmutige Gegend. Bei Bad C h a r - lottenbrunn das Schlesiertal (siehe S. 20) mit der Burg Kynau. ^Friedlandam Passe nach Braunau iu Böhmen. d. Im Gebiete des Landrückens 21.Namslau, 22. Ols, 23. Groß-Wartenberg, 24. Trebnitz, 25. Militsch-Trachenberg, 26. Guhrau, im allgemeinen weniger fruchtbar. Namslau und Ols liegen imgebiete derweide und haben feuchte Wiesen; Militsch- Trachenberg und Guhrau werden von der Bartsch durchströmt. ^Namslau an der Weide. *R e i ch t h a l. — *O l s an der Olsa, Schloß des Kronprinzen. In der Nähe der Ver- einigung der Olsa mit der Weide *H und sfeld. An der Weide *B er «st« dt. *Juliusburg nordwestlich von Ols. Sibpllenort mit einem schönen Schlosse und Parke des Königs von Sachsen. — ^Groß-Wartenberg und *Neu = mittelwalde in einem Quertale des Katzengebirges, ^Festen- berg im Norden desselben. — In Trebnitz ein von Herzog Heinrich I. gegründetes Kloster, in dessen Kirche die hl. Hedwig begraben ist. ^Stroppen. — Zwischen *Militsch und ^Trachenberg an der Bartsch viele Teiche, in denen erfolg- reiche Fischzucht betrieben wird. *Prausnitz. — Der Kreis *Guhrau, der nördlichste des Regierungsbezirks, ist frucht- barer als die übrigen Kreise des Landrückens; daher blüht hier der Zuckerrüben- und Gurkenbau. *Tfchirnau an der Grenze

9. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 33

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
I. Landeskunde von Schlesien. 33 der Provinz Posen. *Herrnstadt zwischen der Bartsch und der Hörle. C. Regierungsbezirk Liegnitz mit 21 Kreisen (19 Land- und 2 Stadtkreisen). a. An der Oder 1. Glogau, 2. Freystadt, 3. Grünberg. In allen drei Kreisen ist das linke Oderuser fruchtbarer, nament- lich um Grünberg; die südwestlichen Teile durchziehen die Dal- kauer Höhen. Am rechten User breiten sich Waldungen aus. ^Glogau (Groß-Glogau), früher Festung, jetzt nur Waffenplatz. Nach D a l k a u ist der Landrücken benannt, der den Kreis durchzieht. *P 0 11 tu i tz. — Im Kreise *Fr ey st a d t ist Neu salz an der Oder der größere Ort; er besitzt eine rege Gewerbtätigkeit (Zwirnfabrik). Zwischen ^Beuthen an der Oder und Ear 0 lath durchbricht die Oder zum zweiten Male den Landrücken. *N e u st ä t> t e I. Im Westert des Kreises der Schlawasee, Schlesiens größter See (1135 da); an ihm *S ch l a in a.— Bei *Grünberg sehr bedeutender Wein- und Obstbau. Es ist der nördlichste Ort der Erde, an dem Wein in erheblicher Weise gebaut und gekeltert wird. ^Rothen- bürg an der Oder, die nördlichste Stadt Schlesiens, e u t s ch - W a r t e n b e r g an der Ochel. d. Im Heidegebiet 4. Lüben, 5. Sprottau, 6. Sagan. Auf dem sandigen Boden dehnen sich weite Waldungen aus. In den darin befindlichen Mooren wird Torf und Raseneisen- stein gewonnen. *L ü b e n liegt selbst noch an der Grenze der Heide. Bei ^Kotzenau ein Moor, das Kotzenauer Bruch. — ^Sprottau an der Vereinigung der Sprotte mit dem Bober. Eisenwerke am Bober (E u l a u) und am Queis. ^Pri mkenau, Jugend- aufenthalt unserer Kaiserin. Das Primkenauer Bruch ist teil- weise trocken gelegt. — *Sagan am Bober liegt am Nord- rande der Heide. ^Naumburg am Bober im Norden des Kreises, ^Priebus an der Neisse im Westen. In Frei- waldau Töpfereien. c. O b e r l a u f i tz , erst seit 1815 zu Schlesien gehörig, 7. Stadtkreis Görlitz, 8. Landkreis Görlitz, 9. Rothenburg, 10. Hoyerswerda. Diese Kreise gehören ebenfalls dem Heide- gebiet an und haben dieselben Eigentümlichkeiten wie die vor- her genannten. Der südliche Teil des Kreises Görlitz liegt be- reits am Gebirgsrande. ^Görlitz, die zweitgrößte Stadt Schlesiens, Hauptstadt der Oberlausitz, an der Neisse; Ausgangspunkt des Verkehrs mit dem Königreich Sachsen und Böhmen, mit Tuchwebereien Rückcr n. Wilpert, Heimatkunde. 2. Aufl. 3

10. Heimatkunde für die Schulen der Provinz Schlesien - S. 34

1911 - Groß-Strehlitz : Wilpert
34 C. D i e Heimatprovinz. und Spinnereien. Südlich davon die Landeskrone (420 m). Im Landkreise Glasfabriken (Penzig) im Gebiete der Wal- düngen, Sandsteinbrüche in den Hügeln. "Reichenbach in der Lausitz an der sächsischen Grenze. Kohlfurt, Knoten- punkt der Eisenbahnen. — In den Kreisen Rothenburg und Hoyerswerda wohnen Wenden. — "Rothenburg und *M uskau an der Neisse besitzen Töpfereien. Der Park Muskaus ist weltberühmt. Bei Muskau Braunkohlenlager. — *20 ittichenau, "Hoyerswerda und *R u h l a n d, die westliche Stadt Schlesiens, an der Schwarzen Elster. Der Kreis Hoyerswerda ist am schwächsten bevölkert unter den schleichen Kreisen (40 Einwohner auf 1 qkm). d. Am Gebirgsrande 11. Jauer, 12. Stadtkreis Liegnitz, 13. Landkreis Liegnitz, 14. Goldberg-Haynan, 15. Bunzlau, im allgemeinen fruchtbare Kreise. Der nördliche Teil des Kreises Bunzlau liegt noch ftn Heidegebiet. *J au er an der Wütenden Neisse in fruchtbarer Gegend (Getreide und Zuckerrüben). — "Liegrittz zwischen Katzbach und Schwarzwasser, mit dem größten Gemüsebau in der Provinz. Südlich von der Stadt ein wichtiges Schlachtfeld (Mongolen- schlacht bei W a h l st a d t am 9. April 1241, bei Liegnitz am 15. August 1760, an der Katzbach am 26. August 1813). *P ci r ch rv i P, nahe an der Mündung der Katzbach.—"Gold - berg an der Katzbach führt seinen Namen von dem Golde, das man einst hier fand. Westlich davon der Gröditzberg (390 m). *H et y n a u an der Schnellen Deichsel, mit Hand- schuhfabriken.— Im Kreise Bunzlau Glasfabriken und Sandsteinbrüche, ähnlich wie im Kreise Görlitz._ In "Bunzlau am Bober und in "Naumburg am Queis Töpfereien. e. Gebirgskreife 16.Bolkenhain, 17.Landeshut, 18.Hirsch- berg, 19. Schönau, 20. Löwenberg, 21. Lauban. Bei *B o l t e n h a i n drei Burgen zum Schutze der Ge- birgspässe (Bolkoburg bei Bolkenhain, Schweinhaus eine halbe Stunde davon, Nimmersatt 10 km westlich von der Stadt). "Hohen friede berg am Striegauer Wasser, Schlacht am 4. Juni 1745. — "Landeshut mit Leinwebereien. Zwischen Landeshut und "L i e b a u, beide am Bober, die Landeshuter Senke, ein Paß zwischen Riesengebirge und Waldenburger Ge- birge. "Schömberg. — "H i r s ch b e r g am Einflüsse des Zackens in den Bober, mit Leinwandfabriken. Im Kreise eine große Anzahl Sommerfrischen. Die Südwestgrenze des Kreises Hirschberg nimmt der Kamm des R i e s e n g e b i r g e s ein. Zwischen Riesengebirge und Jsergebirge längs des Zackens führt eine Eisenbahn von Hirschberg nach Böhmen; bei Karlsthal
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