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1. Schlesien - S. 14

1856 - Breslau : Hirt
14 solche verkohlte Kohlen werden Koaks genannt; sie verhalten sich znr Steinkohle ganz so, wie die Holzkohle znin Holz. Anch in Mit- telschlcsien findet man in der Gegend von Waldenburg und Nenrodc reiche Steinkohlenlager. Die Frage, wie solche ungeheure Massen von Kohlen entstanden sein mögen, hat die Gelehrten vielfach beschäf- tigt. Die Braunkohlenlager, deren wir in Schlesien eine ziem- liche Anzahl finden, lassen deutlich Baumstämme und Jahrringe er- kennen und liefern somit den Beweis, daß sic ans Pflanzen entstan- den sind. Derselbe Fall ist cs mit den Steinkohlen, nur laßt sich bei ihnen nicht mehr die Holzfaser unterscheiden, »veil sie durch das sehr hohe Alter, »vic durch die bedeutende Znsammcnpressnng durch allfliegendes Erdreich allmälig ein steinartiges Ansehen erhalten haben. In den Kohlenschichten erblicken »vir also die Pflanzen- decken, »velchc unsere Erde seit uralten Zeiten der Reihe nach ver- schönert haben, die eigentlichsten Ur»välder unseres Planeten, die von Wasserflnthen umgestürzt und mit Erde überdeckt, ans Mangel an Luft nur verkohlen aber nicht vertvesen konnten. Ist cs nicht, als hätte der Allmächtige die stanncns»vcrthen Ueberrcstc der Werke des dritten Schöpfnngstages mit weiser Sparsamkeit aufbewahrt, da- mit »vir Menschen in späten Jahrtausenden sie zu unserem Wohl be- nutzen möchten? — Der Kohlenbergbau ist übrigens mit mancherlei Schwierigkeiten und Gefahren verknüpft. In flachen Gegenden, »vic in Obcrschlesicn, hält es zmveilen sehr schwer, das mit der Tiefe der Grube meist a»»ch zunehmende Wasser zu beseitigen. Kostspie- lige Dampfmaschinen niüssen cs ununterbrochen auspumpen und zu Tage emporheben, damit die Schätze der Tiefe gefordert »verdcn kön- nen. Außerdem gerathen zuiveilen Steinkohlcnflötzc in Bra»»d, und nicht immer gelingt es, das nntcrirdische Feuer z»i löschen. End- lich erzeugt sich in den Sttil»kohlen-Bcrg>vcrken fort»vährend und in großer Menge eine Lnftart, Grubengas genannt, die sich mit der übrigen Luft mengt u»»d, »venn zufällig durch ein Grubcnlicht ange- zündet, furchtbare Explosionen veranlaßt. Schon mancher Bergmann hat durch dieses Gas, »velches er Schtvadcn oder schlagendes Wetter nennt, sein Leben verloren. Um Unglück zu verhüten, haben die Bergleute in Gruben, »vo schlechte Luft ist, Oellampen, die mit einem feinen Drathgitter umgeben sind. Durch die Oeffnnngen dessel- den dringt »vohl die brennbare Luft bis znr Flamme, kann aber nicht zurückbrennen n»»d das Gasgcmcngc außerhalb der Lampe anzünden, da enggeflochtcner Eisendrath die Flamme so bedeutend abkühlt, daß sie nicht durch das Gitter zu schlagen verinag. — Eisen findet man als Braun-, Thon- und Rasencisenstcin in der Erde, und ans diesen Erzen »vird in mehr denn 60 Eisenhütten 1 Mill. Ctnr. Roheisen ge- schmolzen. In mehreren Blcchhüttcn »vird das Eisen in Sch»varz- und Weißblech verwandelt, »velches besonders die Klempner verarbeiten. In der Gegend von Tarnowitz »vird ein Bleierz, Blei glanz gefunden,

2. Schlesien - S. 15

1856 - Breslau : Hirt
15 bst wie Blei aussieht, etwas Silber beigemischt enthalt und jährlich 2000 Mark Silber und 0000 Ctnr. Blei liefert. Südlicher, da, wo Bcutheu liegt, giebt es bedeutende Lager vou Galmei, aus welchen jährlich in den dasigcn Zinkhütten an 500,000 Ctnr. Zink erzeugt werden. Man walzt aus demselben Platten und Blech zum Dach- decken, zum Graviten von Zeichnungen, überhaupt zu manchen Din- gen, zu welchen sonst nur Blei, Zinn oder Kupfer verwendet wurde. Bei Neichcnstein, am Fuße des Jancrsbcrgcs, ist in dem Serpentin- gestein Arscnikkics enthalten. In der Arscnikhüttc wird daraus das Ärscnikglas gewonnen, welches in Glasfabriken, Färbereien und Druckereien verwendet wird. Ein Land, das so viele und mächtige Gebirge enthält, wie unser Schlesien, muß auch einen großen Reichthum an Dan- und Nntz- steincn besitzen. Granit liefern mehrere Gegenden, namentlich die Brüche am Zobten, bei Strehlen, Striegan und Görlitz. In der Grafschaft Glaz, in Oberschlcsicn, im Bunzlan'schcn und Löwenberg- schcn giebt es rothen und »vcißcn Sandstein, aus welchen Fcnster- und Thürbtklcidungen, Wassertrögc, Schleif- und Müblsteine n. s. w. gehauen und dann »veit und breit verschickt werden. Von noch grö- ßerer Bedeutung sind die Kalkstein lag er Oberschlesienö, sowie bei Neichcnstein, im Schw'cidnitz'schen und Jancr'schen. Die in den da- sigcn Brüchen gewonnenen Steine werden theils als gewöhnliche Bau- steine verbraucht, theils in besondern Ocfcn gebrannt und dann zum Hänserban, zum Düngen der Aeckcr rc. verwendet. Es findet ein be- deutender Absatz nicht nur in die benachbarten, sondern selbst in die entfernteren Gegenden statt; so werden z. B. von Gogolin ansehnliche Massen auf der Eisenbahn und ganze Schiffsladungen rohen und ge- brannten Kalks die Oder herab nach Mittel- und Nicderschlesien ver- sendet. Ans den feinern Arten, die den Namen Marmor führen, tvcrdcn bei Prieborn, Kanffnng re. winkelrcchte Onadern, Treppenstu- fen, Grabsteine und andere Stcinhancrarbeitcn gefertigt. Bei Löwen- bcrg, Lcobschütz und Nybnik giebt cs beträchtliche Lager von Gyps, der zum Düngen der Felder und zur Anfertigung von allerlei Figu- ren verwendet wird. Unter den: ans Thon bereiteten Geschirr ist das Bnnzlaner weit und breit bcrübmt. Noch wichtiger ist die Glasbe- reitung, welche in mehr als 20 Glashütcn erfolgt, von denen die in Schreibcrshan, Fricdrichsgrnnd und Rückers bei Reinerz die wichtigsten sind. Sie liefern Erzeugnisse der verschiedensten Art, die zum Theil von Glasschneidern und Glasschleifern noch schön und künstlich ge- schliffen werden. 5. Die Pcwehner des Landes und ihre Pcschastigungcn. Schlesien zählt über 3 Mill. Einwohner, und da seine Bodenfläche inehr als 740 O.-Meilen inißt, so würden durchschnittlich auf der O.-M. libcr 4000 Seelen wohnen. Aber nicht alle Landstriche sind

3. Schlesien - S. 16

1856 - Breslau : Hirt
16 gleich dicht bevölkert; während in den Gegenden des Enlengebirgrs 8 9000 Menschen stuf die O.-M. kommen, ftiib in der nordwest- lichen Lausitz nur etwa 2000 ans gleichem Raume zu finden. Die meisten Bewohner sind deutschen Stammes. Auf der rechten Oder- seite bilden in Oberschlesie» und auch im nordöstlichen Theile Mittel- schlesiens die Polen die Hauptbevölkerung. Sie haben die Sitte und Sprache ihrer Väter beibehalten und sind meist Bekenner des römisch- katholischen Kirchcnglanbens. Die Anhänger dieser Kirche machen in Obcrschlesicn y,0, in Mittclschlesien x/3 und in Nicderschlcsieu \>7 der Bevölkerung aus; ihre Anzahl ist wenig geringer als die der Evan- gelischen (1 % Mill.), zu denen auch die Gemeinden der mähri- schen Bruder (zu Gnadenfeld, Gnadenfrci, Gnadcnberg, Neusatz und Niesky) und die der Hussitcn gehören, welche einzelne Dörfer um Strehlen, in der Grafschaft Glaz re. innc haben. Juden werden an 30.000 gezählt, die zur Hälfte in Oberschlesien wohnen und daselbst in einzelnen Städten wie Zülz, Gleiwitz, Beuthcn re. ansehnliche Ge- nossenschaften bilden. In Goldbcrg, Liegnitz, Ncnrode, Fcstenberg re. bildet die Tuch- bereitung ein Gewerbe, das von jeher in großer Alisdehnung getrie- den worden ist. Besonders blühend war cs zu der Zeit, als die Waaren nach Polen, Rußland, selbst nach China abgesetzt werden konnten. Die dazu nöthige Wolle liefert das Land in reichen« Maße und von vorzüglicher Güte, da die Schafzucht ausgezeichnet ist und von den 3 Mill. ganz und halb veredelten Schafen jährlich gegen 50.000 Ctnr. Wolle erzeugt, die allermeist auf den großartigen Woll- rnärkten Breslau's zum Verkauf ausgebotcn wird. Auf der Oder, den Eisenbahnen ui«d durch Fuhrleute geht viel Getreide nach Oberschlesien und in das Gebirge, daher werden in Neiße, Frankcnstcin, Schweid- nitz, Jauer, Liegnitz, Görlitz rc. alltvöchcntlich ansehnliche Getreide- märkte gehalten, auf denen das Getreide von Händlern aufgekauft wird. Flachsspinnerei und Leinwandweberei werden in den incisten Gcbirgsdörfcrn handwerksmäßig getrieben, so daß in jedem Hause die Bewohner ohne Unterschied des Geschlechts und Alters sich damit beschäftigen m«d dadlirch ihren, wenn auch kärglichen Lebens- unterhalt gewinnen. Neben der Handspinncrci sind auch Spinn- maschinen im Gange, die ein vorzugsweise feines und gleichmäßig gesponnenes Garn liefern. Ein Theil des Garnes wird zu Zwirn, der ungleich größere Theil aber zu einfacher Leinlvand, Damast, Zwil- lich und Drillich verwebt; zur Anfertigung von Schleiern kann mit feines Lothgarn gebraucht werden. Der Flachs wird im Lande selbst gewonnen; bei Neustadt und Neiße, bei Trebnitz «ind Namslau, in der Grafschaft Glaz, um Löwenbcrg und Groß-Glogau sind große Strecken mit Lcinpflanzen angebaut. — In den Dörfern ttm das Eulengebirge und in der Grafschaft ist an die Stelle der Leinwand- weberei die Baumwollcnweberei getreten, wozu das Garn meist aus England bezogen, oder aus roher Bauniwolle mit der Hand oder

4. Schlesien - S. 17

1856 - Breslau : Hirt
17 auf Maschinen gesponnen wird. Langenbielan, Peilern, Seisersdorf, Wüste-Giersdorf und Eisersdors können als die Hauptsitze dieses In- dustriezweiges gelten. B. Blicke in die Vergangenheit Schlesiens. Schlesien unter Polen. (Bis zum Jahre 1163.) 1. Schlesien zur Zeit -cs Heidenthums. Vor ungefähr 1000 Jahren sah es in unserm Schlesien gar an- ders aus, als heut zu Tage. Da wohnten hier wie in den angrenzen- den Ländern heidnische Völker, die man niit dem gemeinsamen Namen Slaven benannte. Der Zobtenberg und der Annaberg bei Groß-Strehlitz waren den Göttern besonders geheiligte Orte, aber auch überall im Lande gab es Berge, Hügel, Quellen und Bäume, bei denen der Slave zu seinen Götzen betete. Zrr manchen Zeiten, besonders am längsten Tage des Jahres zündete man ihnen Frendensener aus den Bergen an. Daher schreiben sich noch jetzt die Johannissencr. Rings um tvar das ganze Land von dichten Wäldern bedeckt. Da gab cs vielen wilden Honig, aus welchem Mcth bereitet wurde. Viehzucht war die Hauptbeschäfti- gung, Ackerbau wurde nur unvollkommen betrieben. Merkwürdig sind die vielen Gräber aus vorchristlicher Zeit, die man in Schlesien findet. Sie enthalten Urnen aus gebranntem Thon mit einfachen Verzierungen. Dieselben dienten zur Ansbcwahrnng der Asche verbrannter Leichen; denn die Slaven verbrannten ihre Todten. Neben den Urnen fin- det man auch Licblingsgeräthc der Todten, die man ihnen mit in's Grab gab. 2. Die Einführung des Christenthums. (965 — 1052, Sonntag Lätare.) 1. Schlesien war mit diese Zeit ein Zankapfel der böhmischen und polnischen Herzöge. Das Land wurde mit Feuer und Schwert ver- heert, viele Gefangene und Haufen wilder Pferde wurden als Sicgcsbentc nach Böhmen geschleppt. Damals entstand die polnische Burg Wartha zum Schutz gegen die Einfälle der Böhmen. Endlich ivurde Schlesien von den Polen behauptet und kam unter die Herrschaft der Piastcn. So hieß nämlich die Familie der polnischen Herzöge von ihrem Ahn- herrn Piast, der ein Landmann gewesen, aber zum Fürsten erhoben worden sein soll. Schon von Böhmen aus hatten die Schlesier das Christenthum empfangen. Noch festere Wurzel schlug dasselbe, nach- dem es auch in Polen durch Miesko I. eingeführt worden ivar. Am Sonntage Lätare soll cs gewesen sein, als im ganzen polnischen Reiche 2

5. Schlesien - S. 19

1856 - Breslau : Hirt
19 bet Deutschen von dem polnischen Großfürsten unabhängig, und nach mancherlei Kämpfen der schlesischen Fürsten unter sich kam cs dahin, daß das Land in zwei Hanptthcilc zerfiel, in Ober- und Nicdcrschlcsicn. Die Fürsten beider Länder sollten einander nicht mehr beerben. In Nicdcrschlcsicn regierte seit dem Jahre 1201 Heinrich I., der Bärtige; er hat im Verein mit seiner frommen Gemahlin, der heiligen Hedwig, seinem Lande viel Gutes gethan. Gr stiftete Kir- chen und Klöster, rief deutsche Ritter in das Land und verlieh ihnen Güter, gründete Städte und Dörfer und übergab sie deutschen Bürgern und Bauern. So fiitg Schlesien an, ein deutsches Land ¿u werden, und das wollten die Herzöge haben, damit sie dadurch immer unab- hängiger von Polen würden. Heinrich der Bärtige war ein gütiger und herablassender Herr, aber auch ein kräftiger Herrscher. Oft strafte er Edellelltc mit dem Tode, weil sic Straßenraub getrieben hatten, was damals in Schlesien sehr häufig vorkam. Gs gelang ihm auch, seine Herrschaft durch Eroberungen auszudehnen. So war er bei seinem Tode im Besitz von ganz Nicdcrschlcsicn, des Landes bis wenige Meilen von Berlin und eines großen Theils von Polen. Er ist also unstreitig der mächtigste Fürst, den Schlesien je gehabt hat. 2. Seine Gemahlin, die heil. Hedwig, stammte ans einem alten deutschen Fürstenhanse. Sic war ein Muster frommer Demuth und Entsagung nach der Weise ihrer Zeit. 5(nf ihrem bloßen Leibe trug sic ein Kleid und einen knotigen Gürtel von Roßhaaren; fast immer ging sie barfuß; im Geheimen ließ sic sich geißeln, so daß das Blut ans der aufgeritzten Haut sprang; täglich betete sic lange, ans hartem Boden kniecnd. Sie war aber auch eine Mutter der Krankeil und Armen, der Wittweil und Waisen, eille Fürbittcrin für Verbrecher. Elternlose Mäd- chen erzog sie, ihre Dienerinnen lehrte sie beten. Die Kirchen schmückte sie mit köstlichem Geräth und die Kirchendiener mit schönen Gewändern. In ihrer Umgebung wurde das Goldspinncn und Goldsticken, und die Arbeit in Seide gepflegt. Auf ihre Veranlassiliig gründete Heinrich I. das Nonnenkloster zu Trebnitz. Es wurde so reichlich ausgestattet, daß es 1000 Personen mit allem Nothwendigen versehen nnb doch noch Gastfreundschaft üben konnte. Hier in Trebnitz ruhen auch die Ge- beine der frommen Hedwig. Sic wurde vom Papste in Nom unter die Heiligen versetzt. In einer Kapelle der katholischen Kirche zu Trebnitz ist ihr Grabmal, von schwarzem Marmor und mit Alabaster reich ver- ziert. Viele Katholiken wallfahrten noch jetzt alljährlich dorthin, um an ihrem Grabe ju beten. 4. Pie Mongotcn in Schießen. (9. April 1241.) Unter dem Nachfolger Heinrich des Bärtigen, Heinrich ll. oder Frommen, kam aus dem fernen Asien ein wildes Volk mit Weibern, Kindern und Viehhcerden herangezogen: die Tartarcn oder Mongolen. Es waren häßliche Gestalten, klein, mit tiefliegenden Augen, hervor-

6. Schlesien - S. 21

1856 - Breslau : Hirt
21 nur als ein gtlichciics Gut, und wenn ihre Familie ausstarb, fiel cs an den Oberlchnshcrrn, den König von Böhmen, der cs dann un- mittelbar beherrschte. Schlesien unter böhmischen Röntgen. (1335-1526.) 5. Einige merkwürdige Gegebenheiten ans dem 14. Jahrhundert. 1. Um das Jahr 1350 wüthete in Schlesien, in Deutschland, ja fast in ganz Europa eine furchtbare Krankheit, der schwarze Tod ge- nannt. Die Kranken wurden von innerlicher Hitze fast rasend gemacht und starben oft ganz plötzlich. Die Menge der Todten war so groß, daß sic unbegraben in den Hausern verfaulten. Ganze Ortschaften starben aus, und selbst kein Hansthier blieb übrig. Diese Pest war jedenfalls aus dem Morgcnlande eingeschleppt worden, aber das un- wissende Volk schob die Schuld auf die Juden; die hätten die Brunnen vergiftet. Darum wurden damals unzählige Inden in's Gcfängiriß und auf den Scheiterhaufen geschleppt. Um den Zorn Gottes zu ver- söhnen, durchzogen Gcißelbrüdcr die deutschen Länder. Sobald sic an einen Ort kamen, entblößten sic Rücken und Brust, warfen sich auf die Erde und breitete»» die Arme aus, so daß der Körper die Form eines Kreuzes hatte. Dann standen sic auf, nahmen ihre mit Knoten und Häkchen versehenen Geißeln und zersteischtcn sich damit. Dabei sangen sie klägliche Büßlieder. 2. Der böhmische König Karl Iv. war ein Vater seiner Unter- thanen; das bewies er auch den Schlesiern, besonders der Stadt Breslau. Sic war durch eine große Feuersbrunst zum Theil nieder- gebrannt, Karl Iv. baute sie »nieder auf und cru.’eiterte sie über die Ohla hinaus, ließ a»ich mehrere Straßen pflastern. Der Handel blühctc; er gi»»g nach aller» Weltgegendcn, besonders nach Rußland und Polen, selbst bis in's ferne Asien hinein zogen Breslauer Kaufleute. So wuchs die Wohlhabenheit der Bürger schnell, mit ihr die Verschwcn- dling und Ueppigkeit. Der Rath der Stadt mußte einschreiten. Bei keiner Bürgcrhochzcit sollten mehr als 24 Schüsseln, jede niit 4 Gästen crlanbt sein. Keine Bürgerssran sollte eine Haube tragen, die länger als 1 Elle war, und das Kleid durfte keine Schleppe haben. Wer sich nicht fügte, zahlte Strafe, und das lange Kleid »vnrde auf dem Rathhame abgeschnitten. — Das Geld hatte damals einen viel höher»» Werth als jetzt; in Breslau kostete ein Scheffel Weizen 4'/2 Groschen, Roggen 3'/2 Gr., ein Ochse 48 Gr., ein Schwein 8 Gr., ein Pferd »ibcr 300 Gr. Ein Bote erhielt für den Weg von Breslau »»ach Brieg 3 \ Gr. 3. Reichthum der Bürger erzerigte Uebcrmnth. Die Handlvcrker und niederen Bürger wollte»» sich nicht mehr von den Vornehmer»» reg: rer» lassen. In einem wilden Anfnihr tödtctcn sie 6 Rathsherrn, plünder- te»» die Kassen »i»»d zerrissen »richtige Urkunden. König Sicgmund aber

7. Schlesien - S. 22

1856 - Breslau : Hirt
22 hielt ein streng Gericht. Vor einem schwarzbehangeuen Tische ein der Ring-Ecke in der Nähe der Elisabcthkirche wurden die Aufruhrer zur Verbannung und zum Verlust ihrer Guter, ihre Anführer zum Tode vcrurtheilt. Die Köpfe derselben wurden zur Warnung auf der Stadt- mauer aufgespießt, ihre Leiber unter den breiten Steinen begraben, die nach der Elisabethkirchc führen. 4. In der Mitte des 14ten Jahrhunderts belegte der Bischof die Stadt Breslau wegen permcintlichcr Ketzerei mit dem Interdikte. Da wurde kein Gottesdienst gehalten, kein Glockenton vernommen, kein Kind getauft, kein Ehebund eingesegnet, das heilige Abendmahl nicht ausgetheilt, keinem Sterbenden durch den Priester Trost zugesprochen, kein Todter mit kirchlicher Feierlichkeit beerdigt. Die Kirchen waren schwarz aus- geschlagen, die Altäre und Gnadenbildcr mit schwarzem Tuch verhängt. Das reizte den Unwillen des Volks gegen die Geistlichen. Herum- streifende Mönche aber ließen sich bereit finden, in den Hauptkircheu der Stadt Messe zu lesen. Die Rathshcrr» und die Acltesten der Bürgerschaft mußten endlich im Bußgcwand, baarfuß und entblößten Hauptes vom Rathhanse bis zum Albrechtökloster gehen und da in Gegenwart fürstlicher Herren sich vor dem Bischof niederwerfen, de- müthig Abbitte thun und Besserung versprechen. Nun wurde der Bannfluch aufgehoben. In den Herzen der Gcdcmüthigten aber blieb ein Groll gegen die Geistlichen. 0. Ecorg Podicbrad und die Nrcslaucr. (14 50 — 70.) 1. Ueberhaupt war man im Anfange des I5ten Jahrhunderts in Breslau und in andern Theilen Schlesiens gegen die damalige katho- lische Kirche mit ihren Mißbräuchen nicht gar günstig gestimmt. Es gab hier wie in Schlesien überhaupt viel Anhänger des Johann Huß in Prag, der viele Mißbräuche der Kirche öffentlich tadelte und deß- halb verbrannt wurde. Auch in Breslau ward ein gewisser Stepha- nus wegen sogenannter hussitischcr Irrthümer verbrannt, später hatte Jan Krasa, ein Prager Bürger, hier dasselbe Schicksal, weil er hns- sitischc Lehren ausgebreitet hatte. Der Papst sendete den feurigen Franziskanermönch Capistrano, um die Schlesier von Neuem fiir sich zu begeistern, >vas jedoch nur auf 00 Jahre gelang. Capistrano hatte besonders die Breslauer für diese Zeit gegen die hnssitischcn Böh- men, namentlich gegen ihren Statthalter Georg Podiebrad eingenom- men. Und als dieser ehrenwcrthc Mann nun gar zum König der Böhmen erwählt ivnrdc, da weigerten sie sich hartnäckig, „den Ketzer" anzuerkennen. Sic wollten lieber selbstständig sein. Das Volk wurde von den Priestern aufgehetzt und regierte den Rath. „Es waren zu der Zeit so viele Rathlcnte in Breslau, als Trinker, Säufer, Spieler und Lotterer. Was diese wollten, mußte geschehen. Das »rar eine verkehrte Ordnung; die Untersten über die Obersten." Den Waffen- stillstand, den sie mit Podiebrad geschlossen, brachen sic bald, als der

8. Schlesien - S. 24

1856 - Breslau : Hirt
24 ermahnen und drohen, der Breslauer Magistrat soll von der Reforma- tion abstehen. Er läßt sich aber nicht schrecken, er steht ans Gottes Wort und vertrauet der Hülfe des Herrn. Johann Heß >var nun eifrigst bemüht, das Wort Gottes in die Herzen seiner Gemeinde zu pflanzen. In den Kirchen wurden deutsche Lieder gesungen, bei der heil. Taufe und dem heil. Abendmahl wurde ebenfalls die deutsche und nicht mehr die lateinische Sprache gebraucht, die Weihung des Wassers, des Salzes, Gewürzes und der Kräuter, Anbetung der Bilder, die feierlichen Umzüge mit dem geweihten Brote schaffte man ab, das Fasten stellte man Jedem frei, und die Priester durften in den Ehestand treten. Dem Beispiele Breslau's folgten wetteifernd viele andere schlesische Städte und Ortschaften. Binnen 25 Jahren hatte sich die Reformation schon durch den größten Theil Schlesiens verbreitet. Die Erwachsenen kauften mit Begier evangeli- sche Erbanungsbücher, und >vcr nur konnte die deutsche Bibel Dr. Mar- tin Luthers. In den Schulen wurde die Jugend sorgfältig in der evangelischen Lehre unterwiesen. Gebete, welche die Kinder in der Schule lernten, wurden fleißig daheim auch von den Eltern gebetet. Berühmte Schulen entstanden in Breslau und namentlich in Goldbcrg. In letzterer Stadt wirkte besonders segensreich und weit und breit ge- priesen Valentin Friedland, genannt Trozendorf. Er »var armer Leute Kind und übte sich, »veil ihm Papier und Tinte fehlte, indem er mit Kicnrnß auf Birkenrinde schrieb. Er stndirte unter Lllther und dessen Freunde Mclanchthon in Wittenberg, »vurde ein gelehrter »ind frommer Man»» und Rector der Goldberger Schule. Aus allen umliegenden Ländern strömten ihm Schüler zu. 2(is er gerade in der Erklärung des 23. Psalms bei den Worten stand: „Dein Stecken und Stab trösten mich," »vurde er vom Schlage gerührt. „Ich »verde in eine andere Schule abgerufen!" Das »varen seine letzten Worte. 2. Durch z»vci Dinge ist Heß für Breslau besonders segensreich gctvordcn: Er hat das Wort Gottes lauter und gewaltig gepredigt und ist eii» Vater der Armen und Kranken gc»vesen. Die Kirchthürcn »varen damals von Armen umlagert. Oft hatte Heß von der Kanzel vergeblich ermahnt, man n»ögc diese versorgen. Da »veigertc er sich mehrere Soi»ntagc hintereinander zu predigen. „Mein lieber Herr Jenis Christlis liegt vor der Kirchthür" — sagt er —, „über den mag ich nicht hintvcgschreiten." Er meinte die Arine»». Das »virkte. Es »vnrden Almosenpflegcr verordnet, Heß an ihrer Spitze. Die unnützen srein- dcn Bettler »vnrden vertrieben, die hülfsbedürftigcn aus der Gemeinde »vnrden in Spitälern versorgt. Ihm vcrdai»kt Breslau a»»ch das Aller- heiligen-Hospital. Jedermann »var auf Hessens Anregen »villig zu geben und zu helfen. Maurer, Steininctzen, Zimmerlcnte, Schlosser, Glaser u. a. Handlvcrker arbeiteten umsonst, also, daß der Ban in Jahresfrist vollbracht »var. Er ist aber auch ein lieber Augapfel der Breslauer gewesen, 500 Mal ist er als Pathe gebeten »vordcn. Eii» Jahr später als Luther»», 1547, rief ihn der Herr zu sich; er starb mit

9. Schlesien - S. 25

1856 - Breslau : Hirt
25 » den Worten: „Ach, komm, Herr Jesu!" — und liegt vor dem Altare in der Magdalenenkirchc begraben. Schlesien unter Oesterreich. (1526 — 1740.) 8. Erbverbrüdcrung zwischen Liegnitz und Brandenburg. (1537.) Unter den mächtigen Beschützern der Neformation in Schlesien zeich- nen sich besonders der Markgraf Georg von Brandenburg und Jägcrn- dorf, sowie der Herzog Friedrich Ii. von Liegnitz, Bricg und Wohlan aus. Der letztere war, wie alle schlesischen Fürsten, ein Lehensmann des Königs von Böhmen. Er fürchtete nun, wenn sein Hans einst aus sterben sollte, würde der böhmische König als unumschränkter Herr das Evangelium in seinem Fürstcnthume unterdrücken, Es hatte aber der König Wladislans von Ungarn und Böhmen dem Herzog von Liegnitz das Recht verliehen, Land und Leute zu versetzen, zu verkau- fen und zu vergeben. Darauf baute Friedrich und schloß mit denr evangelischen Kurfürsten Joachim Ii. von Brandenburg eine Erbvcr- brüdcrung (1537). Die brandcnbnrgischcn Kurfürsten sollten die Erben der Licgnitzer Fürstcnthümcr sein; dagegen sollten Theile von Branden- burg an Liegnitz fallen, wenn das brandenbnrgische Haus früher ans- stürbe, als die Familie Friedrichs von Liegnitz. Der damalige böh- mische König, Ferdinand I., erkannte aber diese Erbverbrüdernng nicht an, »veil der Kö»»ig Wladislans z»»glcich versprochen hatte, dem König- reiche Böhmen kein Land zu entziehen. Es kam nun daränf an, »vcr in Zukunft seine Ansprüche durchsetzen konnte, Böhme»» oder Bra»»denbnrg. 9. Die Drangsale des dreißigjährigen Krieges. (»618 — >648.) 1. J>» Böhlncn »varcn die Evangelischen ziemlich ausgerottet, Mähren hatten die Lichtensteinischci» Drago»»er auch von Evangelischen gesäubert; jetzt kam die Reihe an Schlesien. Tie Lichtensteincr unter Graf Dohna kamen zuerst nach Groß-Glogau. Der Pfarrhof »vurde besetzt, in das Hans jedes Evangelischen kamen 10—15 Dragoner. Sic forderte»» die besten Speisen m»d Getränke, nahmen den Müttern die »veincndcn Säuglinge »veg und quälten die Wirthe so lange, bis sie katholisch »vurden. Sie erhielten dann von» Priester einen Zettel, darauf stand: „R. N. ist z»»r katholischen Kirche zurückgekehrt", und darunter schrieb Graf Dohna: „soll vo>» der Einquartierung frei sein." Biele Evangelische hätten gcri» Haus und Hof verlassen, um ihren Glauben z»» retten, aber man ließ sie nicht fort. Bei einer Fencrs- brunst ließen sie Alles brennen, um auf diese Weise ihre Peiniger los zu »vcrden. Den» eva»»gclischcn Geistliche»» Valentin Prcibisch hielt niai» im Gefängniß Schwert und Krucifix vor; er sollte das Bild an- beten oder durch's .Schwert sterbe»». Er blieb seinem Glauben treu.

10. Schlesien - S. 26

1856 - Breslau : Hirt
26 itnb scine heldenniüthige Frau ermahnte ihn dazu. Er wurde verjagt. — Ans gleiche Weise wüthcten die Scligmacher, wie sich die Lichten- sieincr selbst nannten, in Schweidnitz, Janer, Münstcrberg, Franken- stein und andern Städten, noch schliinnier in Löwcnbcrg. Graf Dohna rühmte sich lästerlich: der Apostel Petrus habe 3000 Menschen durch seine Predigt bekehrt, er weit mehr, und zwar ohne Predigt. Kaum hatten die Peiniger aber den Rucken gewendet, sahen sich die katholi- schen Priester »nieder verlacht und verfolgt. 2. Gustav Adolph, König von Schweden, kam zwar zur Rettung der unterdrückten Protestanten nach Deutschland, aber die Schlesier hatten noch unsägliche Drangsale des Krieges zu erdulden, ehe es znin Frieden kam. Denn nach des fromme» Gustav Adolphs Tode wüthcten die schwedischen Schaarcn wo möglich noch toller, als die kaiserlichen. Wiederum ward Glogau verwüstet, und Hunderte von Bürgern wandel- ten in die polnischen Grenzstädte. Bon Steinau blieben nur 2 Kirchen und 3 Häuser übrig; die ganze Stadt war ein Aschcnhaufen. Rcichcn- bach, Nimptsch, Münstcrberg wurden geplündert. In Schweidnitz und Umgegend ging's gräßlich zu. Die rohen Soldaten schnitten lebendi- gen Menschen Riemen ans der Haut, schlitzten ihnen die Fußsohlen auf, schnitten ihnen Nase und Ohren ab, füllten ihnen Mistpfütze in der» Hals (Schweden-Trank), hingen sie an den Füßen auf und zün- deten Feuer unter ihnen an, steckten ihnen brennenden Kien unter die Nägel und »ras dergleichen Grausamkeiten waren. Wenn sie ein Dorf verließen, ging es in Flamuicn auf. Zudem wüthcte die Pest furcht- bar. In Breslau starben daran 13,000 Menschen. Manche Stadt war fast menschenleer, in Gnhrau z. B. stauben 600 unbewohnte Häuser, Tausende voi» Leichen sagen »»»»beerdigt umher. Endlich erscholl das ,,cdlc Fried- und Frendenwort". 1648 beendete der »vestphälische Friede den furchtbaren Krieg. Aber »vie sah cs überall aris! Handel, Gewerbe und Ackerbau lagt»» gänzlich barnieber, die Jugend war vcr- »vildert, sic führte ein schwelgerisches, wüstes Leben. Was n»a>» noch hatte, »vnrde in Essen, Trinken und Kleidern verschwendet. Schaarcn von Räuberbanden durchschtvärmtcn das La»»d. 10. Der wcstphüüsche Friede und die Wegnahme evangelischer Kirchen. (»648, 1653 — 54.) 1. Die Bestimmungen des Friedens lauteten für Schlesien al»o: 1) Die Fürstenthümer Licgnitz, Brieg, Wohlan, Münstcrberg und Oels, welche noch besondere Fürsten hatten, soivic die Stadt Breslau sollen in Ausübung des evangelischen Glaubens »»icht gehii»dcrt »vcrden. 2) In den Fürstenthümer»», die uninittclbar unter dem Kaiser standen, solle»» die evangelischen Grafen, Freiherren und Adligen »»cbst ihren Unterthanen ihren Gottesdienst in der Nachbarschaft n»»d außerhalb Landes suchen dürfen. 3) Ji» jeder der 3 Städte Sch»veidi»itz, Janer u»»d Glogau solle»» die Evangelischen eine Kirche außerhalb der Stadtmauern erbaue»» dürfen. Das sind die 3 Friedenskirchcn. Sie.
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