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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 4

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4 I. Die morgenlndischen Völker des Slltertunis, Helm und spendete daraus. Die anderen, der Weissagung gedenkend, erschraken imb vertrieben Psametik in das Delta. Dort erhielt er eine neue Weissagung: eherne Männer, die von der See herkmen, wrden ihn rchen. Bald darauf landeten griechische Seeruber: Psametik nahm sie in seine Dienste, besiegte mit ihrer Hilfe die Fürsten und nahm den Thron in Besitz. Er behielt die Fremdlinge in seinem Solde, wies ihnen Wohnsitze im Norden des Landes an, schlo mit den Griechen Bndnisse und ffnete den handeltreibenden Vlkern die Hfen gyptens. Gleiche Sorgfalt wandte sein Sohn Wefo < Necho > dem Handel und der Schiffahrt zu. Er lie den von Ramses Ii. begonnenen Kanal weiter führen und schickte phnizische Seefahrer auf Entdeckungsreisen nach den sdlichen Meeren aus. Erste Umsegeluug Afrikas). Dennoch begann schon unter ihm die _ Macht des Reiches dem Verfalle entgegen zu gehen. Psametik Iii., 525 Nekos vierter Nachfolger, verlor gegen den Perserknig Kambyses die Schlacht bei Pelnsium sauf der Landenge von Suez, und gypten wurde eine persische Provinz. 2. Das Volk Israel. In gypten wurden auch die Israeliten zu einem Volke. Als sie aber im Lande Gosen durch harte Frondienste bedrckt wurden, Um 1320] trat Mose, der am Hofe des Pharao aufgewachsen und in aller Weisheit der gypter unterrichtet worden war, an die Spitze seines Volkes, um es nach Kanaan, der Heimat der Vter, zurckzufhren. Nachdem die Israeliten durch den westlichen Busen des Roten Meeres gegangen waren, wandten sie sich sdwrts nach dem Sinai, wo sie durch Mose die Gesetze ihres Gottes empfingen. Dann zogen sie weiter bis an die Grenzen Kanaans. Aber das durch lange Knechtschaft erschlaffte Volk frchtete den Kampf mit den krftigen Bewohnern des Landes. Zur Strafe fr den bewiesenen Kleinmut mute es ein vierzigjhriges Wanderleben in der Wste führen. Whrend dieser Zeit wuchs ein neues Geschlecht auf, und mit diesem eroberte nun Mose das Land stlich vom Jordan. Da starb der hochbetagte Fhrer, und Josua trat an seine Stelle, um nach heftigen Kmpfen auch das West-Jordanland, das eigentliche Kanaan, in Besitz zu nehmen. Da man aber unterlassen hatte, die Kanaaniter vollstndig zu vertreiben, so ermannten sie sich bald wieder und suchten das Verlorene zurck zu gewinnen. Zugleich unternahmen die benachbarten Völker, die Midiaititer, Amalefiter, Ammoner und vor allen die Philister, Raubzge ins israelitische Land und machten die Bewohner zinsbar. Nur vorbergehend gelang es den Heldentaten

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 5

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Die Phnizier, 5 der sjiid)tcr, unter beneit besonders Gideon, Jephta und Simson hervorragen, bic Knechtschaft abzuschtteln. Sollte es besser mit Israel werben, so mute es sich wieber als ein Volk fhlen und zu beut Dienste Jehovahs i Jahvcs j zurckkehren, den es mit der Abgtterei der umwohnenden heibnischen Völker vertauscht hatte. Diesen Umschwung herbeigefhrt zu haben ist das Verbienst Samuels, der die einzelnen Stmme zum siegreichen Kampfe gegen die Philister vereinigte, den Gottesdienst wieder herstellte und durch Grndung von Prophetenschulen das religise Leben im Volke rege erhielt. Dennoch verlangte man nach einem Könige, und die Wahl fiel auf Saul, der eines Hauptes lnger denn alles Volk war. Saul be-wies sich als ein wahrhaft heldenmtiger Fürst, der die Arnrnouiter und Amalekiter schlug und auch gegen die Philister erfolgreich kmpfte. Zu seinem Nachfolger wrbe David erkoren. [Um 980 Durch ihn kam Israel auf die Hhe seiner Macht. Er unterwarf die Moabiter, Ammouiter, Edomiter und Philister, besiegte die Syrer, eroberte Damaskus und dehnte sein Reich bis an den Euphrat und bis zum Roten Meere aus. Sein Sohn [Um 950 Salomo erbaute den prachtvollen Tempel zu Jerusalem, und unter-nahm in Verbindung mit den Phniziern Handelsfahrten nach Ophir Indien oder Sdafrika, welche ihm die Mittel verschafften, feinem Kunstsinne und seiner Neigung fr knigliche Pracht nachzuleben. Aller Glanz und alle Pracht aber hatten das Volk nicht fr die schweren Abgaben zu entschdigen vermocht, die ihm Salomos verschwenderische Hofhaltung auferlegte. Darum forderte es von seinem Sohne Rehabeam eine Erleichterung der drckenden Last, und als er diese verweigerte, sagten sich zehn Stmme vom Hause Davids los und whlten Jerobeam zu ihrem Könige. So schied [Um 930 sich Kanaan in zwei Reiche, in das nrdliche Reich Israel, und in das sdliche Reich Inda. Damit war die Kraft des Volkes gebrochen. Unter sich uneinig gingen beide Reiche ihrem Untergnge entgegen. Israel fiel zuerst; es wurde von dem assyrischen Könige Sarrukin lsargon) erobert und die Bevlkerung gefangen weg- 722 gefhrt. Inda behauptete noch der hundert Jahre seine Selbstndigkeit. Da zog Nebukadnezar von Babel herauf, nahm Jerusalem ein, zerstrte den Tempel, schleifte die Mauern und fhrte die Inden in die babylonische Gefangenschaft. 586 3. Die Phnizier. Nordwestlich von Kanaan, auf dem schmalen Kstensaume am Fue des cedernreichen Libanon wohnten die Phnizier. Die Be-schaffenheit und Lage des Landes luden von selbst zur Schiffahrt ein. So befuhren die Phnizier nicht nur alle Ksten des Mittel-

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 7

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Die Phnizier. 7 Volksstamm jene Inseln selbst in Besitz nahm, siedelten sich die Phnizier auf Sizilien, Sardinien und Korsika und auf der mittleren Nordkfte Afrikas an. Hier grndete die tyrische Knigs-tochter Elissa (Dido) das spter so mchtige Karthago. Bei weitem 880 am wichtigsten waren die Niederlassungen in dem gold- und silber-reichen Tarsis (dem sdlichen Spanien). der zweihundert Städte erhoben sich hier, unter. denen Gades (Cadix) die mchtigste und blhendste war. Wie die meisten alten Völker verehrten auch die Phnizier die Leben erzeugenden Lichtmchte des Himmels und die Krfte der Natur, die sich im Wechsel des Erdenlebens offenbaren. Ihr oberster Gott war Baal, der Herr des Himmels, dessen gewaltige Kraft sich in den Wirkungen der Sonne kund gibt. Ihm zur Seite stand die weibliche Gottheit Aschera, die Leben gebende Naturkraft, welche die Erde mit Pflanzen und Frchten bekleidet, den drstenden Fluren die nhrende Feuchtigkeit zufhrt, Flsse und Meere mit Fischen fllt. Am gefrchtetsten unter den Mchten des Unheils und des Todes, denen die Phnizier mit Menschenopfern und Selbstverstmmelungen dienten, war Moloch, der Feuergott in seiner zerstrenden und ver-nichtenden Gestalt. Vor seinem Tempel stand die eherne Bildsule des Gottes, und in die glhenden Arme, die er wie zum Empfange emporstreckte, legte man die Opfer, die dann in den mit Feuer ge-fllten Schlund hinabrollten. Die weibliche Seite des Feuergottes Moloch war die keusche Mondgttin Astartc, die unter dem Bilde des reinen, heiligen Feuers verehrt ward, und deren Dienst nur jungfruliche Priesterinnen besorgten. Melkart (Herakles) war der Stammgott der Tyrer, der Schutzgott der Seefahrten und des Handels, in dessen Hand die Geschicke der Könige, der Reiche und Städte gelegt sind. Wie die Sonne am Himmelsgewlbe einherzieht, so durchwandert Melkart die Erde und gibt dem Menschenleben Gesetz und Ordnung. Am. Ausgange des Mittellndischen Meeres hat er an _ beiden Seiten als feste Sttzen der Erde die Weltsulen aufgerichtet, die das Altertum die Sulen des Herkules" nannte. Die einzelnen Städte Phniziens waren anfangs alle frei und unabhngig. Doch bten einige von ihnen eine gewisse Vorherrschaft der die anderen aus. Zuerst besaen Byblus und Berytus das grte Ansehen. Spter trat Sidon an die Spitze des phnizischen Stdtebundes, und darauf ging die Vorherrschaft auf Tyrus der. Auf der Alttyrus gegenberliegenden Felseninsel siedelten sich tut 13. Jahrhundert eine Anzahl reicher Kaufleute aus Sidon an. In kurzer Zeit entstanden prachtvolle Gebude, Palste und Tempel, Hafen-und Wasserbauten von wunderbarer Gre und Festigkeit. Tyrus' Glanzperiode fllt in die Regierungszeit des Knigs Hiram, [Um 950

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 10

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
10 I, Tic morgenlndischen Völker des Altertums. neubabylonische Weltreich, das fast ganz Westasien umfate, und das er durch Belebung des Ackerbaues utib Handels, durch prchtige Bauwerke und Anlagen, (die sogenannten hngenden Grten der Semiramis) zu hoher Blte brachte. Aber mit ihm sank die neuerrungene Gre und Herrlichkeit. Wieder bestiegen schwache und weichliche Könige den Thron. Da rckte der Perserknig Cyrns vor Babel, eroberte es und bereitete dem babylonischen Reiche den Untergang. 5. Die Meder und Perser. Cyrus. Nordstlich von Assyrien lagen die Wohnsitze der Meder, sdstlich die der Perser. Der nrdliche Teil Mediens ist gebirgig und wenig fruchtbar, aber voll trefflicher Bergweiden und grner Wiesen; das sdliche Land wird gerhmt wegen seiner Fruchtbarkeit, seiner Triften und seines Reichtums an Pferden. Da wo die heutige Stadt Hamadan malerisch emporsteigt, lag die uralte Hauptstadt der medi scheu Könige, Ekbatana, mit der prachtvollen Knigsburg, umgeben von einer siebenfachen Ringmauer; eine Stadt, von deren Reichtum die Alten fabelhafte Schilderungen machen. Persien ist in feinem nrdlichen Teile ein wildes Gebirgsland voll steiler Hhen und tiefer Schluchten, dazwischen aber auch voll schner Matten und Trifteu. Die mittlere Landschaft enthielt jene fruchtbaren, mit Weinreben, Obstbumen und Blumenfeldern geschmckten Tler, die noch heute als der Rosengarten Irans" gepriesen werden. Nach Sden zu fllt das Land allmhlich zu einer flachen, heien Sandwste ab. In dem schnen Teile Persiens lag Persepolis und sdstlich davon die ltere Hauptstadt Pasargad. Die Residenz der spteren Könige war Susa. Meder und Perser waren arische Völker. Aber während sich die Meder mehr zur Weichlichkeit und zum Wohlleben hinneigten, blieben die Perser lange Zeit ein einfaches, abgehrtetes Volk, und erst spter nahmen sie Sitten und Lebensweise der unterworfenen. Völker an. Betrug und Diebstahl galten ihnen als verabschennngs wrdige Verbrechen, Lge und Treubruch als entehrende Laster. Die Priester <Athravan, im Abendland Magier genannt gehrten zur Umgebung des Knigs, wirkten durch ihren Rat auf seine Entschlieungen ein und deuteten seine Trume. Die Religion der Meder und Perser war die des Zarathustra, der seine Lehren in dem heiligen Buche Avesta" niederlegte. Das ganze Weltall und alles Geschaffene zerfllt nach demselben in zwei Reiche, in die reine Lichtwelt, welche Ahnra-Masda iormasd beherrscht und der alles Gute, Reine und Heilige angehrt, und in

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 14

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
14 Ii. Das griechische Heldenzeitalter. ekrops aus Unter-gypten in Attila und erbaute die Burg Ke-kropia in Athen, Kadmos kam aus Phnizien nach Bvtien und legte durch Erbauung der Burg Kabmea den Grunb zu der tobt Theben Danaos aus Ober-gypten lie sich in Argolis nieber und wrbe der Ahnherr der Herrscherhuser von Argos, Tiryns und Mykenae. Spter wauberte Pelops, des reichen Tantalus Sohn, aus Phrygien in die sbliche Halbinsel ein und erlangte durch List und Gewandtheit im Wagenkampfe die Herrschaft der Elis, von wo aus sich sein Geschlecht der die ganze Halbinsel verbreitete und ihr den Namen Peloponnes, b. i. Pelops-insel" gab. Das gesamte Weltall erschien den Griechen als ein beseeltes und belebtes Ganze, in dem eine zahllose Gtterwelt vielgeschftig waltete, an Krper und Geist, an Empfindungen und Leibenschaften den Menschen hnlich, aber vollkommener und mchtiger. Unter den zwlf Gttern des Himmels, die auf dem Olymp thronen und darum die olympischen" genannt werden, steht oben an Zeus (bei den Rmern Jupiter), der König und Vater der Götter und Menschen, dem Blitz und Donner, Sturm und Wind zu Gebote stehen, und der daher auch mit dem Blitzstrahl in der Rechten und mit einem Abler abgebildet wirb. Seine Gemahlin nnb Schwester ist Here (Juno), die Stifterin und strenge Wchterin des Ehestanbes. Pallas Athene (Minerva), Zeus' blauugige" Tochter, aus bessen Haupte sie in voller Kriegsrstung entsprungen, ist die Gttin der Veisheit und des Verstandes, welche die Menschen die ntzlichen Gewerbe lehrt und als Kriegsgttin den Schlachtplan entwirft. Hephstos Vulkan, der Gott des Feuers, ist der Begrnder der Schmiedekunst; seine Werksttte befindet sich im Innern der sener-speienden Berge, wo er mit seinen Knechten, den Cyklopen, rstig arbeitet. Hestia (Vesta) ist die Gttin des Herdfeuers; wer dem-selben nahte, galt als Schutzbefohlener des Hauses. Apollo ist der strahlende Lichtgott; von ihm stammen die schnsten Gaben, die das menschliche Leben erheitern und erheben, die Dichtkunst, die Musik und der Gesang. Artemis (Diana) ist die keusche Monbgttin, die als rstige Jger in die Berge und Talschluchten burchstretft, in khlen Quellen und Bchen 6 ab et ober in der Nacht den erquickenden Tau auf die drstende Erde ausgiet; sie ist zugleich, wie ihr Zwil-lingsbruder Apollo, die erhaltende und zerstrende Gewalt, deren Groll man in alter Zeit durch blutige Menschenopfer shnen zu mssen glaubte. Ares (Mars) ist der ganz in Waffen gehllte Kriegsgott, der am Toben der Schlacht Gefallen hat. Aphrodite (Venns), die aus dem Schaum des Meeres geborene Tochter des Zeus, ist die Gttin der Liebe und Schnheit. Hermes (Merkur) *

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 18

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
18 Ii. Das griechische Heldenzeitalter. des Knigs von Trzen (in Argolis), in dessen Hause er seine Jugend verlebte. Ans dem Wege nach Athen erlegte er den Riesen Periphetes, der eine eiserne Keule als Waffe trug; den Fichten-beuget" Sinnis, der zwei Fichten mit den Wipfeln zusammenbog, die Wanderer daran band und von den zurckschnellenden Bumen in Stcke zerreien lie; den Skiron, der die Vorbergehenden zwang, ihm die Fe zu waschen, und sie daun ins Meer strzte; endlich den Prokrustes, der die kleinen Menschen in ein groes Bett legte und ihnen dann die Glieder ausreckte, während er den groen ein kleines Bett gab, um ihnen die berragenden Beine ab-zuhauen. In Athen empfing ihn sein Vater mit offenen Armen, und bei dem Volke machte er sich dadurch beliebt, da er einen wilden Stier einfing, der die Felder verheerte. Zu der Zeit muten die Athener, wie jedes neunte Jahr, einen Tribut vou sieben Jnglingen und sieben Jnngsranen nach Kreta schicken, wo sie der König Minos in das Labyrinth führen lie, damit sie dem Minotauros, einem Ungeheuer, halb Mann, halb Stier, zur Beute fielen. Theseus gesellte sich freiwillig den dem Opfertode Geweihten bei. In Kreta angekommen, erhielt er von Ariadne, des Knigs Minos Tochter, einen Knuel, mit dessen Hilfe er sich in den Jrrgngen zurecht fand, worauf er den Minotauros ttete und so Athen von einem schmhlichen Tribute befreite. Auf der Rck-kehr aber verga er das schwarze Segel, wie er versprochen, mit einem weien zu vertauschen, und der trostlose Vater strzte sich verzweifelnd ins Meer, das nach ihm das geische" heit. Nun wurde Theseus König und vereinigte die bisher getrennt lebenden Bewohner in einer Stadt. Der König von Orchomenos in Botien hatte zwei Kinder, Phrixos und Helle. Da diese von ihrer Stiefmutter verfolgt wurden, sandte ihnen ihre rechte Mutter, die Wolkengttin Nephele, einen Widder mit einem goldenen Vliee (Felle), auf dessen Rcken sie entflohen. Als sie an die Meerenge kamen, welche Europa von Asien trennt, fiel Helle in das Meer, das nach ihr den Namen Hellespont, d. i. Meer der Helle (Strae der Dardanellen), er-hielt. Phrixos gelangte glcklich nach dem Lande Kolchis (am stlichen Ende des Schwarzen Meeres), opferte den Widder und hngte das Vlie im Haine des Ares auf, wo es der König etes von einem feurigen Drachen bewachen lie. Um dieses Kleinod zu holen, machte sich Jason aus der Stadt Jolkos in Thessalien in Begleitung der berhmtesten Helden Griechenlands, unter ihnen Herakles, Theseus, die Zwillingsbrder Kastor und Pollux, der Snger Orpheus u. a., nach Kolchis auf. Unter tausend Gefahren und Abenteuern erreichten die Khnen auf dem Schiffe

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 20

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
20 Ii. Das griechische Heldenzeitalter. 4. Der trojanische Krieg. Als Peleus, ein König von Thessalien, mit der Meeresgttin Thetis Hochzeit hatte, waren alle Götter und Gttinnen geladen, nur Eris nicht, die Gttin der Zwietracht. Um sich zu rchen, rollte sie einen goldenen Apfel in den Saal, der die Aufschrift trug: der Schnsten". Alsbald entstand unter den Gttinnen ein Streit darber, wem der Apfel gebhre. Ten meisten Anspruch erhoben Here, Pallas Athene und Aphrodite. Da befahl Zeus dem Hermes, die Streitenden zu dem schnen Paris, dem Sohne des Knigs Priamos von Troja, zu führen, damit dieser den Streit entscheide. Paris fprach den Preis der Schnheit der Aphrodite zu, wofr ihn diese zu dem Könige Menelaos von Sparta geleitete und ihm beistand, dessen schne Gattin Helena mit vielen Schtzen nach Troja zu entfhren. Um den erlittenen Schimpf zu rchen, entboten Menelaos und sein Bruder Agamemnon, König von Argos und Mykenae, die trefflichsten Helden griechischer Erde zum Kampf gegen Troja. Viele leisteten dem Rufe bereitwillig Folge und versammelten sich in Aulis in Botien. Da kamen u. ct. Diomedes von Argos, der greise Nestor von Pylos mit seinem Sohne Antilochos, der schlaue Odyssens von Jthaka, der gewaltige Ajax von Salamis und sein kleinerer Namensvetter aus Lokris, Jdonteneus von Kreta und vor allen der gttliche Held Achilleus (Achilles), des Pelens und der Thetis Sohn, mit seinem Freunde Patroklos. Lange wurde das Heer durch ungnstige Winde in Aulis zurckgehalten. Da entschlo sich Agamemnon aus den Rat des Sehers Kalchas, seine Tochter Jphigenia der Artemis zum Shnopfer zu bringen. Doch die Gttin entrckte sie nach dem tanrischen Chersones (der Halbinsel Krim). Nun schwellte ein gnstiger Wind die Segel, und die Schiffe landeten glcklich an der feindlichen Kste. Troja war eine stark befestigte Stadt, zahlreiche Bundes-genossen waren ihr zu Hilfe gezogen, und an Hektor, Priamos' Sohne, hatten die Trojaner einen Fhrer, der an Tapferkeit den griechischen Helden nicht nachstand. So zog sich der Krieg zehn Jahre lang hin. Die Griechen schlugen ein. befestigtes Schiffslager auf, und der weite Plan zwischen diesem und der Stadtmauer war der Schauplatz jener Kmpfe, die Homer in seiner Jlias" so lebendig geschildert hat. Grere Schlachten wurden nicht geliefert, der ganze Krieg bestand in Einzelkmpfen der hervorragenden Fhrer, die von ihren Streitwagen herab mit Lanze, Schwert und Schild stritten.

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. IV

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv Vorwort. auf Kosten des Mittelalters und der Neuzeit geschehen ist. Die auerdeutschen Völker haben nur insofern Bercksichtigung gefunden, als sie in den Gang der allgemeinen Geschichte eingreifen. Wenn das Buch hinsichtlich der Literatur mehr bietet, als vielleicht uu-bedingt ntig erscheint, so, hoffe ich, wird man es ihm nicht als Mangel anrechnen. Fremdwrter und Bezeichnungen, welche dem Gesichtskreise der Schler fern liegen, sind mglichst vermieden oder da, wo sie nicht zu umgehen waren, erklrt, dann aber auch in den folgenden Abschnitten als bekannt vorausgesetzt. Die Menge Jahres-zahlen sollen lediglich den Gang der Geschichte markieren; auch die durch greren Druck ausgezeichneten knnen unmglich alle dem Gedchtnis eingeprgt werden. Mge denn das Bchlein an seinem Teile dazu beitragen, die echte Vaterlandsliebe und den Sinn fr das Groe und Edle in den Herzen der Jugend zu wecken und zu pflegen. Oktober 1873. Der Verfasser. Vorwort zur zweiten Auflage. Die freundliche Aufnahme, welche der vorliegende Leitfaden in pdagogischen Kreisen gefunden, hat schon nach Verlauf von einem halben Jahre eine neue Auflage ntig gemacht. Sie ist mit aller Sorgfalt revidiert und teilweise vermehrt worden, und darf ich daher wohl das Buch auch fernerem Wohlwollen empfehlen. Ende April 1874. Vorwort zur dritten Auflage. Die vorliegende Auflage des Leitfadens hat gegen die frheren mannigfache Vernderungen erfahren. Auf den Rat bewhrter Fachmnner habe ich die Geschichte des Altertums soweit dies geschehen konnte, ohne der Eigentmlichkeit des Buches Abbruch zu tun betrchtlich gekrzt und dafr der Neuzeit eine etwas aus-

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 23

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Sparta. Lykurg. 23 An die Spitze des Staates stellte er wie bisher zwei Könige. Sie waren die Anfhrer im Kriege, die obersten Priester und hatten die Entscheidung in Familien- und Erbschaftsstreitigkeiten. Die hchste Regierungsgewalt und Gerichtsbarkeit bte der Rat der Alten (die Gerusia) aus, in welchem die Könige den Vorsitz fhrten. Seine Mitglieder, achtundzwanzig an der Zahl, durften nicht unter 60 Jahre alt sein. Die im Rat der Alten gefaten Beschlsse wurden dann der Volksversammlung vorgelegt, in welcher alle wichtigen Angelegenheiten endgltig entschieden wurden. Sie trat regelmig an jedem Vollmond zusammen, und alle spartanischen Vollbrger der 30 Jahre hatten zu ihr Zutritt. Den hchsten Einflu im Staate erlangten spter die fnf Ephoren, welche die Aufsicht der alle ffentlichen Angelegenheiten, der die Amtsfhrung der Behrden, der die Handhabung der Gesetze, der Zucht, Sitte und Lebensweise der Brger, sowie der die Erziehung der Jugend fhrten. Die gesamte Bevlkerung Lakoniens zerfiel in drei Klassen, in die vollfreien Spartiaten, die Nachkommen der dorischen Eroberer, welche allein an der Staatsverwaltung teilnahmen, in die Periken oder Lacedmonier, welche zwar persnlich frei waren, aber bei den ffentlichen Angelegenheiten keine Stimme hatten, und in die gnzlich unfreien Heloten, Nachkommen der alten Kriegsgefangenen, wie sie namentlich die Stadt Helos geliefert hatte. Der Grund und Boden des Landes wurde gleichmig verteilt und 9000 grere Grundstcke den Spartiateu und 30000 kleinere den Periken zugewiesen. Die Heloten erhielten kein Eigentum; sie muten den Spartiaten die Felder bauen und hatten berhaupt ein hartes Los. Die Hauptsorge Lykurgs ging dahin, die Spartaner zu tch-tigen Kriegern heranzubilden. Zu diesem Zwecke gewhnte er sie vor allem an eine einfache, rauhe Lebensweise. Aller Auf-wand in Kleidung, Gert und Nahrung war verboten, die Mahl-zeiten waren ffentlich und gemeinschaftlich, und jeder mute dazu einen Beitrag an Mehl, Wein, Kse, Feigen und Geld liefern. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe", ein Gemisch aus Schweinefleischbrhe, Blut, Essig und Salz. Und damit, das Volk nicht verweichlichte und fremde Sitten und Lebensweise annhme, war es verboten, auer Landes zu gehen. Aus demselben Grunde fhrte Lykurg auch eisernes Geld ein, welches jeden Handelsverkehr mit den Nachbarvlkern unmglich machte. Mit diesen Einrichtungen hing auch die strenge spartanische Erziehung zusammen, auf die Lykurg sein besonderes Augenmerk richtete. Neugeborene Kinder wurden untersucht und nur die krf-tigeren aufgezogen, die migestalteten und schwchlichen dagegen ohne Erbarmen ausgesetzt. Hatten die Knaben das Alter von sieben

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. VI

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Vi Borwort. Vorwort zur zehnten Auflage. Die vorliegende zehnte Auflage ist neu durchgesehen, stellen-weise berarbeitet und bis zum Regierungsantritt Kaiser Wilhelms Ii. fortgefhrt worden. Den neuen Bestimmungen fr den Geschichtsunterricht gem hat das Altertum eine erhebliche Verkrzung erfahren und sind in den Tabellen diejenigen Geschichtszahlen durch greren Druck hervorgehoben worden, welche- ohne bermige Belastung des Gedchtnisses von den Schlern auswendig gelernt werden knnen. Juli 1893. Vorwort zur zwlften Auflage. Die vorliegende zwlfte Auflage fhrt die Geschichte vom Regierungsantritt Kaiser Wilhelms Ii. bis zum Schlu des neun-zehnten Jahrhunderts fort, doch ist dieser letzte Abschnitt, der bis an die Gegenwart heranreicht, naturgem nur kurz behandelt. Auch die Darstellung der frheren Ereignisse hat mancherlei nderungen erfahren. Fr seine treue Mitarbeit dabei sage ich auch an dieser Stelle Herrn Professor Dr. Blumenthal meinen wrmsten Dank. Die neue Rechtschreibung ist berall durchgefhrt worden. Berlin, Januar 1902.
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