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1. Preußischer Kinderfreund - S. 8

1876 - Königsberg : Bon
8 'rath in der Erde an und lebt davon im Winter. Das Eichhörnchen nistet in Bäumen wie die Vögel und ist sehr schnell im Laufen und Springen. 18. Das Gold ist schwerer als die meisten andern Metalle. Die Nachtigall singt um Vieles lauter und schöner als die Lerche. Die Meere und Landsee'n sind gewöhnlich tiefer als die Flüsse. Das Maulthier geht sicherer und ist im Gebirge besser zu gebrauchen als das Pferd. Der Esel ist mit schlechterem Futter zufrieden als das Pferd. Ein gut Gewissen ist ein schönerer Lohn als das Lob der Menschen. Von der Tugend reden und sie loben ist leichter, als sie haben und üben. Gute Grundsätze werden leichter gefasst als ausgeführt. Die Nachtfröste im Frühling schaden den Pflanzen oft mehr als der Winter selbst. Nichts ist uns Menschen gewisser als unser Ende. Unter mehreren Streitenden pflegt der Verständigste zuerst nach- zugeben. Der Zaunkönig ist unter den einheimischen Vögeln der kleinste. Unter allen Thieren zeigt der Elephant die deutlichsten Spu- ren von Verstand. Das treueste unter unsern Hausthieren ist der Hund. Die Schmetterlinge haben oft die schönsten Farben und Schat- tirungen. Europa nennt man mit Recht den gebildetsten Erdtheil. Die wichtigsten unter den irdischen Gütern sind die Gesundheit und die Zeit. Den größten und in seinen Folgen schrecklichsten Schaden bringt dem Menschen die Sünde. Die Bibel als das beste und vor- trefflichste Buch sollte von Jedermann fleißig gelesen werden. Mit Gott wird auch das Schwerste leicht. Die Zeit, das kostbarste Gut, eilt schnell und unwiederbringlich dahin. Der schwerste Kampf ist der Kampf mit uns selbst. Die höchsten Freuden gewährt dem Menschen der Umgang mit Gott. Die schönste Gestalt ohne eine schöne Seele ist wenig werth. Das Leben ist der Güter höchstes nicht. 19. Jedes vernünftige und freie Geschöpf kann das Gute wäh- len oder das Böse, das Rechte oder das Unrechte, das Schäd- liche oder das Nützliche. Beharrlichkeit und Treue können wichtigere Dinge ausrichten, als die bedeutendsten Kräfte und Mittel. Ein Kind bittet um Erlaubniss auszugehen: Darf ich ausgehen? und nicht: Kann ich ausgehen? Niemand darf das Eigenthum eines Andern sich aneignen oder es nur beschädigen. Alle Menschen möchten glücklich und selig werden. Der Träge mag gern lange schlafen und sich der Arbeit entziehen. Der Hungrige begehrt oder wünscht oder verlangt zu essen, oder er möchte essen. Der verständige'. Christ will um des Guten willen auch das Schwere übernehmen. Der Ehrgeizige will

2. Preußischer Kinderfreund - S. 10

1876 - Königsberg : Bon
10 Moses, dass er die Israeliten aus Aegypten führen sollte. Das Ge- wissen sagt uns bei jeder Handlung, ob sie gut oder böse sei. Dass in kalter Luft unserm Körper viel Wärmestoff entzogen wird, nehmen wir durch unser Gefühl wahr. Dass auf Sümpfen die sogenannten Irrwische sich zeigen, verursacht die dort entstehende entzündbare Luft. Dass wir von jeder Handlung dereinst werden Rechenschaft ablegen müssen, vergisst mancher Mensch. 5. Dem Pflichttreuen darf nicht erst geboten werden, er solle seine Arbeiten machen. In früherer Zeit glaubte man allgemein, der gewaltige Rheinstrom verliere sich im Sande. 21. Die große Wassermasse, welche den größten Theil der Erdober- fläche einnimmt, heißt Meer. Die Weichsel, welche zwei Meilen ober- halb Thorn in Preußen eintritt, nimmt die Brahe, das Schwarz- wasser, die Montau, Ferse, Motlau, Radaune, die Drewenz, Ossa und Liebe auf und ergießt sich theils in die Ostsee, theils in's frische Haff. Eine Stadt, welche von Gräben, Mauern, Wällen und andern Befestigungen umgeben ist, heißt eine Festung. Solche Flüsse, welche sich in größere Flüsse ergießen, heißen Nebenflüsse. Die Sterne, welche ihr eigenes Licht haben, heißen Fixsterne. Eine Niederung ist ein niedrig liegendes Stück Land, welches sich gewöhnlich an den Ufern der Flüsse und See'n befindet. Die Erdaxe ist diejenige gerade Linie, welche man sich durch die Erdkugel vom Nordpole bis zum Südpole gezogen denkt. Der Bernstein ist ein Harz, welches häufig von der Ostsee ausgeworfen wird. Der Sal- peter ist ein Salz, das zur Bereitung des Schießpulvers dient. Eine Insel ist ein Stück Land, das auf allen Seiten von Wasser umgeben wird. Das linke Ufer eines Flusses ist dasjenige, welches dem nach der Mündung Schiffenden zur linken Hand liegt. Du sollst dem Ochsen, der da drischet, nicht das Maul verbinden. — Die Sonne beleuchtet jedesmal diejenige Hälfte der Erdkugel, welche ihr zugekehrt ist. Man benutzt die Rinde, welche die Korkeiche liefert, zu Pfropfen, Schwimmgürteln und zum Belegen von Böten. Das Anprallen der Meereswogen an felsige Ufer bewirkt eine geräusch- volle Bewegung, welche wir Brandung nennen. Die Tiefe des Meeres wird von den Seefahrern durch ein Loth ergründet, welches man mit dem Namen Senkblei bezeichnet. Unter den feurigen und leuchtenden Lufterscheinungen, welche bei uns gesehen werden, sind die wichtigsten: das Gewitter, das Nordlicht, die Sternschnuppen, Feuerkugeln, Irr- lichter, der Regenbogen, die Morgen- und Abendröthe. Unter allen Thieren, welche auf dem Lande leben, ist der Elephant das größte und stärkste.

3. Preußischer Kinderfreund - S. 12

1876 - Königsberg : Bon
12 Gottes Segen erlangen, wofern wir seine Gebote halten. Jeder treue Bürger ergreift die Waffen, falls das Vaterland seines Armes bedarf. Wer mit essen will, soll mit arbeiten. Wenn du selbst besser wirst, wird's gleich in der Welt besser. Junge Bäume muss man beschneiden und anbinden, wenn sie gerade wachsen sollen. Sofern Gott nicht sein Gedeihen gibt, bauen alle Bauleute umsonst. — Geht die Sonne am Abende mit starker Nöthe unter, so darf man aus gutes Wetter für den folgenden Tag hoffen. Wenn keine Wolken in der Luft schweben, kann es nicht regnen: denn der Regen füllt aus den Wolken. Wenn es im Winter sehr kalt ist, so gefriert das Wasser zu Eis, weil die Kälte das Wasser zusammenzieht. 3. Ihr sollt vollkommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen ist! Wie man sich bettet, so schläft man, wie man's treibt, so geht's. Der junge Tobias war gleich wie sein Vater fromm und gottessürchtig. — Je größer die Noth, je näher Gott. Die Sünde ist wie eine Lawine, welche aus einer Schneeflocke entsteht und endlich so groß wird, dass sie ganze Dörfer verschüttet. Kein Thier ist so wild, dass es von Menschen nicht gezähmt werden könnte. Wie viel wir besser werden, so viel angenehmer werden wir Gott und Menschen. In wiefern eine gute Sache recht angefangen wird, in sofern darf man auf ihr Gelingen hoffen. 24. Im Frühling schmilzt zuerst das Eis und der Schnee, dann wer- den die Felder grün, hernach brechen die Knospen der Bäume auf, endlich wird die ganze Schöpfung belebt in Feld und Wald. Wäh- rend der Langsame sich anschickt, ein Werk zu thun, vollbringt es der Rasche schon. Unser Geist und Körper sammeln, während wir im Schlafe ruhen, neue Kräfte. — Der Geizige leidet Hunger, indess das Geld im Kasten ruht. Inden: ein Mensch auf Erden stirbt, wird gewiss ein anderer schon wieder geboren. Sobald die Sonne aufgeht, verschwinden die Sterne. Nachdem das Volk der alten Preußen von den Rittern zum Theil ausgerottet war, wurde unser Vaterland großentheils durch deutsche Einwanderer bevölkert. Seitdem das Schießpulver erfunden ist und in: Kriege angewendet wird, entscheidet nicht mehr, wie früher, persön- liche Tapferkeit die Schlachten. Die Israeliten verfielen, nachdem sie aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren, nicht wieder in Abgötterei. Sobald der Frost aus der Erde verschwunden ist, fängt überall das Leben an, sich zu regen. Kaum waren im Jahre 1813 die Franzosen aus Rußland vertrieben, als ganz Preußen gegen den gefürchteten Feind die Waffen ergriff. Die Zugvögel bleiben so lange in fremden Gegenden, bis die mildere Jahreszeit bei uns wiederkehrt. Niemand soll eher etwas ver-

4. Preußischer Kinderfreund - S. 13

1876 - Königsberg : Bon
sprechen, bevor er gewiss weiß, dass er es halten kann. Ueberdenke regelmäßig, was du am verflossenen Tage gethan hast, ehe der Schlaf deine Augen schließt. Bevor Amerika entdeckt war, dachten die Euro- päer nicht leicht an's Auswandern in fremde Erdtheile. Die meisten Vögel fangen im Frühlinge schon eher an, ihre Nester zu bauen, als die Bäume und Sträucher sich belauben. Bevor die Hochmeister des deutschen Ordens ihren Wohnsitz nach Marienburg verlegt hatten, lebten sie in Italien. 25. Der Mensch wird Ruße und Zufriedenheit in seinem Hei- zen haben, sofern er Gott fürchtet und Recht thut. Die Sonne geht überall auf der Erde binnen 24 Stunden auf und unter, nur nicht innerhalb der Polarkreise. Der Mensch darf Freude und Vergnügen gemessen, jedoch ohne seine Seele zu beflecken. Der Mensch kann und soll nach Gottes Willen und mit Gottes Hülfe frei werden, wenn er sich nur nicht selbst zum Sklaven seiner Lüste macht. Das Meer wird nicht grösser, obgleich alle Flüsse sich in dasselbe ergiessen. Wiewohl der Wallfisch ein Fisch heisst und im Wasser lebt, so gehört er doch nicht zu den Fischen, sondern zu den Säugethieren. Wenn auch Himmel und Erde vergehen, so wird doch Gottes Wort nicht vergehen. Un- geachtet der Affe die dem Menschen am meisten ähnliche Ge- stalt hat, so steht er doch weiter hinter demselben zurück, als manches andere Thier. Wenngleich die Gewitter häufig grosse Verheerungen anrichten, so ist ihr Nutzen doch bedeutender als ihr Schaden. Viele Menschen klagen über schlechte Zeiten, aber sie thun Nichts, um die Zeiten besser zu machen. Die Güter der Erde verlieren mit der Zeit ihren Werth, aber Wahrheit und Tugend werden durch keine Jahre geschwächt. 26. Sage mir, mit wem du umgehest, so will ich dir sagen, wer du bist. Wenn sich der Bauer nicht bückt, so ackert er schlecht. Wer nicht hören will, muss fühlen. Der Geizige muss Hunger leiden, weil der Teufel die Schlüssel zum Geldkasten hat. Wer Jedermanns Freund sein will, muss Jedermanns Narr sein. Die Liebe gibt sich reich, der Geiz aber nimmt sich arm. Wo Gott uns vorangeht, da ist uns kein Riegel im Wege. Wer Gott fürchtet, hat nichts Anderes zu fürchten. Die Sünden gehen zwar mit Lachen ein, aber mit Weinen gehen sie wieder aus. Wer einmal stiehlt, heißt allemal ein Dieb. Wenn Jemand in Gefahr ist, so rette ihn zuerst, und dann

5. Preußischer Kinderfreund - S. I

1876 - Königsberg : Bon
Prenhischer Aindersreund bin Lesebuch fur Volksschulen, E. Director, und 3. seller, Seminar-Oberlehrer Furpreutzen mit Anhangen, die Heimathskunde der betreffenden Provinz enthallend Brandenburg von Strubing in Berlin. — Posen von Kaek in Posen. — Westphalen von I. L. Keller in Petershagen. — Pommern von K. Linle in Stettin. — Preutzen von Z>. K. Keller in Königsberg. — Rheinprovinz von Or. K. Wirtgen in Coblenz. — Schlesien von K. Kdami in Breslau. — Sachsen von tzh. Krievitzsch in Halberstadt. — Schleswig-Holstein von Kr. Karder rn Ahrensbock. — Hessen, Nassau und Frankfurt von K. W. Stoll in Weilburg. — Hannover von Or. tz»uthe in Hannover. zusammengestellt von am Koniglichen Waisenhause zu Königsberg. Zweihiindrrtundvikyrhntt, der neuen nmgearbeiteten Ansgabe Einhundertste t>erichiig1e Ausiage. (1867 neu revidirt.) Preis uneingebunden 80 Pf. Die alte Ausgabe Königsberg, Srsunsekwsrg Vcrlag von J. H. Bo ne Sidlssm- mates ffifii^uchinstitut Inventarisiert unter Icdi _ Cd 4 3 9 ^ »281-88

6. Preußischer Kinderfreund - S. 15

1876 - Königsberg : Bon
15 die Besiegung der Schweden einen großen Namen erworben. Im Jahre 1770 am dritten Tage des Augustmonates wurde Friedrich Wilhelm Iii., der 1840 verstorbene König von Preußen, geboren. Der Regenbogen, eine der schönsten Naturerscheinungen, zeigt uns sieben Farben. Christoph Columbus, ein Genueser von Geburt, ent- deckte im Jahre 1492 Amerika. — Im Ilten Jahrhundert begannen die Kreuzzüge, Kriege zur Eroberung des Grabes Christi und des hei- ligen Landes. Moses und Elias waren Propheten, Männer, von Gott mit besonderen Gaben zur Verkündigung seines Willens ausgerüstet. Böhmen ist ein großer Gebirgskessel, ein Landestheil, welcher auf allen Seiten mit Gebirgen umgeben ist. 3. Welcher Preuße gedenkt nicht Friedrichs des Großen, des Begründers der preußischen Macht, mit Hochachtung? — Peter dem Großen, dem Kaiser von Russland, wurde die Bildung seines Volkes sehr schwer. Sehr bedeutende Ströme, wie der Rhein, die Rhone, der Po, entspringen auf den Alpen, dem höchsten Gebirge Europa's. In Königsberg, der Hauptstadt Preußens, setzte sich der Kurfürst von Brandenburg, Friedrich Iii., die Königskrone auf, und nahm den Titel an: „Friedrich I., König in Preußen". — Drebbel, ein Hol- länder, erfand den Thermometer, ein Instrument, mit welchem man die Wärme und Kälte der Luft misst. Im Jahre 1436 erfand Jo- hann Guttenberg in Mainz die Buchdruckerkunst, eine Kunst, welche für die Bildung der Menschheit von größtem Nutzen gewesen ist. Preußen grenzt im Norden an die Ostsee, das große Binnenmeer Rordeuropa's. 28. 1. Ein deutscher Kaiser sagte: „Wer den Neichthum gering achtet, ist reicher, als der ihn besitzt". Als man den deutschen Kaiser Fried- rich Iii. fragte, welche von seinen Räthen ihm die liebsten wären, antwortete er: „Die Gott den Herrn mehr fürchten, als mich". Der alte Tobias gab seinem Sohne beim Abschiede die Ermahnung: „Dein Lebelang habe Gott vor Augen und im Herzen, und hüte dich, dass du in keine Sünde willigest noch thust wider Gottes Gebot". Gott sprach zu Abraham: „Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm". Als Luther auf den Reichstag nach Worms be- schieden war, und seine Freunde ihn zurückhalten wollten, sagte er: „Und wenn so viel Teufel in Worms wären, als Ziegel auf den Dächern, so ginge ich doch hin". Ein Weiser, gefragt, wer der . Reichste unter den Menschen wäre, antwortete: „Derjenige, welcher mit dem zufrieden lebt, was er besitzt". Als man den Kurfürsten von Sachsen, Friedrich den Weisen, einst fragte, welches die erste Tu- gend eines Fürsten wäre, antwortete er: „Die Gottesfurcht". Als man nun fragte, welches die letzte sei, antwortete er wieder: „Die Gottesfurcht; denn diese begreift alle übrigen Tugenden in sich".

7. Preußischer Kinderfreund - S. III

1876 - Königsberg : Bon
Vorwort. Ein Schulbuch, das, wie unser Preußischer Kinderfreund, in Hunderttausenden von Exemplaren verbreitet ist, soll nur behutsam verändert werden. Selbst Verbesserungen, und es kann sich bei unserm Kinder- freund, der sich seit einer so langen Reihe von Jahren als tüchtig und brauchbar bewährt hat, nur um unwesentliche handeln, sind, weil sie die Uebereinstimmung des Lehrmittels in der Schule auf- heben, mehr nachtheilig als wünschenswerth. Deshalb entsprachen wir den vielfach an uns ergangenen Wünschen von Seite der Behörden und Lehrer und gaben seit Jahren unser Buch nur in unveränderten Abdrücken heraus. Durch einen Anhang: „Begebenheiten aus der vaterländischen Geschichte der Jahre 1861 bis 1871, herausgegeben von I. A. Vetter," der seiner Brauchbarkeit und Billigkeit halber (Preis 2 Ngr.) leicht vielfache Einführung fand, ist Nothwendiges ergänzt worden. Eine kurze Uebersicht der Staaten des deutschen Reiches lassen wir diesem Vorworr folgen. Trotz der so hoch gesteigerten Druck- und Papierpreise ist der billige Preis des Buches, wie dieses selbst, unverändert geblieben. Königsberg i/Pr. 1874. Die Verlagsbuchhandlung.

8. Preußischer Kinderfreund - S. 17

1876 - Königsberg : Bon
17 Ein guter Name ist ein reiches Erbtheil. — Eine Hand wascht die andere. — Untreue schlägt ihren eigenen Herrn. — Muttertreu wird täglich neu. — Ehre, dem Ehre gebührt. — Durch Schaden wird man klug. — Vor seiner Thür kehr' Jeder fein, so werden Weg' und Stege rein. — Frage nicht, was Andre machen, sieh auf deine eig'nen Sachen. — Wo Jeder will, was Jeder soll, da geht und steht es immer wohl. — Gott sieht dich, Kind, drum scheu die Sünd'. — Wo ich bin, und was ich thu, sieht mir Gott, mein Vater, zu. — Keine That geschieht, die der Herr nicht sieht. — Obschon du im Verborg'nen bist, so thue doch, was löblich ist, bei Gott dem Herrn ist gewiss nicht finster auch die Finsterniss. — Gut Gewissen und armer Heerd ist Gott und aller Ehren werth. Erster Theil. Zweiter Abschnitt. Leichtere Lesestücke. i. Das Kind vor Gott. O Vater! du hast mich so lieb! Ich danke dir dafür. Du hast ein Vaterherz, o gib ein kindlich Herz auch mir! 2. Allgegenwart Gottes. Gott ist, wo die Sonne glüht, Gott ist, wo das Veilchen blüht; Ist, wo jener Vogel schlägt: ist, wo dieser Wurm sich regt. Ist kein Freund, kein Mensch bei dir, fürchte Nichts, dein Gott ist hier. 3. Die Wohlthat. jqaft du wohl einen größern Wohlthäter unter den Thieren, als mich?" fragte die Biene den Menschen. — „„Allerdings"", erwiderte dieser. — „Und wen?" — „„Das Schaf; denn seine Wolle ist mir nothwendig, dein Honig hingegen ist mir nur angenehm."" Lessing. 4. Das friedfertige Kind. Ein Bächlein, welches sanft und mild im stillen Thale fließt. Ist, liebes Kind, dein Ebenbild, wenn du friedfertig bist. 5. Die Schafschur. Eine Mutter nahm ihr Töchterlein Jda mit hinaus, die Schaf- schur anzusehen. Da jammerte das Mägdlein sehr und sprach: „Ach, wie grausam die Menschen sind, die armen Thiere so zu quälen!" Preuß. Kinderfreund, Neue Ausg. 2

9. Preußischer Kinderfreund - S. 22

1876 - Königsberg : Bon
22 19. Das Erwachen der Blumen. • Wo sind alle Blumen hin? Schlafen in der Erde drin, weich vom Schneebeuchen zugedeckt. Stille nur, dass sie Niemand weckt! — Ueber’? Jahr mit dem Sonnenschein tritt der liehe Gott herein, nimmt die Decke weg ganz sacht, ruft: ,,lhr Kinder, nun all’ erwacht!“ Da kommen die Köpfchen schnell herauf, da thun sich die hellen Augen auf. nej.. 20. Die beiden Zisgtll. Zwei Ziegen begegneten sich ans einem schmalen Stege, der über einen tiefen, reißenden Waldstrom führte; die eine wollte herüber, die andere hinüber. „Geh' mir aus dem Wege!" sagte die eine. „Das wäre mir schön", rief die andere. „Geh' du zurück und lass mich hinüber, ich war zuerst auf der Brücke." „Was füllt dir ein?" versetzte die erste; „ich bin so viel älter, als du, und sollte dir weichen? nimmermehr!" Beide bestanden immer hartnäckiger darauf, dass sie einander nicht nachgeben wollten; jede wollte zuerst hinüber, und so kam es vom Zanke zum Streite und zu Thätlichkeiten. Sie hielten ihre Hörner vorwärts und rannten zornig gegen einander. Von dem heftigen Stoße verloren aber beide das Gleichgewicht; sie stürzten mit einander über den schmalen Steg hinab in den reißenden Waldstrom, aus welchem sie sich nur mit großer Anstrengung an's User retteten. So geht's den Eigensinnigen und Hartnäckigen! Grimms Fabelbibliothek. 21. Das Bjenchen. Das liebe kleine Bienchen sich spät und früh bemüht, es sitztaufallen Blümchen, versuchet jede Blüth'. Sehr emsig fliegt es weit und breit,^trägt ein mit großem Fleiß, und sucht die ganze Sommerzeit auch für den Winter Speis'. Des Knaben Wunderhorn. 22. Die Störche. Ihr lieben Störche, was habt ihr im Sinn? warum fliegt ihr alle zur Sonne hin? „Es wird so kalt und schaurig hier, uns friert, drum ziehen von dannen wir.“ Fliegt hin denn mit eurem leichten Gefieder, doch, Störche, das bitt’ ich, kommt recht bald wieder! Und wie sie waren fortgeflogen, da kam der Winter hergezogen; das leere Nest auf dem Dache droben, das streut er mit Flocken voll bis oben: doch möcht’ es ein kaltes Lager sein, da konnte sich wohl kein Storch dran freu’n. „Die Sonne scheint, der Sommer ist nah, nun sind auch wir Störche wieder da. Wir haben im fernen Land unterdessen nicht unser liebes Nest vergessen! Da steht’s noch, nun wollen wir’s putzen, und hüten, und still drin wohnen und fröhlich brüten.“

10. Preußischer Kinderfreund - S. 25

1876 - Königsberg : Bon
25 Wohl sähe der Knabe das Nestlein gern; doch stand er behutsam still von fern. Da kam der arme Vogel zur Ruh', flog hin und deckte die Kleinen zu, und sah so freundlich den Knaben an: „Hab'dank, dass du ihnen kein Leid gethan!" Hey. 27. Das Ängebindc. Als nun die Zeit erfüllet mar, und der Geburtstag des Vaters herbeikam, da sammelten die drei jüngsten Kinder Blumen, die aller- schönsten, und ganz heimlich, und flochten sie, dass es der Vater nicht sah, zum schönsten Kranze, und konnten die ganze Nacht kein Auge zuthun. Und als der Tag anbrach, gingen sie alle drei in des Vaters Kämmerlein, mit bloßen Füßen, dass es der Vater nicht höre, und trugen den Blumenkranz alle drei und legten ihn auf des Vaters Bett, leise, dass es der Vater nicht merke. Der Vater merkte es wohl, aber er stellte sich, als schliefe er. Und als es Morgen mar, da kam der Vater und hatte den schönen Blumenkranz und sagte: Wo sind die Engelein, die mich be- kränzt haben in der Nacht, da ich schlief? — Und die Kinder kamen und hingen an ihm, küssten den Vater und waren voll Freude. Da kam ein Mann, ein Bote, der brachte ein feines rundes Fäss- chen mit Reifen, darin war schöner Wein, das Herz des Vaters zu erfreuen. Da war der Vater vergnügt, als er sah, dass der älteste Sohn es gesendet, und die Kinder tanzten vor Freude um den Vater. Danach trat der Vater an den Tisch und fand ein feines, großes Blatt, darauf war ein schöner und frommer Gesang von dem zweiten Sohne, der eben heim gekommen war von der Hochschule. Und als der Vater es las, lächelte er und seine Thränen fielen auf das Blatt. Da sahen die drei Kleinen den Vater an und sagten: Nicht wahr, lieber Vater, wir können noch Nichts geben und Nichts fertigen? Wir find noch zu klein! — Der Vater aber nahm sie alle drei, das Mägdlein und die beiden Knaben, und drückte sie an sein Herz und sagte: O denket nicht, dass eure Gabe gering sei in meinen Augen! Schlagen doch eure kleinen Herzen so gut wie die andern, und mein Vaterherz für euch alle! Krummacher. 28. Das Glöcklein im Herzen. Es pocht dein Herz den ganzen Tag; was es nur meinen und wollen mag; — Es pocht dein Herz die ganze Nacht; hast du das, Kindlein, schon bedacht? — Und pocht's so lang, oft laut, oft still, hast du gefragt, was Herz- chen will? — Ein rührig Glöcklein ist es eben, vom lieben Gott dir zu eigen gegeben. Er hing's an deiner Seelen Thür und läutet es selber für und für, und stehet draußen und harret still, ob ihm dein Herz nicht öffnen will, und läutet fürder und harret fein, du wollest rufen: „Herein, herein!" — So pocht dein Herz wohl Tag für Tag, und endlich, so thut's den letzten Schlag. Und wie es den letzten Schlag gethan, da pocht es selber am Himmel an und wartet still, ob ihm Gott Vater nicht öffnen will, und stehet draußen und harret fein,
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