TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
u. Heftig» Gemüthsbewegung»»» (Begierden. Leiden,
schäften.) (8- 22. 23.)...........................S. 3s
ß, Gcmüthsbeschaffcnheit (Temperamente.) (§. 24.) . — 41
Iii. Kenntniß des pneumatischen Menschen,
oder der vernünftigen Seele. (§. 25.) . . . . S. 4ü
1. Empfinden. (§. 26.) . . . * . . . — 46
2. Denken. (§. 27.)........................................ — 49
3. Wollen. (§. 28.).........................................— 52
Die eigentliche Psychologie ist unstreitig der schwerste
Theil des Buchs; doch schmeichelt sich der Vers., daß es ei-
nem fähigen Lehrer möglich seyn werde, ihn den fähigern
Kindern faßlich zu machen. Der Berf. folgt bei Entwickelung
der menschlichen Kräfte der biblischen Idee, daß der Mensch
besteht aus Leib, Seele und Geist, (1 Thes. 6, 23.) einer
Idee, die unter den neuern Psychologen besonders I). Paulus
in Heidelberg so klar entwickelt hat, daß sie den Verfasser
vielmehr anspricht, als die sonst gewöhnliche Eintheilung in
niedere und höhere Scclenkräfte, die wenigstens das, was dem
Menschen eigenthümlich ist und wodurch er über das Thier
hervorragt, weniger ins Licht setzt, und daher den Materialis-
mus zu bestreiten weniger geeignet scheint. Mag übrigens dem
Kinde beim ersten Lesen Manches unklar bleiben, mag selbst
manchem Lehrer einiges dunkel seyn; er lese und laste cs oft
und mehrmals lesen, die Zeit und Wiederholung wird es klar
machen. Ücberhaupt — dieß stehe hier beiläufig — darf man
wohl so ängstlich nicht seyn, wenn nicht gleich Alles so ganz
und klar aufgefaßt wird: geht cs doch mit gar vielen Dingen
so, daß, obgleich wir sie früh auffaßten, sie doch erst auf der
Höhe des Lebens klar werden. Wären sie darum unnütz?
Materialien sammeln für den künftigen Bau der Erkenntniß
kann der Mensch nicht früh und nicht zahlreich genug, aber
sie alle sogleich zu verarbeiten, dazu gebricht cs in der Ju-
gend an Zeit und Kraft; — der Tag wirds klar machen.
Ammer werden unter den bessern Lescschulern der höher». Classe
viele seyn, denen das hier Gegebene, wenigstens bei der Wie-
derholung, klar gemacht werden kann; gelingt es aber auch
bei einigen nicht, nun so haben sie doch das Lesen geübt.
Werden doch solche den Religionsunterricht gewiß auch nicht
fassen: soll er deßhalb unterbleiben? Immer ist es doch ein
schönes Ziel, dem Menschen zur Kenntniß seiner Selbst zu
verhelfen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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47
es Mt denn? Ja, das weiß ich eigenlllch nicht, es -st so
hübsch gereimt und man kann es fö leicht lesen. Also die
kurzen, leichten Everse gefallen dir. Aber Karl, ist
nicht noch etwas Anderes daran, was,dir gefallt? Mir ge«
fällt es, daß der Mögen so schön darinne beschrieben ist,
wo Alles wieder lebt und lacht. „Aber kann denn die
Schöpfung lachen, oder der Wald erwachen? Ist denn das
wahr?" Ja, der Wald und das Feld und Alles, was dar-
innen steht und wachst, das lacht und erwacht zwar nicht;
aber wenn die Sonne darauf scheint, so sieht es doch wirk-
lich viel schöner und reizender aus, als in der N-cht; und
dann die Vögel, die Thiere erwachen doch und machen den
Wald lebendig, der in der Nacht ordentlich zu schlafen
scheint. „Recht so mein Sohn, das Liedchen gefällt dir,
weil die Beschreibung des Morgens wahr und
gleichsam anschaulich ist. Aber Ernst, du findest ge-
wiß noch Etwas an dem Liedchen, was dir gefällt! Ja,
antwortete Ernst, mir gefällt es, daß dabei auch an den
lieben Gott gedacht ist, der die Welt so schön gemacht hat,
und der jeden Morgen mit feiner Güte wiederkömmt."
„Wie nennt man aber Menschen, die bei Allem, was sie
sehen, denken und thun, zugleich sich Gottes erinnern?"
Fromme Menschen. „Was hatte also der, der das Lied-
chen gemacht hat, für einen Sinn?" Einen frommen Sinn.
Und dieser fromme Sinn gefällt dir; dem Karl gefiel die
wahre anschauliche Beschreibung des Morgens, und Hann-
chen die leichten, gutgereimten Verse. Habt ihr über Alles
das erst nachgedacht? Nein, es war uns gleich so. Oder
hat es euch sonst schon Jemand gesagt, daß ihr es gemerkt
habet? „Ach nein, wir haben ja das Liedchen erst von dir
gehört!" Oder könnet ,ihr denn das Wohlgefällige an dem
Liedchen sehen, hören schmecken u. dgl.? — Du scherzest
Vater, meinte Hannchen, ein Liedchen ist ja kein Butter-
brod! Nun, wenn nicht Nachdenken, wenn nicht Belehrung,
wenn nicht äußere Wahrnehmung euch das Wohlgefällige
zugeführt hat; woher kam es denn? Nun, sagte Karl, daß
mir Etwas gefällt oder nicht gefällt, das brauche ich nicht
erst so zu empfangen, das ist so in mir. Wenn du mir
eine Geschichte erzählst, so freue ich mich, ich weine auch
wohl darüber: die Freude oder das Weinen hast du nicht
in mich hineingethan, das kömmt von Innen heraus; denn
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ernst Ernst Ernst Gottes Karl Karl Karl
Xii rzr
btc rechte Benutzung eines systematischen Lese- und Lehrbuchs
eine höhere Befähigung der Lehrer und weiter gediehene Bit- .
duyg der Schüler voraussetzt. Daß ich indessen nicht irrte,
wenn ich einen solchen hohem Stand ^ des Schulwesens in
unserer Zeit wirklich voraussetzte, das hat der Erfolg bewiesen.
Nicht nur in eigner Erfahrung, als Aufseher eines sehr be-
deutenden Schulkreises, fand rch, daß mehrere, und eben die
bessern, der anvertrauten Schullehrer das dargebotene Werk-
zeug mit. einer Leichtigkeit und Gcwandhcit zu. handhaben
wußten, die mir große Freude machte, sondern die Empfeh-
lungen und Einführungen des Lehrbuchs durch sehr ausge-
zeichnete und namhafte Schulaufseher und Schül-
schriftstelle r bezeugt es, daß auch sie in ihren Kreisen eine
gleiche Erfahrung gemacht haben. Indessen will ich doch aus-
drücklich einräumen, daß ich eben solche bessere Schulen
und Schullehrer im Auge halte, und von der Ansicht ge-
leitet wurde, daß nach und nach immer mehrere sich in diese
Klasse aufschwingen würden, wodurch ich mich für gerechtfer-
tigt halte, wenn der ungeschickte Schulmann Nichts
mit dem Buche anzufangen weiß, und es von sek-
nem eingeschränkten Gesichtspuncte aus nur für
ein, vielleicht gar verunglücktes, Lesebuch ansieht.
Genug, «penn der bessere, der den jetzigen Stand des Schul-
wesens und seine Aufgabe recht begriffen hat, diese Ueberzeu-
gung nicht theilt, und, im Einverständnisse mit den gelehr-
ten Beurtheilern und Schulaufsehern, die Brauch-
barkeit des Buchs anerkennt. Diese Brauchbarkeit liegt aber
nicht bloß, und nicht sowohl in dem anerkannt reichen Lehr-
stoffe, der hier geboten wird, sondern vielmehr in der Form,
in welcher er geboten wird. Diese Form will nämlich bewir-
ken, daß die mancherlei Sachkenntnisse Nichts bloß im Ge-
dächtnisse aufgespeichert, sondern auch in ihrer Begründung
und Zusammenhange aufgefaßt, mithin nicht bloß gemerkt,
sondern verstanden werden. -Wenn aber auch dieses Verste-
hen nicht bei Allen erreicht werden kann, sondern man sich
bei vielen mit dem Merken begnügen muß, so soll diese Form
zugleich als Gedächtnißhilfsmittel dienen, indem die systemati- .
sche Ordnung die Anhaltepuncte bietet, an welche das zu
Merkende sich anreihen laßt.
Was nun den eigentlichen Inhalt betrifft, so will ich
m'cht wiederholen, was in der Vorrede zur ersten Auflage,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit]]
49
Nase bluten sahe. Hartherz kannte kein Wohlwollen gegen
die Menschen. Emilie liebte jedes Vögelchen, jeden Busch bis
zur Schwärmerei; jener konnte ungerührt die größten Welt-
wunderwerke , die lieblichsten Auen betrachten, diese konnte sich
an dem Blümchen nicht satt sehen, das auf der Wiese blü-
hete. Eduard Sinnvoll stand zwischen Beiden in der
Mitte; für Alles, was groß und gut, für Freud' und Leid
hatte er ein empfängliches Gemüth, vergaß aber doch nie der
Nothwendigkeit oder Nützlichkeit die Aufmerksamkeit zu wii*
men, die sie forderten, blieb besonnen bei allen Empfindun-
gen, und wußte dadurch diese in den gehörigen Schranken zu
halten. Er wäre daher unfähig gewesen ein Thier zu mar-
tern , wie cs Harthecz konnte, aber er konnte wohl em Thier
tödten, wenn das Thier durch sein Leben schadete, oder im
Tode nützte. Er freute sich der bunten Wiese und der liebli-
chen Aue mit aller Innigkeit, aber das zertretene Veilchen be-
weinen, wie Emilie, das konnte er nicht. Menschenblut er-
schütterte sein Innerstes, aber in Ohnmacht siel er bei dessen
Anblick nicht; er hatte Empfindung, war also nicht un-
empfindlich, aber doch nicht empfindsam.
27. Denken.
Das Vermögen zu denken arbeitet darauf hin, das Em-
pfundene zu verstehen, und heißt deßwegen der Ver-
stand. Seine Wirkung ist dreifach; nämlich er begreift
das Empfundene, er beurtheilt es und zieht Folge-
rungen oder Schlüffe daraus.
1. Die Empfindung gibt eine unentwickelte, verwor-
rene Vorstellung; sie ist eine innere Bewegung, die noch
nicht zum klaren Bewußtseyn gekommen. Sobald ich aber
die Ursachen und Wirkungen, die Wahrheit, die Verhält-
nisse und Beziehungen auf mein Seyn und Wesen, genug
das ganze Wesen des Empfundenen zergliedere, beschaue,
gleichsam betaste, begreife; so bekomme ich einen Begriff
von der Sache.
Ei, das ist schön, rief Adalbert aus, als er zum
ersten Male eine Taschen-Uhr sahe, die sein Vater gekauft
hatte! Wie glanzt Alles darinnen! Es lebt ja, Vater! Es
bewegt sich, es pickt! Ach, wenn ich nur eine solche Uhr
D
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Hartherz Emilie Eduard_Sinnvoll Eduard Harthecz Emilie
schnitte mit lateinischen Lettern gedruckt werden
möchten, schon in der fünften, so wie in dieser, Auflage
gern befriedigt, und es sind besonders die geschichtlichen Lese-
stücke dazu gewählt worden.
Noch hatte ich eben so gern die sehr freundlichen Bemer-
kungen eines achtbaren Ungenannten in Hildesheim
berücksichtigt, welche Theils eine Vergleichung des jetzigen
Bildungsstandes mit dem vor einigen-Jahrzehnten und früher
stattgehabten, Theils eine Belehrung übex Vorsicht und Klug-
heit, namentlich bei Verwaltung der irdischen Glücksgüter,
Theils eine größere Hervorhebung der Vorzüge des Bauern-
standes darinnen zu finden wünschten: allein bei der bereits
erfolgten großen Verbreitung des Buchs schien cs mir dem
Schülgebrauche mehr hinderlich als förderlich zu seyn, wenn
die spätern Auflagen von den frühern bedeutend abwichen;
weßhalb auch die statistischen Angaben, die ich in der vierten
Ausgabe nach Hassels Almanach vom Jahre 1827 abge-
ändert habe, in dieser, so wie in der zunächst vorhergehenden,
unverändert geblieben sind, zumal in so kurzem Zeitraume,
wie er zwischen der genannten und jetzigen Auflage liegt, eine
bedeutende Aenderung nicht zu erwarten war. Ueberdem dürf-
ten die von dem achtungscherthen Freunde^ in Hildesheim ge-
wünschten Zusatze ebenfalls füglich den mündlichen Belehrun-
gen zu S. 4. f. 66. .ff* 138. f. anheimgestellt werden können;
und, in sofern das Büchlein, wie der ungenannte Briefsteller
dafür halt, auch von Erwachsenen gern gelesen werden sollte,
so werden solchen gewiß auch die freundlichen Erläuterungen,
deren sie bedürfen möchten, von Predigern und Schullehrern
gern dargeboten werden. In dieser Rücksicht würde sich viel-
leicht das Büchlein auch zum Lesebuche für die Sonntags-
oder (wie ich sie lieber nennen höre) Fortbildungsschulen eig-
nen, die ich bereits in meinem „Landschulwesen" S. 17.
empfohlen habe, und die neuerer Zeit besonders im thüring-
schen Volks freunde wiederholt besprochen worden sind.
Schließlich kann ich nicht unterlassen auch hier das Ur-
theil eines verehrteu Cvllegcn über Zweck und Gebrauch eines
solchen Lese- und Lehrbuchs, welches ich bereits bei der zwei-
ten Auflage beigefügt habe, zu wiederholen, welches so lautet:
„Hat der Schullehrer mancherlei Hilfsmittel für sich nöthig,
(es war in dem Vorhergehenden von Schullehrer-Lese-Zirkeln,
so wie namentlich von dem Gebrauche der Dinter'schen Schrif-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Xt
tcn die Rede) so bedürfen seine Kinder ein Lesebuch, (Lehrbuch)
an welches der Lehrer seinen Unterricht anknüpft, und das er
als Anlaß und Gelegenheit (Leitfaden) benutzt ihnen gerade
das ihnen Nützliche von gemeinnützigen Kenntnissen mitzu-
theilen, wenn es auch nicht selbst im Buche stehen
sollte. Ein solches Buch muß, neben den Haupt- und
Grundbüchern d. h. der Bibel, dem Katechismus, dem Ge-
sangbuche, in allen Schulen eingeführt seyn, und
jedem Schulkinde, das aus der Unterklasse in die Mittel-
klasse *) tritt, in die Hand gegeben werden. Würden diesen
Buche wöchentlich seine bestimmten Stunden im Lectionsplane **)
angewiesen, z. B. drei Stunden, so hat der Lehrer Anlaß
und Beruf seinen Schulkindern die ihnen nöthigen Kenntnisse,
als Naturlchre, Naturgeschichte, Körper- und Seelcnlehre, Erd-
und Vaterlandskunde u. s. w. mitzutheilen, ohne für jede die-
ser Wissenschaften eine besondere Lehrstunde auf eine zerstückelte
Weise anzusetzen. Ein geschickter Schullehrer kann diese kleine
Encyclopädie in einem einjährigen Cursus, höchstens in an-
derthalb Jahren beendigen. Natürlich wird er seine Schulkin-
der mit der Natur, mit dem Lande, mit den Verhältnissen,
in denen sic leben, am bekanntesten machen, ***) und ist er
ein frommer Lehrer, so wird sich auch in diesem Unterrichte
Alles auf Gott, als den Mittelpunct beziehen, und den Kin-
dern erfreulich, belebend und erbaulich werden."
Und nun sei nur noch den zahlreichen Freunden und Be-
förderern dieses Büchleins herzlicher Dank, und dabei der
fromme Wunsch ausgesprochen, daß der Eingang, den es in
so vielen Schulen gefunden hat, und ferner finden.möge, für
die Bildung des heranwachsenden Geschlechts viel Heil und
Segen bringe!
Weimar den 27. März 1829.
________ Schwabe.
*) Ueber die Klasseneintheilung siehe mein: „Landschulwesen, oder
Andeutung aller die Landschule betreffenden Gegenstände, in tabel-
larischer Uebersicht. Leipzig 1ö08. S. 10. ff. und den Lectionöplau
zu S. 12.
**) In den, aus der Feder unseres verehrten College»» des .Herrn
O.-C.-R. l>. Horn geflossenen, Normalfchülplänen ist dicss
sehr zweckmässig geschehen.
***) Für mein besonderes Vaterland und dessen Schulen schrieb ich
desihalb die: Weimarische Landeskunde rc. „dritte Auflage
1828. 1 Gr." • '
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
len des Bösen vergolten wird, heißt Strafe. Eine Vor-
schrift die uns sagt, was wir sollen, oder was gut ist,
heißt ein Gesetz; die Übertretung eines Gesetzes heißt
Sünde.
Moritz war der Sohn sehr guter Aeltern, die allen
Fleiß auf feine Erziehung wendeten. Schon sein Körper wur-
de auf alle Weise gepflegt, gut genährt, gut bekleidet und
sorgfältig vor allen Gefahren behütet; dadurch wurde Moritz
gesund und stark und seine Sinneswerkzeuge versagten
ihm nie ihre Dienste, er konnte gut sehen, Horen, schme-
cken, riechen, fühlen. Aber sorgfältiger noch pflegten
die Aeltem seine Seelenkrafte, mit welchen er reichlich
ausgestattet worden war; er hatte ein lebhaftes Gefühl,
konnte trefflich merken, feine Begehrungen waren von
keinen wilden Leidenschaften geleitet, und sein Tem-
perament blieb, bei aller Lebendigkeit, doch in den Schran-
ken der Mäßigung. Doch am Herrlichsten entwickelten sich
seine Geisteskräfte, jedes Schöne und Gute und dessen
Gegentheil empfand er tief und innig, doch nicht so, daß
er nicht besonnen über Ursachen und Wirkungen, über Zweck
und Mittel hatte zu denken vermocht, vielmehr wußte
er seine Aufmerksamkeit so auf die Dinge zu lenken, daß er
jede Aehnlichl'eit witzig aufzufinden, jede Unähnlichkeit
scharfsinnig zu unterscheiden verstand, überhaupt das
Wesen jeder Sache leicht begriff, beurtheilte und Fol-
gerungen daraus zog. Damit verband er aber auch
endlich den beßten Willen für alles Gute; er war höchst
tugendhaft, was sein Gewissen; was göttliche und mensch-
liche Gesetze ihm vorschrieben, daß war fein Trachten
und Streben. Ihm wurde ein hoher Lohn; Gottes Segen,
die Liebe der Menschen, der innere Friede! —. Er war
ein glücklicher und guter Mensch. Sybille war von allem
dem das Gegentheil. Verkrüppelt am Körper war sie schon
unfähig ihre Sinnen so zu gebrauchen, wie andere ge-
sunde Menschen. Daher war auch ihr Gefühl sehr abge-
stumpft, ihr Gedächtniß schwach, und wilde Begierden
eines trübsinnigen Temperaments bewegten sie wie ein'
steter Sturln. Höherer Empfindung, und der daraus ent-
springenden rein-menschlichen Genüsse, entbehrte sie ganz,
und ihr Verstand ließ sie auf Thorheiten und Aberglau-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
54
den aller Art gerathen, die in Verbindung mit ihrer Bös-
Willigkeit das Unglück ihres Lebens machten. Denn ge-
neigt zu allem Laster, verschmähte sie jede gute Regung
des Gewissens und war jeder Sünde fähig. Die Strafe
konnte nicht außenbleiben. Sie war eben so unglücklich,
als sie unverständig und böfe war,
Kinder, wollet ihr wohl lieber dem Moritz oder der
Sybille gleichen? Vieles liegt in eurer Hand! Der Mensch
kann selbst seine körperlichen, so wie feine Seelen- und
Geisteskräfte erhöhen, vermehren, verbessern; aber ganz
hängt es von ihm ab, wie er sie anwenden und benutzen
will, und auf diese Benutzung gründet sich sein Glück,
Um glücklich in der Welt zu werden«
Gab Gott uns hoher Kräfte viel;
Sie weise nutzen ist auf Erden,
Bestimmung uns und hohes Ziel.
Durch scharfer Sinne stetes Streben
Ist unser diese ganze Welt,
Und ein erhöhtes inn'res Leben
Hebt Seelen bis zum Sternenzelt;
. Doch über jenen Himmelszelten
Schwebt hoch der stärkre Geist empor.
Empfindend, denkend, wollend ! Welten
Bringt er sich schaffend selbst hervor,
Sein Ziel ist Wahrheit, Zweck die Tugend,
Ihr weiht er Willen und Verstand,
Des Alters Weisheit, Kraft der Jugend;
So steigt er auf zum Vaterland,
Zum Vaterland, das nicht hienieden,
Zum Vaterland, das jenseits ist;
Hier sucht er nicht den wahren Frieden,
Er sucht ihn dort bei Jesu Christ,
Bei ihm, der unser aller Meister
Durch Vorbild hier und Lehre ward,
Und der ein König aller Geister
Belohnend dort der Seinen harrt, ,
Der Seinen, die bis an das Endo '
Der Tugend, wie si'ch's ziemt, getreu« '
Nun dorthin geh'n in Gottes Hände,
Wo Leid nicht «st, und nicht Geschrei« '
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
6s
Am Grab' ist Wahrheit — glaub es Sohn;
Die bunte Täuschung flieht;
Das Vorurtheil schleicht sich davon
Die Leidenschaft verglüht;
Des Goldes Zauberklang verhallt;
Der Titel-Prunk zerfließt,
Wenn dich in schauriger Gestalt
Der Knochenmann begrüßt.
Nur Menschenwohl, das du gebaut,
Folgt dir zur Grube nach.
Versüßt dir, wenn dein Scheitel graut,
Des Alters Ungemach.
Erhaben über Erdentand
Bleibt dir dein Herz genug,
Und Blumen streut des Enkels Hand
Auf deinen Aschenkrug.
Sohn, willst du, daß einst graues Haap
Dir Schmuck und Ehre sei,
So nimm das Wort des Greises wahr«
Und acht' und üb' es treu!
Sei thätig, warte deiner Pflicht,
Auch wo sie Dornen streut,
Und freue, wenn dein Auge bricht
Dich deiner Redlichkeit.
3. Der Zufriedene.
Wohl dem, der in der Welt zufrieden,
Und einig mit sich selber lebt!
Ihm ist ein großes Gut beschieden,
Wornach der Thor vergebens strebt.
Er sieht mit ruhigem Gefühl
Des Lebens buntes Gaukelspiel.
Ihn kümmert nicht, das Andre haben,
Was er ohn' allen Neid entbehrt,
„Der Himmel hat der guten Gaben
— So denkt er — mir genug bescheert."
Sein Herz, der Tugend sich bewußt,
Ist ihm genug zum Glück, zur Lust
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]