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1. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. uncounted

1841 - Solingen : Amberger
Vorrede. H^iebe zum Vaterlande und glorreichen Fürstenhause bewog den Verfasser, die vorliegende Arbeit zu beginnen und half ihm, sie zu vollenden. Er wünschte zu gleicher Liebe, die ihn bei der Jahre lang fortgesetzten Arbeit beseelte, zu ermuntern, indem er, in synthetischer Folge, in der I. Abtheilung das Vater- land der Rheinländer geschichtlich und geographisch, bald mehr, bald weniger ausführlich, darstellte, so wie die ausgezeichneten Personen desselben nannte; in der Ii Abtheilung die Beschrei- bung der übrigen Provinzen und des Staates im Allgemeinen, in der Iii. Abtheilung in möglichst gedrängter Darstellung die brandenburgisch-preußische Geschichte mittheilte und namentlich die Reihe der Regenten vorführte, welche, aus dem erlauchten Hause Hohenzollern stammend, die Macht und das Ansehen des Landes zu fördern stets bemüht waren; wie, unter andern, der große Kurfürst den Staat befestigte, erweiterte und dessen Unabhängigkeit vorbereitete; wie seine Nachfolger den Glanz des Königreichs gründeten; wie Friedrich Wilhelm Ih., der beste der Könige, den Staatshaushalt ordnete, den Grund zu innern: Wohlstände legte, der Erziehung des Volks besondere Aufmerksamkeit widmete, und wie endlich unser hoher innig verehrter Herr und König Friedrich Wilhelm Iv., das Bestehende im Auge behaltend, Kunst und Wissenschaft, Handel und Gewerbe, ja, alles Schöne, Gute und Erhabene befördert.

2. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 3

1841 - Solingen : Amberger
> I. Die Heimath. 1) Die Schule. Benennung und Zweck derselben, der Eigen- thümer, der Erbauer und die Zeit der Erbauung. 2) Der Wohnort (die Stadt, das Dorf). Theile desselben: Straßen, Plätze, öffentliche und Privat-Gcbäude; Bestim- mung der Lage, der Theile des Wohnorts nach den vier Haupt- und vier Neben-Weltgegendew Z) Die Umgebung des Wohnortes. Die Richtung der Land- straßen und Wege, der Lauf der Flüsse und Bäche, die Höhe der Berge. 4) Die Bewohner des Wohnortes. Die Beschäftigung, der Stand und die Lebensweise derselben, Confessions-Unter, schiede, Sitten und Gebräuche; Gemeinde-Vorstand, obrig- keitliche Personen, Richter, Pollzeibeamten, Bürgermeister, Kirchen- und Schulbeamten. 5) Die Thiere. Beschreibung der Hausthiere und der einhei- mischen wilden Thiere. 6) Die Pflanzen. Beschreibung der angebauten und der vor- züglichsten wildwachsenden Pflanzen. 7) Der Boden. 8) Die Geschichte des Wohnortes. Entstehung desselben, merk- würdige Begebenheiten, bedeutende Personen. 9) Die Bürgermeisterei, zu welcher der Wohnort gehört. Be- nennung, Theile, Größe, Häuser, Einwohnerzahl und Grenzen derselben. 1*

3. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 4

1841 - Solingen : Amberger
4 Ii. Die Kreise. Sie haben ihren Warnen von dem Orte, in welchem der Landrath wohnt, oder sein Bureau hat. Derselbe leitet die An- gelegenheiten vieler Bürgermeistereien, die einen Kreis bilden, und ist zwischen den Vorstehern derselben und der Königlichen Regierung die Mittelbehörde. Kreise -es Regierungsbezirks Düsseldorf. 1. Der Kreis Düsseldorf, auf der rechten Rheinseite liegend, gränzt gegen O. an den Kreis Elberfeld, gegen S. an den Kreis Solingen, gegen W. an den Rhein, der ihn von den Kreisen Krefeld und Neuß scheidet, und gegen N. an den Kreis Duisburg. Seine Größe beträgt 157,988 Preuß. ^Morgen oder 7 üm. mit 67,871 Einw. Aufjeder Um. wohnen durchschnittlich 9696 Menschen. Er liegt unter dem 51" nördl. Breite und dem 24" östl. Länge. Die östliche Hälfte des Kreises besteht aus niedrigen Höhen, 400 — 500 F. über der Meeresfläche erhaben; am Fuße des Höhenzuges befinden sich Moorgründe und Torflager. Die westliche Hälfte ist durchgän- gig eben. Die Flüsse des Kreises sind: Rhein und Ruhr; klei- nere: Anger, Düssel, Urden-, Schwarz-, Itter-, Reider-, Kittel- und Hünerbach. Der Rhein tritt oberhalb der Urdenbach, am Ausleger, in den Kreis, bespült seine westliche Grenze und ver- läßt ihn bei Eichelskamp. Seine Breite beträgt abwechselnd 700 — 1800 F., und die Tiefe bei der Neustadt, dicht bei Düsseldorf, 60 — 70 F. Zu Düsseldorf führt eine fliegende Brücke über denselben, doch beabsichtigt man, an deren Stelle eine stehende zu errichten. Zu Kaiserswerth, Vollmerswerth, Hamm führen

4. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 7

1841 - Solingen : Amberger
7 Köln, 1176: Elberfeld und Helechen, von dem Grafen Heinrich von Hückeswagen: Hückeswagen, und von Arnold von Tyvern, dessen ganzes Erbe am Rhein: Holthausen, Düsseldorf, Buske, Kraut, Hofen, Eickenbüren, Monheim, Hongen, Himmelgeistund alle Güter an der Anger. Der große Duisburger Wald, der sich bis Anger- mund, Ratingen, Erkrath und Kettwig vor der Brücke erstreckte und wozu die Forsten Lintorp, Sarne (jetzt Saarn), Stockum, Deren- dorf, Ratingen, Flingern, jetzt die Feldmarken gl. N. gehörten, war kaiserlicher Bannforst. Der Ap, an der Straße von Düssel- dorf nach Natingen, kommt noch 1103 als kaiserlicher Kammer- forst vor. Engelbert wurde von einem Magyar auf der Rück- kehr aus dem Morgcnlande 1193 erdolcht. Sein Sohn Adolph V. folgte ihm und erhielt vom Könige Otto Iv. 1198 die Stadt und die Burg Ratingen; 1219 fiel er im heiligen Lande vor Da- miette, und mit ihm erlosch das erste bergische Grafengcschlecht, im Mannsstamme. 2n der Heimath hinterließ er eine einzige Tochter, Irmgard, die mit Heinrich, dem ältesten Sohne des Herzogs von Limburg, vermählt war, dessen Ansprüchen auf Berg sich der berühmte Erzb. Engelbert von Köln widersetzte. Dieser hatte während Adolphs V. Kreuzzug die Verwaltung der berg. Grafschaft geführt und wollte dieselbe nicht abtreten. Durch Vergleich erhielt Irmgard und ihr Gemahl eine jährliche Geldrente, und Engelbert regierte sein Bisthum und Berg vor- trefflich bis zu seinem Tode. Er wurde am 7. Rov. 1225 von Friedrich von Isenburg erschlagen.*) Irmgard gelangte zum Besitze des Landes, und ihr Gemahl Heinrich Iv. von Limburg und als Graf von Berg Heinrich I. kaufte 1244 vom Grafen von Ravensberg Barmen, und erbte nach seines Vaters Tode das Hcrzogthum Limburg. Er vertauschte nun das alte bergische Wappen, welches einen mehrmal gezahnten Balken führte, mit dem Limburgischcn, einem rothen Löwen mit blauer Krone im silbernen Felde, und starb am 7. Nov. 1244 auf seinem Schlosse zu Lennep. Seine Gemahlin folgte ihm in der Negie- rung, und sein Sohn Adolph Vi. gelangte zur Grafschaft von dem Berge, und Walram, der jüngere Bruder, erhielt Limburg. 2m 2ahre 1255 legte Adolph mit seinem Bruder den Grund- stein zu der jetzigen Altenberger Klosterkirche. 1257 kam er auf einem Turniere zu Neuß ums Leben, und seine Gemahlin Mar- garethe von Hochsteden, schritt mit dem Dynasten von Hückes- wagen zur zweiten Ehe, und starb 1314 in einem mehr als *) Siche Kreiö Duisburg, Abtei Werden, Isenburg.

5. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 12

1841 - Solingen : Amberger
12 Düsseldorf zwischen den Verbündeten zu einem Wortstreit, der damit endete, daß der Kurfürst dem Pfalzgrafcn eine Ohrfeige gab. Der Zorn über diese Beleidigung soll hauptsächlich des letzter» im Jahr 1614 erfolgten Uebertrjtt zur katholischen Reli- gion veranlaßt haben. Er wußte darauf (1614) die Branden- burger aus Düsseldorf zu entfernen, und ließ die Befestigungen schnell Herstellen. Ein Versuch der Brandenburger und Hollän- der, die Stadt zu überrumpeln, mißlang. Im August desselben Jahres rückte eine ansehnliche Macht Kaiserlicher und Spanier, mit denen sich der Pfalzgraf durch seinen Religionswechsel be- freundet hatte, heran, zerstörte Mülheim am Rhein, und besetzte alle festen Städte. Später, nachdem 1618 der 30jährige Krieg ausgebrochen war, bereuten die beiden Fürsten ihre Veruneini- gung, und versuchten 1624 eine friedliche Theilung, nach welcher diese Länder in einem steten Bunde bleiben und ihre gemein- schaftlichen Privilegien behalten sollten, Kleve, Mark und Ra- vensberg aber dem Kurfürsten von Brandenburg, Jülich, Berg und Ravenstein mit den brabantischen und slandernschen Gütern dem Pfalzgrafen von Neuburg zugetheilt wurden. Doch gelang es ihnen nicht, die Schrecknisse des Krieges zu beseitigen. Im Jahre 1628 sandten die in Düsseldorf versammelten Landstände eine Deputation an den Kaiser, mit der Bitte, um Hülfe gegen Freund und Feind, die im Lande bausetcn. Der Kaiser nahm das Gesuch gnädig auf, und sandte — Tilly, den berüchtigten Zerstörer Magdeburgs, um die streitigen Länder zu besetzen. Die zügellosen Horden dieses Generals kamen nur zu bald, und requirirten und plünderten auch in der Umgegend von Düssel- dorf; vergeblich beschwerte sich der Pfalzgraf beim Kaiser. 1629 wurde der erwähnte Vergleich verlängert und 1630 nöthigte der Gang des Krieges einen Theil des Tilly'schen Korps, die Gegend wieder zu verlassen. Aber die Folgen, erschöpfte Lan- deskassen und allgemeine Armuth, blieben noch lange fühlbar. Kaum hatte sich Düsseldorf ein wenig erholt, als 1640 (also noch während des 30jährigen Krieges) durch Religionsstreitig- keiten veranlaßt, auf's neue -große Scharen kaiserlicher Kriegs- völkcr einrückten, und auch in den beiden folgenden Jahren mußte Düsseldorf durch Einquartierung besonders viel leiden. 1647 verlängerte man abermals den Erbvergleich, doch fing, nach Be- endigung des 30jährigeu Krieges durch den Westphälischen Frie- den (1648), der alte Erb- und Religionsstreit mit Brandenburg wieder an. 1651 standen beide Fürsten, nämlich der Kurfürst und der Pfalzgraf, sich feindlich gegenüber; die Brandenburger streiften bis Pempelfort, lind wenn cs auch bald darauf in Düs-

6. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 16

1841 - Solingen : Amberger
16 und Burbach ausgenommen) über das Fürstenthum Hadamar, über die Herrschaften Westerburg, Schadeck und Bilstein, und den auf dem rechten Ufer der Lahn gelegenen Theil der eigentlich sogenannten Herrschaft Runkel zugewiesen. Der übrige Theil der Nassau-Oranienschen Erblande wurde dem Herzog vonnassarl- Usingen und dem Fürsten von Nassau-Weilburg übertragen. Zur Verbindung des Herzogthums Kleve mit den Besitzungen an der Nordseite wurde dem Großherzog durch die Staaten des Fürsten von Salm eine Straße eingeräumt und die innerhalb des neuen Gebiets eingeschlossenen ritterschaftlichen Güter mit voller Lan- dcshoheit in Besitz genommen. Dem noch bestehenden Vertrage von 1796 und 1801 ungeachtet, wurde die Demarkationslinie gegen Preußen überschritten und die Stifter Essen, Werden und Elten durch militairische Besetzung dem preußischen Staate entzogen und durch eine Bekanntmachung vom 4. Nov. 1806 die Besitzergreifung urkundlich vollendet, jedoch spater dem Groß- herzog vertragsmäßig überwiesen; und zwar in Folge des Tilsiter Friedens vom 9. Juli 1807, nach welchem auch die Stadt Dort- mund und der königl. preuß. Antheil an Lippstadt, der im Jahre 1803 an Preußen gekommene Theil des Hochstiftes Münster, die Grafschaften Lingen und Tecklenburg und die Suverainitätsrechte über die Grafschaft Limburg und die Herrschaft Rheda dem Großherzogthum Berg zugegeben wurden. Durch die am 15. Juli 1808 erfolgte Beförderung des Großherzogs Joachim zum König von Neapel ging das Großherzogthum an Frankreich über und wurde am 31. Juli 1808 durch die kaiserlichen Com- missäre Beugnot und Belleisle in Besitz genommen und die Un- terthanen ihres Eides am 17. August 1808 von Joachim ent- bunden. Das Land wurde jetzt im Namen Napoleons und für dessen Rechnung verwaltet, durch das im kaiserlichen Pallaste der Tuillerien vom 3. März 1809 erlassene kaiserliche Decret aber an Louis Napoleon, Sohn des Königs von Holland, übertragen, während dessen Minderjährigkeit der Kaiser sich die vormund- schaftliche Verwaltung vorbehielt. Während der Verwaltung am Ende des Jahres 1810 trennte Napoleon den größten Theil des Fürstenthums Münster mit den Gebieten von Tecklenburg, Lin- gen, Steinfurt, Bentheim, Horstmar und Rhema-Wolbeck von dem Großherzogthum Berg und vereinigte solche mit Frankreich (dem Lippe-Departement). Dagegen vereinigteer am 29. Jan. 1811 das Best oder die Grafschaft Recklinghausen und den süd- lichen Theil des Gebiets von Dülmen, zwischen der Lippe und Stever gelegen, mit dem Großherzogthum Berg. Dasselbe sollte für seine Verluste durch eine Anweisung auf die Erträge des

7. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 17

1841 - Solingen : Amberger
17 französischen Grenzzoneö entschädigt werden, welche jedoch nicht erfolgte. Am 1. Nov. 1811 kam die Kaiserin von Frankreich, der Kaiser Napoleon selbst aber am folgenden Tage von Wesel aus, in Düsseldorf an. Beide besuchten das Schloß zu Ben- rath, und die Kaiserin bestieg am 3. den Grafenberg und besah das Hans Noland; am 5. reiseten dieselben nach Köln. Als die Vernichtung der gegen Rußland geschickten großen fran- zösischen Armee bekannt geworden war, entstand im Bergischen im Jan. 1813 ein Aufstand des Volks, das sich der Militair- aushebnng widersetzte. Schon war dieser Aufstand größtentheils gedämpft, als der französische General Lemarois in Düsseldorf eintraf, die Provinz in Militairzustand erklärte, und zur völligen Wiederherstellung der Ruhe eine sogenannte mobile Kolonne aus- sandte. Mehrere Derjenigen, welche sich an den Unruben bethei- ligt hatten, wurden darauf in Düsseldorf durch ein Prevotalge- richt verurtheilt, und gleich füselirt. In diesem Zeitpunkte erschien das berüchtigte kaiserliche De- kret von Nossen, in Folge dessen auch in Düsseldorf eine große Quantität von Kolonial- und englischer Fabrik- und Manufac- turwaaren confiscirt und auf dem Kascrnenplatze verbrannt wurde. Ludwig Napoleon kam nicht zur Regierung, denn ehe seine Großjährigkeit eintrat, löseten sich die französisch-bergischen Ober- bebörden, in Folge der siegreichen Befreiungsschlacht und der An- näherung des Kriegsschauplatzes, auf. In den ersten Tagen des Nov. 1813 kam ein Theil der bei Leipzig geschlagenen französischen Armee, unter den Befehlen des Generals Rigault, in Düsseldorf an, und zog durch das Anrücken der Verbündeten veranlaßt, am 10. desselben Monats, Mittags 12 Uhr über den Rhein, nachdem dieser noch vorher eine schwere Contribution gefordert hatte. Nachmittags 4 Uhr verlie- ßen die letzten Franzosen, ihm folgend, die Stadt. Am Abend desselben Tages, gegen 8 Uhr, zogen die ersten Alliirten (10 Kosacken), vom Korps des General-Lieutenants St. Priest in Düsseldorf ein, denen bald preußische Kavallerie folgte, welche mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus empfangen wurde. Die Heere der Verbündeten nahmen nun Anfangs Nov. 1813 von dem Großherzogthümberg und dem Lippedepartement Besitz. Die rechtmäßigen Fürsten traten wieder die Regierung der Län- der an, welche ihnen durch französische List und Uebermacht ge- nommen waren. Nach einer, im Aufträge des Generals vonbü- low, vom Major von Arnim am 10. Nov. 1813 erlassenen Verord- nung, verwalteten die öffentlichen Beamten und zwar die Maires 2

8. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 18

1841 - Solingen : Amberger
48 unter dem Namen von Bürgermeistern, die Unterpräfekten von rano. rächen, und die Departements-Präfekten von Landes-Direktoren in den durch den Frieden von Tilsit abgetretenen preußischen Pro- vinzen, ihr Amt fort. Am 18. Nov. ernannte er eine proviso- rische Regierungs-Kommission, und am 25. desselben Monats trat der Generat-Kommissair der Westphälischen Provinzen, Freiherr von Winke an die Spitze derselben. Er errichtete in Verbindung mit dem Generalmajor von Heister ein provisorisches Generalqou- vernement der Provinzen zwischen Weser und Rhein, welchem das französisch gewesene Lippe- und das bergische Rhein-Depar- tement untergeordnet wurden. Den nicht auf Grund Besitz- standes von 1806 zurückgenommenen Ländern wurde der Mi- nister von Stein als Generalgouverneur von den verbündeten Mächten vorgesetzt. Die altbergischen Bestandtheile des Groß- herzogthums Berg mit den angränzenden Herrschaften verwaltete der am 13. Nov. 1813 als General-Gouverneur zu Düsseldorf eingetroffene russische Staatsrath Justus Grüner provisorisch. Der Aufruf der Behörden, an dem Befreiungskriege Antheil zu neh- men, fand unter den Bewohnern lebhaften Anklang; die männ- liche Jugend folgte, in neugebildete Jäger- und Landwehrkorps gestellt, den verbündeten Heeren nach Frankreich. Die Auszie- henden wurden gerüstet, die Verwundeten und Erkrankten gepflegt, und freiwillige Beiträge reichlich gespendet. Die Liebe zum Vater- lande zeigte sich der großen Zeit würdig und erschien im glän- zendsten Lichte. Das Herzogthum wurde von den verbündeten Mächten auf dem Congresse zu Wien an Se. Majestät den Kö- nig von Preußen abgetreten und von Allerhöchst demselben am 5. April 1815 in Besitz genommen; am 15. Mai erfolgte zu Aachen die Huldigung. Zufolge Verordnungen vom 30. April und 21. Juni 1815 traten an die Stelle der General-Gouver- neure die Oberpräsidenten Sack zu Aachen und von Vinke zu Münster. Am 4. Febr. 1814 trat der Prinz Alexander von Solms-Lich als Nachfolger des Staatsraths Grüner, am 1. Juli 1814 aber wieder der letztere als General-Gouverneur ein, wel- cher am 15. Juli 1815 die Leitung an den General-Gouverneur des Nieder- und Mittelrheins, Staatsrath Sack, übergab. Aus den bis dahin von den General-Kommissionen von Aachen, Düs- seldorf und Münster verwalteten Ländern gingen am 22. April 1616 die Regierungsbezirke Düsseldorf und Kleve hervor, wel- cher letztere Regierungsbezirk durch den königl. Befehl vom 26. Mai 1821 aufgelöset und mit dem von Düsseldorfam i. Jan. 1822 vereinigt wurde, der jetzt in 13 Kreise eingetheilt ist. Die Stadt Düs- seldorf, der alte Sitz der Regierung der Herzogthümer Jülich und

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20 Wilhelm, der vom Jahre 1690—1716 regierte, erbaute. Irr neuerer Zeit ist die Stadt bedeutend vergrößert worden, und die schönste Straße ist die mit Linden bepflanzte Friedrich-Wilhelms- straße. Des Ortes Düsseldorf, den Graf Adolph Vh. von Berg 1288 zur Stadt erhob und mit Mauern und Graben umgab, wird zuerst im Jahre 980 erwähnt. Im Jahre 1002 sollte hieselbst eine Fürsten-Versammlung, namentlich der vom Rhein, um der Wahl Heinrichs von Baiern zum Kaiser entge- gen zu arbeiten, gehalten werden; sie kam aber nicht zu Stande. Graf Engelbert (1170 —1193) erwarb die zu Düsseldorf und in der Umgegend liegenden Befltzungen von dem Dynasten Arnold von Tyvern. Der ebengenannte Graf Adolph Vii. stiftete im Jahre 1288 mit Erlaubniß des Pabstes Nikolaus Iv. nach der Schlacht von Worringen, die Collcgiatkirche und ein Stift von 12 Chor- herrn. 1595, unter Johann Wilhelm, hatte die Stadt bereits Brustwehren, und unter Kurfürst Karl Philipp wurde sie 1732 zur Festnug erhoben; 1614 besetzte sie der spanische General Spinola als kaiserlicher Kossnnissarius; im 30jährigen Kriege und im spanischen Erbfolgekriege, hatte sie viel zu leiden. 1624 wurden hier zufolge Vertrag von Xanten zwischen dem Kur- fürsten von Brandenburg und dem Pfalzgrafen von Neubnrg, 1629 über die Jülich-Ktevische Erbschaft Traktate, 1647 und 1673 Vergleiche über die Rcligionöverhältnisse dev dazu gehöri- gen Länder abgeschlossen.*) Bis zum Tode des Kurfürsten Jo- hann Wilhelm (1716) war Düsseldorf vom 15. Jahrh, an, die Residenz der Landesherru. 1757, im 7jährigen Kriege, besetzten die Franzosen die Stadt, die sie aber am 7. Juli 1758, bald nach der Schlacht von Krefeld, nachdem sie von den Ver- bündeten berannt, bombardirt und durch Kapitulation eingenom- men war, verließen und den Hanoveranern übergaben, welche sie aber, durch den Wechsel der Ereignisse gedrungen, am 10. Aug. desselben Jahres wieder räumten. Im Mai 1759 nahm der Marschall Contades in Düsseldorf sein Hauptquartier, und ließ die Stadt aufs neue befestigen. Im folgenden Jahre lag Ge- neral St. Germain mit einem großen Korps in derselben; 1761 leitete von dort der berühmte Prinz Soubise die Operationen seiner Armee 1794 wurde sie so heftig von den Franzosen, un- ter Bernadotte, beschossen, daß das Schloß, der Marstall und ein Theil der Stadt größtentheils in einen Schutthaufen ver- wandelt wurden. Am 6. Sept. 1795 wurde die Stadt den Franzosen übergeben, die bis Ende Mai 1801 im Besitze der- ') Siehe vorstehende Geschichte von Berg.

10. Vaterlandskunde, ein geographisches-geschichtliches Handbuch, zunächst für die Bewohner der Preußischen Rhein-Provinz - S. 23

1841 - Solingen : Amberger
25 120 Arb., 1 Bleiweißfabr., 1 Fabr. für gereinigtes Del, 1 Eisengieße- rei, 1 Haardamast-, 1 Wollstreichenfabr. mit 100., zusammen 1021 Arbeitern, mehrere Banquierhäuser mit 6 Mill. Thlr. Umschlag. Der Handel von Düsseldorf hat sich in letzterer Zeit bedeutend gehoben und besteht aus den Handelsartikeln Getreide, Wein, Kalk, Steinkohlen, Wolle, Kolonial-Waaren, Seide, Sammet, Leder, Möbeln, Düsseldorfer Senf u. m. a., größtentheils aber in Kommission und Spedition. Die Lage der Stadt, ihr Hafen und Freihafen, die Dampfschifffahrt, und die ihrer Vollendung entge- gensehende Eisenbahn nach Elberfeld befördern den Handel Düssel- dorfs nicht wenig. Die Stadt ist besonders, durch die sie umgeben- den Gärten sehr freundlich und angenehm. Unter diesen zeichnen sich der botanische Garten, die neuen Anlagen und der auf der Nordseite gelegene sehr schöne Park, der Hofgarten, aus, vom Grafen von Goldstein unter Karl Theodor angelegt; in dem- selben liegt der Jägerhof, seit 1821 Residenz des Prinzen Fried- rich von Preußen. Mehrere Kunststraßen von Düsseldorf nach Aachen, Köln, Wesel, Münster, Elberfeld rc. führen durch den Kreis. Unter den vielen merkwürdigen Männern Düsseldorfs aus früherer Zeit, verdienen genannt zu werden: Joh. von Düsseldorf, Karmeliter-Prior zu Strasburg, Verfasser mehrerer theologischer Schriften; der Leibarzt des Herzogs von Jülich und Berg, Joh. Wier, geboren 1515 zu Grave, f 1588, war ein berühmter medizinischer Schriftst.; Adolph Lamp, 1553 Rector der Schule zu Goslar; am Gymn. stand der gelehrte Philol. und Schriftst. Franz Fabriz aus Düren, t 1578; Martin Hundius geb. in Düsseld. seit 1657 Prof, der Theol. zu Duisburg, 1° 1666. Ferner wurden in Düsseldorf geb.: Der fromme Dichter Joh. Georg Jacobi, geb. 1740, studirte 1758 in Göttingen, wurde später Prof, der Philos. und Beredsamkeit in Halle, ferner Kanonikus in Halberstadt, 1784 Prof, der schönen Wissenschaften zw Frei- burg, f 1814. Von ihm wurde Wilhelm Heinse, geb. bei Ilme- nau 1749, i. I. 1776 nach Düsseldorf berufen, der aber 1780 nach Italien ging. Der berühmte Philos. Friedr. Heinr. Jacobi, geb. 1743 sollte in Genf die Handlung erlernen, trennte sich jedoch nicht von den Wissenschaften, und bewohnte von 1760 — 1794 Düsseldorf. Während des Revolutionskriegs wohnte er zu Hamburg, Eutin, Wandsbeck, wurde-1804 Präsident der Wis- senschaften zu München und t das. 1819 den 10. März; der Bruder, Staatsrath H. Arnold Jacobi, lebt zu Pempelfort, in der Nähe des prinzlichen Schlosses, und schrieb über Staats- kunde und Staatsrecht; der letzte Großmeister des Malteser-Or-
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