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1. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. VII

1889 - Gotha : Stollberg
Vorwort. „Ich bin der Meinung, dag rin Lehrer, der nicht weiter als bis zur Heimatkunde, aber recht gründlich mit den Schülern gegangen ilt, ihnen etwas bei weitem Wichtigeres beigebracht hat, als der, welcher seine Schüler alle Hauptstädte der Erde auswendig lernen lätzt, und ihnen von Griechen und ^Römern etwas erzählt, während sie alle Dinge ihrer Heimat unbeachtet lassen. Durch eiu genaues Rennen der Heimat entsteht keine heimatlich? Engherzigkeit, die den Boden als einen Gott ver- ehrt, sondern nur rin volkstümlicher Sinn bildet stch aus." Harnisch. vorliegendes Büchlein soll ein l^ülfsbuch für den Lehrer sein, indem es den Stoff für den Unterricht in der Heimat- kunde vom Herzogtum (Loburg wohlgeordnet und in über- sichtlicher Zusammenstellung darbietet. Es will aber auch den Schülern der oberen Klassen, wo der heimatliche Unter- rieht nur wiederholungsweise auftritt, als geeignetes Lese- und Wiederholungsbuch dienen. Wenn vielleicht auch nicht überall das gebotene Material in dem hier gegebenen Umfange behandelt werden kann, so ist doch bei der Anordnung des Stoffes leicht eine den örtlichen Verhältnissen entsprechende Auswahl zu treffen, und wird der praktische Lehrer mit leichter Mühe den vor- liegenden Stoff in passende geistige Nahrung für seine Schüler umzuwandeln und zu verwerten wissen, und diese

2. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. IX

1889 - Gotha : Stollberg
— Ix — Bei 6er Abfassung des Büchleins wurden die zuverlässigen Angaben der folgenden trefflichen und für weitere tiefere Studien in der Heimatkunde vorzugsweise geeigneten Werke benutzt: Staatshandbuch und Geographisches Grtslexikon für die Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha. Leipzig, Ferdinand Thieme. 2. Coburg, Stadt und Dcstc nebst Umgegend von Karl Friedrich Wittmann. (Loburg, Riemannsche Buch- Handlung. 3. Land und Stadt (Loburg. Ein Führer durch (Loburg und seine Geschichte von Salomon Reißenweber. (Loburg, ^Neuselsche Buchhandlung. Geographische und geschichtliche Bilder aus Thü- ringen für Volksschulen von (Dtto Bräunlich. 3cna/ Hermann Dabis. 5. Reisehandbuch durch Thüringen von Schwert und Ziegler. Leipzig, Bibliographisches Institut. 6. Wandkarte des Herzogtums Coburg von Hellfarth. Verlag bei Hellfarth in Gotha. 7. Hermann Wettig. Die schönsten Sagen und histori- schen Erzählungen des Herzogtums Gotha. Zugleich Anhang und Ergänzung zu Wettigs „Kleine Heimat- kunde des Herzogtums Gotha" für Schule und Haus be- arbeitet. Preis \ 2tt. 50 Pf. Gotha, Karl Gläser. 8. Topographisch-historische Beschreibung der Rund- ficht vom Aleinen Gleichberg von A. Schroot in Hild- burghausen. Selbstverlag des Verfassers. 9- Hermann Wettig. Der Sagenkranz der Wartburg. Gotha, Verlag von Stollberg.

3. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 2

1889 - Gotha : Stollberg
— 2 — und Königsberg), 5 Marktflecken (Hofstetten mit Sonnefeld, Meeder, Ganerstadt, Gestungshausen und Nassach), 137 Dörfer, 28 Weiler, eine Beste, 12 Schlösser, 53 einzeln gelegene Höfe, Mühlen und Fabriken verteilen. Diese Ortschaften bilden: 1. Vier Stadtbezirke: Coburg mit der Beste, Festungshof und Kürengrund; Neustadt, Rodach und Königsberg in Franken. 2. Einen Landratsamtbezirk: Coburg mit den Landbezirken der Amtsgerichte Coburg, Neustadt, Rodach, Sonnefeld und Königsberg in Franken. Iii. Gebirge. Das Herzogtum Coburg berührt mit seinem nordöstlichen Teile den Südfuß des Thüringer Waldes. Es ist ein südlich dem Thüringer Walde vorgelagertes, wellenförmiges, höchst anmutiges Hügelland. Die höchsten Erhebungen dieses Hügellandes sind: 1. In der Umgebung Coburg«, a. Links der Jh. (Linkes Jtzufer): Der Festungsberg mit der Beste (Hohe Bastei: 458 m). In unmittelbarer Nähe erblickt man den Festungshof, hinter welchem der „Fürwitz" liegt, von welchem aus Wallen- stein im 30 jährigen Kriege die Beste beschoß. Seine Fortsetzung findet er in dem Bausenberge. Dieser bewaldete Höhenzug liegt östlich von Coburg. Er besitzt eine reiche Flora. Auch wachsen hier verschiedene Arten von Beeren, sowie eßbare Schwämme. (Teufelskanzel.) Südöstlich von diesem Berge breitet sich die Branden st einsebene (412 m hoch) aus und zieht sich bis zum Eckardtsberg. Dieser hohe Berg ist mit einem Aussichts- türm gekrönt, und beträgt seine Höhe mit demselben 432 m. Er besteht aus weißem Sandstein, und nur der Gipfel ist Kalk. An seinem Ost- und Westabhange befinden sich so- genannte „Berge", d. s. an Bergen gelegene Obstgärten (Walnußbäume). (Sage von Peter Eckardt.) Nördlich wird die Brandensteinsebene durch deu „Röguerberg" abgegrenzt, welcher ziemlich steil nach dem Dorfe Rögen abfällt. Er ist 452 in hoch.

4. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 3

1889 - Gotha : Stollberg
Der Buchberg (421 m hoch), reich an Beeren, südlich vom Eckardtsberg. Der Grub er st ein (Grüberstein), südlich vom Buchberg zwischen Ketschendorf und Grub. Wie liegen diese Berge von Coburg aus? b. Rechts der Jtz. (Rechtes Jtzufer): Der Marschberg (363 m hoch) bei Wüsteuahoru. (Ver- guüguugsort der Coburger.) Die Hohe Fichte und der Silberschlag (403 m hoch) bei Ahorn, südlich vom Marschberge mit herrlicher Aussicht auf Stadt und Beste Coburg. Von Ahorn aus führt uns eine gute Chaussee nach dem Hohenstein, einem mit präch- tiger Waldung bestandenen Berg, dessen Spitze mit dem dem Freiherrn von Jmhos gehörigen Schlosse, welches von Herr- lichen Parkanlagen umgeben, gekrönt ist. (Aussichtsturm). Ein kürzerer Weg von Ahorn aus sührt über den Schneidersberg. Der geradeste Weg nach dem „Hohenstein" von Coburg aus führt uns durch das Weichengereuth, über den Ahrens hü gel, am steinernen Tisch vorbei nach Ahorn und über den Schneidersberg. Nördlich vom Marschberg erhebt sich der Judeuberg (386 m hoch), über welchen die Fahrstraße nach Ummerstadt und Heldburg an den Plattenäckern und dem Himmels- acker (Häuschen) vorüber führt. Nördlich vom Judenberg erhebt sich der Adamiberg, ein steiler, mit Villen und hübschen Gärten gezierter Berg. Er liegt dem Bahnhofe gegenüber. Auf ihm befindet sich ein Garten- haus, in welchem der Dichter Jean Paul in den Jahren 1803—1804 gern weilte und dichtete. Nördlich vom Adamiberg erstreckt sich die B u ch l e i t e (409 m hoch). Nordöstlich von dieser befindet sich der Gold- berg bei Neuses (330 in hoch). Von demselben genießt man eine prächtige Aussicht auf Stadt und Beste Coburg. Auf diesem Berge befindet sich zwischen Bäumen versteckt das Rückerts-Hänschen, in welchem der Dichter an schönen Nachmittagen mit besonderer Vorliebe verweilte und den „Liebesfrühling" dichtete. Der Berg besitzt eine reiche Flora. Von ihm aus erreicht man in kurzer Zeit das Herzogl. Lust- schloß Callenberg, gelegen auf dem 377 m hohen Callen- berg (Musterwirtschaft).

5. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 4

1889 - Gotha : Stollberg
— 4 — Nach welchen Himmelsrichtungen mußt du gehen, wenn du von Coburg aus diese Berge besuchen willst? 2. Im weiteren Umkreise Coburgs: Parallel laufend mit dem Thüringerwalde die Langen Berge. Als höchster Punkt im Lande gilt die Sennigshöhe, resp. Eggenschlag bei Rottenbach (526 mhoch) zwischen Tremers- dorf und Rottenbach in der Nähe der meiningischen Grenze. (Abhaltung des gefechtsmäßigen Schießens seitens des Militärs; Hünengräber). An die langen Berge schließen sich die Lauter- berge au, welche in das Lauterthal abfallen: Hühnerberg am linken Lauterufer (reich an Orchideen), Rö fers köpf am rechten Lauterufer bei Tiefenlauter und Jägersberg bei Neu- kirchen (486 in hoch) am rechten Lauterufer. Die nächste Er- höhung bilden die Berge bei Taimbach: Hohe Schwenge (5o1 m hoch — Lauterburg). Weiter nach Osten erstreckt sich der Mönchrödner Wildpark bis zu den Bergdörfern, dann hinüber nach Neustadt in das Rödenthal. Die Berge ans der linken Seite des Rödenthals sind: der Mupperg bei Neustadt a. d. Haide (501 m hoch), der Eulm (461 m hoch), Teutersberg, Stiefvater (geru besuchter Aussichtspunkt der Coburger) und der Weinberg bei Mönchröden. Als letzter Ausläufer des fränkischen Juras zieht sich in das Coburger Land die Tiereller bei den Eichensdörsern: Watzendors, Gossenberg und Neuses a. E. Im Osten von Coburg erheben sich eine Menge von ein- zelnen Kuppen. Die wichtigsten davon sind der Fechheimer- berg bei Fechheim, der Fürtherberg bei Fürth und der Plestner Berg bei Plesten (447 m hoch). Die Nassacherhöhe in der Enclave Nassach. Die Enclaven Königsberg und Nassach werden zum Teil von Anslänsern der Haßberge berührt. Der höchste Gipfel dieses mauerartig von Nordwesten nach Südosten streichenden Bergzuges ist 511 m hoch. Im Süden reichen bis an das Land die Banzerberge. Die Coburger Höhenzüge zeigen teils Keuperboden, teils Kalk- stein-, teils bunte Sandsteingebilde. Zwischen Nettstadt und Heubisch giebt es auch Torf. Außerhalb des Laudes liegen noch folgende bemerkenswerte Höhenzüge: Die Gleichberge bei Römhild im Herzogtum S.-Meiningen sind eine Zwillingsgruppe von Basaltbergen, die sich auf der

6. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 6

1889 - Gotha : Stollberg
- 6 — Strecke von 15s km (21 Meilen) beim Dorfe Hörschel im Eisenach'schen. Er ist mit Ausnahme einer kürzeren Strecke cim Jnselsberg überall fahrbar. Nur selten berührt er menschliche Wohnungen und ist häufig mit Grenzsteinen besetzt. Die vorherrschenden Felsarten des Thüringer Waldes sind: Por- phyr, Sandstein, Thonschiefer, Rotliegendes, Granwacke und Granit. Von Metallen wird Eisen in ziemlicher Menge gesunden, Silber wenig. Noch im 16. Jahrhundert bestaud im Thüringer Walde blühender Bergbau; aber die Gold- und Silberadern sind versiegt; auch die Eisenwerke des Gebirges ruhen fast ganz. Man fördert jetzt in größeren Mengen nur Braunstein (Ilmenau, Elgersburg, Friedrichroda) zu Tage, außerdem etwas Kobalt (Saatfeld), Nickel, Antimon, Vitriol und Alaun. Die Kohlenbergwerke bei Manebach und Kammerberg liefern nur erneu sehr schwachen Ertrag. Besondere Erwähnung ver- dienen die Schieferbrüche von Lehesten und Gräfenthal. Das Gebirge ist vorherrschend im 8.0. mit Nadelholz bewachsen, doch sind die Hänge der Seitenthäler auch häusig mit Laubholz bestanden. Sehl- schöne Buchenwaldungen befinden sich im N.w. des Thüringer Waldes vom Juselsberge an. Das ganze Gebirge gehört zu den lieblichsten, welche Mitteldeutschland aufzuweisen hat. Es ist ein anmutiges Ge- birge, reich an Höhepunkten, an Thälern, üppigen Wiesengründen, Gewässern und Ortschaften. Tie schönsten Straßen durchschneiden das Gebirge, und Eisenbahnen umziehen und durchziehen es. Die Hauptübergänge, welche musterhafte Straßenbauten aufweisen und den Reisenden durch reichen Wechsel von Naturbildern in Spannung und Freude erhalten, vermitteln den großen Verkehr zwischen Nordost- und Süddeutschland, z. B. der höchste der Pässe, welcher aus dem Gothaischen über Oberhof (827 m) nach Suhl führt. Ferner zieht am nördlichen Abhänge des Thüringer Waldes die Thüringer Eisen- bahn hin; seinen nordwestlicheu Abhang begleitet die von Eisenach über Meiningen. Coburg bis Lichtenfels geführte Werrabahn, während die beiden von Weimar und Großheringen nach Jena geleiteten und von hier aus unter dem Namen Saalbahn bis Eichicht vereinigten Bahnen, welche demnächst mit der von Coburg nach Sonneberg-Lanscha erbauten Linie in Verbindung gebracht werden sollen, den Osten des Gebirges umspauueu werden. Durch die im Jahre 1881 erbaute Erfurt-Suhl-Ritschenhausener Bahn wird das schöne Waldgebirge in der Richtung von Nordost nach Südwest durchschnitten. Sie führt mitten in oiejenige Gegend des Thüringer Waldes, welche durch die größten landschaftlichen Reize ausgezeichnet ist, und die groß- artigsten und schwierigsten Banausführungen laden zum Besuche ein. Der Kamm des Gebirges wird durch diese Bahn mit einem 3030 m langen Tunnel (Brandleitetunnel), der 7 Millionen Mark ge- kostet hat, durchbrochen. Der schönste Teil der Bahu ist die Gebirgs- strecke von Gräfenroda bis Suhl. Außerdem sind so manche romantisch gelegene und viel besuchte Punkte, wie Ruhla, Friedrichroda und Ilmenau durch kürzere Bahnen mit den Hauptverkehrsader« in Ver- bindung gesetzt, so daß man wohl sagen kann, daß sich nur weuig andere Gebirge einer solchen Hngänglichkeit erfreuen. Leider ist keines der Thäler von einem größeren Flusse durchströmt, der das Landschaftsbild noch mehr verschönern würde. Die Werra schlängelt

7. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 8

1889 - Gotha : Stollberg
— 8 - Elster), der Weser, (durch Werra mit Herpf, Fulda, Ulster, Schleuse, Hasel, Schmalkalde und Hörsel mit Nesse) und des Rheines (durch Main mit Steinach, Rodach, Jtz und fränkischer Saale). Der größte Teil des Gebirges gehört zu Sachsen-Meiningen; außerdem haben sämtliche thüringische Fürsten wie auch Preußen und Bayern Anteil. Die höchsten und besuchtesten Berge sind: Der Beerberg (983 m). Er ist bis zum Gipfel mit Waldung bedeckt und gewährt daher fast gar feine Aussicht. Der Schneckopf (976 m). Auf seinem Gipfel erhebt sich ein 1852 erbauter 20 m hoher Turm. Semer Masse nach besteht er aus Hornstein und Porphyr mit kleinen Quarzkristallen. Auf der Nord- westseite findet man Porphyrkugeln, Schneekopfkngeln genannt. Eine halbe Stunde südöstlich vom Schneekopf ist die höchstgelegene Wohnung auf dem Thüriugerwalde, die Schmücke (911 ra), ehedem ein Vieh- Hans, jetzt ein schöner, vielbesuchter Gasthof. In der Nähe des Schnee- kopfes befinden sich die Teufelskreise. Der Sachsen st ein (911 m). Hier befindet sich die Quelle der Zahmeu Gera. Der Juselsberg (916m). Er wird auch der deutsche Rigi genannt, und man kann ihm wegen seiner reizenden Aussicht die Krone im Reiche der Thüringer Berge zuerkennen. Seit 1852 ist der Jnsels- berg aus gotliaischem Gebiet mit einem zweistöckigen, im Schweizerstil erbauten Gasthause versehen. Dicht neben dem gothaischen Gasthofe liegt auf preußischem Boden eiu zweiter Gasthof. Der Juselsberg besteht hauptsächlich aus Tbonporphyr, mit Feldspat und Quarz durch- furcht, und nur am Südabhange findet mau Granit. Uber den Gipfel des Berges läuft die gothaische und preußische Grenze zwischen den beiden Gasthöfen hindurch. Die Witterung auf dem Juselsberge ist unbeständig, und häufige Nebel, die oft plötzlich die Spitze des Berges einhüllen, rauben dann jede Aussicht. Sehr klare Aussichtstage habeu häufig schlechtes Wetter zur Folge, und namentlich soll die Sicht des Brockens vom Jnselsberg aus mit Sicherheit Regen für die folgen- den Tage prophezeien. Was für den Harz der Brocken, ist für Thüringen der Jnselsberg, und ebenso wie jener wird er von den benachbarten Orten als Wetterprophet angesehen. „Trägt der Jnsels- berg einen Hut (schweben nur leichte Wölkchen über seinem Haupte), so wird das Wetter gut; steckt er iu einer Mützen (ist er in dichte Wolken gehüllt), so giebts nasse Pfützen." Schon im 17. Jahrhundert wurde der Jnselsberg besucht, und Herzog Ernst der Fromme ließ 1649 ein turmartiges Gebäude errichten. Dieses verfiel allmählich und wurde nach fast 200 jährigem Bestehen 1836 durch eiueu Orkan vollständig zerstört. Das erste Obdach für die Reisenden wurde von Herzog Ernst I. 1836 errichtet. „Der Name des Jnselsberges." Wettig, Die schönste» Sagen und historischen Er- Zählungen des Herzogtums Gotha für Schule und Haus bearbeitet. Seite 39. „Der Hirt auf deiu Jnselsberge." Ebenda Seite 39. Der Kickelhahn (861 m) trägt auf seiner Höhe einen 20 m hohen Turm, den die verstorbene Großherzogin von Weimar Maria Pau- lowua 1854 erbauen ließ. In der Nähe, nördlich vom Turme liegt ein hölzerues, turmartiges Pirschhaus, das G.oethehäuscheu, iu welchem unter Glas das bekannte Gedicht: „Uber allen Wipfeln ist

8. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 9

1889 - Gotha : Stollberg
Ruh" 2c. von Goethes Hand aufbewahrt wurde. Goethe schrieb das- selbe am 7. September 1783 mit Bleistift auf die Holzwaud eiues Fensters der Stube. Leider ist dieses mit großer Pietät bewahrte Deukmal am 12. August 1870 ein Raub der Flammen geworden. Mau hat das Häuschen wieder hergestellt und die Original-Juschrift durch eine Photographie ersetzt. Der Kickelhahn liegt auf weimarischemgebiete. Der Beerberg und Schneekopf sind durch große Vorgebirge ver- deckt und gewähren somit wenig Aussicht. Im südöstlichen Teil des Thüringer Waldes giebt es Verhältnis- mäßig wenig Berge, die eine freie Rundsicht uach allen Seiten bieten, da sie ziemlich nahe am hohen Kamm liegen, oder nach der Seite des Waldes hin mit fast ebenso hohen Bergen zusammenhängen. Die besuchtesten Punkte sind hier: Der Adlersberg bei Schleusiugen (849 m). (Stiitenhaus — Vesserthal.) Das Kieferle bei Steinheid (869 m). Der Bleß bei Eisfeld (865 w). (Jtzcjnelle.) Bei Meiuiugen liegt der 724 m hohe Dolmar. Er ist eiue Ba- saltkuppe, die durch Flötzkalk bricht, größtenteils kahl, mit einem gleich- zeitig als Aussichtsturm dienenden massiven Zufluchtsort. Er mag vielleicht einer der alten Donnersberge gewesen sein, auf welchem dem Donnergott Donar Verehrung dargebracht wurde; wenigstens deutet der um den ganzen Scheitel sich hinziehende Steinwall darauf hin, daß er in alten Zeiten nicht nur als Zufluchtsort für die Umwohner gedient hat, sondern auch jedenfalls ein heidnischer Opserplatz war. Schon in sehr früher Zeit stand auf dem Dolmar eine Burg. Im Jahre 1669 ließ Herzog Moritz von Naumburg daselbst ein Jagd- schloß bauen, das 1726 vom Blitz zerstört wurde, und von dem noch Neste vorhanden sind. „Der Thüringer Wald." Deutsches Lesebuch für Volksschulen von Fr. Th. Heckeu- hayu. I. Teil. Seite >84. „Wohnungen in Thüringen" ebenda Seite 185. „Thüringen." Deutsches Lesebuch für Volksschule» von Fr. Th. Heckenhayn. Ii. Teil. Seite 389. „Der Thüringer Wald", ebenda Seite 389. Weiter nach Südosten schließt sich an den Thüringer Wald der Fraukenwald an, der das Zwischenglied vom Thüringer Wald und Fichtelgebirge bildet und im Döbraberg 818 m ansteigt. Der Kulm bei Lobenstein ist 760 m und dersieglitz 765 m hoch. Die Schieferformation ist vorherrschend. Industrie: Spielwaren und Schachteln, Schiefertafeln. Das Gebirge zieht sich bis zur Werraquelle; auf dem breiten Rücken führt der Rennsteig, ein Weg mit Marksteinen (Landgrenzen) wie im Thüringer Walde hin. Die Gewässer der nördlichen und östlichen Seite fließen zur Saale, die der südlichen Seite zum Main. Die Länge des ganze» Waldes beträgt 45 km (6 Meilen), wovon 2 Meilen auf thüringisches Gebiet fallen. Das rauhe und einförmige Gebirge trägt viele düstere Fichtenwälder. Außer Schiefer birgt der Frankenwald in seinem Innern Kupfer- Elsen, Steinkohlen, Porzellanerde, Vitriol und Alaunschiefer. Früher gab es sogar bei Reichmauusdorf Goldgruben. An den Frankenwald schließt sich weiter nach Südosten das Fichtelgebirge an.

9. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 11

1889 - Gotha : Stollberg
- 11 - Das Gebirge wird eingeteilt in die Hohe Rhön (Kreuzberg, Dam- mersfeld), die Abtsröder Rhön (Große Wasserkuppe) und Vorderrhön Milseburg, Bayerberg). Nutzbare Mineralien finden sich in der Rhön fast gar nicht. Braunkohlen (Kaltennordheim) sind der einzige Ver- treter derselben. Das Klima ist in den höheren Lagen ungemein rauh und unfreundlich. „In der Rhön ist es" nach einem Sprich- Worte „3/4 Jahre Winter und V* Jahr kalt." Die Bewohner der Rhön sind nicht wohlhabend. Sie beschäftigen sich mit Ackerbau, der allerdings wenig Ertrag liefert, und Viehzucht. In den Städtchen wird außerdem die Gerberei und Weberei betrieben. Man webt Wollenstoffe, Leinwand, Plüsch und Barchent. Eine Anzahl armer Ge- birgsbewohner fertigt Pseifenköpfe, hölzerne Schuhe, Gemäße. Peitschen- stiele, Körbe, Siebe, Mulden, Löffel, Teller u. f. w. Bei aller Armnt sind die Bewohner genügsam, fromm, lustig und guter Dinge. Zur Heu- ernte herrscht auf dem Gebirge ein reges Leben. Jung und alt verläßt die Häuser und bleibt 4—8 Wochen auf der großen Wiesen- fläche, um Vorrat für den Winter zu sammeln. Das ist ein Fest, worauf sich alle Rhönbewohner freuen. Unter Jubel und Singen beginnt die Arbeit beim ersten Sonnenstrahl und endet mit der Abenddämmerung. In weißen Zelteu fiudeu die Arbeiter ihre nächtliche Ruhe. Nur Haus- frauen, kleine Kinder und Greise sind im Dorfe zurückgeblieben und besorge» die Hausgeschäfte. Die Kinder tragen den Mähern Speise und Trank hinaus. Ist die Heuernte zu Ende, dann tritt auf der einsamen Rhön wieder Totenstille ein. Die Gewässer des Gebirges gehören teils zum Stromgebiete der Weser (Herpf, Fulda und Alfter fließen zur Werra, auf dein West- abhange entspringt die Fulda) teils zu dem des Rheius (Milz und Streu fließen zur fränkischen Saale und mit dieser in den Main. Der südliche Teil des Gebirges gehört zu der bayrischen Provinz Unterfranken, der Westen zu der preußischen Provinz Hessen-Nassau, der Norden zu Sachsen-Weimar und der Ostabhang zu Sachseu- Meiningen. Schienenwege berühren das Gebirge auf allen Seiten. In das Innere desselben führt die an die Werrabahn in Salzungen sich anschließende Feldabahn. Iv. Gewässer. Die Gewässer des Herzogtums Coburg gehören teils dem Main- (Rheiugebiet) und teils dem Wesergebiete an. Die meisten Flüsse eilen dem Maingebiete zu. 1. Mamgebiet. 1. Die Jtz ist der Hauptfluß des Laudes. Sie entspringt an dem Südwestabhauge des 865 m hohen Bleßberges auf dem Thüriuger Walde und hat im gauzeu eine südliche Rich- tuug. Die Quelle liegt 673 m hoch über dem Dorfe Stelzen im Herzogtum Sachsen-Meiuiugeu. Sie galt in früheren Zeiten als Gesundbrunnen, „Mariahils" genannt, und machte das Dörfchen Stelzen zu einem vielbesuchten Wallfahrtsorte.

10. Heimatkunde des Herzogtums Coburg und seiner Umgebung - S. 13

1889 - Gotha : Stollberg
— 13 — 3. Die Steinach hat ihre Quelle am Rennsteig, unweit Bernhardsthal, etwa 4 Stunden nördlich von Sonne- berg. Sie ist der wasserreichste unter allen auf der südöstlichen Seite des Thüringer Waldes entspringen- den Flüssen. Die Steinach ist reich an Forellen. Das Thal derselben ist sehr romantisch und hat zwischen Lauscha und Köppelsdorf viel Ähnlichkeit mit dem berühmten Schwarzathale. Sie fließt im allgemeinen nach Süden und wendet sich bei Köppelsdorf nach Südwesten bis Mupperg. Hierauf fließt sie nach Süden, betritt bei Fürth am Berg das Coburgische Gebiet, empfängt von rechts den Wasuuger Bach und fließt südwärts durch den östlichsten Teil des Coburgi- scheu Gebietes, das sie unterhalb Leutendorf wieder verläßt, und mündet in die fränkische Rodach, diese aber bei Zenln in den Main. Die Steinach ist durch den Floßgraben mit dem Rödenbach verbunden. 4. Die Enclave Erlsdorf wird von der B a n n a ch berührt. Ihre Richtung ist im allgemeinen südöstlich; sie mündet bei Baunach in den Main. 5. Die Enclave Königsberg wird von dem Mühlbach durchflössen, welcher auch hier entspringt und in süd- licher Richtung unterhalb Zeil in den Main mündet. 6. Die Enclave Nassach wird von der Nassach be- wässert. Dieselbe entspringt hier an den Haßbergen, hat einen südlichen Lauf und mündet bei Haßfurt iu den Main. In ihrem Laufe berührt sie auch die West- lichste Spitze der Enclave Königsberg. Der Main entsteht aus dem Weißen und Roten Main. Der Weiße Main entspringt am Ochsenkopf (894 m Höhe) im Fichtel- gebirge, der Rote Main am Gottesselde, dem Ostrande des Fränkischen Jura (480 in Höhe). Sie fließen unterhalb Kulmbach zusammen, Der Main hat im allgemeinen eine westliche Richtung. Links ist das Main- gebiet durch den Fränkischen Jura von dem der Donau geschieden. Der Main nimmt auf: a. rechts: 1. Die Rodach. 2. Die J tz. 3. Die Fränkische Saale. 4. Die Kinzig. 5. Die Nidda. b. links: 1. Die Regnitz. 2. Die Tauber.
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