— 303 — 302.
In Grönland freuten sie sich sehr, mich ihres Orts zu sehen;
sie setzten mir den Thrankrug her, ich aber ließ ihn stehen.
Da hat er gar nicht übel u. s. w.
Von hier ging ich nach Mexiko, ist weiter, als nach Bremen.
Da, dacht' ich, liegt das Geld wie Stroh, du sollst 'nen Sack voll
nehmen.
Da hat er gar nicht übet u. s. w.
Allein, allein, allein, allein, wie kann der Mensch sich trügen!
Ich fand da nichts als Sand und Stein, und ließ den Sack da
liegen.
Da hat er gar nicht übet u. s. w.
Drauf kauft ich etwas kalte Kost, dazu ein wenig Kuchen,
und setzte mich auf Extrapost, Land Asia zu besuchen.
Da hat er gar nicht übet u. s. m.
Der Mogul ist ein großer Mann und gnädig über Maßen,
und klug, er war jetzt eben dran, sich 'nen Zahn ausziehn zu lassen.
Da hat er gar nicht übet u. s. w.
Hm, dacht' ich, der hat Zähnepein bei so viel Groß' und
Gaben! — Was hilft's denn auch noch, Mogul sein? Die kann
man so wohl haben.
Da hat er gar nicht übet u. s. w.
Ich gab dem Wirt mein Ehrenwort, ihn nächstens zu bezahlen,
und damit reist' ich weiter fort durch China und Bengalen.
Da hat er gar nicht übet n. s. w.
Nach Java und nach Otaheit, nach Afrika nicht minder,
und sah bei der Gelegenheit viel Städt' und Menschenkinder.
Da hat er gar nicht übet u. s. w.
Und fand es überall wie hier, fand überall 'nen Sparren, —
die Menschen grade so wie hier, und eben solche Narren.
Da hat er gar sehr übet dran gethan; ersäht' er nicht
weiter, Herr Arian!
3«s. Palästina.
Das Land, in dem unser Heiland Jesus Christus gelebt und
gelitten hat, gestorben und auferstanden ist, wird in der heiligen
Schrift mit verschiedenen Namen benannt. Es hieß das Land
Kanaan von dem vierten Sohne Hams; das Land Israel von
Jakob, der auch den Namen Israel führte; das Land der Hebräer
oder das j ü d i s ch e Land; P a l ä st i n a von den Philistern, die einen
Teil dieses Landes bewohnten; das gelobte Land oder das Land
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Extrahierte Personennamen: Palästina Jesus_Christus Jakob
Extrahierte Ortsnamen: Grönland Mexiko Bremen China Bengalen Afrika Kanaan Israel Israel
302.
304
der Verheißung. Wir Christen nennen es das heilige Land,
weil Christus der Herr daselbst sein Erlösungswerk vollbracht hat.
Christliche Pilger aus allen Nationen wallsahrteten zu allen Zeiten
nach diesem Lande, um die Stätten zu besuchen, die durch das Leben
und Leiden des Herrn jedem Christen so ehrwürdig und heilig ge-
worden sind.
Es ist ein kleiner Strich Landes in Asien, wo Gott so Großes
für die Menschen gethan hat. Das heilige Land dehnt sich von
Norden nach Süden nicht über 30, von Osten nach Westen nicht
über 20 Meilen weit aus und hat also mit der preußischen Rhein-
provinz ziemlich einerlei Größe. Da es nicht weit von der heißen
Zone liegt, so ist das Klima schon an sich sehr warm; die Hitze wird aber
noch vermehrt durch die natürliche Beschaffenheit des Landes. Nur
an einer Seite ist es vom mittelländischen Meere begrenzt; an den
andern Seiten bilden die Länder Syrien und Arabien seine Grenzen.
Im Norden, wo es an Syrien stößt, erhebt sich ein 3000 Meter hoher
Gebirgsrücken, den man mit ewigem Schnee auf seinem Scheitel
20 Meilen weit sehen kann. Dieses Gebirge heißt der Libanon.
Morgenländische Dichter sagen von ihm, er trage den Winter auf
seinem Haupte, den blumigen Frühling auf seinen Schultern, in
seinem Schoße den fruchtreichen Herbst; der Sommer aber schlumniere
zu seinen Füßen am Meere unter dem Schatten der Palmen. Auf
diesem Gebirge stand der berühmte Cedernwald, von dem die heilige
Schrift so oft spricht, dessen Bäume Salomo zu dem Bau des
Tempels benutzte. Es sind nur noch wenige Bäume in dem einst
so herrlichen Walde vorhanden, aber diese erheben ihre Wipfel mäch-
tig empor; einige beschatten einen Umkreis von mehr als 30 Meter
Durchmesser und ihr Stamm hat bis zu 12 Meter im Umfange.
Auch die Steine zu dem Tempel nahm Salomo aus diesem Gebirge.
Gleichlaufend mit dem Libanon zieht sich ein zweites Gebirge hin,
welches der Antilibanon heißt. Das Thal zwischen beiden Ketten
führt noch jetzt den Namen Cölesyrien, d. h. Hohlsyrien; der
westlich vom Libanon gelegene Küstenstrich aber war das Land der
Phönizier.
Von diesen hohen Gebirgen aus flacht sich Palästina nach Süden
und Südwesten ab; alle seine Höhenzüge sind nur als die Ausläufer
des Libanon anzusehen. So ist es vor rauhen Nordwinden geschützt;
nach dem Meere zu liegt es offen da, und so vermag die Sonne
in den breiten Küstenebenen eine große Hitze zu erzeugen.
Wie eine Insel liegt das Land Kanaan zwischen dem Meere,
dem Hochgebirge und der Wüste. Darum ist es von Gott zum
Wohnsitze des auserwählten Volkes bestimmt worden, das abgesondert
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305
303.
bleiben sollte von den umwohnenden Götzendienern; darum hat Gott
gerade in dieses Land das Samenkorn des Lebensbaumes gepflanzt,
welcher mit seinen Zweigen die Welt bedecken soll. Ist es doch,
wie der Prophet Jesaia sagt, einem Garten zu vergleichen, der von
einer dichten Hecke umgeben und von einer festen Mauer geschirmt
wird. Wenn aber Israel statt des Segens den Fluch wählte und
die falschen Götter der Völker anbetete, die es an seinen Grenzen
geduldet hatte, und wenn es mit seinen Greueln den geheiligten
Boden besudelte, so drangen über die Meere, Gebirge und Wüsten
die Gerichte Gottes herein in das Land; die Heere der Feinde fanden
den Weg zu der Insel, und kein Land des Erdbodens ist so sehr
durch Kriege verwüstet worden, wie das heilige Land.
Aber auch dafür hatte Gott gesorgt, daß von Kanaan aus,
trotz seiner inselartigen Lage, das Licht des Evangeliums sich weit
unter den Völkern verbreiten konnte. Es liegt in der Mitte der
alten Welt; es gehört zu Asien, schaut aber schon nach Europa und
Afrika hinüber. Kleinasien, Griechenland, Ägypten und alle die
andern Länder, von denen die älteste Geschichte der Menschen redet, —
sie sind vom Lande Kanaan aus über das Meer leicht zu erreichen.
An den Grenzen Kanaans durchkreuzen sich noch jetzt, wie einst in
alten Zeiten, die großen Land- und Wasserstraßen, welche Ägypten
mit Mesopotamien, Arabien mit Kleinasien, ja, das ganze Abendland
mit dem Morgenlande verbinden, wie der Herr gesprochen hat durch
den Mund des Propheten Hesekiel (Kap. 5, 5): „Ich habe Jerusalem
mitten unter die Heiden gesetzt, und rings um sie her Länder!" So
war es allen diesen berühmten Völkern des Altertums leicht gemacht,
den Gott Israels kennen zu lernen bei seinem auserwählten Volke;
und als die Apostel anfingen, das Evangelium zu verkündigen, da
fanden sie nicht bloß gebahnte Wege zu Wasser und zu Lande, sondern
sie fanden auch den Weg in manches Herz gebahnt.
303,
Sowohl auf dem Libanon, als aus dem Antilibanon entspringen
Flüsie, die sich nach allen Weltgegenden hin ergießen. Der berühm-
teste dieser Flüsse entspringt auf dem Antilibanon unweit des Her-
mon und der nördlichen Grenzstadt Dan; er durchfließt in südlicher
Richtung das heilige Land, welches er in zwei Hälften teilt, und
bildet einen kleinen, dann einen größern, endlich einen dritten, noch
größer» See, der nach keiner Seite hin Abfluß hat. Dieser Fluß
ist der Jordan; der kleine See ist der See Merom, der größere
der See Genezareth, und der größte das tote Meer, das die
untergegangenen Städte Sodom und Gomorra überflutet. Es
20
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303.
306
ist ein trauriges Gewässer, das tote Meer. Kein frisches Laub um-
grünt den öden Strand, kein Wasservogel durchfurcht seine Wellen,
und Fische, die der Jordan hineinführt, sterben alsbald. Das Wasser
ist salzig und bitter und hat einen Ekel erregenden Geschmack. Ehe
der Jordan in das tote Meer eintritt, durchfließt er ein schauerliches
Felseuthal, das zum Aufenthalt der Menschen nicht geeignet ist. Nur
die wilden Tiere finden in dem Dickicht, das die Ufer des Flusses
überwuchert, einen sichern Zufluchtsort. An wenigen Stellen ist
dieses Thal von Querthälern durchschnitten, durch welche Straßen
landeinwärts führen. Das wichtigste Seitenthal öffnet sich in der
Gegend von Jericho. Durch dieses sind die Kinder Israel in das
gelobte Land eingezogen, und die Palmenstadt Jericho wurde stets
als der Schlüssel zum heiligen Lande angesehen. Noch weiter auf-
wärts sind die Ufer des Flusses freundlich und schön. Namentlich
zeichnet sich die Umgebung des See's Genezareth durch Anmut und
Fruchtbarkeit aus. Schöne Berghöhen ragen rings empor, und an
den Gestaden des klaren, tiefen See's gedeihen Palmen, Feigen,
Weinstöcke und Ölbäume; in keiner Gegend Palästinas ist die Natur
so reizend, wie um diesen ruhigen See, an dem unser Herr mit seinen
Jüngern so gern verweilte. Überhaupt war Palästina in früherer
Zeit ein ausgezeichnet fruchtbares Land. „Der Herr, dein Gott,"
sagte Moses zu dem Volke Israel, „führt dich in ein gut Land,
ein Land, da Brunnen und See'n sind, in ein Land, da Weizen,
Gerste, Weinstöcke, Feigenbäume und Granatäpfel innen sind; ein
Land, da Ölbäume und Honig innen wächst; ein Land, da du keine
Speise dürftig genießen wirst, wo nichts dir mangeln wird; ein Land,
dessen Steine Eisen sind; — und wenn du gegessen hast und satt
bist, daß du den Herrn deinen Gott lobest für das gute Land, das
er dir gegeben hat!" (5 Mos. 8, 7—10.)
Getreide aller Art wuchs auf dem fruchtbaren Boden im Über-
flüsse, und die herrlichsten Blumen prangten in den Ebenen, an den
Quellen und an den Berghöhen. Der Myrtenbaum, die Terebinthe,
die Eiche, die Föhre, die Cypresse, der Ölbaum, der Feigenbaum,
die Palme und die Ceder schmückten die Thäler und Höhen, und in
den Weingärten gedieh herrlich die Traube.
Auch an nützlichen Tieren hatte das Land Überfluß. Die heilige
Schrift nennt, außer den Bienen und Fischen, unter den Vögeln
Rebhühner, Wachteln, Lerchen, Raben, Sperlinge, Störche, Tauben
und die Nachtigall, die am Jordan singt; und unter den Säuge-
tieren Hirsche, Gazellen, Ziegen, Rinder, Kamele, Pferde, Schafe,
Esel, Hunde. Aber auch schädlicher Tiere geschieht Erwähnung, wie
der Heuschrecke, der Schlange, des Fuchses und des Löwen. So
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Extrahierte Personennamen: Jordan Palästina Moses Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Jericho Israel Jericho Weinstöcke Israel Weinstöcke
307
304.
groß aber früher die Fruchtbarkeit und die Bevölkerung dieses Landes
war, so unfruchtbar ist jetzt sein Boden, so entvölkert sind seine Ge-
filde. Wo früher die blühendsten Fluren, die lachendsten Auen
waren, da ist jetzt kein Haus, kein Garten, kein Obstbaum zu sehen;
nur Disteln trägt der unfruchtbare Boden. Viele kleinere Städte
hatten einst mehr Einwohner, als gegenwärtig Jerusalem. Das
Land ist ein trauriges Beispiel, wie durch Menschenhand der Segen
Gottes, die Fruchtbarkeit der Natur zerstört werden kann. Fremde
Kriegshorden drangen in Palästina ein und vertrieben die Juden
aus ihren Wohnsitzen. Das Land wurde nicht mehr bestellt, Acker-
bau und Gewerbe lagen darnieder. Aber nicht genug; auf den
Höhen wurden die alten Wälder niedergehauen, daß die Bergscheitel
nackt und kahl da stehen, unfähig, die aufsteigenden Wasserdünste
anzuziehen und in Quellen und Bächen wieder hinab zu senden in
die Thäler. So versiegen die Quellen und Flüsse, und das ganze
Land wird immer unfruchtbarer; selbst die geringe Bevölkerung ver-
mag der trockene Boden kaum zu ernähren.
304
Der Jordan teilt Palästina in das Land diesseit und jenseit
des Flusses. In beiden Teilen wohnten die 12 Stämme der Kinder
Israels. Rüben, Gad und halb Manasse wohnten jenseit, die üb-
rigen Stämme diesseit des Jordan. — Alle Stammgebiete sind zur
Zeit Sauls zu einem einzigen Königreiche zusammengefaßt worden.
Schon David, der siegreiche König, breitete das Reich über alle
Nachbarvölker aus, und Salomo herrschte von Ägypten bis zum
Wasser Phrat. Aber unter seinem unverständigen Sohne Rehabeam
zerfiel die Herrschaft. Es entstanden die beiden Reiche Israel und
Juda, von denen das erstere den Jerobeam zum Könige beiam.
Das geteilte Reich wurde gar bald ein schwaches Reich und fiel
endlich den Nachbarvölkern zur Beute, wie das alles in der biblischen
Geschichte erzählt wird.
Zur Zeit Christi war das Land in die 4 Provinzen Galiläa,
Samaria, Judäa und Peräa eingeteilt. Nur die drei ersten
Provinzen werden im N. T. genannt; Peräa lag ostwärts, die drei an-
deren Provinzen lagen westwärts vom Jordan. Die Provinz G a l i -
l ä a ist nach Osten zu, am See Genezareth, am höchsten und flacht sich
nach dem Meere hin allmählich ab. In diese Provinz erstrecken sich aus
Syrien der Libanon und der Antilibanon. Gegen das Meer zu, wo
sich das Land senkt, liegt die schöne Ebene Zabulon. 2 Meilen vom
See Genezareth findet sich der Berg Tabor, der Berg der Ver-
klärung, ein 1000 Meter hoher Gipfel, von dem man im Südwesten das
20*
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Extrahierte Personennamen: Jordan Palästina David David Christi Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Gottes Palästina Israels Israel Juda Galiläa Samaria Judäa Berg_Tabor
304.
308
Thal Esdrelon oder die Ebene Jesreel, im Süden das Ge-
birge Gilboa, auf dem Saul fiel, im Norden den Antilibanon,
im Westen aber das mittelländische Meer und das Vorgebirge
Karmel erschaut, das auch in dieser Provinz liegt und bis ans
Meer reicht. Am Gebirge Gilboa entspringt der Fluß Kison oder
Kischon und strömt durch die Ebene Zabulon in das Meer. In
dieser Provinz lagen die Städte Bethsaida, Kapernaum,
Liberias am See Genezareth, außerdem Endor, Na in, Na-
zareth, Kana und am Meere Akto oder Ptolemais und Cä-
sarea. Manche sind noch vorhanden und werden von den Pilgern
besucht; manche sind völlig verschwunden, und ihre Stätte kennet
man nicht mehr.
Mitten in der Provinz Samaria erhebt sich das einst so
fruchtbare Gebirge Ephraim, zu dem die Berge Ebal und
Garizim gehören. Dem Meere entlang zieht sich die Ebene
Saron hin. In dieser Provinz lagen die Städte Sichern und
Samaria. — In Peräa oder dem Lande jenseit des Jordan
wohnten zur Zeit der Richter und Könige die Moabiter und
Ammonit er, beide durch das Thal desarnon geschieden. Am
nördlichen Ende des toten Meeres breitet sich das Gebirge Pisga
mit dem Berge Nebo aus, auf dem Moses das Land der Ver-
heißung erblickte, in das ihn der Herr nicht führen wollte. Zoar,
Hesbon, Rabbath-Ammon sind die bekanntesten von den
Städten, welche in diesen Gegenden lagen. Weiter nach Norden
findet sich das Gebirge Gilead und seitwärts vom See Genezareth
bis in die Gegend von Damaskus in Syrien das Gebirge
Basan, beide von schönen Thälern durchfurcht und mit herrlichen
Wäldern bestanden. Berühmt waren die Eichen von Basan. Die
Hauptstadt von ganz Peräa war zur Zeit Jesu Gadara. Bei
Mahanaim hat Jakob gerungen mit dem Herrn.
In der Provinz Judäa liegt das Gebirge Juda, zu dem
auch die Wüsten En ged di und Siph gehören. Am westlichen
Abhänge dieses Gebirges breitet sich die Ebene Sephela aus, die
noch jetzt sehr fruchtbar, wenn auch nur zum Teil angebaut ist.
Von hier bis zum Meere wohnten dereinst die Philister in ihren
festen Städten Gaza, Askalon, Asdod, Ekron und Gath.
Einzelne Höhen des Gebirges Juda sind der Ölberg und der
Berg Zion bei Jerusalem, an dem der Bach Kidron entspringt,
und der Berg Karmel. Der Es ko l oder Traubenbach tritt aus
dem Gebirge Juda hervor und geht ins Mittelmeer. In Judäa
ist unser Heiland geboren, gestorben und auferstanden. Die Flecken
und Städte dieser Gegend waren hauptsächlich der Schauplatz seines
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Extrahierte Personennamen: birge_Gilboa Basan Jesu_Gadara Jakob
Extrahierte Ortsnamen: Kapernaum Liberias Kana Samaria Peräa Hesbon Gilead Damaskus Syrien Juda Gaza Juda Ölberg Jerusalem Berg_Karmel Juda Judäa
309
304.
Lebens und Wirkens auf Erden und sind anch in ihren Trümmern
noch teure Denkmäler der Erinnerung; so Bethlehem, wo er
geboren wurde, Jerusalem, wo er litt, starb und auferstand,
dann Bethphage, Bethanien, Emmaus, Jericho. Hebron,
Ziklag, Gibeon, Versaba und viele andere Städte werden in der
heiligen Schrift oft genannt, die letztere als Grenzstadt gegen die
Edomiter. — Jerusalem liegt ungefähr 6 Meilen vom mittel-
ländischen Meere und 4 Meilen vom Jordan entfernt. Die Stadt
ist rings von Bergen eingeschlossen, so daß man sie aus der Ferne
nicht sieht. Sie hatte 10 Thore und einen Umfang von ungefähr
46oo Schritten. Die Stadtmauer geht über den Berg Zion hin-
weg. Diese Stadt, einst so blühend und volkreich, ist jetzt nur noch
ein Schatten ehemaliger Größe und zählt etwa 20,000 Einw., die
meist in elenden Häusern von Stein oder Lehm, in engen, dunklen
Straßen wohnen. Aber fast keinen Fußbreit Landes giebt es dort,
der nicht heilige Erinnerungen hervorruft und den Pilger begeistert.
Namentlich schließt die Kirche des heiligen Grabes die Stellen ein,
welche bei der Erzählung von der Kreuzigung und Auferstehung des
Heilandes erwähnt werden. Sie hat in der Länge 85 und in der
Breite 47 Meter und ist wie ein liegendes Kreuz gebaut. Tritt
man in dieselbe hinein, so erblickt man zunächst die Stelle, wo der
Leichnanl Jesu einbalsamiert wurde, — einen Marmorstein; gleich
links ist das heilige Grab, wo 27 schöne silberne, beständig brennende
Lampen hangen; etwas weiter rechts steigt man auf 18 Stufen
zum Kalvarienberge hinauf. In der Stadt sind auch verschiedene
Klöster, in welchen die Pilger Aufnahme finden. An der Stelle,
wo einst der Tempel Salomo's stand, ist jetzt eine prächtige türkische
Moschee erbaut, das schönste Gebäude der Stadt. Etwa 100
Schritte von Jerusalem stießt der Bach Kidron vorbei, an welchem
Gethsemane lag, und etwas weiter ab erhebt sich der Ölberg. Eine
Meile südlich von der Stadt liegt Bethlehem und nahe dabei ein
großes Kloster, von der Kaiserin Helena gestiftet. Unter dem Thore
der sehr schönen Kirche ist die Geburtsstätte des Heilandes, in
Marmor prächtig ausgebaut. Unweit Bethlehem zeigt man das
Feld der Hirten. „Wir gingen durch die Felsen," erzählt ein
Reisender, „und erinnerten uns, wie David hier seine Herden
weidete und Psalmen sang, und wie Davids und Gottes Sohn
hier der Welt erschien: es war uns, als sähen wir erfreut die
Menge der himmlischen Heerscharen und als höreten wir ihren Ge-
sang: Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede aus Erden,
und den Menschen ein Wohlgefallen!"
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Extrahierte Personennamen: Jesu Helena David David Davids
305.
310
305. Das Meer,
1. Wer auf einem Schiffe den Hafen einer Seestadt verläßt
und ins weite Meer steuert, der sieht zwar zu Anfang noch die
Küste mit ihren Bäumen, Häusern und Kirchtürmen, aber gar
bald ändert sich der Anblick sehr. Das Land mit all’ seinen
Städten und Dörfern, mit all’ seinen Wäldern und Bergen sieht
nur noch aus wie ein grauer Nebel oder wie eine blaue Wolke.
Zuletzt verschwindet es ganz, und man erblickt nun, so weit
das Auge reicht, nichts als Himmel und Wasser. Der Schiffer
nennt das die offene See. Wenn wir bei uns zu Lande die
Sonne aufgehen sehen, so kommt sie hinter einem Berge oder
Walde hervor, aber auf offener See steht die goldene Morgen-
röte auf dem weiten Spiegel des Meeres, und das große Licht
des Tages steigt mit seinem strahlenden Angesichte aus dem
Wasser empor. Prächtig ist auch der Anblick, wenn die Sonne
am Abend untergeht. Im glühenden Abendrot taucht sie in
das Wasser hinein, als wollte sie sich abkühlen nach der Hitze
des Tages.
Das dunkelblaue Meer ist nicht bloß so weit, daß man
sein Ende nicht sehen kann, sondern es ist auch so tief, daß
man an vielen Stellen noch gar keinen Grund gefunden hat.
An andern Stellen, wo man die Tiefe des Meeres gemessen hat,
könnte man die höchsten Türme fünf- oder sechsmal aufeinander
setzen, und noch würden sie nicht viel über das Wasser her-
vorragen.
Nimmt man Meerwasser in den Mund, so schmeckt es
salzig und bitter; denn es enthält viel Salz. Weil nun unser
Trinkwasser gegen das bittere Meerwasser einen fast süßen Ge-
schmack hat, so nennt man es Süßwasser. Fast alle Quellen
und sämtliche Flüsse haben nur Süßwasser. Wenn man eine
Reise auf dem Meere macht, so müssen die Leute das süße
Wasser in grossen Fässern mitnehmen, weil man das bittere
Meerwasser nicht trinken kann. Dauert die Reise zu lange
und die Schiffsleute haben alles Süßwasser aufgezehrt, so müssen
sie vor Durst verschmachten, obgleich sie ringsum nichts als
Wasser sehen.
2. Ist es völlig windstill, so gleicht das Meereswasser einem
glatten Spiegel. Erhebt sich aber ein Wind, so fängt es an,
sich zu bewegen. Wird der Wind heftiger, so erhebt sich
Welle auf Welle; endlich erreichen die Wellen die Höhe eines
Zimmers, und hei einem Sturme rollen und brausen sie einher,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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311
305.
wie kleine Berge. Solche Stürme sind, wenn sie lange dauern,
für die Schiffe sehr gefährlich. Die schäumenden Wellen werfen
das Schiff von einer Seite auf die andere. Bald ist es tief
unten, bald hoch oben; ja, die Wasserwogen brausen über das-
selbe hinüber und reißen alles, was nicht festgebunden ist, mit
sich fort. Bisweilen geschieht es, daß Wind und Wellen das
Schiff an einen Felsen schleudern, so daß es leck wird, das
heißt ein Loch bekommt, durch welches das Wasser hinein-
dringt. Da müssen denn die Schiffsleute das Wasser, welches
unten eindringt, oben wieder hinauspumpen. Kann man das
Loch verstopfen, so kann das Schiff gerettet werden; kann es
aber nicht geschehen, so füllt sich das Schiff immer mehr mit
Wasser und fängt an zu sinken. Um es leichter zu machen,
haut man die Mastbäume ab und wirft die schweren Sachen ins
Meer. Dabei muß man immer und immer pumpen. Ist endlich
alles vergeblich, so läßt man die Boote ins Wasser hinab; die
Mannschaft springt hinein und das Schiff sinkt unter, oder es
wird von den Wellen in Trümmer zerschlagen. Ein Fahrzeug,
das in einem Schiffbruch zu Grunde gegangen ist, nennt man
ein Wrack.
Aber wenn auch nie ein Wind ginge, so stände das Meer-
wasser doch nicht still. Es steigt nämlich zweimal des Tages,
und zweimal fällt es wieder. Sechs Stunden braucht es, bis
es die höchste Höhe erreicht, und dieses Steigen des Meer-
wassers nennt man die Flut. Nach einer Viertelstunde fängt
es wieder an zu fallen, und erreicht nach sechs Stunden seinen
niedrigsten Stand. Dieses Fallen des Meeres nennt man die
Ebbe. Wenn also das Meer um 6 Uhr morgens anfängt zu
steigen, so steigt es immer höher und erreicht etwa um 12 Uhr
mittags seinen höchsten Stand. Von da an fällt es wieder bis
um 6 Uhr abends. Dann fängt es wieder an zu steigen bis
um 12 Uhr in der Nacht, und fällt endlich wieder bis um
6 Uhr morgens; und so geht das Steigen und Fallen, die Flut
und die Ebbe jeden Tag fort.
3. Aus dem Grunde des Meeres erheben sich an vielen
Orten große Felsmassen, die entweder wie Berge hoch über
das Wasser hervorragen, oder in geringer Tiefe von demselben
verdeckt werden. Der Schiffer nennt solche Felsen Klippen
und eine ganze Reihe ein F elsenriff. Auch giebt es im Meere
große und lange Haufen von Sand, die das Wasser zusammen-
geschwemmt hat und welche der Schiffer Sandbänke nennt.
Klippen, Riffe und Sandbänke sind besonders in der Nähe der
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
306.
312
Küste sehr häufig, und die Schiffer müssen sich vor denselben
wohl in acht nehmen. Denn wenn ein Schiff von dem Winde
auf eine Klippe getrieben wird, so bekommt es ein Loch und
scheitert; gerät es aber auf eine Sandbank, so bleibt es sitzen;
es strandet und wird von den anschlagenden Meereswellen
zertrümmert. Zum Glück für die Schiffer schäumt und braust
das Meerwasser an den Klippen und Sandbänken so stark,
daß man es schon von ferne hört. Dieses Schäumen und
Brausen des Meerwassers nennt man die B r a n d u n g. Da fahren
die Wellen, besonders wenn ein Wind geht, oft so heftig durch
einander und brechen sich mit solcher Gewalt an den Felsen,
daß der Schaum häuserhoch in die Höhe spritzt und man das
Getöse stundenweit hört.
Klippen und Sandbänke sind den Schiffen, besonders bei
Stürmen, höchst gefährlich; daher muß auf dem Schiff immer
einer Wache halten und aufmerken, ob er in der Ferne keine
Brandung sieht und hört. Wird dieses versäumt, so bricht gar
leicht das Unglück über das Schiff herein; von Sturm und
Wellen wird es nach und nach zertrümmert. Ein großes Glück
ist es dann noch, wenn Land in der Nähe ist, zu welchem die
Schiffsmannschaft sich in ihren Booten retten kann. Gar viele
sind hei einem solchen schrecklichen Ereignisse schon im Meere
umgekommen. Andere sind an wüste Inseln verschlagen worden,
auf denen sie nur kümmerlich ihr Leben fristen konnten oder
vielleicht gar dem Hungertode anheimfielen. Wie es einem
Verunglückten auf einer solchen einsamen Insel ergehen kann,
das könnt ihr später einmal in der Geschichte von Robinson lesen.
306. Licht und Wärme auf der Erde.
1. Licht und Wärme empfangen wir von der Sonne, wie der
weise Sirach sagt: Die Sonne trocknet im Mittag die
Erde, und wer kann vor ihrer Hitze bleiben? Sie macht
es heißer, denn vielöfen, und brennt dieberge und
bläset eitel Hitze von sich, und giebt so viel Glanz
von sich, daß sie die Augen blendet.
Ohne Licht und Wärme würden sich weder Menschen noch
Tiere Wohlbefinden, und kein Gewächs könnte gedeihen. In der
trüben, kalten Winterzeit ist fast alles Leben erloschen; die Wärme
der Frühlingssonne lockt es wieder hervor. Welche Veränderungen
gehen nicht an einem einzigen warmen Tage vor sich! Und doch ist
die Sonne, wie die Gelehrten herausgebracht haben, mehr als 20
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]