26
mit ihrem Sprößling fortzuschicken. So ungern er daran gieng, so
sah er sich doch dazu genöthigt, um dem fortwährenden Unftieden ein
Ende zu machen. Morgens früh stand er auf, nahm Brod und, weil
in einigen jener heißen Gegenden die Quellen selten sind, einen Schlauch
mit Wasser, legte beides der Hagar auf die Schulter und entließ sie
mit ihrem Knaben wehmüthigen Herzens. Als sie sich aber in der
Wüste verirrten und das Wasser ausgegangen war, konnte Jsmael
endlich vor Müdigkeit und Durst nicht weiter gehen, und schmerzvoll
legte ihn seine Mutter unter einen Baum, indem sie sich einen Bogen-
schuß weit von ihm wegsetzte, da sie es nicht ansehen mochte, wie ihr
Sohn vor Durst verschmachten würde. Doch Gott half. Sie erblickte,
überall umherschauend, eine Brunnquelle und gab nun dem der Auf-
lösung nahen Jsmael zu trinken. Nicht immer sollte die mit Recht auf
einige Zeit Gedemüthigte betrübt seyn. Gott segnete den Knaben. Er
wuchs rasch heran, wohnte in der Wüste und lebte als ein guter Schütze
von der Jagd. Von ihm stammten Fürsten; die Jsmaeliten wurden
nach ihm benannt und selbst die tapfern Drusen werden als Nachkom-
men desselben bezeichnet.
Menschenopfer waren in jenen Zeiten der geistigen Beschränktheit
nichts Ungewöhulichcs und daraus muß es erklärt werden, wie Abraham
es über sich gewinnen konnte, jener Eingebung zu folgen, daß er, um
seinen Gehorsam gegen Gott vollkommen an den Tag zu legen, seinen
Sohn Isaak opfern müsse. Lehrt doch die Erfahrung in unsern auf-
geklärteren Zeiten, zu welchen Verirrungen ein auf dunkle Begriffe
gestützter Glaube führen könne. Früh Morgens gieng Abraham, ohne
seine Gattin davon in Kenntniß zu setzen, mit dem Kinde und einigen
Knaben, die das Holz zum Opfer tragen mußten, drei Tagereisen
weit zu dem Berg Moria. Am Fuße des Berges angelangt, befahl
er den Knaben, unten zu warten, und nahm das Holz und das Feuer
mit sich, indem er zu jenen sagte, sie wollen bloß in's Dickigt gehen,
um dort anzubeten, und dann wieder zu ihnen zurückzukehren. Wäh-
rend sie hinaufstiegen, sagte Isaak, das Vorhaben seines Vaters nicht
ahnend, ganz unbefangen: Vater, hier ist wohl Holz und Feuer, aber
wo ist denn das Schaf zum Brandopfcr? worauf der Vater, wohl
mit sehr schmerzlichem Gefühl, erwiederte, Gott werde sich das Opfer
schon selbst ersehen, was auch erfolgte, doch nicht, wie es Abraham
gemeint hatte. Als sie zu einem großen Stein kamen, der zum Opfer
bequem schien, legte Abraham das Holz darauf, band in Eile den vor
Schreck zitternden Knaben, warf ihn auf den Holzstoß und zog schon
Pas Unheil drohende Messer hervor, um fein, wie er glaubte, Gott
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Isaak Isaak Abraham Isaak Isaak Abraham Abraham
28
Mesopotamien zu ziehen, wo er früher gewohnt habe, und dort seinem
Sohn eine taugliche Gehülfin auszuersehen, und forderte ihn auf, zu
schwören, daß er keine Canaaniterin wählen wolle. Elieser entgeg-
uete, wie er es anfangen solle, wenn die Jungfrau ihm nicht in dieses
Land zu folgen geneigt wäre? ob er dann seinen Sohn in Mesopota-
mien lassen solle? Abraham verneinte dieses, berief sich auf die ihm
gegebene Verheißung, daß Kanaan seinen Nachkommen als Eigenthum
werde zuerkannt werden, und beruhigte ihn durch die Versicherung, daß
der Herr seinen Engel vor ihm hersenden werde, um für seinen Sohn
die erwünschte Wahl zu treffen. Wolle ihm aber die Jungfrau nicht
folgen, fuhr er fort, so sey er des Eides entbunden; nur solle er wie-
der mit seinem Sohne zurückkehren. Nachdem der wackere Diener ge-
schworen hatte, den Auftrag seines Herrn treulich auszurichten, machte
er sich mit Zwölf Kameelen, mit allerlei Gütern beladen, auf den Weg,
und gelangte endlich nach Mesopotamien in die Gegend des Fleckens
Nahor. Als er hier die Hütten der Nomaden erblickte und es bereits
Abend geworden war, so ließ er die Kameele sich bei einem Wasserbrun-
nen lagern und rief den Allerhöchsten um Beistand zu einer glücklichen
Wahl an, während er dieses als göttlichen Wink ansah, wenn eine
Jungfrau herauskommen und ihm zu trinken anerbieten würde, sowie
auch seine Kamcele zu tränken sich bereit zeigte.
Während er mit diesem Gedanken beschäftigt war, kam eine schöne,
sittsame Jungfrau emsigen Schrittes aus dem Dorfe, welche einen
großen Krug auf ihrer Achsel trug. Es war Rebekka, Tochter Bethuels
und Enkelin Nahors, also nahe Verwandte von Abraham. Eilig
gicng sie zum Brunnen hinab und füllte ihren Krug. Als sie nun
wieder heraufstieg, gieng ihr Elieser ehrerbietig entgegen und bat sie
freundlich, ihn trinken zu lassen, da er nicht geringen Durst fühle.
Liebreich reichte sie ihm den Krug dar und machte ihm das Anerbieten,
daß sie auch alle seine Kameele tränken wolle, was sie auch sogleich mit
größter Gefälligkeit that. Elieser wunderte sich im Stillen über das
alsbaldige Eintreffen seines Gedankens, und erkennend, daß der Herr
Gnade zu seiner Reise gegeben habe, überreichte er ihr eine schwere,
goldene Gürtelspange und zwei Armringe von hohem Werth, und fragte
sie, wem sie angehöre und ob wohl in ihrem Hause auch Raum genug
für ihn sey, um ihn mit seinen Thieren zu beherbergen. Nachdem sie
ihm nun über ihre Person die nöthige Auskunft gegeben hatte, bat sie
ihn, doch ja einzukehren, da ihre Leute Platz im Ueberfluß und Futter
und Stroh genug haben. Rebekka eilte nun fröhlich voran, um ihrer
Mutter die erhaltenen Geschenke zu zeigen, und der Knecht folgte ihr.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Elieser Abraham Rebekka Abraham Elieser Rebekka
31
dieser Gegend weg und schlug seine Zelte in einem entfernter liegenden
Thaleauf, wo es seinen Leuten, nachdem ihnen die Hirten des Landes
mehrere Brunnen streitig gemacht hatten, endlich doch gelang, eine
herrliche Quelle aufzufinden, ohne daß sie weiter behelligt worden
wären. Nachdem Isaak hier geraume Zeit seine Heerden geweidet
hatte, zog er nach Bersaba, wo er bald das nöthige Wasser auffand.
Hier erhielt er von Abimelech und einigen von dessen Leuten einen
Besuch. Nicht wissend, was der Grund davon sey, drückte er seine
Verwunderung darüber aus, indem man ihn ja vertrieben habe! Doch
der König belehrte ihn von seiner freundschaftlichen Gesinnung gegen
ihn und machte ihm den Antrag, daß sie einen Bund miteinander
schließen und es eidlich bekräftigen wollen, daß Keiner das Eigenthum
des Andern angreifen wolle. Isaak lebte in dieser Gegend geraume
Zeit friedlich und sah seine häuslichen Verhältnisse immer mehr gedethen.
Doch der Freude ist immer auch Leid beigcgeben. Zwei Frauen des
Esau, aus dem Geschlechte der Hethiter, verbitterten ihm und der
^icbekka das Leben auf alle Weise, Esau selbst machte ihnen durch
hitziges, aufbrausendes Benehmen viel zu schaffen, und zuletzt
wurde auch noch im vorgerückteren Alter sein Augenlicht getrübt.
Endlich, nachdem er nach Hebron im Hain Mamre heraufgezogen war,
endete er sein thätiges Leben in einem Alter von 180 Jahren.
6.
Esau und Jakob.
Obgleich Esm un„ Jalob Zwillinge »«w»' G^gen-
«emg Achnlich-s Charakter, daß f,e offen,
theil von emander betrachtet werden können. Csau ^
rasch und lebhaft, aber daneben auch mb-s°m-n M h«' ^
sanft, schlau und bis zum Eigennutz häusltch, Etg .. ^^bte,
leicht erklärlich wachen, warum seine Mutter chn vorz ^
während das derbe Wesen Esaus den Vater mehr ansprach,
sich wohl der Hoffnung hingab, das Rasche und> Hel■
Benehmen werde mit zunehmenden Jahren von selbst et ^
Esaus Hauptbeschäftigung war der Landbau, ftme 9
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Isaak Isaak Isaak Isaak Esau Jakob Esaus_Hauptbeschäftigung
Vorrede.
K^er Verfasser des hier erscheinenden Werks hat seit einer
Reihe von Jahren Knaben von 8 — 11 Jahren zu unter-
richten. Wenn aber irgend ein Lehrfach ihm je Schwierigkeiten
vorlegte, so war es gerade das der Geschichte. Die Schüler
sind bis zu diesem Alter durchaus noch nicht so weit heran-
gebildet , um das Zusammenhängende derselben erfassen zu
können, da ihr Sinn für Geschichten zugänglicher ist, als für
Geschichte im Allgemeinen.
Daß dieses nicht nur meine Ansicht sey, sondern auch sonst
gefühlt und anerkannt werde, haben schon gar viele tiefer
blickende und höher gestellte Männer zugestanden, wie denn bei
der im vorigen Jahre zu Nürnberg stattgehabten Versammlung
deutscher Schulmänner und Philologen der rühmlichst bekannte
Rector Roth daselbst sich dahin aussprach, daß für die unter-
sten Klassen statt der Hauptbegebenhelten der allgemeinen Ge-
schichte und des Allgemeinsten gerade die speciellste, die persön-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
It
lieh st e Geschichte geeignet sey, da sich der Knabe allein für
Personen interessire, die Zustände aber und ihre Verhältnisse
wenig oder gar nicht begreife.
Diese gewichtige Stimme berücksichtigend und auch meiner
eigenen Ueberzeugung folgend, habe ich es versucht, das Leben
der ausgezeichnetsten und merkwürdigsten Personen zu beschreiben,
dabei aber die chronologische Folge meistens- streng beobachtet
und an die Geschichte der einzeln abgehandelten Männer den
Gang der wichtigsten Zeitereignisse planmäßig angeknüpft, so
daß es einem Schüler, der in dem angedeuteten Alter steh mit
deiw ganzen Inhalte meines Vuchs recht vertraut gemacht hat,
nicht schwer werden kann, in etwas gereifteren Jahren auch
das Höhere der Geschichte umfassend zu begreifen.
Daß die vortreffliche Geschichte von Becker mehr für Vor-
gerücktere bestimmt sey, beweist uns der große Umfang und
die ganze Anlage dieses Werks: auch der wißbegierigste zehn-
jährige Knabe würde sich nicht durch zwölf Bände hindurch-
arbeiten, sondern gewiß schon bei der Hälfte erliegen, wie denn
auch gar oft die Gegenstände und die Behandlung derselben
schon eine höhere Bildungsstufe voraussetzen. Was sodann die
so weit verbreitete Weltgeschichte von Vredow betrifft, so hat
diese zwar in der Beziehung den Vorzug, daß sie den Bil-
dungsgang der Menschheit, den schon Campes Robinson andeutet,
schön und anschaulich darstellt. Indessen sucht der Schüler
manche berühmte Namen vergeblich darin, deren Kenntniß für
Jeden Freund des Wissenswerthen von Belang ist, und das
Ganze verbreitet stch mehr über das Allgemeinste deö Gesche-
henen, weßwegen ich auch, was meine Schule betrifft, den
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
daß sein Vater schon daran merken werde, daß ein Betrug obwalte-
so daß ihn dann ein Fluch statt des Segens treffen würde. Allem dre
Weiberlist fand auch für diesen Fall Rath. Sie bekleidete ferne
Hände und die glatten Stellen am Halse mit den Fellen der Bockchen
und gab ihm das Essen, um es hineinzutragen. Mit rauhen Klerdern
von seinem Bruder angethan, trat er darauf in das Zelt und als ihn
sein Vater, der auf dem Bette saß, fragte, wer er sey, antwortete
er frech, er sey Esau, und bat ihn, von seinem Wildpret zu gemcßen,
damit er seinen Segen empfange. Isaak, der einen Zwerse helle-
weil er sich über die Eile wunderte, mit welcher der Fang des Theers
und die Zubereitung geschehen wäre, fragte ihn, wie es zugegangen
sry, daß er so bald ein Wild gefunden habe? Jakob aber, dre Wahrheit
durch Heuchelei einer frommen Gesinnung entehrend, erwiederte, Gott
habe cs bescheeret. Da aber seine Stimme trotz der Verstellung
nicht täuschend genug klang, wie die seines Bruders- so hieß ihn
Isaak herzutreten, um ihn zu betasten, und beruhigt durch das Raupe
der Haut, obgleich einen Zweifel wegen der Stimme äußernd, ertheilte
^ ihm, nachdem er von dem lieblich schmeckenden Gebratenen gegessen
und auch einen Becher Wein getrunken hatte, wodurch alles Bedenken
in seiner Seele schwand, den vollen Segen, indem er ihm Reichthum,
Ansehen und Macht anwünschte (s. Abb. 2). Als aber Jakob, sich
freuend der gelungenen List, seinen Vater kaum verlassen hatte, um dev
harrenden Mutter von dem Geschehenen Bericht abzustatten, kam Ei au
Eligen Schrittes und athcmlos von der Jagd zurück- um seinen Vater
ru erfreuen. Doch wie erstaunte er, als er den Betrug erfuhr I Er
^"nte sich bcr Thränen nicht enthalten und rief laut aus: Mein
Bruder hat wohl seincn Namen mit Recht (Jakob heißt im Hebräischen,
ct wird untertreten): denn zuerst hat er mein Erstgeburtsrecht dahin-
genommen, und nun entzieht er mir auch noch den Segen, , der nach
fem cci)t wir gebührt hätte. Seufzend sagte Isaak, als er ihn bittend
fragte, ob er keinen weiteren Segen habe: Ich habe deinen Bntdev
zum Herrn Über dich gesetzt und ihn mit Korn und Wein begabt: was
bl erbt nur nun für dich übrig? Hast du denn- sagte Esau weinend,
nur Einen Segen? Segne mich doch auch! Wohlan, sprach der ehr-
würdige Alte: dein Acker wird dir Frucht zur Genüge geben; deines
Schwertes wirst du dich nähren und endlich wird es dir auch noch gelingen-
dich von der Herrschaft deines Bruders loszuwinden. Esau aber gieng-
Zorn und Rache im Busen tragend, von seinem Vater weg, und sah
Mutter und Bruder mit durchbohrendem Blicke an. Ja aus seinem
ganzen Benehmen konnte man schließen, daß er arglistige Plane gegen
3
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Isaak Isaak Jakob Isaak Isaak Jakob Jakob Isaak Isaak Esau
35
'Dt sich hcrtreibend. Augenblicklich wälzte er nun den Stein von
deutender Schwere mit kräftigen Armen weg und tränkte die dürsten-
en Heerden seines Oheims. Nun, nachdem das Nöthige gethan war,
gleng er auf seine Verwandte zu (s. Abb. 3), setzte ihr Verwandtschafts-
'^ältniß auseinander und grüßte sie mit herzlichem Familienkuß,
rn em Freudenthränen seine frischen Wangen benetzten. Er trat in die
Voltten Labans, wurde freundlich empfangen und erbot sich, Laban zu
lenen. Der Preis für sieben Jahre eifrigen Dienst sollte Nahel seyn.
Von seiner Jugend an an eifrige Thätigkeit gewöhnt, gab er sich
e Mühe, sich des vorgelegten Preises würdig zu machen. Doch
n, den Gebrauch der damaligen Zeit benützend, daß nämlich die
^ raut dem Bräutigam verschleiert zugeführt wurde, gab dem getäuschten
^akob, im Dunkel des Abends, nachdem ein stattliches Hochzeitmahl
öcrctevt worden war, an dem die Bewohner des ganzen Dorfes Theil
^mmen hatten, statt der gewünschten Nahel die minder geliebte
„V".««,- welche die Natur in Beziehung auf Schönheit nur stief-
u terlich bedacht hatte. Als ihm Jakob am andern Morgen wegen
eusrf ^chtlichcn Täuschung gerechte Vorwürfe deßhalb machte, so
fcme>Ul*>l^te cr fî'ch mit der kaum stichhaltigen Ausrede, daß es in
em nicht Sitte sey, die jüngere Tochter vor der älteren
dien^^^bn. Jakob indessen erbot sich, noch weitere sieben Jahre zu
cnen , um auch jene zur Ehe zu bekommen, da Vielweiberei von
^ ^^î'genlande Sitte war. Der Antrag wurde angenommen
so floß ihm unter beschwerlichem Dienste doch nach und nach auch
9(T.c ^slvte ^oit hin, welche nur in seinem festen Glauben, daß er mit
raham zum Stammvater eines großen, unter besonderer göttlicher
enuug stehenden Volkes ausersehen sey, und in der zärtlichen Liebe,
c ihm eingeflößt hatte und die auch fortwährend genährt
s Uv ? a^ne V^süßung und Erleichterung fand. Endlich wurde er
J*?* .""^ches gewährt und führte auch die längst Ersehnte in seine
u en ein. Schon mochte er den Wunsch gehegt haben, nun nach
^"ch""6 seines Hauptzieles in die väterlichen Fluren zurückzukehren,
s thn a an überredete, noch länger bei ihm zu weilen, weil ihn
er perr um seinetwillen segne. Hier fand Jakob Gelegenheit, seines
Megervaters List durch eine andere Lift zu vergelten, was nach
î""swn Ansichten erlaubt war. Durch ein sinnreiches Mittel, da
der^ s!i ^ctnen ^îbust ein Theil der Heerde gegeben wurde, wußte es
Zahl ifstue ^cvir^slucn Rebekka so einzurichten, daß die Mehr-
er Schafe alljährlich bunte und gefleckte Lämmer und Zickelchen
' welche er sich als Lohn für weitere sechs Jahre ausbcdungen
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Jakob Jakob Jakob_Gelegenheit Rebekka
38
Er lud ihn sogar ein, bei ihm zu wohnen; doch Jakob wich klüglich
aus und nahm auch das Anerbieten, mit ihm zu reisen, nicht an, da
er kleine Kinder habe, welche den Weg nicht so schnell machen können,
und er auch seine Heerden nicht übertreiben dürfe; sogar die ihm
angetragene Bedeckung schlug er aus, zufrieden, daß er so unerwartet
freundlich aufgenommen und behandelt worden war. So wandte sich
Esau wieder nach Seir in Arabien, und Jakob zog mit den Seinigen
und seinen Heerden nach Salem im Lande des Sichern, Sohn des
Heviterö Hemor, in Kanaan. Hier lebte er geraume Zeit äußerst
glücklich, und sein häuslicher Sinn, seine außerordentliche Thätigkeit,
die große Sorgfalt, die er den Seinigen widmete, sowie seine innige
Ergebenheit in Gottes Willen blieben nicht ohne Segen. Doch, daß
kein Glück lange ungetrübt sey, mußte auch er wiederholt erfahren.
Dina, eine Tochter der Lea, wurde von Sichern, dem Sohn Hemors,
welcher Herr des Landes war, entehrt, worauf ihre Brüder Simeon
und Levi schreckliche Rache nahmen, indem sie beide mit der Schärfe
des Schwerts tödteten und den Ort rein ausplünderten. Da sich aber
Jakob nach solchem Vorgang nicht mehr sicher in dieser Gegend glaubte,
zog er auf Befehl von oben nach Bethel, ohne daß er mit den Sei-
nigen unterwegs angefochten worden wäre. Nicht weit von Bethel
entfernt, in Ephrat, dem späteren Bethlehem, brachte Rahel dem Jakob
noch einen Sohn zur Welt, den sie Benjamin nannte. Doch ein neuer
Schlag für ihn! Diese Niederkunft, von erschwerten Umständen begleitet,
kostete die geliebte Nahel das Leben, und Rubens leichtfertiges, frevel-
haftes Benehmen machte Jakob ebenfalls unsäglichen Kummer. Indessen
sollte auch noch die Stunde der Freude für ihn schlagen. In Joseph
erblühte ihm der Trost seines Alters. Von ihm dringend aufgefordert,
zog er mit seinem ganzen Hause nach Aegypten, sah den Glanz, der
seinen geliebten, nach seiner Meinung schon längst nimmer unter den
Sterblichen weilenden Sohn umgab und lebte noch geraume Zeit unter
seinem mächtigen Schutze glücklich. Kurz vor seinem Dahinscheiden
versammelte er noch seine Söhne um sein Bette und ertheilte ihnen
seinen Segen, während er mit begeisterter Ahnung die künftigen Schick-
sale seines Geschlechts vorhersagte. Das Vorrecht der Erstgeburt erhielt
sein vierter Sohn Juda, da Rüben, Simeon und Levi sich durch ihre
Frevelthaten dessen unwürdig gemacht hatten, und den Söhnen Josephs,
Ephraim und Manasse, gab er gleiches Recht mit seinen Söhnen.
Unter den zwölf Stämmen, in welche nachher die Israeliten nach dem
Namen der Söhne Jakobs und Josephs (der Stamm Levi bekam keine
Ländereien, sondern wurde, als zum Priesterstande bestimmt, unter die
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Jakob Esau Jakob Hemors Jakob Jakob Benjamin Nahel Jakob Joseph Jakobs
Extrahierte Ortsnamen: Salem Heviterö_Hemor Kanaan Gottes Bethel Bethel Ephrat Bethlehem Juda Josephs Josephs
39
Zwölf Stämme vertheilt) eingetheilt wurden/ war auch wirklich Juda
der mächtigste und nach ihm nannte sich auch später nach der eingetre-
tenen Theilung eines der beiden Königreiche, sowie noch später das
ganze Volk.
Jakobs Gebeine ließ Joseph nach dessen Wunsch nach Kanaan
bringen und in Abrahams Erbbcgräbniß im Haine Mamre beisetzen.
7.
Joseph.
Wie sich schon in Abrahams, Isaaks und Jakobs Geschichte der
sichtbare Gang einer weisen und vergeltenden Fürsehung offenbart und
Jeden im Vertrauen auf das über Alles erhabene und Alles lenkende
Wesen stärken muß, der die heiligen Bücher mit gläubigem Eifer liest,
so besonders auch in Josephs Leben, welches uns einen tiefen Blick
in die weise, höhere Leitung der menschlichen Schicksale werfen läßt.
Joseph, als ältester Sohn der geliebten Nahel, noch im späten
Alter gezeugt, und frühe Proben eines außerordentlichen Verstandes
gebend, wurde, wie schon berührt wurde, am meisten von Jakob
geliebt. Ihm entgiengen, als er im Alter von siebzehn Jahren mit
seaicn Brüdern, besonders mit den Söhnen der Selavinnen Bilha und
, auf dem Felde die Heerden hütete, die bösen Streiche und
'luojchweisungcn nicht, welche diese bcgiengen, und er hielt cö für
>l tcht, seinen Vater davon in Kenntniß zu setzen. Jakob, durch sein
Alter gehindert, immer überall zu seyn und nach seinen Sachen zu
sehen, bediente sich ba£er des Josephs, auf dessen Ehrlichkeit und
Aufrichtigkeit er bauen können zu dürfen glaubte, um von Zeit zu Zeit
nach dem Treiben seiner Brüder zu schauen und ihm Bericht zu erstatten,
was nicht verfehlen konnte, ihren Neid und Haß zu erregen. Dieser
wurde noch mehr angefacht, da ihr Vater den Liebling durch einen
bunten Rock, den er ihm verfertigen ließ und der als eine damals
seltene Tracht etwas Auffallendes war, vor ihnen auszeichnete. Hiezu
kam noch die Erzählung zwei gehabter Träume, die Joseph ihnen
Abzählte. Einmal sagteer, es habe ihm geschienen, sie hätten zusammen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Jakobs Joseph Abrahams Joseph Abrahams Isaaks Jakobs Joseph Jakob Jakob Joseph
9
Sperre oder Assouan an bis Cairo, wo die Stromscheidung ist, ist
das zwei Meilen breite Thal von zwei Höhcnzügen begränzt, von denen
sich der östliche r die steile Felsenwand, Gebet Mokattam, bis an das
rothe Meer oder den arabischen Meerbusen hinzieht, der andere, west-
liche, als fester Wall gegen die Anfälle der Bewohner der Wüsten
Libyens dasteht. In Mittelägypten erweitert sich das Thal, die Hügel-
ketten verschwinden nach und nach und endlich breitet sich die große,
unabsehbare Fläche des Delta, von der Dreicckform dieses griechischen
Buchstabens so benannt, vor den Blicken aus. Das Steigen des
Flusses, das seinen Grund in den starken in Abyssinien fallenden Regen
hat, beginnt zu Ende des Junius und dauert drei Monate, worauf
das Wasser in eben so viel Zeit wieder in das alte Bett zurücktritt,
wobei nicht unbemerkt bleiben darf, daß das Austreten nicht sowohl
durch den zurückbleibenden Schlamm von so wohlthätigen Folgen begleitet
ist, als durch die Wässerung selbst. Ehemals zählte man sieben Haupt-
mündungen des Flusses; jetzt sind nur noch zwei, bei Damiette und
Rosette, schiffbar, die andern verschlammt. —
Sehr merkwürdig ist der Katarakt oder Wasserfall von Syene. Auf
beiden Ufern erheben sich die Widerlagen eines sich quer hinziehenden
Gebirges, welches der Fluß durchschneiden mußte, um sich Bahn zu
machen. Diese Bahn ist. mit mehr oder minder großen Granitblöcken
übersäet, welche über das Wasser emporragen und den Fluß nach allen
Richtungen versperren. Aufgehalten von diesen Hindernissen, wälzt
sich der Fluß zurück; doch die Masse des Wassers, wieder vorwärts
gedrängt, setzt über jene Felsen hinweg und so entsteht eine Menge von
lieblichen, kleinen Cascaden, und das Rauschen der sich brechenden
Fluchen wird schon in einiger Entfernung vernommen. Dieser merk-
würdige Fluß ist der Nährvater des Landes und man darf immerhin
aussprechen, daß das ,Land ein Streifen angebauter Pflanzenerde sey,
der sich durch die Wüste ziehe. Da somit das ganze Schicksal des
Landes von der Ueberschwemmung des Nils abhängt, so ist leicht zu
erklären, daß man frühe darauf kam, Kanäle anzulegen und auch
dafür zu sorgen, daß nicht nur das überflüssige Wasser vertheilt, son-
dern auch, falls einmal die Ueberschwemmung nicht stark genug seyn
würde, ein Vorrath zu künstlicher Bewässerung vorhanden wäre. Die
Einführung von Canälen verdankt das Land besonders seinem ersten
König Menes, der sich auch sonst durch weise Gesetzgebung auszeichnete,
2000 I. v. Chr. Niederägyptcn bestand, geht die Sage, als er den
Thron bestieg, aus einem Morast, was nicht als ganz erwiesen betrachtet
werden darf, da man wohl annehmen kann, daß man schon früher auf
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]