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zur Kultur Europas ungemein viel beitrug. Denn durch sie erhielt
vorzüglich Europa ganz andere politische und geographische Verlwlt-
niffe; die merkwürdigsten Länder bekamen neue Bewobncr; cs entstan-
den viele neue Reiche, und obgleich die meisten nur von kurzer Dauer
waren, so wurde doch dadurch der Grund zu neuen Regierungs'ormcn,
zu neuen Gesetzen, neuen Sprachen, neue Sitten, neuen Namen der
Lander, und endlich zur schnellern Ausbreitung des Christeutbunis
gelegt. Denn dieses machte nicht bloß die Unterthanen williger und erge-
bener gegen ihre Regenten, sondern auch diese gerechter und gütiger gegen
jene. Es verbannte die Verirrungen der heidnischen Religionen; und
die Gesetze, die Erziehung, der bürgerliche Verkehr, die Alt Krieg zu
führen und Gefangene als Menschen zu behandeln, Eiende zu unter-
stützen, kurz alles, was schön, edel, gesittet, menschenfreundlich beist,
hatte bei der Einführung des Christenthums in den neugebildeten Staa-
ten mehr Schutz, Beförderung und Vollkommenheit erhalten.
^ 3. Das fränkische Reich.
(Von 4s6 bis 771.)
Ueber die verschiedenen Franken-Fürsten am Rheine führte gegen
481 n. Chr. Chlodwig den Oberbefehl. Sobald er sich mächtig ge-
nug fühlte, griff er Gallien an, und kam 480 in den Besitz dieses Lan-
des, so wie eines Theils von Thüringen. So entstand durch Chlod-
wig, welcher in Gallien die christliche Religion annahm, das Fran-
kenreich, welches durch die Unterjochung der Allemaunen, Westyo-
tben, Tbüringer, Burgunder und Bayern sich 552 schon über ganz
Gallien und über große Landstriche in Deutschland ausbreitete. Die
Regenten dieses weitläufigen Reiches wurden später so unthätig, daß
sie die Herrschergewalt ihren oberstem Staatsbeamten, welche Majo-
res Domus genannt wurden, völlig überließen. Unter di'eieu mäch-
tigen Staatsbeamten sind vorzüglich zu merken: Pipin von Hcri-
stal (678), ein guter Staatsbeamter und glücklicher Krieger; Karl
Märtel (716), durch seinen Sieg über die Araber als Diester der
Christenheit gepriesen; und Pipin der Kleine (741), welcher den
lezteu König ans Chlodwigs Stamm, Childerich, mit Bewilligung
des Papstes Zacharias absetzen, und sich vom heiligen Bonifa-
zius *), der damals das Evangelium in Deutschland predigte, (752)
*) Bonifazius, sonst Winfried genannt, war gegen das Jahr 680 zu
Kirton in England geboren. Er kam 71 8 mit pábstlicher Vollmacht nach
Deutschland, und bekehrte die heidnischen Thüringcr, Hessen, Schwaben,
Bagern und Friesen; und so verdank,» wie ihm die Gründung der deut-
schen Kirchenverfassung, und nennen ihn nit Recht den Apostel de r
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Chlodwig Karl
Märtel Karl Chlodwigs_Stamm Chlodwigs Childerich Childerich Zacharias Bonifazius Winfried Winfried Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europa Rheine Gallien Chlod- Gallien Westyo- Gallien Deutschland Deutschland England Deutschland Hessen Schwaben
! t~ ! ?
103
zun, Könige der Franken salben ließ. Er regierte mit Kraft und Ein-
sicht, und war besonders für die Aufnahme des Gottesdienstes und
des Unterrichtes, so wie für die Sicherheit seines Reiches besorgt
Während seiner Regierung hatten die Longobarden den heil. Vater hart
bedrängt. Pipin zog daher gegen dieselben, schlug sie (754), nahm
ihnen die eroberten Länder wieder ab, und schenkte sie dem Papste
Stephan dem Ul. Dadurch entstand der Kirchenstaat.
4. Von Karl dem Großen bis zum Anfänge der Kreuz-
Züge.
(Von 771 bis 109(3.)
Nach Pipins Tode (768) fiel der fränkische Thron seinen beiden
Söbnen Karl und Karlmann zu. Als aber Karlmann unvcrmu-
thet dahin gestorben war, ward Karl (771) Alleinherrscher der
Franken. Dieser Fürst, mit Recht der Große genannt, hatte ein
ehrfurchtgebietendes Aeußere und treffliche Geistesanlagen, welche von
dem Britten Alkuin gebildet waren. Er lebte einfach und mäßig,
und haßte überhaupt Prunk und Schwelgerei. Er war groß im Kriege,
aber noch größer als Regent und Gesetzgeber; dabei beförderte er Künste
und Wissenschaften, und vorzüglich den Lardbau. Es ist nur zu be-
dauern, daß fast immerwährende Kriege ihn hindern mußten, noch
mehr für das Wohl seiner Lander zu sorgen. Seinem Reiche gab er
durch glücklich geführte Kriege eine so ungeheuere Ausdehnung, daß es
vom Ebro in Spanien bis zur Raab in Ungarn, und von der Ti-
Deutschcn. 'Dom Dabste Gcprg dem Ii. ln Rom zum Bischöfe gesalbt,
und von Georg dem !!I znm Erzbischöfe non Mainz, zu seinem Vikar
und -um Primas in Deutschland erhoben, organisirte er die Bislhümee
Freisinnen, Regcnsburg, Erfurt, Würzbnrg, Eichstädt, Bernburg und Ut-
recht in Holland. An dem Flusse Borna (bei Dokkum, 6 Stunden non
kcuwarden), wo ec vicie Tausende neubckchrter Christen zur Firinung be-
stellt bette, wurde ec von den heidnischen Barbaren plötzlich überfallen, und
den Z. Juni 755 sammt seinem zahlreichen Gefolge von Welt- und Klo-
stcrgeistlichcn erschlagen? Die Christen der Umgegend und die zur Firmung
Herbeiwüllenden horten mic Entsetzen den schmählichen Tod des großen
Mannes, vereinigten sich zu einem Heere, überfielen die Mörder und schlu-
gen sie; was von denselben dem Tode entrann, ließ sich taufen.
Bonikazens Leiche wurde nach Utrecht gebracht und feierlich beigesetzt.
Nicht ohne Schwierigkeit überließ der dasige Bischof die theuern Ucberreste
dem Nachfolger des Ermordeten, dem Erzbischöfe Lullus in Mainz, welcher
sie wie einen Schatz aufbewahrte, bis sie endlich der (von Bonisazius selbst
zur Ruhestatt erkornen) Abtei zu Fulda ausgehändigt wurden.
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Extrahierte Personennamen: Stephan Karl Karl Karl Karl Karlmann Karlmann Karlmann Karlmann Karl_( Karl Britten_Alkuin Georg Bonikazens Bonisazius
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Ungarn Gcprg Mainz Deutschland Regcnsburg Erfurt Würzbnrg Bernburg Holland Borna Dokkum Utrecht Erzbischöfe_Lullus Mainz Fulda
104
der in Italien bis an die Eider in Dänemark reichte, und 26,000
□ Meilen umfaßte. Seine Residenz war abwechselnd, doch meistens
zu A a ch e n.
Von 772 bis 803 beschäftigten ihn, abwechselnd mit andern, die
Sachsen kriege; endlich brachte er sie zur Unterwerfung und zur
Annabme des Christenthums. 774 stürzte er das Reich der Longobar-
den unter ihrem Könige Desiderius über den Haufen; 778 entriß
er den Arabern ln Spanien das Land zwischen den Pyrenäen und dem
Ebro; 788 schlug er den rebellischen Herzog der Bayern, Thassilo,
nahm ihm sein Land ab, und vereinigte es mit dem großen Franken-
reiche,- 796 schlug er die Awaren hinter die Raab und Thcis in Un-
garn zurück, und jagte darauf auch die Juten auf ibre Halbinsel,
und machte die Eider zur Nordgrauze Deutschlands. Im Jahr 800
zog er nach Nom, um den von den Röme.n verjagten Pabst Leo
den Ui. wieder einzusetzen; und hier wurde er von Leo feierlich zum
römischen Kaiser ausgerufen und gekrönt. Karl lebte hierauf
noch 14 Jahre, und starb endlich rum Leidwesen seines ganzen Volkes
in einem Alter von 72 Jahren zu Aachen, wo sein ehrwürdiges Grab-
mahl noch zu sehen ist.
Die Verbreitung der 'christlichen Religion und die Bildung der
Germanen, welche nun allgemein Deutsche genannt wurden, lagen
ihm 'ehr am Herzen. Er gab selbst eine Menge der heilsamsten Ge-
setze, ließ Orgelspieler und Sänger aus Italien kommen, um den
Kirchengesang zu veredeln, da besonders seine Franken eher gebrüllt,
als gesungen haben sollen;-er sorgte für die Ausbildung der deutschen
Sprache, und suchte selbst eine deutsche Grammatik zu entwerfen; auch
gab er den Monaten des Jahres deutsche Namen; er selbst lernte spät
noch schreiben, ließ die alten germanischen Nationalgesänge sammeln,
und machte selbst seinen Hof zur Bildungsanstalt; er gründete mehrere
Visthümer und Städte, z. B. Hamburg, legte bei allen Kirchen
Schulen au, die er sehr oft selbst besuchte, und bemühte sich überhaupt den
wilden Geist der Deutschen mehr au Ordnung zu gewöhnen; er sorgte
für bessern Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft, ließ
auf seinen kaiserlichen Meiereien, weiche als Musterwirtschaften vor-
angingen, bessere Getraideart.ru und edlere Baumfrüchte ziehen, und
gab selbst Vorschriften über die Landwirthschaft. In die Provinzen
schickte er vornehme Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeits-
pflege, die Steuererhebung, das Kriegswesen ordentlich von den Gra-
fen verwaltet würden; hielt regelmäßige Rcichsversamnilungen, wo
die ganze bewaffnete Mannschaft, der Nationalheerbann, gemustert,
und über Krieg und Frieden, so wie über das Bedürfniß und das Wohl
des Landes gehandelt wurde, Karls edles Bestreben wurde auch von
den gleichzeitigen Regenten anderer Staaten anerkannt; selbst der
Cbalrfe H a ru n -a l - Nasch id schickte ihm vo.'Bagdad aus eine künst-
liche, durch Wasser getriebene Uhr.
Das neu errichtete Kaiserthum verfiel aber bald wieder. Lud-
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Extrahierte Personennamen: Thassilo Leo Leo Leo Leo Karl Karl Karls
105
wig der Fromme, Karls Sohn und Nachfolger (814) war der
Negierung eines so ausgedehnten Staates nicht gewachsen. Dabei
theilte er das Reich zu frühe (817) unter seine 3 Söhne Lothar,
Pipin und Ludwig; und als er später seinem Sohne zweiter Ehe,
Karl dem Kahlen, auch einen Theil des Reichs zuwenden wollte,
ergriffen die Söhne erster Ehe gegen den eigenen Vater die Waffen;
und Ludwig starb im Feldlager bei Mainz (840), von Gram erdrückt.
Die Uneinigkeit der Brüder veranlaßte endlich den Vertrag zu Ver-
dun (843), wodurch das große Reich auf folgende Art vertheilt wurde:
Lothar erhielt den Kaisertitel, Italien und Mittelfranken, Ludwig
Dstfranken oder das eigentliche Deutschland, und Karl der Kahle
Westfranken oder das eigentliche Frankreich. So war dann die frän-
kische Monarchie in drei selbstständige Reiche — Frankreich,
Deutschland und Italien — geschieden und der Grund zu der jetzi-
gen Staatenordnung gelegt. Karl hätte nicht ahnen mögen, daß sein
großes und schönes Reich schon nach 29 Jahren so zersplittert sein
könnte.
Deutschland hatte, als es 843 ein eigenes Reich wurde, sehr ge-
fährliche Nachbarn: im Norden die Normänner, und im Osten
und Südostcn unter andern die Ungarn.
Die Normänner, zahlreiche Schaaren muthiger Krieger und
kühner Seeräuber aus dem allen Skandinavien, schwärmten auf der
Nordsee, in dem Kanäle, auf dem atlantischen und mittelländischen
Meere umher, plünderten alle Küstenländer, und überfielen England,
Frankreich, Deutschland und sogar Italien. In Deutschland konnten
sie zwar, außer den gräßlichen Verwüstungen, die sie anrichteten, und
wobei Hamburg zerstört wurde, nichts weiter bewirken; allein auf
den Inseln der Nord- und Ostsee gründeten sie (888) das Reich der
Dänen; am Kana! in Frankreich (912) die Normandie, und
nach harten Kämpfen mit den Bewohnern Unteritaltens (1000) die
Königreiche Neapel und Sizilien.
Verderblicher noch, als die Normänner, wirkten die Ungarn
in dem ehemaligen Pannonien. Sie durchplünderten Italien und
Deutschland in mehrjährigen Zügen, empfingen sogar von Deutsch-
land einen jährlichen Tribut, wurden aber endlich (955) von Otto
dem Großen, Kaiser von Deutschland, auf dem Lechfelde bei Augs-
burg so auf das Haupt geschlagen, daß nur wenige dem Racheschwerte
der Deutschen entrannen, und daß Deutschland von nun an auf im-
mer von ihren verheerenden Einfallen verschont blieb.
Gerade zu der Zeit, als dre eben genannten rohen Nachbarvöl-
ker verheerend in Deutschland einbrachen, starb mit Ludwig dem
Kinde (911) der karolingische Fürstenstamm dieses Reiches aus. Um
die große Gefahr zu beschwören, wählten die deutschen Fürsten den
fränkischen Herzog, Konrad den'!., zu ihrem Könige. Weil er aber
wohl einsah, daß es ihm an Kraft zur Regierung des gesunkenen
Reiches fehlte, so rcgerte er nur bis 918, wo daun auf seinen Vor-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Lothar Ludwig Ludwig Karl_dem_Kahlen Karl Ludwig Ludwig Lothar Ludwig
Dstfranken Ludwig Karl_der_Kahle Karl Karl Karl Otto Ludwig Ludwig Konrad_den' Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Karls Mainz Italien Deutschland Frankreich Frankreich Deutschland Italien Deutschland Ungarn Skandinavien Nordsee England Frankreich Deutschland Italien Deutschland Hamburg Ostsee Kana Frankreich Neapel Sizilien Ungarn Pannonien Italien Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland
106
fdjiag Heinrich der Finkler, der mächtige, tbätige und kluge
Herzog der Sachsen, den deutschen Königsthron bestieg/ Dieser edle
Fürst stellte die innere Ruhe wieder her, schlug die Wenden und Nor-
männer von den Gränzen zurück, und besiegte (933) die Ungarn bei
Merleburg. Seine Nachfolger Otto der Große, welcher durch
den ^Lieg bei Augsburg (955) die Ungarn von Deutschland auf immer
entfernte, so wie Otto der Ii., Otto der Iii. und Heinrich der H.,
waren gute Regenten, welche für Deutschlands Wobl eifrig besorgt
waren. Mit dtm lezten starb (1024) der sächsische Königs- und Kai-
serstamm aus, und Deutschlands Thron kam wieder au fränkische Her-
zoge. Sowohl Konrad der Ii. 0024), als Heinrich der chll.
0039) zeigten Festigkeit in allen ihren Handlungen, und hielten die
königliche Gewalt, trotz allem Widerstreben der innern Feinde, noch
immer aufrecht. Allein unter Heinrich dem Iv. (seit 1056 Kaiser von
Deutschland) brach das Feuer ans, das die Fürsten und der Adel im
Stillen schon lange genährt hatten Die Fürsten strebten sich vom Kai-
ser unabhängig zu machen, und der Adel strebte nach einem ungebun-
dencrn Leben. Beide konnten ihren Plan jezt um so eher durchsetzen,
weil Heinrich noch minderjährig war, und weil (ein durch eine unregel-
mäßige Erziehung äußerst schwankend gewordener Charakter ihnen die
günstigste Gelegenheit dazu an die Hand bot. Dazu kam noch-, daß
Heinrich mit dem Pabste über die Einsetzung der Bischöfe in Streit ge-
bieth. Auf dem päbstlichen Stuhle saß damals Gregor der Vii,
welcher sich eben so durch seine Standhanigkeit, wie Heinrich durch
seinen Wankclmuth auszeichnete. Durch diesen Streit wurde ganz
Deutschland und Italien in zwei feindselige Parteien getheilt: in die
wel fische oder päpstliche und in die w a i b l i n g i sch e oder kai-
serliche. Die päpstliche erhielt endlich die Oberhand, sprach
Recht über Fürsten und Völker aus, und belegte sogar die Widerstre-
benden mit Bann und Interdikt. So mußte selbst Heinrich, von
den Großen beneidet und von seinen Unterthanen verlassen, um des
'über ihn ausgesprochenen Kirchenbannes los zu werden, nach Italien
reiten, und (1077) in einem Bußkieide um Verzeihung bitten. Bei
seiner Znrückkunft hatre er mit Gegenkaistrn zu kämpfen, zuerst mit
Rudolph, Herzog von Schwaben, und spater mit Eckbert, Gra-
fen von Braunschweig, welche aber beide in Treffen blieben.
Indessen hatten sich viele Edelleute auf Felsen oder Bergen Raub-
schlösser gebaut. und sich durch Plünderung der Reisenden un der Städte
zu Räubern erniedrigt; alle 2 bis 3 Meilen war ein kleiner Krieg,
den man Fehde nannte, und der ungestraft ausgeübt wurde. Zulezt
kam es so weit, daß die eigentlichen Herrscher, nur auf kleine Gebiete
eingeschränkt, von den Großen und Rittern des Reichs gar nicht mehr
geachtet wurden Jeder handelte, wie er es nach eigener Willkuhr
für gut fand. So zerfielen bei der immer mehr überhand nehmenden
Verwirrung Landbau und Unterricht; selbst die deutschen Kaiser und
französischen Könige konnten selten lesen, noch stltener schreiben. Der
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Finkler Heinrich Otto Otto Otto Heinrich_der_H. Heinrich Konrad Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Gregor Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Rudolph Eckbert
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Ungarn Merleburg Augsburg Deutschland Deutschlands Deutschlands Deutschland Deutschland Italien Italien Schwaben Braunschweig
107
Sittenvcrfall ward allgemein, und an die Stelle des Rechts trat das
Faustrecht mit seiner grausigen Gewalt. Bürger und freie Llcke.r-
bauer gab cs nicht mehr, sondern nur Herren und Knechte; und das
arme Volk, der Willkühr und den Plünderungen des Herrenstandes
preisgegeben, versank mit seinen Peinigern in Unwissenheit und Aber-
glauben. Selbst das Heilige schien in Gefahr, verloren zu gehen
in dem alle Ordnung zerstörenden Strudel der Zeit. Daher Käm-
merer sehr richtig sagt: „So sehr die geistliche Macht drückte, so
„bleibt es doch immer wahr: Fürstengewalt hätte damals grö-
ßeres Unheil gestiftet, als die geistliche, wenn ihr der Sieg gc-
„worden wäre. Auch hatten manche Einrichtungen der Papste, bc-
„sonders die Gründung der Klöster, höchst glückliche Folgen. Durch
„die Klöster wurde ja die Verbreitung des Ehristenthums, des Feld-
„baues und der Knltnransänge auf die wohlthätigste Weste begonnen
„und fortgeführt."
Unter der Regierung des unglücklichen Heinrichs des Iv- fin-
ge« auch die Kreuzzüge an.
5. Vom Anfange der Krenzzüge bis zur Reformation.
(Von lü90 bis 1517.)
3) Von den K r e u z z ü g e n.
Schon seit Konstantins des Großen Zeiten waren unter
den europäischen Christen Wallmhrten nach Palästina gewöhnlich, um
das Grab Christi zu besuchen; und die frommen Pilger wurden auch,
jo lauge die Araber Herrn des Landes waren, in ihrem Aufenthalte
nicht gehindert. Sobald aber (1070) die rohen Türken die Herr-
schaft Westasiens an sich gerissen hatten, wurden nicht nur die Pilger
gefährdet, sondern auch die in Palästina und Syrien wohnenden Chri-
sten unmenschlich unterdrückt. Tief empfand man die Nachricht von
dieser Grausamkeit im Abendlande, und der Wunsch, das heilige Land
den Türken wieder zu entreißen, gestaltete sich endlich zur That, als
Augenzeugen, besonders der französische Einsiedler Peter von
Amiens (1093) von dem Elende der Christen in dein heil. Lande die
rührendsten Vorstellungen machte. Diese bestimmten in einer (1095)
zu Clermont gehaltenen Kirchenversammlung sowohl den Papst, als
die ganze europäische Christenheit zu dem Entschlüsse, den unglücklichen
Christen zu Hülfe zu kommen, und die Ungläubigen von der heiligen
Stätte zu vertreiben. Alle, welche an diesen Zügen Theil nahmen,
bezeichneten sich mit rothen Kreuzen auf den Schultern; und da-
her nannte man sie Kreuzfahrer, und jene Züge selbst Kreuz-
züge. .
Diese Züge, woran Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien,
England un) sogar der kalte Norden mit ihren Fürsten und Kriegs-
Heeren Theilnahmen, dauerten beinahe 200 Jahre, und kosteten Eu-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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137
Schweiz er b und, mr welchen sich nach und nach mehrere Kantone
anschlossen, und gegen welchen die östreichischen Regenten vergebens
ankämpften.
-r ■ ; ' . -rnr r. ■ ■ -
Im Jahre 1396 fiel die unvergeßliche Schlacht bei Sem«
pach im Kanton,Luzern zwischen den Schweizern und dem Heere
des Herzogs Leopold von Östreich vor. Dieser harter 4060 Mann, alle
von Adel und zu Pferde ; die Schweizer aber hatten mir 1400 Streiter
ohne Harnische, bloß mit breiten Schlachtschwcrtern bewaffnet- Die
Reiter waren von den Pferden gestiegen, bildeten ein Viereck, und
jeder Ritter, nist sssnem Schilde^bedcckt, hielt seineu lö Schuh lan-
gen Spieß in 'gerader Richtung vorwärts, so daß jeder Anlauf der
Schwe-izer- durchau^.unmöglich war.. Schon waren 60 Schweizer ge-
fallen, und die übrigen erwartete ein gleich schimpflicher Tod. Da
traranfeinml-Jr-yold vymw inkelried, ein Ritter aus einem alten
Geschlechte, aus,den Reihen hervor, und entschied die Sache. Ich bahne
euch, schrie er, einen Weg durch die Spieße der Feinde; sorgt für
mein Weib und meine Kinder! auf und mir nach! In diesem Augen-
blicke stürzte er sich auf die feindlichen Spieße, umfaßte derselben so
viele, als er mit ausgespannten Armen sagen konnte, drückte sie mit
seinen! schwerenkörper zu Boden, und starb so den glorreichen Tod
fürs Vaterland. Nun stürzten die erstaunten Schweizer zu Hunderten
über seinen Leichnam in die gemachte Oeffnung, trennten das Heer
von einander, brachten es dadurch in Unordnung, und schlugen es
gänzlich. Eben so rühmlich erfochten dle Schweizer noch mehrere Siege,
nich besiegelten lhre Freiheit mit ihrem Blute-
Die Schweiz behauptete von der Zeit an, als sie ihre Freiheit
errungen hatte, eine gänzliche Anspruchslosigkeit- Sie vergrößerte
sieh 5 519 um 4 mailändische Ämter und 1530 um das Waadtland;
die Unruhen, welche wegen Zwinglis und Kalvins Religionsverände-
rnngen entstanden waren, hatte schon 1531 der zweite Landfriede
beendigt. In dem dreißigjährigen Kriege beobachtete dieselbe eine
klüg^Nelltralität, und im westfälischen Frieden 1648 wurde ihre Un-
abhängigkeit vom Kaiser und dem deutschen Reiche anerkannt.
Obgleich sich die Schweiz aller Theilnahme an auswärtigen An-
gelegenheiten stets enthielt , so wurde sie doch 1768 in den französischen
Krieg verwickelt, mußte nach und nach mehrere Kantone abtreten, und
bekam sogar, unter französischem Einflüsse, auf einige Zeit eine andere
Verfassung. Endlich kam, nachdem sie lange Zeit vielen Veränderun-
gen und großen Verwirrungen ausgesetzt war, unter Vermittelung
der großen Machte 1814 ein neuer B unde6vertrag zu Stande,
nach welchem den bestebenden 19 Kantonen noch die drei neuen:
lßenf, Neufchatel (Neuenburg) und Wallis hinzugefügt wur-
den; zulezt wurde ihr 1815 von den großen Mächten eine immer-
währende Neutralität zugestanden.
s
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Östreich Leopold
109
?
lande (1525) in m Erbgroßherz ogthum Preußen ver-
wandelte.
In diesen Zeitraum fallen auch die sogenannten Minnesänger,
welche durch ihre Gesänge die Ritter zur Tapferkeit entflammten, und
oft die rauhen Sitten der Helden milderten; ferner die Stiftung meh-
rerer neuer Mönchsorden und Klöster, so wie die Erfindung
des Papiers, dec Fern-, Brenn- und Vergrößerungsglä-
ser, des Schießpulvers, der Formschneiderunst, der Kup-
ferstecher- und Buchdruckerkunst, des Kompasses und der
Taschenuhren.
I>) Verhältnisse Deutschlands nach den Kreuz zögen.
Durch die beständigen Kriege und besonders durch das Faustrecht
waren alle Straßen und Flüsse Deutschlands unsicher; die Raubritter
zerstörten den Land- und Flußhandel. Darum schlossen (1241) die
großen Städte Hamburg und Lübeck euren bewaffneten Bund,
altdeutsch Hansa genannt, woran sich in der Folge immer mehrere
Städte anschlössen. Um 1300 umfaßte dieser hanseatische Bund
schon 70 Städte, und erstreckte sich von Köln am Rheine bis Narwa
in Rußland; er hatte den ganzen Handelsverkehr des Nordens und
Ostens in Händen, besoldete starke Heere zu seiner Sicherheit, und
führte selbst gegen mächtige Fürsten glückliche Kriege.
Indessen war das deutsche Reich beinahe seiner Auflösung nahe;
nur ein kräftiger Geist konnte cs retten Diesen Netter fand es in
Rudolph von Habs burg, welcher 1273 den Knflerthron bestieg,
und der Stammvater des östreichischen Kaiserhauses ward. Er suchte
die innere Ruhe dadurch wieder herzustellen, daß er die Rau'oschlösser
zerstörte, das Faustrecht immer mehr beschränkte, und den Gesetzen
wieder Achtung verschaffte. — Nach mehreren Regierungswechseln kam
(1410) Sig ism und auf den kaiserlichen Thron, welcher der allge-
meinen Verwirrung, die sowohl in weltlichen, als in geistlichen An-
gelegenheiten eingerissen war, durch eine Kirchenveriammlung zu Kost-
nitz (Konstanz), welche 1414 anfing, Schranken zu setzen suchte.
Des Kaisers Absicht gelang. Ein Kirchenoberhaupt wurde allgemein
anerkannt, aber gegen das kaiserliche Wort Johann Huß ver-
brannt, woraus der blutige Hussitenkrieg entstand. — Nach Si-
gismund kam das östreichische Haus wieder zum Kaiserthrone, und
nun.brachen schönere Zeiten für Deutschland au, besonders unter der
Regierung Marimilians des I., welcher 1493 den deutschen Kai-
serthron bestieg. Dieser große Mann gründete auf dem Reichstage
zu Worms den ewigen Landfrieden, welcher das schädliche Faust-
rechr auf immer beendigte; er führte durch Franz von Taris im deut-
schen Reiche das Po st wesen ein, stiftete das Reichskammcrgericht
und den Reichshosrath, schuf stehende Regimenter, und theilte (1500)
Deutschland in 6, und (1512) in 10 Kreise ein. Dadurch stieg die
Nationalmacht, welche man bald im Auslande ehrte uui> fürchtete;
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolph_von_Habs Johann_Huß Johann Franz_von_Taris Franz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschlands Hamburg Rheine Narwa Konstanz Deutschland Worms Reichshosrath Deutschland
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der deutsche Kaiser wurde als der erste Fürst in der Christenheit ange-
sehen. Jezt zeigte sich der Gewerbfleiß und der Reichthum der S.'ädre-
bewohuer; der Landbau hob sich; man sorgte für den Unterricht, stif-
tete hohe Schulen k. , und die Fürsten wetteiferten in guten Gesetzen.
In diesen Abschnitt der Weltgeschichte fällt auch die Auffindung
des Seeweges nach Ostindien, die Entdeckung Amerikas, so wie die
Einführung neuer Genüsse, als des Tabacks, des Zuckers und Kaf-
fees mehrerer Gewürze und besonders der Kartoffeln. Das Noth-
wendigste hievon soll, obgleich nicht zur Geschichte Deutschlands gehö-
rig, der Folgen wegen, hier eingeschaltet werden.
e) Auffindung des Seeweges nach Ostindien.
Durch die Kreuzzüge war das Abendland mit dem Morgenlande
in vielfache Berührung gebracht, und dadurch der Handel, besonders
in den italischen Städten Genua und Venedig ungemein gehoben und
ausgebreitet worden; allein als (1453) Konstantinopel von den Tür-
ken erobert, und der Handels weg durch das schwarze und rothe
Meer nach Ostindien von denselben gesperrt wurde, da sank der Han-
del Italiens, und Venedigs Seemacht gerierh in Verfall. Dadurch
entstand ein allgemeines Sinnen, um Afrika herum einen Seeweg
nach Ostindien zu finden. Besonders thätig zeigten sich hierin die
Portugiesen; 1485 hatten sie schon Kongo erreicht; 1488 kam
Bartholomaus Diaz bis zur Südspitze Afrikas, die sein Körug
Johann der ll. das Vorgebirge der guten Hoffnung nannte,
weil er gewisse Aussicht hatte, nun zur See nach Ostindien zu gelan-
gen; 11 Jabre später (1497) schiffte Vas ko de Gama um das
Vorgebirge herum, und lief den 18. Mai 1498 in den ostindischen
Hafen von Kali kn t ein. So war denn der lang ersehnte Seeweg
nach Ostindien gefunden, und dem Welthandel eine neue Bahn
geöffnet.
(!) Entdeckung von Amerika.
Einige Jahre früher war Christoph Kolumbus, der Sohn
eines Wollenfabrikantcn ans Genua, aufgetreten und behauptete,
durch langwierige Forschungen überzeugt, daß nach Westen hin noch
ein großes Land liegen müsse. Wo er auch seine Gründe für eine Ent-
deckungsreise nach Westen vorlegte — in Genua, Lissabon und Eng-
land •—- wurde er abgewiesen; endlich erreichte er in Spanien seinen
Zweck. Die Königin Isabella gab ihm 3 Schiffe, welche er aus
eigenem Vermögen noch ausrüsten half; und König Ferdinand ent-
ließ ihn mit dem feierlichen Versprechen, daß er über alle entdeckte
Länder als Unterkönig herrschen sollte. Voll gutes Muthes segelte Ko-
lumbus am 3. August 1492 mir seinen 3 Schiffen, in Begleitung von
90 Menschen, ans dem Hafen von Palos ab, und steuerte immer ge-
gen Westen. Als sich aber nach zurückgelegten 700 Seemeilen noch
immer kein Land zeigte, wollte jein Schiffvolk ihn über Bord werfen
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Extrahierte Personennamen: Bartholomaus_Diaz Johann Johann Christoph_Kolumbus Isabella Ferdinand_ent- Ferdinand August
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Amerikas Deutschlands Ostindien Genua Konstantinopel Ostindien Italiens Venedigs Afrika Ostindien Afrikas Ostindien Ostindien Amerika Genua Genua Lissabon Spanien
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Die Herzöglhümer Parma, Moden« «nh Lnkka wurden
1814 ffc» geordnet, wie wir sie in der Geographie kenne« aclernt haben.'
— Parma war von 1547 bis 17'28 von dem Hanse Farnese, von
1728 bis 1803 von spanisch-bourbonischen Prinzen, und von 1,803
bis 1814 von Frankreich beherrsche worden; 1814 ward es der Ge/
mahlin des Kaisers Napoleon, Marie Luise von Östreich, zu ge-
lbeilt. — - Modena, früher vom Haus Este beherrscht, bcsil't seit
18l4dcr Herzog Franz der Iv., und Lukka seit 4824 der Herzog
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Der Theil Oberitatlens, wo wir seit 1814 das Königreich
Sardinien und das lombardisch venetianische Köstighessch
erblicken, war nach dem Sturze der Römer von verschiedenen Völkern'
bewohnt, und von verschiedenen Fürsten beherrscht worchtu. Die merk-
würdigsten Staaten, welche hier früher bestanden, sind Venedig/'
Genua, Mailand, Savopen und Piemont.
Venedig wurde 452 von den vertriebenen V Wohn er» der ita-
lischen Städte, welche der Hunnenkönig Attila zerstörte, gegründet.
Dieser Inselstaat hatte sich schon 697 einen Herzogen (Dogen) gewählt,
und sich durch Scehankel nach und nach so bereichert, daß die Vene-
tianische Flotte 871 schon die Araber schlug. Don dieser'zeit an such-
ten die Vchzankiner und Araber die Freundschaft der reichen Handelsstadt.
In den Krenzzügen stellte Venedig zuweilen 200 Segel. 2!ls aber
1498 der-Seeweg nach Ostindien aufgefunden war,'sank Venedigs"
Sechandcl, und überdies entrissen-ihm noch die Türken alle Besitzun-
gen'in Griechenland. Venedia bestand hierauf als Republik bis zum
Jahre 1796. Im Iabre 1814 kam es an das Haus Östreich-
Genua wurde während der Krcuzzügc ein Freistaat, berrschie
1200 durch seine Flotte auf dem mittelländischen Meere', nnd'bekam
1339 lebenslängliche Dogen. Im Jahre 1409 mußte es sich,/jedoch' '
nur auf kurze Zeit, Frankreich unterwerfen. Durch den neu entdeck-
ten Seeweg nach Ostindien sank fein Handel, und war fortan zu
schwach, seine Unabhängigkeit zu behaupten, die es eigentlich auch nur
unter dem Dogen-Andreas Döria 1528 besessen batte. Genua
bildete 1797 den ligurischen Freistaat wurde 1802 Frankreich, ;
1814 aber dem Königreiche Sardinien zugetheilt.
Massland wurde von 1376 bis 1447 von der Familie
k on t i, und dann von den S fo r z a' s beherrscht. Von 1553'
1713 stand es unter spanischer, und von da an nilt M ant na bis.'
zur französischen Revolution unter östreichischer Herrschaft. Beide,
Herzogthümer kamen 1797 zur cisalpinischen, dann' zur italischen Re-
publik, und endlich zu dem italischen Königreiche, welches Navoleön'
durch den Vizekönig Eugen regieren ließ. Seit'1814machen Mai-
land, Mantua und Venedig das dem Kaiser von Ostreich zuge-
hörige lombardisch-venetianische Königreich aus-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: «nh_Lnkka Napoleon Marie_Luise_von_Östreich Franz_der_Iv. Franz Lukka Attila Venedia Eugen Ostreich
Extrahierte Ortsnamen: Parma Frankreich Modena Sardinien Genua Mailand Ostindien Griechenland Haus_Östreich-
Genua Frankreich Ostindien Genua Frankreich Sardinien Mantua Venedig