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1. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. III

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Lehrbuch der Geschichte fr die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen von Dr. Ferdinand Schultz weil. Direktor des König!. Kaiserin flugujla - Gymnasiums zu Charlottenburg durchgesehen von Dr. Otto Tschirch Professor an den vereinigten Gymnasien zu Brandenburg a. ?. Dritte Auflage orojfmflbo Georg-Eck^rt-institut fr int- ).v|e Seht;1' - > "tung Braunschwc g Schulbuchbiciiothek /r Leipzig Dresden Berlin L. Ehlermann 1909 f . 'O-fc /."''"

2. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. V

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Vorwort zur 1. Auflage. ^r gtigen Beirat sage ich Herrn Professor Dr. Hellwig zu Berlin und Herrn Oberlehrer Dr. Wiesenthal zu Barmen, fr freundliche Durchfhrung der Druckbogen Herrn Oberlehrer Pfarrer Siebert und Herrn Hans Wangemann zu Charlotten-brg den herzlichsten und verbindlichsten Dank. Charlottenburg, 1899. Ferdinand Schultz. Vorwort zur 2. Auflage. J)ie zweite Auflage dieses Buches ist im wesentlichen als eine Ausgabe letzter Hand zu betrachten, die der verewigte Ver-fasser selbst noch vorbereitet hat. Der Unterzeichnete, an den die Bitte erging, die neue Auflage herauszugeben, hat es unter diesen Umstnden nicht als seine Aufgabe angesehen, umstrzende Ver-nderungen vorzunehmen, sondern sich darauf beschrnkt, einige Irrtmer zu beseitigen, hier und da stilistisch zu feilen und das Buch durch mtzige Krzungen brauchbarer zu machen. Otto Tschirch.

3. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 1

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Griechische Geschichte. 1. Das Land. Das griechische Festland bildet den sdlichen Teil der Balkan- Umrwe Halbinsel und wird durch Gebirgszge, die beim Olymp im No. beginnen und sich nach W. bis an die Meereskste hinziehen, mm dem nrdlichen abgegrenzt. Umsplt wird es vom Mittelmeer, dessen Teile im O. gisches, im W. adriatisches und ionisches Meer genannt werden. An vielen Stellen schneidet das Meer tief in das Land ein und bildet Meerbusen mit gnstigen Ankerpltzen. Eine Inselkette verbindet die Omste mit Kleinasien. Da auch die Hafenbildung an der Ostkste reicher ist als an der Westkste, so wird der Seefahrer schon durch die Natur auf das gegenber-liegende asiatische Ufer hingewiesen. Die Ostseite ist daher die Stirn, die Westseite der Rcken Griechenlands. Durch die Meereseinschnitte wird das Land in 3 Teile ge-teilt: 1. Nordgriechenland,- 2. Mittelgriechenland (Kellas im engeren Sinn), von Nordgriechenland durch den malischen Meerbusen im 0., den ambracischen im W. abgetrennt; 3. Sdgriechenland oder die Peloponnes (Pelopsinsel). Dieser sdliche Teil ist eine Halbinsel, die durch den saronischen Meer-busen im O. und den korinthischen im W. von dem brigen Griechenland abgetrennt und nur durch einen Landstrich von 5 km, die korinthische Landenge (Isthmus), mit diesem zusammen-hngt. Ihrer Gestalt nach gleicht sie einem Weinblatt. Das kleine Land, das der Gre nach noch nicht dem König- Klima reich Bayern gleichkommt, ist von Gebirgen durchzogen und bietet daher einen Wechsel von Alpenlandschaften, Hochtlern und Niede-rungen. Es ist wasserarm, da die Flsse zwar bei Gewitterregen stark anschwellen, im Sommer aber fast ganz austrocknen. Das Klima ist, je nach der Nhe des Meeres oder der Gebirge, in den einzelnen Landschaften sehr verschieden. Wegen des sdlichen Schultz, Gesch. fr Iv. 1

4. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 2

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Griechische Geschichte. Gebirge und Land-schaften I. Nord-griechen-lnnd Ii. Mittel-griecken-land Himmelstrichs sind die Sommer zumeist sehr hei, die Winter regnerisch. Bei gutem Wetter ist der Himmel tiefblau, die Luft von groer Durchsichtigkeit. Fr Ackerbau und Viehzucht bieten nur die Ebenen gnstigen Boden. Besonders gut gedeihen der lbaum, der Weinstock und die Feige. Durch die Meeresnhe sind die Einwohner vielfach auf Seefahrt angewiesen. I. Wordgriechenland wird durch den Pindus in 2 Landschaften geteilt: 1. Epirus. Hier verehrte man in uralter Zeit zu Dodvna den allwaltenden Gott Zeus in einem heiligen Hain. Aus dem Rauschen der Bltter und dem Klange von Metall-becken, die dort aufgehngt waren, glaubte man die Stimme des Gottes zu vernehmen, der den Menschen seinen Willen kund tat. 2. Thessalien, das in seinem N. vom Peneus durchstrmt wird. Dessen unterer Lauf durchfliet das von den Dichtern seiner Lieblichkeit wegen vielbesungene Tal Tempe. Sdlich von diesem ist der Berg Ossa und weiter sdlich der Pelion. Beide Berge sollen einst die Giganten (Riesen) im Kampfe gegen die oberen Götter aufeinander getrmt haben, um den Olymp (S. 1) zu erstrmen. An dem durch die Halbinsel Magnesia gebildeten pagasischen Meerbusen liegt die Hafenstadt Jolkos, von wo einst griechische Helden, die Argonauten", ihren Zug nach Kolchis und dem Flusse Phasis (im heutigen Transkaukasien) unternahmen, um von dort das Goldene Vlie zu holen. Von den Mittelgebirgen tritt der ta am malischen Meerbusen (S. 1) so dicht an das Meer heran, da er nur einen schmalen Pa frei lt, den Engpa von Gtjermopyl', der durch den Heldentod der 300 Spartaner hochberhmt ist. Ii. Mittetgriechentand. Die Westhlfte Mittelgriechenlands scheidet der Achelus, der grte Flu Griechenlands, in die Landschaften: 1. Akarnnien. 2. Sttten, dessen rauhe Bewohnerschaft sich erst spt so weit entwickelte, da sie eine Rolle in der Geschichte spielen konnte. Den Mittelpunkt Mittelgriechen-lands bildet der Warn mit seinen bis weit in den Sommer hinein von Schnee bedeckten Gipfeln, der dem Apollo und den Musen heilig war und als Dichterberg noch heute in aller Munde ist. Um ihn gruppieren sich 3. die Landschaften der Lokrer teils am korinthischen, teils am eubischen Meerbusen. 4. Doris, die kleinste Landschaft Griechenlands (225 qkrn), etwa so groß wie das Gebiet der freien Stadt Bremen. 5. Phocis mit Delphi, in dessen hochberhmtem Apollotempel die P^thia" den Menschen die Weissagungen des Lichtgottes kndete. In der Osthlfte

5. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 3

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
1. Das Land. 3 Mittelgriechenlands liegen 6. Botien, das Rinderland", das in seinem nrdlichen Teile fruchtbare Ebenen besitzt, in seinem sdlichen von dem Helikon, der den Musen geweiht war, und dem Cithron durchzogen wird. In der Ebene ist der Kopis-see, der, im Altertum fischreich, heute versumpft ist. Botiens Hauptstadt ist Theben mit der Burg Kadmea, an das sich die Sagen von dipus und dem Zuge der Sieben knpfen. 7. ttifa, von dessen Bergzgen der Pentelikus durch seinen Marmor, der Hymettus durch seinen Honig berhmt war. At-tikas Hauptstadt ist Athen, deren Einwohner durch Bildung und knstlerischen Sinn sich auszeichneten. An der Sdspitze der ein Dreieck bildenden Landschaft befindet sich das Vorgebirge S-nium. Nahe der korinthischen Landenge liegt 8. die kleine Landschaft Megaris mit der Stadt Megara. Zwischen der Kste von Megaris und der von Attika liegt die kleine durch die Seeschlacht gegen die Perser berhmte Insel Slamis. Dem Osten von Mittelgriechenland vorgelagert und an einer Stelle nur durch einen ganz schmalen Meeresarm, den Eurlpus, getrennt, ist die Insel Euba, das gute Rinderland", mit den Stdten Chalcis und Eretria, Hi. In der Weloponnes liegt: 1. am Isthmus die reiche Seestadt Korint mit ihren Hafenstdten, die durch eine Roll-bahn verbunden waren. In der Nhe lag Poseidons Fichten-Hain", wo dem Meergott zu Ehren Nationalspiele abgehalten wurden. 2. Die Mitte nimmt das Hochland Arkdien ein, dessen Einwohner langehin ihre alten Sitten bewahrten und in lndlicher Einfachheit ihre Herden hteten. 3. An der Ostseite liegt zwischen dem saronischen und argolischen Meerbusen Xrgolis mit den alten Burgen Argos, Tlryns und Myken, wo die Ausgrabungen Schliemanns neuerdings wertvolle Kostbarkeiten, einst Herrscherschmuck alter Könige, zu Tage gefrdert haben. Die sdlichste Landschaft ist 4. Lakonien mit Sparta, dem Sitz der kriegerischen Spartaner. Durchflossen ist sie vom Eurotas. Das Gebirge des Ta^getus scheidet sie von 5. Messenien, einer sehr fruchtbaren Landschaft, welche die alten Messenier einst von ihren Bergfestungen Ith6me und Jra tapfer gegen die Spartaner verteidigten, bis sie sich endlich diesen ergeben muten. An der West-Niste liegt 6. Elis, wo zu die olympischen National- spiele zu Ehren des Zeus gefeiert wurden, und am Nordrand 7. Achja, deren 12 Städte sich zu einer Gesamtgemeinde zu-sammengeschlossen hatten.

6. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 4

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
4 Griechische Geschichte. 3nfei Die Griechenland umgebenden Meere sind reich an Inseln. Ein Jnselkreis, der im gischen Meere um Delos, die Geburtssttte Apollos und der Artemis, herumliegt, heit Cyklden". Zu diesen gehren das marmorreiche Paros und das durch die Ariadnesage berhmte Naxos. Tie zerstreut liegenden Inseln des gischen Meeres fat man unter dem Namen Sporaden" zusammen. Zu diesen gehren an der asiatischen Kste Nhodus und die weinreichen Inseln Samos und Chios. Weiter nrdlich liegt die groe Insel Lesbos, aus der die Dichter Arfurt und die Dichterin Sappho stammen. Im ionischen Meere liegt Cor-cyra, das heutige Korfu, wo einst Odysseus bei dem Volk der Phaten gastlich aufgenommen worden sein soll, nicht fern von l'thafa, der Heimat des Odysseus. 2. pie Arzeit. Die ltesten Bewohner Griechenlands nannten sich Pelsger und betrachteten sich als Eingeborene. Sie haben in gewaltigen Steinburgen und mchtigen Schutzmauern ein Andenken an sich hinterlassen. Auf hherer Bildungsstufe nannten die Be-wohner sich Kelkenen, ein Name, mit dem sich bald alle Bewohner griechischen Landes bezeichneten. Sie waren ein Zweig der groen indogermanischen Vlkerfamilie, der auch die Deutschen angehren, hatten eine schne Krperbildung, schwarzes, lockiges Haar und groe, glnzende Augen. Die Hellenen zerfielen in mehrere Stmme. In der sagenhaften Urzeit war der mchtigste Stamm derjenige der Acher. Spter traten hervor die Jonier in Attila, die Dorier in Doris und der Peloponnes (siehe das Ende dieses ) und die olier, unter welchen Namen man die Bewohner der meisten brigen Landschaften zusammenfat. Ein. ^ Frh schon landeten Phnizier an den Ksten und tauschten anbetet ^ Landeserzeugnisse gegen ihre eigenen, oft geringwertigen Waren ein, hnlich wie es die Entdecker Amerikas viele Jahrhunderte spter mit den dortigen Eingeborenen getan haben. Sie ber-lieferten den Hellenen die Buchstabenschrift. An den Phnizier Kadmus knpft die Sage die Erbauung der Burg Thebens, der Kadmea" (S. 3). Aus gypten soll Dnaus nach Argos gewandert sein, an dessen Tchter die Sage vom Fasse der Danaiben" erinnert. Auch die Burg Athens, die Cekrvpia, soll von einem gyptischen Ansiedler Cekrops gegrndet sein. Aus Vhrygien soll Pelops eingewandert sein, der der sdlichen griechischen Halbinsel den Namen gab.

7. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 5

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
5 Obwohl die Griechen von den Einwanderern manches an- Eigenartig, nahmen, entwickelten sie sich doch selbstndig und eigenartig und der Nation wurden die Schpfer einer ljotjen Heistesvitdung, vermge deren sie die Lehrmeister vieler Jahrhunderte nach ihnen geworden sind. Eigenartig waren auch die Gottesvorstellungen, die wir aus <sotte*vor* den Nationaldichtern ihrer Heldenzeit Homer und Hesiod kennen ,teilun9m lernen. Als obere (Himmels-)Götter, die im Htymp (S. 1) wohnend gedacht wurden, verehrten sie: 1. Ieus, den Wolken-sammler" und Donnerer". Er ist der oberste Gott und Welten-lenket1; 2. Kera, seine Gemahlin; 3. Apollo, den Sonnengott < Helios") Zeus' Sohn, der alles sieht und alles hrt", daher auch in seinem Orakel zu Delphi den Menschen die Zukunft kndet. Als Gott der Dichtkunst ist er Fhrer der Musen"; 4. Artemis, seine Schwester, die keusche Gttin des Mondes; 5. Athene, die dem Haupt des Zeus entsprungene jungfruliche Gttin, die Gttin der Vernunft und Geistesklarheit. chott des Meeres war Poseidon, des Ieuers Kephstus, Gttin der Krde Demeter, Gott der Unterwelt Muto. Kriegs-gott war Ares, Gttin der Schnheit Aphrodite, Gott des Weines und der dichterischen Begeisterung Dionfsus. Groe Feste der Götter wurden durch Nationalspiele gefeiert, National, zu denen Griechen von nah und fern sich zusammenfanden. Die berhmtesten waren die olympischen, die alle vier Jahre beim Zenstempel zu Olympia (S. 3) gefeiert wurden. Nach ihnen be-stimmte man die Zeitrechnung und zhlte nach Olympiaden", einem Zeitraum von vier Jahren, deren Beginn in das Jahr 776 vor Chr. gesetzt wurde. Ferner gab es pythische Spiele zu 776 Ehren des Apollo zu Delphi und isthmische zu Ehren des Po-seidon (s. o.). Die Spiele bestanden in Wettlauf, Ring- und Faustkamps, Speer- und Diskuswerfen, Wagenrennen und spter auch Wettrennen zu Pferde. Die Preise bestanden in Krnzen (Bltter vom wilden lbaum, von Lorbeer, Eppich), auch Fichtenzweigen. Zum Schutze eines gemeinsamen Heiligtums, wie z. V. des Tempels zu Delphi, taten sich Volksstmme auch zu einem heiligen Bunde, einer Amphtmyonie, zusammen. Die Sage erzhlt aus der Urzeit von Helden, die das Land Serben und durchstreiften und von Ungeheuern suberten, einem Herakles, ft9ni9e irtem Perseus u. a. In den einzelnen Landschaften herrschten Könige an der Spitze eines mchtigen Herrenadels. Unter diesen ward Wesens als Begrnder des attischen Staates, Wmos auf

8. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 6

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
e Griechische Geschichte. Erster Zeitraum. Kreta als weiser Richter gefeiert. Diesem soll wegen seiner Ee-rechtigkeit nach feinem Tode das Richteramt in der Unterwelt von den Gttern bertragen warben sein. Die erste gemeinschaftliche Unternehmung hellenischer Fürsten (Acher) war der Trojanische Krieg, um 1200 v. Chr^ dessen sagen-umwobene Helbentaten mit den Schicksalen seiner Helben uns Homer in der Jlias und Odyssee erzhlt. ^ D-rische Eine gewaltige Verschiebung der Bevlkerung trat durch die mnberung bet Darier um 1100 v. Chr. ein. Dieser rauhe kriegerische Bergstamm wanderte von seinem ursprnglichen Wohn-sitz am Olymp nach Sden und besetzte nicht nur die nach ihm genannte kleine fianbschaft Doris, sondern brang auch unter Fhrern, die sich als Nachkommen des Herakles" Herakliben" bezeichneten, in bte Peloponnes vor, wo er die Landschaften Messenien, Lakonien und Argalis eroberte. Die durch diese Wanderung in Bewegung gesetzten Volksmassen flchteten der das Meer und benebelten teils die Westkste Kleinasiens, teils die Inseln des gischen Meeres. Der nrdliche Teil der klein-asiatischen Westkste und die Insel Lesbos wurde von o tischen Kolonien eingenommen; weiter sdlich setzten sich am Kstenrand und auf den Inseln Chios und Samos die Jonier fest, deren Pflattzstdte Milet und ^phesus zu hoher Blte gelangten. Noch sdlicher schlugen Dorier ihren Wohnsitz auf, von denen Cnidus und Halikarn gegrndet und die Insel Rhodus besiebelt wrbe. Erster Zeitraum. Von der dorischen Wanderung bis ;u den Perserkriegen. Von 1100 bis 500 vor Chr. 3. $pavta und lein Gesetzgeber Lykrgus. Die Von den Doriern entwickelten sich am krftigsten die Eroberer prtor,cr die sich zum Unterschiebe von bet Gesamtbevlkerung, den Lakvnieru" oder Lacedmoniern", Spartiaten!nannten und gewhnlich nach der aus ihrem Kriegslager entstandenen Stadt Sparta Spartaner genannt werden. Sie nahmen den besseren Teil von Grund und Boden in der Eurotasebene selbst in Besitz, den rauheren belieen sie in der Hand der achifchen llrbewohner, der Perioken (Umwohner); die Kriegsgefangenen

9. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 7

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
3. Sparta und sein Gesetzgeber Lykurgus. 7 machten sie zu Sklaven, Heloten", die hart behandelt wurden. Die dorischen Eroberer bildeten einen Kriegsadel und herrschten als Herren des Landes der die Periken, die persnlich frei roaren und auer Ackerbau und Viehzucht auch Gewerbe trieben. Die den Doriern gemeinsamen Einrichtungen und Sitten haben die Spartaner am eigenartigsten ausgestaltet. Als ihren eigentlichen Um 880 Gesetzgeber betrachten sie Lykrgus, der um 880 den Staat bei Ausbruch von Unruhen neu ordnete. Aus kniglichem Blute ent-sprossen, soll er, als man ihn verdchtigte, nach der Knigswrde zu streben, auf Reisen gegangen sein, im Auslande fremde Einrichtungen, insbesondere die der stammverwandten Dorier auf Kreta, kennen gelernt haben und dann vom delphischen Orakel den Spar-tnern als Staatsordner empfohlen worden sein. Die Gesetze wurden nicht aufgeschrieben, sondern, in Verse gefat, mndlich berliefert. Lykurgus soll die Spartiaten durch einen Eid gebunden haben, bis zu seiner Rckkehr nichts an seinen Gesetzen ndern zu wollen, dann aber auf Reisen gegangen und fern der Heimat gestorben sein. Die Besitzverhltnisse regelte Lykurgus so, da er 9000 Land-lose an die Spartiaten und 30 000 an die Periken austeilte. An ^ m, die Spitze des Staates setzte er zwei Könige, denen das Amt eines Oberfeldherrn und Oberpriesters oblag; die Herrschermocht blieb ober bei der sportiatischen Volksgemeinde, fr die jeder dreiigjhrige Spartiat stimmberechtigt war. Diese versammelte sich monatlich einmal zur Zeit des Vollmondes. Beratungen fanden nicht statt, die Abstimmungen erfolgten meist durch Zuruf. Die Staatsleitung lag in der Hand der Gerusla", eines Rates der Alten, der auch die Vorlagen fr die Volksversammlung vor-zuberaten hatte. Er bestand aus 28 Volksltesten, die der 60 Jahre alt waren, und den beiden Knigen. Vom 8. Jahrhundert an wuchs die Macht der (Sphren" (Aufseher) ungemein, so da diese sogar an die Spitze des Staates traten. Es waren dies ursprnglich Beamte mit Polizeigewalt, 5 an Zahl, die alljhrlich gewhlt wurden: sie gelangten aber zu der Stellung von Aufsehern, der alle Beamte, was ihnen das Recht gab, selbst die Könige verhaften zu lassen. Sparta war ein Kriegerstaat. Daher war die gesamte Jugend- Erziehung crziehung auf Herausbildung kriegerischer Tchtigkeit gerichtet. Nur krftige Kinder sollten erzogen werden, die schwchlichen setzte man im Taygetus aus. Vom 7. Jahre an wurden die Knaben in staatliche Erziehung genommen, einer Agele" (Riege) zugeteilt und einem Padonmen (Zuchtmeister) unterstellt. Ihr

10. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 8

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
8 Griechische Geschichte. Erster Zeitraum. Krper wurde durch mannigfache bungen gesthlt und abgehrtet. Ohne Kopf- und Fubekleidung wandelten sie bei Hitze und Klte einher, badeten bei jedem Wetter im Eurotas und ruhten nachts auf einem harten Lager, dessen Schilf sie sich selbst im Flusse geschnitten hatten. Als Kost dienten ihnen einfache Speisen; die Hauptnahrung, auch der Männer, war die schwarze Suppe". Nicht nur an enthaltsame Lebensweise wurden sie gewhnt, son-dem auch an Ertragung von Schmerzen, wie denn alljhrlich am Altar der Artemis Knaben zu Ehren der Gttin bis aufs Blut gegeielt wurden, ohne da sie einen Laut des Schmerzes aus-stoen durften. Die geistige Erziehung richtete sich auf Schrfung des Verstandes; insbesondere wurden die Knaben zu kurzer, ker-Niger Rede und schlagfertiger Antwort angehalten, was dem Wort lakonische Krze" den Ursprung gab. Zwar lernte der Knabe weder schreiben noch lesen, doch lernte er die Gedichte Homers und die Marschlieder des Kriegsliedersngers Tyrtus auswendig, auch bte er Musik und Reigentanz. Gehorsam gegen die Staats-gesetze wurde ihm von Jugend auf eingeprgt; da man aber Schlauheit und List fr Kriegszwecke schtzte, so lie man auch wohl einen Diebstahl unbestraft, wenn er nur schlau ausgefhrt war und der Tter sich nicht hatte ertappen lassen. Auch Ehr-furcht gegen das Alter wurde der Jugend eingeflt. Noch im Mannesalter dauerte die strenge Zucht fort. Um auch im Frieden ein Kriegslager zu erhalten, vereinigten sich die Männer zu^Zelt-und Tischgenossenschaften und bten Waffendienst bis zum 60. Jahre. Damit solcher strengen Sitte nicht durch Zuzug von auen Abbruch geschehe, wies man alle Fremden ans, verbot das Reisen ins Ausland und bediente sich eisernen Geldes im Verkehr. Spartas So kriegerisch geschult, eroberten die Spartaner Messenien steliung tti zwei von der Sage ausgeschmckten Kriegen (8. u. 7. ^ahrh.), deren Haupcheld Aristomenes, der Anfhrer der Messenier im zweiten, war. Diejenigen Messenier, welche sich nicht unterwerfen wollten, wanderten nach Sizilien aus, wo sie Messna grndeten. Auch gegen Argos bestanden die Spartaner harte Kmpfe, in denen sie Sieger blieben. So mchtig geworden, wurden sie die (Schutzmacht der dorischen Staaten in der Peloponnes und traten an die Spitze eines peloponnesischen Bundes, dem auch Megara und die Insel gina beitraten, während sich Argos und Achaja ausschlssen. Dieser Bund hielt seine Versammlungen zu Sparta ab, wo Schiedsgerichte stattfanden und Friedensbrecher zu Strafen verurteilt wurden. Vormacht dieses Bimdes wurde Sparta,
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