Zweiter Pariser Frieden.
\ 77
Lebensgefahr, Graf Nostitz); auch bei tzualrcbra« gewinnt 1815.
Xev gegen die Engländer rc. einige Vortheile (Herzog von
Braunschwcig fällt). Aber Wellington, von Blücher zur
rechten Zeit unterstützt, siegt bei Waterloo an den Höhen
von Genappe* unfern von La belle Alliance. Die Franzosen
auf der verworrensten Flucht» Napoleon kaum entkommen,
wird, nachdem die Verbündeten, nach noch einigen Gefechten,
schon am 10. Zuli in Paris cingezogen, von Rochefort nach
St. Helena gebracht (stirbt den 5. Mai 1821). Ludwig
wieder eingesetzt.
Der zweite Pariser Frieden unter härteren Bedin-
gungen abgeschlossen am 20 Nov. *). — Heiliger Bund
der drei sieggekrönten Herrscher. Fortdauernde Bun-
desversammlung für die gemeinsamen Angelegenheiten Deutsch- „
lands zu Frankfurt a. M. den 5. Nov. eröffnet, der deutsche 1816.
Bund für eine selbstständige Macht erklärt.
A n h a n g.
Allgemein wichtige Ereignisse der netteren Zeit.
1) Oesterreich bewahrte, sowie Preussen, in seinem
Innern ungestörten Frieden, aber Kaiser Franz stirbt 1835 d.
2. März, und sein ältester Sohn folgt ihm als Ferdinand I.
2) Frankreich: seit 1818 nach dem Congresse zu Aachen,
von der Besatzungparmee befreit - und unter die Hauptmächte
Europa's wieder ausgenommen. Parteien in der Deputirten-
kammer. Der Herzog von Berry durch Louvel 1820 ermor-
det; in demselben Jahre der Herzog von Bordeaux geboren.
*) Die geraubten Kunstschätze weggeführt. Frankreich auf die Grän-
zen von 1790 beschränkt, muß Marienburg, Philippeville und
Bouillon an die Niederlande, Saarbrück und Saarlouis an Preussen,
und Landau au Daiern (zur deutschen Bundesfestung) abtreten,
700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen, und ein Heer von 150000
Mann verbündeter Truppen (darunter 30000 Mann Preussen unter
Ziethen) unter dem Herzoge von Wellington drei bis fünf Jahre
lang auf seiner Nordostgränze unterhalten.
* für international»
Schut'oia. ‘ j-rschunfl
Brauns; 9weig
6cbuu>ochbit>li0tl «k
j.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Graf_Nostitz Napoleon Helena Ludwig Ludwig Franz Franz März Ferdinand_I. Berry
Extrahierte Ortsnamen: Wellington Paris Frankfurt Oesterreich Frankreich Aachen Bordeaux Frankreich Marienburg Niederlande Saarbrück Preussen Landau Wellington
178
A n l> a n g.
Ludwig stirbt 1824, ihm folgt sein Bruder Karl X., zu
Hlieims 1825 gekrönt. Die Unzufriedenheit des Volks steigt.
Eroberung von Algier 1830. Ausbruch einer neuen Revolution
zu Paris im Juli 1830. Karl X. verbannt; das Haus Orleans
(Ludwig Philipp) auf den Thpou erhoben.
3) Niederlande: Sowie im Juli 1830 in Frankreich
eine Umgestaltung eintrat, so reißt sich auch das katholische
Belgien durch einen im August 1830 üi Brüssel ausgebrochenen
Ausstand von Holland los, und behauptet sich im Kampfe
gegen die Holländer. Das Haus Oranien von der Regierung
Belgiens ausgeschlossen. Einmischung der auswärtigen Machte,
Londoner Conferenz. Im Juni 1831 der Prinz Leopold von
Sachsen-Coburg zum König von Belgien gewählt. .Die Ein-
nahme der Citadclle von Antwerpen ( Chasse) durch die
Franzosen erzwungen im Dcc. 1832.
4) Italien: Das lombardisch-venetianische Königreich
durch den Kaiser von Oesterreich 1815 gegründet. In Nea-
pel, welches Ferdinand Iv. 1816 mit Sicilien zum Königreich
beider Sicilien erhoben, durch die Carbonari 1820 Ausbruch
einer Revolution, die nach dem Congresse der Monarchen von
Oesterreich, Rußland und Preussen zu Troppau und Laibach
1821 durch eine österreichische Armee gedämpft wird; eben so
eine ähnliche Empörung in Piemont schnell wieder unterdrückt.
5) Spanien: Der 1813 zurückgekehrte König Ferdi-
nand Vii. beschränkt die Cortes-Verfassung von 1812, stellt
Jesuiten re. wieder her. Daher 1820 durch Quiroga und
Riego eine Revolution ausbricht; der König muß die Cortes-
Verfassung beschwören. Parteikämpfe dauern fort, bis durch
eine französische Armee des Herzogs von Angoulemc 1823 die
alte Ordnung zum Theil wieder hergestellt wird; aber Unzu-
friedenheit bleibt. Ferdinand Vii. stirbt den 29. Sept 1833;
seine Gemalin Christiua (Prinzessin beider Sicilien) über-
nimmt die Negierung für ihre Tochter, die Königin Jsabella
Ii. (geboren den 10. Okt. 1830); allein der Bruder Ferdinands, ’
Don Carlos, sucht seine Ansprüche geltend zu machen, und
so entsteht ein noch fortdauernder Bürgerkrieg.
L— , ..
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Karl_X. Karl_X. Karl_X Karl Ludwig_Philipp) Ludwig Philipp August Leopold_von
Sachsen-Coburg Leopold Chasse Ferdinand_Iv Ferdinand Quiroga Ferdinand Christiua Ferdinands Carlos
Extrahierte Ortsnamen: Algier Paris Niederlande Frankreich Holland Belgiens Belgien Antwerpen Italien Oesterreich Nea- Sicilien Sicilien Oesterreich Laibach Spanien Sicilien Ferdinands
21 n 0 fl ii g.
171)
6) Portugal: Auch hier bricht 1820 eine Revolution
vorzüglich gegen die Engländer (Feldmarschall Beresford)
aus. Der König Johann Vi. aus seinem Königreich Brasilien
znrückgerufen, muß 1821 die spanische Verfassung beschwören;
aber sein zweiter Sohn Miguel stürzt dieselbe schon 1823; er
kann sich jedoch nicht behaupten, und nach dem Tode seines
Vaters 1826 gibt sein älterer Bruder, Don Pedro, der
seit 1822 Brasilien als Kaiser beherrscht, Portugal eine neue
Verfassung und die Krone seiner Tochter Maria. Miguel
indessen reißt die Regierung an sich, herrscht tyrannisch seit
1828, bis Pedro, der 1831 zu Gunsten seines Sohnes Bra-
silien verlassen mußte, wieder erscheint, und seinen Bruder
nach blutigen Kämpfen verdrängt. Pedro stirbt, nachdem er
Lissabon glücklich wieder eingenommen, den 24. Sept. 1834.
Seine Tochter Maria vermählt sich als Königin am 26. Jan.
1835 mit dem Herzog August von Leuchtenbcrg (einem
Sohne von Eugen Bcauharnois), welcher aber schon am 28.
März 1835 stirbt.
7) In Schweden besteigt 1818 Karl Xiv. Johann
den Thron, und verbindet Norwegen enger mit Schweden.
8) In Rußland starb Alexander 1825, und sein jünge-
rer Bruder, Nikolaus, der ihm nachfolgt, dämpft schnell
eine in Petersburg ausgebrochcne Verschwörung, beendigt glück-
lich einen Krieg gegen die Perser durch General Paskewitsch
Erivanski 1828, und von Sultan Mahmud Ii., der 1826
seine Janitscharcn ausgerottet, wiederholt beleidigt, erkämpfte
er durch Paskewitsch, der von Asien her vordringt, und durch
Diebitsch, der den Balkan überschreitet, den Frieden zu
Adrianopel 1829 (gewinnt die Inseln an der Mündung der
Donau, die Stadt Achalzik und Kriegskosten-Entschädigung rc.).
— Auch der in Warschau gegen den Großfürsten Constantin
im November 1830 ausgebrochene Ausstand der Polen
wird, nach dem hartnäckigsten Widerstande bei Grochow und
Praga (Dwernicky, Skrynecky), nach der blutigen Schlacht
bei Ostrolenka (März 1831), nachdem Diebitsch plötzlich
gestorben, durch den Uebergang Paökewitsch'ö über die Weichsel
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Johann Pedro Maria Maria Pedro Pedro Maria Maria August Eugen_Bcauharnois Eugen Karl_Xiv Karl Johann Johann Alexander Alexander Nikolaus Paskewitsch
Erivanski Sultan_Mahmud_Ii Constantin Grochow
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Brasilien Portugal Lissabon Leuchtenbcrg Schweden Norwegen Schweden Nikolaus Petersburg Asien Balkan Donau Warschau Großfürsten_Constantin Ostrolenka
Iso
Anhang.
mit der Eroberung des in Parteien zerrissenen Warschaus
(Sept. 1831) gedämpft, und Polen dem russischen Kaiser wie-
der unterworfen, — Paske witsch Fürst-Statthalter von
Warschau.
9) Die Griechen beginnen 1821 im Marz in der Moldau
unter dem Fürsten Alexander Ppsilanti eine Empörung gegen
ihre Dränger, die Türken; müssen jedoch hier unterliegen; aber
in Morea bricht gleichzeitig durch Mauro-Michali, den
Mainottenbei, ein Aufstand aus, welcher immer weiter um sich
greift, und die Türken aus Griechenland verdrängt. Auf dem
Congresse zu Epidauros erklären sich die Griechen 1822 für
unabhängig, und geben sich eine demokratische Verfassung. Der
Kampf dauert zu Land und zur See fort (Canaris, Miaulis).
Im Jahre 1825 dringt.ibrahim Pascha, der Sohn des
Vicekönigs von Aegypten, Mehemet's Ali, in Morea ein,
nimmt unter grausamen Verwüstungen einen festen Platz nach
dem andern (Missolunghi 1826), und verläßt erst Griechenland,
nachdem England, Rußland und Frankreich sich zur Befreiung
desselben verbunden, und die türkische Flotte in der Schlacht
bei Navarino 1823 durch Codrington vernichtet worden,
gezwungen durch ein französisches Corps unter ltt-Uson 1828.
Die Pforte erkennt endlich Griechenlands Unabhängigkeit an,
und die Griechen wählen, nach wiederholten Parteikämpfen,
1832 den bairischen Prinzen Otto zu ihrem Könige.
10) Amerika: So wie Frankreich die Insel Domingo
als eine unabhängige Republik anerkennen muß (1825), so
erklären sich auch die meisten spanisch-amerikanischen Staaten,
nach furchtbaren Kämpfen im Innern wie nach außen, für
unabhängig, so: Venezuela seit 1811 Republik, und seit
1819 mit Neu-Granada zur Republik Columbia vereint;
die Provinzen des La Plata seit 1816, Chili 1818, Peru
und Mexiko seit 1821 nach wechselnden Schicksalen (Bolivar,
Iturbide), Guatimala 1821 rc. k.
/
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Paske Alexander_Ppsilanti Alexander Canaris Pascha Otto
Extrahierte Ortsnamen: Warschaus Warschau Moldau Morea Mainottenbei Griechenland Epidauros Mehemet's_Ali Morea Griechenland England Frankreich Navarino Griechenlands Amerika Frankreich Venezuela Peru Mexiko Bolivar Guatimala
Aus der deutschen Geschichte zum Einprgen.
Im Jahre 9 n. Chr. vernichtete Arminius den Varus und seine Legionen im Teutoburger Walde;
814 starb Kaiser Karl der Groe, der die Festlandgermanen im Frankenreiche vereint hatte;
843 teilten die Enkel Karls das Frankenreich durch den Vertrag zu Verdun in drei Teile;
919 wurde Herzog Heinrich I. zum König von Ostfranken erwhlt;
928 grndete König Heinrich I. die Burg Meien;
962 empfing König Otto I. in Rom die Kaiserkrone;
1123 wurde Konrad von Wettin Markgraf von Meien;
1423 wurde Markgraf Friedrich der Streitbare Kurfürst von Sachsen
1483 wurde am 10. Nov Martin Luther in Eisleben geboren; '
1485 teilten die Fürsten Ernst und Albert den wettinischen Besitz, zu Leipzig (Ernestinische und Albertinische Linie);
1517 schlug Dr. Luther die 95 Stze gegen den Ablahandel an. die Tr der Schlokirche zu Wittenberg;
1618 begann der Dreiigjhrige Krieg;
1632 fielknig Gustav Adolf vonschweden in der Schlacht bei Ltzen;
1675 berwanb der Groe Kurfürst die Schweden bei Fehrbellin;
1757 schlug Friedrich der Groe die Franzosen bei Robach und die sterreicher bei Leuthen;
1806 besiegte Kaiser Napoleon I. die Preußen und.sachsen bei Jena und Auerstedt;
1813 wurde Napoleons Macht bei Leipzig und
1815 bei Belle-Alliance vernichtet;
1861 bestieg König Wilhelm I. den Thron Preuens;
1864 wurden die Dnen besiegt (Dppler Schanzen);
1866 wurden die sterreicher geschlagen (Kniggrtz);
1870 wurden die Franzosen berwunden (Sedan, Metz, Paris) und>
1871 (18. Januar) das Deutsche Reich gegrndet;
1888 starben die Kaiser Wilhelm I. und Friedrich Iii.; dann bestieg Kaiser Wilhelm Ii. den Thron;
1898 starb Fürst Bismarck in Friedrichsruh;
1902 starb König Albert;
1904 (15 Oktober) folgte König Friedrich August Iii. seinem Vater-Knig Georg, als Regent Sachsens.
1914 (28. Juni wurden der sterreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin von einem Serben in Serjewo' ermordet;
1914 (Anfang August) begann der Weltkrieg, in dem Deutsche, sterreicher, Bulgaren und Trken gegen Englnder, Fran-zosen, Belgier, Russen, Serben, Montenegriner, Italiener,, Rumnen, Portugiesen und Japaner kmpfen.
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Extrahierte Personennamen: Varus Karl_der_Groe Karl Karls Karls Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_I. König_Otto_I. Otto_I. Konrad_von_Wettin_Markgraf Konrad Friedrich_der_Streitbare_Kurfürst Friedrich Martin_Luther Ernst Albert Gustav_Adolf Gustav Adolf Friedrich Friedrich Napoleon_I. Napoleons Wilhelm_I. Metz Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Fürst_Bismarck König_Albert Friedrich Friedrich August Georg Franz_Ferdinand Franz Ferdinand August
Extrahierte Ortsnamen: Frankenreiche Rom Sachsen Eisleben Wittenberg Schweden Fehrbellin Robach Jena Leipzig Sedan Paris Friedrichsruh Sachsens
m Poetische Lesestücke.
9. Lied vom Negers
Steht die Erde grün und heiter,
Voller Blumey/voller Kräuter,
Recht im Lebensübcrschwang,
Blickt der Himmel tagelang,
Liebefrohen Angesichts,
Aus der Fülle seines Lichts
Wohlgefällig auf sie nieder-
Und die Blumenschaaren heben
Da die kleinen, kleinen Augen
Zu der großen, großen Sonne,
Ahrem Mutterauge, auf
Und die Berge stehn und rauchen, '
Und die vollen Aehren beben.
Und der Fluß geht seinen Lauf.
Und der Mensch zerfließt in Wpnnkj
Ja, dem Himmel selber treten,
Warme Thränen ins Gesicht.
Und ein Tuch, gewebt aus Wolken,
tat er sich von Gott erbeten,
eine Thränen zu verbergen, 'l ”
Aber er vermag es nicht.
Eine träufelt nach der/anoern,
Aus dem Wolkentuche "nieder,
Und das Land davon befeuchtet,, ;
Regt vor Freude seine Glieder — -
Und der Regenbogen leuchtet,
In den Lüsten schmettern Lerchen,'
Und der Mensch singt frohe Lieder.
i':p
■ Ti xt,£
idtil M
mc:3 ftivf.
m
io> Der Morgen.
Wie ruhet die stille Natur!
Die Blumen bekleidete Flur
Berschleyert der Thau.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
m Poetische Lesestücke.
Und kindlich die Welt,
Bis auf aus der Tiefe sie steigt,
Die mütterlich alles erzeugt
Und liebend erhält.
Ha, sieh! wie die Wolke sich walzt!
Durchlodernd gewaltiger schmelzt
Sie jetzo die Glut;
Und weithin am himmlischen Dom
Wallt siegend in schwellendem Strom
Die leuchtende Flut.
Da schwebt sie, die Sonne, hinan,
Beginnend auf ewiger Bahn,
Den segnenden Lauf —
Und Jubel allüberall fliegt,
Auf Flügeln des Windes gewiegt,
Zum Himmel hinauf.
Hoch wirbelt der Lerche Gesang,
Es wirbeln im fröhlichem Drang
Die Hirtenschalmey'n.
Und blöckender Heerden Geläut,
Auf Rainen und Wiesen zerstreut,
Klingt munter darein.
Die summende Biene durchschwirrt
Den Aether — die Laubenwelt girrt
Vom moosigen Dach.
Cs flüstert die Pappel und bebt,
Und, von der Libelle umschwebt,
Rauscht freudig der Bach.
Don silbernen Wellchen umschlüpft.
Von schnalzenden Fischlein umhüpft
Im feuchten Krystall,
Singt, feyernd ans Ruder gelehnt^
Der Schiffer — das Echo ertönt
Vom fröhlichen Schall.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
' Poetische Lesestücke. Zzi
Wann aber ruhte, der des Kleinsten denkt?
Kein fallend Haar, kern Korn im Ufersande
Entbehrt der Sorge, die am Strahlenbande
Die Millionen Sonnen lenkt»
Das Schicksal fügt Er aus Nothwendigkeit. -
Und loser'm Zzrfall, daß die Kraft der Geister
Frei wirkt und bildet, nie dem gkößen Meister
Den Glanz des Weltenplans bedraut.
Den Hohen faßt kein sterblich Aug' und Work
Er rückt durch -Heltaonen. still.erhaben,
Mißkannl} befchrreen vom..der Arde Knaben,
-Von Himmeln angebetet',' sört.'
Doch manche süße Freudenthrän' entquillt
Dem Auge, wann ein Licht, ein Wort von oben
Den Weg des Meisters, den die Werke loben,
Aus seines Dunkels Wolken hüllt.
O grenzenlose Weisheit, Lieb' und Macht!
Wenn Hekatomben deiner Weihaltäre
Dankopfer heischt, auf Hekatomben wäre
Mit Recht des Lebens Fleiß bedacht.
Doch, was. allein als Opfer dir gefallt,
Ist Herzensreinheit, ist das leise. Schmachten
Der Herzen, die nach ihr entbrannter trachten,
Als nach dem ersten Rang der Welt.
Auf, Herzerzl laßt der Inbrunst Flammen wehn!
Bringt Opfer, bringt mit reingeglühtem Triebe
Der "Weisheit Glauben dar, der Liebe Liebe, '7
Der Macht ein kindlich hoffend Flehn. '
^ K. §>. Wernina^
. yji '
f r-
Tsitlfü
12. Herbst-
>
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
?8? Poetisch« L-sestlcke.
12. Herbstlied.
Aus dem Strome seh' ich's rauchen,
Wolken sinken grau und schwer,
Und, gleich Inseln, Berge tauchen
Aus dem weiten Nebelmeer.
Durch die falben Stoppeln weben
Silberfaden blank und licht,
Flattern spielend, wie das Leben,
Bis der dünne Faden bricht.
In dem Thale dampft es nächtig,
Droben funkelt lichter Schein,
Und die Kelter rührt sich mächtig,
Und es schäumt der goldne Wein.
Aus dem Tode quillt das Leben,
Und das Leben wird nicht alt;
Mit der Jugend heißem Beben
Drängt gestalt sich an Gestalt.
Und des Saamens heil'ge Welle
Strömet in die Furche heim,
Daß er wachse, daß er schwelle,
Neuer Schöpfung reger Keim.
Wenn es schweiget in den Lüften,
Wenn des Waldes Krone dorrt,
Regt fich's in den alten Grüften,
Strebend, bildend, fort und fort.
Daß die Gruft zur Wiege werde
Mählig unter starrem Schnee,
Und die neu verjüngte Erde
Fröhlich wieder aufersteh.
Ziehe deine Schleier, dichter,
Breite, Herbst, dein Festgewand!
Sende deine bleichen Lichter.
Durch da- schlummersel'ge Land!
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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/
Lötz Poetische Lefestücko>
i3. An das Blut.
Du kleiner Strom der unsre Brust
Mit Schmerzen jetzt, und jetzt mit Lust
Durchziehet für und für;
Won allen Strömen, wie sie kühn
In ihrer Wogen Allmacht ziehn
Scheinst du der Kühnste mir.
In deinem schmalen Wellenhaus
Schläft Furcht und Hoffnung, Wenn und Gküks,
Und was uns quält und freut,
Wie rennst du, Gast, mit keckem Lauf
Im Haus des Meisters ab und auf
In deinem Pmpurklei'd!
Des guten Ursprungs stolz bewußt,
Schäumst du hier auf in rascher Lust,
Gehst dort in stillem Gang
Oft auch geschah'ö, daß deiner Fluth
Zu ungestüme Uebermuth
Gerechte Kraft bezwang.
Wer nicht, dein Herr, mit wachem Fmk
Als Diener dich zu lenken weiß,
Der muß dein Diener seyn;
Du überschwemmst im Augenblick
Uralter Klugheit Meisterstück,
Und bester Saat Gedeihn.
So wie der Schiffer Hab und Gut „
Der ungetreuen Meeresfluth
Mit leichtem Sinn vertraut,
Vertraun wir, Strom, dir, der uns weckte
Und schmeichelnd böse List versteckt
Wie eine falsche Braut.
Ein jeder'gc^ffer stellt sein Gut
Aus deine trügerische Fluth,
Die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]