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1. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 408

1840 - Münster : Theissing
408 Zweiter Zeitraum. beherrscht. Endlich lief dem mächtigen Louvois den Rang noch ein Weib ab, die berühmte Madame Maintenon. Francisca v. Audigné wurde 1635 zu Niort in einem Ge- fängnisse geboren, wo ihr Vater,f ein armer umherstreichender Edel- mann, eben in Haft saß. Als 3jähriges Mädchen kam sie nach Ame- rica, und wurde von ihrer Mutter zu einer großen Charakterfestigkeit erzogen. Als der armen Familie das Haus abbrannte, und Francisca weinte, schauete die Mutter ruhig in die Flammen, und sprach verwei- send: «Ueber den Verlust eines Hauses muß man nicht weinen.» — Als die Mutter starb, nahm eine reiche Verwandte zu Paris, Ma- dame de Neuillant, sie zu sich, und hielt sie sehr hart. Das ver- nahm ein gegenüber wohnender Dichter, Scarron, und erbot sich, wenn sie Nonne werden wolle, das dazu nöthige Geld herzugeben, oder sie zu heirathen, wenn sie lieber wolle. Francisca trug kein Be- denken, Madame Scarron zu werden, obgleich sie jung und schön, er aber alt und eine wahre Aesopssigur war, und ganz Paris lachte über das drollige Paar. Scarron war der geistreichste Burleskendichter sei- ner Zeit, die feinsten Köpfe gingen in seinem Hause ein und aus, die junge Frau horchte bescheiden den lehrreichen Gesprächen, denen sie ihre weitere Bildung verdankte, und betrug sich so sittsam, daß ein wüster Höfling einmal äußerte, er würde eher der Königinn eine Un- anständigkeit sagen, als der Madame Scarron. Scarron war kein guter Wirth, und als er starb, war seine Wittwe so arm wie vorher. Schon wollte sie als Hauslehrerinn einem Rufe nach Portugal folgen, als Ludwig ihr eine Pension von 500 Thalern aussetzte. Ja, er nahm sie als Erzieherinn cfür zwei seiner Kinder an, und die Fortschritte der Kinder und die verständigen Briefe, welche sie ihm über das Erziehungswesen schrieb, erfüllten ihn mit Achtung gegen sie. Einmal schenkte er ihr 100,000 Livres, für welche sie sich das Marquisat Maintenon kaufte. Von nun an unterhielt sich Ludwig oft auch mündlich mit ihr, und jede Unterhaltung ließ eine gute Stimmung in ihm zurück. Von Achtung ging er zum Ver- trauen über, und alle Gewissensbisse, die ihn nun im höheren Alter plagten, schüttete er in das Herz seiner religiösen Freundinn aus, und sie verstand es, ihn auf Gott hinzuleiten, so daß Ludwig in der letz- ten Hälfte seiner Regierung ein ganz anderer Mann war. Die Hof- herren schafften sich nun freilich auch Gebetbücher an, und folgten dem Könige täglich in die Messe, aber ihre Lasterthaten trieben sie wie früher. Als die Königinn starb, beschloß Ludwigs die Maintenon zu hei- rathen, und sagte Louvois davon. «Ist es möglich? — rief dieser — der größte Monarch der Erde will die Wittwe Scarron heirathen?» und siel dem Könige zu Füßen. «Warum nicht? — sagte Ludwig — stehen sie auf; ich glaube, Sie sind närrisch.» So viel erlangte Lou- vois, daß der König ihm versprach, diese Ehe niemals öffentlich be- kannt zu machen. Louvois und des Königs Beichtvater, der Jesuit La Chaise, waren Zeugen bei der Copulation 1685, und die Ehe hat 30 Jahre bestanden, bis Ludwig starb. Die Maintenon bat ihn nach der Trauung dennoch, er möge die Ehe bekannt machen, und er

2. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 409

1840 - Münster : Theissing
409 Die Franzosen. wollte ihr den Gefallen thun. Louvois hörte es, eilte zum Könige, umfaßte dessen Knie, und ließ nicht nach, bis er ihm das Versprechen erneuerte. Zur Maintenon sagte der König, sie möchte über diesen Punkt nicht mehr zu ihm sprechen. Nun beschloß die Frau von Main- tenon, den Minister zu stürzen. Sie stellte dem Könige vor, die Ver- brennung der Städte am Rhein mache den französischen Namen zum Fluche in ganz Europa. Bald darauf trat Louvois ein, und erklärte, auch Trier müsse noch verbrennt werden, um aber dem zarten Gewis- sen des Königs alle Unruhe zu ersparen, habe er den Befehl bereits abgeschickt, und nehme so alle Gewissensschuld auf sich. Ludwig er- griff die Zange vom Kamin, und schlug auf den Minister los, die Frau v. Maintenon mußte sich zwischen beide werfen. Der Minister machte sich fort, Ludwig rief ihm aber durch die Thür noch nach, wenn er den abgeschickten Befehl nicht durch einen nachgesandten Courier zu- rücknehme, so hafte er für Trier mit seinem Kopfe. Louvois hatte aber gelogen, der erste Courier war noch nicht fort. Bald darauf be- kam Louvois, als er dem Könige abermals widersprach, von ihm wirk- lich Stockprügel. Das untergrub die Gesundheit des stolzen Mannes, und er starb 1691, von Ludwig nicht vermisset. Nun geschah nichts im Staate ohne Madame Maintenon, obschon sie den Schein gar nicht haben wollte. Rühmlich ist ihre große Un- eigennützigkeit. Sie bereicherte ihre Verwandten nicht, und für sich nahm sie jährlich nur 12,000 Thaler. Ihr größtes Vergnügen war, den Armen nach Herzenslust geben zu können. Auf ihren Rath stif- tete Ludwig in der Abtei St. Cyr (1 Stunde von Versailles) eine Erziehungsanstalt für 300 arme Fraulein; 36 Nonnen und 24 Laien- schwestern besorgten den Unterricht, die Erziehung und das Hauswesen. Das Institut, dessen Statuten und Unterrichtsplan die Frau v. Main- tenon selbst entworfen hatte, lieferte herrliche Resultate, und die Mäd- chen, die sich gut gehalten hatten, wurden, wenn sich Gelegenheit zum Heirathen fand, vom Könige mit 2000 Thalern ausgestattet.. Lieber war die Frau v. Maintenon im Kreise der Mädchen zu St. Cyr, als in den Hofzirkeln, und als Ludwig starb, zog sie völlig zu den Non- nen, und half ihnen noch 4 Jahre die Mädchen unterrichten, bis sie starb; in St. Cyr ist auch ihr Grab. §- 57. Widerruf des Edictes von Nantes. Madame Maintenon war vorzüglich Mitursache, daß Ludwig Xiv. den Plan faßte,^ die Reformirten in seinem Reiche zur katholischen Re- ligion zurückzuführen, und Louvois sagte nach seiner gewöhnlichen Weise, wenn gegen diese Leute etwas unternommen werden solle, so müsse es mit dem größten Nachdruck geschehen. Dies wurde befolgt. Man schickte den Reformirten katholische Missionarien in die Ortschaf- ten, und wenn diese nicht gleich geneigte Aufnahme fanden, so kamen Dragoner nach, die sich zur Erecution einlegten. Mit der Muskete trieb man die Reformirten in katholische Kirchen, das Glaubensbe-

3. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 410

1840 - Münster : Theissing
410 Zweiter Zeitraum. kenntniß abzulegen, und dann zu beichten und zu communiciren; ihre Kinder jagte man in katholische Schulen. Viele Reformirten wan- derten aus, und obgleich Louvois die Gränzen hatte besetzen lassen, entkamen über 500,000 Reformirte nach Deutschland und England. Ludwig erfuhr die Härte nicht, welche man gegen die Reformir- ten anwendcte, sondern man sagte ihm, wie willig ein Ort nach dem andern sich bekehre. Endlich hieß es, die Anzahl der Reformirten sey so klein geworden, daß es des Edictes von Nantes nicht mehr be- dürfe, und auf diesen Grund nahm Ludwig es den 18. Octob. 1685 zurück, verbot allen öffentlichen reformirten Gottesdienst, den refor- mirten Predigern aber gebot er, binnen 14 Tagen das Reich zu ver- lassen. Doch blieben viele Reformirte in Frankreich, und der folgende König gab ihnen wieder mehr Freiheit. §. 58. Die Jansenisten. Diese neue Religionspartei erregte große Gährung in Frankreich unter Ludwig Xiv. und noch später. - Cornelius Jansenius, Bischof zu Ppern, der 1638 starb, hinterließ eine Schrift, Augusti- nus betitelt, welche die ächte Lehre des h. Augustinus über die Gnade Gottes enthalten sollte, und nach seinem Tode gedruckt erschien. Das Buch fand bei der französischen Geistlichkeit viel Eingang, der Pabst notirte aber m demselben mehrere Irrlehren, z. B. einige Gebote Got- tes könnten auch die Gerechten nicht halten, Gott gebe nicht, allen Menschen die hinlängliche Gnade, Christus sey nicht für alle Menschen gestorben, einige Menschen bekämen nur die kleine Gnade, nicht die siegreiche Gnade Gottes, und der siegreichen Gnade könne der Wille des Menschen nicht widerstehen. Die Jansenisten wollten Katho- liken bleiben, und gaben dem Pabste Recht, daß er die Lehre des Jan- senius verdammt habe im Sinne Calvin's, aber in diesem harten Sinne habe Jansenius es nicht gemeint. Gegner der Jansenisten wa- ren besonders die Jesuiten, und diese waren den Gelehrten und Par- lamentern Frankreichs bitter verhaßt, man warf ihnen schon damals eine zu gelinde Sittcnlehre vor. Die Jansenisten, um die Jesuiten zu überbieten, beflissen sich nun einer übertriebenen Strenge, fasteten bei Wasser und Brod, geißelten sich bis aufs Blut, und wenn sie beich- teten, so verbaten sie sich die Absolution, die ihre Geistlichen doch auch nur selten ertheilten, und ein Vollkommner communicirte nur einmal im Jahre, denn ein ächter Jansenist hielt sich trotz seiner großen Hei- ligkeit für viel zu unwürdig, oft zum Tische des Herrn zu gehen. Ludwig Xiv. konnte die Jansenisten nicht leiden, theils wegen ihres Bußpredigertones, theils wegen ihrer Opposition gegen den Pabst, und forderte von allen Geistlichen und weltlichen Beamten zur Abschwörung des Buches Augustinus den Eid, welchen der Pabst 1665 vor- schrieb. Als Paschasius Quesnel, ein Pater des Oratorium 1671 und 1687 Betrachtungen über das neue Testament erschei- nen ließ, und der Pabst auch in diesem Buche 101 Sätze als anstö-

4. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 411

1840 - Münster : Theissing
411 Die Franzosen. ßig, gefährlich, gotteslästerisch , ketzerisch u. s. w. notirte, und darüber den 2. August 1713 die Bulle Ünigemtus erließ, forderte Ludwig unbedingte Unterschrift auch dieser Bulle, starb aber darüber hin 1715, und die Parlamenter verwarfen nun die Bulle kühn, selbst noch 1730, und bewiesen hier zum ersten Male gegen die Regierung eine Hart- näckigkeit, die 60 Jahre später die Revolution herbeigeführt hat. Selbst einen Heiligen stellten die Iansenisten auf, Franz von Paris, Sohn eines Parlamentsrathes, der die glanzende juristische Bahn verlassen hatte, Diakonus an der Medarduskirche geworden, und dennoch in einer Lehmhütte gewohnt, in beständiger Buße gelebt, und sich von Strumpf- stricken ernährt, aber fast nie die h. Sacramente empfangen hatte. Kaum war er todt (1727, erst 37 Jahr alt), da hieß es, auf seinem Grabe geschahen Wunder, würden Kranke geheilt. Der ganze pariser Pöbel gerieth in Gahrung, trug alle Kranken auf das Grab des neuen Heiligen, und neue Jansenistensecten bildeten sich;^ einige ließen sich durch Schlage und Fußtritte martern, um in Entzückung zu kommen, wie die Kranken auf dem Grabe des neuen Heiligen — andere liefen halb nackt umher, um die Nacktheit der gefallenen Menschennatur ohne Gottes Gnade vorzustellen — halb Paris war zu einer Rotte Narren geworden. Das machte den Jansenismus lächerlich, man untersuchte die Wunder des Franz von Paris ruhiger, und da waren es theils Betrügereien, theils Wirkungen einer erhitzten Phantasie. Der Eifer verlor sich, da er nicht mehr Mode war — in Frankreich herrscht nur Mode — und als der Erzbischof von Paris, Beaumont, allen Sterbenden, welche die Bulle Unigenitus verwürfen, die h. Sacra- mente zu reichen verbot, da erstarb der Jansenismus in Frankreich. Der Pabst erklärte, man solle nur jenen Sterbenden die Sacramente vorenthalten, welche bekannte Iansenisten wären, wenn sie auf dem Todesbette noch hartnäckig blieben, Andere aber solle man auf dem Krankenbette über die Bulle Unigenitus gar nicht befragen, wenn sie aus sich nicht über diesen Punkt sprächen. Eine weise Mäßigung des Pabstes! Pater Quesnel hatte Frankreich verlassen müssen, und starb 1719 zu Amsterdam, 80 Jahr alt. In Holland hatte er eine Gemeinde von Iansenisten gestiftet, die noch besteht, und einen Erzbischyf zu Utrecht, einen Bischof zu Hartem und einen zu Deventer hat. Noch im- mer wollen die Iansenisten Katholiken seyn, und stirbt einer ihrer Bi- schöfe, so meldet der gewählte Nachfolger sich beim Pabste um die Be- stätigung, erhält aber nach Gebrauch immer eine Bannbulle zurück. Die jetzigen Iansenisten nennen sich Schüler des h. Augustinus, und appelliren gegen die Bulle Unigenitus noch an ein allgemeines Concilium. tz. 59. Große Gelehrte unter Ludwig Xiv. Diese haben Ludwig's des Großen Regierung glänzender gemacht, als er selbst. '

5. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 412

1840 - Münster : Theissing
412 Zweiter Zeitraum. Erst nenne ich Jacob Bossuet, 1627 zu Dijon geboren. Er war ein Zögling der Jesuiten, trat in den geistlichen Stand, und als Eanonicus zu Metz bekämpfte er die Reformirten, so daß er ihre höchste Achtung erwarb. Sein späteres Werk über die Veränderungen der Protestanten hat großes Aufsehen gemacht. Sein großes Red- nertalent berief ihn als Hofprediger nach Versailles, und Ludwig er- nannte ihn zum Erzieher des Dauphins, für welchen er den berühm- ten Discours sur l'histoire universelle schrieb. Er wurde Bischof zu Meaux, nahm an den Festen des üppigen Hofes nicht Theil, son- dern widmete am Hofe alle freie Stunden dem Studiren und dem Gebete. Seine letzten Jahre verlebte er zu Meaux unter seiner Ge- meinde, und starb daselbst 1704, 70 Jahr alt. Liebenswürdiger ist Fenelon, 1652 geboren, zum Theil Bos- suet's Schüler. Seine glänzenden Talente verrieth er schon mit 19 Jahren als Redner, da er noch in Schulen war. Mit 24 Jahren wurde er Priester, und übernahm demüthig die Caplanei zu St. Sul- pice in Paris. Sein Talent im Predigen bewog Ludwig Xiv. ihn an die Spitze der Missionarien zu stellen, welche nach der Aufhebung des Edictes von Nantes die Reformirten friedlich zur katholischen Re- ligion bekehren sollten. Fenelon's Beredsamkeit, seine sanften Sitten und seine Herzensgüte brachten unter den Reformirten erstaunliche Wir- kungen hervor. — Der Dauphin war indessen gestorben, und Fenelon ward Erzieher der Enkel Ludwigs Xiv., der Herzoge von Bourgogne, Anjou und Berry. Der Herzog von Bourgogne war offenbar der Thronfolger, und Fenelon bemühete sich, aus ihm einen Fürsten zu er- ziehen, der Frankreich glücklich machen sollte. Der Prinz war stolz und jähzornig, der sanfte Fenelon wußte ihn aber zu bändigen. Um ihm die Grundsätze einer guten Regierung vorzuzeicknen, schrieb er für ihn die Avantures de Telemaque, in dem reinsten Französi'ch, ein Werk, welches schon 100 Auflagen und 150 Uebersetzungen erlebt hat. Der König aber glaubte, in dem Telemach eine Satyre auf seinen Hof zu finden, denn die Höflinge sagten, Sesostris im Telemach sey Ludwig Xiv., Protesi'laus der Minister Louvois u. s. w. Fenelon verlor die Gunst des Königs, und der Telemach erschien vollständig erst nach seinem Tode. Dazu kam, daß Fenelon ein Werk drucken ließ, Grundsätze der Heiligen über das innere Leben beti- telt, in welchem Bossuet so viele Ketzereien fand, daß Fenelon vom Hofe nach Cambray verwiesen wurde, wo er Erzbischof war; Fene- lon's Namen auszusprechen war am Hofe verboten. Fenelon machte sich aus diesen Kränkungen wenig; härter war ihm, daß selbst der Pabst 23 seiner Sätze als anstößig verwarf, z. B. der Mensch müsse aus reiner Liebe zu Gott handeln, unbekümmert, ob er auch verdammt werde (mit edler Resignation verkündigte Fenelon selbst das päbstliche Urtheil im Dome zu Cambray) — und auch war ihm hart, daß sein geliebter Zögling, der Prinz, ihm nicht einmal schreiben durfte. Dieses Verbot nahm Ludwig jedoch später zurück, aber der edle Prinz starb, und sein Lehrer folgte ihm bald in die Ewigkeit (1715). Zwei große Prediger zieren Ludwigs Regierung, Bourdaloue und Massillon.

6. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 413

1840 - Münster : Theissing
Die Franzosen. 413 Bourdaloue (geb. 1632, -j- 1704) war ein Jesuit, seit 1670 Hofprediger, und trat in den üppigen Kreis mit dem Donner des göttlichen Wortes, und sagte dem Könige so gut die Wahrheit, wie dem Handwerker. Seine gefälligen Sitten nahmen die Herzen ein, und als das Edict von Nantes widerrufen wurde, ward er gebraucht, die Reformirten zu bekehren, und er vollzog den Auftrag mit der Würde des Priesters und mit der Schonung des Menschenfreundes. Seine letzten Jahre widmete er den Leidenden in den Hospitälern und Ge- fängnissen. Massillon (geb. 1663, -j- 1742), ein Priester im Orden des Oratoriums, predigte am Hofe erst in den letzten Jahren Ludwigs Xiv., mehr unter Ludwig Xv., dem folgenden Könige. Sein Vortrag war ungekünstelt, oft scheinbar nachlässig, oft sprach er anfangs mit ge- schlossenen Augen, bewegungslos wie eine Bildsäule, bis das Feuer der Rede Bewegung in ihn brachte, und alles erschütterte. Dann wurde kein Laut, kein Husten in der Kirche gehört. Einmal predigte er über das jüngste Gericht, daß die Stille sich in ein allgemeines Stöhnen verwandelte, als standen die Sünder, welche ihm zuhörten, schon vor dem Richter der Welt. Der berühmte Schauspieler Baron hörte einmal eine Predigt von Massillon, und sagte, da er aus der Kirche kam: «Das ist ein Redner, wir sind Komödianten.» — Der edle Massillon starb als Bischof zu Elermont, allgemein betrauert als Vater der Armen. Die Reformirten hatten zu gleicher Zeit einen berühmten Prediger an Jacob Saurin. Geboren zu Nimes in Frankreich, kam er, da das Edict von Nantes widerrufen wurde, als Ljahriger Knabe nach Genf, wurde später Soldat, und diente gegen Frankreich, kehrte aber zur Theologie zurück, und predigte erst 5 Jahre mit Beifall zu Lon- don, dann bis an sein Ende vor der französischen reformirten Gemeinde im Haag. Seine Predigten füllen 10 Bände. Auch große Dichter hat Frankreich unter Ludwig Xiv. aufzu- weisen. Moliere (geb. 1620, -j- 1673) war anfangs Kammerdiener bei Ludwig Xiv., nachher sammelte er eine Schauspielergesellschaft, und spielte in Provinzialstadten. Er machte großes-Aufsehen, weil er die Narren des Tages dem allgemeinen Gelächter darbot. Ludwig er- nannte ihn zu seinem Hofschauspieler in Versailles. Sein berühmtestes Stück ist Tartüfe, der Scheinheilige, der anfangs nur zu Versailles vor dem Hofe gegeben werden durfte, zu Paris öffentlich aber erst spät nachher. Boileau (geb. 1636, 1711) lebte am Hofe Ludwigs Xiv. als dessen Geschichtschreiber. Seine Satyren gefielen den Franzosen we^en ihrer trefflichen Schreibart, denn noch nie hatte ein Franzose so schon in Versen geschrieben. Peter Corneille (geb. 1606, -j- 1684) und Joann Ra- cine (ch 1699) waren die größten französischen tragischen Dichter, aber freilich, einen Hauptfehler des französischen Geschmackes konnten sie nicht entfernen. Der Stoff der Tragödie durfte nur aus der alten

7. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 414

1840 - Münster : Theissing
414 Zweiter Zeitraum. Geschichte genommen werden, aber das Costüm mußte die damalige französische Hoftracht seyn. Theseus und Alexander d. Gr. treten in Alongeperücken auf, Medea und Jphigenia in Reiftöcken, und reden eine Sprache, wie die Menschen in den Antichambern Ludwigs Xiv. Iii. Die Spanier und Portugiesen. §• 60. Das Haus Braganza auf dem Throne. In Spanien folgte auf den schwachen König Philipp Iii. sein noch schwächerer Sohn Philipp Iv., der lieber seinen Minister Oli- va rez (spr. Oliväreds) regieren ließ. Die Schwache der Regie- rung benutzte Portugal, das noch immer stiefvaterlich behandelt wurde, und riß sich von Spanien wieder los. Den 1. Decemb. 1640 ließ der Herzog von Braganza sich als Joann Iv. zum Könige von Por- tugal ausrufen, er war noch ein Anverwandter des ehemaligen Königs Sebastian. Bei der Revolution kamen nur 3 Mann um's Leben, und Philipp war nicht im Stande, das kleine Portugal wieder zu un- terwerfen. Joann von Braganza eröffnete ein neues Regentenhaus, das noch jetzt in Portugal regiert. Er hinterließ den Thron seinem Sohne, Dom Alfonso, der sich eine Frau aus Frankreich kommen ließ, die Prinzesiinn Francisca von Nemours; diese ließ nach einem Jahre ihren lieben Gemahl in ein Staatsgefängniß setzen, und hei- ratete dessen Bruder Dom Pedro. Nach 15 Jahren starb Alfonso in seinem Kerker; da nahm Peter I. den Königstitel an, und re- gierte bis 1706. §. 61. Die beiden letzten Oestreicher in Spanien. Philipp Iv. mischte sich, obschon Spanien verarmt war, den- noch in den 30jährigen Krieg. Neue Ausgaben, neue Steuern! Die Catalonier und Neapolitaner rebellirten. Auch mit Frankreich war ewig Krieg, bis zum pyrenäischen Frieden 1659, nach welchem Lud- wig Xiv. die Jnfantinn Maria Theresia heirathete. Außer dieser Jnfantinn und dem Jnfanten Carl hatte Philipp Iv. keine Kinder, und da er starb, war Carl Ii. erst 4 Jahr alt. Die- ser König hatte auch keine Kraft, das arme Spanien aufzurichten. In vielen Gegenden war alles baare Geld verschwunden, der König selbst konnte kaum zu 15% Capitalien bekommen, und seinen Dienern das Jahrlohn nicht zahlen. Viermal wurde er schwer bekriegt von seinem eigenen Schwager Ludwig Iv., und unterlag immer. Erst als Carl Ii. sich dem Tode näherte, und keine Kinder hinterließ,

8. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 415

1840 - Münster : Theissing
415 Die Spanier und Portugiesen. machte der Franzosenkönig mit ihm Fn'eden, um im Testaments nicht vergessen zu werden. Der nächste Erbe war wohl das Stammhaus Oestreich in Deutschland, aber alle übrigen Machte wollten nicht, daß Oestreich eine Universalmonarchie bilde, und so war Kaiser Leopold, um einen schweren Krieg zu vermeiden, damit zufrieden, daß die spa- nische Monarchie getheilt werde. Außer ihm wollte Ludwig Xiv. er- den, als Schwager, und Maximilian Emanuel von Baiern, der Carl's Ii. Nichte zur Gemahlinn hatte. Nach mehren Projecten schlug Ludwig dem kranken Könige vor, der kaiserliche Erbprinz solle Spa- nien und Indien erben, der französische Dauphin Neapel, Sicilien und die Niederlande, Baiern solle nichts haben. Kaiser Leopold war mit diesem Tractate zufrieden, und alle Welt glaubte, daß Carl's Ii. Te- stament auch so ausfallen würde. Aber weit gefehlt! Carl Ii. schloß die Augen 1700 am Feste aller Heiligen, und das Testament lautete, der französische Prinz Phi- lipp von Anjou, der Enkel Ludwig's Xiv. und Maria's The- resias von Spanien, solle die ganze spanische Monarchie erben, sie solle nicht zerstückelt werden. Kaiser Leopold war außer sich, selbst Lud- wig Xiv. stellte sich betroffen, aber die Spanier waren halb froh, daß der Franzose, seit 200 Jahren ihr Erbfeind, nun ihr Schützer sey, und riefen den Prinzen von Anjou als Philipp V. zum Könige von Spanien aus. Ludwig Xiv. versprach dem Kurfürsten von Baiern die spanischen Niederlande, und so war dieser gekörnt, daß er zur Par- tei der Franzosen trat. Das war aber auch der einzige Bundesge- nosse, den Ludwig finden Konnte. Oestreich fand England und Hol- land willig gegen die übermüthigen Franzosen, Preußen, durch den Kaiser eben ein Königreich geworden, stellte ihm 10,000 Mann, Han- nover, durch ihn ein neues Kursürstenthum, desgleichen. Aber alle diese Bundesgenossen wog der neue Feldherr auf,' den Oestreich kurz vorher gewonnen hatte, der berühmte Prinz Eugenius. §. 62. Prinz Eugenius. Dieser größte Held seines Jahrhunderts wurde zu Paris den 18. Octob. 1663 geboren. Sein Vater, Eugen Moritz, aus dem Hause Savoyen, befehligte in Frankreich die königliche Schweizergarde; seine Mutter Olympia Mancini war eine Nichte des Cardinals Mazarin. Weil der kleine Eugenius schwächlich schien, auch klein von Statur blieb, so bestimmten seine Eltern ihn zum geistlichen Stande, und Ludwig Xiv., an dessen Hofe er aufwuchs, nannte ihn schon immer das Abbechen. Aber er hatte keine Lust zum geistlichen Stande, und bat, als er 20 Jahr alt war, den König um ein Dragonerregi- ment, wie seine älteren Brüder schon hatten. Als der König ihn ver- ächtlich abwies, bat er um seine Entlassung aus dem Land, ging un- ter die Kaiserlichen, um gegen die Türken zu streiten, und lernte den Dienst von unten auf. Bei Raab in Ungarn begann er seine Lauf-

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 416

1840 - Münster : Theissing
416 Zweiter Zeitraum. bahn, und bewies in allen Gefechten die größte Kaltblütigkeit. Doch die alten Soldaten verachteten ihn anfangs, und sagten, der kleine Ka- puziner werde wohl nicht vielen Türken den Bart ausraufen. Er trug nämlich gewöhnlich einen braun-grauen Mantel von grobem Tuch. Aber der kleine Kapuziner that sich beim Entsätze Wien's unter So- biesky sehr hervor, der Kaiser ernannte ihn zum Obersten, und gab ihm ein Dragonerregiment. Louvois wollte vor Aerger vergehen, und sagte, Eugenius solle nie sein Vaterland wieder betreten. Aber Eu- genius, dem solches berichtet wurde, antwortete: Gewiß werde ich sol- ches noch thun, dem Louvois zum Trotz.» Und sieh, in Ludwigs drit- tem Raubkriege schlug Eugenius den berühmten Catinat in Italien, drang in Frankreich ein, und wurde dann Commandant von Turin und kaiserlicher Generalfeldmarschall. Jetzt wollte Ludwig ihn in seine Dienste ziehen, bot ihm die Marschallswürde und 2000 Louisd'or Ge- halt, aber er antwortete dem Boten des Königs: «Ich bin kaiserlicher Generalfeldmarschall, was leicht so viel ist als königlich-französischer Marschall. Geld habe ich genug, so lange ich meinem Kaiser treu diene, mehr Geld, als ich verlange.» Diese dankbare Treue gegen das Kaiserhaus ist nicht seine ein- zige Tugend. Er war die Bescheidenheit selbst, in der Schlacht so ruhig wie an seinem Schreibtische; Menschenblut hielt er für heilig, und opferte keinen Mann unnütz auf. In den Hospitälern untersuchte er selbst die Speisen und Arzneien. War Zahlungstag, so erhielt je- der Soldat seine Löhnung, sollte Eugen auch vorstrecken müssen, und in den Winterquartieren verschaffte er seinen Kriegern alle Bequemlich- keiten. Dafür ward er auch als Vater von ihnen geliebt, obschon er die strengste Pünktlichkeit im Dienste forderte. Er schlief nur 3 Stun- den, den Rest der Nacht benutzte er zum Studiren oder Beten. In den Religionsübungen war er eifrig, und hielt auch die Soldaten dazu an. Man hat noch Gebete aus seiner Feder. Er war ein Feind der Unzucht, und in diesem Punkte mag er alle großen Feldherren vor und nach ihm überlreffen. Das Aeußere dieses großen Mannes siel nicht sehr auf, doch hatte sein kleiner Körper viel Gewandtheit, sein Auge viel^ Feuer. Seine Haltung war heldenmäßig, seine Stimme stark, und für einen Franzosen sprach er sehr langsam. Er hatte schwarzes Haar und schwarze Augen, und seine lange Nase war immer mit Spaniol ge- füllt, weßwegen er beständig den Mund offen hielt, um athmen zu können. Sein schwarzes Haar wurde vor der Zeit grau, und seit- dem trug er eine große Alongeperücke nach dem Geschmacke des Zeit- alters. ß. 63. Der spanische Erbfolgekrieg. Prinz Eugenius eröffnete diesen Krieg in Oberitalien, welches von den Franzosen besetzt war. Wie ein zweiter Hannibal stieg er im März 1701 über die Alpen, ihm folgten Oestreicher und Preußen,

10. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 174

1840 - Münster : Theissing
174 Siebenter Zeitraum. fajjcr der Walker eine Steuer. Einer seiner Freunde fand dieses ekel- haft, Vespasian aber hielt ihm ein Goldstück unter die Nase, und sprach: Riecht das übel? Sein Wahlspruch war: Ein Gewinn riecht gut aus jeder Sache. — Titus war schon Mitkaiser, als sein Vater Vespasian noch lebte, und führte damals einen ausschweifenden Lebenswandel. Als er aber seine Alleinherrschaft antrat, änderte er sich ganz um. Sein Wahl- spruch war: Ein guter Fürst ist die Liebe der Welt. Die An- geber bestrafte er sogar, Begnadigung war sein Vergnügen, Wohlthun sein eifrigstes Bestreben. Niemand müsse vom Kaiser traurig Weg- gehen, pflegte er zu sagen, und hielt den Tag für verloren, an welchem er Niemand eine Wohlthat erwiesen hatte. Im Anfänge seiner Re- gierung that er das Gelübde, keinen zum Tode zu verurtheilen, und er hat es erfüllt. Zwei Patrizier, die zu ihm kamen (wie er wußte) ihn zu ermorden, beschenkte er und behielt sie zum Essen bei sich. — Unter seiner Regierung wüthete eine dreitägige Feuersbrunst zu Rom und eine schreckliche Pest, und in einem Erdbeben, welches von den heftigsten Ausbrüchen des Vesuv's begleitet war, gingen die Städte Herkulanum, Pompeji, Stabiä und andere zu Grunde. Titus half den Geflüchteten mit seinem ganzen Vermögen, und verkaufte lie- der von seinen Kostbarkeiten, al's daß er dem Lande eine neue Steuer auflegte. — Titus hieß die Liebe und Wonne des menschlichen Geschlechts. Auf seinem Sterbebette fragte er seine Freunde, ob er auch Gutes im Leben gethan, und als sie es bejaheten, sagte er: «Dann klatschet!» bemerkte, daß ihn nur eine That seines Lebens ge- reue — welche, das sagte er nicht, — und verschied. Nur 2 Jahre hat der Gütige regiert. Ganz das Gegentheil von ihm war sein Nachfolger und jüngerer Bruder Domitianus, wo möglich noch grausamer als Nero, ein Wollüstling und Prasser. Wer Geld hatte, und wer ihn beleidigte, mußte sterben, und die Qual Anderer war seine Lust. Einmal ließ er die Senatoren in einem schwarzen Saale versammeln, und umher stan- den Särge, jeder mit dem Namen eines Senators bezeichnet. Dann traten geschwärzte Kerle ein mit Lichtern und blanken Schwertern, und umtanzten die bebenden Senatoren. Nachdem Domitian sich an ihrer Todesangst genug ergötzet hatte, ließ er sie nach Hause gehen. In freien Stunden beschäftigte sich Domitian mit Mückenfangen. Zuletzt ließ er sich als Gott anbeten, sich Opfer darbringen, und sich Do- minus nennen. Er ließ die Dacier bekriegen, und erkaufte den Frie- den durch einen jährlichen Tribut. Ganze 15 Jahre seufzte das Volk unter der Zuchtruthe dieses Tyrannen. Sein Wahlspruch war: Das Reich ist ein trüglickes Gut, und er zitterte immer für sein Le- den, wie Dionysius von Syracus. Durch Zufall gerieth einmal ein Zettel, welcher die Namen Mehrerer enthielt, die nun sterben sollten, aus seiner Hand in die Hand seiner Gemahlinn Domitia. Mit Schrecken sah sie ihren eigenen Namen auf der Liste, auch die Namen der berden Obersten der Prätorianer. Darauf ließ Domitia ihren Ge- mahl in seinem Zimmer erstechen.
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