Einleitung.
1. Geographie ist ein zusammengesetztes Wort, es stammt aus dem
Griechischen, wo gaea „die Erde" und graphein „schreiben" bedeutet.1)
2. Die Geographie, zu deutsch „Erdbeschreibung oder Erdkunde" ist
die Wissenschaft, welche die Kenntnis der Erde zum Gegenstande hat,
während die Geodäsie (Erdmeßkunst) die Erde ausmessen, die Geologie
(Erdlehre) die Entstehung der Erde, und die Geognosie (Erdkenntnis)
den Bau der Erdrinde lehrt.
3. Die Geographie zersallt in die mathematische, in die phy-
sische oder physikalische und in die politische Geographie. Die
mathematische Geographie betrachtet die Erde als Stern unter den
Sternen; sie berechnet ihre Größe und ihre Bewegung und beschäftigt
sich mit ihrer Gestalt. Die physische Geographie beschreibt die natür-
liehe Beschaffenheit der Erdoberfläche; sie beschäftigt sich also mit Meer
und Land, mit Gebirge und Ebene, mit Klima und Produkten. Die
politische Geographie betrachtet die Erde als Wohnplatz der Menschen;
sie lehrt Länder und Ortschaften und deren Beziehungen zu einander
kennen. Da letzterer Zweig der Geographie am meisten in das praktische
Leben eingreift, so ist in folgendem demselben die weitaus größte Be-
achtung gewidmet.
4. Man stellt die Erde oder Teile der Erde bildlich dar; natürlich
kann diese Darstellung nur durch Verkleinerung hergestellt werden. Damit
aber durch solche Verkleinerung kein unrichtiges Bild entstehe, muß man
sich des Maßes bedienen. Ist eine Entfernung, die auf der Erde 1 km
beträgt, auf der Abbildung nur 1 cm lang, so sagt man: Die Karte ist
im Maßstab Tinnnnsr oder Viooooo, oder 1:100000 gezeichnet. (Alle
Karten des preußischen Generalstabes sind in diesem Maßstabe angelegt.)
') Es giebt viele Wörter, welche mit — graphie zusammengesetzt sind, z. B.
Telegraphie = Fernschrift oder Fernschreibekunst, Kalligraphie Schönschrift, Steno-
graphie — Kurzschrift, Lithographie = Steinschrift, Photographie = Lichtschrift n.s. w.
Geerlrng, Neuestes Geographiebuch :c. 1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Grundriß nennt man diejenige Abbildung, die im Maßstabe von
1:1000, Plan diejenige, die im Maßstabe von 1:1000 bis 1:20000,
Karte (Landkarte), diejenige, die in noch kleinerem Maßstabe gezeichnet
ist. Auf den Karten können die Gegenstände — Gebirge, Meere, Flüsse,
Städte — nur durch Zeichen wiedergegeben werden.
5. Weil die Oberfläche der Erde in allen ihren Teilen eine ge-
krümmte ist, so bietet nur der Globus eiu wirkliches Bild. Um aber
auch auf der Fläche ein annähernd richtiges Bild zu erreichen, hat ein
Geograph, Gerhard Kremer (Mercator), sich die Erde als einen Zylinder
gedacht und auf einen solchen Zylinder gezeichnet, diesen aufgeschnitten
und dann flach auf den Zeichentisch aufgerollt. Eine solche Karte wird
bezeichnet als Darstellung in Mercators Projektion.
Es giebt auch noch andere Darstellungen, z. B. in perspektivischer
und in Kegel-Projektion; doch können auch diese Darstellungen kein durch-
aus richtiges Bild geben.
Auf den Landkarten ist oben Norden, rechts Osten, uuten Südeu,
links Westen. Die mehr oder weniger gebogenen Linien, welche von
oben nach unten (von Norden nach Süden) gezogen sind, bezeichnen die
Längegrade, Meridiane; sie geben an, wie weit ein Ort östlich oder west-
lich von der Sternwarte in Greeuwich (grinnitsch), von Paris oder der
Insel Ferro entfernt ist. Die wagerechten Linien bezeichnen die Breite-
grade, Parallelkreise; sie geben an, wie weit ein Ort nördlich oder südlich
vom Äquator entfernt ist, z. B.: Mainz liegt unter dem 50. Grade
nördlicher Breite (50° n. Br.) heißt: Mainz liegt 50x15 Meilen oder
50x1121/2 km nördlich vom Äquator.
Anmerkung: Zur Erlernung der Geographie ist die Landkarte
unumgänglich notwendig. Man suche die Umrisse (die Grenzen) eines
Landes k. nachzubilden, zeichne dann die Hauptflüsse, die größeren Orte
ein, gehe dann dazu über, eine solche Karte ohne Hilfe des Buches zu
entwerfen. Auch hier gilt die Regel: Übung macht den Meister. Einen
allen seinen Anforderungen entsprechenden Atlas sindet der Leser in
dem Werke: Atlas sür Militär, bearbeitet von Ed. Gabler, Verlag von
F. A. Berger in Leipzig. Preis 4 Mark, oder derselben Ausgabe mit
Weltgeschichte von Major Vager unter dem Titel: Ed. Gäbler: Neuester
Handatlas, Preis 5 Mark.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Gerhard_Kremer Ed F._A._Berger Gäbler
Extrahierte Ortsnamen: Mercators Greeuwich Paris Mainz Mainz Leipzig