§ 63. Rlima-Lehre.
3
Die Bedeutung der mathematischen Klimazonen der Erde ist nach
dem Vorhergehenden folgende. Die heiße Zone ist diejenige, über
deren Orten die Sonne mindestens einmal (an den begren-
zenden Wendekreisen), im allgemeinen zweimal im Jahre
mittags im Zenith steht. Die kalten Zonen sind diejenigen,
in welchen der längste Tag und die längste Nacht mindestens
24 Stunden dauern. An den Polen selbst ist ein halbes Jahr
Tag, ein halbes Jahr Nacht. In den gemäßigten Zonen steht
die Sonne niemals im Zenith, der längste Tag und die längste
Nacht dauern aber stets weniger als 24 Stunden. Da am Aqua-
tor zu allen Zeiten Tag und Nacht gleich sind, so tritt in der Nähe desselben
ein Wechsel zwischen Sommer und Winter nicht ein. Je mehr man sich
vom Äquator entfernt, umso schärfer werden die Gegensätze von Sommer
und Winter.
Das Klima eines Or4es der Erdoberfläche, d. h. die Gesamt-
heit der Witterungserscheinungen im Laufe eines Jahres,
ist außer von seiner geographischen Lage noch von verschiedenen anderen
Umständen abhängig, besonders von der Verteilung von Wasser und Land.
Die Atmosphäre wird nämlich nur zum geringen Teil unmittelbar von der
Sonne erwärmt, erhält vielmehr ihre Wärme hauptsächlich von unten,
von der durch die Sonne erwärmten Erde (weshalb auch die Temperatur
der Luft im allgemeinen mit der Höhe abnimmt). Dadurch wird sie abhängig
von dem Boden, aus dem sie ruht. Nun erwärmt sich das Wasser viel lang-
samer als das feste Land, kühlt sich aber auch langsamer wieder ab. Daher sind
auf den Meeren und in der Nähe der Küsten die Unterschiede zwischen
Sommer und Winter geringer als im Innern der Kontinente (ozeanisches
und kontinentales Klima.)
Winde sind Bewegungen der Luft von sehr verschiedener Geschwindig-
feit; sehr heftige werden Sturm genannt. Etwa zwischen dem 5. und 30.
Grad nördlicher Breite wehen die Winde fast das ganze Jahr beständig
aus No., ebenso zwischen 5. und 30. Grad südlicher Breite aus 80. Diese
regelmäßigen Winde heißen Passate. Zwischen den beiden Passatzonen
liegt die Kalmenzone des Äquators, in welcher die Windbewegung
sehr schwach ist, häufig völlige Windstille herrscht. Im Indischen Ozean
und den chinesischen Meeren wechseln die Winde mit den Jahreszeiten.
Im Winter wehen sie aus No., N. oder Nw., im Sommer aus Sw., S.
oder So. Diese regelmäßig wechselnden Winde werden Monsune ge-
nannt. In der Zeit des Monsunwechsels treten oft heftige Wirbelstürme auf.
Jenseits des 30. Grades nördlicher und südlicher Breite sind die Windrich-
tnngen häufigerem und unregelmäßigerem Wechsel unterworfen.
Die Luft enthält stets eine gewisse Menge Wasserdampf, der von der
Verdunstung des Wassers an der Oberfläche der Meere, Seen und Flüsse
stammt. Je wärmer die Luft ist, umso mehr Wasserdampf kann sie auf-
nehmen. Kühlt sich daher feuchte Luft ab, so scheidet sich ein Teil des in ihr
enthaltenen Wasserdampfes als Wolken oder Nebel aus. Diese bestehen
aus sehr feinen Wassertröpfchen, welche vermöge ihrer Leichtigkeit sich längere
Zeit schwebend in der Luft erhalten können. Wird die Ausscheidung des
Wasserdampfes so reichlich, daß die Wasserteilchen sich zu größeren Tropfen
1*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
§ 65. Das Festland Australien.
herrscht die Form der Grassteppe vor. Die Wälder haben ein parkartiges
Aussehen, da die oft mächtigen Bäume vereinzelt stehen, und Unterholz fehlt.
Für die Wälder Australiens sind charakteristisch die Eukalypten mit blaugrünen,
dickhäutigen, senkrecht gestellten Blättern und die Kasuarinen, die mit den knotig ge-
gliederten, quirligen Ästen und zu gezähnten Scheiden umgewandelten Blättern rie-
sigen Schachtelhalmen gleichen.
Das östliche Australien ist mannigfaltiger gestaltet. Längs der Ost-
küste erhebt sich das einzige größere Gebirgssystem des Erdteils, für das
ein gemeinsamer Name bisher fehlt. Den südlichen Abschnitt bilden die
bogenförmig von Sw. nach No. verlaufenden Australischen Alpen, ein
ans 3 parallelen Zügen bestehendes Kettengebirge, dessen einzelne Züge
aber durch Abwaschung einen mehr plateauartigen Charakter angenommen
haben und nur von einzelnen felsigen Gipfeln überragt werden. Im mitt-
Abb. 3. Ayer's Rock, Jnner-Australien.
Ein^x der vereinzelten Berge, wie sie für manche Teile des Innern von Australien
charakteristisch sind. Im Vordergrunde Skrub-Vegetation,
leren, dem Kosciusko-Zuge, der Mount Townsend staunsend^
2200 m. Den Australischen Alpen schließen sich nördlich die Blauen
Berge an.
In das Gebiet des ewigen Schnees reicht keiner der Berge empor, doch sind die
höheren Ketten während des Winters stets mit einer dichten Schneedecke bekleidet.
Sehr reich ist das Gebirge an Mineralschätzen aller Art. Goldführende Quarzgänge
( fmoen sich zahlreich in den Australischen Alpen, wie in Queensland,) Steinkohleiüaaer.
in Neu-Süd-Wales und Tasmanien,! Kupfer- und Zinnerzesin verschiedenen Teilen
des Gebirges. \ ' -~~- //v~-
An die nördlichen Ketten schließt sich im W. die Hochfläche von
Queensland [Kwmslaend)] an, im S. senkt sich diese zu der größten
Tiefebene des Eroteils. Hier hat sich, genährt von dem quellenreichen Ge-
birge, das einzige bedeutende Flußsystem, das des Murray, entwickelt.
Der Murrah [Sperre] entspringt am Mount Townsend, fließt nach Nw.,
bis er durch eine nordsüdlich verlaufende Gebirgskette nach 8. abgelenkt
wird und mündet in ein weites Becken, dessen Öffnung zum Ozean durch
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Murray Victoria
Extrahierte Ortsnamen: Melanesien Australiens Tasmaniens Australien Bundeshauptstadt Canberra Nen-Süd-Wales Queensland Brisbane Sydney Australiens Europa Amerika Goldreichtums Melbourne Sydneys Adelaide Adelaide West-Australien Tasmanien Australiens Melanesien Seeland
4
Vierter Abschnitt.
vereinigen, so füllt das Wasser als Regen herab. Befindet sich die Tem-
peratnr der Luft unter dem Gefrierpunkt, so findet der Niederschlag in
Gestalt von Schnee statt. Gebirge sind im allgemeinen regenreicher als
Ebenen, da sie die Winde zum Aufsteigen zwingen. Dabei kühlt sich die Luft
ab und gibt daher einen Teil des in ihr enthaltenen Wasserdampfes ab.
Sehr regenreich ist die Kalmenzone des Äquators, da hier wegen der starken
Erwärmung der Erdoberfläche stets ein starker aufsteigender Luftstrom
stattfindet. Wegen der in den Tropen sehr bedeutenden Verdunstung von
den Wasseroberflächen enthält dieser aufsteigende Luftstrom stets auch er-
hebliche Mengen von Wasserdampf, der sich, sobald die Luft in höhere
Schichten kommt und sich abkühlt, größtenteils wieder ausscheidet. Die
Regionen der Passate dagegen sind im allgemeinen trocken, da diese aus
kälteren nach wärmeren Gegenden wehen. Nun verschiebt sich mit dem
Sonnenstande die Kalmenzone und mit ihr auch die Passatzonen (im Sommer-
Halbjahr der Nordhalbkugel nach N., in dem der Südhalbkugel nach 8.).
Daraus erklärt sich der Wechsel von Trocken- und Regenzeit in einem
großen Teil der Tropen.
§ 64. D i e Verteilung von Wasser und Land. Die
Meer e.
Die Gesamtoberfläche der Erde beträgt rund 519 Millionen qkm.
Der größere Teil dieser Fläche ist von Wasser bedeckt, der kleinere Teil be-
steht aus festem Land. Das Verhältnis von Wasser zu Land ist annähernd
5 : 2.
Die Landmassen sind auf der Erdoberfläche sehr ungleich verteilt. Auf
der nördlichen Halbkugel liegt etwa 5 mal so viel festes Land als auf der
südlichen, auf der östlichen etwa 2 y2 mal so viel als auf der westlichen. Man
kann sich daher eine nordöstliche Halbkugel größter Landmasse konstruieren,
deren Mittelpunkt in den Ärmel-Kanal, eine südwestliche größter Wasser-
masse, deren Mittelpunkt in die Nähe von Neu-Seeland (Antipoden-
Insel) fällt.
Das Meer übertrifft das Festland nicht nur an Flächenausdehnung,
sondern es ist auch seine Tiefe sehr viel bedeutender als die Höhe des Fest-
landes über dem Meeresspiegel. Die höchste Erhebung des Festlandes (Gipfel
des Monnt Ewerest 8840 m) und die größte Meerestiefe (9780 m östlich
der Philippinen) sind allerdings nicht so sehr voneinander verschieden. Die
mittlere Tiefe der Meere dagegen beträgt fast das Fünffache der mittleren
Höhe der Kontinente. Erstere hat man zu 3500 m, letztere zu 750 m berechnet.
Auch die größten Höhen und Tiefen erscheinen geringfügig im Vergleich zu der
Größe der gesamten Erde; sie sind nur geringe Runzelungen der Oberfläche. Würde
man auf einem Globus von 1 rn Durchmesser die Höhen in richtigem Verhältnis dar-
stellen, so würde die Höhe des Mount Ewerest auf demselben nur etwa 3/4 mm be-
tragen.
Man teilt die gesamte Landmasse der Erde gewöhnlich in fünf, oder,
wenn man Nord- und Süd-Amerika trennt, in sechs Kontinente oder
Erdteile ein. Dazu kommen dann noch die Polargebiete und die zahllose
Schar der Inseln. Die letzleren zerfallen in zwei Gruppen, kontinentale
und ozeanische Inseln. Die ersteren waren früher Bestandteile eines
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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§ 66. Melanesien und Neu-Seeland.
11
gebirge mit Gipfeln bis über 4000 m Höhe durchziehen die Insel in ihrer
Längsrichtung. Der größte Teil des Landes ist von dichten Urwäldern
bedeckt.
Die Tierwelt stimmt im wesentlichen mit der des Festlandes überein; eigentüm-
lich sind der Insel die durch ihre Farbenpracht ausgezeichneten Paradiesvögel.
Die westliche Hälfte Neu-Guineas ist von den Holländern in Besitz ge-
nommen, der nördliche Teil der Osthälfte von den Deutschen (Kaiser
Wilhelms-Land), der südliche von den Engländern, doch erstreckt sich der
tatsächliche Besitz aller drei Nationen auf die Küstengebiete.
Die übrigen Inseln Melanesiens sind hoch und gebirgig; ihr Inneres
nieist noch wenig erforscht. Tätige Vulkane finden sich vielfach. Die Küsten
sind meist von Korallenriffen umsäumt. Der Bismarck-Archipel und Bu-
Abb. 6. Ein Korallen-Atoll aus dem Paumotu-Archipel.
gainville sind in deutschem, die übrigen Salomo-Jnseln in eng-
lischem, die Neuen Hebriden und Nen-Caledonienin französischem
Besitze.
Die Doppeliusel Neu-Seeland, durch die Cook skük^-Straße (unter
40° s. Br.) in zwei Teile zerlegt, zeichnet sich durch ein mildes, feuchtes,
äußerst gesundes Klima ans und eignet sich daher ganz besonders zur Nieder-
lässung von Europäern.
Die von Sw. nach No. langgestreckte, wenig gegliederte Südinsel
wird ihrer ganzen Länge nach von einem mächtigen Kettengebirge, den
Neu-Seeländischen Alpen, durchzogen. Zahlreiche Gipfel desselben
ragen in die Regionen des ewigen Schnees, und gewaltige Gletscher steigen
von ihnen bis tief in die Täler hinab.^ Höchster Gipfel der Mount Cook,
3800 m, der an Gestalt dem Matterhorn in den Walliser Alpen gleicht.
An den Küsten kleine, sehr fruchtbare Ebenen.) Die Nordinsel ist reicher
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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§ 67. Polynesien.
13
von der Außenseite eines solchen Korallenriffs größere oder kleinere Blöcke losgerissen
und teils unmittelbar, teils, nachdem sie vorher zu Sand zerrieben sind, auf dessen Ober-
fläche hinaufgeworfen und dieses so über den Meeresspiegel erhöht. Auf den in dieser
Weise gebildeten Jnselchen siedeln sich dann vom Meere mitgeführte Pflanzen an und
verfestigen allmählich die losen Sande und Gerolle. Die Koralleninseln stehen meist
zu mehreren auf einem kreisförmigen oder länglich-runden Riffe, das nach außen steil
zu großen Meerestiefen abstürzt, während es im Innern ein ruhiges Wasser von ge-
ringerer Tiefe, eine sogenannte Lagune, einschließt, die nur durch wenige schmale Kanäle
mit dem offenen Meere in Verbindung steht. Eine solche ringförmige Inselgruppe
wird Atoll genannt. (Abb. 6).
Die Inselgruppen Polynesiens liegen sämtlich in ^e^heißen Zone,
und zwar größtenteils südlich vom Äquator. ' Das Meer mildert aber Üie
Hitze und gewährt den Inseln ein außerordentliches mildes, angenehmes und
gesundes Klima.
Abb. 8. Tahitierinnen,
Zu beachten die bei allen Polynesierinnen beliebte Schmückung des Haares mit Blumen.
Die Pflanzenwelt Polynesiens ist natürlich außerordentlich dürftig und ein-
förmig. Es finden sich aber im Gegensatz gegen das australische Festland und Neu-
Seeland in Polynesien verhältnismäßig viel Nahruugs- und Nutzpflanzen. Die wichtigste
ist die aus Mittel-Amerika stammende Kokospalme, die über ganz Polynesien verbreitet
ist. Die Kokosnußkerne bilden nicht nur fur'ke Bewohner vieler Inseln die Haupt-
nahrung, sondern getrocknet als Kppra auch einen wichtigen Handelsartikel. Die in
den Früchten enthaltene Milch ist ein erfrischendes Getränk, die harten Schalen dienen
als Gefäße, aus den faserigen Hüllen und den Blattrippen werden Matten, Stricke u.
dgl. geflochten. An zweiter Stelle ist der Brotfruchtbaum zu nennen; von eßbaren
Knollengewächsen die Taro- und Yamswurzel. Der Papier,naulbeerbaum liefert
Bast zu Kleiderstoffen.
Noch ärmlicher ist die Tierwelt. Von Säugetieren sind außer Fledermäusen nur
die durch die Menschen verbreiteten vorhanden. Amphibien fehlen ganz. Das Meer
dagegen ist reich an Fischen und sonstigen Seetieren.
Die Polynesier gehören der Malaiischen Rasse an nud sind aus
dem südöstlichen Asien eingewandert.
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Extrahierte Ortsnamen: Polynesien Polynesiens Seeland Polynesien Mittel-Amerika Asien
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Extrahierte Personennamen: Euba Euba Lucia
Extrahierte Ortsnamen: Zentral-Amerika Mexiko Honduras Panama Costarica Nicaragua Honduras Guatemala Panama Panama Europa Amerikas Europas Westindien Jamaica Haiti Amerikas Martinique Bahamas Westiudiens Westindiens Haiti Neger-Republik Amerikas Trinidad Martinique Guadeloupe Mexiko Bahamas
§ 68. Ubersicht über die physischen Verhältnisse Amerikas.
15.
1. Mikronesien (b. i. Kleininselwelt) im Nw. Die Marianen und.
Palau-Jnseln sind vulkanisch, die Karolinen größtenteils, die Mars hall-
Inseln sämtlich niedere Atolle. Sämtliche Inselgruppen sind in deutschem
Besitz. -
2. Der Hawaii- oder Sandwich-Archipel im No., meist hohe Inseln.
Auf der größten südlichen, Hawaii, der erloschene, flachkegelförmige, schnee-
bedeckte Vulkan Mauna Kea (d. h. weißer Berg), 4300 in. Am Abhang
des noch tätigen Mauna Loa (d. i. großer Berg) der Riesenkrater Kilauea,
der beständig mit glühendflüssiger Lava erfüllt ist. Die Sandwich-Jnseln
sind seit 1898 Territorium der Vereinigten Staaten. Hptst. Honolulu auf
Oahu.
3. Polynesien im engeren Sinne im 8. Die Fidschi-Juseln (mitmelane-
sischer Bevölkerung) in englischem Besitz, bestehen aus den beiden großen,
gebirgigen Inseln Viti Levu und Vanuä Levu und zahlreichen kleineren,
zum Teil Koralleninseln. Von den übrigen Inseln sind die Samoa- und
Marquesas-Jnselnund einzelne der Tonga- und Gesellschafts-Jnseln
vulkanisch, alle übrigen Koralleninseln. Die Tonga-Jnseln (größteinsel
Tonga Tabu) bilden ein selbständiges Königreich. Von den Samoa-Jn- ti-f'/fz-,
seln sind die beiden größten westlichen in deutschem, die östlichen in amerika- / '
nischem Besitz. Die Gesellschafts-Jnseln (größte Insel Tahiti, durch
landschaftliche Reize ausgezeichnet), die Marquesas und die Panmotus
sind französische Kolonien.
2. Amerika.
§68. Uebersicht über d i e p h y fischen Verhältnisse
Amerikas. Entdeckungsgeschichte.
Amerika ist der zweitgrößte Erdteil. Ohne den arktischen Archipel ^
und Grönland beträgt seine Größe 38% Millionen qkm. Von drei Welt- tfoh
meeren ist Amerika umgeben, im N. vom Nördlichen Polarmeer, im W. vom
Stillen, im 0. vom Atlantischen Ozean. Das nördliche Polarmeer steht
mit dem Altantischen Ozean durch die Baffin-Bai ^Bäeffin^ und Davis
sdewis^-Straße, mit dem Stillen Ozean durch die Beriug-Straße
(90 km breit) in Verbindung.
Amerika zeichnet sich vor allen anderen Erdteilen durch
seine große Ausdehnung von N. nach 8. aus. Es erstreckt sich durch
sämtliche Zonen, mit Ausnahme der südlichen kalten. Südlichster Punkt
ist Kap Hoorn, 56° f. Br./ der nördlichste Punkt des Festlandes das
Nordende der Halbinsel Boothia [Bütljia], 72° n. Br. Die arktischen
Länder reichen noch über den 83° n. Br. hinaus. Die Hauptlängsachse des
Erdteils verläuft iedoch nicht direkt nordsüdlich, sondern von Nw. nach So.
^ Der größte Teil von Nord-Amerika liegt westlich, ganz Süd-Amerika östlich
vom 80. Meridian w. G. Der westlichste Punkt ist Prinz Wales
Kap an der Bering-Straße, 168° westl. L. v. Gr., der östlichste Kap
Branco in Süd-Amerika, 35° westl. L. v. Gr^> Von 0. dringt das West-
indische Mittelmeer tief in den amerikanischen Kontinent ein und teilt
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Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Hawaii Honolulu Oahu Vanuä_Levu Amerika Amerikas Amerika Amerika Atlantischen_Ozean Baffin-Bai Amerika Nord-Amerika Süd-Amerika Wales Süd-Amerika
16
Vierter Abschnitt.
denselben in ztpei Hälften, Nord- und Süd-Amerika, die nur durch ein
schmales Bindeglied, Zentral-Amerika, miteinander verbunden sind.
Nord- und Süd-Amerika haben im allgemeinen die Gestalt eines recht-
winkeligen Dreiecks, dessen Hypotenuse nach W., dessen Katheten nach No.
und So. gewandt sind. Süd-Amerika spitzt sich nach 8. weit schärfer zu als
Nord-Amerika, ist aber im übrigen kaum gegliedert.^. Nur im W. greift der
flache Golf von Arica, im N. der kleine Golf von Maracaibo, der mit
dem gleichnamigen Süßwossersee in Verbindung steht, iu den Umriß ein.
Nord-Amerika zeigt eine etwas reichere Gliederung. An der No.-Seite
springt die Halbinsel Boothia vor, sodann greift die Hudson [Hodsen~]-
Bai, weit größer als die Ostsee, tief iu das Festland ein. Durch das vorge-
lagerte Baffin-Land ist dieselbe gegen den Atlantischen Ozean fast abge-
sperrt und steht mit ihm nur durch die Hudson-Straße in Verbindung.
An der 80.-Seite der St. Lorenz-Golf, dem die Insel Neu-Fundlaud
vorgelagert ist. Nach 8. springt die Halbinsel Florida vor. Auf der W.-
Seite begrenzt die Halbinsel Nieder-Kalifornien den schmalen Golf
von Kalifornien; im Nw. die Halbinsel Alaska, an welche sich die
nach Asien herüberziehende Jnsel-Gnirlande der Alenten anschließt. Zen-
tral-Amerika, das vom Isthmus von Tehuautepec bis zum Isthmus
von Darien reicht, entsendet nach No. die breite Halbinsel ^ucatau;
im Sw. derselben greift der Golf von Honduras tief in das Land ein.
Der südwestliche Teil Zentral-Amerikas wird durch die Golfe vou Darien
und Panama eng zusammengeschnürt.
Das Westindische Mittelmeer wird durch die Halbinsel Florida und
den Jnselbogen der Antillen vom Atlantischen Ozean abgetrennt. Die
westliche Insel, Euba, teilt außerdem im Verein mit der Halbinsel Uucatan
das Meer in zwei Hälften, den Golf von Mexiko ^Mejiko^j im Nw. und
das Caribische Meer im 80.
Beide sind im allgemeinen sehr tief (größte Tiefe 6300 m westlich von Jamaica),
doch werden die Küsten um den Golf von Mejico durch einen breiten Gürtel flacheren
Meeres von der Tiefsee getrennt; auch den Küsten von Mcatan und Honduras sind
flache Bänke vorgelagert. Nach anßen fallen die Antillen ebenfalls zu großen Meeres-
tiefen ab. In ihrer Nähe wurde die größte bisher im Atlgutischhn Ozean aufgefundene
i Tiefe von 8300 m gelotet.
Der ^verflachendau Nord- und Süd-Amerikas zeigt große Überein-
stimmung in den Hauptzügen. Die Längsachsen der Erhebungssysteme
sind im allgemeinen von 8. nach N. gerichtet. Die Hochländer liegen dem Ost-
und Westrande beider Kontinenthälften nahe, während ausgedehnte Tief-
länder die Mitte derselben einnehmen. Die westlichen Hochländer zeichnen
sich vor den östlichen durch bedeutendere Höhen und größere Geschlossenheit
aus und tragen zahlreiche, teils erloschene, teils noch tätige Vulkane. Die
östlichen sind weit niedriger und weisen breite Lücken auf, welche mächtigen
Strömen gestatten, zwischen ihnen hindurch zum Atlantischen Ozean sich
zu ergießen.
Der Oberflächenbau Amerikas bedingt es, daß die meisten seiner Ge-
wässer sich zu wenigen großen Stromsystemen vereinigen. Amerika ist
daher das Land der Riesenströme.
Die Pflanzen- und Tierwelt zeigt naturgemäß in den einzelnen Teilen
Amerikas außerordentlich große Verschiedenheiten.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Personennamen: Euba
Extrahierte Ortsnamen: Zentral-Amerika Süd-Amerika Nord-Amerika Arica Maracaibo Nord-Amerika Boothia Atlantischen_Ozean Florida Kalifornien Alaska Asien Honduras Panama Florida Uucatan Mexiko Jamaica Honduras Atlgutischhn_Ozean Süd-Amerikas Atlantischen_Ozean Amerikas Amerika Amerikas
§ 6y. Die Bevölkerung Amerikas.
17
Über fast den ganzen Erdteil verbreitet und ihm eigentümlich ist die durch Farben-
Pracht und Metallglanz des Gefieders ausgezeichnete Vogelsamilie der Kolibris. Unter
den dem Erdteil eigentümlichen Pflanzenfamilien sind die Kakteen besonders auf-
fallend, doch sind dieselben auf die wärmeren Gegenden beschränkt. Im übrigen gilt
die Regel, daß, je weiter nach N., umso größer die Ubereinstimmung der Pflanzen-
und Tierformen mit denjenigen der Alten Welt wird.
Gänzlich fehlten in Amerika ursprünglich das Pferd und (abgesehen vom Lama)
die Milch gebenden Haustiere. An Kulturpflanzen ist Amerika ebenfalls weit ärmer
als die Alte Welt. Die größte Verbreitung hatte zur Zeit der Eutdeckuug der Mais;
dagegen war die Kartoffel, das wichtigste Geschenk Amerikas an die Alte Welt, ur-
sprünglich auf einen Teil der westlichen Gebirge beschränkt. Dazu kommen der Tabak
in zahlreichen Arten, im tropischen Amerika der Kakaobaum, verschiedene Gewürz-
pflanzen, mehrere Arten von Baumwollstauden, endlich der Kassavestrauch, eine Euphor-
biacee. Seine riesigen Wurzeln^ fast rein aus Stärkemehl bestehend, enthalten einen
giftigen Milchsaft. Beim Kochen verlieren aber die Wurzeln ihre giftigen Eigenschaften
und liefern ein nahrhaftes Mehl, aus den: das Kassavebrot gebacken wird.
Entdeckt wurde Amerika durch Normannen, die im 10. Jahrhundert von Island
aus mehrfach Grönland und einige Küstenstriche Nord-Amerikas besuchten und dort
sogar Niederlassungen gründeten. Dieselben gingen aber rasch wieder zu Grunde, und
die Kunde von dem neuen Erdteil für Europa verloren. Zur eigentlichen Entdeckung
Amerikas führte der Plan des Genuesen Christoph Eolumbus (Colon), Indien
und China statt durch Umschiffung Afrikas, wie man bisher allein versucht hatte, durch
Fahrt nach W. zu erreichen. Er gewann für diesen Plan die spanische Regierung, die
drei Schiffe für die Unternehmung ausrüstete. Mit diesen erreichte Columbus an:
12. Oktober 1492 Guanahani, eine Insel der Bahamagruppe, und entdeckte auf der-
selben Fahrt noch Haiti. Drei weitere Seereisen (die letzte 1502) führten ihn nach Euba,
an die Mündung des Orinoco und die Küste von Honduras. Gleichzeitig erreichte 1497
Cabot mit englischen Schiffen Labrador, 1500 des Portugiese Cabral die Ostküste
von Brasilien. Doch galten die entdeckten Länder noch immer für Teile von Asien.
Dieser Irrtum wurde erst aufgeklärt, als Balboa 1513 nach Überschreitung der Land-
enge von Panama den Stillen Ozean erreichte, den er, weil von N. kommend, Südsee
nannte. Bolle Klarheit brachte erst die von dem Portugiesen Fernao de Magalhäes
1519 bis 1522 ausgeführte Erdumsegelung. Den Namen Amerika brachte der deutsche
Geograph Waldseemüller auf, in Uberschätzung der Verdienste des Florentiner
Reisenden Amerigo Vespucci (Begleiter Cabrals, Entdecker Venezuelas). Mit
dem Ende des 18. Jahrhunderts begannen die wissenschaftlichen Reisen, von denen
namentlich diejenigen Alexander von Humboldts 1789 bis 1805 für die genauere
Kenntnis des tropischen Amerika grundlegend waren. Nord-Amerika wurde namentlich
von Engländern (Raleigh [Ralp] 1584) und Franzosen erforscht. Doch drang man
nach W. nur sehr langsam vor. Die westlichen Gebirgsgegenden wurden erst in den
letzten 60 Jahren erschlossen.
§ 69. Die Bevölkerung Amerikas.
Die Urbevölkerung Amerikas bildet eine einheitliche
Rasse, die man daher die Amerikanische nennt. Die meisten
Stämme faßt man wohl auch unter dem Namen Indianer zusammen.
Bei der Verbreitung der Amerikanischen Rasse über so weite Räume und bei
der Ungleichartigkeit des Klimas und der ganzen Natur der von ihr bewohnten Länder
ist es begreiflich, daß sich unter den einzelnen Stämmen große körperliche Verschieden-
heiten herausgebildet haben. Doch sind als gemeinsame Züge der Rasse das straffe,
schwarze Haar, der geringe Bartwuchs, die stark vortretenden Backenknochen und der
flache Schädel hervorzuheben. Die Hautfarbe ist im allgemeinen bräunlich, zeigt aber
alle Abstufungen von dunklem Schokoladen- bis hellem Gelbbraun. Einige Stämme,
namentlich Nord-Amerikas, zeichnen sich durch stark hervortretende Nase mit hohem
Rücken aus, während bei anderen die Nase tief liegt und eingedrückt ist wie bei den
Mongolen.
An zwei Stellen, in Mexiko und den benachbarten Teilen Zentral-Amerikas und
auf den Hochländern des nordwestlichen Süd-Amerika, haben sich die Amerikaner aus
Langenbek Leitfaden. Ii. 4. Aufl. Ausgabe f. Gymnasien. 2
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Extrahierte Personennamen: Christoph_Eolumbus Columbus Euba Cabral Alexander_von_Humboldts Alexander Raleigh
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Amerika Amerika Amerikas Amerika Amerika Island Nord-Amerikas Europa Amerikas Indien China Afrikas Haiti Honduras Brasilien Asien Panama Amerika Venezuelas Amerika Nord-Amerika Amerikas Amerikas Mexiko Langenbek