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1. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 20

1872 - Berlin : Weidmann
20 Erster Abschnitt- größere Massen Landes scheidet, eine Meer-Enge, einen Sund, eine Straße oder einen Canal. — Die an Fels- oder Klippenküsten weit ins Land hineingreifenden schmalen Meerbusen mit steilen Ufern heißen in Norwegen Fjorde, in Schottland Firth (spr. Firs). — Wo das Meer auf weite Strecken nur wenig tief ist, da nennt man solchen Meeres- gruud eine Bank; je nachdem dieselbe aus losem Sande besteht oder durch die Koralleuthiere entstanden ist, heißt sie Sand- bank oder Korallenbank. Auch Felsenbänke finden sich, welche nicht aus Koralleukalk bestehen. Eine langgestreckte Sand- oder Fels-Untiese heißt ein Riff. § 33. Die.ganze Erdoberfläche, die vom Wasser bedeckte, sowie die trockene, ist uneben, indem Vertiefungen und Er- höhnn'gen auf derselben mit einander abwechseln. Weite Strecken Landes, welche sich nur wenig über den Meeresspiegel erheben und nicht zu größerer Höhe, als zu 800 Fuß über dem Meere ansteigen, nennt man Tiefebenen; dagegen nennt man Ebenen, welche mehr als 800 Fuß Erhebung über dem Meere haben, Hochebenen oder Plateanx. — Erhebungen über die Fläche solcher Ebenen finden sich nun vielfach und in der mannig- faltigsten Gestalt. Die Zahl, welche angibt, wie viel Fnße sie über die benachbarte Ebene aufsteigen, "heißt ihre relative Höhe. Diese bezeichnet also die Linie vom höchsten Punkte senk- recht bis auf die darunter fortgehend gedachte Ebene; die Linie dagegen, welche vom höchsten Punkte senkrecht bis auf den darunter fortgehend gedachten Meeresspiegel reicht, heißt die absolute Höhe einer Erhebung. Unter der ohne nähere Bezeichnung angegebenen Höhe irgend eines Punktes der Erdoberfläche wird immer seine absolute oder seine Höhe über dem Meeresspiegel verstanden. § 34. An jeder Erhebung bezeichnet man die Stelle, an welcher das Aufsteigen beginnt, als Fuß; die höchste Stelle als Gipfel oder Scheitel; den zwischen beiden gelegenen Raum als Abhang oder Seite. Letzterer kann mehr oder weniger steil sein. Der Gipfel hat entweder eine spitzige Ge- stalt, und dann heißt der Berg ein Spitz oder Kegel, Horn, Pik, Dent oder Zahn, oder eine Nadel; oder er hat eine abgerundete Gestalt, und dann heißt er eine Kuppe oder Koppe oder eiu Kopf, ein Ballon, ein Dom. Eine oben abgestumpfte Kegelform nennt man im mittleren Frankreich einen

2. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 22

1872 - Berlin : Weidmann
22 Erster Abschnitt. mäßigten Zone also mit ewigem Schnee bedeckt sind. — In ähnlicher Weise unterscheidet man auch die Massengebirge. Selbst die höchsten Berge sind im Verhältniß zur ganzen ^rdkngel sehr unbedeutende Erhebungen; wollte man ihnen auf einer künstlichen Erdkugel die Höhe der Papierdicke geben, so müßte die Erdkugel 10 Fuß im Durchmesser haben. § 37. Den Raum zwischen zwei in die Länge ^estreck- ten Gebirgen nennen wir ein Thal; der tiefste Theil eines solchen heißt die Thalsohle oder T h a l r i n n e; die Abhänge der Berge werden Thalwände genannt. Ein schmales Thal heißt eine Schlucht, und wenn die Wände desselben sich fast senkrecht erheben, eine Kluftoder Spalte, auch ein S ch lund. — Wenn der Boden rings um eine Vertiefung allmählig und nur zu unbedeutender Höhe ansteigt, so nennt man dieselbe ein Beckenoderbassin. Man nennt sie einen Kessel, wenn Berge die Einfassung bilden. — Ein Thal, welches dieselbe Richtung hat, wie die Hanpt-Erstrecknng des Gebirges, heißt ein Läng enthal; Thäler dagegen, welche die Hanpterstreckung unterbrechen, nennt man Querthäler. — Hochthäler sind solche, deren Sohle sehr hoch über dem Meere liegt. — Ein und dasselbe Thal kann an verschiedenen Stellen sehr verschiedene Weiten haben, indem zuweilen Thalweiten und Thalengen wechseln. Wo sich plötzlich ein Ansteigen vorfindet, das quer über die Thalsohle zieht, da nennt man dasselbe eine Thalstufe; der das Thal durchströmende Fluß muß an solcher Stelle einen Wasserfall bilden. § 38. Der Grund des Meeres ist nur die Fortsetzung von der Oberfläche des Landes. Der Uebergang ist gewöhnlich an den Flachküsten ein allmähliger, indem das Meer erst in großer Entfernung von der Küste tief wird, dagegen an den Steilküsten in der Regel ein plötzlicher, fo daß dieselben häufig von sehr tiesem Meere bespült werden. Tausende von Fußen ist eine gewöhnliche Tiefe des Meeres; 2/3 Meilen ober 16.000 bis 18.000 Fuß nimmt man als die durchschnittliche Tiefe des Weltmeeres au; 39.700 Fuß oder etwa 1v2 g. M. ist die be- deutendste gemessene Tiefe. § 39. Die Felsgesteine der Erde, welche die Rinde der Erdkugel und die Gebirge bilden, sind 1) solche, welche in Schichten übereinander gelagert sind, wie die Blätter eines Buches. Sie bestehen aus zertrümmerten und zerkleinerten

3. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 23

1872 - Berlin : Weidmann
Grundzüge der mathematischen und physischen Geographie, 23 Gesteinsmassen, und haben sich offenbar aus dem Wasser ab- gesetzt, daher sie auch versteinerte Seethiere und Pflanzen um- schließen, ganz ähnlich denjenigen Gesteinsbildungen, welche noch heut zu Tage in Seen und an einigen Stellen des Meeres- gestades vor sich gehen. 2) Solche, welche nur in ungeschich- teten Massen auftreten. Sie sind durchweg aus körnigen und krystallisirten Bestandteilen zusammengesetzt und offenbar einst in geschmolzenem Zustande aus dem Innern der Erde hervor und durch die geschichteten Felsmassen hindurch gebrochen, ganz ähnlich den geschmolzenen Lavamassen, welche noch heut zu Tage aus den feuerspeienden Bergen hervor- und an diesen herabfließen. Wie diese dann nach der Abkühlung zu Felsen erstarren, gerade so sind die massigen Felsarten auch allmählig abgekühlt und zu krystallinischeu Felsen erstarrt. Nach dem griechischen Gotte des Meeres, dem Neptun, und dem Gotte des unterirdischen Feuers, Pluto, hat man die ersteren Fels- bildungeu neptuuische genannt (wie z. B. die Sandstein- und Kalkbildungen), die anderen dagegen Plutonische (wie z. B. den Granit, Porphyr, Basalt ic.). § 40. Eine besondere Art von Bergen sind die seuer- speienden, die sogenannten Vulkane, deren wir gegenwärtig 672 auf der Erde kennen; viele davon sind erloschen, 225 aber noch immer thätig. Sie finden sich fast überall auf Inseln oder in Küstenländern. Auf ihrem Gipfel haben dieselben eine Vertiefung, den sogenannten Krater, durch welchen aus dem Innern heraus von Zeit zu Zeit unermeßliche Mengen von Wasserdampf, von feiner, staubartiger Steiuasche und von ge- schmolzenen glühenden Schlackenmassen hoch in die Lüfte ge- schleudert werden, während Ströme geschmolzener Felsmasse aus dem Krater die Seiten des Berges hinabrinnen. § 41. Was den Boden der Thäler bedeckt und die Ebenen der Erde bildet, ist zerkleinerte und zerriebene Felsmasse, welche durch das Wasser aus den Bergen heruntergeführt und mit- telst des Wassers weithin ausgebreitet worden ist. Daher finden sich, wenn man in den Ebenen in die Tiefe gräbt, diese Massen auch immer in Lagern und Schichten übereinander abgesetzt. Wir pflegen alle diese die Ebenen und Gründe bil- denden Massen Erde zu nennen. Weniger fein zerrieben, heißen dieselben Kies, Gerolle, Geschiebe. Die Ströme führen noch jetzt immer nicht nur die feineren, sondern auch diese grö-

4. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 25

1872 - Berlin : Weidmann
Grundzüge der mathematischen und physischen Geographie. 25 § 43. Das Wasser des Meeres ist nicht rein, sondern enthält andere Stoffe aufgelöst und schmeckt danach bitter- salzig; gewöhnliches Kochsalz in ziemlicher Menge, mit etwas sogenanntem Bittersalz, bleibt als fester Bestandtheil zurück, wenn das Meerwasser verdunstet. Durch solche Verdunstung gewinnt man das sogenannte Seesalz an den Meeresküsten. Die Farbe des Meerwassers ist je nach der Klarheit des Himmels dunkelstahlblau oder blaugrün oder blaßgrün; auch die Farbe des Grundes und fremde, verunreinigende Bei- mischnugeu haben Einfluß auf seiue Färbung. Die Zahl der im Meere lebenden großen und namentlich der kleinen, auch der mit bloßem Auge gar nicht sichtbaren Thiere übersteigt jede Vorstellung; daher ist auch die Verunreinigung durch die in ihm abgestorbenen Thiere eine bedeutende. Unermeßliche Schaaren kleiner, nur unter eiuem Vergrößerungsglase ficht* barer Thiere veranlassen das Leuchten, welches man in vielen Gegenden auf der Oberfläche des Meerwassers meilen- weit hin wahrnimmt. — Auch in dem Meere finden sich nn- geheure Strömungen, welche das Wasser derselben aus einer Gegeud in weit entlegene andere fortführen. Die be- deutendste derselben, die Aeqnatorial-Strömuug, wird durch die Umdrehung der Erde um ihre Achse verursacht. —• Außerdem bemerkt man an den Küsten des Meeres ein regel- mäßiges Steigen und Fallen seiner Oberfläche in manchen Gegenden nur um wenige Zolle, in anderen um viele Fuße, selbst um 70 Fuß. Man nennt diese im Laufe von 24 Stun- den zweimal eintretende und durch die vom Monde auf das Wasser ausgeübte Anziehung herrührende Erscheinung die Ebbe und Flut. § 44. Das Wasser des Meeres verdunstet unablässig an der Oberfläche, ganz besonders stark in den heißen Gegenden, und diese in die Luft aufsteigenden Wasserdünste werden mit- telst der Winde in andere Gegenden der Erde geführt. Dabei werden dieselben abgekühlt, gestalten sich zu Nebel oder Wolken, diese werden zu Tropfen und fallen als solche in ganz anderen Gegenden der Erde nieder, als wo sie aufgestiegen sind. Be- sonders stark und häufig ist dieses Niederfallen der Tropfen als Regen oder Than, Hagel und Schnee in den Gebirgen. Dort dringt das niedergefallene Wasser zwischen die Gesteins- schichten, sammelt sich innerhalb derselben und tritt an den

5. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 27

1872 - Berlin : Weidmann
Grundzüge der mathematischen und physischen Geographie- 27 § 46. Wenn in einen Fluß sich andere Flüsse von ge- ringerer Größe ergießen, so heißt der erstere der Hauptfluß, die anderen nennt man seine Nebenflüsse. Der erstere ist in der Regel derjenige, dessen Quelle am weitesten von der Mündung entfernt ist, und der die größte Wassermenge enthält. Die wieder in die Nebenflüsse mündenden kleineren Flüsse nennt man gewöhnlich Zuflüsse. — Die ganze Landstrecke, innerhalb deren die Gewässer alle einem und demselben Haupt- flusse ihr Wasser zuführen, heißt das Flußgebiet, und das Wassernetz felbft das F l uß s y st e m. Zwischen zwei einander benachbarten Flußgebieten ziehen sich die sogenannten Wasser- scheiden hin. — Ein künstlich durch Ausgrabung hergestellter Wasserlauf heißt ein Caual. § 47. Wenn ein Fluß in der Nähe der Meeresküste entspringt und somit einen kurzen Lauf hat, so heißt er ein K ü st e n f l u ß. Mündet er in ein stehendes Gewässer oder ver- siecht er im Sande, so nennt man ihn einen Steppensluß. Stehende Gewässer oder beckenartige Erweiterungen, durch welche oft ein Fluß hindurchfließt, heißen Seen; sind dieselben künstlich durch Ausgrabung entstanden, so nennt man sie Teiche. Auch Seen können sehr salzreiches Wasser enthalten, besonders wenn sie in sogenannten Salzsteppen liegen; und dann heißen sie Salzseen. § 48. Die atmosphärische Luft ist vermöge eines ihrer Bestandtheile, des Sauerstoffs, das unentbehrliche Mittel für die Erhaltung der Pflanzen und Thiere. Von ihr, und na- mentlich von dem Grade der Wärme, welchen sie hat, und von ihrem Gehalt an Feuchtigkeit hängt es aber auch ab, welchen Anblick die Erdoberfläche in den verschiedenen Gegenden und Zonen bietet. Das, was wir das Klima einer Gegend nennen, besteht wesentlich in den Erscheinungen, welche sich aus dem Wärme- und Feuchtigkeits-Grade der Lust ergeben. — Die Wärme oder Temperatur eines Ortes der Erdober- fläche ist eiue fast überall stets wechselnde; denn nicht nur im Verlaufe eines Tages, sondern auch im Verlaufe eines Jahres ändert sie sich beständig. Wenn man nun aber dennoch von einer bestimmten Temperatur, die einem Orte zukommt, spricht, so bezieht sich das auf den mittleren Durchschnitt, der sich er- gibt, wenn man zu verschiedenen Tageszeiten während ganzer

6. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 31

1872 - Berlin : Weidmann
Grundzüge der mathematischen und physischen Geographie. 31 flusse auf die Wärme und das Klima eines Ortes. Wind ist bewegte Luft, eine Luftströmung; denn wie sich im Meere Strömungen vorfinden, fo auch in der Atmosphäre, und zwar langsam und schneller sich bewegende Luftströme, bis zu der Schnelligkeit und Stärke der Stürme oder Orkane; auch Wirbel- stürme sind nicht ungewöhnlich, ähnlich den Strudeln im Wasser. — Die gewöhnlichste Veranlassung zur Bewegung der Lust liegt in der Wärme. Die über stark erwärmten Länder- strecken liegende Luft wird durch die Wärme leichter, steigt also in die Höhe, und von den Seiten strömt dafür kältere Luft zu, die sich dann ebenfalls erwärmt und aufsteigt u. s. f. Dieser Vorgang findet nun namentlich und sehr im Großen in der heißen Zone, also rings über dem Aeqnator statt. Dort steigt überall ein heißer Luftstrom auf; und zum Ersätze strömt von beiden Polen her kältere Luft dorthin, während die auf- gestiegene und in der Höhe wieder abgekühlte sich wieder nach den Polen hin senkt und dorthin abfließt. Die zum Ersatz nach dem Aeqnator hinströmende Luft bildet einen beständig und stets in derselben Richtung wehenden Wind, welcher Passat genannt wird, und ans der nördlichen Halbkugel aus Nordost, auf der südlichen aus Südost weht, und zwar rings um die Erde, — regelmäßig hauptsächlich aus dem Meere und in großer Höhe über dem Lande, während er in geringerer Höhe über dem Lande sehr häufig durch die Erwärmung des Landes und durch Gebirge in seiner Richtung abgeändert und unkennt- lich gemacht ist. In der Gegend des Aequators treffen die Passate der beiden Erdhälften gegeneinander und dadurch eut- steht Ruhe in der Luft; man nennt diese Gegend die Zone der Calmen oder Windstillen. Eine Folge des Aufeinander- treffens und Vermischens beider Passate sind aber hier sehr häufig Gewitter und fürchterliche Organe. § 54. Man nennt die Passate regelmäßige Winde; ebenso heißen auch die abgeänderten Passate, welche den Namen Mnssons oder Monsuns führen und welche zwischen Ma- dagaskar und den Marquesas-Jnseln im indischen und Großen Oeeane wehen. Hier nämlich herrscht vom April bis Oktober ein Südwind, weil die auf den hohen Tafelländern des inne- ren Asien erwärmte und daher aussteigende Luft es verau- laßt, daß von Süden her die Luft zum Ersätze herüberweht. Dieser Südwind wird durch die Erdbewegung zu einem Süd-

7. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 32

1872 - Berlin : Weidmann
32 Erster Abschnitt. West-Winde, dem sogenannten Monsun. In der anderen Hälfte des Jahres dagegen, vom Oktober bis April, weht der gewöhnliche Nordost-Passat, wie er diesen Gegenden zukommt. Der Uebergang des einen zum andern, welcher zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche stattfindet, geschieht mit fürchterlichen Orkanen, welche in den chinesischen Meeren T eis uns ge- nannt werden. Südlich vom Aequator aber weht der be- ständige Südost-Passat. § 55. Heiße, schädliche Winde trifft man in der heißen und warmen Zone; sie werden hauptsächlich durch die Wüsten- wärme veranlaßt. Zu denselben gehört der Sciroeco (spr. Schirocko) in Italien, welcher in der Schweiz Föhn genannt wird; der Solano in Spanien, der Smum (auch Samum, Samiel) in Persien, Arabien, in der nordafrikanischen Wüste; der Chamsin in Aegypten :e. § 56. .Wenn man auf jeder Erdhälfte diejenigen Orte unter einander durch eiue Linie verbindet, welche ein und dieselbe mittlere Jahreswärme haben (s. §. 48), so erhält man Linien, welche, wie die Breitenkreise im Allgemeinen, von West nach Ost laufen, aber in einzelnen Gegenden, namentlich in größeren Entfernungen vom Aequator, doch bedeutend von diesen abweichen. Man nennt solche Linien Isothermen. Die Isotherme von 21° R, liegt in der Gegend des Aequators; die von 16 0 R. durchzieht das Mittelländische Meer; die von 8° R. das mittlere Deutschland; die von 4° R. die Mitte der Ostsee; die von 0" R. die nördlichste Gegend Europas; die von — 12° R. die nördlichsten Gegenden Asiens und Nord- Amerikas. Die Isotherme von -f- 12° R. schneidet die Süd- spitze Afrikas und Australiens, was also der Jahreswärme des mittleren Frankreichs und der Länder am Schwarzen Meere entspricht. § 57. Da es von der Wärme einer Gegend auch ab- hängig ist, ob das aus der Luft herabfallende Wasser die Ge- statt von Regen oder von Schnee annimmt, so hat man auch in Bezug darauf ähnlich laufende Linien gezogen. Die um die beiden Pole liegenden beiden Zonen des ewigen Schnees sind also durch eine im Allgemeinen mit der Isotherme von 0° zusammenfallenden Linie begrenzt, innerhalb welcher stets Schnee und nie Regen füllt. Südlich (auf der südlichen Halb- kugel nördlich) von diesen beiden Zonen liegt dann die Zone

8. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 34

1872 - Berlin : Weidmann
34 Erster Abschnitt. Meereshöhe aus uns einen Berg hinaufbewegen; und demnach folgen auch an dem Abhange eines jeden Gebirges unter dem Aequator nach oben dieselben Regionen der verfchiede- nen Pflanzenformen aufeinander, bis sich in höchster Höhe die Region des ewigen Schnees und Eifes anschließt. An Gebirgen, welche in größerer Entfernung vom Aeqnator liegen, fehlen uatür- lich die unteren Regionen, welche der heißen Zone entsprechen. § 50. Weniger unmittelbar von Wärme und Feuchtigkeit abhängig als die Pflanzen sind die Thiere und Menschen, und daher weichen Linien auf der Karte, welche die Verbreitung der Thierarten und Menschenrassen anzeigen, auch ganz von den Breitengraden ah. Nach der verschiedenen Hautfärbung und der Körperbildung pflegt man die etwa 1400 Millionen Men- schen, ''welche auf der Erde wohnen, in folgende Raffen zu unterscheiden: 1) Die kaukasische oder iranische oder arische Rasse, mit vortretender Stirn, ovalem Schädel, in Europa mit weißer Hautfarbe, die im Süden diefes Erdtheiles und im nördlichen Afrika, wie im westlichen Asien in Hell- braun und Dunkelbraun übergeht, und in Ostindien braun und selbst schwarz ist. Diese Rasse, mit den bedeutendsten geistigen Fähigkeiten und der höchsten Bildung, ist auch in alle anderen Erdtheile ausgewandert und macht namentlich in Amerika die Hauptbevölkerung aus. Sie bildet fast Vz aller Menschen. 2) Die mongolische oder turanische Rasse, mit zurück- tretender Stirn, hervorstehenden Backenknochen, schief geschlitzten Angen, eckigem Schädel und Weizenfelder bis schmutzig-brauner Hautfarbe. Sie bewohnt das übrige Asien, den südöstlichsten Theil ausgenommen. Sie macht V3 aller Menschen aus., 3) Die malayische oder oeeanische Rasse, mit gelblich- brauner bis duukelroth-brauuer Hautfarbe und starkem, fchwar- zem Haar, in Malaka, auf den südöstlich-asiatischen und austra- lischen Inseln. 4) Die amerikanische oder rothe Rasse, mit breiter, eckiger Stirn, niedrigem Schädel, hervortretenden Backenknochen und kupferrother bis gelber Gesichtsfarbe — die sogenannten Wilden in Nord- und Süd-Amerika. 5) Die äthiopische oder afrikanische Rasse, mit zurücktretender Stirn, schmalem Schädel, hervortretenden Kiefern, schwarzem, meist gedrehtem Haare, krummen Schenkeln, übelriechender Haut und schwarzer oder brauner, ausnahmsweise weißer Haut- färbe. Sie bewohnen Afrika und sind in nicht unbedeutender

9. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 36

1872 - Berlin : Weidmann
Zweiter Abschnitt. Uebersicht über die Festländer oder Continente. § 60. Die alte Welt ist von der neuen Welt (§ 29) einerseits getrennt durch denatlantischenocean, anderer- seits durch den Großen Ocean; diese beiden Oceane werden durch das südliche E i s m e er zu Einem Ganzen verbunden. Im Norden der alten, wie der neuen Welt breitet sich das nördliche Eismeer aus. Der Atlantische Oeean greift in die Mitte der neuen Welt tief hinein, so daß hier ein Mittel- ländisches Meer liegt, durch Inseln in einen nördlichen und einen südlichen Theil geschieden, den Golf von Mejico und das Caraibische Meer. Südöstlich davon greift der Oeean in die alte Welt tief hinein und bildet den großen Busen von Guinea. Nach Norden hin greift er zwischen Nord-Amerika und Grönland in der Davis-Straße (spr. Däwis) und Hndsons-Bai weit hinauf; und an diesen Eingriff schließt sich ein großes Binnenmeer, die Hudsons- Bai. Auch in der alten Welt sind zwei andere Binnenmeere mit dem Atlantischen Oceane in Verbindung: das Mittel- ländische Meer (nebst dem Schwarzen Meere), zu welchem die Straße von Gibraltar führt, und die Ostsee, welche zur Nordsee nach Westen hin abfließt. §61. Der Große Oeean, welcher durch die Oerings- Straße mit dem nördlichen Eismeere in Verbindung steht, macht an der Westseite Südamerikas einen dem Guinea-Busen ähnelnden, aber viel^weniger tief greifenden Einschnitt, den B u s e n v o n A r i e a. An der Westseite des Oeeans schneiden Jnselreihen und Halbinseln ausgedehnte Meeresflächen von ihm ab: das B erings-Meer, das Ochozkische Meer, das Japanische Meer, das Ost- und Süd chinesische Meer; und mit dem Gelben Meere, in China, schneidet er tiefer in das Festland ein. — Australien und die nördlich und nordöstlich von ihm gelegene weite Inselwelt scheidet den

10. Leitfaden beim Unterrichte in der Geographie - S. 38

1872 - Berlin : Weidmann
38 Zweiter Abschnitt. lüfte die Tatarische Meerenge. 10) Das Japanische Meer. 11) Aus seinem nördl. Theile führen nach O. die Straßen La Perouse und Sangar. 12) Die Straße von Korea. § 64. 13) Das Ost-Chinesische Meer oder Tuug-Hai. 14) Das Gelbe Meer. 15) Der Golf von Pe-tschi-li und (im N.-O.) der Golf von Ljao-tung. 16) Straße von Fu-kian, zwischen Formosa und dem Festlande. 17) Das Süd-Chine- fische Meer oder Nan-Hai (Süd-Meer). 18) Der Golf von Tong-king. 19) Der Golf von Siam. 20) Die Malaka- Straße. 21) Der Meerb. von Pegu oder Martaban. 22) Das Bengol-Meer oder der Bengalische Meerbusen. 23) Die Palks-Straße und 24) Der Busen von Manaar zwischen Ceylon, und dem Festlande. 25) Das Persische oder Arabi- sche, oder Grüne Meer. 26) Der Golf von Kambai, am N.- Ende der W.-Seite Vorder-Jndiens. 27) Die Straße von Hormusd. 28) Der Persische Meerbusen. 29) Der Busen von Aden. §65. Inseln: 1) Die Inseln Nowaja-Semlja. 2) Der Neu-Sibirische Archipel. 3) Die Reihe der Kurilen. Die größte derselben ist Jetorop oder Jtorpu. 4) Sachalin oder Karaftu. 5) Die Japanischen Inseln: Jeso, Japan (spr. Djapän) oder Nippon, Sitkokf, Kinsiu. 6) Die Li6u-Ki6u oder Lu-tschu-Jnseln. 7) Thai-wan oder Formosa. 8) Hai- nan. 9) Die Philippinen-Inseln, darunter Lnzon, Mindanao, Mindoro, Palawan. 10) Die Molukkos- oder Gewürz-Jn- seln, nämlich Halmahera oder Djilolo, Ceram (spr. Serang) mit dem kleinen Ambon, Buru :c. und südlicher die zerstreuten kleinen Banda-Jnseln. 11) Celebes. 12) Borneo. 13) Die großen Snnda-Jnseln: Sumatra, nebst Bangka und Bliton; und 14) Jawa (spr. Dschawa). 15) Die kleinen Sunda-Jn- seln: Bali, Lombok, Snmbawa, Tschindana, Floris, Timor, Timorläut. § 66. Die Miudoro-See zwischen den Philippinen und Borneo. Die Djolo oder Sulu-See zwischen den Philippinen und Celebes. Die Mangkassar-Straße zwischen Borneo und Celebes, und die Molukkos-Straße zwischen Celebes und den Molukkos. Die Banda-See im S. der Molukkos. Die Suuda^ See im S. von Borneo. Die Snnda-Straße zwischen Sn- matra und Java. Die Pitt-Passage zwischen Celebes und Neu-Guinea. Die Harasura-See zwischen dem Kleinen Snnda-
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