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1. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. II

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
ì a Vorbemerkung des Verlegers. Das Realienbuch für Volksschulen ist in drei Teilen (5. 6. und 7. Klasse) erschienen. Jedes Bändchen ist zum Preis von 80 Pfg. beim Verlag sowie in allen Buchhandlungen erhältlich. Die drei Teile zusammen, in einem Band gebunden, kosten 2.— Mk. Eoora-koksrt-înlîituî für international Sckulbuchforschung Braunschweig -Schufouchbmothak - - [cq.mlj Sxï, 7t? 'Rch’E izurì-'tiz

2. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 3

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
3 Heidelberg mit Schloß und Neckar. — das fächerförmig gebaute K a r l s r u h e, die Residenz des Groß- herzogs von Baden — und Heidelberg, von deut der Dichter singt: „Alt Heidelberg, du feine, Du Stadt an Ehren reich, Am Neckar und am Rheine Kein' andre kommt dir gleich." Die Stadt hat eine Universität und war Jahrhunderte lang die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, bis die Raubhorden Lud- wigs Xiv. unter Melac Stadt und Schloß zerstörten (1689). — Von Heidelberg führt die Bergstraße nach Darmstadt, der Haupt- stadt des Großherzogtums Hessen. •— Am Maine liegt Frankfurt, der Geburtsort des Dichters Goethe. Frankfurt ist ein Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnlinien und eine reiche Industrie- und Handelsstadt. Im Dome daselbst wurden mehrere deutsche Kaiser gekrönt. Verkehr. Der Rhein ist oberhalb Straßburg für größere Fahr- zeuge nicht schiffbar. Weiter abwärts, namentlich von Ludwigshafen und Mannheim an herrscht ein außerordentlich lebhafter Schiffsverkehr. Diese beiden Städte find mit ihren großen Lagerhäusern die Haupt- stapelplätze für Süddeutschland. Auch die Eisenbahnlinien zu beiden Seiten des Flusses weisen einen starken Personen- und Güterverkehr auf. Von grpßer Wichtigkeit für den Handel ist ferner der Rhein- Rhonekanal, da er Deutschland mit Frankreich und Mittelmeer mit Nordsee verbindet. (Vgl. Ludwigskanal in Bayern!) Die Nandgebirgc der Oberrheinischen Tiefebene haben in ihrem Baue viele Ähnlichkeiten. Sie bestehen größtenteils aus Sandstein und fallen steil gegen die Ebene ab, während sie nach der anderen Seite langsam abdachen und sich in wellige Hochflächen verlieren. 1*

3. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 4

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
4 Schwarzwald und Vogesen haben ihre bedeutendsten Er- hebungen im Süden. Der Feldberg im Schwarzwald ist 1500 in, der Sulzer Belchen im Wasgenwald 1400 m hoch. Nach Norden werden die Gebirge niedriger und schmäler. Auf ihren Höhen herrscht ein rauhes Klima, doch finden sich große Weideplätze, welche im Sommer der Viehzucht dienen. Die Abhänge sind mit dichten Wäldern bedeckt. Der Fuß der Berge gegen die Ebene trägt üppige Saat- felder oder ist mit Reben bepflanzt, welche einen vorzüglichen Wein liefern. Beide Gebirge sind gut bevölkert, da die Bewohner aus- reichenden Erwerb finden. Während die Bevölkerung der Vogesen sich hauptsächlich mit Spinnerei und Baumwollweberei beschäftigt, bilden im Schwarzwalde die herrlichen Nadelwaldungen den Haupt- erwerbszweig der Bewohner. Von den dunklen Nadelholzwaldnngen hat das Gebirg auch seinen Namen. Die schlanken Stämme der Tannen werden bis nach Holland geflößt oder zu Brettern,,, Geräten und Haushaltungsgegenständen verarbeitet. Ein großer Teil der Be- wohner beschäftigt sich mit der Herstellung von Wanduhren und Musikinstrumenten, treibt Strohflechterei und Bürstenbinderei oder bereitet aus dem Harze der Bäume Teer und Pech. Eine nicht ge- ringe Einnahmequelle für die Bewohner der Vogesen und des Schwarz- waldes ist der starke Fremdenverkehr. Die Fortsetzung des Schwarzwaldes nach N. ist der Odenwald mit Katzenbuckel und Melibocus. Die Berge find mit Laubholz be- wachsen, ihre Höhen sind windig und kalt. Am Westabhange gedeihen Obst, Wein und Getreide. Das Haardtgebirge und das Pfälzer Bergland bilden die nördliche Fortsetzung der Vogesen (Berge!). An seinen Ostabhängen reifen edle Kastanien, Aprikosen, Pfirsiche, Mandeln, Walnüsse und ein vörzüglicher Wein (Pfälzische Weinorte!). Nordwestlich von den Vogesen breitet sich das Lothringer Stufen land aus. Sein Hauptfluß ist die Mosel, an welcher Metz liegt, Deutschlands stärkste Festung. Der fruchtbare Boden des Lothringer Stufenlandes dient dem Getreide-, Wein- und Obstbau. Im Gebiete der Saar, eines Nebenflusses der Mosel, finden sich reiche Schätze an Eisenerzen und Steinkohlen. Auch unsere Pfalz hat durch ihre Gruben bei St. Ingbert und Bexbach Anteil an diesem Gebiete. Staatliche Verhältnisse. Die rechtsrheinische Hälfte der Ober- rheinischen Tiefebene und der größte Teil des Schwarzwaldes gehören zum Großherzogtum Baden, ein kleiner Teil der Ebene und der Odenwald zum Großherzogtum Hessen. Der Ostabhang des Schwarzwaldes, das Neckarbergland und die Rauhe Alb bilden den Hauptteil des Königreichs Württemberg. In das linkö Ufer teilen sich Elsaß-Lothringen, die bayerische Rheinpfalz und Hessen-Darm st ad t. Ordne die oben genannten Städte nach den Staaten, denen sie zugehören!

4. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 7

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
i Der Unterlauf des Rheines. Bei Bonn treten die Berge zurück, die Landschaft wird eben und ruhigen Laufes fließt der Rhein der Nordsee zu. Schon weit oberhalb seiner Mündung teilt er sich in mehrere Arme. Eine solche Mündung nennt man ein Delta. Nebenflüsse: Auf seinem Mittel- und Unterlaufe nimmt der Rhein verschiedene Nebenflüsse auf, rechts: die Lahn, die Sieg, die Wupper, die Ruhr und die Lippe, links: die Nahe mit dem Glan, die Mosel mit der Saar und die Ahr. Klima, Produkte, Bewohner und deren Beschäftigung. Während aus den Höhen des Schiefergebirges das Klima sehr rauh ist, sind die tief eingeschnittenen Täler des Rheines und seiner Nebenflüsse vor den kalten Winden geschützt. Es gedeiht in denselben Getreide, Gemüse, gutes Obst und ein vorzüglicher Wein. Das Land ist daher gut bevölkert. Neben dem Weinbaue bildet der rege Fremdenverkehr eine bedeutende Einnahmequelle der fleißigen und fröhlichen Rhein- länder. Verkehr. Die natürliche Verkehrsftraße ist der Rhein. Unzählige Schiffe bringen überseeische Erzeugnisse: Zucker, Kaffee, Tabak, Ge- treide, Gewürze, Farbhölzer, Baumwolle und Petroleum und tragen die einheimischen Erzeugnisse fort, wie Kohlen, Metallwaren, Woll-, Baumwoll- und Seidenstoffe. Der Handel und lebhafte Personenver- kehr wird noch durch zwei Eisenbahnlinien unter- stützt, welche an der rechten und linken Rheinseite hin- führen. Städte. Wo die Mosel in den Rhein fließt, liegt Koblenz, die Hauptstadt der Rheinprovinz, und ge- genüber die Bergfestung Ehrenbreit st ein. — Bonn, am Ende des Rheindurchbruches gele- gen, hat eine Universität. — Die wichtigste Handels- stadt im nordwestlichen Deutschland ist Köln. Die Stadt ist der Mittel- punkt der Rheinbahnen und der Strom ist hier so tief, daß selbst kleinere Seeschiffe die Stadt er- reichen können. Köln ist stark befestigt. Die Zierde Kölner Dom.

5. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 9

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
L . - — 9 — Gebirges ist der Niederwald, auf welchem das Nationaldenkmal steht. Dasselbe soll uns an die einmütige Erhebung der Deutschen im Kriege 1870/71 erinnern. Stolz aufgerichtet schaut die Germania, das Sinnbild deutscher Macht, nach Westen und hält in der Rechten die wiedergewonnene Kaiserkrone hoch empor. (Abbildung siehe Seite 10.) Der Westerwald zwischen Lahn und Sieg ist „das Land der Krug- und Kannenbäcker". Es birgt nämlich einen vorzüglichen Töpferton, der von den Bewohnern zu Geschirr, Kannen und Mineral- wasserkrügen verarbeitet wird und so reichen Verdienst gibt. Die Landwirtschaft allein könnte die Bewohner auch nicht ernähren. Die kalten Nordwinde sausen ungehindert über die Hochflächen, bringen viel Regen und Schnee und machen den Anbau von Obst und edlem Gemüse unmöglich. Ein Sprichwort behauptet scherzweise, die Kirsche brauche im Westerwalde 2 Jahre zu ihrer Reife: im ersten Jahre werde sie auf der einen und im zweiten auf der anderen Seite rot. Die Hauptfrucht des Gebirges ist die Kartoffel. — Der Westerwald endigt im Nordwesten mit dem Siebengebirge, unter dessen 7 Bergen der Drachenfels der bekannteste ist. Nördlich von der Sieg liegt das Sauerland. Es wird von der Wupper und Ruhr durchströmt. Die Hochflächen auch dieses Gebirges sind zum Anbaue nicht geeignet, aber die Berge sind außer- ordentlich reich an Eisen und Steinkohlen, namentlich im Gebiete der Ruhr. Mehr als 150000 Menschen arbeiten in den Kohlen- gruben und Fabrikort reiht sich an Fabrikort. Das Sauerland hat daher die dichteste Bevölkerung Deutschlands. Es treffen hier bis 500 Einwohner auf 1 qkm. (Vgl. Rheinebene!) Städte. Essen an der Ruhr ist auf der ganzen Erde bekannt durch die Gußstahlfabrik von Krupp, in der besonders Kanonen, Panzerplatten und Eisenbahnschienen hergestellt werden. — In Elberfeld und Barmen werden Woll-, Baumwoll- und Seiden- stoffe fabriziert. — Solingen und Remscheid fertigen Säbel, Messer, Ggbeln, Scheren und andere Stahlwaren. — Dortmund und Bochum besitzen große Maschinenfabriken. — (Vgl. Ruhrgebiet und Saargebiet! —- Pfälzischer Kohlenbezirk!) > Staatliche Verhältnisse. Das Rheinische Schiefergebirge gehört zum Königreiche Preußen und zwar zur Rheinprovinz, zur Provinz Westfalen und zu Hessen-Nassau. — <* Ordne die gelernten Städte nach den Provinzen, denen sie zugehören! 3. Das Wesergebiet. Östlich vom Rheinischen Schiefergebirge dehnt sich eine wellige Hochfläche aus, welche von der Weser und ihren Nebenflüssen durch- strömt wird. Das Gebiet ist uns aus der Geschichte schon bekannt.

6. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 12

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
— 12 — Verkehr. Die Hauptverkehrsadern sind die Werra und die Weser, auf denen die im Thüringer Walde gefällten Bäume fortgeflößt werden. Stromaufwärts tragen bei günstigem Wasserstande die Schiffe Ko- lonialwaren, Reis und Petroleum. Wichtige Eisenbahnlinien, die Nord- und Süddeutschland verbinden, durchziehen das Gebiet der Weser. Städte. Im fruchtbaren Fuldatal liegt Kassel mit der Wilhelms- höhe, dem Aufenthaltsorte des gefangenen Kaisers Napoleon Iii. 1870/71, — und Fulda mit dem Grabe des hl. Bonifazius. — Meiningen an der Werra ist die Hst. des Herzogtums Sachsen- Meiningen. — An der Leine liegt die Universitätsstadt Göttin gen und Hannover, die schöne und fabriktätige Hst. der preußischen Provinz Hannover. — Bielefeld im Teutoburger Walde ist bekannt durch seine Leinwandindustrie. — Bei Detmold, der Hst. des Fürstentums Lippe-Detmold, steht das Hermannsdenkmal. — Am Nordostabhange des Teutoburger Waldes liegt die Fabrikstadt Osna- brück. (Westfälischer Friede zu Osnabrück und Münster 1648.) b) Die Berglandschaft der Wescrqi?ellslüsse. Der Thüringer Wald, ein langgezogener Höhenrücken, bildet die Fortsetzung des Frankenwaldes. Der höchste Punkt des Gebirges ist der B e e r b e r g, dessen Abhänge reich an Heidel- und Preiselbeeren sind (Name!). Vielbesucht ist der I n s e l s b e r g, von dessen Gipfel man eine wundervolle Aussicht hat. Unter den Burgen Thüringens ist die sagenreiche Wartburg bei Eisenach die bekannteste (Luther, — Sage von der hl. Elisabeth). — Der Thüringer Wald gehört zu den schönsten Gebirgen unseres Vaterlandes. Herrliche Wälder schmücken seine Höhen. Tausende von Städtern suchen hier in den heißen Sommermonaten Erholung und der Fremdenverkehr bildet eine Haupteinnahmequelle der Thüringer. Reichen Verdienst gibt den Bewohnern der Wald. Ueberall gibt es Schneidemühlen, Kohlen- brennereien und Pechsiedereien. Männer und Frauen fertigen aus dem Holze der Bäume Küchen-, Acker- und Stallgeräte, sowie Spiel- waren aller Art. Aus dem Schiefer der Steinbrüche im Thüringer- und Frankenwalde werden Schiefertafeln, Griffel und Platten zum Decken der -Häuser hergestellt. Auch Porzellanerde birgt der Boden Thüringens und in zahlreichen Fabriken werden Tassen, Teller, Pfeifen- und Puppenköpfe fabriziert. In den Glasfabriken fertigt man Spiegel, Gläser, Flaschen und Christbaumschmuck. Auch Eisenerze liefern die Berge des Thüringer Waldes. In den Tälern des Gebirges gedeiht Obst und Getreide. Hier wird Ackerbau und Viehzucht getrieben. . Die Rhön mit Wasserkuppe und K r e u z b e r g ist ein Gebirge vulkanischen Ursprungs. Das sagen uns die kegelförmigen Berge, die größtenteils aus Basalt bestehen. Die Nordabhänge des Gebirges sind kalt und regnerisch, die Winter lang und schneereich. Der Ackerbau ist 'daher wenig lohnend und Ortsnamen, wie Wüstensachsen, Dürrfeld, Sparbrod und Kaltennordheim erinnern an die Dürftigkeit des Bodens. Die Bewohner sind arm und beschäftigen sich mit

7. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 19

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
19 schwach bevölkert. Auf 1 qkm wohnen kaum 30 Menschen. (Vgl. Rheinebene, Sauerland und Sächsisches Bergland!) Deutschlands größte Moorstrecke ist das B u r t a n g e r Moor an der unteren Ems. Längs der Nordseeküste zieht sich das Marschland hin. Der fette Ton- und'lehmboden wurde vom Meere und von den Flüssen angeschwemmt und ist äußerst fruchtbar. Ackerbau, Rindvieh- und Pferdezucht bilden die Hauptbeschäftigung der wohlhabenden Marsch- bauern. Gleich dem Nordrande ist auch der Südrand der Ebene von größter Fruchtbarkeit. Auch hier finden wir angeschwemmten, festen Lehm- boden (Flußmarschen). Zwei Gebiete verdienen besonders erwähnt zu werden: Die Münsterer Bucht mit fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen (Viehzucht, westfälischer Schinken!) und die Gegend bei Magde- burg. Hier werden besonders viele Zuckerrüben angebaut, zu deren Verarbeitung es fast in jedem größeren Dorfe Fabriken gibt. Es sei hier erwähnt, daß in Deutschland der Zuckerrübenbau von Jahr zu Jahr bedeutender wird. und daß unser Vaterland heute schon das erste Zuckerland der Erde ist. (Zuckerrübenbau in der Pfalz; Frankenthal!) Die deutsche Nordseeküste. Die Nordsee ist ein Teil des Atlan- tischen Ozeans und hat ungefähr die Größe Deutschlands: Am Meeres- ufer kann man in Zwischenräumen von 6 zu 8 Stunden ein regel- mäßiges Steigen und Fallen des Wassers beobachten. Das Zurück- weichen desselben nennt man Ebbe, das Steigen Flut. Wenn sich zur Flutzeit ein Weststurm erhebt, dann werden die hochgehenden Meereswogen mit furchtbarer Macht gegen die Küsten geschleudert. Diese liegen sehr tief und ein Blick auf die Karte lehrt, welche schreck- lichen Verheerungen die „Sturmfluten" an den Nordseeufern ange- richtet haben. Vor ungefähr 600 Jahren wurden in einer Nacht mehr als 30 Dörfer mit ihren Feldern fortgeschwemmt und über 100 000 Menschen in den Fluten begraben. So entstand der Dollart. Auch der I a d e b u s e.n hat sich durch eine Sturmflut gebildet. Durch künst- liche Erddämme oder Deiche muß daher das Marschland vor der Nordsee — „Mordsee" sagen die Küstenbewohner — geschützt werden. Das-Festland reichte ursprünglich bis an die Ost- und Nord- friesischen Inseln, welche sich in langer Kette längs des Ufers hinziehen. Auch das Land zwischen der Küste und dem genannten Inseln wurde von den Meereswogen verschlungen und ist jetzt das seichte Wattenmeer. Unter den Friesischen Inseln ist Norder- n e y, ein berühmtes Seebad, die bekannteste. — Im östl. Teile der Nordsee finden wir viele Jnselchen, die H a l l i g e n. Auch sie sind zum Teil bewohnt, obwohl sie zur Flutzeit nicht selten völlig unter Wasser gesetzt werden, so daß das Leben der Menschen in ständiger Ge- fahr ist. Vor der Weser- und Elbmündung liegt das Felseneiland Helgo- land, das meistbesuchte Seebad Deutschlands. Der schlanke Leucht- 2*

8. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 38

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
38 Zug nach Spanien. Auch gegen die Araber in Spanien unter- nahm Karl einen Kriegszug. Er unterwarf das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro und fügte das eroberte Gebiet unter dem Namen „spanische Mark" zum Frankenreiche. — Als auf'dem Rückzug aus Spanien der Nachtrab seines Heeres langsam durch eine enge, wüste Schlucht der Pyrenäen zog, wurde er von räuberischen Berg- völkern überfallen. Vergeblich wehrten sich die tapferen Franken, Mann auf Mann fiel unter dem Pfeil- und Speerhagel der Angreifer. Mancher treffliche Heerführer befand sich unter den Gefallenen. Be- sonders schmerzlich aber war für Karl der Verlust seines tapfersten Helden Roland. Thassilo Ii. aus dem Geschlechte der Agilolfinger war Herzog von Bayern. Als Lehensmann (Lehen — geliehenes Land) hatte er Karl dem Großen Treue geschworen, mußte die Kriege der Franken mitmachen und wurde im Frieden durch einen Pfalzgrafen beständig überwacht. Um nun die selbständige Herrschaft über Bayern zu ge- winnen, verband er sich mit dem Longobardenkönig Desiderius und unterhandelte mit den räuberischen Avaren in Ungarn und forderte dieses Volk zum Kriege gegen Karl auf. Die Pläne des Herzogs wurden jedoch 'dem Kaiser verraten und dieser berief hierauf einen Reichstag nach Ingelheim am Rhein, zu welchem auch Thassilo ein- geladen wurde. Arglos erschien der Bayernherzog. Aber er wurde sogleich festgenommen, des Treubruches angeklagt und zum Tode ver- urteilt. Karl begnadigte ihn zwar, schickte ihn jedoch mit seiner ganzen Familie in ein Kloster. So endigte der letzte Agilolfinger. Bayern wurde nun mit dem Frankenreiche verbunden. Einfälle der Avaren. Die von Thassilo zu Hilfe gerufenen Avaren fielen darauf räuberisch in Bayern ein. Mächtige Scharen dieser kleinen, starken Reiter stürmten auf ihren wilden, zottigen Pferden über die Grenze, raubten, mordeten^und plünderten. Karl der Große besiegte sie, drängte sie zurück und nahm ihnen ihr Land bis zur Raab ab (Ostmark). Auch die Slaven oder Wenden, welche an der Havel und Spree wohnten, besiegte Karl. Die als Seeräuber gefürchteten Nor- mannen drängte er über, die Eider, zurück und machte diesen Fluß zur Grenze seines Reiches. - ' 2. Karl der Große als Regent. Mehr noch als die Kriegskunst Karls müssen wir die Weisheit und Kraft bewundern, mit der er sein Reich regierte. Verwaltung. ' Das gewaltige Reich Karls des Großen reichte vom Mittelmeer bis zur Nord- und Ostsee, vom Ebro und dem Atlantischen Ozean bis zur Elbe und Raab. Das. ganze Reich war in Gaue eingeteilt und über jeden Gau war ein Graf gesetzt. Auch in der Pfalz wurde durch Karl den Großen die Gauverfassung eingeführt. Der nördwestliche Teil der Pfalz

9. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 21

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
21 größte Auswandererhafen des Reiches ist die F r e i e S t a d t B r e m e n a. d. Weser. Hier werden aus Amerika besonders Tabak, Petroleum und Baumwolle eingeführt. Da die schweren Ozeandampfer nicht bis Bremen fahren können, wurde am Meere Bremerhaven erbaut. — Wilhelmshaven am Jadebusen ist Kriegshafen und muß die Eingangstore Deutschlands, die Weser- und Elbmündung, bewachen und verwahren. — Oldenburg a. d. Hunte ist die Hst. des Groß- herzogtums Oldenburg. — Am Südrande der Ebene liegen die uns schon bekannten Städte: Köln, M ü n st e r, Osnabrück, Hanno- ver, Braunschweig, die Hst. des Herzogtums Braunschweig, Magdeburg, Halle und Leipzig. Staatliche Verhältnisse. Der westelbische Teil des norddeutschen Tieflandes gehört größtenteils zum Königreich Preußen (Rhein- provinz, Westfalen, Hannover und Sachsen). — An der unteren Weser liegt der Staat Bremen und an der unteren Elbe der Staat Ham- burg. — Das südlich vom Jadebusen gelegene Land bildet das Großherzogtum Oldenburg. — Zu beiden Seiten der Elbe, an der Mündung der Mulde, breitet sich das Herzogtum Anhalt aus. — Das Land nördlich vom Harze zwischen Weser und Elbe gehört zum Herzogtum Braunschweig. b) Der östliche Teil der Norddeutschen Tiefebene und die deutsche Ostseeküste. Bodengestalt. Der ostelbische Teil der Tiefebene wird von 2 niedrigen Bodenanschwellungen oder Landrücken durchzogen. Der nördliche Landrücken beginnt bei Memel, umzieht bogenförmig die Ostseeküste und endet in Jütland. Der sandige Boden ist größtenteils mit Kiefernwald bewachsen. Auf dem breiten Rücken liegen viele fischreiche Seen, unter denen der Müritz- und der Schwe- rinersee die größten sind. Der südliche Landrücken beginnt in Schlesien mit der Tarnowitzer Höhe, welche reich an Steinkohlen, Blei, Zink und Eisen- erzen ist (Bergbau!). Er zieht sich in nordwestlicher Richtung hin und endet in der Lüneburger Heide. Auch der südliche Landrücken ist meist sandig und mit Kiefernwäldern oder mageren Kornfeldern bedeckt. Das Tiefland zwischen den beiden Landrücken be- sitzt neben sandigen Heideflächen auch sehr fruchtbare Gebiete, nament- lich östlich von der Oder. Im Tale der Havel finden sich viele Seen und moorige Niederungen. Ein merkwürdiges Gebiet ist der Spree- wald, welcher von den vielen Armen der Spree durchflossen wird. Er war früher ein mit undurchdringlichen Wäldern bedecktes Sumpf- land. . Die Nachkommen der Wenden oder Slaven, welche einst vor Heinrich I. hierher flohen, haben das Land durch tiefe Kanäle ent- wässert und so in fruchtbare Wiesen und Felder verwandelt. Der

10. Teil 1 = 5. Schulj., Schülerbd. - S. 40

1916 - Mannheim [u.a.] : Bensheimer
40 Heinrich I., der Städteerbauer. (919—936.) Seine Wahl. Nach dem Aussterben der Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich und die deutschen Fürsten bestimmten den mächtigen und klugen Sachsenherzog Heinrich zu ihrem König. Seine Stammburg stand im Harze und eine liebe Beschäftigung war ^ es ihm, Vögel zu fangen und zu zähmen. Er saß gerade am Vogel- herde, als ihm die Großen des Reiches die Krone brachten. Daher erhielt er den Beinamen der Finkler oder Vogelsteller. Die innern Feinde des Reiches. Zuerst stiftete Heinrich Friede zwischen 1)en verschiedenen deutschen Fürsten. Diese hatten fort- während Streit, miteinander und auch dem Kaiser wollten sie nicht mehr gehorchen. Heinrich unter- warf nicht nur den Herzog von Schwaben, sondern er vereinigte auch Lothringen mit dem Reiche. — Auch der Bayernherzog Ar- nulf wollte sich dem neuen Kö- nig nicht unterwerfen. Heinrich zog daher mit einem Heere nach Bayern. Arnulf erwartete ihn bei Regensburg. Schon ' war alles zur Schlacht vorbereitet, da ließ Heinrich seinen Gegner um eine Zusammenkunft bitten. Ar- nulf glaubte, es handle sich um einen Zweikampf und willigte ein. Heinrich aber kam ohne Rüstung. Er stellte dem Bayern- herzog mit feierlichen Worten die Heinrich I. bedrängte Lage des Vaterlandes vor und bat um Einstellung der Feindseligkeiten. Die beiden Männer gingen versöhnt auseinander. Arnulf erkannte Heinrich als deutschen König an und versprach ihn in allen seinen Kriegen zu unterstützen. Dafür erhielt Arnulf eine selbst- ständigere Stellung' als die übrigen deutschen Herzöge. Die äußeren Feinde des Reiches. Nie war die Einigkeit der deutschen Stämme notwendiger als gerade damals. Die Slaven oder Wenden an der Elbe und die Normannen in Dänemark be- , drohten die Grenzen des Reiches, und die grimmigsten Feinde des deutschen Volkes, die Ungarn, machten wieder Einfälle in Deutsch- land. - ' Waffenstillstand. Die Deutschen waren jedoch nicht mehr so kriegstüchtig wie zur Zeit Karls des Großen. Daher durfte es Heinrich nicht wagen sich den Ungarn entgegenzustellen. Er schloß deshalb Waffenstillstand mit ihnen. Freilich mußte Heinrich einen jährlichen Tribut an die Feinde bezahlen, dagegen versprachen die Ungarn, das deutsche Land neun Jahre lang nicht mehr zu betreten.
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