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Vorbemerkung des Verlegers.
Das Realienbuch für Volksschulen ist in drei Teilen (5. 6. und
7. Klasse) erschienen. Jedes Bändchen ist zum Preis von 80 Pfg.
beim Verlag sowie in allen Buchhandlungen erhältlich. Die drei
Teile zusammen, in einem Band gebunden, kosten 2.— Mk.
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für international
Sckulbuchforschung
Braunschweig
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TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
3
Heidelberg mit Schloß und Neckar.
— das fächerförmig gebaute K a r l s r u h e, die Residenz des Groß-
herzogs von Baden — und Heidelberg, von deut der Dichter singt:
„Alt Heidelberg, du feine,
Du Stadt an Ehren reich,
Am Neckar und am Rheine
Kein' andre kommt dir gleich."
Die Stadt hat eine Universität und war Jahrhunderte lang die
Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, bis die Raubhorden Lud-
wigs Xiv. unter Melac Stadt und Schloß zerstörten (1689). —
Von Heidelberg führt die Bergstraße nach Darmstadt, der Haupt-
stadt des Großherzogtums Hessen. •— Am Maine liegt Frankfurt,
der Geburtsort des Dichters Goethe. Frankfurt ist ein Knotenpunkt
wichtiger Eisenbahnlinien und eine reiche Industrie- und Handelsstadt.
Im Dome daselbst wurden mehrere deutsche Kaiser gekrönt.
Verkehr. Der Rhein ist oberhalb Straßburg für größere Fahr-
zeuge nicht schiffbar. Weiter abwärts, namentlich von Ludwigshafen
und Mannheim an herrscht ein außerordentlich lebhafter Schiffsverkehr.
Diese beiden Städte find mit ihren großen Lagerhäusern die Haupt-
stapelplätze für Süddeutschland. Auch die Eisenbahnlinien zu beiden
Seiten des Flusses weisen einen starken Personen- und Güterverkehr
auf. Von grpßer Wichtigkeit für den Handel ist ferner der Rhein-
Rhonekanal, da er Deutschland mit Frankreich und Mittelmeer mit
Nordsee verbindet. (Vgl. Ludwigskanal in Bayern!)
Die Nandgebirgc der Oberrheinischen Tiefebene haben in ihrem
Baue viele Ähnlichkeiten. Sie bestehen größtenteils aus Sandstein
und fallen steil gegen die Ebene ab, während sie nach der anderen Seite
langsam abdachen und sich in wellige Hochflächen verlieren.
1*
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Goethe
Extrahierte Ortsnamen: Heidelberg Baden Heidelberg Heidelberg Rheine Heidelberg Darmstadt Hessen Frankfurt Rhein Ludwigshafen Mannheim Rhein-
Rhonekanal Deutschland Frankreich
4
Schwarzwald und Vogesen haben ihre bedeutendsten Er-
hebungen im Süden. Der Feldberg im Schwarzwald ist 1500 in,
der Sulzer Belchen im Wasgenwald 1400 m hoch. Nach Norden
werden die Gebirge niedriger und schmäler. Auf ihren Höhen herrscht
ein rauhes Klima, doch finden sich große Weideplätze, welche im
Sommer der Viehzucht dienen. Die Abhänge sind mit dichten Wäldern
bedeckt. Der Fuß der Berge gegen die Ebene trägt üppige Saat-
felder oder ist mit Reben bepflanzt, welche einen vorzüglichen Wein
liefern. Beide Gebirge sind gut bevölkert, da die Bewohner aus-
reichenden Erwerb finden. Während die Bevölkerung der Vogesen
sich hauptsächlich mit Spinnerei und Baumwollweberei beschäftigt,
bilden im Schwarzwalde die herrlichen Nadelwaldungen den Haupt-
erwerbszweig der Bewohner. Von den dunklen Nadelholzwaldnngen
hat das Gebirg auch seinen Namen. Die schlanken Stämme der
Tannen werden bis nach Holland geflößt oder zu Brettern,,, Geräten
und Haushaltungsgegenständen verarbeitet. Ein großer Teil der Be-
wohner beschäftigt sich mit der Herstellung von Wanduhren und
Musikinstrumenten, treibt Strohflechterei und Bürstenbinderei oder
bereitet aus dem Harze der Bäume Teer und Pech. Eine nicht ge-
ringe Einnahmequelle für die Bewohner der Vogesen und des Schwarz-
waldes ist der starke Fremdenverkehr.
Die Fortsetzung des Schwarzwaldes nach N. ist der Odenwald
mit Katzenbuckel und Melibocus. Die Berge find mit Laubholz be-
wachsen, ihre Höhen sind windig und kalt. Am Westabhange gedeihen
Obst, Wein und Getreide.
Das Haardtgebirge und das Pfälzer Bergland bilden die
nördliche Fortsetzung der Vogesen (Berge!). An seinen Ostabhängen
reifen edle Kastanien, Aprikosen, Pfirsiche, Mandeln, Walnüsse und
ein vörzüglicher Wein (Pfälzische Weinorte!).
Nordwestlich von den Vogesen breitet sich das Lothringer
Stufen land aus. Sein Hauptfluß ist die Mosel, an welcher
Metz liegt, Deutschlands stärkste Festung. Der fruchtbare Boden des
Lothringer Stufenlandes dient dem Getreide-, Wein- und Obstbau.
Im Gebiete der Saar, eines Nebenflusses der Mosel, finden sich reiche
Schätze an Eisenerzen und Steinkohlen. Auch unsere Pfalz hat durch
ihre Gruben bei St. Ingbert und Bexbach Anteil an diesem
Gebiete.
Staatliche Verhältnisse. Die rechtsrheinische Hälfte der Ober-
rheinischen Tiefebene und der größte Teil des Schwarzwaldes gehören
zum Großherzogtum Baden, ein kleiner Teil der Ebene und der
Odenwald zum Großherzogtum Hessen. Der Ostabhang des
Schwarzwaldes, das Neckarbergland und die Rauhe Alb bilden den
Hauptteil des Königreichs Württemberg. In das linkö Ufer teilen
sich Elsaß-Lothringen, die bayerische Rheinpfalz und
Hessen-Darm st ad t.
Ordne die oben genannten Städte nach den Staaten, denen sie
zugehören!
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
i
Der Unterlauf des Rheines. Bei Bonn treten die Berge zurück,
die Landschaft wird eben und ruhigen Laufes fließt der Rhein der
Nordsee zu. Schon weit oberhalb seiner Mündung teilt er sich in
mehrere Arme. Eine solche Mündung nennt man ein Delta.
Nebenflüsse: Auf seinem Mittel- und Unterlaufe nimmt
der Rhein verschiedene Nebenflüsse auf,
rechts: die Lahn, die Sieg, die Wupper, die Ruhr und die
Lippe,
links: die Nahe mit dem Glan, die Mosel mit der Saar und
die Ahr.
Klima, Produkte, Bewohner und deren Beschäftigung. Während
aus den Höhen des Schiefergebirges das Klima sehr rauh ist, sind
die tief eingeschnittenen Täler des Rheines und seiner Nebenflüsse
vor den kalten Winden geschützt. Es gedeiht in denselben Getreide,
Gemüse, gutes Obst und ein vorzüglicher Wein. Das Land ist daher
gut bevölkert. Neben dem Weinbaue bildet der rege Fremdenverkehr
eine bedeutende Einnahmequelle der fleißigen und fröhlichen Rhein-
länder.
Verkehr. Die natürliche Verkehrsftraße ist der Rhein. Unzählige
Schiffe bringen überseeische Erzeugnisse: Zucker, Kaffee, Tabak, Ge-
treide, Gewürze, Farbhölzer, Baumwolle und Petroleum und tragen
die einheimischen Erzeugnisse fort, wie Kohlen, Metallwaren, Woll-,
Baumwoll- und Seidenstoffe. Der Handel und lebhafte Personenver-
kehr wird noch durch zwei
Eisenbahnlinien unter-
stützt, welche an der rechten
und linken Rheinseite hin-
führen.
Städte. Wo die Mosel
in den Rhein fließt, liegt
Koblenz, die Hauptstadt
der Rheinprovinz, und ge-
genüber die Bergfestung
Ehrenbreit st ein. —
Bonn, am Ende des
Rheindurchbruches gele-
gen, hat eine Universität.
— Die wichtigste Handels-
stadt im nordwestlichen
Deutschland ist Köln.
Die Stadt ist der Mittel-
punkt der Rheinbahnen
und der Strom ist hier
so tief, daß selbst kleinere
Seeschiffe die Stadt er-
reichen können. Köln ist
stark befestigt. Die Zierde
Kölner Dom.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
L . -
— 9 —
Gebirges ist der Niederwald, auf welchem das Nationaldenkmal steht.
Dasselbe soll uns an die einmütige Erhebung der Deutschen im
Kriege 1870/71 erinnern. Stolz aufgerichtet schaut die Germania,
das Sinnbild deutscher Macht, nach Westen und hält in der Rechten
die wiedergewonnene Kaiserkrone hoch empor. (Abbildung siehe
Seite 10.)
Der Westerwald zwischen Lahn und Sieg ist „das Land
der Krug- und Kannenbäcker". Es birgt nämlich einen vorzüglichen
Töpferton, der von den Bewohnern zu Geschirr, Kannen und Mineral-
wasserkrügen verarbeitet wird und so reichen Verdienst gibt. Die
Landwirtschaft allein könnte die Bewohner auch nicht ernähren. Die
kalten Nordwinde sausen ungehindert über die Hochflächen, bringen
viel Regen und Schnee und machen den Anbau von Obst und edlem
Gemüse unmöglich. Ein Sprichwort behauptet scherzweise, die Kirsche
brauche im Westerwalde 2 Jahre zu ihrer Reife: im ersten Jahre
werde sie auf der einen und im zweiten auf der anderen Seite rot.
Die Hauptfrucht des Gebirges ist die Kartoffel. — Der Westerwald
endigt im Nordwesten mit dem Siebengebirge, unter dessen 7 Bergen
der Drachenfels der bekannteste ist.
Nördlich von der Sieg liegt das Sauerland. Es wird von
der Wupper und Ruhr durchströmt. Die Hochflächen auch dieses
Gebirges sind zum Anbaue nicht geeignet, aber die Berge sind außer-
ordentlich reich an Eisen und Steinkohlen, namentlich im Gebiete
der Ruhr. Mehr als 150000 Menschen arbeiten in den Kohlen-
gruben und Fabrikort reiht sich an Fabrikort. Das Sauerland hat
daher die dichteste Bevölkerung Deutschlands. Es treffen hier bis
500 Einwohner auf 1 qkm. (Vgl. Rheinebene!)
Städte. Essen an der Ruhr ist auf der ganzen Erde bekannt
durch die Gußstahlfabrik von Krupp, in der besonders Kanonen,
Panzerplatten und Eisenbahnschienen hergestellt werden. — In
Elberfeld und Barmen werden Woll-, Baumwoll- und Seiden-
stoffe fabriziert. — Solingen und Remscheid fertigen Säbel,
Messer, Ggbeln, Scheren und andere Stahlwaren. — Dortmund
und Bochum besitzen große Maschinenfabriken. — (Vgl. Ruhrgebiet
und Saargebiet! —- Pfälzischer Kohlenbezirk!) >
Staatliche Verhältnisse. Das Rheinische Schiefergebirge gehört
zum Königreiche Preußen und zwar zur Rheinprovinz, zur Provinz
Westfalen und zu Hessen-Nassau. — <*
Ordne die gelernten Städte nach den Provinzen, denen sie
zugehören!
3. Das Wesergebiet.
Östlich vom Rheinischen Schiefergebirge dehnt sich eine wellige
Hochfläche aus, welche von der Weser und ihren Nebenflüssen durch-
strömt wird. Das Gebiet ist uns aus der Geschichte schon bekannt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
— 12 —
Verkehr. Die Hauptverkehrsadern sind die Werra und die Weser,
auf denen die im Thüringer Walde gefällten Bäume fortgeflößt werden.
Stromaufwärts tragen bei günstigem Wasserstande die Schiffe Ko-
lonialwaren, Reis und Petroleum. Wichtige Eisenbahnlinien, die Nord-
und Süddeutschland verbinden, durchziehen das Gebiet der Weser.
Städte. Im fruchtbaren Fuldatal liegt Kassel mit der Wilhelms-
höhe, dem Aufenthaltsorte des gefangenen Kaisers Napoleon Iii.
1870/71, — und Fulda mit dem Grabe des hl. Bonifazius. —
Meiningen an der Werra ist die Hst. des Herzogtums Sachsen-
Meiningen. — An der Leine liegt die Universitätsstadt Göttin gen
und Hannover, die schöne und fabriktätige Hst. der preußischen
Provinz Hannover. — Bielefeld im Teutoburger Walde ist bekannt
durch seine Leinwandindustrie. — Bei Detmold, der Hst. des
Fürstentums Lippe-Detmold, steht das Hermannsdenkmal. — Am
Nordostabhange des Teutoburger Waldes liegt die Fabrikstadt Osna-
brück. (Westfälischer Friede zu Osnabrück und Münster 1648.)
b) Die Berglandschaft der Wescrqi?ellslüsse.
Der Thüringer Wald, ein langgezogener Höhenrücken, bildet
die Fortsetzung des Frankenwaldes. Der höchste Punkt des Gebirges
ist der B e e r b e r g, dessen Abhänge reich an Heidel- und Preiselbeeren
sind (Name!). Vielbesucht ist der I n s e l s b e r g, von dessen Gipfel man
eine wundervolle Aussicht hat. Unter den Burgen Thüringens ist die
sagenreiche Wartburg bei Eisenach die bekannteste (Luther, — Sage
von der hl. Elisabeth). — Der Thüringer Wald gehört zu den
schönsten Gebirgen unseres Vaterlandes. Herrliche Wälder schmücken
seine Höhen. Tausende von Städtern suchen hier in den heißen
Sommermonaten Erholung und der Fremdenverkehr bildet eine
Haupteinnahmequelle der Thüringer. Reichen Verdienst gibt den
Bewohnern der Wald. Ueberall gibt es Schneidemühlen, Kohlen-
brennereien und Pechsiedereien. Männer und Frauen fertigen aus
dem Holze der Bäume Küchen-, Acker- und Stallgeräte, sowie Spiel-
waren aller Art. Aus dem Schiefer der Steinbrüche im Thüringer-
und Frankenwalde werden Schiefertafeln, Griffel und Platten zum
Decken der -Häuser hergestellt. Auch Porzellanerde birgt der Boden
Thüringens und in zahlreichen Fabriken werden Tassen, Teller,
Pfeifen- und Puppenköpfe fabriziert. In den Glasfabriken fertigt
man Spiegel, Gläser, Flaschen und Christbaumschmuck. Auch Eisenerze
liefern die Berge des Thüringer Waldes. In den Tälern des Gebirges
gedeiht Obst und Getreide. Hier wird Ackerbau und Viehzucht getrieben.
. Die Rhön mit Wasserkuppe und K r e u z b e r g ist ein Gebirge
vulkanischen Ursprungs. Das sagen uns die kegelförmigen Berge,
die größtenteils aus Basalt bestehen. Die Nordabhänge des Gebirges
sind kalt und regnerisch, die Winter lang und schneereich. Der
Ackerbau ist 'daher wenig lohnend und Ortsnamen, wie Wüstensachsen,
Dürrfeld, Sparbrod und Kaltennordheim erinnern an die Dürftigkeit
des Bodens. Die Bewohner sind arm und beschäftigen sich mit
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Bonifazius Bonifazius Elisabeth
19
schwach bevölkert. Auf 1 qkm wohnen kaum 30 Menschen. (Vgl.
Rheinebene, Sauerland und Sächsisches Bergland!) Deutschlands
größte Moorstrecke ist das B u r t a n g e r Moor an der unteren Ems.
Längs der Nordseeküste zieht sich das Marschland hin. Der
fette Ton- und'lehmboden wurde vom Meere und von den Flüssen
angeschwemmt und ist äußerst fruchtbar. Ackerbau, Rindvieh- und
Pferdezucht bilden die Hauptbeschäftigung der wohlhabenden Marsch-
bauern.
Gleich dem Nordrande ist auch der Südrand der Ebene von größter
Fruchtbarkeit. Auch hier finden wir angeschwemmten, festen Lehm-
boden (Flußmarschen). Zwei Gebiete verdienen besonders erwähnt zu
werden: Die Münsterer Bucht mit fruchtbaren Feldern und saftigen
Wiesen (Viehzucht, westfälischer Schinken!) und die Gegend bei Magde-
burg. Hier werden besonders viele Zuckerrüben angebaut, zu deren
Verarbeitung es fast in jedem größeren Dorfe Fabriken gibt. Es sei
hier erwähnt, daß in Deutschland der Zuckerrübenbau von Jahr zu
Jahr bedeutender wird. und daß unser Vaterland heute schon das erste
Zuckerland der Erde ist. (Zuckerrübenbau in der Pfalz; Frankenthal!)
Die deutsche Nordseeküste. Die Nordsee ist ein Teil des Atlan-
tischen Ozeans und hat ungefähr die Größe Deutschlands: Am Meeres-
ufer kann man in Zwischenräumen von 6 zu 8 Stunden ein regel-
mäßiges Steigen und Fallen des Wassers beobachten. Das Zurück-
weichen desselben nennt man Ebbe, das Steigen Flut. Wenn sich
zur Flutzeit ein Weststurm erhebt, dann werden die hochgehenden
Meereswogen mit furchtbarer Macht gegen die Küsten geschleudert.
Diese liegen sehr tief und ein Blick auf die Karte lehrt, welche schreck-
lichen Verheerungen die „Sturmfluten" an den Nordseeufern ange-
richtet haben. Vor ungefähr 600 Jahren wurden in einer Nacht mehr
als 30 Dörfer mit ihren Feldern fortgeschwemmt und über 100 000
Menschen in den Fluten begraben. So entstand der Dollart. Auch
der I a d e b u s e.n hat sich durch eine Sturmflut gebildet. Durch künst-
liche Erddämme oder Deiche muß daher das Marschland vor der
Nordsee — „Mordsee" sagen die Küstenbewohner — geschützt werden.
Das-Festland reichte ursprünglich bis an die Ost- und Nord-
friesischen Inseln, welche sich in langer Kette längs des Ufers
hinziehen. Auch das Land zwischen der Küste und dem genannten
Inseln wurde von den Meereswogen verschlungen und ist jetzt das
seichte Wattenmeer. Unter den Friesischen Inseln ist Norder-
n e y, ein berühmtes Seebad, die bekannteste. — Im östl. Teile der
Nordsee finden wir viele Jnselchen, die H a l l i g e n. Auch sie sind zum
Teil bewohnt, obwohl sie zur Flutzeit nicht selten völlig unter Wasser
gesetzt werden, so daß das Leben der Menschen in ständiger Ge-
fahr ist.
Vor der Weser- und Elbmündung liegt das Felseneiland Helgo-
land, das meistbesuchte Seebad Deutschlands. Der schlanke Leucht-
2*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
38
Zug nach Spanien. Auch gegen die Araber in Spanien unter-
nahm Karl einen Kriegszug. Er unterwarf das Land zwischen den
Pyrenäen und dem Ebro und fügte das eroberte Gebiet unter dem
Namen „spanische Mark" zum Frankenreiche. — Als auf'dem Rückzug
aus Spanien der Nachtrab seines Heeres langsam durch eine enge,
wüste Schlucht der Pyrenäen zog, wurde er von räuberischen Berg-
völkern überfallen. Vergeblich wehrten sich die tapferen Franken,
Mann auf Mann fiel unter dem Pfeil- und Speerhagel der Angreifer.
Mancher treffliche Heerführer befand sich unter den Gefallenen. Be-
sonders schmerzlich aber war für Karl der Verlust seines tapfersten
Helden Roland.
Thassilo Ii. aus dem Geschlechte der Agilolfinger war Herzog
von Bayern. Als Lehensmann (Lehen — geliehenes Land) hatte er
Karl dem Großen Treue geschworen, mußte die Kriege der Franken
mitmachen und wurde im Frieden durch einen Pfalzgrafen beständig
überwacht. Um nun die selbständige Herrschaft über Bayern zu ge-
winnen, verband er sich mit dem Longobardenkönig Desiderius und
unterhandelte mit den räuberischen Avaren in Ungarn und forderte
dieses Volk zum Kriege gegen Karl auf. Die Pläne des Herzogs
wurden jedoch 'dem Kaiser verraten und dieser berief hierauf einen
Reichstag nach Ingelheim am Rhein, zu welchem auch Thassilo ein-
geladen wurde. Arglos erschien der Bayernherzog. Aber er wurde
sogleich festgenommen, des Treubruches angeklagt und zum Tode ver-
urteilt. Karl begnadigte ihn zwar, schickte ihn jedoch mit seiner
ganzen Familie in ein Kloster. So endigte der letzte Agilolfinger.
Bayern wurde nun mit dem Frankenreiche verbunden.
Einfälle der Avaren. Die von Thassilo zu Hilfe gerufenen
Avaren fielen darauf räuberisch in Bayern ein. Mächtige Scharen
dieser kleinen, starken Reiter stürmten auf ihren wilden, zottigen
Pferden über die Grenze, raubten, mordeten^und plünderten. Karl
der Große besiegte sie, drängte sie zurück und nahm ihnen ihr Land
bis zur Raab ab (Ostmark).
Auch die Slaven oder Wenden, welche an der Havel und
Spree wohnten, besiegte Karl. Die als Seeräuber gefürchteten Nor-
mannen drängte er über, die Eider, zurück und machte diesen Fluß
zur Grenze seines Reiches. - '
2. Karl der Große als Regent.
Mehr noch als die Kriegskunst Karls müssen wir die Weisheit
und Kraft bewundern, mit der er sein Reich regierte.
Verwaltung. ' Das gewaltige Reich Karls des Großen reichte
vom Mittelmeer bis zur Nord- und Ostsee, vom Ebro und dem
Atlantischen Ozean bis zur Elbe und Raab.
Das. ganze Reich war in Gaue eingeteilt und über jeden Gau
war ein Graf gesetzt. Auch in der Pfalz wurde durch Karl den
Großen die Gauverfassung eingeführt. Der nördwestliche Teil der Pfalz
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Roland Thassilo Karl_dem_Großen Karl Karl Karl Thassilo Karl Karl Thassilo Karl Karl_der_Große Karl Karls Karls Raab Karl Karl
21
größte Auswandererhafen des Reiches ist die F r e i e S t a d t B r e m e n
a. d. Weser. Hier werden aus Amerika besonders Tabak, Petroleum
und Baumwolle eingeführt. Da die schweren Ozeandampfer nicht bis
Bremen fahren können, wurde am Meere Bremerhaven erbaut.
— Wilhelmshaven am Jadebusen ist Kriegshafen und muß die
Eingangstore Deutschlands, die Weser- und Elbmündung, bewachen
und verwahren. — Oldenburg a. d. Hunte ist die Hst. des Groß-
herzogtums Oldenburg. — Am Südrande der Ebene liegen die uns
schon bekannten Städte: Köln, M ü n st e r, Osnabrück, Hanno-
ver, Braunschweig, die Hst. des Herzogtums Braunschweig,
Magdeburg, Halle und Leipzig.
Staatliche Verhältnisse. Der westelbische Teil des norddeutschen
Tieflandes gehört größtenteils zum Königreich Preußen (Rhein-
provinz, Westfalen, Hannover und Sachsen). — An der unteren Weser
liegt der Staat Bremen und an der unteren Elbe der Staat Ham-
burg. — Das südlich vom Jadebusen gelegene Land bildet das
Großherzogtum Oldenburg. — Zu beiden Seiten der Elbe, an der
Mündung der Mulde, breitet sich das Herzogtum Anhalt aus. —
Das Land nördlich vom Harze zwischen Weser und Elbe gehört zum
Herzogtum Braunschweig.
b) Der östliche Teil der Norddeutschen Tiefebene und
die deutsche Ostseeküste.
Bodengestalt. Der ostelbische Teil der Tiefebene wird von 2
niedrigen Bodenanschwellungen oder Landrücken durchzogen.
Der nördliche Landrücken beginnt bei Memel, umzieht
bogenförmig die Ostseeküste und endet in Jütland. Der sandige Boden
ist größtenteils mit Kiefernwald bewachsen. Auf dem breiten Rücken
liegen viele fischreiche Seen, unter denen der Müritz- und der Schwe-
rinersee die größten sind.
Der südliche Landrücken beginnt in Schlesien mit der
Tarnowitzer Höhe, welche reich an Steinkohlen, Blei, Zink und Eisen-
erzen ist (Bergbau!). Er zieht sich in nordwestlicher Richtung hin
und endet in der Lüneburger Heide. Auch der südliche Landrücken
ist meist sandig und mit Kiefernwäldern oder mageren Kornfeldern
bedeckt.
Das Tiefland zwischen den beiden Landrücken be-
sitzt neben sandigen Heideflächen auch sehr fruchtbare Gebiete, nament-
lich östlich von der Oder. Im Tale der Havel finden sich viele Seen
und moorige Niederungen. Ein merkwürdiges Gebiet ist der Spree-
wald, welcher von den vielen Armen der Spree durchflossen wird.
Er war früher ein mit undurchdringlichen Wäldern bedecktes Sumpf-
land. . Die Nachkommen der Wenden oder Slaven, welche einst vor
Heinrich I. hierher flohen, haben das Land durch tiefe Kanäle ent-
wässert und so in fruchtbare Wiesen und Felder verwandelt. Der
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
40
Heinrich I., der Städteerbauer. (919—936.)
Seine Wahl. Nach dem Aussterben der Karolinger wurde
Deutschland ein Wahlreich und die deutschen Fürsten bestimmten
den mächtigen und klugen Sachsenherzog Heinrich zu ihrem König.
Seine Stammburg stand im Harze und eine liebe Beschäftigung war
^ es ihm, Vögel zu fangen und zu zähmen. Er saß gerade am Vogel-
herde, als ihm die Großen des Reiches die Krone brachten. Daher
erhielt er den Beinamen der Finkler oder Vogelsteller.
Die innern Feinde des Reiches. Zuerst stiftete Heinrich Friede
zwischen 1)en verschiedenen deutschen Fürsten. Diese hatten fort-
während Streit, miteinander und auch dem Kaiser wollten sie nicht
mehr gehorchen. Heinrich unter-
warf nicht nur den Herzog von
Schwaben, sondern er vereinigte
auch Lothringen mit dem Reiche.
— Auch der Bayernherzog Ar-
nulf wollte sich dem neuen Kö-
nig nicht unterwerfen. Heinrich
zog daher mit einem Heere nach
Bayern. Arnulf erwartete ihn
bei Regensburg. Schon ' war
alles zur Schlacht vorbereitet, da
ließ Heinrich seinen Gegner um
eine Zusammenkunft bitten. Ar-
nulf glaubte, es handle sich um
einen Zweikampf und willigte
ein. Heinrich aber kam ohne
Rüstung. Er stellte dem Bayern-
herzog mit feierlichen Worten die
Heinrich I. bedrängte Lage des Vaterlandes
vor und bat um Einstellung der
Feindseligkeiten. Die beiden Männer gingen versöhnt auseinander.
Arnulf erkannte Heinrich als deutschen König an und versprach ihn in
allen seinen Kriegen zu unterstützen. Dafür erhielt Arnulf eine selbst-
ständigere Stellung' als die übrigen deutschen Herzöge.
Die äußeren Feinde des Reiches. Nie war die Einigkeit der
deutschen Stämme notwendiger als gerade damals. Die Slaven
oder Wenden an der Elbe und die Normannen in Dänemark be- ,
drohten die Grenzen des Reiches, und die grimmigsten Feinde des
deutschen Volkes, die Ungarn, machten wieder Einfälle in Deutsch-
land. -
' Waffenstillstand. Die Deutschen waren jedoch nicht mehr
so kriegstüchtig wie zur Zeit Karls des Großen. Daher durfte es
Heinrich nicht wagen sich den Ungarn entgegenzustellen. Er schloß
deshalb Waffenstillstand mit ihnen. Freilich mußte Heinrich einen
jährlichen Tribut an die Feinde bezahlen, dagegen versprachen die
Ungarn, das deutsche Land neun Jahre lang nicht mehr zu betreten.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich_Friede Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Arnulf Karls Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich