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1. Der deutsche Kinderfreund - S. V

1829 - Reutlingen : Mäcken
Y nes faßlichen Grundrisses der Rechts - und Pflichten- lehre, Königsberg 1796" benutzt worden. Nachschrift. Bei dieser neuen Auflage hat sich der Verfas- ser einige, zur Vervollkommnung des Buches sehr nothwendige Abänderungen und Zusätze erlaubt. Vier Erzählungen sind gestrichen, und dafür ist der Abschnitt von der Erde sehr erweitert, und ein neuer, nämlich der achte, von der Religi- on olehre und heil. Schrift, eingeschaltet worden.

2. Der deutsche Kinderfreund - S. 7

1829 - Reutlingen : Mäcken
Seelenlehre des Menschen« 7 stellung von einer Farbe,machen können, wenn wir keine Augen hätten; keine Vorstellung von einem Klange, wenn wir keine Ohren hätten; keine Vorstellung von ernem Ge- rüche, wenn wir keine Nase hätten; keine Vorstellung von einem Geschmack, wenn wir keinen Gaumen hätten; und keine Vorstellung von einem Gefühle, wenn wir keine Nerven hätten, vermittelst welcher wir fühlen. Die Sin, ne sind also gleichsam die Werkzeuge unserer Seele. 2) Unsere Seele hat aber nicht nur die Kraft, sich allerlei Dinge vorzustellen, sie hat auch das Bewußtseyn ihrer selbst sowohl, als auch ihrer Vorstellungen, d. i. sie weißt, daß sie sich etwas vorstelle. Die Vorstellungen der Seele sind entweder dunkel, d. i. unsere Seele kann von einer Sache eine Vorstellung ha- den, ohne zu wissen, was sie ist. I. B. Wenn ich etwas in einer großen Entfernung sehe, so weiß ich zwar, daß etwas dort ist, aber ich weiß nicht, was es ist. Oder die Vorstellung kann zwar klar, aber doch zu- gleich verworren seyn. D. i. man kann von einer Sache so viel sehen, als nöthig ist, sie von einigen Dingen zu unterscheiden, aber nicht so viel, als nöthig ist, alle die Kennzeichen angeben zu können, wodurch sie sich von an- dern Dingen gleicher Art und Gattung unterscheidet. I. B. Ich kann von einem entfernten Baume wohl sehen, daß er ein Baum ist, ohne zu erkennen, was er für ein Baum ist. Endlich, die Vorstellungen der Seele können auch deutlich seyn. D. i. Ich kann eine Sache so sehen, daß ich sie auch von jedem Dinge gleicher Art unterscheiden kann. Z. B. Von dem Baume in der Nähe bat die Seele eine deutliche Vorstellung, wenn sie seine Rinde, seine Zweige, seine Blätter rc. sieht, und ihn dadurch von jedem andern Baume unterscheiden kann. Unsere Seele kann zu gleicher Zeit mehrere Vorstellun- gen haben, wovon die eine deutlich, die andere aber dun- kel, oder unklar sind. Z. B. Ich kann etwas sehr auf- merksam besehen, und von dem Gesehenen die deutlichste Vorstellung haben, aber ich kann zugleich etwas hören und riechen, worauf ich weniger merke, und unsere Seele wird von dem Gehörten und Gerochenen nur eine dunkle Vorstellung haben. Es kömmt sehr viel dnrauf an, daß wir immer die

3. Der deutsche Kinderfreund - S. 8

1829 - Reutlingen : Mäcken
8 Seelenlchre des Menschen. deutlichsten Vorstellungen von einer Sache haben, werk auch unsere Urtheile von unsern Vorstellungen abhängen. Es ist also vorzüglich nothwendig, daß unsere Sinnen- werkzeuge gut geordnet sind, um sich immer richtige Vor- stellungen machen zu können, deßwegen muß man seine Sinnenwerkzeuge so viel möglich zu vervollkommnen su- chen, alles sorgfältig meiden, was denselben uachthcilig sey« könnte, wir muffen eine Sache genau und nach al- len Theilen durchschauen, und da die Vorstellung desto deutlicher werden wird, mit jemehr Sinnen dieselbe un- serer Seele zugeführt wird, so müssen wir sie auch, wo cs möglich, mit mehreren Sinnen prüfen. Das Vermögen, sich etwas deutlich vorzustellen, nennet man den Perstand. 3) Unsere Seele kann auch von einigen Wirkungen die Ursache, und von einigen Ursachen die Wirkung einsehen. Ursache nennet man dasjenige, was eine Sache macht, und Wirkung ist das, was durch etwas gemacht wird. A. B. So sind die Wolken die Ursache des -Re- gens , und der Regen die Wirkung der Wolken; das Vermögen, die Wirkungen und die Ursachen einer Sache einzusehen, nennet man die Vernunft. 4) Unsere Seele kann auch einsehen, ob etwas müsse bejahet, oder verneint werden. B. Wenn man uns etwas erzählt, so kann unsere Seele vielfältig einsehen, ob sie das Erzählte glauben, oder nicht glauben, ob sie es be- jahen oder verneinen solle. D. i. Unsere Seele kann aus Gründen urtheilen, oder sie hat eine Urrheilskrafr. 5) So kann unsere Seele sogar Wahrheiten, die sie von andern nie gehört hat, und die wir nie mir unsern Seelen wahrzunehmen vermögen, selbst erfinden. Nämlich wesin wir einmal zwei Urtheile haben, so können wir aus denselben mit leichter Mühe ein drittes ziehen. I. B. Ich weiß, daß alle Menschen einen Verstand und freien Wil- len haben, ich weiß auch, daß mein Mitschüler auch ein Mensch ist, also erfolgt das dritte Urtheil von selbst: M e i n Mitschüler har auch einen V e r stand und freien Willen. Oder wenn ich drei versiegelte Päckchen habe, und in jedem eine gewisse Anzahl von Gulden ist, und wenn ich weiß, daß in dem ersten Päck- chen so viel Gulden als in dem zweiten, und in dem zweiten so viel Gulden als in dem dritten, so muß ich

4. Der deutsche Kinderfreund - S. 11

1829 - Reutlingen : Mäcken
Seelenlehre des Menschen. 11 keinen freien Willen baden. Der Mensch, der eben so ohne Ueberlegung bandelte wie die Thiere, würde sich selbst zum Thier machen, und cs würde ihm dann auch gehen, wie es den Thieren so oft zu gehen pflegt. Er würde sich selbst unglücklich machen. Der Mensch soll sich also nie durch seine Begierden leiten lassen, sondern bei jeder Sache, die er gerne haben, oder nicht haben will, erst seine Vernunft, oder das Urtheil erfahrner Leute zu Rathe ziehen. Um diese Herrschaft über sich selbst zu erhalten, soll er sich alle Tage üben, etwas Nützliches, das ihm unangenehm ist, zu thun, und eiwas Schädli- ches, was ihn, angenehm wäre, zu unterlassen. So wird er alle Tage vollkommncr, und eben darum auch glücklicher werden. Das Begehren und Verabscheuen der Thiere nennt man Instinkt. Nämlich der liebegott hat dieseelen der Thiere so eingerichtet, dast sie einige Dinge begehren, oder verabscheuen müssen, ohne zu wissen, warum, um sie wegen Mangel an Vernunft und freiem Willen eini- germaßen schadlos zu halten. Sv bauen siel, die Vögel Nester, brüten über ihren Eiern, füttern ihre Jungen rc. 2) Aber auch die Menschen haben Instinkt, d. i. die Seele fühlt sich gezwungen, einige Dinge, a) und zwar diejenigen, welche eine angenehme sinn- liche Empfindung verursachen, zu begehren, und einige, und zwar diejenigen, welche eine unangenehme Empfin- dung verursachen, zu verabscheuen, ohne oft recht zu wis- sen, warum? Man nennet diesen Instinkt den Instinkt der Sinnlichkeit, weil die Seele sowohl die angeneh- men als die unangenehmen Empfindungen durch die Sinne erhält. b) Der Mensch hat auch den Instinkt der Selbst- erhaltung. D. i. Er bat eine angeborne Begierde, sein Leben zu erhalten, und einen angevoruen Abscheu ge- gen alles, was seinem Leben schaden kann. Gott hat ihn uns gegeben, damit wir unser Leben nicht selbst abkür- zen, und alles vermeiden, was uns schädlich seyn könnte, auch alle Mittel anwenden, dasselbe zu verlängern. e) Unsere Seele hat auch einen Instinkt der Neu- gierde. Dieser Instinkt macht, daß sich unsere Seele immer gerne etwas Neues vorstellen will. Gott hat ihn uns gegeben, daß wir immer mehr zu lernen suchen, und dadurch klüger, und folglich auch glücklicher werden.

5. Der deutsche Kinderfreund - S. 15

1829 - Reutlingen : Mäcken
Seelenlehre des Menschen. 15 Sie können beide von gutem Erfolge seyn, wenn sie nicht zu spät kommen, oder nicht gar in Verzweiflung oder Unverschämtheit ausarten. Eine vorzügliche Eigenschaft unserer Seele ist noch Iii. ihre Unsterblichkeit. Daß unsere Seele von unserm Leide ganz verschieden ist, und daß derselbe, wenn er entseelt ist, sich nicht mehr bewegen kann, und in Fäulnis; übergebt, haben wir im Anfange dieses Unterrichts gehört. Daß aber die Seele den Leib zu ihren Verrichtungen eben so nothwen- dig habe, als der Leib die Seele zu seinen Bewegungen nothwendig hat, so, daß auch sie mit dem Leibe auf- hören müsse, dies ist nicht zu beweisen. Die Seele vermag in Verbindung mit dem Leibe schon tausend Dinge,'woran der Leib nicht den gering- sten Antheil har. Sie kann denken, und sich mit ihrem Gedanken bis zum Himmel aufschwingen, wozu ihr der Leib nicht helfen kann. Wird sie also nicht auch ent- fernt vom Leibe noch wirken können? Der denkende Verstand durchsteigt der Eilige Leiter, Verläßt) was er begreift, und denket immer weiter. ' Unsere Seele kann also einen Zweck ihres Daseyn- haben, wenn der Leib schon todt ist. Allein auch in Fäülniß kann unsere Seele nicht über- gehen, wie der Leib. Die Fäulnis; des Körpers geschieht durch Auflösung seiner kleinsten Theile, und durch ihre Trennung von einander. So stinkt der faulende Körper, weil sich kleine Theile von ihm absondern, und uns in die Nase fliegen. Die Seele kann nicht aufgelöst werden, weil sie keine Theile hat, und ein einfaches Wesen ist, wie dies eben- falls im Anfange dieses Unterrichts gelehrt worden. Wenn also unsere Seele zu seyn aufhören sollte, so müßts die- durch ihre gänzliche Vernichtung geschehen. Nun hat aber Gott »och nichts in der ganzen Welt zernichtet. Selbst die aufgelösten Theilchen des Körper- müssen der Natur wieder zu andern Verrichtungen dienen. Es läßt sich eine solche Jcrnichtung von Gott nicht ein- mal denken, Gott ist das vollkommenste aller Wesen, und kann unmöglich eines solchen Wankelmuths fähig seyn, daß er heute etwas aus nichts hervorbrächte, und morgen es wieder zernichtete. Er ist der Allweiseste, und

6. Der deutsche Kinderfreund - S. 17

1829 - Reutlingen : Mäcken
Kurze Sätze zur Erweckung der Aufmerksam- keit und des Nachdenkens. gehöre zu den Kindern. Kinder wissen noch nicht viel, und darum müssen sie unterrichtet werden und lernen. Dadurch werden sie verständig. Ich werde in der Schule von Lehrern unterrichtet. Ich bin meinem Lehrer Dankbarkeit und Gehorsam schuldig. So lange ich unterrichtet werde, bin ich ein Schüler. Ein guter Schüler ist aufmerksam; er hört nur auf das, was der Lehrer sagt, und denkt nur an das^ wa- cr thun, oder begreifen und behalten soll. Ein guter Schüler kommt gern in die Schule, ist fleisiig, ordentlich, reinlich, sittsam und friedfertig. Er kommt nie zu spät in die Schule, ist nicht wild bei dem Herausgehen aus der Schule, und treibt sich nicht auf der Straße herum, sondern geht auf dem geraden Wege nach Hause. Ich will ein guter Schüler seyn. Das Buch, worin ich lese, ist zu meiner Belehrung geschrieben. Es ist mir sehr nützlich, wenn ich mit Auf- merksamkeit und Nachdenken darin lese. Ich will mich bemühen, das Gelesene zu verstehen. Wenn ich etwas nicht verstehe, ^ so will ich meinen Lehrer bitten, daß er cs mir erkläre. Wenn ich aufmerksam und mit Nachdenken in diesem Buche lese, und das, was ich gelesen habe, nicht vergesse, so erlange ich allerlei nützliche Kennt« issc, und werde verständiger. Nicht alle Kinder erlangen durch den Unterricht nützliche Kenntnisse. Manche bleiben un- wissend und unverständig. Welche? Jetzt wird es mir noch schwer, lange und anhaltend , achtsam zu seyn, aber cs wird mir künftig leichterwer- den, wenn ich im Anfange die Mühe nicht scheue. Al- ler Anfang ist schwer. Jetzt kann ich auch noch Kiuderfreund, l. Theil. B

7. Der deutsche Kinderfreund - S. 18

1829 - Reutlingen : Mäcken
18 l. Kurze Sätze zur-Erweckung der Aufmerksamkeit nicht ohne Anstoß lesen ; aber wenn ich mir Mühe gebe, so werde ich cs bald können, und mich dann freuen, daß ich eine Fertigkeit im Lesen erlangt habe. Ach kenne mein Lesebuch, denn ich weiß, wie der Titel desselben heißt. Er steht auf der ersten Seite des Buches. Auf eben dieser Seite stehrauch der Name der Stadt, in welcher das Buch gedruckt ist; der Name der Buchhandlung, in welcher es verkauft wird, und da- Jahr, iu welchem es gedruckt ist (die Jahreszahl). — Ich kenne mein Lesebuch nicht blos au dem Titel, son- dern auch an dem Einbande oder Deckel. Eine Anstalt, in welcher Bücher gedruckt werden, heißt eine B u ch d r u ck e r e i. Ich kenne noch einige andere gedruckte Vücker. Das erste gedruckte Buch, worin ich gelesen habe, weiß ich zu nennen. Der, welcher ein Buch verfertigt oder verfaßt, heißt der Verfasser des Buches. Gewöhnlich steht der Name de- Verfassers auf dem Titel des Buches. Erst wird das Buch geschrieben, daun wird cs gedruckt, und durch das Drucken kaun man ein Buch in kurzer Zeit mehrere tausend Mal vervielfältigen. Diese Kunst wird die Buch- druckerkunst genannt. Ein jedes Buch besteht aus mehreren Vogen. Diese Bogen werden von dem Buchbinder zusammengeheftet, damit sie nicht verloren gehen, oder in Unordnung ge- rathen können. Wenn ich einige Jahre älter bin, und nicht mehr wachse, so gehöre ich zu den Erwachsenen. Dann bin ich größer, als jetzt, und dann werde ich auch ver- ständiger seyn, wenn ich jetzt nicht träge bin, und nicht, müßig gehe, anstatt zu lernen und zu arbeiten. Der Müßiggänger lernt nichts, und Niemand hat ihn lieb. In der Schule muß ich nicht blos fertig lesen, son- dern auch deutlich und schön schreiben, und mit Fertig- keit rechnen lernen. Wer nicht Geschriebenes lesen und nicht selbst schreiben kann, kommt in der Welt nicht fort; und wer das Rechnen nicht versteht, wird oft betrogen, und weißt sich in vielen Fällen nicht zu helfen. Ich will mir recht viel Mühe geben, fertig lesen, schreiben und rechnen zu lernen. /

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 19

1829 - Reutlingen : Mäcken
/ ' * - und des Nachdenkens. 19 Manche Kinder lassen sich gern belehren; es macht ihnen Freude, wenn sie etwas Neues lernen können. Solche Kinder nennt man gelehrige Kinder. Als ich ein Jahr alt war, konnte ich noch nicht ge- hen, noch nicht sprechen, und noch nichts begreifen. Im zweiten Jahre meines Lebens lernte ich gehen und spre- chen; aber ich verstand noch nicht Alles, was Andere mir sagten. Damals gab man mir noch kein Brot und kein Fleisch zu essen; denn ich hatte noch nicht alle Zähne, und konnte also keine feste Speise vertragen. Ich heiße mit meinem Vornamen —; mit meinem Vaternamen heiße ich —. Ich weiß mein Lebensalter nach Jahren und Monaten anzugeben. Ich weiß, wie die Zeit eingetheilt wird. Sieben Tage gehdren zu einer Woche; vier Wochen und zwei oder drei Tage machen einen Monat aus. Zwölf Mo- nate, oder 365tage, gehdren zu einem Jahre. Sech- Monate machen ein Halbesjahr, und drei Monate ein Vierteljahr aus. Die Namen der zwölf Monate heißen nach der Ordnung also: Januar, Februar, März, April, Mai, Junius, Julius, August, September, Oktober, November und December. Wenn 52 Wochen oder 12 Monate verflossen sind, so ist ein Jahr zu Ende, und dann fängt sich ein neues an. Der erste Tag eines neuen Jahres heißt der Neu'» brstag. An diesem Tage wünschen Anverwandte, Hau-genossen, Nachbarn und Freunde einander Glück und Freude. Wenn hundert Jahre verflossen sind, so ist ein Jahr- hundert zu Ende. Das Jahrhundert, in welchem wir leben, heißt das neunzehnte Ja hrhundert. Wir fangen nämlich bei der Geburt des göttlichen Lehrers und Heilandes der Menschen, der I e su s C h r i st u s hieß, die Jahre an zu zählen, und nun sind schon über 1800 Jahre verflossen, seitdem er geboren ward. In den ersten beiden Monaten des Jahres und in dem letzten Monate ist es bei uns sehr kalt; cs fällt Schnee, und das Wasser wird zu Eis. Diese Zeit de- Jahrs wird der Winter genannt. In den drei Monaten, welche auf den Februar fol- gen, (wie heißen sie?) ist cs nicht mehr so kalt; da- Eis schmilzt: es schneiet nur noch sehr selten und sehr wenig; die Bäume bekommen Knospen, Blüthen und B 2

9. Der deutsche Kinderfreund - S. 23

1829 - Reutlingen : Mäcken
23 und des Nachdenkens. die Erde umgraben muß. Ich kaun begreifen, warum der Topf einen Henkel haben, und warum ein Messer vorn scharf, am Rücken aber glatt und stumpf seyn muß. Ich weiß, warum meine Schuhe von Leder, und nicht von Holz oder Blech oder von Tuch gemacht sind, und warum ein Wagen nicht mehr als vier Räder ha- den darf. Ich kann einsehen, warum ich nicht immer thun darf, was ich will; warum ich thun soll, was meine Aeltern und Lehrer wollen; war. .n ich folgsam, sicißig und aufmerksam seyn soll.— Ich weiß, warum die Thü- ren hoch, die Dächer schräge, die Keller gcwdlbt sind, warum die Küchen einen Heerd von Steinen und nicht von Holz haben, und die Straßen gepflastert seyn müssen. Ich bemerke, daß der Tisch und die Bank einander ähnlich sind, und weiß auch, worin die Ächnli ch- k ei t besteht. Ich bemerke, daß beide aus Holz gemacht sind, beide sich durch den Gebrauch abnutzen, beide im Feuer verbrennen (brennbar sind), und beide Füfie haben. Aber ich sehe auch ein, daß beide einander unähnlich oder von einander verschieden sind; denn ich be- merke an dem einen Manches, was an dem andern nicht ist, z. B. — Die Rose ist der Nelke ähnlich; denn beide sind Blumen; beide haben einen schönen Geruch und schöne Farben; beide haben eine Wurzel, Blätter und Stengel; beide entstehen aus einer Knospe; beide blühen eine kurze Zeit, und verwelken daun. Aber die Rose ist auch von der vielte verschieden; denn sie bat einen andern Ge- ruch, sie hat nur Eine Farbe, die Nelke aber ist ge, wöhnlich bunt. An der Rose sind Stacheln, aber an der Nelke nicht. Die Rose hat breite und runde Blätter, die Nelke hat schmale und länglichte. Ich habe jetzt die Rose mit der Nelke verglichen, ich habe auch beide von einander unterschieden. Dies können die Thiere nicht, denn sie haben keinen Verstand. Ich kenne allerlei Dinge, welche ich mit Aufmerk- samkeit betrachtet habe. Ich kenne eine Menge Pflanzen, welche in dem Garten wachsen, z. B. Mohrrüben (Möh- ren), Bohnen, Erbsen, Gurken, Weinstdcke, Reltige, Salatkräuter, allerlei Arten von Kohl oder Kraut, Peter- silie, Schnittlauch, Salbei, Spargel, Pfcfferkraut. Ich

10. Der deutsche Kinderfreund - S. 24

1829 - Reutlingen : Mäcken
241. Kurze Sätze zur Erweckung der Aufmerksamkeit kenne das Unkraut, und weiß es von den nützlichen Pflanzen zu unterscheiden.. Auf dem Felde wächst Roggen, Waizen, Gerste, Ha- fer, Flachs, Hanf und Kohl. Auch Linsen, Bohnen, Erbsen und Kartoffeln wachsen auf dem Feld, und wer- den daher Feldfrüchte genannt. In den Baumgärten wachsen Birnen, Aepfel, Pflaumen (Zwetschgen), Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche und Nüsse. Zwischen den Bäumen stehen allerlei Stau- den und Sträucher. .Daran wachsen Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren, Himbeeren u. a. m. Alle diese Früchte kann man essen (sie sind eßbar und gesund), wenn sie reif sind. Unreife Früchte sind schädlich. Die Bäume versorgen uns nicht nur mit ihren safti- gen Früchten, sondern sic erfreuen uns auch im Frühling durch ihre schneeweißen und rvsenrothen Blüthen, erquik- ken uns an heißen Sommertagen durch ihren Schatten, und wärmen uns im Winter durch ihr Holz. Der Baum steht fest, weil er eine starke Wurzel hat, welche tief in die Erde hinein gehet. Auf der Wur- zel steht der Stamm, welcher mit einer festen Rinde, wie mit einem Kleide umgeben ist. Um die Spitze des Stammes herum sitzen die A este, und an den Aesten sitzen die Zweige, an den Zweigen die Blätter und die Früchte. Im Anfange des Frühlings sind noch keine Blätter und keine Früchte an den Zweigen zu sehen, sondern nur Knospen. Diese brechen endlich auf, und daraus entstehen dann Blüthen und Blätter. Aus den Blüthen entstehen die Früchte. Die Blätter zieren den Baum, und schützen die Früchte vor der brennenden Sonne. Wenn ein Baum seine Blätter verliert, ehe die Früchte reif sind, so verdorren oder vertrocknen die Früchte. Wenn die Rinde eines Baumes beschädigt ist, so wird der Baum krank, und stirbt endlich ab. Darum ist es sehr unrecht, und verdient harte Strafe, wenn Kinder aus Muthwillen in die Rinde der Bäume schneiden, oder die Rinde abreißen. Ich will nie einen Baum beschädigen; aber ich will mich über einen gesunden und blühenden Baum freuen.
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