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Geschlecht (WdK): koedukativ
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Welcher zieht demnach mitten durch Europa? (40.° ö. L. v. F.).
Welchen Teil Deutschlands berührt derselbe nur? Wohiu fällt
also der größte Teil des deutscheu Landes? An welchem Teile
Europas wird demnach unser Vaterlaud iu seiner Bodenform und
staatlichen Entfaltung wohl den größeren Anteil nehmen? Und
welchen Satz wollen wir daher weiter einprägen? Der 40.° ö. L.
v. F. deutet au, daß Deutschland der westlichen Hälfte
Europas zufällt. Zusammeufassuug.
Sucht mm den Längengrad an der Westgrenze Deutschlands
zu bestimmen! (24.° ö. L. o. F.). Bis zu welchem Längen-
grade erstreckt sich Süddeutschlaud vou ihm aus? (30.° ö. L.
v. F.). Weiter Mitteldeutschland? (37.0 ö. L. o. F.). Und
dann Norddeutschland? (40.° ö. L. v. F.). Wie viele Längen-
grade ziehen demnach dnrch Deutschlands Süden (6), Deutsch-
lands Mitte (13) und Deutschlands Norden (16)? Wie groß ist
also die westöstliche Ausdehnung Süddeutschlauds (am 48.° n. Br.
gemessen), wenn ihr bedenkt, daß dort ein Längengrad vom andern
etwa 10 M. entfernt ist? (10 M. mal 6 = 60 M.)> Welches ist die
westöstliche Erstrecknng Mitteldeutschlands (am 50.° u. Br. ge-
messen), weuu ihr festhaltet, daß dort eiu Längengrad vom auderu
9,5 M. entfernt ist? (9,5 M. mal 13 = 123,5 M.). Und wie weit
dehnt sich Norddeutschland von W. nach O., da dort 16 Längen-
grade in Betracht kommen, von denen einer vom andern (am 54.° nach
Br. gemessen) gegen 9 M. entfernt ist? (9 M. mal 16 = 144 M.).
Welche Sätze ergeben sich daraus für die Ausdehuung Deutschlands im
Süden und Norden und iu der Mitte? Deutschland ist im Süden
von West nach Ost gegen 60, in der Mitte gegen 123 und
im Norden gegen 144 Meilen ausgedehnt. Znsammenfassnng.
Von Osten nach Westen rückt anch die Anfgangszeit der
Sonne nach und uach weiter iu der Weise vor, daß das Licht des
Tages jedem westlichen Längengrade immer um 4 Minuten später
am Morgenhimmel erscheint. Um wie viele Minuten geht daher
cm ein und demselben Tage die Frühsonne für Metz später als in
Gnmbinnen auf? (4 Min. mal 16 = 64 Min.). Wie stehen die
Zeiger daher an den Uhren in Metz, wenn diejenigen der Uhren
in der ostpreußischen Stadt auf 6 Uhr morgens zeigen? Wozu
dieueu uns also die Längengrade anßer zu der Raumbestimmung noch?
(zur Bestimmung des Zeitunterschiedes an den Uhren westöstlich ans-
einander gelegener Orte). Zusammenfassung: Der Unterschied in
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschlands Europas Deutschland Europas Deutschlands Mitteldeutschland Norddeutschland Deutschlands Deutschlands Mitteldeutschlands Deutschlands Deutschland Ost
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der Uhrenzeit zwischen der Ost- und der Westgrenze
Deutschlands betrügt etwa 64 Minuten.
4. Betrachtet weiter die Querlinien sbreitenlinienj auf
unserer Karte! Auch sie siud Teile von Kreisen, die wir uns von
Ost uach West um die Erdkugel gelegt denken. Der größte Breiten-
kreis läuft iu gleicher Entfernung von den beiden Kältepunkten der
Erde um die Mitte derselbeu herum. Wo ist er? Iu welche
Hälften spaltet er sie? Auf welcher Halbkugel liegt Deutschland?
Was für Breitenlinien ziehen durch dasselbe hindurch? Mit welcher
Zahl ist die südliche Längslinie auf der Karte bezeichuet (48.°
u. Br.), und mit welcher die nördliche? (55.° n. Br.). Durch wie
viele Breiteukreise erstreckt sich also Deutschland vou Süd uach
Nord? Wie viele Meileu betrügt die längste südnördliche Ans-
dehnnng nnsres Landes (von Konstanz nach Hadersleben), wenn
wir die Entfernung eiues Breitenkreises vom andern zu 15 M.
auuehmeu? Welches ist die kürzeste Ausdehmmg Deutschlands in
derselben Richtung, wenn wir sehen, daß Bautzen vou Swinemünde
kaum 3 Breitengrade entfernt ist? Welchen Satz halten wir daher
jetzt fest? Deutschland wird im Südeu vom 48.°, im Nor-
deu vom 55.° u. Br. durchschuitteu und zeigt die größte
süd-nördliche Ausdehnung zwischen Konstanz und Haders-
lebeu, die geriugste zwischen Bantzen und Swinemünde.
Wenn ihr aber weiter bedenkt, daß der größte Breitenkreis
unserer Erde annähernd anch die würmste Gegend derselben be-
zeichnet, und daß der Nordpunkt zugleich annähernd die kälteste
Stelle trifft, so könnt ihr wohl auch bestimmen, welcher Breiten-
grad der Erde annähernd als Mitte zwischen Wärme- und Kälte-
gegend eiue milde Witteruug bezeichnen wird. Wie liegt nun
Deutschland zu diesem 45.° u. Br.? Auf welchem Teile der nörd-
lichen Halbkugel finden wir es also? Welchen Schluß kauust Du
aus dieser Lage auf die Luftwärme Deutschlauds zieheu? Ja, wie
wird es mit dieser Luftwärme Deutschlands von dem Süden nach
dem Norden hin werden, wenn euch die Breiteukreise deutlich
sageu, daß jeuer von der Wärmelinie der Erde gegen 720 M.,
dieser aber 815 Meilen entferut ist? Uud drückt denn nicht auch
das Pflanzenkleid unseres Bodeus diese Wärmeabnahme aus? Die
nördliche Greuzliuie des Weiustockes reicht etwa bis zum 52.°
u. Br.; das Getreide reift dann im Norden an Stelle der Traube,
und die Rotbuche fiudet ihren äußersten Staudort am 55.° u. Br.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Deutschland Nord Konstanz Deutschlands Deutschland Konstanz Wärme- Deutschland Deutschlauds Deutschlands
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der Dänen, die diese Inseln bewohnen, heißt er der „Belt", und
wir stellen daher vorläufig den Sah heraus: Im Nordeu reicht
Deutschland bis an den Belt. — Im Süden aber greift es fast
bis zu den Quellen eines Stromes vor, der nach Italien hin ab-
fließt und dessen Doppelname verrät, daß Deutsche und Italiener
an seinen Ufern wohnen. Welcher ist es? Welcher Satz ergiebt
sich daraus für die Erstreckung Deutschlands nach Süden hin?
Ähnlich treffen wir auch im äußersten Nordosten Deutschlands
einen Strom an, dessen zweifacher Name auf deutsche und russische
Zugehörigkeit zeigt. Welcher ist's? Wie weit erstreckt sich also
Deutschland hier? Und nicht anders ist es im Westen unseres
Reiches, wo die Maas sich au deu Rheinstrom herandrängt, der-
selbe Fluß, der (als Neuss) bei der Festung Sedan in Frankreich
vorbei und durch Belgieu geflossen ist. Wie weit reicht Deutsch-
laud demnach im Westen? Durch welche 4 Wasserwege kannst Du
min die Lage Deutschlands bestimmen? Und wie drückt das unser
Volkslied mit schlagender Kürze aus?
„Von der Maas bis an den Memel,
Von der Etsch bis an den Belt".
Was fügt es aber an, um die Deutscheu zum feste« Zu-
sammenhalt innerhalb dieser Grenzen zu begeistern? Wohlan, laßt
auch uns jetzt gemeinsam die Größe unseres Vaterlandes preisen,
das auf eure Kraft und hingebende Liebe hofft, um die Einheit
und Stärke zu erhalten, die sich mit auf seine Lage gründet!
Schlnßzusammenfassung: Nun gebt eine vorläufige Schluß-
autwort auf die Frage, die wir am Anfange der Stunde stellten!
Wo liegt Deutschland, wenn ihr den Blick auf die Landhalbkugel
der Erde richtet? Wenn ihr Europas Festlaudsglieder betrachtet?
Wenn ihr die nördlichen und südlichen Binnenmeere aufsucht?
Wenn ihr die Längslinien fragt? Und die Breiteulinien prüft?
Wenn ihr auf die Nachbarreiche achtet? Und wenn ihr euch des
Volksliedes erinnert? Welche Bedeutung aber ergiebt sich für
Deutschland aus dieser feiner Lage auf der Erde? Ju dem Erd-
teile? Aus der Längslage? Aus der Breitenlage? Ans der
Staatenlage? Uud welches Gefühl und Streben will das Volks-
lied in uns entflammen, das in freierer Weise die Lage Deutsch-
lauds bestimmt? So mag es deuu zum Ruhme unseres Landes
erklingen und uns bei unserer weiteren Wanderung durch Deutsch-
lauds Gaue treu begleiten:
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Schlnßzusammenfassung
Extrahierte Ortsnamen: Nordeu Deutschland Italien Deutschlands Deutschlands Deutschland Rheinstrom Neuss Frankreich Deutschlands Deutschland Europas Deutschland
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— 14
schaukeln unzählige Nachen, das Dampfschiff zieht seine schäumende
Furche von Ufer zu Ufer, und drüben leuchten Schueehäupter der
Schweizer Berge zu deu deutschen Höhen herüber. Als Gegensatz
Zu diesem stattlichsten See unsrer Berge liegt der Walchensee
ernst und geheimnisvoll im bairischeu Gebirge. In ruhigem Gleich-
maß schlagen seine Wellen bei heiterem Himmel an die dunkel-
bewaldeten Ufer, die mit Geröll und Blöcken umrandet sind, und
an denen ärmliche Fischerhütten an zerzausten Tannen stehen. Em
einsamer Kahn, aus einem mächtigen Eichstamme gezimmert („Ein-
bäum"), nach vorn zu sanft gebogen, hinten aber geradflächig ab-
geschnitten, streicht auf der grünen Flnt, die bis zu 250 m sich
zum dnnklen Grunde senkt. Doch da ziehen die Berghäupter ihre
Wetterhaubeu an, der Sturm steigt aus den Höhen nieder, die
Wellen beginnen zu treiben und zu tanzen, wild schäumen die
Wasser auf: ,,es rast der See, er will sein Opfer.haben!" Und
wenn die Fischer erzählen, daß einst der Tag kommen wird, an
dem der wilde Walchen die Riegel der Berge durchbrechen und
verheerend sich über die Alpen hinaus ergießen wird, um die
Hauptstadt Bayerns zu verschlingen, so schließen wir ans solchen Sagen,
daß früher bereits Eisströme sich wirklich durch die Thore der Berge
ergossen, und daß die bauenden und vernichtenden Kräfte in der
gegenwärtigen Natur der deutschen Alpen ihr Gleichgewicht über-
Haupt noch nicht gefunden haben. Am großartigsten aber bnchtet
sich die bläulichgrüne Flut des Königsees zwischen die granröt-
lichen Steilwände des Berchtesgadener Ländchens ein. Schiffer
mit wettergebräunter Stirn und nerviger Fanst führen unfern
Nachen auf dem leichtbewegten Wasserspiegel. In frifcher Lnft
fahren wir dahin, über uns der klarblaue Himmel, unter uns das
unergründliche Wasser, neben uns die bewaldeten oder kahlen
Riesenmauern des Gebirges, von dem, ganz in Schaum zerstobeu,
rauscheude Bäche stürzen, bis wir am Ende des Sees vor einem
zweiten dunklen Seenbecken stehen, das herabgestürzte Blöcke vom
vorderen abgeschnürt haben, und hinter dem sich im Halbkreis die
Steinwelt in nnersteiglichen Mauern für unsere Blicke schließt.
Versteht ihr auch die liebliche oder ernste Sprache der Seen?
Znsammenfassung.
4. Welches Naturleben vermögen wohl Wetter und Wasser
in den Kalkalpen zu erwecken? In den milderen Thalweitnngen
der Alpen, die fruchtbares Schwemmland tragen, ist der Boden
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
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- 15 —
sorgfältig angebaut. Der Sommerweizen bräunt sich golden in der
warmen Sonne, der Flachs trägt seine himmelblauen Blüten, und
Bohnen ranken in den holzumzäunten Gärten. Bald aber beginnt
der Wald an den bergigen Gehängen. Fichte und Tanne ver-
schlingen ihre Zweige ineinander, vereinzelt drängen sich Birke
und Buche unter die ernsten Nadelträger, und nur an geschützteren
Stelleu bildet der Hochahorn kleinere Haine. Bis 1500 in steigt
der dunkle Nadelwald empor. Dann beginnt er sich zu lichten,
nur einzelne Vertreter truppweise nach größeren Höhen sendend.
Wagt sich eiuer derselben allzuweit auf die sturmumtoste Hohe, so
wird ihm wohl gar der Wipfel geknickt und das obere Astwerk
gebrochen. Desto kräftiger aber greifen dann die unteren Arme
aus und suchen sich mit ihren Nadelgehängen zur Erde zu senken.
Das sind die Wettertannen, Wahrzeichen dafür, daß der aufrecht-
steheude Wald seine Höhengrenze gefunden hat. Nun tritt die
Kiefer für die Tanne und Fichte ein. Aber sie neigt sich kriechend
über den harten Boden hin, dreht die Fasern des Stammes beim
Wachstum wie Fädeu eiues Taues und schwankt und schlägt mit
ihren graugrünen Nadelarmen, wenn unser Fuß den Weg durch
diese Wildnis der Bergföhren (Latschen) sucht. Wie von Fesseln
befreit, fühlen wir uns, wenn wir dann auf die freieren Höhen
der Berge gelangen, anf denen dnftiges Gras den scheinbar trocknen
Boden kleidet. Und zwischen den niederen, schmalen Halmen sproßt
der nährende Bergklee hervor, das Ruchbräudli reckt seiu dunkel-
braunes, wohlriechendes Köpfchen über Klee und Gras, und die
sattblaue Glocke des großen oder kleinen Enzians lacht uns aus
der Halmen- und Kräuterwelt entgegen. Wie freuen wir uns
aber, wenn wir auf abgelegenem Hange den samtenen Stern
des Edelweißes aufleuchten sehen! Wir stecken ihn als die
lohnendste Gabe unserer Alpenwanderung neben die Alpenrose auf
den Hnt, deren zartrote Blütenzweige wir schon in tieferen
Wald- und Buschgebieten zu einem frischen Sträußcheu banden.
Doch auch das frische Grün des Grases beginnt auf der „Alp"
zu schwinden. Öde und kahl starreu uns die letzten kalkigen Höhen
an, mit Steinschutt übersät, oder die hellen, glattglänzenden Scheitel
in reine Lüfte tauchend. In diese Höhenwelt flüchtet die Gemse,
das zierlichste Wild der deutschen Alpeu. Über die höchsten Gipfel
aber schwingt sich in ruhig gezogenem Fluge der Adler, der seinen
Horst gern in die Klüfte überhängender Bergwände bant. Welche
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
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— 17 —
(Jmmenstadt, Partenkirchen, Berchtesgaden) zusammen. Ist das
nicht eine rechte Wohnung in den Bergen? Zusammenfassung.
6. Und wie lehnt sich die Veschiiftignngsweise der
Bewohner an die Natur der Alpen an? Der Algan ist ein
weites Feld- und Wiesenthal. Sorgsam sind die niederen Gehänge
mit Getreidehalmen und Futterkräutern angebaut. Korn und Hafer,
Klee und Kraut, Bohnen und Flachs wogen und wehen im Winde
auf kleinen Ackerstreifen. Oberhalb der Felder aber erstrecken
sich saftiggrüne Wiesenmatten und greifen an Berglehnen bis
in den Wald hinein aus. Mit Geschick und Ausdauer führt der
Bauer die Wasser der Berge in Gräben zu dem dürstenden Rasen
und trägt die Last des Heues auf dem starken Nacken von den
Höhen, bei denen eine Abfuhr erschwert ist. Buntscheckige Rinder
mit breiter Stirn und kurzeu, kräftigen Füßen weiden auf den
Matten und geben eine fette Milch, aus der ein „Schweizer"
Butter und Käse bereitet, die dann im Reiche als „Schweizerkäse"
in den Handel kommen. Wenn aber der Mai Gras und Kräuter
aus den höher gelegenen Alpenweiden aus den Bergen lockt, zieht
die Herde, vom „Sennen" geführt, die Hörner des Leittieres mit
einem Kranze, den Hals mit einer Glocke geschmückt, nach den
Höhen und verläßt die sonnige Trift erst wieder, wenn der Herbst
das Laub der Bäume färbt. Dann ist es der Stolz des Sennen,
kein Stück der Herde verloren und viele Kübel mit Alpenbutter und
Alpenkäse gefüllt zu habeu. Aus die höchsten Gehänge der Berge
aber, wo dürftige Graspolster den harten Felsenbodeu decken, treibt
der Geisbub die muntre, flüchtige Ziegenherde. Am frühen Morgen
hat er sie durch Hornruf und Geißelknall im Dorfe gesammelt, den
Tag über laßt er sie frei anf den Höhen klettern und klimmen,
während er ans Reisern Besen bindet, oder, auf deu Boden hin-
gestreckt, iu das Blau des Himmels schant. Abends aber führt er
sie auf schmalen Stegen wieder herab, um sie ihrem Stalle zu
überweisen und sich bei einem Bauer nach dem Genuß des Hafer-
niuses auf die Streu zu legen. So führt die Natur des Al-
gaues von selbst zu Feld- und Wiesenbau, zu Viehzucht
und zum Hirtenleben, Zusammenfassung.
Die bayrischen Alpen sind ein schönes Waldgebiet. Hier
zieht der Holzknecht mit Axt und Säge in den Wald, um die
starken Stämme zu fällen und entweder zu Breunholz zu zerkleinern,
oder zu einem Floße zu binden, das dann über den See anf dem
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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- 19 —
auf ihren lichtvollen Höhen, die ohnedies den Blick zum Herrn
des Himmels lenken, des Dichterwortes von Karl Stieler in seinen
neuen Hochlandliedern („am Felskirchlein"):
Es ist auf dem zackigeil Wendelstein Kein Odem regt sich, der Bergfink nur
Ein stilles Kirchlein gelegen; Flog auf mit schmetterndem Liede;
Dortlag ich schweigend im Sonnenschein Und über Felseu und Flut und Flur
Uud sah dem Himmel entgegen. Schwebt seliger Sonntagsfriede.
Rings lag die blühende Gotteswelt,
Hochwald und duftige Wiesen,
Die blanen Wasser, das grüne Feld,
Und, drüber die Felsenriesen.
Es keimen aus. dem Gesteh: herauf
Bergblumen, die stillen, schlanken; (
Da blühten auch mir im Herzen auf
Des Lebens stille Gedanken.
Kein Lichtglanz floß von dem kleinen Altar,
Kein Heilswort klang mir entgegen;
Ich lag in der Sonnen — aber mir war.
Als gab' mir Gott selber den Segen.
3.
Die süddeutsche Hochfläche.
I. Lehrmittel: Karte von Deutschland. Penck. das deutsche Reich.
Kutzen, das deutsche Land. Von Klöden-Köppen, unser
deutsches Land und Volk. 1. und 2. Band. Daniel, Deutschland.
Ii Lehrziel: Von dem Vorlande der deutscheu Alpen.
Iii. Lehrgang: 1. Begrenzung. 2. Böhmerwald. 3. Bodenbilduug. 4. Be-
Wässerung. 5. Bodenkleid. 6. Besiedelnng.
Iv. Lehrstunde:
Auf welche Landschaft des deutschen Bodens werden wir nn-
sere Blicke richten, wenn von einem Vorlande der deutschen Alpen
die Rede ist? Ist dieses Vorlaud auf unserer Karte als eine
selbständige Landschaft zu erkennen? Wieso? Welches Gebiet wird es
wohl umfassen? Seht ihr auch, inwiefern die Bewässerung desselben
von den Alpen abhängig ist? Und wie wird es wohl mit der
Witterung des Vorlandes der Alpen stehen? Welche Schlüsse auf
den Verkehr im Alpenvorland aber kannst du bilden, wenn du an
die Nachbarschaft des Hochgebirges denkst, das sich wegesperrend
von W. nach O. aufrichtet?
1. Ob wir richtig gedacht haben, wird sich zeigen, wenn wir
nun näher auf die einzelnen Naturformen dieses Vorlandes
eiugeheu und zunächst genauer die Begrenzung desselben bestimmen.
2*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Stieler Karl Daniel Böhmerwald Bodenbilduug
Extrahierte Ortsnamen: Hochwald Deutschland Deutschland
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Gebirgsglied, im Mittel etwa 700 in hoch, leicht zugänglich, in
den Holzbeständen schon sehr gelichtet und als Oberpfälzer Wald
bekannt. Der südwestliche Vorwall steigt mächtiger au, baut grün-
behaugeue Rückenmassen ans und sammelt die Wasser in tiefein-
geschnittenen Wieseuthäleru. Es ist der bayrische (oder „vordere")
Wald. Am stattlichsten aber ist der südöstliche Gebirgskamm auf-
gerichtet, dessen starker Rücken aus Gneis, Granit und Glimmer-
schiefer, dem harten Urgestein der Erde, besteht, wohl niemals
von den Wogen' des Meeres bedeckt, wohl aber durch die uie
ruhende Arbeit des Wetters zernagt, zertrümmert und bis anf die
heutigen Reste des Gebirges abgetragen worden ist. Dieses selbst
zerlegt sich in einzelne langgezogene Kämme, die dnrch flach ein-
gesenkte Längsthäler voneinander getrennt, durch Querriegel ver-
bunden und auf uiedrigeu Jochhöheu überschreitbar siud. Noch
liegen türm- und mauergleiche Granitblöcke auf deu luftigeu Rücken-
höhen, auf deueu sich die sauftgebogeueu Gipfel des Arber
(1453 m) und des Rachel erheben. Grasige Halden umkleiden
die Gehänge, Moos, Flechten und niedres Gesträuch umwuchern
das kahle Gestern. Zwergbirkeu und Krummholzkiefern treten auf
als Vorboteu des Waldes, der bald mit seinem dichten Mantel
das ganze Gebirge umhüllt und ihm den Namen Böhmerwald
verliehen hat. Hier steigen Fichten mit ihren rötlichen Stämmen
auf. Dort rageu Edeltannen mit ihren dunkelgrünen Nadelkronen
turmhoch (bis 40, 50 m) auf, und da drängt sich die Buche mit
weichem Blätterdome zwischen die ernsten Säuleu des Nadelwaldes
eiu. Gar mancher Baumriese ist vom Wetter gestürzt worden,
und neue Baumgeschlechter sprossen aus den verwesenden Stämmen
auf. Gar viele strecken ihre gebrocheneu Wipfel und trockenen
Äste, mit langen Bartflechten behangen, zwifchen das lebensvolle
Grün, und gar mancher Wurzelstock gestürzter Rieseu wird von
Moos, Schwämmen und Farn in zierlichen Polstern und Wedelu
umhüllt. Aus dem feuchten Waldboden sprossen Halme und Beeren-
sträucher, Ranken und dornichte Büsche auf, eiu dichter Unterwald
im düstern Hochwaldsreviere. Da öffnet sich der dunkle Bestand,
und eine hellgrüne Fläche leuchtet hervor. Aber der Bodeu der-
selben schwankt unter unseren Füßen, nur einzelne Graspolster geben
ihm einen unsichern Halt, und dunkle Wasserlachen füllen das
Sumpfland. Es sind die Quellen der Flüsse, die dann mit
braunem Wasser dem Böhmerwalde (Jlz bei Passau) entfließen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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Deutschlands angehört, so haben wir sie demgemäß bestimmter als
süddeutsche Hochfläche zu benennen. Warum also?
Ju Wirklichkeit aber entbehrt auch diese Landschaft in ihrer
Bodenform des Wechsels nicht. Die Schöpfungsgeschichte hat ihr
vielmehr im Laufe der Jahrtausende einen recht wechselvollen Ge-
sichtsansdrnck gegeben. Wir werden denselben verstehen lernen,
wenn wir jetzt kurz ihre Entstehung verfolgen. Das Land der
süddeutschen Hochfläche tauchte als große Landplatte vor Jahrtau-
senden ans, als das Kreidemeer, welches vor den Alpen flutete,
sich laugsam zurückzog. Die Landplatte aber wurde später durch
Flußadern, besonders im N., ausgefurcht, so daß sich Thüler und
Höhen iu ihr bildeten, und durch Ablagerungen eines staubigen
Wiesenbodens (Löß) auf ihren Sand- und Quarzschichten zu einem
Fruchtlande umgeschaffen. Als diese Ablagerungen begannen, sank
zugleich die Wärme der Lnft und der Erdoberfläche, die auch am
Nordfnße der Alpen früher Palmen trng, bedeutend herab. In
deu Alpen zog sich der Firnschnee zu tieferen Lagen nieder. Ge-
waltige Eisströme drangen ans den Pforten der Berge hervor,
schlössen sich am Fuße des Gebirges zu breiten Gletscherfeldern
zusammen und schobeu sich bis in die Gegend des hentigen Mün-
chens hiu. Die Gletscher pflügten den Boden des Vorlandes auf,
glätteten die Hügel und bildeten langgezogene Becken mit erha-
benen Rändern. Gneisblöcke wurden aus dem Innern der Alpen
in die Ebene des Vorlandes getragen und von den Anwohnern
znm Ban der Häuser, Kirchen und Klöster verwendet. Ungeheure
Massen vou Alpenschutt umsäumten die Stirnseite der Gletscher
und geben heute uoch die Grenzen an, bis zu denen ihr riesiger
Gürtel reichte. Aus dem vorderen Rande derselben aber flössen
dann die grauen Wasser in starken Strömen ab, gruben sich tiefe
Thäler in der mittleren, schnellabfallenden Landschaft, füllten sie
mit Geröllmassen ans und überzogen mit ihrem Schutte breite
Gefilde. Zwar taute iu einer milderen Zeit der Eispanzer wieder
ab, und die Gletscherströme vertrockneten. Aber Tausende von
Jahren haben noch nicht vermocht, diese steinichten Flachen mit
einer fruchtbaren Verwitterungskrume zu bedecken. Daher treten
sie uns auch gegenwärtig noch mehrfach in trostloser Trockenheit
und Einförmigkeit entgegen, wenn wir die Ebene in ihrem mitt-
leren Gebiete durchwandern. Drei verschiedenartig gebildete
Gegenden (Zonen) werden wir demnach in ihr finden: im
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Norden ein wechselvolles Hügelland der alten Boden-
platte mit ergiebigen Auflagerungen von lehmigem Bo-
den, in der Mitte breite, steilansteigende Trockenthäler
mit dichten Schuttablagerungen und im Süden ein altes
Gletscherland, das gauz unregelmäßig gebildet ist und
Hügel, Becken und Gerölldämme zeigt. Znsammenfassung.
4. Die weitere Ausgestaltung der Ebene wird durch kräftige
Wasseradern bewirkt, die aus deu Alpen strömen, ihre Rinnen
durch das Vorland graben und gemeinsam nach dem Strome der
nördlichen Umwallnng fließen. Denn am Südfuße des deutscheu
Jura und des bayrisch-böhmischen Waldgebirges zieht majestätisch
die Don an hin, in der Richtung ihres Laufes dem Bogengauge
folgend, deu beide Gebirgszüge ihr anweisen. Ans Brege und
Brigach hat sich der Fluß bei Douaueschiugeu im W. der Hoch-
fläche gebildet. In einer 5—10 km breiten Thalrinne fließt er
ani Nordrande jener erst nord-, dann südöstlich dahiu. Dreimal
hat er auf deutschem Boden die vorspringenden Ränder des nörd-
lichen Gebirgswalles zu durchbrechen und bildet daher an diesen
Stellen felsige Engen. Diese schnüren drei beckenartige Abschnitte
des Donaulaufes ab, die wir durch die Städte Ulm, Ingolstadt
und Straubing bestimmen wollen. Durch die ersten beiden fließt
die Donau trägeu Laufes und bildet daher viele Arme und Jnfelu.
Der träge Fluß wird aber sofort belebter, wenn ihm die Nebenflüsse,
die Kinder der Alpen, ihre Gletscherflnten bringen. Dnrch kräftige
und frische Wasser gespeist, strömt die Donau nun stark und mächtig
dahin; kalkige Schwemmstoffe färben ihre Flut; in mehr geschlossenem
Laufe zieht sie durch das lehmige Becken von Straubing bis Passau:
aus einem ruhigen Flusse der Hochebene ist sie ihrer Natur nach
selbst ein Alpenstrom geworden! Der erste Fluß, der aus dem
deutschen Hochgebirge ihr entgegenkommt, ist die muntere Jller.
Diese sammelt in dem breiten Thal der Algauer Alpen ihre schält-
Menden Wasser, die sich jedoch bald beruhigen und mit bläulicher
Färbung iu gewundenem Lanfe nach der Donau ziehen, um in der
Nähe Ulms zu münden. Als zweiten Fluß empfängt der Donaustrom
den grünen Lech, der tiefer aus den deutschen Alpen bricht, sich
mit der Wertach eiut und (bei Augsburg) iu dem Zwischenlande
das „Lechfeld" bildet, ein ebenes Wiesen- und Ackergefilde, aus
dem manch' blntige Schlacht geschlagen wurde. Quer durch die
Ebene strömt als dritter Fluß die reißeude Isar (keltisch Isar
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]