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1. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. III

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— Iii — Vorwort. Es ist eine bekannte und schon oft beklagte Tatsache, daß der Badener mit der Geschichte seines Heimatlandes im allgemeinen nur wenig bekannt ist. Die Schuld daran trägt zum größten Teil die Schule, oder besser gesagt, das Buch, das dem Geschichtsunterricht zugrunde gelegt wird. Mag der Lehrer in seinen Vortrag auch noch so viel aus der badischen Geschichte einflechten, das meiste davon wird nicht fest und darum nicht lang im Gedächtnis des Schülers haften bleiben. Bis heute ist noch kein Geschichtsbuch vorhanden, bei dem, wie es doch wohl die amtlichen Lehrpläne schon seit längerer Zeit verlangen, d i e badische Geschichte jeweils in die allgemeine deutsche eingeflochten ist. Die Gründe hierfür liegen meist in dem Verleger, der eben seinem Buch aus geschäftlichen Rücksichten auch noch außerhalb der gelb-roten Grenzpfähle Absatz verschaffen will. Daneben dürfen freilich die Schwierigkeiten auch nicht verkannt werden, die bei der Ausarbeitung eines solchen Lehrbuches der Geschichte aus dem Wege zu räumen sind. Nun gibt es aber, wenigstens für die Ober kl affen unserer höheren Schulen, noch ein anderes Mittel, dem Verlangen des Lehrplans zu entsprechen: D i e Benützung von Ge-fchichtsquellen. Aus diesem Gedanken heraus entstand das Quellenbuch zur badischen Geschichte, das in seinen einzelnen Teilen durch mehrjährigen Unterricht in den Ob erfassen bereits erprobt wurde. Dem Kundigen wird es nicht schwer fallen, an der Hand des Quellenbuches auch den Anforderungen des neuen Lehrplans vom 12. Juni 1912 gerecht zu werden.

2. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 3

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 3 — hörend, nach unserm Todte dem Hochgebornen Fürsten, Herrn Bernharlen, Marggraffen zu Baden, und dem wolgebornen Fridrichen, Grasten von Veldenz, unsere liebe Vettern und nechsten Erben, gesetzt geordnet und entscheiden haben:. Wer es, daß wir ohne eheliche Libserben von Todes wegen abgehen würden, daß sie dann an unsere ©raffschafft . . . . jeglicher zu dem halben Teile daran erben foln................. 1425 an dem Montag nach dem Sonntag Laetare Halb-fasten (März 1425). 5. Wiedererwerbung von Badenweiler. (Schöpflin: a. a, O. 33b. Vi, 239.) Wir Grass Johans von Fryburg, Gras und Herr zu Nüwenburg . . . geben mit fr afft biß briests dem wolgebornen unsern lyeben Vettern Marggraffen Rubolsten von Hochberg . . . und Marggraffen Hugen sinem öruber unser flößer und Vesty Babenwyler mit aller finer zugehörb und be- griffung.......... Darzn so geben wyr euch dem obgenannten tnarggraff Rubolff und marggraffen Hugen gebrübern unfern vettern alle bye loßunge zu der obgenanten phantfchafft Babenvilr ge-hörent, wye wyr bye inngehept hanb. 1444, uff unser Fröwentag ze herbst. (8. September.) (Mit ©ras Johann starb das Geschlecht im Jahre 1457 ans; es hatte im ersten Viertel des 13. Jahrhunberts den Breisgau als Erbe von den Zähringern erhalten.) 6. Urteil des Aeneas Sylvius Picolomini (späteren Papstes Pius Ii) über Markgraf Jakob I. (-f- 12. Okt. 1453). (Sachs: Bab. Geschichtskalenber. S. 329.) „Durch seine Klugheit, Einsicht und Gerechtigkeit war Jakob Markgraf von Baden der belebteste Fürst unter den Deutschen. Derselbe suchte vor allem das Unwesen des Faust-rechts in seinem Gebiet zu unterbrücken. Er ließ die abelichen l*

3. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 7

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 7 der pfaltzgraff fro und drappten all gemach durch das weiden by Seckenheim und do wordent sie der fyent sychlig und die fyent ir widerumb. In dem schickten sie off beid sitten, das sie ir spitz machten, in dem kam des pfaltzgraffen fußvolg zu im. — Und also drappten die Vorritter von beiden Hern und schus-sent sych mit ein ander, und dar nach troffent beide huffen mit ein ander, daz was zwuschen 12 und ein uwer, und gesygt der pfaltzgraff und der bischoff von Meintz. und also wart der mar-graff von Baden, der bischoff von Metz und graff Ulrich von Würtenberg gefangen mit iren grossen, fryen rittern und knechten. Item den bischoff von Metz liß er gein Manheim legen gefangen in des babstes gemach; item den margraffm von Baden und graff Ulrich von Württenberg liß er gefangen ligen off sin sloß gein Heidelberg und leyt yclichen sunder in ein kamer und liß auch yclichem ysenring an legen und ketten und gab ir yglichem zwen edeltnan zu und ein knecht, die ir toartent tag und nacht, aber er hist den ntargraffen harter dan den Württenberg. das waz alles darumb, daz der margraf trulos und meineidig an ein was worden von zweier lehen wegen, die er von der Pfaltz hett, und zoch vor, der babst hette in gelediget aller glubde und eyde. Zu lest vor fastnacht liß der pfaltzgraff den marggrafen von Baden und den von Württemberg graffen, ritter und knecht, in stock fchlißen und lagen alle in der gewelbten stoben off der bürge zu Heidelberg; aber her Schan von Vinstingen der kam gein Heidelberg und hals dem bischoff und sin graffen, rittern und knechten balde uß. Aber der utargraff von Baden und der von Württenberg lagent wol fünff Wochen in den stocken; also lagent sie gefangen bis off 8 tage nach oftern (18. April); die wirt wölten auch bezalt sin, wan eß waz großer kost off die leist-unge gegangen, und also kam der marggraff uß, daz er ledig wart; daz waz 8 tag nach oftern. . . . Und da yglicher her einer nach dem andern uß kam, da lut er in zu disch mit sinen rittern und knechten, und botte es in wol, und schanckte ir Yglichem einen schonen Hengst alz gut alz hundert gülden, und liß off trumpten und pissen, biß sie alle off die bürg koment und zu tysche gesassent.

4. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 8

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
Die schatzunge des margraffen von Baden: Item zum ersten sol er uff geben die grassschafft von Spanheym, memlich Crützenach mit siner gehorde; vor fünffzig tnsend gülden ist es wieder zu soffen. Item Beffyken vor 30 tufent gülden. Item Beynem vor 10 tufent) gülden. Item Pfortzen von mym Herren dem pfaltzgraffen zu lehen empfahen und nit off zu sagen, er oder sin erben gebeut dan 40 tufent gülden. Item er fol des babstes und des keifers vornemen abtragen oder dar vor geben in eins jars frist 30 tufent. Item er sott geben 20 tufent gülden an barrem gelt, zu zw ein ziln zu bezaln. Item er fol off die forde-rungen verzihen zwüfchen Germerfchen und Selß, und off Eppin-gen und Heydolfffen. Item er und sin gefellfchaft, nemlich rit-ter und knechte, die gefangen fint worden, wider die Pfaltz nymer me zu dun und yglicher ein mit im zu man zu machen, der alz gut ist als er, in einem jar daz zu dun. Summa hundert tufent und 75 tufent gülden. 10. Erbverbrüderungsvertrag zwischen den Markgrafen Christoph von Baden und Philipp von Hochberg. 1490. (Schöpslin: a a. O. Bd. Vi, 440 ff.) Wir Christoph von Gottes Gnaden Marggraf zu Baden . . . und Wir Philipp Marggraf von Hochberg . . . gevettern, . . . haben beyd für Uns felbs, Unfern Erben, Unfern Landen und Lüten . . . Uns mit den nochgefchriben Unfern Landen, Lüten und gütern vereint und einander zu rechten Erben . . . gemacht: [®e§ Markgrafen Christoph Markgraffchaft und Herrschaft Hochberg samt den Schlössern Hochberg und Höhingen und Sulzberg; des Markgrafen Philipp Herrschaften Rotteln, Saufenberg, Badenweiler und Schopfheim.] Begebe sich aber immer, daß von beyden Linien Baden und Hochberg kein Sün, und zu Einem oder beyden Theilen Töchter weren, so sollen jede obgemelten Marggravschassten und Herrschaften bliben und fallen, an und by denselben Töchtern und deren nechsten Erben ohn jemands oder maniglichs Jnreden .... Uff Dunnerstag nach St. Bartholomäustag 1490. (Die Herrschaft Hochberg fiel nach dem Tode Philipps v. Hochberg in; Jahre 1503 an Baden.)

5. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 37

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 37 — am Heyligen Reich, Römischen Kaysern, Königen und Unserm löblichen Ertzhauß Österreich, wie auch Uns Ihrer Liebden Vorfahren, dero gantzes Hauß und Sie selbsten, in unterschiedliche Wege, sonderlich aber bey denen vorgeweßten Kriegen, mit Aussetzung deren Person und Mitlen, beraits rühmblich geleistet und noch serners zu leisten entschlossen und erbietig seindt. Hierumben so haben wir . . . gedachter Wilhelmen und Fridrichen, Marggrafen zu Baden Liebden und allen deren ehelichen künftig regirenden Successoren und Primogenitis beeder absteigender Linien diese besondere Kayserl. Gnad gethan und Freyheit gegeben, daß wir vorgedachten Herren Liebden Liebden . . . den Titel, Praedicat und Ehrenwort „Durchleuchtig" geben, schreiben und folgen lassen sollen und wollen. . . . Gegeben in Unserer und des heiligen Reichs Stadt Regenspurg den 11 Aprilis nach Christi Unsers lieben Herrn und Seligmachers Gnadenreicher Geburt im Sechzehnhundert vier und sechzigsten, Unserer Reiche des Römischen im 6. deß Hungarischen im 9. und des Bohaimischen im 8. Jahren. 36. Aus dem Testament des Erbprinzen Ferdinand Maximilian von Baden-Baden an seinen Sohn Ludwig Wilhelm. 1669. (Sachs: Badischer Geschichtskalender, Karlsruhe 1873. S. 17.) „Der König von Frankreich ist nach dem deutschen Kaiser der mächtigste und weylen er leyder unser Nachbar — der gefährlichste. wilt du etwaß erwerben, so gehe alß zuruckh von ihm, undt suche diesseith des Rheins deine Landten zu erweithern, offendiere ihn nicht, sondern gibt es in seinem Königreich Etwaß, so nimm seine Parthey an. Du kannst auch Etwaß in seinen Landten erben, so doch sehr mißlich, baue in deinem Landt keine Vöstung, (deren du doch haben mußt), die ihm den Paß verlegen; bitte Gott, daß er aus Breisach und Philippsburg komme, dann ich förcht, wir kriegen noch wegen insolenz der Minister Händel mit Ihnen, suche aber nicht Ihnen solches öffentlich nehmen zu helffen, es müsse dann das ganpe Römische Reich zusammen halten, so wir schwerlich erleben werdten. mach den Prinzen, Ministere und Cavaliere darin zu deinen Freund-ten, thue ihnen Ehre an, doch behalt und observiere deinen

6. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 13

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 13 — sun, borumb ich wil ain buntfchu barin haben." Also wirb der moler überreb und macht im das fenleyn.................. Da Dasselb (den Verrat) Jost fritz vermercket, berufft er seine gesellen toiber auf die hartmatten, hilt inen für, er forcht, die fach wer aufsf ummen; bau die von Freiburg hetten große Hut. Darumb sie wollen ietzunb still stau und nit weitter hanbetn in irem fürnemen. Doch nam er sie ba in aib, ain heling zu halten. Als nun aber die von Freiburg und margraff Philips von Baden etlich gefencflich annommen, wich Jost fritz, Jakob Hauser der fänrich und feiner gesellen noch ainer und kamen gen echstalunber der Heren von Basel gebiet, ba sie bau gefencklich würden angenomen. Doch enttran der recht hauptfecher Jost fritz, der ba das fänlin bei im hat. Und wurden die zween gen Bafel gefürt und ba gericht, den got gnebig und barmhertzig Welt fein. Gott well auch all gut, frutn biber-leütt behüten und beschirmen vor femlichen bösem fürnemen und inen geben erkantnüß der gehorfarnkait. 14. Ausbruch des Bauernaufruhrs in der Herrschaft Stühliugeu 1524. (Aus der Villinger Chronik; in Mones Quellensammlung der Bad. Landes-geschichle. Ii, 90.) Anno 1524 ungefährlich umb Johannis (Juni) warb ain uffruor unber der baurfchaft zue Stielingen, Bonborf, Ewatingen, Bethrnabingen . . . toiber iren aignen Herrn Graf Sigrnnnben von Lupfen, Herrn zue Stielingen: Die bauren sollen in der ernb und unrüetoigen zeit der grefin fchnecken-heüßlin sarnlen, das sie garn bar uff toinben fhinbe. waren iren 1200, machten ain fenlin weyß, rot und schwartz, zugen uff Bartholomei gehn Walbshuot uff kirchweyhe, hatten ba-felbsten raths, machten ain evangelische bruoberfchaft, welcher barin wolt fein, der soll alle Wochen V2 batzen geben. Mit dem gelt schriben sie in alle lanbt alß Hegew, Algaw, Sunbtgaw Breyßgaw, Elsaß, Frankhen, Saxen, Meyßen und den gantzen Rein hinab biß gehn Trier, daß sie iren Herrn nit mer gehorsam Liestal.

7. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 40

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 40 — Armee nach Saßbach, diese 400 Mann zu entsetzen und den Posten zu bewahren, also daß Turenne auff dessen Ankunfst das Geschütz wieder abführen ließ, und sich zu einer Feldschlacht schickte. Selbiger ließ von Stund an jenseits Saßbach zwo Batterien aufwerffen, und die Häuser in Brand stecken. Der Herr General Montecuculi aber, so nur eine halbe Stunde von dannen in Schlacht-Ordnung hielte, schickte den General-Wacht-meister Dünewald mit einigen Trouppen aus, des Feinds Vorhaben zu verkundschafften. Dieser befand zwar, daß die Frantzo-sen einige Höhen eingenommen hatten, nähme aberz zugleich wahr, daß sie noch einige, von dannen man sie beschießen kunte, unbesetzt gelassen, welche er dann eilends durch seine Völcker besetzen, und mit Geschütz versehen ließ. Um 1 Uhr fing man beyderseits an, mit dem Geschütz auf einander Feuer zu geben; weil aber den Frantzosen der gröfte Schade zugefügt wurde, indem ihre Batterien gegen die Kayserlichen zu nieder stunden, so resol-virte sich Turenne, eine andere auffwerffen zu lassen. Solchem nach ritte er mit dem Herrn von St. Hilaire General-Feldzeug-meistern, gegen das Gebürg hinauff, da dann, als er demselben den Platz, allwo er eine andere Batterie auffwerffen lassen solte, der Kayserlichen ihre dardurch unbrauchbar zu machen, 2 Stück Geschützes, jedes von sechs Pfunden, von den Kayserlichen loß gebrandt, darvon die erste Kugel drey Pferde und des besagten Herrn von St. Hilaire Schulter weggenommen, die zweyte aber, nachdem sie zum öfftern gegraset, endlich wider des Turenne Brust geschlagen, und dieselbe dergestalt zerschmettert, daß er, ohne einiges Wort-sprechen, und mit Auswerffung viel Bluts todt zur Erde nieder gefallen." 39. Kaiserliches Feldmarschallspatent für Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden vom 13. Sept. 1686. (Brunner: Zähringer im Dienst für Kaiser und Reich. Karlsruhe 1906. @. 23.) . . Das Wür gnedigst wahrgenohmen und betrachtet die vorzüglichen qualiteten, in Kriegssachen bißhero erwiesene er-fahrenheit, bey allen denen vorgangenen actionen mit dem feind, offenen Veldtschlachten, beläger- und Sturmung der Platz, auch sonsten erzeigten absonderlichen Verstandt, Valor und Dapfer-

8. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 41

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 41 — feit des Durchleuchtig-Hochgebornen Unsers lieben Vetters, Ludwig Wilhelmb Marggrafen zu Baaden und Hochberg . . . Liebden, absonderlich als Ihre Liebden jüngsthin einen thail Unserer armata allein commandirt, Solchem nach und aus dem sonderbahren Gnedigsten Vertrauen, so Wür noch sehrners in Ihre des Marggrasens Ludwig zu Baaden Liebden stellen, dieselbe zu Unsern Kayserlichen Feldtmarschalcken über all Unser Kriegs Volckh zu Ros und fues bestell, in- und aufgenohmen, also daß Sye von nun an und hinsühro für Unsern würklichen Veldtmarschalchen von Jedermeniglich gehalten, erkhent, respec-tirt und derselben gehorsambt werden solle." 40. Tie Zerstörung Heidelbergs durch die Franzosen 1689. (Salzer: Zur Geschichte der Stadt Heidelberg in den Jahren 1688 und 1689. Beigabe zum Jahresbericht der höheren Bürgerschule Heidelberg 1878.) a) Bericht vom 2. März 1689 an den Kurfürsten. „Heute morgen ohngefähr um 6 Uhr hat man zuvörderst einige Minen an dem Schloß gesprengt, darauf ist das Schloß selbsten, anfänglich der Bau, wo die Corps de Garde gewesen, folgends alle übrige Bäu in Brand gesteckt worden und gar bald in voller Flamm gestanden. Inzwischen hat man auch die übrigen Minen gesprenget, wovon sowohl der dicke Thurn, als die andern Thürn bis auf den Krautthurn, so nur unten durch die Minen beschädigt wie auch die Gebäue selbst in ein paar stunden in Stein- und Aschenhaufen verwandelt worden; also daß außer dem Bau, worin die Bibliothek und das Archiv gewesen, welcher bis jetzo noch aufrecht stehet, nichts mehr als das Gemäuer und rudera davon zu sehen. Die Kanzley ist durch Herabfallung des dicken Thurns sehr beschädigt worden, sonderlich an dem Theil gegen der obern Vorstadt zu. Die ganze Neckarbrück mit dem jenseits gestandenen Thurn ist von den Minen in Stücke geschlagen und das Wasser hinabgeflossen. Der Stadt Mauern und Pfordten feindt theils auch ruinirt. In der Stadt ist zuvorderst der churfürstliche Marstall, sodann die 4 Mühlen, sowie auch die neue Baraque absonderlich angezündet worden und liegen der Marstall und Mühlen ganz in der Aschen.

9. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 44

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 44 — 41. Die Franzosen in Pforzheim im Jahre 1689. (Sachs: Bad. Geschichtskalender. S. 271.) „Die Franzosen haben bei ihrem Abzug ungewarnt männig-liches, die Stadt an gar vielen Orten angesteckt. Es ist aber der mehrer Theil des eingelegten Feuers und Pulvers, ehe es angangen, noch hinweg gebracht worden, sonsten wäre gewiß die ganze Stadt mit den meisten Einwohnern, weil keiner zu keinem Thor hatte hinaus kommen können, darauf gegangen. Das Schloß und Rathauß haben sie zuerst angezündet und bis sie in völlige unlöschliche Flammen gerathen, niemand zugelassen. Darauf das Feuer etliche Gassen hinweggenommen und bei 82 Häuser, darunter die drei Pfarrherrenwohnungen mit allen Mobilien, Büchern, Kirchenröcken, Mänteln; vasis sacris, verbrennen, verzehret. Mein Haus war das nächste am Rathaus; weil bald kund worden, daß an allen Enden und Orten, sonderlich unter allen Brücken und Thoren Feuer eingelegt gewesen, hab ich es gleich abandoniret und mich mit Weib und Kind zum Thor hinaus retiriret. Es hat's aber Gott noch erhalten, ob es wohl ziemlich ruiniret und von allen Seiten angebrennet worden. Nun sind wir mit schwäbischen Hülfsvolkern besetzet und werden, ob Gott will, der Franzosen wegen keine Gefahr mehr haben. Sie haben sich als rechte Belials-Kinder bezeuget, immer gute Worte gegeben, uns ihre Freunde geheisen und nachdem sie alles Geld durch ihre erste Brandschatzung (1688) und die große Winterquartiergelder erpresset, aller Vorrath durch viele Einquartierungen und Durchzüge verzehret und sonsten die armen Leute mit Schanzen und allerlei Plagen gequälet, endlich diesen Gestank hinterlassen, da sie noch den letzten Abend gegen mannigfich vor Brand und Plünderung haben versichern wollen." (Brief eines Pforzheinier Bürgers vom 20. August 1689.) 42. Bericht des Markgrafen Ludwig Wilhelm über seinen Sieg über die Türken bei Salankamen am 19. August 1691. (Brunner: Zähringer im Dienst für Kaiser und Reich. Karlsruhe, 1906. S. 25.) „Euer Kays. Majestät wünsche allergehorsamst glück zu der herrlichen victori, mit welcher gott der allmechtige Dero-

10. Quellenbuch zur badischen Geschichte seit dem Ausgang des Mittelalters - S. 21

1913 - Karlsruhe [u.a.] : Gutsch
— 21 — Land und Leuth zu defendiren, einzulassen, und selbige zu vermehren hochtringende Bewegnussen, sonderlichen aber auch unser Gewissen und Staadt, und noch ferner dieses verursachet, das erwehnter Armeen theyls sich unsern Gräntzen also genähert, das uns aus unserm Residentzschloß, in deren Quatier zu sehen unschwehr gewesen, zu deme von dannen uns allerhand nachdenkliche Bedrohungen einkhommen. Wen wir dan solchem innerhalb unserer Landen zu steüwern und zu wehren nach aller verständiger Kriegserfahrener Wissen, nicht rathsam finden können und uns also in einen öffentlichen Veldtzug zu begeben resolvirt, als haben wir für ein Nothdurfft ermessen, vorderst berührte unsere Fürstenthumb, Graff-Herrsch afften, Land und Leuth in getreüwe vätterliche Obacht zu nemmen, und nunmehro dasjenige, so bey uns lengst beschlossen gewesen, ins Werck zu richten, nemblich uns erstgedachter unser Fürstenthumb sambt deren bis dato, durch Gottes Segen geführten Regierung allerdings umb so viel besser dem Kriegswesen abzuwarten, zu begebeu, cediren und übergeben solchemnach dieselbe dem Hoch-gebornen Fürsten unfern freündtlichen lieben eltsten Sohn Friederichen, Marggrafen zu Baden und Hochberg . . . und seinen männlichen ehelichen Leibs-Erben, mit wohlbedachtem Mueth, freyes und eignen Willens, in bester Form und Maß solches immer von Rechts und Gewohnheits wegen geschehen kan oder mag............ Geben zu Carlspurg den zwölssten Tag Monats Aprilis im Jahr Christi Tausent Sechshundert, zwey und zwantzig. Georg Frid. M. z. Baden. 22. Die Schlacht bei Wimpfen. 1622 (26. April/6. Mai). (Theatrum Europeum, I, 626 ff.) Als er (der Markgraf Georg Friedrich von Baden) den von Manßfeld im Mingelsheimer Treffen secundirt gehabt, nachmals von ihm geschieden mit feiner Armee, (die er dem Pfaltzgrafen zu gut verfamlet, in der Meynung, den Kayferifchen und Bayerischen weitern Abbruch zu thun, solche aus dem Land helffen zu treiben, und Pfaltzgraf Friedrichen zu seinem vorigen Dignitäten, Land und Leuten wieder zu bringen) absonderlich
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