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Kulturlebens der Gegenwart ist in der Darstellung ein zieinlich breiter
Raum gewährt. Weitergehende Ausführungen in dieser Hinsicht
enthält meine in gleichem Verlage erschienene Schrift: „Das
deutsche Reich in seinen Kulturbeziehungen zur Fremde."
Möge es der „Länderkunde" beschieden fein, dem geist- und
gemütbildenden Wert und der kulturellen Bedeutung des Unterrichts
in der Erdkunde immer mehr zu ihrem Recht zu verhelfen!
Bromberg, im März 1898.
Adolf Tromna«.
Oorwort zur zweiten Auflage.
Leider ist es Adolf Tromnau, dem verdienstvollen Heraus-
geber des vorliegenden Lehrbuchs der Schulgeographie uicht vergönnt
gewesen, die zweite Auslage seines letzten und reifsten Buches selbst
zu besorgen; ein früher Tod hat ihn im März 1900 von seiner
reich gesegneten Thätigkeit abgerufen. Er ruhe in Frieden!
Die allseitig anerkennende Aufnahme, die das Werk bei seinem
ersten Erscheinen erfahren hat, ist für den Neubearbeiter bestimmend
gewesen, aufs pietätvollste die alten erprobten Grundsätze zu wahren.
Trotzdem hat sich mehrfach eine größere Umarbeitung nicht
vermeiden lassen, da das Buch vorzugsweise in preußischen Präpa-
randen- und Seminaranstalten benutzt wird, deren geographischer
Unterricht durch die neuen ministeriellen Julibestimmungen von 1901
aus eine neue breitere Basis gestellt worden ist. Die Grundsätze
für die neue Bearbeitung, die besonders eine subtile Stoffverteilung
zwischen Präparande und Seminar im Auge behalten mußte, sind
nebst einem beigefügten Lehrplan (cf. Pädagog. Blätter Xxx
S. 575 ff.) in besonderen Prospekten der Verlagsbuchhandlung, sowie
in der Zeitschrift für Schulgeographie (Xxiii. 3hg., 3. Heft) nieder-
gelegt worden. Auf sie fei hiermit verwiesen! Einige subjektive
Wünsche des Bearbeiters (Gesonderte Behandlung der Kolonien im
vorliegenden Bande, die deutsche Kulturlandschaft) ließen sich leider
in Rücksicht auf Preis und Umfang des Werkes nicht verwirklichen.
Äußerlich find die Stoffpensen für Präparande und Seminar durch
verschiedenen Druck gekennzeichnet. Klein gedruckt ist außerdem eine
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Adolf_Tromnau Adolf
Vi I
Reihe von Schilderungen k., die nur der Veranschaulichung,
nicht der Einprägung dienen sollen. Das statistische Material
beruht auf der Volkszählung von 1990; für die Dichteangaben
kleinerer geographischer Objekte indes mußte auf die Zählung von
1895 zurückgegriffen werden, da die eingehendere Bearbeitung des
amtlichen Zahlenmaterials von 1900 erst in der Folgezeit zu er-
warten ist. Als Orthographie ist bereits die in der Weidmannfchem
Buchhandlung als Manuskript gedruckte neu einzuführende benutzt,
die gemäß einer Anfrage beim Unterrichtsministerium „für Preußen
in Aussicht genommen ist."
An Quellen sind den bisherigen u. a. besonders Ratzels „Deutsch-
land," das in keiner Lehrerbibliothek fehlen sollte, und das Teubner-
sche „Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands" hinzugefügt
worden.
Wir hoffen, daß Band I und Ii in kürzester Zeit nachfolgen
können.
Schließlich sei an die Herrn Fachkollegen noch die
herzliche wie dringende Bitte ausgesprochen, zu
Gunsten einer fortgehenden Berbefferung des Buches
ihre Erfahrungen, Berichtigungen, Aussetzungen :c..
rückhaltslos dem llnterzeichneten zukommen zu lassen;
sie werden stets eine eingehende und gewissenhafte
Prüfung erfahren.
Dresden-N., im Februar 1902.
Dr. Gmil Schöne, Seminar Oberlehrer.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke]]
Von demselben Verfasser
sind in gleichem Verlage bereits erschienen:
Lehrbuch der Schnlgeographie. Teil I. Der Unterricht in der
Erdkunde. In seiner geschichtlichen Entwickelung und methodischen
Gestaltung unter Berücksichtigung der neuesten Reformbestrebungen.
Preis 2,80 Mk.
Tchnlgeographie für höhere Mädchenschulen und Mittelschulen.
I. Teil, Grundstufe, 3. und 4. Aufl., mit 35 Typenbildern.
65 Psg.
Il. Teil, Ober st use, (>. und 7. Aufl., mit 40 Holzschnitten.
1,40 Mk.
Bearbeitet .im Anschluß an die Ministerialbestimmungen vom
31. Mai 1894. In allen Provinzen Preußens und andern
deutschen Ländern eingeführt. Bereits inehrere Neuauflagen.
Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen. 2. Aufl. von Schlott-
mann. 50 Pfg.
Kulturgeographie des Deutschen Reiches. Ein Handbuch für deu
abschließenden erdkundlichen Unterricht. 2 Mk.
Ter Unterricht in der Heimatskunde. 2. Aufl. von Wulle.
In seiner geschichtlichen Entwickelung und methodischen Ge-
staltung dargelegt. 1,50 Mk.
Grnndzüge der allgemeinen Himmels- und Erdkunde. 80 Pfg.
Palästina und die andern biblischen Länder. 50 Pfg.
Kritiken über diese aufs wärmste empfohlenen Bücher in
Ochroedel's Pädagogischen Blättern, die kostensrei erscheinen.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 8 —
3. Die deutsche Zollgrenze. Die politischen Grenzen stimmen
nicht ganz mit denjenigen des deutschen Zollvereins übereiu. Deutsch-
land besitzt Zollanschlüsse und Zollausschlüsse.
Zolleiuschlüsse. qkm Zollausschliiffe. qkm
Luxemburg .... Tiroler Gemeinde | Jungholz .... 1 Vorarlberger Gemeinde ( Mittelberg. . . . j 2 587,5 5,7 Stadt Hamburg . . . Insel Neuwerk . . . Kuxhafen..... Insel Helgoland . . . Geestemünde .... Stadt Bremen . . 1 Bremerhafen . . . 1 Brake...... Badische Ausschlüsse . . 10.0 0,2 0,3 0,6 0,7 1,2 0,1 51.1
2 593,2 64,2
Iv. Vodengestaltuug, geologische Verhältnisse und die nutzbaren
Mineralien und Gesteine Deutschlands.
1. Die Bodengestaltuug des deutscheu Reichs erscheiut bei der
süduördlichen Abstufung des Landes von den Alven bis zum Meer auf
deu ersten Blick sehr einfach zu sein. Bei genauerer Betrachtung indes
ergiebt sich, daß die Oberflächeuform uusers Vaterlandes eine so außer-
ordentliche Mannigfaltigkeit zeigt, wie sie in den übrigen Ländern
Europas nicht zu finden ist. Die meisten derselben zeigen vorwaltend
nur eiue Bodenform, so Rußland die Tiefebene, Spanien die Hochebene,
Skandinavien und die Balkanhalbinsel Gebirgsland, während in Italien
den abgeschlossenen Gebirgsländern ebenso abgeschlossene Tieflandsbecken
gegenüberstehen. Am meisten kommen noch Frankreich und Österreich-
Ungarn dem deutschen Reiche an Mannigfaltigkeit der Bodenformen
nahe, ohne es jedoch darin zu erreichen. In den zahlreichen natürlichen
Einzellandschaften sind alle Bodenformen vertreten, vom schneebedeckten
Hochgebirge bis zum Tieflande, das sich in einzelnen fetten Marsch-
bezirken au der Nordseeküste sogar bis unter den Meeresspiegel senkt.
So vereinigt Deutschland hinsichtlich der Bodengestaltung die Vorzüge,
welche iu großem Maßstabe uusern Erdteil vor allen übrigen Kontinenten
auszeichnen.
Im N. des Reichsgebiets waltet das Tiefland vor, während der
S. vorherrschend Gebirgs- und Hvchland aufweist. Der Sprachgebrauch
unterscheidet Süddeutschland und Norddeutschland. Die
Grenze zwischen beiden ist etwa die Mainlinie. Den So. von Süd-
deutschlaud nimmt das deutsche Alpenland mit dem vorgelagerten
Hochlandsgebiet ein. Den Sw, Deutschlands erfüllt das Becken
der oberrheinischen Tiefebene mit seinen Gebirgswällen und
den daran angelehnten Stufenländern. Durch die Mitte Deutschlands
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Jungholz Hamburg Helgoland Bremen Deutschlands Europas Spanien Skandinavien Italien Frankreich Ungarn Deutschland Norddeutschland Deutschlands
— 10 —
Walde, sowie in geringerer Ausdehnung im Thüringerwald, im Spessart
und im Oberharz vorkommen.
Die Primärzeit (Paläozoische Periode) umfaßt das große
Silurgebiet im rheinischen Schiefergebirge und Sauerland, ferner
die kleinereu Silurlager in Thüringen und im Unterharz. — Zur
Carbon formation gehören die Kvhlenkalklager im mittleren und
so. Westfalen und in Oberhessen, in Thüringen, im Harz und in den
mittelschlesischen Gebirgen, außerdem die produktive Steinkohle. — Rot-
liegendes und Zechstein (Permformation) findet sich im Pfälzer
Berglaude, am Südfuße des Harzes, am Nordfuße des Spessart, in
Thüringen n. a. a. O.
Die Sekundärzeit (Mesozoische Periode) ist in ganz besonderer
Vollständigkeit vertreten. Das ungeheure deutsche Triasgebiet be-
deckt weite Strecken im Sw. und in der Mitte Deutschlands. Es er-
streckt sich rechtsrheinisch von Basel bis Hannover und Halle und um-
faßt die Stufenländer des Neckar und Main, die westlichen Teile des
Odenwaldes und Spessart, die Hauptgebiete des hessischen und Weser-
berglaudes und das Thüringer Becken. Linksrheinisch reicht das
Triasgebiet vom Westsnße der Vogesen bis über Trier hinaus. Außer-
dem ist diese Formation in Oberschlesien lind in den Alpen vertreten.
Der mesozoischen Periode gehört auch die Juraformation in der rauhen
Alp und dem fränkischen Jura, die Kreideformation im Elbsandsteiu
gebirge, in den deutschen Alpen, in der Kreidebucht von Münster, im
Hannöverschen und hier und da zerstreut im übrigeu Norddeutschlaud.
Die tertiären Bildungen der neozoischen Zeit finden sich
sporadisch über ganz Norddeutschland verbreitet, ferner in Nassau und
Hessen, im Mainzer Becken, in Baden und auf der bayrischen Hochebene.
Zur Tertiärzeit gehören anch die Braunkohlenlager, sowie die jüngern
Eruptivgesteine (Basalt, Trachyt u. a.), die besouders im Siebengebirge
und der Eifel, im Westerwald, im Vogelsberg und der Rhön, sowie
sporadisch in ganz Mitteldeutschland verbreitet sind. (Zu den ältern
Eruptivgesteinen gehören die Porphyre in Schlesien und Thüringen).
Der Quartärzeit gehören die dilnvialen und alluviale n
Gebilde an, die sich fast überall vorfinden, am ausgedehntesten jedoch
im deutscheu Tieflande, in der oberrheinischen Tiefebene und anf der
schwäbisch-bayrischen Hochebene.
3. Die nutzbaren Mineralien und Gesteine. Die Art der geologischen
Verhältnisse bestimmt eine ganze Reihe von Beschäftigungszweigen in Deutsch-
land, ganz besonders die heimische Industrie. Aus ihnen beruhen daher zum
größten Teile die Wohlstandsverhältnisse in unserm Lande: Die wichtigsten
nutzbaren geologischen Substanzen sind folgende (Nach Holzapfel):
Die Kohlen. Kohlen treten in Form von Stein- und Braunkohlen
auf. Die Steinkohlen Deutschlands gehören mit einer einzigen Ausnahme der
oberen Abteilung der Carbonformation an. Deutschland ist eines der kohlen-
reichsten Länder von Europa. Genau läßt sich freilich die Ausdehnung und
Mächtigkeit der einzelnen Flötze nicht bestimmen. Die wichtigsten Steinkohlen-
mulden sind folgende:
1. Die o Kersch lesische Mulde. Sie ist ausgezeichnet durch das Auf-
treten einer kleinen Zahl dicht beieinander liegender Flötze von einer Mächtigkeit,
die bis über 15 m hinausgeht. Man zählt 100 Flötze mit über 150 m Kohle. —
Die Förderung betrug 1898 22^ Millionen Tonnen Steinkohlen. — 2. Die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Holzapfel
Extrahierte Ortsnamen: Thüringerwald Thüringen Unterharz Westfalen Oberhessen Thüringen Thüringen Deutschlands Basel Hannover Main Oberschlesien Norddeutschland Nassau Hessen Baden Westerwald Vogelsberg Schlesien Deutsch- Deutschlands Deutschland Europa
— 12 —
Teutoburger Wald, Oberschlesien ?c.) beschränkt. — Die 16 Millionen Tonnen
Eisenerz, die Deutschland mit Luxemburg 1898 produzierte, waren zu 2/s Braun-
eisenstein, wovon die Hälfte aus die Produktion in Lothringen kam. — D i e
Manganerze findet man teils in Verbindung mit Brauneisenstein, teils
selbständig (Ilmenau in Thüringen, Ilfeld am Harz). Die Förderung beträgt
jährlich in Deutschland 40 —60090 Tonnen. — Die Zinkerze besitzen wegen
ihrer weiten Verbreitung in Deutschland eine besondere Wichtigkeit. Die
wichtigsten Fundstätten sind der Bensberger Bezirk am Unterrhein, der Ober-
harz (Clausthal, Zellerfeld, Lautenthal,) das Erzgebirge, Oberschlesien. — 1898
wurden in Deutschland ca. 140000 Tonnen metallisches Zink produziert. —
Die 58 fei er je: Unter den Bleierzen Deutschlands ist von wirtschasts-
geographisch. ,' Bedeutung nur der Bleiglanz, der sich in Lagern und Gängen
in Granit, Gneis, Svenit ?c. findet und häufig mit anderen Metallerzen ver-
bunden vorkommt. Er wird besonders im Harz, im Erzgebirge, Oberschlesien,
(Beuthen und Tarnowitz), in der nördlichen Eisel und bei Aachen gefunden. —•
Die Kupfererze: Die Kupfererze: Kupferkies. Buntkupfererz und Kupfer-
glänz, treten meistens in Gesellschaft mit den Blei- und Zinkerzgängen auf.
Die bedeutendsten Kupfererzvorkommnisse in Deutschland sind das Erzlager des
Rammelsberges bei Goslar, wo Kupfer feit uralten Zeiten gewonnen wird, und
der Kupferschiefer im Mansfeldischen, der zwar nur eine 20—30 cm mächtige,
dafür aber eine sehr weite Flächen einnehmende Schiefergesteinsschicht bildet,
aus der das meiste Kupfer in Deutschland gewonnen wird. (Von 30 703 Tonnen
Kupfer 1898 in Deutschland fielen auf die Mansfeldifche Produktion allein
18335 Tonnen.) — Die Silbererze: Die größte Menge des deutschen
Silbers ivird aus dem genannten Bleiglanz (O,2°/o) und aus den Kupfererzen des
Mansfeldischen und des Rammelsberges gewonnen. Die sogenannten reicheren
Silbererze wie Fahlerz, Silberglanz, Rotgültigerz, Melanglanz ?c. kommen nur
in Gängen vor und sind heute ziemlich erschöpft. Sie wurden früher be-
sonders im Erzgebirge (Freiberg, Schneeberg, Annaberg, Marienberg) und in
den Erzgängen von Andreasberg im Harz gesunden. 1898 betrug die Silber-
Produktion in Deutschland 173329 kg, 1899 aber 194190 kg. — Diegold-
erze: Geringe Mengen von Gold finden sich in den Silber- und Kupfererzen.
Gediegenes Gold findet sich überall in Deutschland im Kies und Sand mancher
Flüsse (Rhein, Oder, Schwarza jc.), weiter in den lehmig-sandigen Ablagerungen
der westlichen Eisel. Bergbau auf Gold ist früher verschiedenfach getrieben
worden. Die Goldproduktion Deutschlands betrug 1898 Iii kg, 1899 112 kg. —
Die Zinnerze: Das wichtigste Zinnerz, der Zinnstein kommt im Erzgebirge
vor (Altenberg und Zinnwald). — Die Ouecksilbererze, von denen der
Zinnober in den permischen Schichten der Pfalz das bedeutungsvollste war, sind
heute in Deutschland erschöpft. — In Deutschland findet noch auf eine
ganze Reihe von Erzen Bergbau statt, ohne daß derselbe eine umfangreichere
wirtschaftliche Bedeutung hat
Das Kochsalz, eines der wichtigsten wirtschaftlichen Mineralien, findet
sich in Deutschland weit verbreitet und zwar in doppelter Form: als Steinsalz
besonders in der Triassormation Norddeutschlands, wo es eine bedeutende
Mächtigkeit erreicht (das Steinsalzlager bei Speremberg wurde bei 1182 m noch
nicht durchsunken) und als Solquelle da, wo das Wasser aus seinem unter-
irdischen Kreislause mit Steinsalzlagern in Berührung tritt. Die vielen Orts-
namen in Deutschland, die mit „Hall" und „Salz" zusammengesetzt sind, deuten
die weite Verbreitung des Kochsalzes an. Die Gewinnung ist^zum Teil
bergmännisch (Jnowrazlaw in Posen), erfolgt aber zum größten Teile durch
Verdunstung der Solquellen. Manche Salinen haben dadurch einen besonderen
Ruf erhalten, daß sie zu Heilzwecken dienen (Nauheim, Kreuznach, Salzungen,
Kissingen). — Die Kalisalze haben für Deutschland eine ganz besonders
hervorragende Bedeutung, da sie außerhalb unsers Landes nur in beschränkten
Mengen vorkommen. Die Umgebung des Harzes bis herein nach der Provinz
Sachsen und Hannover und nach Thüringen deckt fast den Bedarf der ganzen
Welt und gewährt einer großartigen chemischen Industrie die Vorausseßungen.
Staßsurt, Leopoldshall, Aschersleben, Vienenburg, Sondershausen sind die
Hauptgewinnungspunkte einer Produktion, die 1898 2,2 Millionen Tonnen betrug.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Schwarza
Extrahierte Ortsnamen: Oberschlesien Deutschland Luxemburg Lothringen Ilmenau Thüringen Deutschland Deutschland Clausthal Oberschlesien Deutschland Deutschlands Oberschlesien Beuthen Aachen Deutschland Goslar Deutschland Deutschland Rotgültigerz Freiberg Schneeberg Annaberg Marienberg Andreasberg Deutschland Deutschland Rhein Deutschlands Altenberg Deutschland Deutschland Deutschland Norddeutschlands Speremberg Deutschland Posen Nauheim Kreuznach Kissingen Deutschland Sachsen Hannover Aschersleben Vienenburg Sondershausen
— 13 —
Baumaterialien: Für Bauzwecke eignet sich jedes Gestein, das eine
genügende Widerstandsfähigkeit gegen die mechanische Gewalt und gegen die
Witterung besitzt. Es werden daher in den verschiedenen Gegenden Deutschlands
je nach der lokalen Beschaffenheit die verschiedenartigsten Gesteine zu Bauzwecken
verwendet, mögen diese nun vulkanischen oder sedimentären Ursprungs sein.
Wenn aber das benutzte Rohmaterial regelmäßig bearbeitet und in bestimmte
Formen gebracht werden soll, so muß eine Reihe von diesen Gesteinen wegen
ihrer Härte, Sprödigkeit und Strukturverhältnisse ausscheiden. Als sogenannte
„Werksteine" kommen daher nur wenige der deutschen Gesteinsvertreter in Be-
tracht. Diese sind folgende: 1. Di e San dste in e, die neben ihrer Verwendung
zu Bauzwecken besonders auch als Schleif- und Mühlsteine verwandt werden,
gehören der'trias- und der Kreideformation an. Die verschiedenartig gefärbten
Buntsandsteine der unteren Trias haben die Steinbruchsindustrien der südlichen
Eisel (die Gegend von Trier), der Pfalz, des Odenwalds, Spessarts,
Schwarzwaldes, der Vogesen, des schwäbischen und fränkischen Stufenlandes,
des hessischen Berglandes und des Thüringer Beckens hervorgerufen. Der beste
und dauerhafteste Sandstein ist der der unteren Kreide angehörige Deistersand-
stein. Der oberen Kreide gehört der weltberühmte Elbsandstein an. — 2. Der
Ziegelstein ist das wichtigste künstliche Baugestein, das aus einem stark ver-
unreinigten, sandigen, gelbbraun gefärbten Ton tlehm) geformt und dann ge-
brannt wird. Der Kreideformation gehören die Ziegeltone der Braunschweiger
Gegend an, dem Tertiär die von Joachimsthal. — 3. Der Dach-oder Tafel-
schiefer, eine der reinsten Varietäten des Tonschiefers von grauer bis schwarzer
Farbe, die sich aber leicht in dünne Tafeln spalten läßt, findet sich verschieden-
fach in Deutschland: Das rheinische Schiefergebirge (Gegend von Caub, südlicher
Hunsrück und südliche Eisel), der Harz bei Goslar, das östliche Thüringen, wo
in der Gegend von Lehesten der Dachschieferabbau in das 13. Jahrhundert
zurückgeht, Lößnitz in Sachsen, der Kreis Lauban in Schlesien sind die Haupt-
sundstätten. — 4. Der Kalkstein, der in Deutschland in den verschieden-
artigsten Varietäten und Vermengungen vorkommt, findet eine vielseitige Ver-
Wendung (als Mörtel, als Werkstein, als Zuschlag beim Hochofenprozeß, als
Düngemittel, bei verschiedenen chemischen Industrien) und hat daher eine be-
deutungsvolle Steinbruchsindustrie veranlaßt. Er tritt fast in allen geologischen
Formationen auf: Devonischer Kalkstein im rheinischen Schiefergebirge, im Harz
und im Frankenwald, Kohlenkalk (= carbonischer Kalkstein) in der Aachener
Gegend, im Fichtelgebirge, in Schlesien, Permischer Kalk im östlichen Westfalen,
in Hessen, Thüringen und am Harzrande. Er findet sich im Muschelkalk, in
der Juraformation, wo besonders die obere Abteilung sehr gute, reine Kalke
«Hannover, schwäbisches und fränkisches Stufenland) enthält. Die Kreide-
formation enthält Kalk besonders im sogenannten Pläner (nördl. Harzvorland,
Sachsen, Schlesien). Tertiäre Kalke werden besonders im Mainzer Becken ge-
brochen. Manche Kalke, die einen Gehalt an Kieselsäure, Ton und Eisen aus-
weisen, werden als sogenannte Zementkalke zur Fabrikation von Zement ver-
wendet (Gegend von Herborn, Pfalz, Trier, besonders die Muschelkalke von
Württemberg, Hessen, Hannover, Thüringen und Schlesien). — Ganz reinen,
körnigen Kalkstein bezeichnet man als Marmor, der zu Monumentalbauten
Verwendung findet. Marmor nach Art des carrarischen in Oberitalien findet
man freilich in Deutschland nicht; lokal beschränkt und fast erschöpft ist das
Vorkommen sächsischen Marmors bei Crottendorf im oberen Zschopautal. Die
meisten deutschen Marmorvarietäten sind bunt gefärbt. Die wichtigsten Fund-
stellen sind Oberbayern (Untersberger und Tegernseer Marmor, Granit-
marmor von Reichenhall und Traunstein), das rheinische Gebirge, wo die
Marmorindustrie allerdings wesentlich zurückgegangen ist und nur noch im
Lahngebiet bedeutungsvoll ist (Villmarer Marmor), der Harz bei Elbingerode
und Rübeland und gewisse Stellen im Frankenwalde und Fichtelgebirge. —
Kalksteine mit plattiger Absonderung und überaus feinem und gleichmäßigem
Korn finden ausgesuchte Verwendung als lithographische Steine. Man
findet sie nur im oberen Jura der fränkischen Alb (Solnhosen, Pappenheim,
Eichstätt),^ von wo aus fast die ganze Welt damit versorgt wird. — 5. Der
Gips wird in reinem Zustande (.Alabaster) zu allerlei Skulpturen verwendet;
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Eisel
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Joachimsthal Deutschland Goslar Sachsen Lauban Schlesien Deutschland Frankenwald Kohlenkalk Schlesien Westfalen Hessen Harzrande Sachsen Schlesien Herborn Trier Württemberg Hessen Hannover Schlesien Oberitalien Deutschland Oberbayern Traunstein Frankenwalde Pappenheim
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Pflanzen verschieden, verschieden ganz besonders in einzelnen Enkwicklungsstadien.
Die deutschen Kulturgewächse brauchen im allgemeinen eine hohe Sommerwärme
zur Reifung ihrer Früchte lwein 18,7; Mais 17,7; Obstbäume und Weizen 14,0;
Gerste 12,5" C. mittlere Sommerwärme), vertragen dagegen mehr Kälte als
oceanische Pflanzen. Für unsere Landwirtschaft ist daher die Temperaturver
teilung im Sommer wichtiger als diejenige im Winter. Man bezeichnet die
Zeit von den ersten landwirtschaftlichen Arbeiten im Frühjahre bis zur Ernte
als Vegetationszeit. Sie richtet sich mit nach den ersten und letzten
Frösten einer Gegend. Die Länge dieser Vegetationszeit, die in den einzelnen
Gegenden von Deutschland sehr verschieden ist und deshalb die größten Gegen-
sätze in der Art des landwirtschaftlichen Betriebes erzeugen muß, bestimmt an
erster Stelle die Wohlstandsverhältnisse und die Konkurrenzfähigkeit der deutschen
Landivirtschaft. Die Kürze der Vegetationszeit und die damit verbundene
Konzentration landwirtschaftlicher Arbeiten auf wenige Monate und alle die
damit verbundenen Übelstände erklären es mit, warum in verschiedenen Gegenden
Deutschlands trotz günstiger Bodenverhältnisse die Landwirtschaft zurückgeht.
b. Die Luftdruck- und Windverhältnisse. Deutschland steht zum
größten Teile unter der Herrschaft der Luftdruckverhältnisse des atlantischen
Oceans und der barometrischen Depressionen, deren Zugstraßen durch den Golf-
ström vorgeschrieben sind. Besonders im Winter ziehen diese Lustdruckminima
nördlich an Deutschland vorbei, sodaß bei uns (dem Buys-Ballotschen Gesetz
entsprechend) dann westliche und südwestliche Winde vorherrschen. Im Sommer
liegt meist ein barometrisches Maximum über dem nördlichen atlantischen Ocean;
bei uns treten dann wasserdampfreiche, kühlere West- und Nordwestwinde auf.
Im September erfolgt gewöhnlich ein Ausgleich in den Luftdruckunterschieden,
sodaß in Central- und Osteuropa ein Hochdruckgebiet entsteht, das östliche Winde
oder auch Windstillen zur Folge hat. Deshalb ist in Deutschland der September
gewöhnlich der heiterste Monat im Jahre. — Einen eigenen Einfluß auf die
Art der Winde üben die Gebirge aus. Befinden sich barometrisches Minimum
und Maximum auf entgegengesetzten Gebirgsseiten, so stellt sich einem Ausgleich
der Luftschichten das Gebirge um so mehr hindernd in den Weg. je höher das-
selbe ist. Tie Folge ist eine Steigerung der Lustdruckdisserenz aus beiden Seiten.
Vom Hochdruckgebiet muß dann die Luft zunächst am Gebirge emporsteigen,
stürzt sich dann aber mit vermehrter Gewalt auf der Seite der Depression in
die Gebirgstäler herab. Herabstürzende Lust verdichtet und erwärmt sich aber
ebenso wie sich aufsteigende abkllhlt. Erwärmung bedingt aber einen größeren
Grad von Aufnahmefähigkeit für Wasser. So treffen wir in den verschiedensten
deutschen Gebirgen warme, trockne Winde an, die man in Hochgebirgen wie im
Himalaja, in den Alpen 2c. schon lange kennt und fürchtet und als Föhn-
winde bezeichnet.
c. Die Niederfchlagsverhältnisse: Sie sind abhängig sowohl von
der Lustdruckverteilung wie auch von der vertikalen Erhebung des Bodens.
Die deutschen Regenwinde kommen aus den westlichen Himmelsgegenden. Im
einzelnen spielen weniger die horizontalen, als vielmehr die vertikalen Luft-
strömungen für die Niederschlagsverhältnisse eine wichtige Rolle: In Hochdruck-
gebieten findet eine Abwärtsbewegung, in Depressionen eine aufsteigende Be-
wegung der Luft statt. Aufsteigende Luft kühlt sich aber ab und vermindert
ihre Aufnahmefähigkeit für Wasser, sodaß sich Wolken und Niederschläge bilden
müssen, absteigende Luft erwärmt sich und löst die Wolken auf. Deshalb be-
obachten wir bei fallendem Barometer eine Verschlechterung des Wetters, während
bei steigendem Luftdruck eine Aufhellung der Witterungslage stattfindet. Zu
auf- und absteigenden Bewegungen werden Lustströmungen auch in Gebirgen
veranlaßt. Liegen mehrere Gebirge hintereinander, so werden natürlich die von
den Luftströmungen zuerst getroffenen den meisten Wasserdamps in Form von
Niederschlägen ausscheiden; immer werden aber die den feuchten Winden zu
gekehrten Gebirgseiten mehr Niederschläge aufweisen als die entgegengesetzten;
man kann geradezu Luv- und Leeseiten bei Gebirgen unterscheiden. In Deutsch-
land herrschen feuchte, westliche Winde vor; darum ist die Westseite der Gebirge
die Luvseite. Das tritt besonders deutlich da hervor, wo Gebirge einen an-
nähernd meridionalen Verlauf besitzen (S.—N.; So.—Nw.). —
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Deutschland Deutschland Nordwestwinde Central- Osteuropa Deutschland Himalaja Niederschlagsverhältnisse Hochdruck- Deutsch-
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Typus Hochdruck- gebiet De- pressions- gebiet Herrschende Wind- richtung Hauptsäch- liches Auftreten Charakteristik
Iii Nord- und Nordost- europa. Mittel- meer und Biscaya- see. O. und No. Winter. Wasserdampfarme Land- winde; im Winter kalt und trübe, im Sommer warm und heiter. Mit Typus Ii Hauptursache für strenge Winter.
Iv Ost- europa. West- europa. So. und O. Spätherbst und Winter. Warme und trockne Land- winde, die nur im Winter bei entsprechenden Tempera- turen in Südofteuropa kalt sind.
V Süd- europa. Nord- europa. S. bis W. Alle Jahres- zeiten, nur im Früh- jähr und Spätherbst etwas zu- rücktretend. Haupttypus für unfere Gegenden, cha- rakterifiert durch fast ununterbrochen o st - wärts fortschreitende Depressionen; daher Un- beftändigkeit und Launen- haftigkeit des Wetters, oce- anische Winde im Sommer warm, im Winter kalt. Reich- tum an Stürmen.
Zum weiteren Verständnis dieser Typen dienen folgende Gesetze:
a. Der Wind weht so, das; ein Beobachter, der mit dein Winde geht, den
hohen Lufdruck zu seiner Rechten, den niederen zu seiner Linken hat (auf der
Südheinisphäre wegen der Erdrotation umgekehrt).
b. Im Luftdruckmaximum herrscht ' meist heiteres (absteigende Lnftbe-
wegungen), im Minimum trübes, regnerisches Wetter (aussteigende Luftbewegungen).
c. Temperaturverhältnisse sind vom Ursprungsort der Winde und von
den Jahreszeiten abhängig.
ck. Maximum und Minimum sind in beständiger Bewegung begriffen und
zwar meist nach östlichen Richtungen hin (No. bis So).
e. Ein Luftdruckmaxinium wird von Winden im Sinne des Uhrzeigers,
ein Minimum im entgegengesetzten Sinne umkreist (auf der Südhemisphäre
umgekehrt).
Vi. Die Wasserstraßen Deutschlands.
Die deutschen Ströme folgen bis auf einen in ihrer Entwicklung
der südnördlichen Abdachung des Landes. Zum Gebiete der Nordsee
gehören der Rhein mit Neckar, Maiu und Mosel, die Weser mit der
Aller und die Elbe mit Saale, Mulde und Havel. Zum Ostseegebiete
gehören die Oder mit der Warthe, die Weichsel und der Memelstrom.
Ems und Pregel erinnern ihrer Natur und Stromlänge nach bereits
an Küstenflüsse. — Nur der Donaustrom durcheilt die süddeutsche Hoch-
ebeue in östlicher Richtung. Mit ihm reicht das Gebiet des schwarzen
Meeres bis tief in das deutsche Land hinein. —
Diese Gleichrichtung fast aller deutscher Ströme begründet eine
andere wesentliche Eigenschaft: Sie verknüpft den S. mit dem N.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: europa Südofteuropa europa Luftdruckmaximum Deutschlands Nordsee Rhein Donaustrom
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nimmt ziemlich 2/3 der landwirtschaftlich benutzten Fläche ein. Daneben
werden Hackfrüchte (Kartoffeln und Runkelrüben) angebaut. Vou
Handelsgewächsen gedeihen nur Flachs und Hopfen in bevorzugten
Lageu. Nirgends reicht aber die sommerliche Wärme aus, um deu
Weiustock, der w., n. und ö. von dem Hochlandsgebiet zu siudeu ist,
iu größereu Meugeu zur Kultur zu briugen. — Die Fruchtbarkeit
wird weiterhin auch dadurch beeinträchtigt, daß sich um die Flüsse, be-
sonders um die mittlere Isar und au der r. Douauseite bis gegen
Regensburg hin große Hoch moorflächen, Riede oder „Möser"
Mehrzahl von Moos) genannt, lagern. Sehr bekannt ist das torf-
und wiesenreiche „Dachauer Moos," nw. vou Müucheu, 160 qkm
groß. — Die fruchtbarsten Striche sind das Straubinger Becken
iu Niederbayeru, wo viel Getreide, Obst und Hopseu gebaut wird,
feruer das untere Jsartal, das Lechfeld zwischen Lech und Wertach
und die Gegeudeu um den Starnberger See und Chiemsee. — Die
Hochebene der Oberpfalz hat steiuichtes, wenig fruchtbares Land. Nur
der Hopfenbau ist nennenswert.
4. Tie Bewohner find w. des Lech Schwaben, ö. davon
Bayern, in der Oberpfalz etwas mit Franken gemifcht. Sie
bekennen sich fast durchweg zur katholischeu Koufessiou. Die
Bevölkeruugsdichtigkeit ist gering. Sie beträgt in den s. Bezirken etwa
40, weiter n. 60 auf 1 qkm. Nur um Regens bürg und von der
Jsarmündnng bis Passau ist sie erheblich höher, 80—90 auf 1 qkm. —
Hauptnahruugsqnelle ist die Landwirtschaft, und zwar
herrscht im S. der schwäbisch-bayrischeu Hochebene die Wiesen- und
Waldwirtschast vor, währeud im N. der Ackerbau überwiegt. Vor-
herrschend gewerbliche Bevölkerung findet sich um Müuchen und
Augsburg. In etwa gleichem Verhältnis sind beide Nahrungsquellen
vertreten um Ingolstadt, Regensburg, im Straubinger Becken, um
Passau und Landshut.
Die Bayern haben ihren Namen ibajovaren) vielleicht von ihren alten
Sitzen in Böhmen, wo sie sich aus einer Verschmelzung ostgermanischer, besonders
markomannischer Volkselemente bildeten. Sie kamen auch später in erster
Linie bei der deutschen Besiedelung der Ostmarken im Alpengebiete in Betracht,
die man den Slaven,, abgenommen hatte. So sind denn die Osttiroler, Steier-
märker und Deutsch-Österreicher ihnen mehr oder weniger stammverwandt. Die
Bayern, besonders jene „Altbayern" auf der bayrischen Hochebene, sind ein
Menschenschlag von stämmiger Figur, hochroter Gesichtsfarbe und ungemeiner
Muskelstärke. Die ganze Erscheinung des Altbayern trägt den Stempel des Derben,
Tüchtigen, Schwerfälligen an sich. Doch ist das Pslegma weniger der Grundzug
seines Wesens, als dies bei manchen niederdeutschen Volksstämmen der Fall ist.
Seine materiell-gewichtige Außenseite birgt Drolligkeit und Humor, Lust an
spiel und Tanz. Zu Zeilen, namentlich gegen das Ende lärmender Gelage,
kommt ein grimmer Zorn zum Ausbruch, der vor Blut und Gewalttaten nicht
zurückscheut. Treue gegen den von den Vätern überkommenen Glauben und
das angestammte Fürstenhaus, eine natürliche, kauni zu erschöpfende Gutmütigkeit
und Herzlichkeit sind den Bayern in hohem Maße eigen. Unter den Nahrungs-
mitteln stehen Knödel und Dampfnudeln in hohem Ansehen, und das Bier
wird in erstaunlicher Fülle genossen. Die Bayern sind die ersten Biertrinker
der Erde, und das bayrische Bier hat die Welt erobert. — Die bayrische
Mundart ist noch breiter und näselnder als die schwäbische. Die Aussprache
ist langsam und gepreßt und verschluckt viele Laute. Das „r" wird in der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]