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1. Heimatkultur in der Schule - S. 16

1914 - Langensalza : Beltz
16 Heimatkunde auf der Unterstufe da er die Bildsamkeit der Anschauung psychologisch für bewiesen erachtete. Übung im Anschauen war ihm darum das erste, womit der Unterricht auch in der unvollkommensten Landschule, beginnen sollte. Das Hbc der An- schauung stellt er prinzipiell an die Spitze aller seiner Unterrichtsideen. Die Außenwelt sucht von selbst durch die Zinne Tingang zu der Seele. Rur versperrt sie sich gar oft diesen Eingang durch ihre eigene Vielheit, Mannigfaltigkeit und Buntscheckigkeit, herbart überholte seinen Vorgänger, wie seine Grundlinien einer Theorie der Anschauung beweisen. (Obwohl in vielen Grundansichten mit dem Lehrer des Volkes übereinstimmend, ging der Philosoph der Pädagogen des vorigen Jahrhunderts in vielem über seinen Zeitgenossen hinaus und korrigierte seine Meinung auch an einigen Punkten, ^erbarts Grundlinien sind so sicher fundiert, daß sie auch heute noch gelten, von den neueren Psychologen bekennt sich Dr. (E. Meumann zu einer ganz ähnlichen Ansicht, die wir unsern vorhergehenden Ausführungen größtenteils zugrunde legten. Es ist deshalb interessant, auch herbarts Ausführungen zu kennen. Wir lassen ihn im folgenden selbst reden: „U)as das Auge sieht, das ist nie einfach. Es hat immer eine Ausdehnung nach Breite und Länge, nicht aber nach der Dicke. . . Auf der Fläche nun, welche in einer beträchtlichen Ausdehnung dem Auge gleichförmig sichtbar ist, würde das bloße körperliche Auge für sich ebenfalls gleichförmig ver- weilen, und eben darum keine Gestalten unterscheiden. Denn eine Gestalt ist begrenzt, und muß, um gesehen zu werden, durch einen eigenen Akt der Aufmerksamkeit aus jener freche herausgehoben werden. — Aber es ist auf derselben Eins vor dem Andern hervorstechend, das heißt, mit un- gleicher Stärke wird Eins vor dem Andern wahrgenommen. Diese Un- gleichheit des Aussassens kann wechseln, und wechselt wirklich. Bald ist des stärker Aufgefaßten mehr, bald weniger, zuweilen sucht sich das Auge auf einzelne Punkte zu konzentrieren. Bald wandelt es hier und dort umher, bald nimmt es des vorhin einzeln Betrachteten eine kleine, eine größere, eine noch größere Menge, endlich das Ganze zusammen. Ein solches Zusammennehmen aller Teile eines Dinges, und Weglassen alles des Übrigen, zugleich Sichtbaren: — Das ist es ohne Zweifel, wodurch die Gestalt dieses Dinges gefunden wird. Soll aber auch die Lage verschiedener Dinge gegeneinander gefunden werden, so müssen die verschiedenen schon gemachten, und nicht wieder aufzulösenden Zusammenfassungen, in eine neue Umfassung eingehen,' schon zusammengesetzte Ganze müssen ein größeres Ganzes geben. Dies kann so fort gehen. Die Pupille des Auges, die Augen- brauen, Augenlider usw. machen zusammen das Auge,' Augen, Ghren, Nase, Mund usw. zusammen das Gesicht, das Gesicht mit den übrigen Gliedern des Körpers und mehrere Personen machen zusammen eine Gruppe. Indem wir diese Gruppe mit einem gebildeten Blick anschauen, ruhen wir nicht etwa gleichförmig, ohne Unterschied und Grenze, auf dem Ganzen, das gäbe ein Thaos von Farben, aber keine Gruppe von wohlgegliederten Menschen, sondern uns liegt wirklich auf die beschriebene Weise eine Zu- sammenfassung in der andern. Indem wir Hinblicken, gestalten wir das Auge besonders, die Nase besonders, jede Person besonders, endlich gestalten wir aus dem allen zusammen die Gruppe. Man erstaunt vielleicht über eine so verwickelte Tätigkeit, deren wir uns meist so wenig bewußt sind. Aber man wird weniger erstaunen, wenn man sich erinnert, wie unvollkommen, wie fehlerhaft diese Operation auch

2. Heimatkultur in der Schule - S. 17

1914 - Langensalza : Beltz
Heimatkunde auf der Unterstufe. 17 oft verrichtet wird, freilich der Künstler kommt mit diesem Artikulieren der Gestalten gänzlich zustande, aber dem gemeinen Blick fehlt Knfang und Ende, er kommt weder bis zu dem Kleinsten, noch bis zum Größten. Irre und unbestimmt schwebt er in der Mitte umher, zweifelt, wie er sich teilen, — zweifelt, wie er das Geteilte oerbinden solle. Frappiert von den Forderungen, die der Gegenstand an ihm macht, bildet er sich vielleicht ein, genossen zu haben, aber nur der Künstler, der des Gegenstandes mächtig ist, genießt wirklich. — vielleicht auch gibt sich der Ungeübte dem Vergnügen hin, an den sanften Krümmungen auf- und abzugleiten, — spielt so durch die Gestalt hin, — und empfindet auf diese Weise wirklich den Reiz des Schönen. Die ästhetische Anschauung möchte in der Tat wohl mehr bei dem fließenden Zehen, als beim fixierenden Fassen anfangen, nur nicht sich damit begnügen. Rber der Fehler, den jener Ungeübte machte, wird sich alsobald offenbaren, wenn er sich zum Nachzeichnen setzt. Will er — und das ist natürlich — auf eben diese Weise reproduzieren, wie er auf- gefaßt hat, will er den Griffel eben so sanft und allmählich, wie vorhin das Auge, gleiten lassen, so ist es unmöglich, daß er nicht bei der ersten krummen Linie, deren Fluß er nachzubilden denkt, in einen beträchtlichen Fehler verfalle. Venn eine krumme Linie ändert ihre Richtung bei jedem einzelnen Punkte nur unendlich wenig, wer also von Punkt zu Punkt fortgeht, bei dem häufen sich der unendlich kleinen Fehler unendlich viele, und bringen, so unmerklich einschleichend, das Ganze aus seiner Lage. — In der Tat ist auch das fließende Sehen kein Auffassen der Gestalt, der letzteren gehören alle ihre Teile zugleich zu, und alle wollen gleichförmig bemerkt sein. Jenem Ungeübten sollte der Endpunkt der krummen Linie das letzte Resultat aller ihrer Krümmungen werden- aber anstatt den End- punkt mit dem Anfangspunkte nur vermittels des von einem zum andern führenden Zuges zu verbinden, hätte er die Vistanz derselben und ihre Lage gegen den Rücken der Krümmung auf einmal, unmittelbar auffassen sollen,- dann würde die krumme Linie sehr fest zwischen ihnen gelegen haben." Laut des vorigen ist das Artikulieren der Gestalten ein sehr zusammen- gesetztes und darum schwieriges Geschäft. Soll es nun leicht und für jeder- mann zugänglich werden, so muß es in seine einfachsten Bestandteile zerlegt werden, so daß man dieser sich einzeln bemächtigen könne, um sie erst nach- her wieder zu verbinden. Zusammenfassen heißt in der Kunstsprache kombinieren, und eine große Zusammenfassung in kleinere und die kleinsten zerlegen ist das umgekehrte Geschäft von dem, was die Kombinationslehre zeigt, wenn sie von gegebenen, ganz einfachen Elementen, nach und nach zu allen daraus zu machenden mehr und mehr zusammengesetzten Verbindungen fortgeht. Herbart empfiehlt nun zur Erziehung der Beobachtung einen möglichst frühzeitigen Beginn, ja er verlegt den Anfang in die Wiege. „Sobald das Kind in der Wiege Aufmerksamkeit auf äußere Gegenstände zeigt, hängt man an einem bequemen Platze der Wiege gegenüber eine dunkele Tafel auf (nur nicht eine völlig schwarze, denn diese Farbe meidet das Auge des Kindes, — lieber eine bräunlich gesprenkelte), unten vor der Tafel sei eine Konsole befestigt von ebenfalls dunkler Farbe, varauf stelle man täglich ^ nicht etwa sehr bunte Gegenstände von vielen grell kontrastierenden Farben, — sondern Dinge von einfacher, nur heller Farbe, und von an- Reiniger, Aktuelle Fragen, Rubbe, Heimatkultur, Bd. Vi. 2

3. Heimatkultur in der Schule - S. 19

1914 - Langensalza : Beltz
Psychologische Begründung des Heimatunterrichtes. 19 lehrreich genug sind, eine Befürchtung, die man früher alles Ernstes aus- gesprochen hat, und durch welche man eine Behandlung von Naturgegen- ständen motivieren wollte, fluch Kunstprodukte nehmen ein selbständiges, ästhetisches, ethisches und intellektuelles Interesse in Anspruch, ihre formen sind zweckentsprechend und besitzen ihre eigene Sprache. Neben den künst- lichen Gegenständen berücksichtigen wir erst recht die natürlichen Dinge, die Gegenstände der Natur, da sie ein bleibendes Interesse erzeugen, ihre Formen von typischer Regelmäßigkeit, Farbe und Glanz sind, so daß sie gegenüber den Kunstprodukten zahlreiche Vorzüge haben. Zusammenfassung. 1. Ausgehen von den schon bekannten Dingen. Das heim. (Haus. Hof. Garten.) 2. Allmähliche Erweiterung: Die Straße. Der Grt. Die Menschen. 3. Erkundigungsfahrten in die Umgebung. 4. Kunstprodukte eignen sich ebenfalls zur Anschauung der ersten seit. 5. Naturgegenstände haben den Kulturprodukten gegenüber vorteile. 6. Das Beobachten geht nach Absichten. 7. Die Beobachtungsziele stellt zunächst der Lehrer. 8. Auf ein Gesamtziel folgen Teilabsichten. 9. Die Teile sind stets zum Ganzen in Beziehung zu setzen. 10. Die Beobachtung steht in innigem Abhängigkeitsverhältnis zur Klar- heit des Zieles, zur Intensität des Zieles, zur Zahl der analysierenden Schritte, zur Art des Betrachtens (fluktuierend, fixierend), zur Einstellung der Aufmerksamkeit, zum apperzipierenden Vorstellungskreis. 11. Die Beobachtung gewinnt bedeutend durch reflektierende Verarbeitung (biologisches, ästhetisches, logisches Moment), gruppierende Verrichtung (Gewinnung von Gesichtspunkten) und funktionelle Darstellung. 12. Bilder können Realitäten niemals ersetzen, denn sie setzen die tat- sächliche Beobachtung, wenn auch in nur roher Form, voraus. C. psychologische Begründung des ßeimatunterricbtes. Schon lange, schon oft haben die Psychologen die Bedeutung der Heimat hervorgehoben. Erneut und eindringlich haben sie auf die Notwendigkeit eines heimatkundlichen Unterrichtes hingewiesen. Ach, die theoretische Pädagogik hat gut predigen, ihre bequeme Schwester, die Pädagogik der Tat, leidet zu sehr unter dem Gesetz der Beharrung, der Trägheit. Edie langsam trottet sie hinter der Wissenschaft her, um hier und da einen Brocken, der herabfiel, aufzugreifen, praktische Pädagogik ist erzkonservativ. Schwerfällig wirkt der Apparat, und wie lange dauert es, ehe von oben nach unten sich ein Lichtstrahl durchbricht. Infolge des pädagogischen Schlendrians sind wir auch auf dem Gebiete des Heimatunterrichtes nicht vorwärts gekommen. Es ist das Verdienst der Gegenwart, daß sie die prak- tische Pädagogik von ihrer Starrheit freimacht und Leben hineinbringt, pädagogische Reformen müssen von unten anfangen.

4. Heimatkultur in der Schule - S. 22

1914 - Langensalza : Beltz
22 Heimatkunde auf der Unterstufe. Ohr und machen es empfänglich für alle die eigenartigen Töne, Liegungen, Wendungen, härten und weichen der vaterländischen Mundart. Un- auslöschlich prägen sich diese seinem Gedächtnis ein und führen nach und nach ganz unwillkürlich zur Nachahmung derselben. So verknüpft das Kind die reiche Zahl seiner frühesten und stärksten Wahrnehmungen mit dem Wörterschatze seines Dialekts, so begleiten seine Gemütsbewegungen Interjektionen und sprachliche Ausdrücke, wie sie nur dem Bewohner seiner Landschaft eigen sind' es denkt und fühlt in der Volksrede seiner Heimat, in seiner Sprache, die der sinnlichen Frische, der Anschaulichkeit und Ein- fachheit ihres Ausdruckes halber viel mehr als die reine, abstrakte, bücher- gelehrte Schriftsprache dem Bedürfnis der Jugend entspricht' in ihr bewegt sich anfangs ganz sein Geistesleben. Das ist der Grund jenes sehnsüchtigen Gefühls, das jeden Menschen befällt, dem in der Fremde seine Sprache und Mundart zu Ohren schallt, jenes eigentümlichen Reizes, den der Dialekt allezeit auf unser Gemüt ausübt. Ist doch manches seelenvoll und ver- ständnisinnig nur in der heimatlichen Mundart auszudrücken. Es bleibt eben, wie Goethe bemerkt, die Mundart das Leibeselement, in welchem die Seele am frischesten ihren Atem schöpft. Daher kommt es, daß in so vielen Fällen die Kinder, welche draußen auf dem Spielplatze das Wort führten, verstummen, sobald sie in die Schule treten, sie sind gewöhnt im Dialekt zu denken und zu reden und fühlen sich deshalb inmitten des ungewohnten, vornehmen hochdeutsch wie in der Fremde. Das ist die Ursache, warum Stadtkindern (namentlich denen aus höheren Ständen, welche ängstlich vor der Volks- und Gassensprache gehütet werden) sehr oft der natürliche, frische Ausdruck, wie er Bauerkindern eigen ist, abgeht, warum bei ihnen mehr als anderswo statt eines einfachen, kindlichen Stiles farblose Redensarten und Phrasen sich zeigen. Es ist eben, als müßte jeder von uns erst in den Dialekt tauchen, ehe er ein frisches, kräftiges Deutsch sprechen und schreiben kann. Wer nicht mit dem Volke in seiner Sprache geredet hat von Jugend auf oder wenigstens nicht mit der eigentümlichen, einfachen, sinnlich-anschau- lichen Denk- und Ausdrucksweise desselben sich vertraut zu machen versteht, der spricht ein Bücherdeutsch (wie in Livland und Rurland, wo es keinen gemeinen deutschen Mann gibt), der wird nie zum Gemüt des Volkes reden, nie ein Lehrer nach dem herzen der Kinder sein. In und mit der Sprache pflanzen die das Kind umgebenden Gesell- schaftskreise ihm auch gewisse Vorstellungen und Gedanken, eigentümliche Ansichten, Neigungen und Gewohnheiten ein. (Db ein Mensch aufwuchs in tiefster Armut oder im goldenen Überflusse, in der Familie eines sozial- demokratischen Agitators oder in der Hütte eines zufriedenen, glücklichen Gebirgsbewohners, im Gewühl der Großstadt oder in stiller Waldeinsam- Keit, im Kreise von Tagelöhnern oder in der Nähe der Studierstube. — Das ist nicht ohne Einfluß auf sein Geistesleben, das gibt seinem Denken und Wollen oft eine eigentümliche Richtung. Wie wäre es sonst erklärlich, daß die religiösen Ansichten der einzelnen Kirchen, die politischen Grund- sätze der verschiedenen Parteien, die gesellschaftlichen Vorurteile gewisser Stände, die abergläubischen Vorstellungen und Gebräuche mancher Gegenden jahrhundertelang fast ausnahmslos von dem Vater auf den Sohn über- tragen, daß bestimmte Talente in Familien gleichsam erblich werden konnten? Dieser Einfluß der Gesellschaftskreise auf die geistige Entwicklung des

5. Heimatkultur in der Schule - S. 24

1914 - Langensalza : Beltz
24 Heimatkunde auf der Unterstufe. Pflichten. Davon will aber das Kind nichts wissen. Es ist überzeugt, daß es wohl Rechte hat, daß es dieselben auch recht oft geltend machen müsse, von Pflichten aber steht in seinem Hirn nichts. Die Überzeugung, daß die menschliche Gemeinschaft nicht bestehen kann, wenn sie dem Einzelnen ein nicht entsprechendes Matz von Pflichten auferlegt, kann nicht zeitig genug im Kinde geweckt werden. Aber der heimatliche Kulturunterricht, wie wir ihn uns denken, erweckt das Bewußtsein. Die Teilnahme, namentlich die konventionelle, am Wohl und Wehe eines Menschen ist sehr schön, aber sie genügt lange nicht. Mir müssen die Kinder zur Pflicht erziehen. Diese aber erkennen sie am besten aus der Bedeutung der Gemeinschaft. Menschen sind Menschen, und Zachen sind Dinge. Diese Achtung vor dem Menschen im Menschen müssen wir den Kindern verschaffen, sie haben sie nicht, sie werden sie aber bekommen. Wir wollen den Menschen zu einer persönlich- keit erziehen, heranbilden zu dem, wie er sein soll, d. h. wir müssen ihm in erster Linie Achtung vor dem Ich des Einzelnen beibringen, wir müssen ihm den Zdert der Gemeinschaft zeigen, seinen natürlichen Egoismus be- schränken. Rber jeder einzelne Mensch hat ein Recht auf Sonderbeschaffenheit, auf Eigenheit' und die Gesellschaft hat nicht das Recht, dieses allgemeine Menschenrecht zu vergewaltigen. Er hat auch ein Recht auf Aktivität, das ihm nicht geschmälert werden darf. Da hat die Schule zunächst die spezielle Anlage eines jeden einzelnen Schülers zu studieren und festzustellen, damit sie sich nicht Eingriffe erlaubt in das Gebiet des Allerheiligsten. Das Ursprüngliche, das Eigenartige, soweit es gut ist, soll gewahrt und geschont bleiben, es mutz deutlich vom Geschaffenen, vom Erworbenen getrennt er- scheinen. Dabei müssen wir die Kinder erziehen zur Arbeit an sich selbst. Bearbeiten sollen sie ihr eigenes Ich. Alle sollen zu Kulturmenschen erzogen werden, jeder soll aber seine Eigenheit besitzen. Der Blick auf sich selbst wird um so leichter, wenn man andere sieht, die Beurteilung anderer weniger schwer, wenn man sich kennt. Wir glauben, datz der heimatliche Kulturunterricht eine eminent wichtige erziehliche Bedeutung auch nach dieser Seite hin ge- winnen wird. Er führt hinein in die Gemeinschaft, er führt die Menschen vor in ihrem Schauen und Schaffen, er lenkt den Blick auf den Einzelnen und steht so im Dienste der Bildung der Persönlichkeit, denn er setzt Eigen- recht und Gemeinschaftsrecht, Eigenwert und Gemeinschaftswert, Eigen- pflichten und Gemeinschaftspflichten in das rechte Verhältnis. Wer Persönlichkeiten bilden will, der mutz im ersten Schuljahr den Kultur- Unterricht betreiben. Das herausfinden der Lern- und Eharaktertypen, die herausholung der Eigenart, die Ausbildung des Eigenen ist nur denkbar, wenn man die Heimat in den Mittelpunkt alles Anfangsunterrichtes stellt. Man mutz nicht denken, datz der Heimatunterricht nur die intellektuelle Seite im Menschen bildet, nein, sein Wert ist unendlich größer, seine bildende Bedeutung viel reicher. Wenn der Mensch und das Menschenleben in den Mittelpunkt alles Unterrichtes gestellt werden, dann kommen eben alle Seiten des Menschen zur Anschauung; ebensosehr seine Klugheit als seine Sittlichkeit, gleich stark seine Gemütlichkeit wie sein Wollen, ebensosehr sein Streben, Schaffen und Wirken wie sein Erbauen, Erheben und Er- holen. Außerdem wird ja auch die stark reale Linie des Heimatunterrichtes ergänzt durch eine ideale Sehne. Die idealen Stoffe (Märchen und andere poetische Erzeugnisse) wollen wir nicht vernachlässigen, denn zur Gefühls-

6. Heimatkultur in der Schule - S. 25

1914 - Langensalza : Beltz
Heimatkultur in psychologisch-physiologischer Hinsicht. 25 bildung, zur vielseitigen Kultur des Gefühls reicht eben der rein profane Unterricht nicht aus. Die Kunst soll auch zu ihrem Rechte kommen. E. ßeimatfeultur in psvcdologisck pkvsiologiscker ßinficbt. Der Deutschunterricht hat die Aufgabe, die Erlebnisse der Menschen im Fühlen, Venken, Wollen und handeln durch die Muttersprache mündlich und schriftlich darstellen zu lassen. Die neueste Psychologie lehrt nun, daß Eindruck und Ausdruck zusammengehören. Jeder Mensch ist Glied einer Gemeinschaft, die auf ihn einwirkt und auf die er zurückwirkt. Das Prinzip der Reaktion wird damit zum pädagogischen Grundprinzip. Ts setzt sich aus drei Teilen zusammen, die man Eindruck, Verarbeitung _und Ausdruck nennen kann. Jeder einzelne Teil besitzt eine bestimmte Zuordnung zu einem andern, aber auch eine gewisse Selbständigkeit und Unabhängigkeit. Auf sinnliche Eindrücke erfolgen regelmäßig Bewegungen. Der Sprach- Unterricht hat dem Reaktionsprinzip gemäß immer vom Zachunterrichte auszugehen und den von ihm vermittelten psychischen Inhalt zur Dar- stellung zu bringen. Daher kann es nicht anders sein, daß die Heimat in den Mittelpunkt alles Zachunterrichtes treten mutz. Lache und Sprache stehen in inniger Korrelation. Die Analyse der sachlich-sprachlichen Asso- ziationseinheit wird uns zeigen, daß wir auch vom psycho-physischen Stand- punkt zur rechten Bewertung des heimatlichen Unterrichtes erst gelangen können. Wenn das Kind einen Gegenstand sieht, so gelangen von demselben bewegte Strahlen an das Auge des Wahrnehmenden, die den Sehnerv er- regen. Die Erregung leitet der Nerv weiter zum Sehzentrum. Im hinter- Hauptslappen werden zahlreiche Ganglienzellen in Erregung gesetzt. T. — Tastvorstellung. Klb. — Rlangbildvorstellung. un. = Gehörvorstellung. Spbr. == Sprechbewegungsvorstellung. n u = Geruchvorstellung. Shtb. = Schriftbildvorstellung, ush. — Geschnracksvorstellung. Shbr. — Schreibbewegungsvorstellung.

7. Heimatkultur in der Schule - S. 26

1914 - Langensalza : Beltz
26 Heimatkunde auf der Unterstufe. Kuf den physiologischen Vorgang folgt ein psychischer, den wir mit dem Namen Empfindung bezeichnen. Die dauernde materielle und psychische Visposition nennt man nun eine Vorstellung des Gegenstandes- und zwar ist die Vorstellung eine Gesichtsvorstellung. Wenn das Rind nun den Gegen- stand befühlt, betastet, begreift, so entstehen Tastempfindungen und Tast- Vorstellungen, wenn es hineinbeißt Geschmacksempfindungen, wenn es ihn beriecht Geruchsempfindungen usw. Die Form-, Farben-, Geschmacks-, Ge- ruchs- und Tastempfindungen, die Kälte- und Druckempfindungen sind Teil- empfindungen, die durch sog. Kssoziationsfasern verknüpft sind, sofern sie materiell bedingt sind. Kus den Empfindungen bilden sich die Vorstellungen, Gesamtvorstellungen, die sich als Zustände ein und desselben Wesens kompli- zieren und den logischen Inhalt dessen ausmachen, was wir Gegenstand nennen. Durch das Benennen des Gegenstandes entstehen Sprachbewegungsemp- findungen der Wörter, da Lippen, Zunge, Kehlkopf, Zäpfchen usw. beim Sprechen sich in Bewegung befinden. Durch das Hören entstehen Klang- bildempfindungen, durch das Lesen und Schreiben Schriftbildempfindungen und Schreibbewegungsempfindungen. So besteht also die Vorstellung eines Gegenstandes aus zwei Gesamtvorstellungen, die sich aus mehreren Teilvor- stellungen zusammensetzen. 3n dem Komplex der Teilvorstellungen bilden die sachlichen Vorstellungen die ersten, nach und nach schließen sich die sprachlichen Vorstellungen an die sachlichen an. Die sprachlichen Formen sind aber im sozialen Leben entstanden. Daher können sie auch nur in und mit diesem gewonnen werden. Dem Reaktionsprinzip entsprechend, stellt die sachliche Vorstellung der 5lnlaß zum sprachlichen Kusdruck wird. — „Daher sachliche Vorstellung der Anlaß zum sprachlichen Ausdruck wird. Daher öffnet auck der schüchternste und sprachlich unbeholfenste Schüler der unteren Schuljahre den Mund, wenn konkrete Dinge, namentlich Dbjekte, die sich bewegen oder eine Gestaltuno oder Veränderung erfahren, vor seine Sinne gestellt werden." (Lay.) F. Das Spiel. Die praktischen Pädagogen der Gegenwart verfolgen aufmerksam den Fortschritt der einzelnen Wissenschaften, und in verhältnismäßig kurzer Zeit hat sich die Methodik der verschiedenen Disziplinen immer diesem Fort- schritt adaptiert. So hat sich z. B. der Wechsel von der reinen morphologischen Behandlung naturkundlicher (Objekte zu einer morphologisch-biologischen Be- trachtungsweise auffallend schnell vollzogen. Der morphologischen Geo- graphie ist recht bald die biologische Kultur- bez. Wirtschaftsgeographie gefolgt, das Rechnen mit reinen Zahlen hat dem Sachrenen geschwind Platz machen müssen, und bürgerkundlicher Unterricht wird heute überall betrieben. Es scheint, als hätte das Gesetz von der Beharrung in der Erziehung keine große Nummer. Allein jener relativ schnelle Um- schwung in der Methodik bez. Didaktik rechtfertigt diese Annahme noch lange nickt. Das konstante Element, der echt konservative Zug, die Theorie der Trägheit macht sich nach einer andern Richtung um so mehr geltend. Es muß geradezu Wunder nehmen, daß Reformen, die weniger die Didaktik, als das ganze Gebiet der Pädagogik um- fassen, es ganz oder dock größtenteils ändern wollen, sich kolossal schwer durchsetzen, daß es immer recht lange gedauert hat, ehe sie

8. Heimatkultur in der Schule - S. 29

1914 - Langensalza : Beltz
Das Spiel. 29 begriff läßt noch manches Grenzgebiet als zwei Besitzern gehörig erscheinen. 5o können wir z. B. die Fingerübungen eines kleinen Violinspielers unmög- lich eine Erholung nennen, ja für ihn selber ist sie so anstrengend, daß man ruhig von Arbeit sprechen kann, trotzdem das nun wieder niemand tut. "Mit den beiden Prinzipen des Zweckes und der Anstrengung können wir alle menschlichen Tätigkeiten messen. Sie beide allein geben uns einen Maßstab, mit dem wir wenigstens ungefähr die menschlichen Tätigkeiten klassifizieren können, versuchen wir einmal dem Spiele näher zu kommen von dem Gesichtspunkt seines Zweckes. Alle Menschen hassen die Lange- weile und lieben die Unterhaltung, denn die Langweile bringt unser Vorstellungsleben zur Uuhe, schläfert uns ein, hemmt den Gedankenlauf, die Unterhaltung dagegen bringt ihn in Fluß. Darin liegt ein beachtens- wertes pädagogisches Moment, auf das wir später mehr eingehen werden. Die Langeweile wird zur Ursache von Unlustgefühlen. Da ist aber bemerkenswert, daß dieselbe bestimmt wird durch zwei Pole, die gekenn- zeichnet werden durch Überhäufung von Eindrücken und jeglicher Eni- Haltung von Wahrnehmungen. Zwischen diesen beiden Grenzwerten liegt die Unterhaltung. Sie erzeugt Lustgefühle, die Begleiterscheinungen einer flotten Aufmerksamkeit, einer gelungenen Apperzeption und einer interessierten Empfänalickkeit bez. eines emvfungenoen Interesses sind. So wird also Kompliziertheit, Schwierigkeit, Unfaßlichkeit, Unbekanntheit sehr leicht die Unterhaltung untergraben und Langweile erzeugen. Damit gelangen wir zu positiven Bedingungen des Spiels bez. der Unterhaltung. Die Beschäftigung darf keine zu hohen Anforderungen an den Men- schen stellen, sonst tritt an Stelle der Erholung die Ermüdung ein. Wenn das Spiel nicht zu kompliziert, die Spielsachen nicht zu neu und unbekannt sind, dann kommt die Unterhaltung in Gang, vor- ausgesetzt, daß die rechte Stimmung vorhanden ist. Wenn diese nicht da ist, dann wird auch das schönste Spiel nicht zur Lust. Mühelosigkeit ist die Hauptbedingung der Unterhaltung. Frei müssen die Vorstellungen st eigen, und die Phantasie muß über dem Ganzen schweben. In seiner Heimat, in seiner Welt, mit seinen Bekannten, da spielt das Rind am liebsten. Wenn neue Spiele unterhaltend sein sollen, dann dürfen sie keine durchaus neuen und fremden Empfindungen erzeugen, denn diese rufen Hemmungen hervor, die gar zu leicht die Ursache von Unlustgefühlen werden können. Das instruktive und gewohnheitsmäßige handeln herrscht im Spiel vor. Doch gibt es auch Spiele, in denen sich jede Teilhandlung einem größeren, ent- fernteren Ziele unterordnen müssen. Diese Spiele eignen sich nicht für die zarte Jugend. Dahin sind das Mühle-, Schach-, Damespiel usw. zu rechnen. Besonders interessant wird das Spiel nun dann, wenn die ältern Vorstellungen in unverhoffte, überraschende verbin- düngen eingehen. Dann steigern sich wohl gar die Gefühle zum Affekt, und die Heiterkeit, Fröhlichkeit und Freude sprudelt über. Die Beschäftigung darf aber auch nicht eintönig sein, sie muß dauernde Veränderung, Abwechselung bieten. So wird eine erzählende Unterhaltung nie langweilig, wenn die Erzähler den Faden so fortspinnen, daß die Apperzeptionen beiderseitig leicht von statten gehen, wenn Witze und Anekdoten eingeflochten werden, wenn die Aufmerksamkeit nicht durch fremde Vorstellungen in Anspruch genommen wird, so daß

9. Heimatkultur in der Schule - S. 33

1914 - Langensalza : Beltz
Heimatkunde auf der Unterstufe. 33 Waitz stellt das Märchen in Hinsicht seines pädagogischen Wertes unter Äen Gesichtspunkt des Spiels - denn es „kombiniert die Elemente der wirk- lichen Welt zu Gestalten, Erscheinungen, Begebenheiten, die in dieser Welt größtenteils nicht vorkommen und nicht vorkommen können: Dadurch wer- den die Vorstellungen des Kindes nicht allein der unmittelbaren sinnlichen Gegenwart enthoben und gegen sie frei gemacht, sondern sie werden auch in Verbindungen gezogen, die sie im gemeinen Leben gar nicht eingehen zu können scheinen, ihre Beweglichkeit und verknüpfbarkeit gewinnt dadurch eine weit größere Vielseitigkeit. Es ist dabei leicht erklärlich, warum gerade das Ungewöhnliche, Ungereimte und Wunderbare ihrer Verbindungen eine so bedeutende Anziehungskraft auf das Rind ausübt, daß es sich zeitweise ganz in ihnen vergessen und die Außenwelt darüber verlieren kann, denn mit spielender Leichtigkeit baut es sich, dem Erzähler.folgend, aus den all- bekannten Vorstellungselementen eine neue bisher ungeahnte Welt". Wenn man 'den Märchen auch keine höhere Würdigung zuteil werden lassen will, so darf man sie doch nicht den Rindern vorenthalten. Über die Beschaffenheit des Spielzeuges vom pädagogischen Stand- punkt aus sind die Ansichten der Pädagogen wenig geteilt. Je mehr die Spielsachen ein selbständiges Interesse in Anspruch nehmen, um so besser sind sie, je mehr sie die Phantasie anregen, um so wertvoller sind sie. Manche Spielsachen 'benutzen die Rinder die ganze Jugendzeit hindurch, andere wechseln. Es wäre interessant, wenn hierüber einmal eine statistische Auf- stellung gemacht würde. Spiele, die für die Kultur der Beobachtung wichtig sind, sind: Suchspiele, alle Ballspiele, Kreisel schlagen, Bilderlotto usw. Dem Ausdruck dienen: Spiele auf dem Sandberg, Bauen mit holz oder gutes Spiel zur Schulung der Beobachtung ist das folgende: Die Kinder bilden zwei Parteien. Die eine Partei stellt sich zusammen und hält Rat über die Tätigkeit eines Handwerkers, meinetwegen des Tischlers. Nun gehen sie zur andern Partei und sagen: „Wir kommen jetzt aus'm Mohrenland, die Sonne hat uns schwarz gebrannt, wir sehen aus wie Mohren und haben schwarze Ohren. Meister und Geselle — Butter auf die Kelle — Meister, gib uns Arbeit." Nun antwortet die Meisterpartei: „Was für welche?" Darauf er- widert die Mohrengesellenpartei: „Rechte schöne gute"' worauf nun die zuerst Angeredeten sagen: „Macht's einmal vor." Nun wird die Tätigkeit des Hobelns, Sägens, Polierens usw. nachgeahmt in allen verschiedenen Stellungen, bis die Gefragten die Tätigkeit erraten haben. Im selben Augenblick entflieht die Meisterpartei. Wer aber noch einmal angeschlagen wird, muß als Gefangener zurückbleiben. Dieses Spiel können die Kinder stundenlang spielen, ohne desselben überdrüssig zu werden. Der erwachsene «Zuschauer wird seine helle Freude haben, wie genau z. B. die Kinder beobachtet haben und auf welche Einfälle sie dabei kommen. Spiele un Zimmer und Spiele im freien müssen stattfinden. Soll die Schule Anschluß finden an die Spielzeit, will sie die Kluft zwischen Eltern- .yaus und Schule überbrücken, dann mutz sie Spielstunden mit in den Plan Reiniger, Aktuelle Fragen. Bd. Vi. Aubbe, heimatkullur. o

10. Heimatkultur in der Schule - S. 35

1914 - Langensalza : Beltz
Heimatkunde auf der Unterstufe. 35 Gedächtnis seiner Schüler bewahrt hat, sondern danach, wie es sich in ihrem Leben offenbart. Er lasse den Zögling das, was er gelernt hat, auf tausendfach verschiedene Meise verändern und auf die verschiedensten Gegenstände anwenden, um zu erkennen, ob er es richtig gefaßt und voll- ständig sick angeeignet hat." „Wenn unser Zögling nur einen guten vor- rat von Zachkenntnissen hat, die Worte werden von selbst kommen." Gleiche Forderungen erhob der Engländer Francis Baco von verulam, der Stammvater des Realismus und der Pfadfinder der induktiven Methode. Er schrieb: „Klle Begriffe, die nicht aus der Natur der Dinge ge- schöpft sind, sind Hirngespinste (Idole), welche den menschlichen ver- stand trüben und die Natur verschleiern, sie geben Wort-, aber keine Sacherkenntnis, darum muß man die Natur mit Augen anschauen, statt sie aus Büchern zu studieren. Es handelt sich nicht etwa um beschauliche Ergötzung, sondern um die Angelegenheiten und das Glück des Menschen, ja um die Macht des Wirkens. Denn der Mensch, ein Diener und Aus- leger der Natur, wirkt und erkennt in dem Matze, als er die Naturord- nung durch Experiment wirkend oder durch Beobachtung erfahren hat' mehr weiß und vermag er nicht." _ „Klles kommt darauf an, daß wir die Kugen des Geistes nie von den Dingen selbst wegwenden und ihre Bilder ganz so, wie sie sind, in uns aufnehmen." Kuf seinen Schultern steht der Prophet in dunkler Zeit, Johann Kmos Eomenius, der Bahnbrecher der Elementarmethode der Anschauung. „Das wahre Lernen geht vom Anschaulichen aus, es verbindet hierdurch aufs engste die Sachkenntnis mit der Sprachkenntnis." „Es ist aber nichts in dem Verstände, was nicht zuvor in den Sinnen gewesen." Ein bleiben- des Denkmal in der Geschichte des Anschauungsunterrichtes setzte er sich durch sein Bilderbuch Orbis pictus. Es ist eine Anleitung zur Verknüpfung von Sache und Wort. fluch Franke betonte stets die Wichtigkeit realer Bildung. Seinen Bestrebungen verdanken wir die Einrichtung der Realschulen. Rousseau schickt seine Schüler hinaus in die Natur, daß sie dieselbe mit ihren Sinnen kennen lernen mögen. „Meßt, zählt, wägt, vergleicht." Basedow machte mit seinen Pensionären Exkursionen, ließ sie mit Werk- zeug arbeiten, und Salzmann schrieb: „Das Kind will seine Kräfte üben an sinnlichen Gegenständen- wie kann es dies, wenn ihm keine gezeigt werden. Sollen die jugendlichen Kräfte an der Natur geübt werden, so müssen die Erzeugnisse derselben ihnen nach und nach zur Betrachtung vorgestellt werden, und zwar eins auf einmal, damit die Aufmerksamkeit sich besser auf dasselbe heften könne, und zwar anfänglich ein Tier. Das Eier muß nun genau betrachtet werden nach seinen verschiedenen Teilen, seiner Form, seiner Farbe, seiner Absicht' es muß nun mit einem andern verglichen und bemerkt werden, was es mit ihm gemein habe und wodurch es von ihm zu unterscheiden sei, es mutz den 5lugen bisweilen entzogen und von dem Kinde beschrieben werden. Damit es an Gegenstände nicht fehle, verbinde man dann die Pflanzenkunde damit." „Es muß nun auch der Sinnlichkeit, dem Gedächtnisse, der Einbildungskraft und dem Verstände Übung verschafft werden." „Woran sollen die Übungen ge- schehen? 5ln Gegenständen, die in die Sinne fallen. Diese müssen in großer Mannigfaltigkeit herbeigeschafft und den Kindern zur Betrachtung vorge- stellt werden. Wo diese bei sechs- bis achtjährigen Kindern fehlen, da 3*
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