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1. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 20

1882 - Kreuznach : Voigtländer
/ — 20 — samt allem Raube, den sie dort zusammengeschleppt hatten, fiel in die Hände der Deutschen. Da sank der fromme Heinrich mit seinem ganzen Heere auf die Kniee und dankte Gott für die Rettung des Vaterlandes. Und durch alle Lande verbreitete sich der Ruf von Heinrichs Tugend und Tapferkeit. Denn er war es, der Deutschland aus schwerer Bedrängnis wieder zu Macht und Ehre emporbrachte. 11. Kaiser Otto -er Große (936—973.) 1. Ottos Krönung. — Auch Heinrichs Sohn Otto regierte ruhmvoll. Man nennt ihn den Großen, weil er durch tapfere Thaten des Reiches Ansehen und Größe gemehrt hat. In der Stadt Karls des Großen, zu Aachen, ließ er sich krönen, nachdem ihn die deutschen Fürsten zu ihrem Oberhaupte erwählt hatten. Bei dem glänzenden Krönungsfeste bedienten die Herzöge den neuen König: der eine sorgte für Wohnung und Bewirtung der Festgäste, das war der Erzkämmerer; ein zweiter war der Erztruchseß, der setzte die Speisen auf den Königstisch; ein dritter, der Erzschenk, schenkte den Wein ein; ein vierter endlich verrichtete das Amt des Erzmarschalls, dem die Unterbringung der Rosse oblag. Wie bei diesem Feste der Glanz der Königswürde hervorstrahlte, so war nun auch Otto eifrig darauf bedacht, die königliche Macht zu vermehren. Wer von den stolzen Großen des Reiches dem Könige nicht gehorchen mochte, den demütigte er mit gewaltiger Hand. 2. Die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde (955). — Siegreich kämpfte er gegen alle Feinde des Reiches. Die Slaven warf er über die Oder zurück, gegen die Dänen drang er bis in das nördliche Jütland vor. Einen heißen Kampf hatte er wider die Ungarn zu bestehen. In unabsehlichen Scharen zogen die wilden Räuber abermals heran und prahlten: „Unsere Rosse werden die deutschen Flüsse und Seeen austrinken und mit ihren Hufen das Land zerstampfen. Stürzt nicht der Himmel auf uns herab, thut nicht die Erde sich auf, uns zu verschlingen — wer vermag uns zu besiegen?" Im Bayerlande auf dem

2. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 23

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 23 — gegen die Feinde des Herrn Christus kehret die Schwerter! Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Märtyrerkrone erlangen". Und alles Volk rief: „Gott will es, Gott will es!" Wer an dem Heerzuge teilnehmen wollte, heftete sich ein rotes Kreuz auf die Schulter. Davon wurden die Mitziehenden Kreuzfahrer und die Kriege Kreuzzüge genannt. Im Herbste des nächsten Jahres setzte sich ein gewaltiges Heer von Kreuzfahrern in Bewegung: eine halbe Million Menschen, darunter viele Fürsten und Ritter, zog gegen Morgen. An der Spitze des Zuges stand der fromme und tapfere deutsche Herzog - Gottfried von Bouillon. Anfangs ging alles glücklich. Aber sobald das Heer nach Asien übergesetzt war, begann eine Zeit der Trübsal. Die Kreuzfahrer fanden an den Türken einen tapferen und listigen Feind: sie mußten monatelang einzelne Städte belagern und litten durch die ungewohnte Sonnenglut des südlichen Landes, durch Hunger und Seuchen ungeheure Verluste. 4. Die Eroberung Jerusalems (1099). — Endlich, im dritten Jahre nach dem Aufbruch, näherten sich die Übriggebliebenen dem Ziele. Als sie von einer Anhöhe die heilige Stadt vor sich liegen sahen, sanken alle auf die Kniee, und der tausendstimmige Freudenruf: Jerusalem! Jerusalem! erschütterte die Luft. Allein die Eroberung der Stadt kostete noch einen heißen Kampf. Denn ihre festen Mauern wurden durch ein starkes Türkenheer verteidigt. Die Zahl der Kreuzfahrer aber war auf 20,000 Mann zusammengeschmolzen. Doch ihre Begeisterung gewann den Sieg. Nach mühevoller Belagerung erstürmten sie endlich unter furchtbarem Blutvergießen die Stadt. Dann wählten sie Gottfried zum Könige. Aber der demütige Held sprach: „Ich will nicht da die Königskrone tragen, wo mein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat", und nannte sich nur Beschützer des heiligen Grabes. Schon im folgenden Jahre starb er, und sein Bruder Balduin wurde nun König von Jerusalem. 5. Der Ausgang und die Folgen der Kreuzzüge. — Das Königreich Jerusalem hatte unaufhörliche Kämpfe mit den Türken zu bestehen. Zwar kamen ihm von Zeit zu Zeit neue christliche Heere zu Hilfe; aber die

3. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 24

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 24 — Not der Christen in Palästina wurde dennoch immer größer. Endlich eroberte der tapfere Sultan Saladin die heilige Stadt und machte der christlichen Herrschaft ein Ende, nachdem sie 88 Jahre bestanden hatte. Nun rüsteten sich die mächtigsten Könige in Europa, um das gelobte Land wieder zu gewinnen. Es erfolgte noch eine ganze Reihe von Kreuzzügen; allein dieselben hatten keinen dauernden Erfolg. Nach und nach kamen alle christlichen Besitzungen in Palästina wieder in die Hände der Türken. Das war der Ausgang der Kreuzzüge, die beinahe 200 Jahre dauerten und 6 Millionen Christen das Leben kosteten. Doch hatten dieselben wichtige Folgen für ganz Europa. Durch sie lernte man das ferne Morgenland kennen, und der Handel brachte dessen köstliche Erzeugnisse nach Europa. Zahlreiche Städte erhoben sich hierdurch zu blühendem Wohlstände. Die Macht der Päpste, welche jene großen Züge hervorriefen und leiteten, wurde erhöht und überstrahlte alle weltliche Macht und Herrschaft. Auch hatten die Kreuzzüge eine große Bedeutung für das Ritterwesen, das ihnen seine höhere Ausbildung verdankt. 13. Das Rittertum. 1. Ritterdienst und Ritterschlag. — Die Zeit der Kreuzzüge war die Blütezeit des Rittertums. Dasselbe hatte sich aus dem Reiterdienste hervorgebildet, der als vorzüglich ehrenvoll galt. Mit der Zeit bildeten die Ritter einen besonderen Stand. Nur wer von Rittern abstammte und die Pflichten des Ritterstandes erfüllte, konnte Ritter werden. Diese Pflichten bestanden darin, daß der Ritter seine Ehre unbefleckt erhielt, der Kirche gehorsam war und den Schwachen und Bedrängten Beistand leistete. Vom siebenten Jahre an trat der Ritterssohn als Edelknabe in den Dienst eines andern Ritters. Hier lernte er Gehorsam, übte sich im Reiten und Fechten, säuberte feinem Herrn die Waffen, wartete ihm bei der Tafel auf und begleitete ihn auf die Jagd und auf Reisen. In seinem vierzehnten Jahre wurde er Knappe. Als Waffenträger folgte er nun seinem Herrn überall hin, zum heiteren Kampfspiel, wie in den Ernst der Schlacht. Dem Herrn treu

4. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 26

1882 - Kreuznach : Voigtländer
/ — 26 — zur Verteidigung der Pilger und zum Kampfe gegen die Ungläubigen. Als endlich das heilige Land den Christen verloren ging, siedelten sie nach Europa über, wo sie zum Teil noch lange fortbestanden. Der Orden der Deutscheren zog nach dem Lande der Preußen an der untern Weichsel, unterwarf in fünfzigjährigem Kampfe das noch heidnische Volk seiner Herrschaft und führte das Christentum ein (Nr. 24, 4). 4. Die Raubritter. — Nach den Kreuzzügen geriet das Ritterwesen allmählich in Verfall. An die Stelle edler Rittersitte trat Gewaltthätigkeit und wüste Fehdesucht. Manche Ritter schämten sich selbst des Raubes nicht. Aus ihren festen, meist auf steilen Felsenhöhen gelegenen Burgen überfielen sie die Kaufleute, die zu den Märkten und Messen zogen, und raubten ihnen alles, was sie hatten. Ihre unaufhörlichen Fehden gegen einander zerrütteten den Wohlstand ganzer Gegenden. Und gegen solche Ungebühr gab es oft lange Zeit hindurch keine Abhilfe; denn die übermütigen Ritter wagten sogar, den Befehlen des Kaisers Trotz zu bieten. Was der Stärkere durchsetzen könne, meinten sie, das dürfe er sich auch erlauben: der stärkeren Faust müßten die Schwächeren sich fügen. Man nennt diesen traurigen Zustand das Faustrecht. Das Rittertum verlor durch solche Ausartung seinen alten Ruhm. Endlich, als das Schießpulver erfunden und dadurch das Kriegswesen völlig verändert wurde, hörte es nach und nach ganz auf. 14. Kaiser Friedrich I. Barbarossa. (1152 — 1190.) 1. Friedrichs Kämpfe in Italien. — Den fränkischen Kaisern (Nr. 11, 3) folgten Herrscher aus dem Hause der Hohenstaufen auf dem deutschen Kaiserthrone. Das Haus führt diesen Namen von seiner Stammburg, die aus „dem hohen Staufen lag, einem Berge in Schwaben. Über ein Jahrhundert lang hat es regiert und dem deutschen Reiche sechs Kaiser gegeben. Der berühmteste unter diesen war Friedrich I., wegen seines rötlichen Bartes Barbarossa d. i. Rotbart genannt. Der hatte sich Karl den Großen zum Vorbilde genommen und suchte das

5. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 28

1882 - Kreuznach : Voigtländer
/ — 28 — Deutschland gelangte, wollte das Volk es lange gar nicht glauben, daß sein großer Kaiser wirklich gestorben sei. Der gewaltige Barbarossa lebte fort in der Sage. Im Thüringer-lande, erzählt sie, tief unten im Kyffhäuserberge sitzt er schlafend, das Kinn gestützt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart gewachsen ist. Den Gipfel des Berges umkreisen Raben; endlich aber wird ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringt die alte Macht und Herrlichkeit des deutschen Reiches wieder. 15. Rudolf von Habsburg. (1273 — 1291.) 1. Das Faustrecht. — Mit dem Tode des letzten hohenstanfischen Kaisers begann für Deutschland eine höchst traurige Zeit. Die deutschen Fürsten, welche einem kraftvollen Kaiser nicht unterworfen sein mochten, übertrugen, uneinig unter einander, die kaiserliche Würde an zwei Ausländer, einen englischen Prinzen und einen König in Spanien. Aber dieselben erlangten gar kein Ansehen; der eine von ihnen kam niemals, der andere nur selten nach Deutschland. Da brach denn allenthalben im Reiche Unordnung und Verwirrung aus; das rohe Faustrecht, der eiserne Speer der Raubritter herrschten ungehemmt. Ein solcher Zustand konnte nicht fortdauern, wenn Deutschland sich nicht völlig auflösen sollte. Das fühlten endlich auch die Fürsten; darum beschlossen sie wieder einen Herrscher zu wählen, der Recht und Gerechtigkeit handhaben und die zerstörte Ordnung wiederherstellen sollte. 2. Der Graf von Habsburg. — Als sie zur Wahl versammelt waren, brachte der Erzbischof von Mainz den schwäbischen Grafen Rudolf von Habsburg in Vorschlag. Der war nicht mächtig an Land und Leuten, aber ein gar tapferer, kluger und biederer Herr. Auch rühmte man seine Frömmigkeit. Einst ritt er von seinem Stammschloß, der Habsbnrg im Schweizerlande, zur Jagd aus. Da begegnete ihm ein Priester, der einem Sterbenden das heilige Abendmahl reichen wollte. Sein Weg führte

6. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. I

1882 - Kreuznach : Voigtländer
für Elementarschulen. laifi rfen £e|tiinmungeti tfes fiönigt. |)reu§ifdieti Ministers der geifllickm, Unterrükls- nnil Sed^iimtangetegensrnten vom 15. Oliiober 1872 über itas öotsisfifiiiimefeii bearbeitet von I. C. Andrä. ßju- §2 Zweite, verbesserte Auflage. Kreuznach, D r u <E und Vermag von R. 93oigtlänber. 1882.

7. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 30

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 30 — Hufen der wilden Streitrosse zertreten wurden; der Kaufmann zog sicher seines Weges an den hohen Burgen vorüber, und die Räuber, die zuvor offen im Lande nmhergeschwärmt waren, suchten sich in einsamen Schlupfwinkeln zu verbergen. 5. Rudolfstod. — Achtzehn Jahre lang hat Rudolf dem deutschen Reiche vorgestanden. Als er endlich, ein Greis von 73 Jahren, seinen Tod nahe fühlte, eilte er nach Speier, um dort, an der Grabstätte der Kaiser zu sterben. Doch er kam nur bis Germersheim, und seine Leiche wurde von da in den Dom zu Speier gebracht. Das deutsche Volk aber ehrte noch lange sein Andenken. 16. Kaiser Ludwig der Bayer und die Kaiser aus dem Hause Österreich. 1. Zwietracht im deutschen Reiche. — Es brachte dem deutschen Reiche keinen Vorteil, daß die Kaiserkrone nicht vom Vater auf den Sohn forterbte, sondern daß die Fürsten jedesmal den Kaiser wählten. Ja, hätten sie immer den tüchtigsten auf den Thron erhoben, hätten sie stets Herrscher gefunden, wie Friedrich Barbarossa oder Rndolf von Habsburg! Aber solche suchten sie oft gar nicht, denn unter schwachen Kaisern konnten die Fürsten ihre eigene Macht desto mehr ausdehnen und befestigen. Dazu kam, daß bei der Wahl des Kaisers oft Zwiespalt unter den Fürsten entstand, der bis zum Bürgerkriege führte. 2. Derfrommeschweppermann. — Ein solcher Bürgerkrieg erhob sich, als, 23 Jahre nach dem Tode des Kaisers Rudolf von Habsburg, ein Teil der deutschen Fürsten Rudolfs Enkel, Friedrich den Schönen von Ö st erreich, ein anderer den Herzog Ludwig von Bayern als Kaiser wählte. Beide wurden gekrönt; keiner wollte nachgeben. Endlich kam es zwischen ihnen zu einer entscheidenden Schlacht. Ludwig siegte durch die Kriegskunst seines erfahrenen Feldhauptmanns Schweppermaun, Friedrich der Schöne wurde sein Gefangener. Als nun am Abend des Schlachttages die Feinde gänzlich das Feld geräumt hatten, da begannen Die siegreichen Ritter samt dem Kaiser zu fühlen, daß sie den ganzen Tag gekämpft, aber nichts gegessen und

8. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 31

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 31 — getrunken hatten. Aber alle umliegenden Dörfer waren völlig ausgeplündert, und die Diener des Kaisers liefen lange vergeblich umher, bis endlich einer mit einem Korbe voll Eiern zurückkam. „Das ist alles", sagte er, „was wir auf weit und breit haben finden können." Ludwig zählte die Eier und fand, daß ihrer nur eins mehr war, als Ritter umherstanden. Da nahm er selbst ein Ei und gebot seinem Diener, die übrigen auszuteilen, indem er rief: „Jedem ein Ei, dem frommen Schweppermann zwei!" Der alte Kriegsheld hielt dies ehrende Wort seines Kaisers so wert, daß er verordnete, es ihm auf den Grabstein zu setzen, was später auch geschah. 3. Deutsche Treue. — Ludwig hatte jedoch durch seinen Sieg noch nicht alles gewonnen. Zwar hielt er seinen Gegner Friedrich auf einem festen Schlosse in Haft; aber Friedrichs Anhänger setzten den Krieg gegen ihn fort. Da dachte Ludwig: „Was nützt mir Friedrichs Gefangenschaft? Ich will mich mit ihm aussöhnen, damit des Haders ein Ende werde." Und er ritt eines Tages nach dem Schlosse, wo Friedrich gefangen saß, und sprach zu ihm: „So du versprichst, der Kaiserkrone zu entsagen und deine Anhänger zu bewegen, daß sie vom Kriege wider mich ablassen, schenke ich dir die Freiheit. Kannst du den Frieden nicht bewirken, so kehrst du in die Gefangenschaft zurück!" Friedrich gab das Versprechen und ward aus der Haft entlassen. Aber als er nun zu den Seinen gekommen war, wollte sein stolzer Bruder den Frieden mit dem Kaiser Ludwig nicht annehmen. Da gedachte Friedrich seines Wortes, kehrte zu seinem Gegner zurück und sprach: „Ich muß dein Gefangener bleiben, Kaiser Ludwig; denn was im von mir gefordert, siehe, ich kann es nicht vollbringen." Von solcher Treue ward Ludwig tief gerührt. „Komm", rief er Friedrich zu, „seimein Bruder und teile mit mir die Regierung des Reiches!" Und sie lebten von stund an wie Brüder beisammen, aßen an einem Tisch und wenn der eine abwesend war, besorgte ihm der andere seine Geschäfte und behütete das Land. 4. Die goldene Bulle (1356). — Ludwigs Nachfolger auf dem Kaiserthrone, Karl Iv., erließ ein wichtiges Reichsgesetz, welches die Kaiserwahl fest ordnete. Man nannte dies Gesetz die goldene Bulle. Darin wurde

9. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 32

1882 - Kreuznach : Voigtländer
/ — 32 — Bestimmt, daß sieben Fürsten allein das Recht haben sollten den Kaiser zu wählen, nämlich drei Erzbischöfe und vier weltliche Fürsten. Diese Sieben hießen daher Kur fürsten D. H. Wahl fürsten und waren von allen die angesehensten Dieselben,, wählten zuletzt die deutschen Kaiser stets aus dem Hause Österreich, das fast vier Jahrhunderte hindurch, bis zum Jahre 1806, im Besitze der römisch-deutschen Kaiserwürde geblieben ist. 17. Das Schietzpulver. 1. Das Kriegswesen. — Vom Anfang unserer Erzählungen an war oft von Kampf oder Krieg die Rede, und auch in den folgenden Geschichten werden wir noch manchmal von Kriegen zu erzählen haben. Denn es sind ja hauptsächlich die Kriege, welche die größten Veränderungen im Leben der Völker hervorgebracht haben. Das frühere Kriegswesen war indessen von dem jetzigen sehr verschieden. Denn so wenig man in unseren Zeiten mehr einen ganz in Eisen gehüllten Ritter mit Schild und Speer in den Kampf ziehen sieht, so wenig kannte man in der Ritterzeit die furchtbaren Waffen, welche heutzutage die Schlachten entscheiden, die Flinten und Büchsen, deren Kugeln den Feind schon aus weiter Feme erreichen, und die gewaltigen Kanonen und Mörser, deren Geschosse die festesten Mauern zerschmettern. Diese Waffen kamen erst auf, nachdem das. Schießpulver erfunden war. 2. Bertoldschwarz. — Die Erfindung des Schießpulvers wird dem deutschen Mönch Bertold Schwarz zugeschrieben. Er beschäftigte sich, heißt es, in seinem Kloster zu Freiburg (tu Baden) gern damit, allerlei Stoffe mit einander zu mischen, um dadurch auf neue Entdeckungen geleitet zu werden. Einst stampfte er Salpeter, Schwefel und Kohlen in einem Mörser und legte einen Stein darauf. Indes war es Abend geworden, und der Mönch wollte sich ein Licht anmachen, um besser sehen zu können. Da mit einemmale blitzte und knallte es ihm um die Ohren, und der Stein vom Mörser schlug heftig gegen die Decke; denn ein Funken war in den Mörser gefallen. Erschrocken stand Bertold da.

10. Die vaterländische Geschichte für Elementarschulen - S. 3

1882 - Kreuznach : Voigtländer
— 3 — nach Walhalla, der himmlischen Burg Wodans, wo sie alles in Fülle fanden, was sie auf Erden beglückte: unaufhörliche Heldenkämpfe, fröhliche Jagden, festliche Schmausereien. Die Feigen freilich und die Gottlosen waren von Walhallas Freuden ausgeschlossen; sie kamen in das Reich der Hel, die Hölle, und mußten dort in ewiger Finsternis schmachten. 2. Armin. (9 n. Chr.) 1. Die Römer in Deutschland. — Unsere Vorfahren lernen, wir zuerst kennen int Kampfe mit den Römern. Über das ganze südliche Europa und weit in Afrika und Asien hinein erstreckte sich das Reich dieses gewaltigen Herrschervolkes. Auch über Deutschland wollte nun der römische Kaiser Augustus (unter dessen Regierung Jesus Christus geboren ist) seine Herrschaft ausbreiten. Deshalb sandte er seinen Stiefsohn Drusus mit starker Heeresmacht aus, das Land zu unterjochen. Und Drusus legte eine große Zahl fester Plätze am Rheine an, aus denen allmählich die schönen Städte Mainz, Koblenz, Bonn, Köln u. a. entstanden sind, und drang in mehreren Kriegszügen bis zur Weser und Elbe vor. Zwar starb er bald, aber die Unterwerfung Deutschlands machte weitere Fortschritte. Schon schien das Land zwischen Rhein und Weser ganz im Besitze der Römer zu sein: römische Heere hatten dort ihre festen Lagerplätze, römische Statthalter schalteten dort wie in einer eroberten Provinz. 2. Varns. — Vorzüglich drückte der Statthalter Varus das deutsche Volk durch schimpfliche Behandlung. Gleich als wären die freien Männer schon Unterthanen und Knechte der Römer geworden, forderte er von ihnen schwere Abgaben, suchte römische Sitten und Gesetze, ja sogar die römische Sprache ihnen aufzudrängen und ließ Ruten und Beile vor sich hertragen, zum Zeichen, daß er Macht habe, körperliche Züchtigung und selbst die Todesstrafe über sie za verhängen. Solche Knechtschaft dünkte den Deutschen die äußerste Schmach. Aber wer sollte das Vaterland aus der Hand des mächtigen Unterdrückers befreien? l*
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