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1. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 2

1894 - Berlin : Hertz
X — 2 — des Gerovit in Havelberg, des Jutrebog zu Jüterbog, des Radegast zu Rethra im Lande der Obvriten, vor allen des Swantewit zu Arkona auf Rügen (s. S. 6.) Überall eine einflußreiche Priesterschaft?) Grenz- und Religionskriege an der Elbe zwischen Deutschen und Slaven seit den Zeiten Karls des Großen. 768—814. Nachdem Karl der Große die heidnischen Sachsen (westlich und östlich von derweser)demfränkischenreich unterworfen und zum Christentum bekehrt hat, nimmt er den Kampf mit den heidnischen Wenden an der Elbe auf. (Übergang über dieselbe im I. 789 und Kampf mit den Wilzen. Militärgrenze eingerichtet: Limes Saxonicus und Sorbicus. Markgrafen.) Beim Zerfall des karolingischen Reiches leiden auch die Verhältnisse hier im Osten, und erst die deutschen Könige Heinrich I. und Otto I. treten wieder thatkräftiger (als Sachsenherzöge)2) den Wenden und Sorben gegenüber für die deutsche und christliche Sache ein. 919—936. Heinrich I., der Städteerbauer, waltet der Grenzen gegen _ die Einfälle der Sorben und der verheerenden Reiterscharen der Ungarn durch Anlegung von Burgen sowie Befestigung der Städte mit Mauern und verbindet damit als eine „stehende" Landesverteidigung den Heerbann, der aus den auf den Burgen angesiedelten Rittern mit ihren 1) Erinnert noch heute der wendische Typus der meisten Ortsnamen an die Zeit der Slavenherrschaft, so weist der in verschiedenen Gruppen des flachen Landes hervortretende, deutsche Charakter der Gebräuche und Sagen in seiner besonderen Eigenartigkeit eben noch auf alte zurückgebliebene deutsche Volksüberrcfte hin, welche während der Slavenherrschaft in aller Zurückgezogenheit sich erhalten und ihr Volkstum bewahrt haben, wie umgekehrt die Lausitz inmitten deutscher Lande bis jetzt ihre wendische Art. Selbst die Namen heidnisch-deutscher Götter leben noch, wenngleich unverstanden, in der Tradition fort, indem sie sich u. a. an die angebliche „wilde Jagd" oder die sog. „Zwölften", das heidnische Fest der Wintersonnenwende (zur Weihnachtszeit), anschließen, z. B. der Wöbe in Mecklenburg sowie in der Priegnitz und in der Altmark, die Frick in der Uckermark, Frau Harke im westlichen Teil der Mittelmark, s. Vorrebe. 2) Das alte Herzogtum Sachsen erstreckte sich von der Unstrut nörblich bis zur Rotbsee, westlich fast bis zum Rhein, östlich bis zur Elbe, umfaßte also Westfalen, Hannover, Holstein, bte Provinz Sachsen (nörblich der Unstrut und westlich von Saale und Mulbe) so wie die von biesen Lanben eingeschlossenen kleineren Gebiete.

2. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 3

1894 - Berlin : Hertz
— 3 — Reisigen bestand, zu dem dann noch als Fußvolk später Bewaffnete aus den Städten kamen. Heinrich erstürmt, um die Raubzüge derwenden zu 928. bestrafen, im Winter des Jahres 928 zu Eis die sonst durch Seeeu und Sümpfe geschützte Feste Brandenburg. Auf dem Harlunger Berg erhebt sich statt des Tempels des Triglav eine christliche Kirche. Die Wenden schweifen wieder verheerend über die Elbe, 930. werden aber dann von einem Heere Heinrichs (unter den Grafen Bernhard und Ditmar) bei Lunkini (Lenzen) in einer großen Schlacht geschlagen. Otto I. der Große (Kaiser seit 962) setzt an d en slavi- 936-973. schengrenzen wieder„Markgrasen"ein, denen derheer-bann des Landstriches unterstellt wird, und fördert die Ausbreitung des Christentums durch Begründung der Bistümer Havelberg (946) und Brandenburg (949). Gero, vom Kaiser an die Spitze sämtlicher 940-965. Marken gestellt, unterwirft (nicht ohne grausame Lift)1) das Land bis über die Oder hinaus, aber alles geht (unter Kaiser Otto Ii.) in einem wütenden Wenden- 983. ausstande des Obotritenfürsten Mistivoi, dem sich die andern wendischen Stämme anschlossen, dem Reiche und Christentum wieder verloren?) In Brandenburg erstand der Tempel des Triglav wieder, in Havelberg der des Gerovit u. s. w. Anderthalb Jahrhunderte behauptete sich nun wieder das wendische Heidentum zwischen Elbe und Oder, während Böhmen und Polen (mit Schlesien) schon das Christentum angenommen hatten. Im 11. Jahrhundert schien eine große Wandlung vorzugehen, indem der Fürst der .Obotriten Gottschalk, dem auch die rvilzisch-liutizischen Stämme unterthänig geworden, die !) Einer Verschwörung wendischer Häuptlinge gegen sein Leben kam er zuvor, inbem er sie zu einem Gastmahl einlub und, als sie trunken waren, erschlagen ließ, wie es in einem alten Spruch von ihm heißt: Zu Lausitz erster Fürst Ich war, Dreißig Wendisch Herrn tobt Ich gar, Und stlsft Gernrod aus eigener Hab; Daselbst sieht man noch (heut) mein Grab. 2) Mistivoi warb um des Sachsenherzogs Bernharb Tochter; barüber vom Markgrafen der Nordmark Dietrich verhöhnt, empörte er sich und wiegelte das ganze Wendenland auf. 1*

3. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 13

1894 - Berlin : Hertz
r / % — 13 — versammelten Fürsten die feierliche Belehnung Friedrichs mit der Mark durch den Kaiser statt, welcher auf jeden Vorbehalt verzichtet?) Friedrich kämpft mit den Pommern um die Uckermark^). 1419. Als ihn die deutschen Reichsangelegenheiten in Anspruch nehmen, setzt sein Sohn Johann den Kampf fort und erobert Prenz-lau und damit die Uckermark wieder?) Friedrich streitet als Reichsfeldherr unglücklich gegen die Hussiten 1431. bei Riesenberg in Böhmen. Die Hussiten dringen in die Marken ein, werden aber 1432. vor Bernau zurückgeschlagen/) worauf Friedrich, des Kurfürsten zweiter Sohn, sie zum vollständigen Rückzüge zwingt. Friedrich vermittelt den Frieden mit den Hussiten zu Basel. 1433. Friedrich teilt seine Länder unter seine Söhne?) 1437. Friedrich Ii. (der Eiserne). Cr bricht die Selb- 1440-70. Müdigkeit Berlins und Cölns. Friedrich legt eine Burg zu Cöln an der Spree an. Die 1442—1448. Einwohner von Berlin und Cöln widersetzen sich sowohl dem Bau, als auch manchen Anordnungen des Kurfürsten, weshalb ihnen viele Rechte und Freiheiten entzogen werden. Berlin und Cöln sind (bis 1709) wieder getrennte Städte, werden aber stehende Residenz der Kurfürsten und dadurch mit der Zeit der Mittelpunkt alles staatlichen und geistigen Lebens der hohenzollernschen Länder?) Die Grafen von Stolberg-Wernigerode am 1449. Harz begeben sich unter die Hoheit der branden-burgischen Kurfürsten. 1) Verloren gegangen war von der Mark die Neumark (1402, vergl. 1455) und die Lausitz (f. unter 1365, vergl. 1462). Dazu waren noch verschiedene Grenzschädigungen gekommen. 2) Von Angermünde, rao Friedrich selbst zugegen raar, heißt es: „De Gans von Putlitz lag hinder den Graven, Wo grimmig reckte se eren Kragen Baven de Gryffen (Pommern) alle." 3) Michael Rodinger. — „Steh fest, mein Mann, und bedenke, daß du die ganze Mark auf deinen Schultern trägst." (s. Klöden a. a. O.) 4) Mutige Verteidigung der Stadt durch die Frauen. — Jährliches Gedenksest noch jetzt. 5) Der älteste, friedlicher gesinnte Johann erhält Bayreuth, der zweite energischere, Friedrich, die Mark, der dritte, Albrecht Achill, Ansbach u. s. w. 6) Berlin hatte damals 6000 Einwohner.

4. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 18

1894 - Berlin : Hertz
7 — 18 — nach protestantischer Weise in beiderlei Gestalt in Spandau durch den Bischof von Brandenburg, Matthias von Jagow; am 2. November folgt der Rat der Stadt Berlin seinem Beispiel. Johann v. d. Neumark hatte den Schritt schon früher gethan. (Die Bistümer Brandenburg, Havelberg und Lebns gehen allmählich in den Besitz der Kurfürsten über.) 1542. Joachim wird auf dem Reichstage zu Speier zum Oberfeldhauptmann des Reichsheeres gegen die Türken ernannt. Schon unter seinem Vater zeichnete er sich im Türkenkriege so aus, daß ihn Kaiser Karl V. zum Ritter schlug. 1545. Hans Kohlhase, der lange mit dem Lande Sachsen, besonders mit Wittenberg Fehde geführt, vergreift sich an seinem Herrn, dem Kurfürsten von Brandenburg, und wird zu Berlin hingerichtet?) 1547. Joachim nimmt zwar nicht teil am schmalkaldischen Kriege, tritt aber ritterlich für den heimtückisch vom Kaiser gefangen genommenen Landgrafen Philipp von Hessen ein.2) 1548. Joachim nimmt das sog. Interim in Glaubenssachen an, es erfährt aber Widerspruch im Lande.3) Auch sein Bruder Johann weigert sich dessen?) 1569. Joachim erhält von Polen die Mitbelehnung über das Herzogtum Preußen (sein Kanzler Lamprecht Distelmeyer). 1571. Joachim Ii. stirbt nach einer Wolfsjagd plötzlich im Schlosse zu Cöpenick, wenige Tage darauf sein Bruder Johann von Küstrin. 1571—98. Johann Georg, friedliebend, streng und sparsam, vereinigt nach dem Tode seines Oheims Johann die Neumark wieder mit der Kurmark/) entläßt fast alle Räte seines Vaters, auch den redlichen Thomas Matthias, in Ungnade. Der Münzmeister Lippold wird unter schrecklichen Martern hingerichtet, und alle Juden werden wieder aus der Mark vertrieben. 1) Kohlhasenbrück bei Potsdam („Michael" Kohlhase von Heinrich v. Kleist). 2) Joachims Hosmarschall Adam v. Trotha hinderte ihn allein daran, daß er mit dem Degen dem Herzog Alba zu Leibe ging. 3) Dem Hofprediger Agricola, welcher es verfaßt hatte, antwortet der Prediger Teuthinger auf die Zumutung jenes, das Interim anzunehmen: „Agricola ist mir lieb, der Kurfürst noch lieber, aber Gott der allerliebste; ihm gehorche ich mehr als allen Menschen." Das Volk sagte: „Das Interim hat den Schalk hinter ihm (sich)." *) Mit den Worten: „Lieber Beil als Feder, lieber Blut als Tinte", worauf ihn Karl V. zornig den Reichstag meiden hieß. 5) Johann hinterließ keinen Sohn, seine Tochter Katharina wird die Gemahlin Joachim Friedrichs. Sie nimmt sich der Armen an, giebt ihnen z. B. freie Medizin aus dem Ertrag ihrer Molkerei vor dem Teltower Thor (Molkenmarkt).

5. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 10

1894 - Berlin : Hertz
— 10 — £alb sie in den Bann gethan werden, in dem sie 28 Safire bleiben. J 1334‘ Dölaus von Bernau wird in Berlin an der Marienkirche erschlagen/) Berlin im Bann bis 1345. 1342■ Ludwig heiratet Margarete Maultasch, die Erbin von Tirol und £ "u m? J bet 6at,cr^en Fürsten und die Verwirrung im -^ande mehrt ]tch bei dem erneuten Bann des Papstes. 1348-55. Der sogenannte falsche Waldemar tritt auf2), 113 unterstützt vom Erzbischof von Magdeburg und den Fürsten von Anhalt und von Sachsen. Die Mark fällt ihm m bis auf mehrere vom Adel und einige Städte, wie Frankfurt, Brtetzen (^reuenbrietzen ?). Kaiser Karl erkennt im Lager vor Frankfurt ^daldmar zuerst als echt an; später aber, als er sich mit iubrotg versöhnt hat, erklärt er denselben für unecht und utbrotg für den einzigen rechtmäßigen Herrn der Mark. Deshalb aber weicht Waldemar nicht. 1351. Ludwig tritt die Herrschaft an feine beiden Brüder Ludwig den Römer und Otto den Faulen ab. ° ~u b wig der Römer erhält von seinem Bruder die Mark; tbalbemar behauptet sich zuerst noch, zieht sich aber dann nach Dessau zurück, wo er stirbt und wie ein Mark-graf vor bern Altar einer Kapelle begraben wirb. — Subraiq, ^er erste Kurfürst nach dem Reichsgesetz der goldenen J') lucht die Drbnung im Sanbe durch Ausrottung der ' Räuberbanden herzustellen. Gleichzeitig beginnt Karl Iv. fein Spiel, bte Mark an sich zu bringen. ° " i- 1tobex Faule ober der Finner. Unter ihm nimmt bte baperfche Herrschaft in der Mark ein jämmerliches Ende. @r verkauft die Lausitz4) und zuletzt die ganze Mark an den Kaiser Karl Iv. aus dem Hause Luxemburg. 1373-1415. Luxemburgische Markgrafen. 1373-78. Karl Iv. (für feinen Sohn Wenzel). Er beginnt eine x) Steinernes Kreuz daselbst. <rwf ^gabe seiner Gegner ein Müller Jäkel Rehbock aus dem Dorfe Hundeluft bei Zerbst oder ein Bäcker Mänecke aus Beelitz, der eme Zeit lang Schildknappe Waldemars gewesen sein sollte L ™f°Aenvnte Eibene Bulle vom Jahre 1356 die Wahlordnung für die deutschen Kaiser fest 0 ^^Brandenburg als Kurfürstentum. ) Die Lausitz vereinigte Karl Iv. mit Böhmen, welchem Lande sie dann auch zunächst verblieb. (Vergl. aber 1462.)

6. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 20

1894 - Berlin : Hertz
<7 — 20 — hält Cleve, Mark') und Ravensberg?) der Pfalzgraf aber Jülich u. f. io. 1618. Der Herzog Albrecht Friedrich von Preußen stirbt ohne männliche Nachkommen, und das Herzogtum Preußens kommt als polnisches Lehn an Brandenburg. 4) s. 1525 u. 1569. 1619. , Im November übergiebt Johann Sigismund seinem Sohn Georg Wilhelm die Regierung und stirbt den 23. Dezember. ^) 1619—40. Georg Wilhelm. Er berief sogleich beim Antritt seiner Regierung den Grafen Adam von Schwarzenberg, einen Österreicher, an seinen Hof und übergab ihm fast alle Gewalt, welche auch bis zu Georgs Tode in den Händen dieses Mannes blieb. Kurz vor dem Regierungsantritt Georg Wilhelms beginnt der entsetzliche dreißigjährige Krieg (v. 1618-48). (Die böhmisch-pfälzische Periode von 1618—23; die nieder-sächsisch-dänische von 1625—29; die schwedische von 1630—35; die schwedisch-französische von 1635—48). Zerrüttung und Elend im Lande Brandenburg. Georg Wilhelms Oheim, der Markgraf Johann Georg von Jägern-dorf, der tapfere und unermüdliche Verfechter der evangelischen Lehre in Schlesien, hält es mit dem Böhmenkönig Friedrich (dem Winterkönig) und wird nach dessen Niederlage am Weißen Berge bei Prag 1g20 vom Kaiser in die Acht erklärt. Das nun erledigte Fürstentum hätte an Brandenburg fallen müssen, wurde aber widerrechtlich dem katholischen Fürsten von Lichtenstein gegeben. Ter 30 jährige Krieg verbreitet sich verheerend auch über die Mark. Georg Wilhelm ist unentschlossen und will *) Die Grafschaft Mark umfaßt das fruchtbare Kornland um Hamm (an der Lippe) _ und Soest, dann das Land um den Mittellauf der Ruhr, und endlich im Süden das Sauerland, das Land der Fabriken um Iserlohn. 2) Bielefeld (Leinwand) und Herford. 3) Ungefähr das jetzige Ostpreußen mit Königsberg, dem Strande von Samland (Bernstein) bis hinauf nach Memel, und im Osten mit dem sogen, preußischen Littauen (Gumbinnen, Tilsit, Spirdingsee). 4) Schwarz-weiß; die Farben der Deutschritter in Preußen, waren auch die hohenzollernschen Farben. 5) In Berlin, im Hause seines Kämmerers Freitag, zu dem er sich zurückgezogen. (Denktafel in jenem Hause, Poststraße Nr. 4.)

7. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 12

1894 - Berlin : Hertz
— 12 — grafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern, „als emen rechten Obristen und gemeinen Verweser" in der Mark ein und verpfändet ihm dabei dieselbe. Die Wiederherstellung der Mark nach innen und außen durch Friedrich von Hohenzollern und seine Nachfolger. 1411. Zunächst fdjicft Friedrich den fränkischen Ritter, Wend von ^lebnrg, als Bevollmächtigten zur Annahme des Huldigungseides nach der Mark, aber die Städte sowie die Ritter und Mannen weigern sich, ihm zu huldigen. 1412. Friedrich kommt selbst nach der Mark und gewinnt einen Teil der Städte und des Adels; selbst die Quitzows huldigen zuletzt, kümmern sich aber nicht um den von Friedrich gebotenen Landfrieden und setzen ihre Fehden und Streifzüge fort. — Am Cremmer Damm findet ein feindliches Zusammentreffen Friedrichs mit den Pommernherzögen statt.1) 1414. Caspar Gans v. Putlitz,' der Freund der Quitzows, wird von dem Süsts-Hauptmann des Bischofs von Brandenburg, Hans von Röder, gefangen genommen. Friedrich (im Bunde mit dem Erzbischof von Magdeburg, dem Herzoge von Sachsen u. a.) erobert die Burgen der Quitzows, Friefacf und Plaue,2) und, stellt so das landesherrliche Ansehen wieder her. »—40. Friedrich I. erhält von dem deutschen Kaiser Sigismund die Mark Branbenburg nebst der Kur-ltnb Erzkämmerer-Würbe; zugleich verpflichtet sich der Kaiser, 400 000 Goldgulden zu zahlen für den Fall, daß er ober feine männlichen Erben das Land wieder zurückfordern sollten. 1417' Den 18. April fand vor den in Konstanz am Bodensee (Ähnliches wie in Wilsnack sollte schon srüher u. a. in Zehdenick, Heillgengrabe und Beelitz geschehen sein.) *) Denkmal des Grasen von Hohenlohe daselbst, desgl. in der Berliner Klosterkirche. 2) Desgl. Benthen und Wichards v. Rochow Schloß Golzow. — Faule Grete (?). — Die Quitzows erscheinen dann im Dienste des ©rjbischosö von Magdeburg, der sich ihrer gegen Friedrich bedient. (Dietrich f im Elend, Johann wird 1421 von Friedrich zu Gnaden wieder angenommen). (Vergl. Klödens Buch „Sie Quitzows und ihre Zeit", f. Vorrede.) y

8. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 40

1894 - Berlin : Hertz
— 40 — bln 2£; 9tfu9- Theodor Körner fällt in einem Gefecht bei Gadebusch an der Straße nach Schwerin?) z.,h •f1?' 5)e” r2j- Aug. Preußische Landwehr vernichtet unter Hirsch-..et” französisches Corps unter Girard, welches zur Unterstützung Oudmots herangerückt, bei Hagelsberg (Belzig). inzwischen schlägt Napoleon Schwarzenberg am 26. und 27. Aug. bei Dresden und drängt ihn nach Böhmen zurück, wo ihm Vandamme entgegenrückt. 1813. 1813, den 29. und 30. Aug. Schlacht bei Kulm (un- wett ^eplitz), tn welcher am ersten Tage die Russen unter dem Pnnzen Eugen von Württemberg, angefeuert durch Friedrich Wilhelm Iii., sich Vandamme mit Erfolg entgegenstellen und am zweiten Tage die Preußen unter Kleist (von Nollen-dors her) ihm eine entscheidende Niederlage beibringen. 1813, den 6. Septbr. Bülow schlägt Ney bei Deune-wttz und rettet so zum zweiten Male Berlin. (Bülow, Graf v. Deunewitz). S- ^ell3- Oktbr. Durch Yorks Übergang über me ^'loe bei ädartenburg (unweit Wittenberg) vereinigt Flucher seine Armee mit der Nordarmee?) 1813, den 16.—19. Oktbr. Völkerschlacht bei Leipzig. Die drei vereinigten Arnteeen der Verbündeten kämpfen qeqen Napoleon?) ö ö • 16. Oktbr. Kampf im Südosten von Leipzig bei Wachau, im besten bei Lindenau und im Norden bei Möckern. Napoleon behauptet sich namentlich bei Wachau siegreich/) aber das gewaltsame -Vordringen und der Sieg Yorks bei Möckern erschüttern seine Stellung ^ma? 1?V /inem Sonntag und Ruhetag, Österreich besondere Friedensvorschläge, aber vergeblich. „ , ^bl^den 18. Oktbr. Der Kampf beginnt von neuem namentlich auf der Sudseite um Probstheyda?) Das Dorf wird genommen, verloren, wieder genommen, wieder verloren, zuletzt geht es, vollgepfropft r i 2 stunden vor feinem Tode hatte er noch fein Schwert- Itet) gedichtet: „Du Schwert an meiner Sinken." , rj ^ork v. Wartenburg. — Horns glänzender Sturmangriff auf dem schmalen Elbdamm. a 11 1 3) Anfangs waren die Heere fast sich aletdi sie 2nnnon mmmz Sbermnbeten 300°°0 Mann 3egeu 3 £*** in ^bipzig die Siegesglocken läuten. nprfn.. 2der Monarchenhügel" bei Liebertwolkwitz, von dem aus die verbündeten Monarchen dem Kampfe zusahen.

9. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 42

1894 - Berlin : Hertz
— 42 — 1814, den 30. Mai. Erster Pariser Friede. Frankreich muß alle seit 1792 gemachten Eroberungen herausgeben. Die Bourbons kehren zurück. (Ludwig Xviii., ein Bruder Ludwigs Xvi.) 1815. 1815, den 1. März. Napoleon, aus Elba entflohen, landet in Frankreich, das ihn jubelnd empfängt. Neues Bündnis gegen ihn zwischen Preußen, Österreich, Rußland und England u. s. w. 1815, den 16. Juni. Blücher mutz nach heftigem Kampfe bei Ligny (und St. Amand) vor Napoleon Weichen?) Gleichzeitig wird Ney vom Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig2) bei Quatrebras angegriffen und schließlich von Wellington, der Verstärkungen herbeiführt, in feine alte Stellung zurückgedrängt. — Blüchers Rückzug geht auf Wavre, um die Verbindung mit Wellington zu halten.3) 1815. 1815, den 18. Juni. Entscheidungsschlacht bei Belle-Alliance. (Waterloo). — Wellington behauptet sich zäh gegen Napoleons Andrang. Napoleon fertigt schon Siegesboten nach Paris ab, und Wellington wünscht, „es würde Nacht, oder es kämen die Preußen!"— Und s i e kamen: bei Planchenoit in der rechten Flanke Napoleons erscheint Bülow, den Engländern schließt sich Siethen an, den Zwischenraum füllt Pirch aus. — Vergeblich führt Napoleon seine Garden vor; Engländer und Preußen vereinigt dringen vor, beide in der Richtung des roten Daches von Belle-Alliance. Dort treffen sich die Sieger. Napoleon flieht. Blücher und die Preußen übernehmen die Verfolgung des sich auflösenden französischen Heeres. 1815, den 7. Juli. Zweiter Einzug der Verbündeten in Paris. Napoleon nach St. Helena. 1815, den 26. Septbr. Die drei Monarchen von Preußen, Österreich und Rußland schließen den heiligen Bund (die heilige Alliance)^). x) Der 73 jährige Blücher unter dem Pferde. (Nostiz.) — „Wir find geschlagen nur, nicht bezwungen," meldet er seinem Könige, während Napoleon dachte, Blücher sei abgefunden. 2) Fällt hier. 3) Blücher ist unverwüstlich. „Nicht mit einem Teil, sondern mit seinem ganzen Heer" verspricht er Wellington zu Hilfe zu kommen. — Als alles auf dem Marsche im Schlamm versinkt, ruft er: „Es geht nicht, heißt es wohl, und muß doch gehen! muß gehen! Ich, euer Vater Blücher, hab's versprochen meinem Bruder Wellington! Wollt ihr, daß ich wortbrüchig werde? — Und — es ging." (Scheerenberg.) 4) Hohe dem Bunde zu Grunde liegende Idee. Anders freilich die Wirklichkeit. Am treuesten hält noch daran Preußens König und Volk. — (Nachdem der Bund lange nur noch der Form nach bestanden, wurde er schließlich 1854 aufgelöst durch den Krimkrieg.)

10. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 45

1894 - Berlin : Hertz
— 45 — rühmn des allgemeinen Landtags (1847) vollendet Friedrich Wilhelm Iv. die staatliche Einheit der bisherigen Provinzen zu einem Ganzen^). Seine Bemühungen für Deutschlands Einheit scheitern an Österreichs Widerstand. Preußen wird in den Strudel der europäischen Revo- 1848-50. lution hineingerissen (Aufstände in Berlin, Posen u. s. w.). Der König beruft eine Nationalversammlung zur Vereinbarung einer Verfassung; daneben soll das Parlament in Frankfurt ein einiges Deutschland schaffen. Die Verwirrung greift aber immer weiter um sich. — Inzwischen ficht Preußen für Schleswig-Holsteins Rechte gegen Dänemark (unter Wrangels Führung). 1848 den 9. Novbr. Das Ministerium Branden-burg')-Manteussel stellt die Autorität des Königs wieder her. Die preußische Nationalversammlung wird aufgelöst, eine Verfassung oktroyiert. Friedrich Wilhelm Iv. lehnt die ihm vom deutschen 1849. Parlament in Frankfurt a. M. angebotne deutsche Kaiser-krone ab und unterdrückt die revolutionären Aufstände tn Dresden und Baden?) Als nun Preußen selbständig eine Union der deutschen Staaten (in Erfurt) zustande zu bringen versucht und mit den ihm verbündeten Staaten dort ein Parlament beruft, wird es von den größeren Staaten in Stich gelassen und verzichtet für den Augenblick auf seine deutschen Pläne. Hieraus verträgt es sich dann, da es nicht gehörig auf einen Krieg vorbereitet ist, mit Österreich i850.(Novbr.) Wickelung des preußischen Verfassungslebens der Charakter Preußens als eines evangelischen Staates aus allzugroßem Vertrauen nicht voll gewahrt wurde ls 1877. Anm. 1), und andererseits in der evangelischen Kirche das Hervortreten der hochkirchlichen Partei als Hauptträgerin der vom König geförderten praktischen Richtung im Christentum verschiedentlich andere Richtungen irritierte. . ,r, 1) Der einheitliche Charakter war schon vorher nicht unwesentlich gefördert worden durch gemeinsame Militär- und Civileinrichtungen ldas Landrecht), die Versetzung der Beamten durch das ganze Land u. s. ro. 1830 schon hatte Bernhard Thiersch das Lied: „Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben!?" versaßt, welches sich rasch zum preußischen Volkslied emporschwang. 2) S. 1814, den 1. Januar. 3) Prinz von Preußen.
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