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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. I

1868 - Elberfeld : Volkmann
Kleine Lebensbilder aus km Alterthum. Ein Hülssbuch für den ersten Unterricht in der Geschichte in den höheren Classen der Elementarschulen und den untern der Gmnasien und Realschulen. Von Dr- Carl Chr. Conrad Völker, Oberlehrer am Gymnasium zu Elberfeld. Elberfeld. Verlag von Earl Volkmann.

2. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. IV

1868 - Elberfeld : Volkmann
Iv Bücher von Ludwig Stacke und Carl Schwarz fort- laufende, das jugendliche Gemüth fesselnde Erzählungen, ange- knüpft an die Persönlichkeit hervorragender Männer enthalten, aber in kürzerer und knapperer Form, so daß die alte Geschichte etwa auf sechs Druckbogen enthalten sei, der dann, wenn die Sache Anklang fände, die mittlere und neuere in einem Buch von etwa acht Bogen folgen würde. Da ich zugleich die höheren Klassen der Elementarschulen ins Auge faßte, so war für mich auch die Rücksicht auf den Preis maßge- bend. Meine Absicht war es ferner nicht, den Lehrer vom Buche abhängig zu machen; ihm bleibt der mündliche Vor- trag unverkümmert überlassen, der beispielsweise in der Dar- stellung der griechischen Sagen ausführlicher ausfallen kann, als es hier geschehen ist. Ich wollte vielmehr die bedeu- tendsten Erscheinungen des Alterthums in kleinen Charak- tergemälden der Jugend zugänglich und ihr lieb machen und schloß daher manche Partieen z. B. die Rabulisten des peloponnesischen Krieges und den Alcibiades ganz aus.*) Wie große Unwissenheit bei unserer Jugend in historischen Dingen herrscht, seitdem der Geschichtsunterricht in den un- teren Klassen aufgehört hat, obligatorisch zu sein, kann jeder Lehrer des Lateinischen wissen, wenn in dem Uebungsbuche Sätze über Miltiades, Marathon, Salamis, Hannibal u. s. w. vorkommen. Möge denn das Buch den Zweck erfüllen, den der 1 Verfasser beabsichtigte. *) Das Beste, was wir aus dem Studium der Geschichte davon tragen, 1 ist der Enthusiasmus, meint Göthe einmal, freilich in etwas einseitiger An- schauung von der Sache; hat indeß der Geschichtsunterricht bei der Jugend diesen Enthusiasmus für alles Schöne und Große geweckt, so hat er seine Pflicht gethan.

3. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 4

1868 - Elberfeld : Volkmann
4 höhere Schönheit, Kraft und Weisheit bei, als den gewöhnlichen Menschen; solche sind Herakles, Theseus, Jason u. A. § 3 Herakles. Der älteste und berühmteste der griechischen Heroen ist He- rakles (Herkules). Er war ein Sohn des Zeus und der Alk- mene, der Gemahlin des Königs Amphitryon. Hera, welche die Alkmene haßte, hielt seine Geburt auf, und so mußte er nach einem Schwure des Zeus, daß derjenige, der an einem be- stimmten Tage Zuerst geboren würde, die Herrschaft erhalten solle, dem Eurystheus, dem Sohne seines Großoheims, dienstbar sein. Schon in seinem Zartesten Kindesalter erwies er sich als Sohn eines Gottes, indem er zwei Schlangen, die Hera gesandt hatte, um das Kind Zu tödten, ergriff und erwürgte. Als er Jüngling war und einst in die Einsamkeit hinausging, erschienen ihm an einem Scheidewege zwei Gestalten; die eine, schön und lockend, verhieß ihm ein Leben voll von Freuden und Genüssen, die andere, ernst und würdevoll, Ruhm und Ehre bei den Men- schen und Unsterblichkeit, wenn er bereit sei, unter ihrer Leitung ein Leben voll von Mühen und Gefahren Zu führen. Jene war die Wollust, diese die Tugend d. h. nach griechischem Begriff Männlichkeit, Tapferkeit und Hochherzigkeit. Herkules gab nach kurzem Besinnen der letzteren die Hand und weihte sich ihr für sein ganzes Leben. Im Austrage des Eurystheus vollführte er nun zwölf Heldenthaten (die sogenannten zwölf Arbeiten des Herkules). Er erlegte den nemäischen Löwen, tödtetej die ler- näische Schlange oder Hydra, ein Ungeheuer nüt hundert Köpfen; fing eine der Artemis geweihte Hindin mit ehernen Füßen; dann einen Eber, der die Gegend um den Berg Erymanthus unsicher machte; reinigte an einem Tage die Ställe des Augias, in welchen der Mist von dreitausend Rindern aufgehäuft lag, indem er einen Arm des Flusses Alpheios hindurch leitete; tödtete die Stymphaliden, ungeheure Raubvögel mit ehernen Füßen und Schnäbeln; fing einen ungeheuren Stier, der die Fluren Kretas verheerte; brachte die Pferde des thracischen Königs Diomedes, welche Menschen fraßen, nach Mycenä; bestand einen Kampf mit dem kriegerischen Weibervolke der Amazonen und erbeutete das

4. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 6

1868 - Elberfeld : Volkmann
6 Fichtenbeuger Sinnis, der die Wanderer an zusammengebeugte Fichten band und sie dann durch Auseinanderschnellen derselben Zerreißen ließ, den Skiron, der die Reisenden von einem Felsen ins Meer stürzte, den Prokrustes, der sie in ein Bett zwängte, die zu kleinen auseinander reckte, den zu langen die Beine ab- hieb, damit sie hineinpaßten. So fing er auch den marathoni- schen Stier, der die Umgegend von Marathon verheerte, und brachte ihn lebendig nach Athen. Bei seiner Ankunft in Athen sollten gerade die sieben Jünglinge und sieben Mädchen nach Creta abgehen, mo sie ins Labyrinth gesperrt und dem Mino- taurus, einem Ungethüm, dessen Gestalt halb Mensch, halb Stier war, (eine Art Moloch) vorgeworfen wurden. Dies war ein Tribut, den Minos, der König von Creta, den von ihm besiegten Athenern auferlegt hatte, und der alle neun Jahre abgeliefert werden mußte. Theseus erbot sich freiwillig mitzugehen, gewann in Creta die Liebe der Königstochter Ariadne, tödtete den Mino- taurus und befreite so die Athener auf immer von dem Tribute; den Weg aus den verworrenen Gängen des Labyrinths fand er vermittelst eines Fadens, den er am Eingänge befestigt hatte. Auf der Heimfahrt vergaß er, das schwarze Segel, welches das Schiff zum Zeichen der Trauer führte, mit einem weißen zu ver- tauschen, und sein Vater Aegeus, der auf einem Felsen sitzend täglich die Rückkehr des Schiffes erwartete, stürzte sich in der Meinung, das Unternehmen sei mißglückt, ins Meer, das von ihm den Namen des ägäischen erhalten hat. Theseus wurde nun König von Athen, begründete die Macht des Staates, indem er die einzelnen Theile des Landes vereinigte und die Bewoh- ner der Flecken und Dörfer beredete, die Herrschaft nach Athen zu verlegen, und ordnete den Staat durch weise Einrichtungen. Noch andere Thaten verrichtete er, nahm am Argonautenzug Theil, kämpfte gegen die Amazonen und stieg sogar in die Unterwelt hinab, um die Gemahlin des Pluto heraufzuholen; dort wurde er gefesselt und später von Herkules befreit. Nach seiner Rück- kehr fand er in Athen die Herzen der Bürger von sich abgewandt; mit Undank belohnt begab er sich zum Könige Lykomedes auf der Insel Skyros, wo er Güter besaß, und soll dort von demselben getödtet sein. Seine Gebeine wurden später nach Athen geholt,

5. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 34

1868 - Elberfeld : Volkmann
34 Brust und anderen körperlichen Fehlern; namentlich stotterte er. Durch unablässigen Fleiß eignete er sich eine gewandte Darstel- lungsweise an und gewann als junger Mann einen Proceß ge- gen seine Vormünder, die ihn um einen Theil seines Vermögens gebracht hatten. Nun wagte er es, öffentlich auszutreten, wurde aber ausgepfiffen und verlacht. Ein Freund machte ihn auf- merksam auf seine mannigfaltigen Fehler in Stimme, Ausdruck und Haltung, und nun soll er sich drei Monate lang in einem unterirdischen Gemache eingeschlossen und dort vor einem Spie- gel in Haltung und Mienenspiel geübt, auch sonst noch allerlei Mittel angewandt haben, seine Brust und seine Stimme Zu stär- ken und das Stottern sich abzugewöhnen. Als er dann wieder auftrat, war der Erfolg der glänzendste und seit jener Zeit ge- hörte er zu den ersten Rednern Athens. Er war einer von den Wenigen, die Philipp's Absichten durchschauten und er ließ nicht ab, seine Mitbürger zu warnen, sie an die Heldenthaten der Vorfahren zu erinnern und sie aufzufordern, selbst in den Krieg zu ziehen und die Führung desselben und die Vertheidigung der Freiheit nicht gemietheten Söldnern zu überlassen. Leider drang er nicht so recht durch und meist, wenn es zu spät war. Auch stand ihm eine andere Partei in Athen gegenüber, die in das Interesse des Philipp gezogen war, unter ihnen Aeschines; eine dritte Classe endlich, deren Haupt Phocion war, hielt es für das Beste, mit Philipp Frieden zuhalten. Diesen Phocion fürch- tete Demosthenes am meisten; denn er war ein ernster, unbestech- licher Mann von einfacher Lebensweise, der sein ganzes Leben hindurch arm blieb und den die Athener durch den Beinamen des Rechtschaffenen ehrten. Wenn Phocion sich erhob, um zu sprechen, pflegte Demosthe- nes heimlich zu seinen Freunden zu sagen: Der wird meine Worte wieder zu nichte machen! (Das Beil meiner Reden ist da!). Beide Männer fanden später ein unglückliches Lebensende; nach Alexanders des Großen Tode mußte Demosthenes vor den Verfolgungen der Macedonier aus Athen fliehen; er begab sich nach der kleinen Insel Calauria, und nahm dort freiwillig Gift, als der macedonische Herrscher Soldaten abgeschickt hatte, ihn sortzusühren. Einige Jahre später wurde Phocion von den

6. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 35

1868 - Elberfeld : Volkmann
35 Athenern der Verrätherei angeklagt und verurtheilt, den Gift- becher zu trinken. Der Krieg gegen die Phocier dauerte indeß noch immer fort, und die Thebaner, die ihn namentlich führten, sahen sich genö- thigt, die Hülfe Philipps anzurufen. Er kam, rückte durch die Thermopylen, die er von da an besetzt hielt, besiegte die Pho- cier und hielt über sie nach dem Ausspruche der Amphiktyonen, der Aufseher des Delphischen Orakels, ein schreckliches Strafge- richt; ihre Städte wurden zerstört und das Land verwüstet. Er selbst erhielt das Ehrenrecht der Oberaufsicht über den Delphi- schen Tempel. Zwar zog er sich für diesmal zurück, erhielt aber bald Gelegenheit, sich von neuem in die Verhältnisse Griechen- lands zu mischen. Die Bewohner der Stadt Amphissa in Lokris hatten sich eine dem Apollo geweihte Ebene angeeignet; dafür wurde der Krieg gegen sie beschlossen und auf Antrag des be- stochenen Redners Aeschines Philipp zum Oberfeldherrn ernannt. Er kam, eroberte Amphissa und statt Zurückzukehren, besetzte er die Stadt Elatea, um sich den Weg nach Böotien zu sichern. Da erkannten die Griechen zu spät seine Absichten und auf De- mosthenes Rath kam ein Bündniß zwischen Athen und Theben zu Stande. Im folgenden Jahre, (338 v. Chr.), kam es zum Kampfe; die Griechen waren dem Philipp an Zahl der Truppen überle- gen, aber diesen Mangel ersetzte er durch seinen Feldherrnblick und durch die Geübtheit seiner Soldaten, während die Grie- chen von schlechten Anführern befehligt wurden und sie selbst schlecht bewaffnet und des Krieges ungewohnt waren. In der Ebene von Chäronea in Böotien trafen beide Heere aus einander. Die Athener waren auf ihrem Flügel siegreich; aber auf der an- dern Seite des Schlachtfeldes warf Alexander, Philipps neunzehn- jähriger Sohn, die Feinde vor sich nieder und kam dann dem andern weichenden Flügel zu Hülfe. Die zu weit vorgedrunge- nen Athener wurden auch hier geschlagen und der Sieg entschied sich vollständig für die Macedonier. Den Athenern verzieh Phi- lipp großmüthig und ließ ihnen ihre Freiheit, Theben mußte eine macedonische Besatzung in die Burg aufnehmen und sonst noch harte Bedingungen eingehen. Im folgenden Jahre wurde

7. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 9

1868 - Elberfeld : Volkmann
9 den Greis. Bei seiner Ankunft in Theben war das Land in großer Bedrängniß; ein Ungethüm, halb Jungfrau, halb Thier, Sphinx genannt, hatte sich in der Nähe der Stadt gelagert und gab jedem Vorübergehenden ein Räthsel auf; konnte er es nicht lösen, so tödtete es denselben. Oedipus löste das Räthsel, wel- ches so lautete: „Was ist das, das morgens auf vier, mittags auf Zwei und abends auf drei Beinen geht?" indem er erklärte, das sei der Mensch, und erhielt zur Belohnung die Hand der Königin; denn jener Greis, den Oedipus erschlug, war Laius gewesen und mithin der Königsthron erledigt. So war denn das Orakel in Erfüllung gegangen. Oedipus regierte das Land mit Weisheit und Milde, und es wurden ihm Zwei Söhne und wei Töchter geboren. Rach vielen Jahren brach eine Pest in Theben aus, und als das Orakel deßwegen befragt wurde, ver- kündigte es, daß der Mörder des Laius gelobtet und aus der Stadt vertrieben werden müsse. Durch sorgfältige Untersuchung und zufälliges Zusammentreffen verschiedener Umstände trat die Wahrheit ans Licht. Jokaste erhängte sich; Oedipus stach sich selbst die Augen aus und Zog dann an der Hand seiner Tochter Antigone in die Fremde. Rach langer Wanderung fand er end- lich im Hain der Eumeniden (Göttinnen der Rache) bei Athen den Tod und das Ende seiner Leiden. Die Söhne des Oedipus, Eteokles und Polynices, vereinig- ten sich dahin, daß sie abwechselnd, ein Jahr um das andere, die Regierung führten. Nachdem Eteokles ein Jahr regiert hatte, wollte er die Herrschaft seinem Bruder nicht abtreten. Dieser floh nach Argos, vermählte sich mit der Tochter des dortigen Königs und erhielt das Versprechen der Hülfe Zur Erlangung seines Rechts. Fünf andere Helden gesellten sich noch zu ihnen und so entstand der Krieg der Sieben gegen Theben. Da sich Eteokles hinter den Mauern der Stadt vertheidigte, und der Krieg sich in die Länge zog, so kam man endlich darin überein, daß er durch einen Zweikampf der beiden Brüder ent- schieden werden sollte. In demselben tödteten sie sich gegenseitig; den Leichnam, des Polynices verbot Kreon, der die Regierung Thebens übernahm, zu beerdigen. Antigone aber, die Schwester des Polynices, that dieses dennoch; deßhalb wurde sie verurtheilt,

8. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 37

1868 - Elberfeld : Volkmann
37 ivohner als Sclaven verkaufen und legte den Athenern, gegen die er sich gnädig bewies, einige Bedingungen auf. Dann trat er im Jahre 334 seinen Zug gegen das persische Reich an, nach- dem er schon im Jahre 336 zu Corinth zum Oberfeldherrn der Griechen ernannt war. Mit einem Heere von 30,000 Fußgän- gern und 5000 Reitern ging er über den Hellespont und besiegte die Feldherrn des persischen Königs Darms Codomannus am kleinen Flusse Granicus. In dieser Schlacht kam er selbst in Lebensgefahr; ein persischer Feldherr hatte ihm den Helm ge- spalten, als ein anderer im Begriff war, einen Streich auf sein entblößtes Haupt zu führen. Da eilte Klitus, ein Macedonier, herbei und rettete den König, indem er dem Perser den Arm durchhieb. Die Frucht dieses Sieges war die Unterwerfung von Kleinasien; in der Stadt Gordium durchhieb er einen künstlich verschlungenen Knoten mit dem Schwerte; von demselben ging die Sage, wer ihn lösen würde, der würde Herr von Asien werden. In Tarsos in Cilicien erkrankte er in Folge eines kalten Bades im Flusse Cydnus; gerettet durch seinen Leibarzt Philip- pus lieferte er bald darauf dem Perserkönige, der mit einem un- geheuren Heere herangekommen war, in dem südöstlichen Winkel Kleinasiens bei Jssus eine Schlacht, in der die Perser vollständig geschlagen wurden. Dann zog Alexander an der syrischen Küste durch Phönicien, eroberte nach einer Belagerung von sieben Mo- naten Tyrus, kam nach Palästina und von da weiter nach Aegyp- ten. Hier wurde er von den Bewohnern mit Freuden empfan- gen, da sie des persischen Joches überdrüssig waren, und beschloß, dort an der einen Mündung des Nil eine Stadt zu gründen, die er nach seinen: Namen Alexandria nannte. Nun trat er, nachdem er sich in der Oase Siwah, wo das Heiligthum des Jupiter Ammon war, Zum Sohn des Jupiter hatte erklären lassen, den Rückzug über die Landenge von Suez an und eilte dem Darms entgegen, der jenseits des Tigris ein neues Heer gesammelt hatte. Zwischen Gaugamela und Arbela kam es zur Schlacht, in der die Perser tapfer fochten, aber doch zuletzt der griechischen Kriegs- kunst erliegen mußten. Die Hauptstädte des Reichs, Babylon Susa und Persepolis fielen in die Hände des Siegers. Darms

9. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 11

1868 - Elberfeld : Volkmann
11 memuon Achilles, des Peleus Sohn, Ajax, der Sohn des Tela- mon, Diomedes, der des Tydeus, durch ihre Tapferkeit, so wie Odysseus, Beherrscher der kleinen Insel Jthaka, durch kluge Rath- schläge und der greise Nestor aus Pylos durch seine Weisheit auszeichneten. Die Einzelheiten dieser Kämpfe, bei denen die Helden auf Wagen standen und namentlich mit Lanze und Schwerdt stritten, können hier nicht mitgetheilt werden, da das die Gren- zen unsers Büchleins überschreiten würde. Nach zehnjähriger Belagerung erbauten die Griechen ein ungeheures hölzernes Roß, in dessen Bauch sich die vornehmsten Helden verbargen. Dieses ließen sie zurück, und das übrige Heer zog ab, um sich in der Nähe versteckt zu halten. Durch die List des Sinon, eines zurück- gelassenen Griechen, der den Trojanern vorspiegelte, ihre Stadt würde uneinnehmbar sein, wenn dieses Pferd eine Stelle in der- selben fünde, wurden diese getäuscht; sie rissen einen Theil ihrer Mauern ein, Zogen das Pferd in die Stadt und überließen sich der Freude. In der Nacht aber öffnete Sinon die Thüren an dem Pferde, aus dem die eingeschlossenen Helden hervorkamen, mit ihnen ver- einigten sich die Griechen, die in der Nähe im Versteck lagen; sie eroberten die Stadt und zerstörten sie durch Feuer. Hektor war schon vorher gefallen. Als er im heftigen Kampfe die Griechen bedrängte, wandten sich diese an Achilles, der schon seit längerer Zeit am Kriege keinen Theil nahm, weil er sich vom Agamemnon beleidigt glaubte, der ihm einen Theil der Kriegesbeute entzogen hatte. Achilles blieb unerbittlich, sandte aber endlich statt seiner seinen treuen Freund Patroklus. Diesen tödtete Hektor im Zwei- kampfe, und nun erschien Achilles selbst mit neuen Waffen, die ihm der Gott Hephästus aus Bitten seiner Mutter Thetis gefer- tigt hatte, auf dem Kampfplatz und erlegte den Hektor. Seinen Leichnam erhielt der greise Priamus auf inständiges Bitten von Achilles zur ehrlichen Bestattung zurück, nachdem er sich bei Nacht- zeit unter Leitung des Gottes Hermes ins Lager der Griechen begeben hatte. Auch Achilles war gefallen durch einen Pfeil- schuß, den Paris absandte. Von den griechischen Fürsten gelang- ten manche ungefährdet in die Heimath und lebten dort nach

10. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 12

1868 - Elberfeld : Volkmann
12 überstandenen Gefahren in glücklicher Ruhe, wie Menelaus und Nestor. Dem Agamemnon bereitete sein eigenes Weib Clytäm- nestra in Verbindung mit ihrem Verwandten Aegisthus Verder- den, indem sie ihn bei seiner Heimkehr im Bade erschlugen, wel- chen Mord später sein Sohn Orestes an der Mutter rächte. Odysseus mußte noch zehn Jahre auf dem Meere umherirren, ehe er in die Heimath gelangte. Seine mannigfachen Abenteuer sind von einem alten griechischen Dichter Homer in der Odyssee beschrieben. Er kam unter Anderen zu dem wilden Volke der Cyclopen, ungeschlachter riesenhafter Menschen mit ein em Auge in der Stirn, von denen einer, Polyphem, ihm mehrere seiner Ge- fährten verzehrte, bis er sich durch List aus der Höhle dessel- den, in die er gerathen war, errettete, nachdem er den Cyclopen geblendet hatte. Er gelangte ferner zu der Insel der Circe, einer Zauberin, die seine Gefährten in Schweine verwandelte, ihm selbst aber, da er durch ein Zaubermittel des Gottes Her- mes geschützt war, nicht schaden konnte. Er fuhr bis zum Ende des Meeres und kam zum Oceanus, wo der Eingang zur Unter- welt war, sah dort die Schatten der vor Troja gefallenen Hel- den, seiner Mutter und des Sehers Tiresias, der ihm seine Schick- sale verkündigte. Auf der Rückfahrt verzehrten seine Gefährten die heiligen Rinder des Sonnengottes auf Sicilien, deswegen wurden sie im Sturm vom Meere verschlungen, er selbst rettete sich auf die Insel der Göttin Calypso; dort blieb er längere Zeit, wider sei- nen Willen von ihr zurückgehalten, bis sie ihn auf Geheiß des Zeus entließ. Durch einen neuen Sturm, den ihm Poseidon, erzürnt we- gen der Blendung seines Sohnes Polyphem sandte, verschlagen, gelangte er zum Lande der Phäaken, die ihn zu Hause zu seiner Heimathinsel brachten. Hier hatte er einen Kamps mit den Freiern seiner Gattin Penelope zu bestehen, den er glücklich mit Hülfe seines Sohnes Telemachus, des treuen Sauhirten Eumäus und eines Rinderhirten zu Ende führte.
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