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Iii. Aer Beceleische Krieg, 413—404.
Alcibiades. Auf den Rat des Alcibiades hatten die Spartaner schon vor dem Ausgange des sicilischen Krieges den nur 18 km von Athen entfernten Flecken Decelea besetzt, um von hier aus einen beständigen Verheerungskrieg gegen Athen zu sübren. Alcibiades selbst segelte mit einer peloponnesischen Flotte an die ionische Küste, um die dortigen Bundesgenossen und Unterthanen Athens zum Absall zu bewegen. Der persische Satrap Tissaphernes begünstigte die Unternehmungen der Spartaner, welche in einem förmlichen Vertrage den Persern das Anrecht auf die persischen Städte an der Westküste Kleinasiens zusprachen und sich nicht schämten, von den Barbaren regelmäßige Hilfsgelder zum Unterhalte ihrer Flotte anzunehmen. So gelang es den Spartanern, mehrere Bundesgenossen der Athener für sich zu gewinnen. Eine günstigere Wendung für Athen trat erst wieder ein, als Alcibiades, von einem der spartanischen Könige, den er beleidigt hatte, verdächtigt, die Partei der Spartaner verließ. Er bewog jetzt den Tissaphernes, den Spartanern nur noch die Hälfte der früheren Hilfsgelder zu zahlen. Dadurch kam er wieder bei feinen Landsleuten in Gunst. Er wurde auf die athenische Flotte aufgenommen und fogar zu ihrem Befehlshaber ernannt. Er gewann einen Seefieg über die Spartaner, nahm mehrere von Athen abgefallene Städte wieder ein und kehrte mit reicher Beute und unter dem Jubel feiner Mitbürger nach Athen zurück, 408. Abermals wurde er als Feldherr an die ionische Küste entsandt.
Lyslnder. Bei den Spartanern führte damals Lpfänder den Oberbefehl. Dieser war gleich tüchtig im Kriege wie schlau in Unterhandlungen. Er pflegte zu fagen, wo die Löwenhaut nicht ausreiche, müsse man den Fuchspelz umhängen. Er besiegte den Unterfeldherrn der Athener in Abwesenheit des Alcibiades, welcher sich zur Eintreibung von Unterstützungen für die Flotte auf das Festland begeben hatte. Über diese Niederlage erbittert, entsetzten die Athener den Alcibiades wieder des Oberbesehls und wählten an seine Stelle zehn Flottensührer. Lysander verlegte jetzt den Kriegsschauplatz nach dem Hellespont. Die athenische Flotte segelte ihm nach und ging bei Ägospotami in einer hafenlofen Bucht vor Anker. Während hier die athenischen Seeleute, um Lebensmittel aufzutreiben, aus Land gestiegen waren, überraschte Lysander die unbewachte Flotte und vernichtete sie in einem leichten, fast unblutigen -L-iege, 405. Bald erschien der Sieger vor Athen und sperrte mit seinen
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Dritter Abschnitt.,
Der thebanisch-spartanische Krieg, 378—363.
Gpaminondas.
§ 24. Die Spartaner in Theben. Unter dem Vorwande, die Bestimmungen des Antalcidischen Friedens durchzuführen, hintertrieben die Spartaner, um selbst desto unbeschränkter zu herrschen, alle Bündnisse griechischer Staaten unter einander. Daher sandten sie ein Heer gegen Olvnth, welches auf der Halbinsel Chalcidice einen Städtebund gründen wollte. Auf dem Zuge dabin überrumpelten sie mit Hilfe der thebanifchen Adelspartei die Kadmea, die Burg von Theben. Sie legten eine Besatzung in die Burg und vertrieben die Häupter der demokratischen Partei aus der Stadt. Diese fanden aber, wie zwanzig Jahre vorher die athenischen Demokraten in Theben, eine freundliche Aufnahme in Athen. Hier verschwor sich Pelopidas, einer der Verbannten, mit mehreren Gleichgesinnten, seine Vaterstadt von dem spartanischen Joche zu besreieu. Als Jäger und Fischer verkleidet schlichen sie sich hetmlick in die Stadt und ermordeten die Häupter der Adelspartei: die spartanische Besatzung ergab sich unter der Bedingung freien Abzuges. In
dem befreiten Theben betrieben jetzt Pelopidas und sein Freund Epa-minondas die Rüstungen zu einem drohenden Kriege mit Sparta. Aus der thebauischen Jugend vereinigten sich 300 edle Jünglinge zu der heiligen Schar, welche sich eidlich verpflichtete, in der Schlackt zu siegen oder zu sterben.
Lenktra. Als nun Epammondas einen Bund aller böotischen
Städte gründen und dem Antalcidischen Frieden nur im Namen von ganz Böotieu beitreten wollte, erklärten die Spartaner, welche nirgends einen Städtebund dulden wollten, an Theben den Krieg. Aber in der Schlacht bei Leuktra in Böotien wurden sie durch die überlegene Kriegskunst des Epammondas so vollständig besiegt, daß der Ruhm ihrer Un-überwindlichkeit für immer vernichtet wurde. Ihr König Kleombrotns fiel selbst in der Schlacht und mit ihm viele vom spartanischen Adel, 371.
Mantinea. Jetzt rührten sich allerorten die Feinde Spartas: auch die geknechteten Messenier sannen aus Abfall. Epaminondas erschien selbst im Peloponnes, und die spartanischen Frauen sahen zum ersten
Male den Rauch eines feindlichen Lagers. Bei einem nochmaligen Zuge
in den Peloponnes drohte er Sparta selbst durch einen kühnen Handstreich einzunehmen und drang bereits bis auf den Markt der mauerlosen
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipp Philipp Elatea Alexander Alexander Philipps Philipps Philipp Philipp
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von seinem Tode erhoben halten. Theben, den Herd der Empörung, nahm er nach kurzer Belagerung mit stürmender Hand. Die Stadt wurde zum abschreckenden Beispiele für die Griechen zerstört; nur die Burg, die Tempel und das Geburtshaus des Dichters Piudar wurden verschont. Noch keine griechische Stadt hatte ein so schreckliches Schicksal erfahren. Athen erlangte unter gnädigen Bedingungen die Verzeihung des Siegers.
Der Feldzug gegen die Perser, 334—333.
a) §er 3ug durch die Küstenländer. Schlacht am Granikus, 334, bei Issns, 333.
In Persien waren ans Artaxerxes Ii. Mnemon schwache Herrscher gefolgt. Die Satrapen schalteten in den Provinzen fast ganz selbständig, und die Heere bestanden größtenteils aus fremden Söldnern. Im Jahre 336 hatte D a r i u s Iii. Kodomännus. ein milder Fürst, den Thron bestiegen. Gegen ihn zog jetzt Alexander aus zur Eroberung des ganzen persischen Reiches.
Schlacht am Granikus. Nachdem er seinen Feldherrn Anti-pater als Statthalter in Macedonien zurückgelassen hatte, setzte er im Frühjahr 334 mit 30 000 Mann zu Fuß und 5000 Reitern über den Hellespont. In Jlinm bekränzte er das Grab des Achill und pries den Helden glücklich, der im Homer einen Herold seines Ruhmes gesunden habe. Die persischen Satrapen stellten sich ihm am Granikus, einem Flüßchen in Mvsien, entgegen. Sein Feldherr P armen io riet ihm ab über den Fluß zu setzen, dessen steiles Ufer den Angriff erschwere. Aber er sprengte mutig vorwärts; „denn," sagte er, „der Hellespont müßte sich ja schämen, wenn wir uns vor diesem Wässerchen fürchten wollten." Bald geriet er im Handgemenge selbst in Lebensgefahr und wurde nur durch einen macedonischen Kriegsmann, Klitns, gerettet, welcher einem persischen Heerführer den zum tödlichen Streiche gegen den König erhobenen Arm abhieb. Erst nach einem hartnäckigen Kampfe gewann er den Sieg, 334. Die meisten Städte ergaben sich jetzt dem Sieger ohne Schwertstreich : nur Halikarn äs jus in Karien mußte mit Sturm genommen werden. Von da aus zog er an dem schmalen Saume der Südküste her über das Taurusgebirge nach Phrygien und nahm in Gordium Winterquartiere. Hier stand in einem Tempel ein altertümlicher Wagen. Das Joch war mit vielfach verschlungenen Riemen an die Deichsel festgebunden, und es ging die Sage, wer den Knoten löse, werde Herr von Asien
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Extrahierte Personennamen: Issns Artaxerxes Alexander Alexander
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werden. Alexander zerhieb den Knoten und erwarb sich dadurch nach der Meinung der Menge den Anspruch auf die Herrschaft.
Jssus. Im Frühjahr 333 setzte er seinen Zug nach Cilicien fort. Als er bei Tarsus in dem kalten Gebirgsflusse Cydnus badete, verfiel er in ein hitziges Fieber. Keine Arznei wollte helfen. Da riet ihm sein Leibarzt Philippus ein scharfes, aber wirksames Mittel an. Zugleich aber schrieb ihm Parmemo: „Trane dem Philippus nicht; er will dich vergiften." Alexander reichte dem Philippus den Brief, und während diefer las, trank er unerschrocken die Mischung. Sein Vertrauen wurde durch seine baldige Genesung belohnt. Schon wollte er sich jetzt nach Syrien wenden, da erschien in seinem Rücken bei Jssus das persische Heer, vom Großkönige selbst geführt. Die Perser, welche in der schmalen Mstenebene ihre Truppenmassen nicht recht entfalten konnten, wurden von der macedonischen Phalanx vollständig geschlagen, 333. Darms selbst flüchtete: seinen Prunkwagen, sein Zelt mit kostbaren Schätzen sowie seine Mutter und Gemahlin mußte er zurücklassen. Der großmütige Sieger behandelte die königlichen Frauen milde. Als er in ihrem Zelte erschien, fiel die Mutter des Darms vor seinem Freunde Hephästion, den sie wegen seines hohen Wuchses sür den König hielt, schutzflehend nieder. Ihren Irrtum gewahrend entschuldigte sie sich: aber Alexander tröstete sie mit den Worten: „Mutter, du hast nicht geirrt: denn auch dieser ist Alexander."
l>) Die Eroberung von Syrien. Phönixen und Ägypten, 332.
Um der persischen Flotte die Häsen zu sperren, drang Alexander nicht sogleich in das Innere des persischen Reiches vor, sondern unterwarf zuerst die südlichen Kustenlandschasten. Die syrischen Küstenstädte öffneten ihm freiwillig die Thore. Aber in Phönizien leistete das mächtige Jnsel-Tyrus hartnäckigen Widerstand. Er ließ die Stadt durch einen Damm, zu dem das Bauholz aus dem sernen Libanon geholt werden mußte, mit dem Festlande verbinden, errichtete am Ende des Dammes zwei hohe Türme und ließ von diesen und vom Verdecke seiner Schiffe aus die Stadt durch Wursmaschiuen beschießen. Nach siebenmonatlicher Belagerung ergab sich die stolze Stadt: ein großer Teil der Einwohner wurde in die Sklaverei verkaust. Durch das Schicksal der Tyrier geschreckt, boten jetzt auch die übrigen Städte Phöniziens ihre Übergabe an; nur Gaza mußte mit Sturm genommen werden. Von hier drang der Sieger nach Ägypten vor, welches sich bei dem alten Hasse der
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Tarsus Alexander Alexander Jssus Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
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Einwohner gegen die persische Herrschaft ohne Widerstand unterwarf. Unweit des westlichen Nilarmes anf einer schmalen Landzunge, der kleinen Insel Pharus gegenüber, legte er eine neue Hauptstadt, Alexandria, an. Sie sollte das gefallene Tyrns ersetzen und wurde bald ein Hauptsitz des Handels, der Wissenschaften und der Künste. Von da zog er weiter, zuerst westwärts an der Küste her und dann südwärts zu der Oase des Jupiter Ammon, welche wie eine fruchtbare, wohlbewässerte Insel inmitten des Sandmeeres der Wüste lag. Als er bei dem Besuche des Tempels das Orakel befragte, sollen ihn die Priester für einen Sohn des Jupiter erklärt habeu.
c) Der Zug in das Innere des persischen Neiches, 331—327.
Schlacht bei Gangamela. 331.
Von Ägypten aus wandte sich Alexander weiter in die Gegend des Euphrat und Tigris zur Verfolgung des Darius. Ohne Widerstand zu finden, fetzte er über die beiden Ströme. Bei Gangamela in Assyrien, unweit der heutigen Stadt Mossnl, stieß er auf den Feind. Als ihm wegen der Überzahl des feindlichen Heeres Parmenio zu einem nächtlichen Angriffe riet, wies er dies ab; denn er wolle den Sieg nicht stehlen. In der Schlacht führte, wie bei Jfsus, Parmenio den linken. Alexander selbst den rechten Flügel des 47 000 Mann starken Heeres. Darius hatte vor seiner weit ausgedehnten Schlachtreihe Sichelwagen und einige Kriegselesanten aufgestellt. Alexander siegte nach einem hartnäckigen Kampfe. Darius entkam auch diesmal aus dem Schlacht-
getümmel. Die reichen persischen Stammländer, Babylonien, Snsiana und Persis, wurden die Beute des Siegers. Nachdem er in Persepolis das prächtige Königsschloß zum Zeichen, daß das srühere Herrscherhaus gestürzt sei, zerstört hatte, verfolgte er den flüchtigen
Darius über Ekbataua nach Parthien. Hier fand er den König von Befsns, dem Satrapen von Baktrien, ermordet. Gerührt von dem
Schicksal seines Gegners breitete er seinen Mantel über den Leichnam
und ließ ihn in Persepolis ehrenvoll bestatten. Dann eilte er über das
schneebedeckte Hindukuschgebirge und durch wasserlose Wüsten dem Mörder, welcher sich den Königstitel beigelegt hatte, in seine Satrapie nach, nahm ihn gefangen und ließ ihn ans Kreuz schlagen. Da er nunmehr die unbestrittene Herrschaft über Persien gewonnen hatte, so begann er sein neues Reich zu ordnen. Sein Hauptstreben ging dahin, die Sieger und die Besiegteu zu einem Volke zu verschmelzen. Deshalb übertrug er die
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Extrahierte Ortsnamen: Alexandria Darius Assyrien Babylonien Snsiana Persepolis Baktrien Persepolis
Die Monier.
Das Land Italien.
§ 28. Gebirge und Küsten. Italien ist die mittlere unter den drei südlichen Halbinseln Europas. Es wird vom Südende der See-alpen bis zu seiner Südspitze vom Apenmnengebirge durchzogen. An der Ostseite tritt das Gebirge hart an das Meer heran: an der Westseite dagegen sind Vorberge vorgelagert; daher ist die Entwickelung größerer Flüsse an der Ostseite erschwert. Die West- und Südküste der Halbinsel, vom tuscischeu oder tyrrhenischen und vom ionischen Meere bespült, ist mit besseren Buchten und Häsen ausgestattet als die vom stürmischen Hadriameere umgebene Ostküste.
Flüsse. In das adriatische Meer: 1. Der Padus (Po) mit dem T l c i n n s aus der linsen und der Tr 6 bia auf der rechten Seite. 2. Der Aüfidus. — In das tyrrhenische Meer: 1. Der Arnus. 2. Die Tiber mit den linken Zuflüssen Ällta und Änto.
Die Fruchtbarkeit war in den ebenen Landstrichen groß: besonders die campanische Ebene brachte edle Weine, Oliven und andere Erzeugnisse des Südens hervor. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner war der Ackerbau : im Gebirgslande wurde vornehmlich Viehzucht getrieben .Wenn auch die große Ausdehnung der Küste die Einwohner schon srüh mit dem Meere in Verbindung brachte, so sind doch die Italiker nicht in dem Maße wie die Griechen ein seefahrendes Volk geworden.
Die Bewohner des alten Italien waren: a) Die Latiner und die u mb risch-sa b e llisch en Völker in Mittelitalien. Sie gehörten wie die Griechen zu den Völkern des indogermanischen Sprachstammes. b) Die Etrusker, ein im Arnusthale ansässiges Volk von unbekannter Abstammung. c) Die Gallier, welche von Norden her in das Padusthal vorgedrungen waren, d) In Unteritalien gründeten die Griechen viele Ansiedelungen.
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Italien Europas Ällta Italien Mittelitalien Unteritalien
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Einteilung der römischen Geschichte.
§ 29. Die römische Geschichte wird in drei Hauptzeiträume eingeteilt :
I. 753—509. Die Königsherrschaft.
Ii. 509—30. Die Zeit der Republik. Dieser Zeitraum zerfällt in drei Abschnitte.
1. 509—264. Die Unterwerfung Mittel- und Unteritaliens.
2. 264—133. Die Zeit der puuischeu und macedonischen Kriege. Das römische Reich wird ein Weltreich.
3. 133—30. Die Zeit der Bürgerkriege.
Iii. 30 v. Chr.—476 u. Chr. Das Kaisertum bis zur Auflösung des weströmischen Kaiserreiches.
Erster Zeitraum.
Dip äöntgsüerrstsmft, 753—509.
«pie Sage von der Gründung Hiours.
§ 30. Der Sage nach soll der Trojaner Äneas aus dem zerstörten Troja ausgewandert und nach mannigfachen Irrfahrten an der Küste von Latium gelandet fein. Hier soll ihm der König Latinus einen kleinen Landstrich geschenkt und seine Tochter Lavlnia zur Ehe gegeben haben. Nach ihm herrschte sein Sohn Ascänins. Er gründete Alba Longa. Nachdem das Geschlecht des Äneas hier lange Jahre geherrscht hatte, wurde von Alba aus Rom gegründet. Der König von Alba, Nümitor, wurde von seinem herrschsüchtigen Bruder Amülius vom Throne gestoßen. Der Thronräuber ließ die Zwillingssöhne der Rhea Silvia, der Tochter des Nnmitor, und des Gottes Mars, Romulus und Remus, aus der ausgetretenen Tiber in einer Mulde aussetzen und die Mutter in den Strom stürzen. Die Mulde strandete an einem Feigenbaum; eine Wölfin säugte die Kleinen. So blieben sie am Leben. Ein Hirte des Amulius fand die Säuglinge und rettete sie. Zu Jünglingen herangewachsen, wurden sie durch eine wunderbare Fügung von Numitor erkannt. Sie setzten den Großvater wieder in die Regierung
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Forum geziert wurde. — Bald nach der Unterwerfung der Latiner entbrannte der Krieg mit den Samnitern von neuem. Während die Scrmniter einen großen Bund aller sabellischen Stämme und endlich sogar der Etrusker, der Umbrer und der fenotuschen Gallier zu stände brachten, gewannen die Römer die Lucaner und Apuler zu Bundesgenossen. Jetzt handelte es sich nicht mehr um den bloßen Besitz einiger Landstriche in Campanien; es mußte sich entscheiden, ob Rom und die latinischen Stämme oder die sabellrschen Völker die Herrschaft in Mittelitalien behaupten sollten. Ein römisches Heer, welches den unteritalischen Bundesgenossen zu Hilfe ziehen sollte, wurde bei Caudium oon dem samnitischen Heerführer Gavius Pontius eingeschlossen, 321. Der Feldherr der Römer bequemte sich, um sein Heer zu retteu, zu einem Vertrage, worauf das ganze Heer Mann für Mann ohne Waffen unter einem aus Lauzen gebildeten Joche hergehen mußte. Der Senat verwarf aber den Vertrag und lieferte den Konsul, der ihn abgeschlossen hatte, den Samnitern aus, welche edelmütig genug waren, dieses nutzlose Opfer zu verschmähen. Der hartnäckige Krieg wurde endlich durch eine siegreiche Schlacht der Römer bei Sentmum in Umbrien, in der sich Decins Mus, seinem Vater ähnlich, dem Tode weihete, entschieden, 295. Sainnium war fortan ein unterworfenes Land.
2. Der Krieg mit Pyrrhus und Tarent, 282 — 2 7 2. Die Veranlassung. Die Römer hatten während des Krieges mit den Samnitern ihren Bundesgenossen, den Lucanern, die griechischen Städte überlassen. Als nun die Lucaner auch Thurii unterwerfen wollten, wandten sich die bedrängten Einwohner an Rom. Die Römer, welche sich inzwischen durch die Anlage der Kolonie Venusia einen starken Waffenplatz in Apulien geschaffen hatten, hielten jetzt die Bundes-genosfenschast der Lucaner nicht mehr für nötig. Daher geboten sie ihnen, von Thurii abzulassen. Darüber erbittert, verbanden sich die Lucaner mit den Samnitern und Tarentinern und brachten einen neuen Freiheitsbund der mittel- und unteritalischen Völker zu stanbe. Aber die Römer sprengten schnell mit bewaffneter Hand den Bnnb und legten in das bebrohte Thurii eine Besatzung. Als nun eine römische Kriegsflotte biefer Besatzung Verstärkung zuführen wollte und im Hafen von Tarent vor Anker ging, tmbmen die Tarentmer römische Schiffe gefangen und ließen die Bemannung hinrichten. Dann zwangen sie auch die römische Besatzung in Thurii zur Übergabe. Eine Gesanbtschaft, welche die Römer nach Tarent sandten, wurde, als sie ihre Beschwerben vor der
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Volksversammlung im Theater vorbrachte, vom Pöbel schnöde beschimpft. Jetzt erschien den Tarentinern selbst der Krieg unvermeidlich. Da aber die Bürger der reichen Handelsstadt des Kriegsdienstes längst entwöhnt waren, so riefen sie den König Pyrrhns von Epirns zu Hilfe und übertrugen ihm die Führung des Krieges. Dieser war ein Verwandter des macedonischen Königshauses und hatte unter den Nachfolgern Alexanders d. Gr. in mancherlei Kriegen die Feldherrnkunst erlernt. Die Einmischung in den tarentinischen Krieg schien ihm eine erwünschte Gelegenheit zu bieten, ein griechisches Reich aus den Küstenlandschaften des adriatischen und ionischen Meeres zu gründen.
Siege des Pyrrhus bei Herahea 280 und bei Äsculum, 27 9. Pvrrhns setzte mit 22 000 Fußsoldaten, 3000 Reitern und 20 Kriegselefanten nach Tarent über. Bei Heraklea in tfucanien, in der zwischen Tarent und Thurii sich erstreckenden Strandebene, maß sich zuerst die griechische Kriegskunst mit der römischen. Die Griechen, mit langen Stoßlanzeu bewehrt, standen in der tiefen Ausstellung der macedonischen Phalanx. Die römischen Legionen, mit dem sechs Fuß laugen Wurfspeer oder Pilum bewaffnet, waren in leicht beweglichen Abteilungen, den Manipeln, aufgestellt. Nur durch die Elefanten, welche die Römer damals zuerst kennen lernten, gewann Pyrrhus den Sieg, 280. Mehrere unteritalische Städte schlossen sich jetzt an ihn an. Da er aber dock seinem Siegesglücke mißtraute, so sandte er den gewandten Redner Clneas mit Friedensanträgen, worin er die Freiheit der griechischen Städte in Unteritalien verlangte, nach Rom. Zugleich rückte er selbst, um die Römer zu schrecken, bis nach Präneste, acht Meilen von der Hauptstadt, vor. Aber er wurde bald durch ein in seinem Rücken erscheinendes römisches Heer zur Rückkehr genötigt. Dem Friedensantrage des Cineas wollte der Senat anfangs Gehör schenken; da aber trat der erblindete Konsular Appius Claudius auf und sagte: „Bisher habe ich nur meine Blindheit beklagt, jetzt möchte ich auch taub fein, um nicht eure feigen Ratschläge hören zu müssen. Was sürchtet ihr euch vor dem hergelaufenen epirotifchen Abenteurer, der sich nicht einmal in seinem eigenen Lande behaupten konnte?" Durch diese Antwort umgestimmt, wies der Senat die Friedensanträge ab, und fortan wurde es Grundsatz des stolzen Rom, mit keinem Feinde Frieden zu schließen, so lange er auf dem Boden Italiens stehe. Cineas. an die stürmischen Verhandlungen in den griechischen Volksversammlungen gewöhnt, konnte sich über die ernste Haltung des römischen Senats nicht genug wundern. Der Senat.
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