Boleslaus Iv.
gicbt dm 3 Söh-
nen des Wladis-
laus Ii- Schie-
nen zurück, die
sich ,'n dasselbe
th eilen.
Conrad stirbt
1178 und Boles-
laus der Lanac
bemächtigt sich
Glogaus,
Jaroslaus führt
im Bunde mit
seinem Oheim
Micislaus gegen
seinen Vater Bo-
leslaus einen
Krieg,
Zweiter Zeitraum.
Schlesien unter eigenen, unabhängigen oder freien
Herzogen von 1163 bis 1355.
Wladislaus Ii. hinterließ 3 Söhne, welche jetzt in
die Rechte ihres verstorbenen Vaters traten, und Frie-
drich I. um Hülfe zu ihrer Wiederherstellung baten. Nach-
dem Friedrich zuvor einen Krieg in Italien beendigt hatte,
in welchen ihn Boleslaus der Lange, der älteste von den
3 Brüdern, begleitet und mehrfache Beweise von großer
Tapferkeit gezeigt hatte, bedrohete er Boleslaus Iv. mit,
seiner ganzen Macht, worauf derselbe den 3 Söhnen des
Wladislaus Ii. Schlesien wieder abtrat.
Sie theilten dasselbe dergestalt unter ssch, daß Mi-
cislaus Obcrfchlessen mit, dem Hauptorte Ratibor, Bo-
leslaus der Lange Mittelschlesten mit'breslau und
Conrad Niederschlessen mit Glogau erhielt. Seit dieser
Zeit hatte Schlesien seine eigenen erblichen Regenten aus
plastischem Stamme.
Als Eonrad 1178 starb, bemächtigte ssch sein Bruder
Boleslaus der Lange, nach dem Recht des Stärkeren,
Glogaus d. h. Niederschlesiens, ohne seinem Bruder Mi-
cislaus einen Antheil daran zu vergönnen. Er verbesserte
das Land sehr, zog Colonisten aus Deutschland herbei,
gab den Städten eine deutsche Verfassung, legte Neumarkt
als eine deutsche Stadt an, entfernte 1175 aus dem Klo-
ster Leubus die ausgearteten Benedictiner und besetzte es
mit Cisterziensern, deren erster Abt Florenz seine Lieb-
lingsobstart, die Porsdorfer Aepfel, nach Schlesien ver-
pflanzte.
Boleslaus besaß einen Sohn erster Ehe, welcher
Jaroslaus hieß und einen Sohn zweiter Ehe mit Na-
men Heinrich. Jaroslaus führte mit seinem Vater
Krieg/weil er erfahren hatte, daß seine Mutter sich be-
mühe, ihn zum Vortheil ihres Sohnes Heinrich, um die
Nachfolge in der Regierung zu bringen und verband ssch
zu dem" Ende mit seinem Oheim Micislaus gegen seinen
Vater Boleslaus, der mit seiner Gemahlin aus Breslau
und dem größten Thcil seiner übrigen Besitzungen vertrie-
den wurde und der vielleicht das Schicksal seines Vaters,
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Conrad Friedrich Friedrich Conrad_Niederschlessen Boleslaus Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Micislaus
13
Wladislaus Ii. erlebt haben würde, wenn nicht der in eichen, Ka-
Großherzog Kasimir Ii. von Polen 1182 als Schiedsrich- simir u. von Po.
ter aufgetreten wäre und dem Herzog Micislaus die zu achter auftritt'
Krakau gehörigen Dsstricte von Auschwitz und Beuthen ns2-
zur Entschädigung angeboten hätte, wodurch er die Brü- im erf)ä(t 3a>
der wieder versöhnte. Jaroslaus erhielt vom Vater Op- roslaus das Für-
peln und als er 1198 durch die Annahme des Bisthums Ss Sem
Breslau-in den geistlichen Stand trat, auch das Fürsten- ¡San? ®rrt*
thum Neisse, welches Jaroslaus bei seinem Tode dem
Bisthum zu Breslau zum Besitzthum überwies. Boles- 1201 nirbt Be-
laus starb 1201 und ihm folgte sein Sohn C6lau£L
Sfr C t 1tv I Ci) S. Heinrich I. von
auch der Bärtige genannt, welcher ein talentvoller, kric-
gerischer Fürst war. Er besaß nicht blos Niederschlesien,
sondern war auch Oberregent über ganz Polen. Sein
Leben schwebte einst in großer Gefahr. Er ward nämlich
von einem unter Polen stehenden Statthalter von Pom-
mern, Ewantopolk, der zum Herzoge von Pommern wird von Swan-
ernannt sein wollte und der mit mehreren Bewaffneten 10,50 £ ocrfol9t'
erschien,- als Heinrich eben im Bade war, überfallen.
Indem aber die'feinde auf ihn einhieben, warf sich ein
treuer Diener, ein schlesischer Edelmann, Namens Pere- durch Peregr.n
grin von Wiesenberg, auf ihn, ließ sich todt hauen
und erhielt so dem Herzoge das Leben. Heinrich ver-
mählte sich 1186 mit Hedwig, Tochter des Herzogs vermin sich ng«
Berthold von Meranien, die eine kluge, sehr fromme und Hedwig,
wohlthätige Frau war, welche von ihrem großen Braut-
schatze viele Kirchen und Schulen stiftete, weshalb sie
der Papst Clemens Iv., 23 Jahre nach ihrem Tode, für
eine Heilige erklärte. Ihren Gemahl Heinrich bewog sie, erbaut 1203 das
das Kloster zu Naumburg am Bober und 1203 das Klo- Kmer zu Treb-
fter zu Trebnitz und viele andere Kirchen zu bauen. Er
Verbesserte, wie sein Vater, das Land und gab Städten
und Dörfern eine deutsche Verfassung. Er und seine Ge-
mahlin zogen viele Deutsche ins Land, theils weil es sehr
an Einwohnern fehlte und theils weil die Deutschen sehr
fleißige Leute waren und Künste und Handwerke besser
' verstanden als die Polen. Heinrich I. lebte bis 1238 und mb ,iirbl 1238'
nach ihm übernahm . .
Heinrich Ii.. der Fromme Heinrich». von
7 '1238—1241.
genannt, die Regentschaft. Dieser hatte unter der thaten-
vollen Regierung seines Vaters Gelegenheit gefunden, sich
zum Feldherrn und Fürsten zu bilden. Auch er war
Oberregent von Polen und ward besonders merkwürdig
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Kasimir_Ii Micislaus Jaroslaus Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Hedwig Berthold_von_Meranien Hedwig Clemens_Iv. Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich_Ii Heinrich
14
durch'säntor? ^urch feilten Tod, der ihn in der Blüthe seines Lebens
in dcr Tartar- hinwegriß und den er in der Schlacht mit den Tartarn
'ch acht; oder Mungeln erlitt, welches rohe Völker aus dem östli-
chen Asien waren, 6ie diesen ganzen Erdtheil mit Krieg
durchzogen und fast alle Völker des südlichen Asiens un-
terjochten. Eine dieser tartarischen Horden gründete im
13ten Jahrhunderte eine Monarchie, die eine ihrer Chans
oder Fürsten, Dschingis-Chan, über den größten
Theil der bekannten Erde ausbreitete.- Sein Enkel Batu
Peta,ikk eroberte 1237 Rußland, und einer seiner Generale, Peta,
uä Vi und drang mit einem mongolischen Haufen, dessen Größe auf
dann in'schic 400,000 Mann angegeben wird, im Jahre 1240 in Po-
„011,0*1, len ein, verwüstete das Land, legte 1241 Krakau in Asche
und wendete sich von hier, nach Oberschlesien. Vergebens
versucht Micislans Ii. den Mungeln den Uebergang über
die Oder zu wehren; sie schwimmen hindurch, Micislaus
muß weichen und verbindet sich mit dem 30,000 Mann
starken Heere Heinrichs Ii., das dieser bei Liegnitz gesam-
. melt hatte. Es bestand dies Heer aus Schlesiern, aus
Polen und Ordensrittern, die der deutsche Hochmeister in
Preußen dem bedrängten Herzoge zu Hülfe geschickt hatte
und aus einer Menge Freiwilliger, welchen man xin
Kreuz von rothem Tuche auf den Rücken heftete und die
den Namen Kreuzfahrer erhielten. Auch befanden sich
viele Bürger bei diesem Heere und 600 Bergknappen von
Goldberg.
Schlcflcrn am g! Am 9. April 1241 stießen das mongolische und schle-
. April 1211 bci sische Heer bei Wahlstatt zusammen. Heinrich hatte sein
Schlacht" Mun- Heer in 5 Haufen getheilt, welche Schlachtordnung die
Jeinrüchii^scin Mungeln nachahmten, nur mit dem Unterschiede, daß
Leben verliert jeder einzelne Mungelbaufe so groß war, als das ganze.
Heer Heinrichs Ii. zusammengenommen, so daß man an-
nehmen kann, daß das feindliche Heer eine Stärke von
150,000 Mann betragen haben müsse. Die Schlesier ver-
loren die Schlacht und Heinrich blieb im Treffen. Die
Mungeln sollen jedem gefallenen Christen ein Ohr abge-
schnitten und 9 Säcke damit vollgefüllt und mitgenommen,
den vom Rumpf getrennten Kopf Heinrichs Ii. aber auf
eine Stange gesteckt und in den Kunitzsee geworfen haben.
Den Leichnam desselben erkannte seine Gemahlin Anna un-
ter den vielen, ganz entkleideten, auf. dem Schlachtfelde
liegenden Tobten, an den sechs Zehen am linken Fuße.
Die mongolischen Horden verwüsteten das ganze Land,
und zogen nach dieser Schlacht durch Mähren und Un-
garn wieder zurück, ohne weiter nach Deutschland vorzu-
dringen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Personennamen: Micislans Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Anna
Extrahierte Ortsnamen: Asien Asiens Dschingis-Chan Oberschlesien Liegnitz Polen Goldberg Deutschland
16
weshalb ihn der
Erzbischof Fulko
v. Gnesen in den
Bann thut,
und das Kreuz
gegen ihn predi-
gen läßt.
Bolcslaus will
auch seinen Bru-
der Conrad ge-
fangen nchmen-
allcin Conrad
nimmt den Bo-
lcslaus fest und
setzt ihn in Glo-
gau gefangen.
Boleslaus raubt
seinen Vetter in
Breslau.
Fürsten hatten nämlich verlangt, daß der Frucht- oder
Naturalzchendc, der in der zehnten Mandel von allen
Feldfrüchtcn bestand, und der bei der christlichen Religion
der Geistlichkeit znm Unterhalt angewiesen worden war,
in einen Geldzehenden oder eine bestimmte Abgabe verwan-
delt werden sollte. Der Bischof Thomas widersctzte sich
dieser dem Klerus nachtheiligen Abänderung auf das Aeu-
ßerste, worauf Bolcslaus deuselben nebst einigen Domher-
ren auf der Landstraße aufheben und gefangen setzen ließ.
Umsonst that der Erzbischof Fulko von Gnesen den
Herzog in den Bann, denn Boleslaus machte sich nichts
daraus und ungeachtet des Bannes pflegen die Leute doch
immer Umgang mit dem Herzoge, weil man allgemein
mit dem schweren Dezem unzufrieden war. Der Pabst
brauchte indeß noch härtere Mittel gegen ihn und ließ
das Kreuz gegen ihn predigen d. h. er ließ predigen: wer
gegen den Herzog zu Felde zöge, oder in den Krieg ge-
gen ihn ginge, sollte Vergebung aller Süuden und den
Himmel dafür erhalten. Da aber Niemand gegen den
Herzog zu Felde ziehen mochte, so mußte Thomas endlich
einwilligen, daß der bisherige bischöfliche Zehende in eine
bestimmte Abgabe an Getreide verwandelt wurde und noch
eine Summe von 2000 Mark für seine Freiheit bezahlen.
Auch seinen Bruder Conrad wollte Boleslaus auf
solche Weise gefangen nehmen lassen. Er ließ ihn zu
dem Ende zu einem Gastmahle nach Liegnitz einladen.
Da Conrad aber erfuhr, daß Boleslaus die Absicht habe,
ihn bei dieser Gelegenheit gefangen zu nehmen, und zur
Abtretung seines Landes zu bewegen, nahm Conrad die
Einladung zwar an, ging aber mit einer starken Bedek-
kung nach Liegnitz. Er verbarg seine Mannschaft größ-
tentheils im Walde und erschien nur mit einer kleinen Be-
gleitung auf dem Schlosse, das er mit mehr Deutschen
als gewöhnlich besetzt fand und wo er in allen Schlupf-
winkeln Bewaffnete entdeckte. Er glaubte weiter keinen
Beweis für die Absichten seines Bruders nöthig zu haben,
bemächtigte sich seiner, ehe er in die oberen Theile des
Schlosses kam, wo er hatte gefangen werden sollen, eilte
mit ihm schnell zur Burg hinaus und erreichte den von
seinen Leuten besetzten Wald, von wo er seinen Bruder
nach Glogau in engen Verwahrsam bringen ließ, und
ihm nur gegen die Summe von 2000 Mark, die er vor-
her durch eine ähnliche Gefangennehmung vom Bischof Tho-
mas von Breslau erpreßt hatte, seine Freiheit wieder gab.
Auch jetzt war Boleslaus noch nicht ruhig, denn er
raubte auch seinen Vetter in Breslau, seines Bruders
L
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Fulko Conrad Conrad Boleslaus Thomas Fulko Thomas Conrad Conrad Conrad
_ 1284 bekriegt
Heinrich Iv- den
Herzog Przimis-
laus von Groß-
polen,fordert von
Bischof Tho-
mas 11- einen
Beitrag zu den
Aricgskosten,
und wird -1285
vom Erzbischof
von Gnefen in
den Bann ge-
than.
Bischof Thomas
versöhnt sich mit
Herzog Hein-
rich Iv- 1287.
Heinrich iv.
siirbt 1290.
I
18
Diese ließ er sogleich greifen und in Breslau gefangen
setzen. Man nahm sich zwar von mehreren Seiten ihrer
an, aber vergeblich, und sie mußten sich zuletzt ihre Frei-
heit theils durch Abtretung von ihrem Gebiete, theils durch
Verträge erkaufen. 1284 bekriegte Heinrich Iv. den Her-
zog Przimislaus von Großpolen und forderte vom Bi-
schof Thomaö Zz. von Breslau einen Geldbeitrag zu
den Kriegskosten, welchen dieser verweigerte und worauf
Heinrich die Städte und Dörfer des Bisthums besetzte
und die Einkünfte einziehen ließ. Dies hatte zur Folge/
daß 1285 der Erzbischof von Gnefen über Heinrich Iyv
den Bann aussprach. Als deshalb die Geistlichkeit den
Gottesdienst unterbrach, wurde sic von Heinrich vertrie-
den. Der Bischof von Breslau hatte sich nach Ratibor
in den Schutz des Herzogs Wladislaus begeben. Von
diesem verlangte Heinrich, daß er den Bischof vertreiben
solle, und als jener es verweigerte, rückte Heinrich mit
einem ansehnlichen Heere vor die Stadt. Die Bürger
der Belagerung bald müde, beschwerten sich laut, daß sie
für ein fremdes Interesse so viel leiden müßten, und der
Bischof gerieth darüber in solche Verlegenheit, daß er
beschloß, den Zorn Heinrichs Iv. durch die tiefste Demü-
thigung zu entwaffnen und sich ihm freiwillig zu ergeben.
Im bischöflichen Ornate und von seinen Domherren be-
gleitet, ging er ins Lager, und als Heinrich seine Ankunft
gewahrte, eilte er im Augenblick aus deni Zelte dem Bi-
schof entgegen und warf sich mit den Worten vor ihm
nieder: Vater, ich habe gesündiget im Himmel und vor
dir! Thomas hob ihn auf, beide versöhnten sich mit ein-
ander. Heinrich gab dem Bischof und der Geistlichkeit
alles, was er ihnen aßgenommen hatte, wieder zurück
und vermehrte noch überdies die Freiheiten der Breslaui-
schen Kirchen. Der Bann wurde aufgehoben und Hein-
rich war seit dieser Zeit ganz umgeschaffen; er zeigte sich
gegen die Geistlichkeit sehr freigebig, die ihm dafür den
Namen Prolins d. h. der Redliche ertheilte. Ein Beweis
dieser Sinnesänderung des Herzogs ist noch jetzt in der
auf dem Breslauer Dome stehenden Kreuzkirche vorhan-
den, die kurze Zeit nach dieser, ins Jahr 1287 fallenden,
Begebenheit gestiftet wurde. Breslau erhielt durch Hein-
rich Iv. mehrere große Vortheile und Gerechtsame. Kurz
vor -seinem Tode ward er noch in Krakau zum Oberherrn
von Polen anerkannt 1289 und starb 1290.
Er hatte keine Söhne und es war ungewiß, wer ihm
in der Regierung über das Breslauischc folgen sollte. Die
zwei nächsten Anverwandten des verstorbenen Herzogs
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv- Heinrich Thomas Heinrich_iv Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_Iyv Heinrich Heinrich_vertrie- Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Thomas Heinrich Heinrich
ss
-4
1344 wird
Schweidnitz von
Johann vergeb-
lich belagert.
und Sandcshut
genommen, das
Bolko bald wie-
der nimmt.
gut befestigten Frankenstcin belagert. Er wehrte sich tap-
fer, that einen Ausfall ius böhmische Lager und nahm
mehrere Ritter von Carls Heere gefangen, die er mit sich
nach Frankenstcin führte. Carl, welcher die Neigung sei-
nes Feindes zum weiblichen Geschlechte kannte, ließ die
Frauen Mld Töchter der von Bolko gefangenen böhmischen
Ritter zu sich ins Lager kommen, veranstaltete einen Ball
mrd ein großes Gastmahl und lud dazu auch den bela-
gerten Herzog Bolko ein. Dieser nahm die Einladung
an und erschien. Mitten unter den Freuden des Festes
schlossen die Frauen der Gefangenen einen Kreis uni den
Herzog und baten ihn um die Freilassung ihrer Männer.
Der Herzog-, vom Weine berauscht, schickte sogleich nach
der Stadt und ließ die Gefangenen holen, für die er ein
Lösegeld, bedeutender als sein ganzes Fürstenthum hätte
fordern können. Sie erschienen und er gab jeden, ohne
Entgeld, seiner Gemahlin wieder. Da umarmte ihn der
verschlagene Carl, sprach von Versöhnung uild Frieden
und unterjochte auf diese Art durch Worte seinen, durch
Waffen unbezwungencn, Feind.
In der That kam ein Friede zu Stande, worin sich
Bolko zur Unterwerfung unter die Krone Böhmens ver-
stand, wogegen er, äußernder Freundschaft und dein
Schutze des Königs, noch die Grafschaft Glatz auf Le-,
benszeit zurück erhielt.
Münsterberg war nun ein Lehn von Böhmen, Schweid-
nitz aber erhielten die Könige von Böhmen nicht, so lange
Bernhard regierte. Auch von dessen Sohne Bolko Ii!.
konnten sie es, so lange er lebte, nicht erhalten. Johann
versuchte es zwar mit Gewalt zu nehmen, es gelang ihm
aber nicht. Er belagerte deshalb .1344 Schweidnitz und
schwur, er wolle nicht eher von dannen ziehen, bis er die
Stadt in seinen Händen hätte. Um diesen Eid zu erfüll,
len, schloß er mit den Belagerten einen Waffenstillstand
und kam während desselben bis an das Stadtthor, wel-
ches er anrührte. Ans diese Weise glaubte er seinem
Ritterwortc Genüge geleistet zu haben.
Die Böhmen zogen jetzt nach Hause, nahmen aber
unterwcgcs Landeshut weg, das nicht sehr fest war. Sie
behielten cs indeß nicht lange, denn Bolko bekam es bald
wieder. Er versteckte eine Menge bewaffneter Leute auf
Heuwagen, die in die Stadt fuhren. Als diese nun hin-
eingekommen waren, sprangen jene hervor, machten die
Wache nieder, oder nahmen sie gefangen und wurden so
Herr von der Stadt.
/
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Johann_vergeb- Johann Carls Carl Bolko Bolko Carl Bolko Münsterberg Bernhard Bolko Johann Johann Bolko
26
S S^lbsthil/fe schlesischen Fürsten auf ihre Selbsthülfe bedacht sein. Sie
bedacht.' widersetzten sich daher gemeinschaftlich diesen Dieben, Räu-
bern und Mordbrennern, so gut sie es vermochten und
suchten ihre Festungen zu zerstören, was ihnen aber nicht
sobald gelang; indem dieö Unwesen schon zu lange herrschte,
was jedoch 'unter schwachen und sorglosen Fürsten immer
schlinnner, als unter mächtigen und ordnungsliebenden sich
zeigte. Manche der alten Fürsten hatten dieses Unwesen
geduldet, manche nicht, andere aber trieben es selbst,
nachbreslau^um £>cr lveist der Zwietracht veranlaßte in Breslau mch-
mit v?m Könige rere Tumulte. 1404 kam Wenzel nach Breslau, um mit
se°inen'°-Bruder dem Könige von Polen gegen seinen eigenen Bruder Sie-
schließen^^ äu gismund von Ungarn ein Büudniß zu schließen, weil
dieser die böhmischen Unruhen vorzüglich angeregt und
fortwährend unterhalten hatte, um dadurch seinen Stief-
bruder endlich vom Throne zu stürzen. Wenzels Gegen-
wart in Breslau stellte zwar die Ruhe wieder her, aber
sie ward auch gleich nach seiner Entfernung wieder unter-
muttc"?»h B?cs- brochen. Ein Tumult folgte dem andern und Wenzel
lau, ~ war nicht im Stande, die dabei verübten Verbrechen nach
wozu auch hussi- Verdienst zu strafen. Die hussitischen Religionsstrcitigkei-
strctti/citm°ka- ten hatten' sein ganzes Königreich in Flammen gesetzt, und
mm. er mußte Schlesien seinem Schicksale überlassen, welches
auch späterbin ein Raub dieser blutigen Unruhen wurde.
1347 stiftete Carl Iv. hatte 4347 zu Prag eine Universität ge-
^rmt'ru Prag! stiftet, die sehr stark von deutschen Studenten besucht
' wurde. Die vornehmsten Aemtcr und Lehrstellen waren
mit Deutschen besetzt, welches schon früher die Eifersucht
Per Böhmen erregt hatte, die aber unter Wenzels Regierung,
wo alles in Gährung war, erst zum völligen Ausbruche
an welcher Io- fant. Das Haupt der böhmischen Parthei war Johann
Professor stand, Huf;, Professor und Prediger zu Prag, welcher das An-
Pabst^lchtte. &ei1 sehen des Pabftes, so manche tadelnswerthe Sitte der
Geistlichkeit und den Gebrauch des Abendmahls unter ei-
nerlei Gestalt angegriffen hatte. Er fand großen Zulauf
und alte diejenigen, welche seine Lehre annahmen, wurden
»Hussiten genannt, die ihre Gegner mit Worten und
Waffen verfolgten. Huß sammt seinen Anhängern ward
in ganz Europa als Ketzer verschrieen und dadurch, fo#
wie durch Beschimpfungen und Gewaltthätigkeiten, die sich
seine Feinde gegen ihn erlaubten, sehr erbittert, zog er
' gegen den Pabft und -gegen den Ablaß *) mit der größten
Heftigkeit los.
*) Unter Ablaß verstand man anfänglich eine Erlassung der Buß
übungen, Wallfahrten und Fasten, welche die Geistlichen den
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Carl_Iv Johann
Professor Johann
Extrahierte Ortsnamen: Breslau Breslau Polen Ungarn Wenzels Breslau Wenzels Europa
I
28
will alle diejeni-
gen ausrotten,
welche das
Abendmahl unter
beiderlei Gestalt
geniesten,
weshalb man ifm
nicht als Konig
anerkcnncn will.
Am s. Jan. 142»
kommt Siegis-
mund nach Bres-
lau zur Hulds-
gung,
làstt am 6. Màrz
1420 23 der
Theilnahme am
Tmnult von 1418
beschuldigtcbllr-
ger hinrichten.
Die bohmische
Nativa erklàrt
ihn sur ihrm
Feind,gegen wcl-
che er das Kreuz
predigen làstt u.
1420 in dm Kricg
zieht.
Die Hussiten
theilen sich in 4
Haufen, u. Pro-
cop der Gr. wird
Auführcrdcrda-
boriten.
1421 fallen die
Schlesier mit
20,000 Mann in
Böhmen ein.
ihre Pfarrer dem Flammentode. Nach einer zweitägigen
Schlacht beider Parthcien in Prag behielten die Hussiten
die Oberhand, und Kaiser Wenzels Wittwe, Sophie,
schloß einen Waffenstillstand. Während desselben erkaltete
die Partheiwuth und man entschloß sich, den rechtmäßigen
Erben der Krone, den römischen Kaiser Siegismund,
König von Ungarn, als Herrn anzunehmen.
Siegismund erließ aus Unverstand und Verfolgungs-
wuth die ernsthaftesten Befehle, alle diejenigen zu verfol-
gen und auszurottcn, welche das Abendmahl unter beider-
lei Gestalten entweder genießen oder Andern reichen wür-
den, weshalb den Hussiten nichts anderes, als eine ver-
zweifelte Gegenwehr übrig blieb, und sie beschlossen und
beschworen unter sich einen Bund, den Kaiser nie als ih-
ren König anzuerkennen, sondern sich ihm und allen, die
wider den Kelch wären, zu widersetzen. — Unterdeß kam
Siegismund ain 5. Januar 1420 in Breslau an, wo ihm
am Osten gehuldiget wurde. Man trug ihm die Klage
über den im I. 1418 von den Handwerkern und gemei-
nen Bürgern erregten Tumnlt vor, worauf er am Osten
März 23 für schuldig erklärte Bürger enthaupten ließ.
Als der Bericht von diesem und andern schrecklichen Auf-
tritten nach Prag gelangte, gerieth ganz Böhmen dadurch
in Bewegung. Man erklärte Siegismund einstimmig, für
einen Feind der böhmischen Nation, der das Verderben
des Königreichs wolle. Er ließ deshalb das Kreuz gegen
die Böhmen predigen und marschirte im Frühjahre 1420
mit einem großen aus Ungarn und Deutschen bestehenden
Heere aus, um sein Königreich zu erobern, mit welchem
er aber nichts ausrichtete, weil die Böhmen unter Ziska
mjt zu großer Erbitterung und Tapferkeit fochten.
Nach Ziskas Tode theilten sich die Hussiten iw vier-
verschiedene Haufen, in die Taboriten, Waisen,
Drebiten und Prager, von denen sich die crsteren
Prokop den Großen zum Anführer erwählt hatten,
und von denen sich die Krediten Schlesien zum Schau-
platze ihrer Verwüstungen wählten.
Schon 1421 hatten die Schlesier dem Kaiser Siegis-
mund zu Gefallen mit einem Heere von 20,000 Mann 1
einen Einfall in Böhmen gethan. Auf die Nachricht vom
Anzuge der Böhmen aber zogen sich die Schlesier wieder
zurück, baten um Frieden und versprachen den Böhmen
es in allen Stücken mit ihnen halten zu wollen, weshalb
Schlesien die ersten Jahre des Krieges verschont blieb,
während die benachbarten Länder Mähren, Lausitz, Bran-
denburg und Meissen furchtbar verheert wurden. Trotz
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Personennamen: Wenzels_Wittwe Sophie Ziska Prokop
31
zu, in dessen Händen er bis 1452 blieb, in welchem
Jahre die Untcrthanen des
Ladislaus
mit Ungestüm auf dessen Ausbändigung drangen, nach de-
ren Erfolg er im I. 1453 die Regierung über Schlesien,
Oesterreich, Ungarn und Böhmen selbst antrat, welche
1457 schon wieder endete. Ehe er mündig wurde, war
unter der schwachen Regierung seiner Mutter* Schlesien
wieder voll Räuber und Fchdcr geworden. Auch erhob
in dieser hcrrscherlosen Zeit die zwar unterdrückte, aber
nicht ausgerottete Parthci der Taboriten oder strengen
Hussiten in Böhmen ihr Haupt, bemächtigte sich der festen
Oerter an der Grenze, aus welchen sie sowohl nach Böh-
men als nach Schlesien auf Plünderungen auszog. Un-
ter seiner Regierung schickte der Pabst Nikolaus V. einen
Mönch nach Schlesien, welcher das hussitische Wesen und
den Unglauben, der im Lande herrschte, dürch seine Pre-
digten ausrotten sollte. Dieser Mann hieß Capistrmr,
war zu Capistrano in Abruzzo gebürtig und stand im Rufe
der Heiligkeit. Er fand überall eine außerordentliche Auf-
nahme. Am 13. Februar 1453 kam er auch nach Bres-
lau, predigte in der Elisabetbkirche und hielt nachher alle
Tage dem Volke ans dem Fenster des Hauses zwischen
dem jetzigen Blücher- und Paradeplatzc eine Predigt in
lateinischer Sprache, welche ein anderer Mönch deutsch
wiederholen mußte, wobei aber gesagt wird, daß die zahl-
reich versammlete Menge sich bei dieser Wiederholung je-
desmal zerstreut habe. Am Sonntage Judica ließ er aus
der ganzen Stadt die Karten- und Brettspiele, wie auch
die Spiegel, Larven und den weibischen und eitlen Putz
auf einen Haufen zusammenwerfen und iin Angesicht des
ganzen Volks, welches um das Freudenfeuer im Kreise
herumstand, verbrennen. Auch veranstaltete Eapistran ein
blutiges Gericht über die Juden. Er bediente sich dazu
einer damals unter den Christen gewöhnlichen Sage, daß
die Juden gcweihete Hostien stöhlen und auf einem leine-
nen Tuche zur Verhöhnung des Christenthums mit Ruthen
zerpeitschtcn. Auf die Anzeige, daß breslanische Juden
eine solche, aus der Kirche zu Langenwiese von einem be-
stochenen Bauer entwendete Hostie, auf die angegebene
Art gemißhandelt hätten, wurden die sämmtlichen Juden
verhaftet, ihre Aeltesten gefoltert und vermöge des dadurch
erpreßten Geständnisses 41 derselben an einem Tage in
Breslau verbrannt; die übrigen mit Einziehung ihrer Gü-
ter aus der Stadt verwiesen und ihre Kinder unter 7
Jahren getaufte und zu Christen erzogen.
bleibt bis *452
bei seinem Vor-
mund Frie-
drich m. und
tritt 1453 die Re-
gierung au.
Es erheben sich
Räuber u. Fch-
der und die Ta-
boriten wieder.
Eapiskran kommt
am 13. Februat'
1453 nach Bres-
lau.
welcher ein blu-
tiges Gericht
über die Juden
veranstaltet.
von denen 41
verbrannt wur-
den.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
32
Am fi. Dec. 115t
erhält Ladislaus
Am 6. December 1454 kam Ladislaus nach Breslau,
in "Breslau'"die Ws er die Huldigung empfing. Er bezeigte einen großen
v>i, eigung, @^*er ^bhre und die Gebräuche der katholischen'kirche
und bestätigte daher auch den. bereits vollzogenen Prozeß
gegen die Juden. Ladislaus starb am 23. November 1457
im' 18ten Jahre seines Alters, mitten unter den Vorbe-
reitungen, die zu seiner Vermählung mit einer französi-
fchen Prinzessin, Magdalena, der Tochter Carls Vh. ge-
troffen wurden^ nach einer 36stündigen Krankheit.
König Georg von Podiebrad,
von 1458 bis 1471.
und stirbt am
L3. Novbr. 1457
König Georg
von Podiebrad.
Ungarns, Böh- Durch Ladislaus Tod waren die Königreiche Ungarn
war^rlcdigtund und Böhmen, die Herzogthümer Oesterreich und Schlesien
es melden sich und die Markgrafthümer Mähren und Lausitz erledigt,
bewcrber,> Es fanden sich mehrere Tbronbcwerber, welche ihre An-
sprüche auf diese Länder geltend zu machen suchten, doch
^ng?dm^Mat- lehrte sich Ungarn daran nicht, sondern die Armee rief
tbias des'js-den Sobn des großen Johann Hunniades, den 15-
Sohn, "um'kö- jährigen Matthias, zum Könige ans, und die Stände
'"ge. traten dieser Wahl bei. Matthias saß im Gefängniß zu
Prag, alö die Nachricht von seiner Thronerhebnng ankam.
au welchen Po- Georg Podiebrad, als Reichsverwcscr, setzte ihn sogleich
dicbrad seine in Freiheit, schloß mit ihin eine genaue Freundschaft und
nn^itcr’ gab ihm seine Tochter Katharina zur Gemahlin.
-, Ans ähnliche Weise verfuhren die Böhmen und wähl-
wählenabe°E8 ten Georg von Podiebrad 1458 zu ihrem Könige,
den Podiebrad, _ Da sie diese Wahl aber für sich allein gethan hatten,
ohne die mit diesem Königreiche verbundenen Provinzen
den die übrigen Mähren, Lausitz und Schlesien deshalb zu befragen, so
Provinzen nicht sträubten sich diese Provinzen den neuen König anzucr-
anerkennen wol- kennen.' Mähren wurde indeß mit Gewalt der Waffen
zur Huldigung gezwungen, Schlesien aber und die Lausitz
bereiteten sich zu einem hartnäckigen Widerstande vor.
^^ffber^mnoch Georgs Krönung erfolgte am 7. Mai in der Domkirche
Prag gekrönt zu Prag. Er meldete dieselbe den Breslauern in einem
mrb' besonderen Schreiben, worin er sie zum Gehorsam er-
mahnte, den sie"ihm bisher standhaft verweigert hatten.
Allein die Breslauer verbanden sich auf das genaueste ge§
gen die Person des Königs, beschlossen und beschworen
unter sich den Georg von Podiebrad nimmermehr als ih-
ren Oberherrn anzunehmen. -
8r"bisch^f v°n Herzog Heinrich X. von Frcistadt, der ein sehr ge-
Brcslcu, suchen'achtrter und kluger Fürst war, riech den Schlesiern,
für Podiebrad Georg als König anzuerkennen, wozu sie sich auch endlich
zu stimmen; entschlossen, und der Bischof von Breslau, der ebenfalls
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Extrahierte Personennamen: Ladislaus Ladislaus Ladislaus Magdalena Georg_von_Podiebrad Georg
von_Podiebrad Ladislaus Johann_Hunniades Johann Matthias Matthias Georg_Podiebrad Katharina Georg_von_Podiebrad Georg_von_Podiebrad Heinrich_X Heinrich Podiebrad_Georg