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1. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 143

1854 - Leipzig : Brandstetter
143 Hölle hinuntergestossen“. Die Wälder und Weingärten sind von den Hügeln verschwunden 5 Palmen-, Feigen- und Olivenbäume stehen nur noch vereinzelt umher; die Balsamstaude, welche vormals die feinsandigen, kiesreichen Ufer des Sees umgrünte, findet sich nirgends mehr, und statt jener Hunderte von Fahrzeugen ziehet jetzt ein ein- ziges Boot mit weissem Segel von Zeit zu Zeit seine Furche durch den Spiegel des stillen Gewässers, um von dem östlichen Gestade Holz nach Tiberias herüberzuholen. An der Stelle der Fischer treibt nur noch der Pelikan sein einsames Geschäft, jener Wasservogel, den man in altchristlichen Bilderwerken häufig dargestellt findet, wie er seine Brust aufreisst, um die Jungen mit seinem Herzblute zu tränken. F. Bässler. 89. Der Gipfel des Sinai. Vom Sinai-Kloster aus führt ein Pfad in einer Schlucht zwischen steilen Felsenwänden auf die Höhe des Horeb. Ueber viele Stein- trümmer und zum Theil auf uralten, unbehauenen Stufen gelangt man auf die oberste Ebene des Bergrückens. Diese bildet zwischen den unfruchtbaren, wild zerbrochenen Granitklippen eine freundliche Oase. In der Mitte dieser Gebirgsplatte liegt ein ausgemauerter (j)uell, neben welchem eine schöne Cypresse ihren einsamen Wipfel erhebt. Nahe dabei steht die Kapelle des Elias: denn hier, sagt man, habe der Prophet seine einsiedlerische Herberge genommen, als er vor der Rache der Isebel in die Wüste geflohen war; hier habe ihm Jehovah in den zerstörenden Schrecken des Sturmes, des Erd- bebens und Feuers sein Kommen verkündiget und im sanften Sausen seine Gegenwart offenbart. Diese kleine Ebene liegt 6126 Fuss über dem Meere und gegen 1400 Fuss über dem Thale des Klosters. Gegen Nordwest setzt sie sich fast eine Stunde weit über den ganzen Bergrücken des Horeb fort bis zu der Stelle, wo derselbe plötzlich in einer schroffen Felsen wand nach der Ebene Rahah abstürzt. Süd- wärts dagegen, dicht hinter der Eliaskapelle, erhebt sich der Berg- rücken noch um 900 Fuss und bildet gleichsam das zweite Stock- werk oder den Hochscheitel des Horeb. Dies ist der Mosisberg oder der eigentliche Si.nai. Von der Eliaskapelle aus bedarf man noch einer halben Stunde, um diesen Gipfel zu ersteigen, und auch hierzu sind steinerne Stufen, w elche die Kaiserin Helena legen liess, dem Pilger behülf'lich. Seine oberste Fläche hat etwa sechszig Fuss im Umfang; daselbst steht eine Moschee und eine christliche Kapelle. Der Blick von diesem 7000 Fuss über dem Meeresspiegel erhabenen Felsen in die rings umher gelagerte Gebirgswüste ist von erschüt- ternder Grösse und Majestät. „Wie ein Königsstuhl, den Gott sich auf Erden gebaut, unwandelbar seit dem Tage der Schöpfung“; wie eine heilige Veste stehet er inmitten der Wüste bis in die Wolken emporgelhürml. Nirgends, wohin man das Auge wendet, eine grünende Alpenwiese, nirgends ein Wald, kein rauschender

2. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 144

1854 - Leipzig : Brandstetter
144 Bach, noch Wasserfall, keine Alpenhiilte noch Dorfschaft; und wenn nicht gerade die Stürme ihre tobende Stimme erheben, oder die Ge- witter, welche oft tagelang in den geschlossenen Thälern vergebens einen Ausgang suchen und den zehnfach wiederhallenden Donner mit unerhörter Furchtbarkeit erschallen lassen, — so herrscht hier eine Stille, wie sie sonst nirgends auf Erden so hehr und tief empfunden wird. Einsiedlerisch, in unwirthbarer Wüste, liegt diese geheimniss- volle Gebirgswelt, fernab vom getümmelvollen Verkehre der Nationen. Und doch ist dieses Gebirge drei grossen Völkerstämmen heilig: es haften an ihm fromme Erinnerungen für die Hälfte der Menschheit. Auf ausgetretenen Stufen, die schon vor dreizehn Jahrhunderten der Fuss des Pilgrims betrat, steigt noch jetzt der Christ und Muhaine- daner zu den Bethäusern auf seinem Gipfel empor ; aber der Israelit, der dem Verbote Mosis, „auf den Berg zu steigen oder sein Ende anzurühren“, eine ewige Geltung beimisst, schaut nur aus der Ferne ehrfurchtsvoll zu ihm herüber. F. Bassler. 90. Der Oelberg. Nahe bei Gethsemane’s heiligem Felsendunkel ist der 0eigarten. Einige uralte Stämme von Oelbäumen, die selbst die Türken mit frommer Scheu verschonen, und die sie auch von Andern nicht ver- setzen lassen, stehen hier, ihr Inneres ist ganz hohl; damit der Wind sie nicht leicht umbrechen möge, hat man dasselbe doch hinan mit Steinen ausgefüllt und auch äusserlich, zum Schutze und zur Befestigung, Haufen von Steinen herumgelegt. Jene Stelle im Gethsemane - Garten, da Christus von Judas verrathen ward, haben die Türken als eine verfluchte mit Steinhaufen umgeben. Hinan zum mittleren Gipfel des Oelberges, auf welchem die Himmelfahrskirche stehet, geht man unter blühenden Bäumen, die mit den grünenden Feldern des Getreides zugleich ihren Duft geben. Der nördliche Gipfel erscheint als der höchste unter den dreien; eine Denksäule auf ihm soll an den Ort erinnern, da die Engel standen, als der Herr zum Himmel gefahren war. Der dritte süd- lichste Theil heisst Berg des Aergernisses, weil hier Salomon im hohen Aller den Dienst des Moloch gestattete. Man geniesst hier überall einer unvergleichlichen Aussicht. Unter sich im Westen sieht man die Stadt Jerusalem mit der wahrhaft schönen Moschee und ihren Säulenhallen. Gegen Osten hin senkt sich der Blick von einer Tiefe zur andern, bis zu dem Kessel des todten Meeres, und jenseit des Wasserspiegels erhebt sich der Bergzug des Nebo. Das Thal des Jordan kommt im Norden des Salzmeeres aus dem Verdeck der diesseitigen Höhen hervor. Wendet man sich von Ost nach Norden, da zeigen sich dem Auge die Höhen des Gebirges Ephraim, unter ihnen besonders deutlich der Elial und Garizim bei Sichern. v. Schubert.

3. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 146

1854 - Leipzig : Brandstetter
146 über stehen und, gleich jenen vom Wirbelwinde ausgethauten Sand- säulen der libyschen Wüste, die Seele mit Entsetzen erfüllen. Bald find sie regungslos gleich Gletscherheerden gelagert, bald treiben sie, von den Winden oder unterseeischen Strömungen bewegt, unstät und rastlos umher und bewirken hierdurch ein Farben- und Lichterspiel, wel- ches ihre eigenthümlichen Schichtungsverhältnisse, wie die schauerliche Schönheit ihrer Formen nur noch ausfallender hervorhebt. Die größten darunter recken die eine Seite lotbrecht, gleich einer steilen Felsenwand, aus der See empor, während die entgegengesetzte sich allmählich abdacht; andere gleichen Domen, Burgtrümmern oder segelnden Schiffen; mit hohen Zinnen und Minareten prangen jene, während hier und da eine große Eistafel auf einer einzelnen Säule ruhend erscheint. Diejenigen, welche länger hindurch dem Wellenschläge ausgesetzt waren, sind meistens zu mannichsaltig gestalteten Grotten aus- gehöhlt oder stellen sich als ein tausendfältig durchbohrter Münsterthurm in reichster Farbenpracht dar. Die vorherrschende Farbe der Eisberge ist ein mehr oder minder dunkles Grün, vorzüglich wenn ihre Oberfläche eine Weile lang vom Meere bespült worden ist; manche, welche mit Schnee oder Reif be- kleidet sind, schimmern, vorzüglich im Hellen Sonnenscheine, schneeweiß, andere dagegen, welche, wie es oft geschieht, mit fremdartigen Körpern vermischt worden, sind von dunkler Farbe und vollkommen undurch- sichtig. Wie aber ihre Gestalt und Farbe immer sein mögen, das Auge wird nie müde, sie zu betrachten; wenn sie, von einem mäßigen Winde aus ihrer Ruhe aufgestört, sich majestätisch bewegen, da bilden sich bald unabsehbare", oft wie nach der Schnur gezogene Pässe und Gänge, bald drängen sie sich im wilden Gewühle durch und über ein- ander, so daß immer eine auf die Klippe der andern hinaufgetrieben wird, bis die Eissäule eine entsetzenerregende Höhe erreicht und unter ihrer eigenen Wucht zusammenbricht; — oder sie gerathen, was nicht selten geschieht, urplötzlich in heftigen Hader und zertrümmern sich wechsel- seitig; wenn aber die Fehde nachläßt und sie sich wieder trennen, so erscheinen sie mit noch überraschenderen Formen, als zuvor, weil sie aus jenen Zusammenstößen, von denen sie dem Anscheine nach unfehlbar entstellt oder gar zerstört werden mußten, in erneuerter Schönheit her- vorgingen. Ein auf dem Nordpolarmeere vorhandener eigenthümlicher Zustand der Atmosphäre, in Folge dessen das natürliche Aussehen und die Gestalt aller Gegenstände auf die allerseltsamste Weise verändert und metamorphosirt werden, trägt ausnehmend zur ganz wundersamen Be- lebung jener Seeregion bei. Dies rührt von der ungleichen Resraction her, welche einerseits durch die außerordentliche Kälte des Klima's, andererseits durch die Mittagshitze der Sonne hervorgebracht wird, und gleicht in jeder Hinsicht der in den heißen und gemäßigten Erdgürteln zu Lande wie zur See vorkommenden Luftspiegelung, welche je in den verschiedenen Strichen verschiedene Namen trägt; nur sind bei dem im Nordpolarmeere vorkommenden Phänomenen die Wirkungen ohne Ver-

4. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 148

1854 - Leipzig : Brandstetter
148 Da plötzlich Gtockenhall aus ferner Weite, Ernst, feierlich in langgedehntem Schwingen, Und, hin mich wendend nach des Klanges Seite, Laß ich ihn mir in Herz und Seele dringen. Er schallt wie eines Priesters fromme Rede, Wie eine Stimme Gottes aus der Höhe; Zum weiten Tempel wandelt sich die Oede Und zum Gebete wird des Herzens Wehe. Und tiefer, unzertrennlich fest verbinden Der Seele sich des Glaubens Kraft und Milde; Wer Gott den Herrn recht innig will empfinden, Der such' ihn auf in Nordlands Schneegefilde. A. Bube. 941. Das Nord - Polarland. Schon lange, ehe man die nördlichen Küsten von Amerika erreicht, hört jeder Baumwuchs auf; einige dürftige Alpenpflanzen und eigen- thümliche durch säuerlich scharfe Säfte ausgezeichnete heilsame Kräuter bilden während der wenigen Sommermonate eine kümmerliche Vegetation aus den etwas geschützter liegenden Niederungen, gewöhnlich verschwindend kleine Oasen in der ununterbrochenen öden Fläche von Fels und Eis. Um diese spärliche Nahrung abzuweiden, zieht der nordamerikanische Hirsch und der zottige Moschusochse im Juli in jene Gegenden und kehrt im September auf dem wieder geschlossenen Eise nach dem festen nahrunggewährenden Lande zurück. Ihnen folgen, beutegierig, der Wolf und der Bär. Der neun Monate schlafende Polarhase verlockt im Sommer wohl den weißen Fuchs in diese Regionen. Sturmvögel und Möven beleben, wenigstens in den südlichern Theilen, für wenige Wochen den Strand, und der Seehund weiß sich in der oft 10 Fuß dicken Eisdecke einzelne Löcher offen zu halten, um zum Athemholen an die Luft zu ,kommen, wo ihn dann der Speer des Tage lang geduldig harrenden Eskimo empfängt, der in dem Speck sein einziges Brenn- material, in dem Fleische Nahrung für seine Schlittenhunde, und in den Knochen den Stoff zur Anfertigung seiner Geräthe findet. Das einzig lebende Wesen, welches während ganzer zehn Monate dem Ca- pitain Parry aus der Melvillesinsel Gesellschaft leistete, war eine Schnee- eule, der die kleinen unterm Schnee von Wurzeln lebenden Hudsons- mäuse zur Nahrung dienen mochten. Nach der gegebenen Skizze wird es Niemand Wunder nehmen, daß der für den größten Theil des Jahres unheilbare Mangel Alles dessen, was zur Unterhaltung des Lebens unentbehrlich ist, schon allein genügt, um den Aufenthalt in diesen Gegenden im höchsten Grade trau- rig zu machen. Was uns auch immer die Schriftsteller von den Ent- behrungen und Leiden der Soldaten in den anstrengendsten Kriegs- fabrten, von den Qualen, die das Heer Napoleons im russischen Winter- feldzuge erduldete, erzählen mögen, es ist Alles Tand und behagliches Spielwerk gegen die unsäglichen Leiden, welche z. B. Franklin auf seiner Rückreise von den Küsten des Polarmeeres bis zu den ersten Niederlassungen der Hudsonsbaicompagnie erdulden mußte. Bei einer

5. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 151

1854 - Leipzig : Brandstetter
151 den Stamm der Waldbäume. Zarte Blumen entfalten sich aus den Wurzeln der Theobroma, wie aus der dichten und rauhen Rinde der Crescentien und der Guftavia. Bei dieser Fülle von Blüthen und Blät- tern, bei diesem üppigen Wüchse und der Verwirrung rankender Ge- wächse, wird es oft dem Naturforscher schwer, zu erkennen, welchem Stamme Blüthen und Blätter zugehören. Ein einziger Baum mit Pau- linien, Bignonien und Deudrobium geschmückt, bildet eine Gruppe von Pflanzen, welche, von einander getrennt, einen beträchtlichen Erdraum bedecken würden. In den Tropen sind die Gewächse saftstrotzender, von frischerem Grün, mit größeren und glänzenderen Blättern geziert, als in den nördlichern Erdstrichen. Gesellschaftlich lebende Pflanzen, welche die euro- päische Vegetation so einförmig machen, fehlen am Aequator beinahe gänzlich. Bäume, fast zweimal so hoch als unsere Eichen, prangen dort mit Blüthen, welche groß und prachtvoll wie unsere Lilien sind. An den schattigen Ufern des Magdalenenflusies in Süd-Amerika wächst eine rankende Aristolochin, deren Blume, von vier Fuß Umfang, sich die indischen Knaben in ihren Spielen über den Scheitel ziehen. Im süd- indischen Archipel hat die Blüthe der Rafflesia fast drei Fuß Durch- messer und wiegt 14 Pfund. Die außerordentliche Hohe, zu welcher sich unter den Wendekreisen nicht blos einzelne Berge, sondern ganze Länder erheben, und die Kälte, welche Folge dieser Höhe ist, gewähren dem Tropen - Bewohner einen seltsamen Anblick. Außer den Palmen und Pisanggebüschen umgeben ihn auch die Pslanzenformen, welche nur den nordischen Landern anzu- gehören scheinen. Cypressen, Tannen und Eichen, Berberissträucher und Erlen (nahe mit den unsrigen verwandt) bedecken die Gebirgsebenen im südlichen Mexico, wie die Andeskette unter dem Aequator. So hat die Natur dem Menschen in der heißen Zone verliehen, ohne seine Hei- math zu verlassen, alle Pflanzengestalten der Erde zu sehen; wie das Himmelsgewölbe pon Pol zu Pol ihm keine seiner leuchtenden Wel- ten verbirgt. ✓ Diesen und so manchen andern Naturgenuß entbehren die nordischen Völker. Viele Gestirne und viele Pslanzenformen, von diesen gerade die schönsten (Palmen und Pisaiiggewächse, baumartige Gräser und fein gefiederte Mimosen), bleiben ihnen ewig unbekannt. Die krankenden Gewächse, welche . unsere Treibhäuser einschließen, gewähren null ein schwaches Bild von der Majestät der Tropenvegetation. Aber in der Ausbildung unserer Sprache, in der glühenden Phantasie des Dichters, in der darstellenden Kunst der Maler ist eine reiche Quelle des Er- satzes geöffnet. Aus ihr schöpft unsere Einbildungskraft die lebendigen Bilder einer exotisckcn Natur. An kalten Norden, in der öden Heide kann der einsame Mensch sich aneignen, was in den fernsten Erdstrichen erforscht wird, und so in seinem Innern eine Welt sich schaffen, welche das Werk seines Geistes, frei und unvergänglich, wie dieser, ist. Alerander von Humboldt.

6. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 153

1854 - Leipzig : Brandstetter
153 ringsum den Morgen dämmern; eiq feines gleichmäßiges Grau, mit Morgenroth verschmolzen und davon erheitert, umzieht den Himmel; nur der Zenith ist dunkler. Die Formen der Bäume treten näher und näher; der Landwind, der im Osten aufsteht, bewegt sich langsam; — schon schimmern rosenrothe Lichter um die Gipfel der Bäume. Die Zweige der Blätter regen sich; Käser fliegen, Mücken summen, Vögel rufen, Affen klettern, schreiend, ins Dickicht zurück; die Nachtschmetter- linge suchen, lichtscheu taumelnd, ihre Waldnacht wieder; auf den Wegen regt sich's, die Nagethiere laufen ins Gemäuer zurück und die hinter- listigen Marderarten schleichen sachte vom Geflügel, dem der prunkende Haushahn den Morgen anruft. Immer heller wird es in der Luft; — der Tag bricht an; — eine unbeschreibliche Feier ruhet über der Natur; — wie rothe Blitze leuchtet der Sonnenrand; jetzt steigt die Sonne empor, — in einem Nu ist sie ganz über dem Horizonte, auftauchend aus feurigen Wellen, und wirft glühende Strahlen über die Erde hin. Die magische Däm- merung weicht, und auf einmal steht rings um den entzückten Beschauer die Erde in frischem Thauglanze, festlich, jugendlich heiter. Kein Wölk- chen am Himmel, ungetrübt wölbt er sich über der Erde. Alles ist Leben; Thiere und Pflanzen im Genusse, im Kampfe. Um 7 Uhr be- ginnt der Thau zu verschwinden, der Landwind läßt etwas nach, schon wird die zunehmende Wärme bemerklich. Die Sonne steigt schnell und senkrecht am klaren und durchsichtig blauen Himmel aus, in welchem alle Dünste gleichmäßig ausgelöst sind, bis sich späterhin niedrig am westlichen Horizonte kleine weißflockige Wolken büden; diese spitzen sich gegen das Tagsgestirn zu und verlängern sich allmählich weithin am Firmamente. Um die neunte Stunde wird die Wiese ganz trocken; der Wald steht im Glanze seiner Lorbeerblätter; andere Blüthen entfalten sich, andere hat die schnellere Entwickelung bereits hinweggerafft. Noch eine Stunde später, und die Wolken wölben sich hoch auf, sie gestalten sich zu breiten, dichteren Massen und ziehen bisweilen, verdunkelnd und kühlend, unter der Sonne hin, die in leuchtender Fülle die Landschaft beherrscht. Es zucken die Pflanzen unter den brennenden Strahlen der Sonne; ganz selbst verloren geben sie sich dem mächtigen Reize hin. Goldbeschwingte Käfer und Kolibri schwirren lustig näher; ein * lebendiges Farbenspiel, gaukeln bunte Schmetterlinge und Libellen am Ufer durcheinander; die Wege wimmeln von Ameisen, die in ausge- dehnten Zügen Blätter zu ihren Bauwerken schleppen. Aber auch die trägen Thiere empfinden den Sonnenreiz; das Krokodil steigt vom, Schlamme des untern Users weiter heraus und lagert sich in den heißen Sand; Schildkröten und Eidechsen werden aus ihren feuchten Schatten hervorgelockt; buntschillernde und düsterfarbige Schlangen schleichen in die warm beleuchteten Fußwege. Die Wolken sanken sich tief, sie senken sich schichtenweise ab; immer schwerer, dichter, düsterer umhüllen sie, bläulichgrau, den Horizont; gegen den Zenith thürmen sie sich an zu Hellern, weitverbreiteten Massen, ein Abbild riesiger Gebirge in der

7. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 156

1854 - Leipzig : Brandstetter
156 wie einen Freund, von dem man lange getrennt war. Bei den Por- tugiesen und Spaniern scheinen noch besondere Gründe dieses Interesse zu vermehren; ein religiöses Gefühl macht ihnen ein Sternbild lieb, dessen Form ihnen das Zeichen des Glaubens ins Gedächtniß ruft, wel- ches von ihren Voreltern in den Wüsten der neuen Welt aufgepflanzt wurde. Da die beiden großen Stxrne, welche die Spitze und den Fuß des Kreuzes bezeichnen, ungefähr die nämliche grade Aufsteigung haben, so muß das Sternbild in dem Augenblick, wo es durch den Meridian geht, beinah senkrecht stehen. Diesen Umstand kennen alle Völker, welche jenseits des Wendekreises oder in der südlichen Hemisphäre wohnen. Man hat beobachtet, um welche Zeit in der Nacht, in verschiedenen Jahreszeiten das Kreuz des Südens grade oder geneigt ist. Es ist dies eine Uhr, welche ziemlich regelmäßig, nahe zu um 4 Minuten täglich vorrückt, und kein anderes Sternbild bietet bei dem bloßen Anblick eine so leicht anzustellende Beobachtung der Zeit dar. Wie oft hörten wir in den Savannen von Venezuela oder in der Wüste, welche sich von Lima nach Truxillo erstreckt, unsern Wegweiser sagen: „Mitternacht ist vorbei, denn das Kreuz fängt an sich zu neigen." Zur Rechten kehrt' ich mich, den Geist gewandt zum andern Pol und sah vier Stern' im Schimmer, die Niemand als das erste Paar erkannt. Den Himmel letzt' ihr funkelndes Geflimmer; o du verwaistes Land, du öder Nord! du siehst den Glanz der schönen Lichter nimmer. Alexander von Humboldt. »9. Afrika. Schon den Alten war dieser Welttheil das Reich des Wunder- baren; und jeder Schritt, den die Neueren darin vorwärts thun, be- stärkt jenen Ausdruck. Welch' ein Land muß Afrika fein J Binnen dritthalb Jahrhun- derten entzieht man ihm über vierzig Millionen gesunder Menschen; den- noch bleibt es unermeßlich bevölkert. In ein Paar Jahren werden da- rin 20.000 Elephanten erlegt; ganze Haufen reißender Thiere verfolgen unzählbare Heerden großer Gazellen, und auf einer gleichen Anzahl von Quadratmeilen ist dieser Welttheil zehnfach so reich an Vierfüßlern, als unser Europa. Die unförmlichsten Kolosse des Thier- und Pflanzen- reiches gedeihen nur hier, und der äußerst kräftige Pflanzenwuchs in Afrika macht gleichsam das Wachsen sichtbar. Die Waldungen strotzen von unzählbaren Arten der brennendsten Gewürze, der nahrhaftesten Leckereien und der schönsten Färbehölzer; zugleich erzeugen die Einge- weide seiner Gebirge centnerschwere Massen des reinsten Goldes. Welch' ein Land muß Afrika sein! Die sonderbarsten Menschen- racen und Völkerschaften finden sich in ihm vereinigt. Alle Abstufungen der Schwarzen und ihre Ausarten: die Albino's, Neger mit Tigerzähnen, zwergartige Elephantenjäger, Menschen - und Heuschrecken-Fresser, Heere streitender Weiber, ungeheure Staaten von einem einzigen Despoten mit

8. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 141

1854 - Leipzig : Brandstetter
141 säulen und Brustbilder aus Gußeisen verfertigt werden. Ja die Kunst geht noch weiter und liefert die feinsten Schmucksachen aus Eisen, Finger- und Ohrringe, Armbänder und Vorstecknadeln, Ketten, was man sonst nur aus Gold zu arbeiten pflegte. Im Durchschnitt liefert die Fabrik jährlich 10,000 bis 12,000 Zentner solcher Gußwaaren, wovon die leichtesten Loth, die schwersten 40 Zentner wiegen. Auch die kö- nigliche Porzellansabrik gehört zu den vorzüglichsten Europas. Da werden die feinsten Geschirre von den schönsten Formen verfertigt und ein großer Theil davon vergoldet. Die Zahl der dabei beschäftigten Menschen beträgt 400. Noch berühmter ist die Berliner Universität. Sie zählt unter allen Anstalten der Art die meisten Studenten und die zahlreichsten Lehrer. Unter ihnen glänzen die ausgezeichnetsten Namen in ganz Deutschland. Eine Bibliothek von mehr als 400,000 Bänden unterstützt die Bestre- bungen der Gelehrten^ und wer etwas Tüchtiges lernen will, findet fast nirgends mehr Gelegenheit dazu, als in Berlin. Von den Vergnügungsplätzen der Berliner ist der bekannteste der Thiergarten, ein großer, mit Spaziergängen und Fahrstraßen durch- zogener Park, worin Kaffeewirthschasten, Karussels und Schaubuden aller Art zerstreut sind. Eine große Annehmlichkeit ist dabei, daß die Hauptallee des Nachts erleuchtet ist, so wie denn überhaupt die Erleuch- tung von Berlin sehr glänzend und vollständig ist. Man bedient sich dabei nicht des Oels, sondern des brennbaren Gases, welches aus einem Behälter in zahllose eiserne Röhren geleitet wird. Durch einen Hahn kann man diese verschließen oder öffnen. Einmal angezündet, brennt das ausströmende Gas mit einer sehr hellen, schönen Flamme fort, bis ihm die Nahrung ausgeht. Cu riman. ... —- .. ■■ Anhang. 1. Aus dem heiligen Lande. 88. ver 8ee iueuezareth. Vieser freundliche Landsee, welcher auch der galiläische oder der See von Tiberias genannt wird, ist drei Meilen lang' und bis zu anderthalb Meilen breit. Er bildet eine der unmuthigsten Gegen- den des heiligen Landes. Der runde Spiegel seines dunkelblauen Gewässers blickt klar und glänzend zwischen den Bergen hervor; darum nennt ihn der bildersinnige Morgenländer ,,das Auge der Gegend“. Im Süden wie iin Norden begrenzen ihn fruchtbare Ebe- nen; im Osten und Westen dagegen umschliessen ihn Hügel und Berge von schönen Formen. Aus ihren steilen, malerischen Schluch- ten treten rasche Bäche hervor und ergiessen sich in das Becken des „Meeres von Galiläa“. Zuweilen bringen jäh aus diesen Bergen hervorbrechende Zugwinde und Windwirbel das friedliche Gewässer

9. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 142

1854 - Leipzig : Brandstetter
142 mit der Gewalt des schweizerischen Föhns in wilden Aufruhr, der aber gewöhnlich sehr bald zur früheren Stille sich besänftiget. Der Reichthum des galilüischen Sees an trefflichen Fischen ist sehr gross, sein Wasser rein, kühl und süss, sein Grund und Ufer sandig. Klima und Erdreich jler umliegenden Landschaft begünstigen die Pflege der trefflichsten Südfrüchte, der Datteln, Citronen, Pomeranzen, der Trauben und Melonen, wie den Anbau des Getreides und des Indigo; und bei grösserer Betriebsamkeit der Menschen würde der tiefe Bergkessel dieses Sees ein natürliches Treibhaus sein, in welchem die edlen Gewächse Aegyptens und selbst Arabiens gedeihen könnten. Dichter Baumwuchs und Buschwerk, mit Saatfeldern wech- selnd, umkränzt das nordwestliche Ufer; „wie ein Morgenroth der Tiefe“ ergiesst sich das rosenfarbige Blüthenmeer der Oleanderbäurae über Hügel und Thal; aus den Gebüschen ertönt das Lied der Blau- drossel und der Nachtigall und aus den Felsenhöhlen von Magdala die Stimme der wilden Taube, die hier in S^chaaren zu Hunderten umherfliegt und an den stechapfelförmigen Früchten der zahlreichen Nebek- oder Lotusbäume gute Kost hat. In diesem gesegneten Seethale drängte sich sonst eine uner- messlichte Volksmenge im rührigsten Verkehre. Blühende Städte und gewerbreiche Flecken, wie Capernaum, Chorazim, Bethsaida, Mag- ' dala und Tiberias, sammt ihren reizvollen Gärten, Feldern und Obst- hainen, welche zu jederzeit des Jahres reife Früchte lieferten, um-*- \ gürteten im lieblichsten Wechsel den See wie die kostbare Einfassung einen köstlichen Juwel. Gegen zwölfhundert Fischer fanden hier ihre Nahrung; dritthalbhundert Fahrzeuge: Fischerkähne, Reisebarken, lustfahrende Gondeln und Lastschiffe durchkreuzten den Wasserspiegel nach allen Richtungen und machten ihn zum gemeinsamen Tummel- platz aller umliegenden Städte und Dörfer. Hier war der heitre, gesegnete Schauplatz „des angenehmen Jahres des Herrn“. In Capernaum hatte er seine Wohnung. Hier erlas er sich mit jenem durchdringenden Blick und Geiste, der wohl wusste, was im Men- schen war, aus der geschäftigen Menge die tüchtigsten seiner Apostel; hier und im ganzen Umkreis dieser Gestade warf der erhabene Mensehenfischer unermüdet das Netz seiner herzgewinnenden Rede und seines holdseligen Wesens aus, in den Schulen und Häusern, auf den blühenden Uferhügeln und vom Borde des Schiffs, vor dem Schmerzenslager der Kranken und vor den Schreckensklüften der* Besessenen. Die Juden hoffen nach einem Ausspruche des Talmud noch jetzt, dass der Messias dereinst aus der Mitte des Sees Gene- zareth aufsteigen werde: — sie hoffen, wie ein über Nacht erblin- deter Mann, der noch immer auf das Licht des Tags erst harret, während es schon hoch im Mittag steht. Jetzt trauert die reizvolle Landschaft wie eine Wittwe. Von Capernaum, „die bis an den Himmel erhoben war“, von Chorazim und Bethsaida ist keine Spur zu finden, als wären sie „bis in die-

10. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 145

1854 - Leipzig : Brandstetter
145 91 Bethlehem. Bethlehem d. i. Brothaus oder auch Ephrata, die Frucht- bare, trägt diesen Namen mit vollem Rechte. Auf einem massigen Bergrücken terrassenförmig emporsteigend, blickt es über zwei an- muthige, lleissig angebaute Thäler. An ihren Abhängen wächst der Weinstock in Fülle; Mandel-, Oel- und Feigenbäume über- kleiden die Hügel, und zwischen nackten Felsen schimmern goldne Saatfelder und grüne, reizende Gründe. Neben der Verödung Jeru- salems blüht dieses Fruchtgelände noch in seiner ersten Schöne, wie in jenen Tagen, als David der Bethlehemite sang: ,, Die Mess- schnur fiel mir auf liebliches Gefild, mir ist ein schönes Erbtheil worden“ (Ps. 16. 6.). Noch tragen jährlich jene Felder, auf wel- chen Ruth die liebliche Aehrenleserin einherging, ihre Ernten; noch griyaen jene stillen Wiesengründe, wo der jüngste Knabe Isais auf seine ersten Psalmen sann, und s wohlgenährte Heerden steigen an denselben Abhängen noch auf und nieder, wo jenen frommen Hirten die frohe Kunde kam, dass nun erfüllet sei, was durch den Propheten Micha gesagt ist: „Und du, Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Tausenden in Juda, aus dir soll mil- der kommen, der in Israel Herr sei, welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist“ (5, 1.). Das jetzige Bethlehem ist ausschliesslich von Christen bewohnt, ihrer Zahl nach über 3000. Sie gehen wohlgekleidet, denn lleissiger Landbau und be- triebsamer Handel mit künstlichen Handarbeiten nähren den Wohl- stand ; sie tragen Waffen und treten kühn auf. Ihre kleinen Häuser sind von Steinen gut gebaut, und feste Mauern schützen das Städtchen gegen die Einfälle der Beduinen. Zweihundert Schritte davon ostwärts steht auf einem zweiten Hügel gleich einer stattlichen Burg das Franciskanerkloster mit der prachtvollen Marien- kirche. Unter dem Hochaltare befindet sich eine von Lampen er- hellte, mit Marmor ausgelegte Felsenhöhle von 40 Fuss, welche als die vorgebliche Geburtsstätte Christi von den Pilgern besonders zur Weihnachtszeit zahlreich besucht wird. Bässler. 2. Aus dein Norden. 92. Das Nordpolarmeer. Wenn der Seefahrer in die Nahe des Nordpolarmeeres gelangt, so bekommt er alsbald kleine Eisfelder zu Gesicht, welche jedoch zu un- bedeutend sind, um seine Fahrt aushalten zu können, bald aber stößt er aus größere und immer größere, wovon sich manche meilenweit ausdehnen und 15 — 20 Fuß hoch sind. Diese Eisfelder sind durch Kanäle von mäßiger Brette geschieden; der Nordpolsahrer verfolgt seinen Lauf durch den weitesten und freiesten derselben und gelangt endlich in die schauer- lichen Regionen, wo alpenhohe Eisberge schaarenweise einander gegen- Wangemann, Hülfsbuch. Iii. Abth. 10
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