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1. Erdkunde - S. 2

1911 - Bamberg : Buchner
Vorwort. In dem Hefte für Erdkunde wurde der bezügliche Lehrstoff derart dar- zubieten beabsichtigt, wie er im allgemeinen für mehrklassige Volksschulen in Betracht kommt. Der Bearbeitung der Erdkunde liegt der noch zutreffende ältere Text des Werkes v. Offinger und Engelbrecht zugrunde; außerdem wurde einzel- nes aus den einschlägigen Schriften von Geistbeck, Günther und Götz, Kerb, Polack, Prüll, Pütz, Seydlitz und Supan geschöpft und dem Bedürfnis gemäß umgearbeitet. Der Lehrstoff ist bei der Staatenbeschreibung vorwiegend nach Landschaften und festen, leicht übersichtlichen Gesichtspunkten geordnet und durch vermehrtes Material für die bayerische und deutsche Heimatkunde erweitert. Die jeweiligen Stufen ergeben sich aus dem Druck. Die Auswahl für seine Klasse ist Sache des Lehrers. Möge das Heft über Erdkunde in seinem neuen Gewände und mit seinem erweiterten Inhalte der erdkundlichen Ausbildung der Volksschüler vermehrte Förderung gewähren I Georg-Eckert-Instftut für international® Schulbuchforschung Braunschweig -Schulbuchbibüothek *

2. Erdkunde - S. 4

1911 - Bamberg : Buchner
Bahn heißt der Tagesbogen, jene unterhalb des Horizontes der Nachtbogen. Beide bilden zusammen einen Kreis, welcher der Tages- kreis der Sonne genannt wird. Auch der Mond und die übrigen Sterne bewegen sich am Himmelsgewölbe in ähnlichen Kreisen. Die Gegend des Horizontes, in welcher die Sonne ausgeht, heißt Morgen oder Ost; jene, in welcher sie mittags am hö chsten über dem Horizont steht, Mittag oder Süd; die Gegend ihres Un terganges nennt man Abend oder West, jene, welche dem Mittag gegenüber ist, Mitternacht oder Nord. Die Sonne geht aber nicht während des ganzen Jahres an denselben Punkten des Horizontes aus und unter. Der Punkt des Horizontes, in welchem sie am 21. März und am 23. September aufgeht, heißt Ostpunkt, jener, iu welchem sie an diesen Tagen untergeht, der Westpunkt; in der Mitte von beiden liegen der Süd- und Nor dp unkt. Jeder dieser vier Punkte ist um einen Horizontbogen von 90° von dem anderen entfernt und bildet eine Haupthimmelsgeg end. Durch eine Teilung derselben in zwei gleiche Teile entstehen die Neben Himmelsgegenden, deren jede um einen Horizontbogen von 45° von den nächsten Haupthimmelsgegenden ab- steht. Sie heißen: Nordost (die Gegend zwischen Nord und Ost), S ü d o st, N o r d w e st und S ü d w e st. Die ganze Himmelskngel mit Sonne, Mond und Sternen bewegt sich innerhalb 24 Stunden scheinbar um die Erde von Ost nach West. Nur zwei Punkte des Himmelsgewölbes nehmen an dieser Bewegung keinen Anteil. Der eine derselben liegt schräg über unserem Horizonte am nördlichen Himmel und heißt Nordpol (Drehungspunkt, Polarstern, d. i. Stern des Poles), der andere liegt entgegengesetzt am südlichen, uns unsichtbaren Himmelsgewölbe und heißt Südpol. Eine gedachte gerade Linie, welche diese beiden Punkte miteinander verbindet, heißt die Himmels- oder Weltachse, weil sich um sie die ganze Himmelskugel zu drehen scheint, wie ein Rad um seine Achse. Denkt man sich einen Kreis um die Himmelskugel gezogen, der gleich weit von den beiden Polen absteht, so wird dieselbe hiednrch in zwei gleiche Hälften zerlegt. Man nennt diesen Kreis Himmelsäquator oder Gleicher. Der Tageskreis, welchen die Sonne am 21. März und 23. September zurücklegt, ist zugleich der Himmelsäquator. Deujenigen Kreis, welchen wir uns durch den Süd« und Nordpunkt des Horizontes und durch die Pole des Himmels gelegt denken und in welchem die Sonne mittags ihren höchsten Standpunkt am Himmel erreicht, nennt man Mittagskreis oder Meridian. Die gedachte Linie aber vom Südpnnkte nach dem Nordpunkte in der Horizontebene heißt Mittags- li nie. — Alle Orte an dieser Linie haben nämlich zu gleicher Zeit Mittag. — Vergl. S. 9, Nr. 4. 3. Man unterscheidet vier Arten von Sternen: Fixsterne, Planeten, Neben Planeten oder Moude und Kometen. Fixsterne nennt man jene Sterne, welche scheinbar ihre fixe oder feste Stellung zueinander nicht verändern und ihr eigenes Licht haben, das durch

3. Erdkunde - S. 17

1911 - Bamberg : Buchner
17 V. Das Königreich Bayern. 75 860 qkm; 6,9 Mill. Einw. A. Lage, Bestandteile und Grenzen. — Das Königreich Bayern ist der zweitgrößte Staat des Deutschen Reiches; dieses liegt im Herzen Europas. Bayern ist im Süden des Deutschen Reiches gelegen; es besteht ans zwei voneinander getrennten und an Größe ungleichen Teilen. Der größere davon liegt diesseits, der kleinere jenseits des Rheines. Das Hauptland grenzt im Norden an das Königreich Preußen, an das Großherzogtum Sachsen- Weimar-Eisenach, an die Herzogtümer Mein in gen und Koburg-- Gotha, an das Fürstentum Renß und an das Königreich Sachsen, im Osten und im Süden an das Kaisertum Österreich-Ungarn; im Westen an das Königreich Württemberg und an die Großherzogtümer Baden und Hessen-Darmstadt. Die Pfalz, der westliche Teil Bayerns, ist südlich vom Reichsland Elsaß-Lothringen, westlich von Preußen, nörd- lich von Hessen und östlich von Baden begrenzt. Zwischen Baden und der Pfalz fließt der Rhein. B. Landschaften. Das Hauptland Bayerns gehört größtenteils zu den Stromgebieten der Donau und des Rheines. (Suche auf der Karte die Hauptausdehnung der genannten Stromgebiete I) I. Das Stromgebiet der Donau. 1. Bode.ngestalt. 1. Rechts der Donau breitet sich die Sch w äb isch-B a y erische Hochebene aus, 400—600 m hoch (München 520 m), die höchste Ebene Deutschlands, im Westen von der Jller, im Osten von der Salzach und dem Inn abgeschlossen. Sie wird von der Donau und von ihren rechtsseitigen Nebenflüssen bewässert. 2. Im Süden der Hochebene erheben sich Teile der Alpen. Diese beginnen am Ligurischeu Meere, verzweigen sich nordwärts bis zum Genfer See und von hier aus ostwärts bis zur Donau und zum Adriatischeu Meere. Wir betrachten hier nur die deutschen Alpen. Diese gliedern sich in drei Gruppen: a) die Algäuer Alpen zwischen dem Bodensee und dem Lech. Die höchsten Gipfel derselben sind: Hoch^ogel (2600 m) und die Mädele- Gabel (2650 m); b) die Bayerischen Alpen zwischen dem Lech und dem Inn mit zwei hervorragenden Gebirgsmassen, von welchen jene links der Isar das Wettersteingebirg, jene rechts derselben das Karwendel- gebirg heißen. Als die höchsten Berge dieser Gruppe sind zu nennen: die Zugspitze (3000 m), Bayerns und Deutschlands höchster Gipfel, die Kar- wendelspitze (2550 m); c) die Berchtesgadener Alpen*) zwischen dem Inn und der Salzach mit dem Watzmann (2750 m). *) Der bayerische Teil der Salzburger Alpen. Offinger u. Engelbrechts Inbegriff usw. Erdkunde 28. Aufl. 2

4. Erdkunde - S. 18

1911 - Bamberg : Buchner
18 Die höchsten Gipfel dieser Alpen reichen bis über die Schneegrenze; die mittleren und unteren Teile sind reich an Viehweiden und Wäldern. Man unterscheidet: a) Voralpen (ungefähr bis zu 1500 m), abgerundete Berge, welche meistens mit Waldungen und grasreichen Bergwiesen (Matten) geschmückt sind; d) Mittel alp e n (bis zu 2500 m), oft wild zerrissene Kalk- selsen, auf deren höchsten Gipfeln nur noch die Zwergkiefer neben kurzen, aber kräftigeu Alpenkräutern vorkommt; c) Hochalpen (über 2500 m); ihre Gipfel zeigen entweder nacktes oder mit Moos bewachsenes Gestein oder sind mit ewigem Schnee bedeckt. Die Alpen sind reich an schönen Tälern, die sich im Schmucke üppiger Wiese» allmählich in das Gebirg emporziehen. In den Tälern oder aus den sanft ansteigenden Berghöhen liegen gewerbsame Städte und freund- liche Gebirgsdörfer, letztere mit ihren h ö lzernen, aber höchst reinlich gehaltenen Wohnhäusern, deren breite und flache Dächer zum Schutze gegen heftige Stürme mit schweren Steinen belegt sind. Die Berglehnen bedecken kräuterreiche Matten. Hier und auch noch zum Teil hart an der Schneegrenze des Hochgebirgs weidet im Sommer das Vieh, der Haupt- reichtum der Alpenbewohner. In den Sennhütten, meist nur aus Balken roh gezimmert, betreibt der Senne oder die Sennerin die ergiebige Milchwirtschaft mit Butter- und Käsebereitung. Im Winter deckt tiefer Sckniee bis zum Tale herab die Landschaft. Unter großer Mühe muß dann der Älpler aus den Heuhütten auf deu Bergen das Futter für das Vieh auf Schlitten herabschaffen. Schmelzt die Frühlingssonne den Schnee, so entquellen den Schneefeldern eine Menge Bäche. Schluchten und Täler sind dann belebt vom Plätschern und Rauschen der Wasser, die von steilen Wänden und Rinn- salen herniederstürzen. Nicht selten verbreiten im Winter und Frühjahre die Lawiuen Schrecken; es sind das gewaltige Schneestürze, welche sich von hohen Bergen zu Tal wälzen. Auf den höchsten Gipfeln horsten der Lämmer- geier und der Steinadler oder klimmt die Gemse. 3. Die Gebirge links der Donau siud: der Iura, der Böhmer. wald und das Fichtelgebirge. Der Jura heißt bis zur Wörnitz der Schwäbische und von da ab der Fränkische. Er begleitet die Douau bis gegen Regensburg und wendet sich dann nordwärts bis an den Main und bis zum Fichtelgebirg. Sein nördlicher Teil, eine Hochfläche niit lieblichen Tälern und malerischen Felsengruppen, heißt die Fränkische Schweiz. Das Ries ist eine kesselsörmige Einsen- kung im Jura. Es bildet den mittleren Teil des Wörnitzgebietes. — Das Fichtelgebirg schließt das Donangebiet gegen Norden ab. Seine höchsten Berge sind der Schneeberg und der Ochsenkopf, ersterer 1100 m, letzterer 1000 m hoch. Zur Donau geht vom Fichtelgebirg die Naab, zum Rheine der Main, zur Elbe die Voigtläudische Saale und die Eger; im Fichtel- gebirge stoßen daher drei Stromgebiete aneinander. Der Böhmerwald dehnt sich von Passau an in nordwestlicher Richtung bis zur Eger aus. Der südliche Teil (zwischen Passau und Cham) ist der eigentliche Böhmerwald, der nördliche heißt der Oberpfälzer Wald. Dieser bildet mehr eine Hochfläche mit einzelnen hervorragenden Gipfeln. Die höchsten Berge sind: der

5. Erdkunde - S. 8

1911 - Bamberg : Buchner
8 nimmt, je mehr die Sonne zum Horizont emporrückt, bis sie endlich selbst sichtbar wird. Wir nennen diese Erscheinung Morgendämmerung. Ein ähnlicher Vorgang ist die Abenddämmerung. Hiedurch erhält der Tag eine nicht unmerkliche Verlängerung. Die Erfahrung lehrt aber, daß die Dämmerung aufhört, wenn die Sonne 18° unter den Horizont hinabgesunken ist. Man nennt daher den Kreis, welcher 18° unter dem Horizonte mit diesem gleich liegt, den Däm- merungskreis. Der Raum zwischen ihm und,.dem Horizonte heißt die Dämmerungszone. Ii. Die Erde und der Mond als Himmelskörper, a) von der (Erbe, 1. Die Erde ist scheinbar eine Scheibe, in Wirklichkeit aber eine riesige Kugel. Sie hat jedoch keine vollkommene Kugelgestalt, sondern ist an zwei gegenüberstehenden Punkten — Nord- und Südpol — etwas ein- gedrückt oder abgeplattet. Beweise für die Kugelgestalt der Erde sind: 1. der überall sich darstellende kreisförmige Horizont; 2. die schon oftmals wiederholten Erdumschiffungen, wobei die Schiffe, ohne die angenommene Hauptrichtung zu ändern, stets zu dem Orte ihrer Abfahrt, aber von entgegengesetzter Seite zurückkamen; 3. die Beobachtung, daß auf allen Meeren, auch schon auf größeren Landseen, von Schiffen oder Gebirgen, die in der Ferne sichtbar werden, zuerst die Spitzen wahrgenommen werden; erst bei allmählichem Annähern treten die übrigen Teile in den Gesichtskreis; die Oberfläche des Wassers ist demnach gekrümmt oder gewölbt; 4. der allzeit runde Erdschatten bei Mondfinsternissen; 5. die Erfahrung, daß alle von uns aus östlich liegenden Orte vor uns Sonnenaufgang und vor uns Mittag haben. — 2. Die Erde hat eine doppelte Bewegung: um sich selbst und um die Sonne. Sie dreht sich innerhalb 24 Stunden um sich selbst von West gegen Ost. Hiedurch entstehen Tag und Nacht, weil immer nur eine Hälfte der Erde von der Sonne beleuchtet werden kann. Eine gedachte Linie durch die beiden Drehpunkte (Nord- und Südpol) der Erde heißt die Erdachse. Sie hat mit der Himmelsachse gleiche Lage. Die Himmelsachse ist die verlängerte Erdachse. 3. Indem sich die Erde täglich von West nach Ost dreht, entsteht für uns die Erscheinung, als ob sich die ganze Himmelskugel, Sonne, Mond und Sterne, täglich von Ost nach West um die scheinbar ruhende Erde bewege. In der sich drehenden Himmelskugel sehen wir sonach (wie in einem Spiegel) die Achsendrehung unserer Erde. Diese ist auch die Ursache, daß östlich liegenden Orten die Sonne früher und westlich liegenden später aufgeht. Für je einen Grad Unterschied nach Osten oder Westen von einem bestimmten Orte aus entsteht ein Zeitunterschied von 4 Minuten.

6. Erdkunde - S. 20

1911 - Bamberg : Buchner
20 3. Klima, Natnrerzengni sse und Erwerbsverhältnisse. Die Temperatur (der Wärmezustand) der Luft und ihre Feuchtig. keit sind vor allem für das Klima maßgebend. Die Bestrahlung durch die Sonne, die Erhebung über den Meeresspiegel und der Schutz der Ebenen vor rauhen Winden durch die Gebirge sind nach beiden Seiten sehr bedeutungsvoll. Hiernach ist die Wärme in den Alpen am geringsten, steigt gegen die Donau zu, nimmt aber von hier an gegen den Jura, das Fichtelgebirg und den Böhmerwald wieder ab und zwar um so mehr, je größer die Höhenlage und je kleiner der Schutz vor Nord- und Ostwinden ist. Die höchsten Teile der Alpen, des Böhmerwaldes und des Fichtelgebirges haben die geringste mittlere Jahreswärme. Der wärmste Teil des Gebietes umfaßt das Donautal von der Lechmünduug abwärts und von der Bayerischen Hochebene das nordwärts der Amper- und Jnnmündung befindliche Stück. Weitaus am wärmsten ist aber das Gelände am Bodensee. Die Rege um enge ist in den r anheften Teilen am größten, in den mildesten am kleinsten. Die Wärme, die Niederschläge, die Bewässerung und der Boden sichern dem Gebiete gute Wälder und ergiebige Felder. In den Alpen sind drei Pflanzengürtel zu unterscheide«. Die untere Zone hat Laub- oder Nadelwald oder gemischten Bestand, die mittlere reichen Graswuchs, die obere kahles Gestein. In den tieferen Tälern lohnen sich Getreide- und Obstbau, also um Liudau, Füsseu, Nosenheim. Soweit der Wald reicht, ist die Gewinnung des Holzes die wich- tigste Erwerbsart. Die mittlere Zone bietet Weiden für das Vieh (Rinder, Schafe und Ziegeu). Viehzucht und Milchwirtschaft (Butter- und Käsebereitung) sind hier die hervorragendsten Nahrungsquellen. Außer diesen allgemeinen Erwerbsarten des Gebirges finden sich noch besondere, welche örtlich an das Vorkommen wertvoller Mineralien und an die kuustvolle Bearbeitung der besseren Holzarten gebunden sind. Bei Berchtesgaden ist ein Steinsalzbergwerk; in Reichenhall, Traun- stein und Nosenheim befinden sich Salinen. (Salzgewinnung.) Im Alpenvorlande — bei Miesbach, Penzberg und am Peißenberg — gewinnt man Kohlen. Bei Fussen, Tegernsee und Reichenhall bricht man Marmor. In Oberammergau blüht die Holzschnitzerei; in Mittenwald verfertigt man Musik-Instrumente (Geigen, Zithern, Gitarren). Der Schwäbische Jura ermöglicht Ackerbau, Viehzucht, Wald- Wirtschaft und Obstbau. An seinen Abhängen blühen Leinwand-, Banmwoll- und Wollwebereien. Der Fränkische Jura hat einen wenig lohnenden Ackerbau und eine nicht bedeutende Rinderzucht neben der allgemein verbreiteten Waldwirt- schaft. Die Weiden dienen vornehmlich der Schafzucht. Um Amberg treibt man Eisenbergbau und Eisengewinnung. Das Fichtelgebirge. Vergl. Seite 28!

7. Erdkunde - S. 10

1911 - Bamberg : Buchner
10 Ekliptik ist aber nur eine scheinbare, in Wirklichkeit bewegt sich die Erde in dieser Bahn. Die Ursache dieser Bewegung liegt in der Anziehungskraft, welche die vielmal größere Sonne aus die Erde ausübt. Die kreisähnliche Bewegung aber wird durch das Zusammenwirken zweier Kräfte verursacht: durch die Anziehungskraft der Sonne und durch die Schwungkraft der Erde. Die Sonne steht nicht im Mittelpunkte der Erdbahn, sondern anßer- halb derselben, weshalb es für die Erde eine Sonnennähe (Anfang Januar), eine Sonnenferne (Anfang Juli) und dazwischen zweimal eine mittlere Entfernung gibt. Diese beträgt rund 149 Mill. km. 5. Der Umfang der Erde beträgt am Äqnator 40070 km, der Durch- messer 12756 km. Die Oberfläche der Erde ist 510 Mill. qkm, ihr Kubikinhalt fast 1083 Mill. cbkm. 6. Eine künstliche Nachbildung der Erde in ihrer Körperform heißt Globus oder Erdkugel. Die Darstellung der Erde durch zwei Kreis- flächen, von welchen die eine die östliche, die andere die westliche Halbkugel zeigt, nennt man Planiglobium (Kugelzeichnung) oder Erdkarte. Um einen Ort nach seiner Lage auf der Erde bestimmen zu können, sind der Globus sowie die Landkarten mit einem Liniennetz versehen, d. i. mit Kreislinien, welche einander schneiden. Die Kreislinie, welche man sich gleich weit von den Polen um die Mitte der Erdkugel gezogeu denkt, heißt der Äquator oder Gleicher. Er teilt die Erde in eine nördliche und eine südliche Halbkugel. Die mit dem Äquator gleichlaufenden Kreise, welche gegen die beiden Pole hin immer kleiner werden, heißen Breitenkreise (Parallelkreise). Man unterscheidet nördliche und südliche Breitenkreise. Unter diesen sind von besonderer Bedeutung: a) der Wendekreis des Krebses und der Wendekreis des Stein- bockes, jener 231/2° nördlich, dieser 23 A/20 südlich vom Äquator. Allen Bewohnern innerhalb dieser Kreise steht im Jahre zweimal die Sonne über dem Haupte. b) die beiden Polarkreise, welche 23 V20 von den Polen abstehen und die Grenze bezeichnen, bis zu welcher die Gegend um die Pole erleuchtet wird oder unbeleuchtet bleibt, je uachdem der eine oder der andere Pol der Sonne zugewendet ist. Vergl. Seite 9, Nr. 4. — Länge des Äquators: 40070 km. Länge eines Wendekreises: 36 778 km. Länge eines Polarkreises: 16 000 km. Jene Kreislinien, welche man sich von Nord gegen Süd durch die Pole um die Erde gezogen denkt, heißen Längenkreise. Die Halbkreise von Pol zu Pol nennt man auch Meridiane oder Mittagslinien, weil alle Orte, welche unter einem solchen Halbkreise auf der Erde liegen, gleichzeitig Mittag haben. Als Null-Meridian, der mit dem 360. zusammenfällt, gilt jetzt überall jener, welcher über die Sternwarte von Greenwich (spr. Grihnitsch) bei London in England geht. Man zählt von diesem aus 180 ° gegen Osten

8. Erdkunde - S. 22

1911 - Bamberg : Buchner
22 treidehandel. Regensburg und Passau besorgen den Verkehr auf der Donau. — Ein natürlicher und sehr wichtiger Verkehrsweg ist die Don au, auf der seit Jahrhunderten Güter bis zum und vom Schwarzen Meere her befördert werden. Am Donanverkehr haben namentlich Bayern und Oster- reich-Ungarn Anteil (Schiffahrt). Von Ulm wird die Donau mit Flößen und Ruderschiffen befahren, von Donauwörth an verkehren auch flachgehende Dampfer. Die großen südlichen Nebenflüsse der Donau können wegen ihres starken Gefälles nur talwärts für die Flößerei benützt werden. Das Straßen- und das Eisenbahnnetz sind sehr verzweigt. Die Hauptlinien des letzteren gehen von Süden nach Norden und von Westen nach Osten. Zu den Hauptlinien gehören: 1. Lindau — Hof über Kempten, Bnchloe, Augsburg, Donauwörth, Treuchtlingen, Nürnberg, Bamberg, Lichtenfels, Hochstadt und Kulmbach. 2. München — Nürnberg über Ingolstadt, Pleinfeld, Schwabach. 3. München — Hof über Landshut, Regensburg, Weiden. 4. München — Zwiesel über Landshut, Deggendorf. 5. Neu-Ulm — Paffau über Offingen, Donauwörth, Ingolstadt, Regensburg. 6. Neu-Ulm — Salzburg über Offingen, Augsburg, München, Rosenheim. 7. Memm ingen — Sim bach über Buchloe, München, Mühldorf. Neben den Bahnen und an den meisten Landstraßen sind Leitungen für den Telegraphen und für das Telephon (Fernschreiber und Fernsprecher), welche die schnellste Vereinbarung in allen Handelsangelegenheiten ermöglichen. Bahnen von München aus: 1. München—partenkirchen über Starnberg, Weilheim, Mnrnan. 2a. München—lindau über Buchloe; 2b. München—füsseu über Buchloe und Kaufbeuren. 3. München—augsburg. 4. München—ingolstadt. 5. München—regensburg über Landshut. 6. München—deggendorf. 7. München—simbach über Mühldorf. 8. München—salzburg über Rosenheim und Traunstein. 9. München—knfstein über Rosenheim. 10. München—innsbruck über Partenkirchen und Mittenwald (im Ban). 5. Unterrichtsanstalten. Der allgemeinen Volksbildung dienen die Volksschulen. Zur Vorbereitung auf höhere Studien bestehen die Gymnasien und die Realschulen. Die höheren Studien vermitteln: die Universität, die Technische Hochschule in München und die H a n d e l s h o ch s ch u l e in Nürn- berg. Wer Geistlicher, Richter, Arzt :c. werden will, studiert auf einer Univer-

9. Erdkunde - S. 12

1911 - Bamberg : Buchner
Viertel, Vollmond und letztes Viertel. Vom Neumond bis zum Voll, monde nimmt die uus zugekehrte beleuchtete Fläche desselben regelmäßig zu, von da an wieder ab. (Zunehmender und abn ehmen der^Mond.) Die verschiedenen Lichtgestalten des Mondes entstehen dadurch, daß die von der Sonne erleuchtete Halste des Mondes während eines monatlichen Umlaufes ">l verschiedene Stellung zur Erde kommt. Steht nämlich der Mond auf seiner Bahn zwischen der Erde und der Sonne, dann geht er mit dieser aus und unter und wendet uus seiue dunkle Seite zu. Diese Erscheinung nennen wir Neumond. Indem er nun auf seiner Bahn fortschreitet, wird uns allmählich vou der erleuchteten Kugel ein immer größerer Teil zugewendet; er wächst sozusagen in seiner Lichtgestalt, wobei er aber täglich um 50 Minuten später aufgeht. Ungefähr 7 Tage nach dem Neumonde hat er den 4. Teil seiner Bahn zurückgelegt. Wir sehen nur die Hälfte von der uns zugekehrten Seite erleuchtet und nennen diese Lichtgestalt das erste Viertel. In den folgenden Tagen bleibt er stets länger sichtbar mit immer zunehmendem Lichte, bis er nach etwas mehr als 7 Tagen uns seine erleuchtete Seite vollständig zeigt. Wir haben Vollmond; er erscheint schon nach Sonnenuntergang über unserem Horizonte und leuchtet die ganze Nacht hindurch. In dieser Zeit steht die Erde zwischen ihm und der Sonne, jedoch selten in gerader Linie. Hierauf nimmt er allmählich in seiner Lichtgestalt wieder ab und erscheint uns uach abermals 7 Tagen als letztes Viertel. Sein Aufgang erfolgt um Mitteruacht, sein Untergang mittags. Nach und nach verschwindet nns seine Lichtgestalt; es tritt wieder Neumond ein, ein Umlauf um die Erde ist vollendet, ein Monat zu Ende. Ist die Mondsichel nach rechts gebogen, so daß sie dem oberen Teil des Buchstaben Z gleicht, so nimmt der Mond zu; ist sie aber nach links gebogen, dem ersten Teil des Buchstaben A ähnlich, so nimmt er ab. Innerhalb eines Jahres umkreist der Mond nahezu 13 mal die Erde in eiuer schlangensörmigen Bahn. Ein Teil derselben liegt oberhalb, der andere unterhalb der Erdbahn. Während eines Umlaufs des Moudes um die Erde dreht er sich gleich- zeitig auch um sich selbst oder um seine Achse, weshalb während dieser Zeit auf ihm Tag und Nacht nur einmal wechseln. — Alle Monde wenden ihren Planeten immer eine und dieselbe Seite zu. Wir bekommen darum stets nur dieselbe Halbkugel uuseres Mondes zu sehen, was schon daraus wahrzunehmen ist, daß die dunklen Stellen (Flecke) seiner Scheibe stets die gleichen sind. 4. Kommt der Mond zur Zeit seines Neulichtes zwischen Erde und Sonne in gerader Linie zu steheu, so verdeckt er durch seinen Schatten, welcher der Erde zugewendet ist, uns mehr oder weniger die Sonne. Wir haben dann die Erscheinung einer Sonnenfinsternis oder richtiger Erdfinsternis. Die Verfinsterung der Sonnenscheibe beginnt am westlichen Rande derselben. Wird uns hiebe! die Sonnenscheibe nur teilweise verdeckt, so heißt die Finsternis eine partiale; wird die Scheibe so bedeckt, daß noch ein Heller Ring bleibt, so heißt die Finsternis eine ringförmige; eine totale Finsternis aber ist es, wenn die Sonne ganz bedeckt erscheint.

10. Erdkunde - S. 24

1911 - Bamberg : Buchner
24 Die Kreishauptstadt von Schwaben und Neuburg ist Augsburg am Lech, 122000 Einw. Zu den merkwürdigen Gebäuden zählen der Dom und das von Elias Holl erbaute Rathaus. In früheren Zeiten war diese Stadt der Mittelpunkt des süddeutschen Handels. Um Augsburg die großen Vor- orte: Kriegshaber und Lechhausen, 18000 Einw.; diese Stadt gehört zwar zu Oberbayern, ist jedoch uur durch den Lech von Augsburg getrennt, mit welchem sie in jeder Hinsicht in enger Verbindung steht. Süd- lich von Augsburg liegt das Lechseld, wo Kaiser Otto I. 955 die Ungarn schlug. Militärisches Lager. Schwabmünchen, schöner Markt; Kauf- beureu, 9 000 Einw., mit Handel und Fabriken; Füssen, Friede zwischen Österreich und Bayern 1745. In der Nähe in herrlicher Alpengegend die königlichen Schlösser Hohenschwangau und Neu schmauste in. Oberstdor s, Sonthofen, Hindelang, Im menstadt und Ober- staufen werden wegen ihrer schönen Lage von vielen Fremden besucht. Jmmeustadt hat eine bedeutende Spinnerei. Von hier aus wird der aussichts. reiche Stuiben bestiegen. Kempten an der Jller, 21000 Einw., Fabriken und beträchtlicher Handel; Memmingen, 12 000 Einw., unfern der Jller, bedeutende Fabriken. Neu-Ulm ist Grenzstadt mit 12000 Einw.; Günzburg; Lauingen, gewerbsame Stadt. Dilliugeu hat Viehzucht und Getreidebau und ist Sitz mehrerer Bildungsanstalten. Bei Höchstädt waren im Spanischen Erbfolge- kriege 17.03 und 1704 folgenreiche Schlachten. Donauwörth ist Eisen- bahnknotenpunkt. Neu bürg hat 9000 Einw.; es besitzt aus der Zeit, in der es Hauptstadt von Pfalz - Neuburg war, noch bemerkenswerte Bauten. Nördlingen zählt beinahe 9000 Einw.; es hat eine Erdbebenstation; berühmt sind seine Webereien. Ottingen besitzt eine berühmte Orgelbauanstalt. Mindelheim, Burg au u. Krumbach sind im fruchtbaren und wald- reichen Mindelgebiet. Lindau liegt aus einer Insel im Bodensee; es wird das deutsche Venedig genannt und hat bedeutenden Verkehr. Der Bodensee gehört zum Rheingebiet. 2. Oberbayern. Oberbayern, so genannt wegen seiner hohen Lage, nimmt den Süd- osten des Königreiches ein und ist der größte Regierungsbezirk. Seine Haupt- gebirge sind Zweige der Bayerischen und Salzburger Alpen mit der Zug- spitze und dem Watzmann. Der nördliche Teil ist eben und enthält fruchtbares Ackerland. Der südliche Teil ist reich an Seen und Moosen. — Die reiche Bewässerung dieses Regierungsbezirkes gehört dem Stromgebiete der Donau an, welche den nördlichen Teil auf eine kurze Strecke durch- strömt. Ihre Nebenflüsse sind: der Lech, die Isar mit Amper und Würm und der Inn mit der Salzach.— Rindvieh, Getreide, Holz, Salz und Eisen zählen zu deu Hauptprodukten des Kreises. Sehr bedeutend sind der Maschinenbau, die Bierbrauerei und die Spinnerei. Die Hauptstadt des ganzen Königreiches und zugleich von Oberbayern ist München an der Isar, 600000 Einw., Residenz des Königs; Sitz der Staatsregierung, einer Universität und der Kreisregierung von Oberbayern.
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