Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 23

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
23 liegreich vor, als während eines kurzen Schlummers des Zeus, den Hera mit List herbeigefhrt hatte, Poseidon ihnen Hilfe brachte und Ajax den Heftor durch einen Steinwurf niederstreckte. Als cber Zeus erwachte und zrnend dem Poseidon aus dem Kampfe zu weichen gebot, wandelte sich der kurze Sieg in eine vollstndige Niederlage. In wilder Flucht strmten die Griechen ins Lager zurck und hinter ihnen her die Trojaner, allen voran Heftor; die Mauern wurden genommen, die Griechen muten das Lager preis--geben und erklommen die Schiffe, deren jedes nun wie eine Festung verteidigt wurde. Nur die gewaltige Kraft des Ajax hielt noch dem Hektor stand, aber auch er ermattete, und schon rief Hektor nach Feuerbrnden, um die Schiffe anzuznden. Da kam Hilfe in der grten Not. Achilles hatte sich von seinem Freunde Patroklus erbitten lassen; er hatte ihm gestattet, mit den -Kriegern des Achilles den Griechen zu Hilfe zu kommen, und hatte ihm sogar die eigene Rstung berlassen; doch hatte er ihm ein-geschrft, die Trojaner nur aus dem Lager zu vertreiben und ja nicht weiter vorzugehn. Patroklus kam zu rechter Zeit. Sein An-griff zwang die Trojaner von den Schiffen abzulassen und auch das Lager zu rumen. Selbst Hektor floh in seinem Streitwagen, verfolgt von Patroklus, der im Zweigespann des Achilles hinter ihm her jagte. Dabei verga er den Befehl des Peliden, und an-statt umzukehren, drang er an der Spitze der Griechen immer weiter und weiter vor der die ganze groe Ebene, ja bis vor die Mauern Trojas. Und von Siegesfreude berauscht, versuchte er sogar die Stadt zu erstrmen. Hier aber erreichte ihn sein Geschick. Hektor trat ihm zum Schutze der Vaterstadt eihgegen und durchbohrte ihn mit der Lanze. Um den Leichnam des Patroklus erhob sich nun ein heftiger Kampf. Hektor hatte ihn bereits der Rstung beraubt, aber den Leichnam selbst machten ihm Ajax und Menelaus streitig. Schritt fr Schritt trugen sie ihn dem Lager zu, oft Halt machend und sich rckwrts wendend, um den nachdrngenden Hektor abzuwehren. Inzwischen hatten schnelle Boten dem Achilles die Unglcks-botschaft gebracht. Laut auf schrie er vor Schmerz, wlzte sich im Staube und raufte sich das Haar. Aber schon kam neue Botschaft, Jbafe der Leichnam nur mit Mhe verteidigt werden knne. Da raffte sich Achilles auf und trat unbewaffnet, wie er war, vor die Lagermauer. Dreimal stie er hier einen gewaltigen Schrei aus, der weithin der das Feld tnte. Vor dem Klange erschraken die Trojaner, selbst Hektor, und als sie die Gestalt ihres groen Feindes erblickten, wichen sie ngstlich zurck. So konnten die griechischen Helden mit ihrer Last das Lager erreichen, dessen Tore hinter ihnen geschlossen wurden.

2. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 24

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
24 Der Leichnam des Patroklus wurde nun im Zelte des Achilles aufgebahrt, und während rings im Lager die Totenklage erscholl, hielt Achilles selbst die ganze Nacht hindurch bei dem gefallenen Freunde die Totenwache. Seine gttliche Mutter Thetis, die in der Tiefe des Meeres sein Jammern gehrt hatte, kam herbei, um den geliebten Sohn zu trsten. Aber er dachte nur an Rache und schwur, den Mrder seines Freundes schon am nchsten Tage zu tten; schmerzlich beklagte er den Verlust seiner Rstung. Vergeh-lich erinnerte ihn Thetis daran, da ihm vom Schicksal bestimmt sei, bald nach Hektor zu fallen; er blieb bei seinem Entschlsse, und von seinen Bitten erweicht, versprach die Gttin, ihm eine neue Rstung zu bringen. f. Rektors Cod. Am frhen Morgen war sie schon wiederum bei ihm und brachte das herrlichste Waffengeschmeide, das je ein Mensch getragen. Ihr zuliebe hatte es der gutmtige Hephstus in wenig Stunden ge-schmiedet. Herrlich war der blinkende Harnisch und der goldene Helm, aber das schnste war der Schild, auf dessen Rund der Gott mit unnachahmlicher Kunst viele Vorgnge des menschlichen Lebens abgebildet hatte. Achilles weidete seine Augen an dem kostbaren Waffenschmuck, den er sofort anlegte, denn er brannte vor Begier, dem verhaten Feinde den Tod zu bringen. Zunchst begab er sich zum Zelte des Agamemnon, um ihm die Hand zur Versh-nung zu bieten. Hand in Hand traten dann beide Fürsten vor die Krieger, die ihnen zujubelten und siegesgewi in den Kampf gingen. Auch die Trojaner, die wiederum auf dem freien Feld, ber-nachtet hatten, rsteten sich frhzeitig zur Schlacht. Der edle Hektor, in die erbeutete Waffenrstung des Achilles gehllt, ordnete alles zum Kampfe. Furchtbar tobte bald die Schlacht auf dem Felde zwischen dem Lager der Griechen und den Mauern Trojas. Selbst die Götter waren am Kampfe beteiligt und stritten gegeneinander fr oder wider Troja. Achilles in seiner rasenden Wut nahm auch den Kampf mit Gttern auf; von den menschlichen Feinden konnte keiner ihm standhalten; ohne Schonung ttete er jeden, der ihm entgegentrat, und metzelte auch die Fliehenden nieder, so da die Flsse der Ebene sich vom Blute rot frbten und durch die Leichen der Erschlagenen im Laufe behindert wurden. Aber seine blutige Rachgier war nicht gesttigt, solange noch Hektor lebte; ihn suchte er berall auf dem Schlachtfelde, ohne ihn finden zu knnen. Als er von der Verfolgung eines Gegners, der ihn weit ins Feld gelockt hatte, zurckkehrte zu den Stadtmauern, die sich in-zwischen hinter den flchtenden Trojanern geschlossen hatten, sah er einen einzelnen Mann seiner warten es war Hektor. Taub

3. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 26

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
- 26 den Sohn trauern wrde, und gewhrte die Bitte. Der tote Hektor wurde von Blut und Staub gereinigt und auf den Wagen gelegt, den dann Priamus heimgeleitete. Mit Wehklagen empfing Troja seinen groen Helden, untrstlich klagten die Frauen, vor allem Hekuba und Andromache; dann folgte eine feierliche Bestattung. Auch die Griechen erwiesen ihrem groen Gegner noch Ehre nach seinem Tode, indem sie den Trojanern fr die Bestattung einen mehrtgigen Waffenstillstand gewhrten. g. Der Cod des Hcbtllcs. Mit Hektors Tode war der Sieg der Griechen und der Fall Trojas entschieden. Aber noch immer verzgerte sich das Ende des Kampfes, und die Trojaner sowohl, wie die Griechen vollbrachten noch manche Heldentat. Achilles sollte den Fall Trojas nicht erleben. Mitten im Kampfe brach er zusammen, durch einen Pfeil an der Ferse getroffen, an der einzigen Stelle seines Leibes, die verwundbar war. Man vermutete, da Apollo selbst aus Grimm der das blutige Gemetzel, das Achilles unter den Trojanern angestellt hatte, den verhngnisvollen Schu getan habe; andere schrieben ihn dem Paris zu. Laut erscholl die Wehklage des Griechenheeres um seinen Herr-lichsten Helden. Prachtvoll war das Leichenbegngnis; die Asche des Helden wurde im Grabhgel des Patroklus beigesetzt, und Herr-Ii che Leichenspiele wurden zu Ehren des Toten gefeiert. Aber diese Spiele brachten den Griechen einen neuen schweren Verlust. Um die wundervolle, von Hephstus gefertigte Rstung des Achilles bewarben sich die beiden trefflichsten Helden, Ajax und Odysseus. Keiner der Griechen wollte die Entscheidung bernehmen, und so ward sie den vornehmen Trojanern bertragen, die als Gefangene im Lager weilten. Vor ihnen rhmten sich nun Ajax und Odysseus der schweren Bedrngnis, die sie den Trojanern bereitet hatten. Darauf lautete das Urteil, Odysseus habe der Stadt Troja noch mehr Schaden und Nachteil bereitet als Ajax. Dieser mute sehn, da die herrlichen Waffenstcke dem Odysseus zuerteilt wurden; da verfiel er in Wahnsinn und verbte in seiner Wut Dinge, die eines Helden unwrdig waren und ihn lcherlich machten. Als er wieder zu Sinnen kam, ergriff ihn die Scham so mchtig, da er nicht lnger leben wollte und sich selbst den Tod gab. Auch ihn bestatteten die wehklagenden Griechen tfm Meeresstrande. In den weiteren Kmpfen fiel auch Paris, der Urheber des Krieges. Aber wenn auch die Trojaner, ihrer Vorkmpfer beraubt, sich nicht mehr ins freie Feld hinauswagten, so schlugen sie doch jeden Ansturm der Griechen gegen ihre Mauern tapfer ab.

4. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. I

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
Rfebucb fr die Vorftufe des (oefcbicbtsuntcmcbte an fchfifcben Rum an- und Realgymnasien von Dr. <9 Cbeodor Vogel Dr. f ritz Richter Gek. Studienrat profeffor Rektor a.d. der Dreihmgfchule Oberlehrer der Dretfemgfebule Ceil I: Sexta Bilder aus der Götter- und Reldenfage der Griechen t Rmer und Oeutfchen Berlin Dresden Leipzig Verlag von C. Bhlermann igt 7

5. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 29

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
29 Nur Menelaus mit Helena und der alte Nestor gelangten glck-lich in die Heimat und durften dort bis zu ihrem Tode in Frieden leben. V. Odywtuq. a. Die Hbentcucr des Odyffcus, i. Odyffcua bei den Cotopbagen. Mit einer groen Flotte verlie Odysseus die Kste Trojas, alle Schiffe schwer beladen mit Schtzen. Unterwegs lief er in einen Hafen im Lande der Ltophagen ein. Dies friedliche Volk fhrte seinen Namen von der kstlichen Lotossrucht. Sie war so wohlschmeckend, da keiner, der sie genossen hatte, das Land ver-lassen und in die Heimat zurckkehren wollte. Auch von den Ge-fhrten des Odysseus hatten trotz seiner Warnung einige von der Frucht genossen, und als die Flotte aufbrach, weigerten sie sich mit-zukommen. Odysseus mute sie, während sie schliefen, berwltigen und gebunden aufs Schiff bringen lassen. 2. Odyffeua bei dem Cyblopen polypbemue. Die Schiffe gingen bald an einer kleinen unbewohnten Insel vor Anker. Gegenber zog sich die Kste eines Landes hin, das von Cyklpen bewohnt war. Es waren dies Riesen mit einem einzigen runden Auge mitten auf der Stirn; sie trieben Viehzucht und hausten einzeln in Felshhlen. Den Odysseus trieb seine Wi-begier, die Bekanntschaft dieses Riesenvolkes zu machen; er segelte mit einem Schiffe hinber, und bald fand er die Hhle eines Cyk-lopen. Hierhin begab er sich mit zwlf Gefhrten, während das Schiff in einer versteckten Bucht zurckblieb. Sie traten in die leere Hhle des Polyphemus, des grten und unbndigsten Cyklopen, der ein Sohn des Meergotts Poseidon war. Er war mit seiner Herde ausgezogen; die groe Hhle, die als Stall diente, enthielt zugleich groe Vorrte an Milch, Quark und Kse. Hier lieen sich die Griechen wartend nieder. Am Abend erschien der Cyklop mit seiner Herde. Sein An-blick war so furchterregend, da sich die Griechen in die innersten Winkel der Hhle verkrochen. Nun machte er sich daran, die Herde zu melken; dann brannte er Feuer an, bei dessen Scheine er die Griechen entdeckte. Odysseus trat hervor und bat um gastliche Auf-nhme fr sich und seine Genossen. Auf die Frage, wo sie ihr Schiff gelassen htten, antwortete er vorsichtig, es sei gescheitert. Da streckte der Cyklop pltzlich die Hnde aus, zog zwei der zitternden

6. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. IV

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
Iv der nchsten Stunde fordern, in ' welche der Schler dann eine gewisse Vorbereitung mitbringt; ein Vorwegnehmen des Jnter-esses ist dabei gewi nicht zu befrchten. In der Stunde aus dem Leitfaden vorlesen zu lassen, ist nicht zu empfehlen. D r e s d e n - N e u st a d t, im August 1903. Oberfcbulrat Dr. Vogel, Rektor. Vorwort zur vierten Huflage. Infolge der freudig zu begrenden Neuordnung, die der Geschichtsunterricht an den schsischen Human- und Realgymnasien durch die Ministerialverordnung vom 22. Februar 1916 erfahren hat, lag fr den in drei Auflagen erschienenen Leitfaden fr den Geschichtsunterricht auf der Unterstufe", den der unterzeichnete Verfasser auf die Ministerialverordnung vom 22. Dezember 1902 gegrndet hatte, die Notwendigkeit neuer Einteilung und grnd-licher Umgestaltung vor, wodurch zugleich eine Abnderung des Titels geboten schien. Gleichzeitig ging der Verlag der zwei untersten Bndchen von der Firma B. G. Teubner an die Firma L. Ehlermann der, so da nunmehr das Gesamtwerk von fnf (bisher vier) Bnden zu einem Verlage gehrt. Aus dem bisherigen Sextabandchen sind nur die Griechischen Sagen in den vorliegenden Band auf-genommen worden. Die Grundstze, die den Verfasser bei der Neugestaltung geleitet haben, sind dieselben, die in dem oben abgedruckten Vorwort zur ersten Auflage des Leitfadens dargelegt werden. Insonderheit hat es sich der Verfasser angelegen sein lassen, die engen Beziehungen zwischen Geschichtsunterricht und deutschem Unterricht, die fr beide Fcher sich so segensreich erwiesen haben, aufrecht zu halten. Dresden, im August 1916. Dr. <3. Cbeodor Vogel*

7. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 31

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
Siemen Griechen zu tragen, der unter dem mittleren Tiere sich angeklammert hatte. Fr sich selbst behielt er den strksten Wibber zurck, krallte sich in die langen Zotteln ein, die ihm von den Flanken und vom Bauche herabhingen, und lie sich so hinausschleppen. Der Cyklop betastete zwar die Rcken der Tiere, aber ba sich seine Feinde unter den Leibern der Bcke befinben knnten, kam ihm nicht in den Sinn. So gelangten die Griechen glcklich ins Freie; sie erreichten balb das versteckte Schiff und segelten ab. Glcklich entgingen sie auch den Steinwrfen, mit benen der blinbe Cyklop sie verfolgte, als Obysseus sich nicht versagen konnte, ihm in hhnenben Worten ihre Flucht zu verknben. Bei der kleinen Insel angelangt, berichteten sie den Gefhrten ihre Erlebnisse; balb bar auf setzte die Flotte ihre Heimfahrt fort. 3. Odyffcus bei Bolus. Nach kurzer Fahrt lanbete man an einer fchmimmenben Insel, welche vom König B o l u s beherrscht wrbe. Ihn hatte Zeus zum Verwalter der Winbe bestellt, die er alle in einem gewaltigen Turme eingeschlossen hielt. Nach dem Willen des Zeus gab er balb dem einen, balb dem anberen Winbe die Freiheit, und jeber Winb mute, wenn er sich ausgetobt hatte, in den Turm des Bolus zurck-kehren. Bei biefem trefflichen Könige warb Obysseus sehr freunblich aufgenommen und samt seinen Gefhrten bestens bewirtet. Dann Artlie sie Bolus unter Segenswnschen und gab dem Obysseus als Gastgeschenk einen gewaltigen Schlauch mit, in dem er Proben von allen Winben verpackt hatte; sie sollten, so wnschte er, dem Obysseus bei spteren Seereisen treffliche Dienste leisten. Auch schickte er hinter dem Schiffe einen gnstigen Winb her, der es in wenig Tagen nach Jthaka bringen sollte. Schon waren sie der Heimat nahe, ba fiel Obysseus, der lange gemacht hatte, in einen tiefen Schlummer. Sofort beschlossen die Gefhrten den Schlauch zu ffnen, benn die Neugier plagte sie; auch trauten sie dem Obysseus zu, ba er ihnen allerlei Kostbarkeiten verheimliche. Kaum waren die Bnber des Schlauches gelockert, ba strmten die Winbe heraus, und es entstaub ein furchtbarer Wirbelwinb, der die Schiffe in die grte Gefahr brachte. Entsetzt fuhr Obysseus aus seinem Schlummer in die Hhe, aber auch er konnte nicht helfen. Als die Winbe sich ausgetobt hatten, kehrten sie zur Insel des Bolus zurck und brachten auch die Flotte des Obysseus bahin. Als nun Obysseus wieberum an der Schwelle des Bolus erschien, wies dieser ihn fort, benn er hielt ihn fr einen schlimmen Verbrecher, weil offenbar der Zorn der Götter ihn verfolge.

8. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 1

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
A. Hus der grieebtfeben Götter- und Beiden fage. I. Herkules. a. Die Jugend des crhules. Herkules war geboren in der griechischen Stadt Theben. Seine Mutter Alkmene war eine griechische Frstin. Der Vater des Herkules war Zeus (I p p i t e r), der König der Götter. Dieser wohnte auf dem Berge Olympus in einem Herr-lichen Palaste. Da sa er auf einem Throne, das Zepter in der Hand, und neben ihm ein Adler, der Blitze im Schnabel trug. Denn Zeus herrschte als König nicht nur der die Götter, sondern auch der die Menschen, und wenn er sah, da diese unrecht handelten, so schleuderte er oft vom hohen Olympus einen Blitz herab, der den Frevler niederstreckte. Der Zugang zu dem Olympus war nur den Gttern gestattet, die sich auch oft dort einfanden, um mit Zeus zu beraten. Dann lagerten sie sich mit ihm zum Mahle, wobei sie Ambrosia schmausten und Nektar tranken: bedient wurden sie von dem schnen Knaben G a n y m e d und der lieblichen Jung-frau Hebe. Neben Zeus thronte seine himmlische Gemahlin Hera (I n o), die stolze Gtterknigin. Alkmene, die irdische Gemahlin des Zeus, wohnte in Theben; in dieser Stadt wuchs der kleine Herkules heran. Schon in der Wiege war sein Leben bedroht. Denn Hera hate den Sohn der Alkmene und wollte ihn verderben. Als einst die Wrterin den Knaben allein gelassen hatte, wlzten sich zwei Schlangen, die Hera gesendet hatte, ins Zimmer, umschlangen den Knaben in der Wiege und wollten ihn ersticken. Aber das Kind ergriff die beiden Schlan-gen, und so groß war die Kraft der kleinen Fuste, da sie den Schlan-gen die Kehle zudrckten, bis die Tiere erstickt waren. Als die Wr-terin zurckkam, lagen die Schlangen tot neben der Wiege, in welcher der Knabe friedlich schlummerte. Die gewaltige Kraft, die Herkules von seinem Vater geerbt hatte, wuchs von Jahr zu Jahr. Bald war er der grte und strkste unter allen Knaben der Stadt Theben; keiner konnte es ihm im Ringen, Laufen und Springen gleichtun; er war der geschickteste Bogel, Geschichte fr Sexta. 1

9. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 34

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
34 Schatten seiner eigenen teuren Mutter, die während seiner langen Abwesenheit gestorben war. Aber auch mit manchem lieben Freunde und Kampfgenossen konnte Odysseus kurze Zwiesprache halten, mit Achilles, Patroklus und Ajax. Als immer neue Scharen heran-strmten, kam die Griechen groe Furcht an, und schaudernd kehrten sie ans Licht der Sonne zurck. 7. Odyffcus und die Sirenen. Von Circe vorzglich ausgerstet, segelten endlich die Griechen der Heimat entgegen. Ihr Weg fhrte sie an der Insel der S i -renen vorber. Tiresias hatte sie dem Odysseus geschildert als furchtbare, menschensressende Ungeheuer, die aber in der Gestalt lieblicher Jungfrauen die Vorberfahrenden heranwinkten und durch sen Gesang an sich lockten, um sie dann zu zerreien. Nach Circes Rat verstopfte Odysseus den Gefhrten die Ohren mit Wachs, sich selbst aber lie er fest an den Mastbaum binden. Als sich mm am Ufer die schnen Jungfrauen zeigten und ihre lieblichen Stimmen erhoben, befahl Odysseus, das Steuer dem Lande zuzuwenden. Umsonst, die Gefhrten legten sich, wie es verabredet war, gewaltig in die Ruder, und pfeilschnell flog das Schiff dahin. 'Es war ver-geblich, da Odysseus flehte und zrnte; wre er nicht so fest ge-bunden gewesen, er htte sich ins Meer geworfen, um schwimmend zu den Sirenen zu gelangen. Erst als die gefhrliche Insel weit hinter ihnen lag, befreiten die Gefhrten ihren Herrn und freuten sich mit ihm, der Gefahr entronnen zu sein. $. Odyffeus und Scylla. Von weitem vernahmen sie ein gewaltiges Brausen, das immer strker wurde, als sie in eine Meerenge eintraten. Hier hausten zwei furchtbare Seeungeheuer, Scylla und Charybdis; zwischen ihnen hindurch ging die Strae der Schiffe, und zwar so schmal, da jedes Schiff einem der beiden Ungeheuer anheimfallen mute. Tiresias hatte geraten, rechts zu steuern, denn gefhrlicher noch fei Charybdis, die das ganze Schiff verschlinge, während Scylla sich mit einigen Opfern begnge. Diesem Rate folgte Odysseus, aber er wappnete sich und nahm den Speer zur Hand, um sich und seine Mannschaft zu verteidigen. Doch blitzschnell fuhren sechs lange Hlse mit furchtbaren Rachen aus der See empor; jeder Rachen packte einen Mann, und blitzschnell waren sie wieder unter dem Wasser verschwunden. Odysseus konnte gar nicht zum Stoe kommen, da war das Unglck schon geschehn, und Scylla hatte ihm sechs wackere Gefhrten geraubt.

10. Bilder aus der Götter- und Heldensage der Griechen, Römer und Deutschen - S. 35

1917 - Berlin [u.a.] : Ehlermann
35 9- Odyffeus und die Rinder des Reltoa. Kurz nachher landeten die Schiffer an einem grnen Gestade, wo zahlreiche stattliche Rinderherden weideten. Es war die Insel T r i n k r i a, die Rinder aber waren die Lieblinge des Gottes Helios (Sol), der Tag fr Tag den schimmernden Sonnen-wagen hoch oben am Himmel seine Bahn vom Aufgang zum Nieder-gang zu lenken hatte. Von Tirefias wute Odysseus, da jeder, der die Rinder verletze, das Leben verwirkt habe. Deshalb lie er die Gefhrten schwren, die Rinder unversehrt zu lassen. Aber widrige Winde hielten das Schiff wochenlang am Ufer fest; der Vorrat, den Circe mitgegeben hatte, war zu Ende, und bitterer Mangel trat ein. Eine Zeitlang nhrte man sich von Fischen und Schaltieren, aber der Hunger ward immer schlimmer. Als einst Odysseus abwesend war, vergaen die Hungrigen ihren Schwur, schlachteten einige der schnsten Rinder und schmausten vergnglich. Verzweifelt sah Odysseus das Unheil, er selbst enthielt sich der verbotenen Nahrung. Als der Wind sich gebessert hatte, stach man wieder ins Meer. Helios aber hatte bei Zeus sich bitter beschwert; er hatte sogar gedroht, nicht lnger den Sonnenwagen fahren zu wollen, wenn Zeus nicht die Frevler bestrafen werde. Kaum war das Schiff auf hoher See, da kam eine schwarze Wolke am Himmel daher und stand der dem Schiffe still. Ein Blitz zuckte nieder, das Schiff lste sich in seine Balken auf, die Mannschaft fiel ins Meer, und alle ertranken mit Ausnahme des Odysseus, der sich vom Frevel rein gehalten halte* 10. Odyffeus und Charybdis. An einen Balken geklammert rettete sich Odysseus vor dem Versinken in die Meerestiefe, dann gelang es ihm sogar, das Wrack zu erklettern, das der Rest des stolzen Schiffes war. So trieb er einsam auf der Meeresflche dahin, bis er zu seinem Schrecken merkte, da er sich der Meeresenge nherte, in welcher Scylla und Charybdis hausten. Bald war das Wrack vom Strudel erfat und wurde pfeilschnell fortgerissen, um an einer steilen Felswand senk-recht in die Tiefe gezogen zu werden. Im letzten Augenblicke ge-lang es Odysseus, ein Feigenbumchen zu ergreifen, das aus dem Felsen herauswuchs, und an ihm sich festzuhalten. Whrend das Schiff unter seinen Fen verschwand, schwebte er einige Zeit in der Luft, indem er sich krampfhaft an dem Bumchen anklammerte. Endlich erschien das Wrack von neuem; Charybdis hatte es unter-sucht und alles Geniebare aufgefressen; nun spie sie das Holzwerk wieder aus, und mit khnem Schwnge lie sich Odysseus fallen und fate wieder Fu auf dem Wrack, das bald weit fortgetrieben wurde. 3*
   bis 10 von 216 weiter»  »»
216 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 216 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 3
3 4
4 2
5 30
6 0
7 17
8 0
9 1
10 33
11 0
12 6
13 0
14 1
15 0
16 15
17 0
18 0
19 0
20 3
21 0
22 0
23 8
24 6
25 1
26 2
27 8
28 15
29 0
30 1
31 0
32 0
33 25
34 1
35 0
36 20
37 114
38 3
39 2
40 1
41 0
42 5
43 104
44 0
45 9
46 19
47 14
48 6
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 108
2 0
3 0
4 0
5 1
6 1
7 1
8 2
9 19
10 2
11 1
12 2
13 1
14 0
15 4
16 22
17 105
18 0
19 21
20 0
21 3
22 50
23 51
24 1
25 2
26 5
27 0
28 14
29 2
30 0
31 1
32 4
33 0
34 2
35 4
36 1
37 26
38 26
39 36
40 0
41 0
42 4
43 1
44 0
45 8
46 4
47 0
48 1
49 0
50 0
51 3
52 2
53 3
54 13
55 8
56 4
57 0
58 3
59 4
60 2
61 0
62 0
63 2
64 1
65 4
66 6
67 3
68 8
69 2
70 1
71 26
72 0
73 0
74 2
75 6
76 7
77 63
78 1
79 0
80 0
81 3
82 44
83 24
84 2
85 5
86 1
87 19
88 10
89 0
90 5
91 1
92 19
93 0
94 25
95 0
96 0
97 0
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 12
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 13
11 0
12 2
13 5
14 0
15 0
16 0
17 6
18 14
19 1
20 0
21 0
22 0
23 3
24 1
25 2
26 8
27 2
28 0
29 7
30 1
31 0
32 0
33 33
34 5
35 3
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 40
42 5
43 6
44 1
45 0
46 3
47 0
48 0
49 0
50 11
51 14
52 0
53 0
54 2
55 0
56 4
57 2
58 0
59 49
60 0
61 16
62 1
63 0
64 3
65 14
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 2
72 4
73 1
74 0
75 2
76 0
77 4
78 0
79 0
80 0
81 102
82 1
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 3
92 1
93 0
94 0
95 0
96 1
97 12
98 0
99 2
100 34
101 0
102 16
103 1
104 0
105 0
106 5
107 1
108 0
109 0
110 3
111 7
112 26
113 0
114 1
115 1
116 12
117 0
118 1
119 2
120 21
121 24
122 0
123 5
124 0
125 2
126 0
127 0
128 1
129 10
130 0
131 8
132 6
133 2
134 0
135 0
136 6
137 0
138 0
139 0
140 4
141 1
142 9
143 15
144 0
145 3
146 7
147 0
148 0
149 0
150 0
151 13
152 14
153 0
154 1
155 7
156 21
157 6
158 0
159 0
160 0
161 6
162 0
163 1
164 2
165 1
166 9
167 2
168 0
169 10
170 1
171 7
172 2
173 4
174 0
175 3
176 0
177 7
178 0
179 4
180 0
181 5
182 0
183 21
184 1
185 0
186 0
187 1
188 0
189 0
190 41
191 2
192 0
193 0
194 4
195 0
196 18
197 1
198 2
199 3