Uebersichts-Tñbelle zu der Weltgeschichte im Ueberblick von Dr. I Bumüller.
Geschichte -es Mittelalters.
I.
Kultur.
Christus.
£50
300
600
■700
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900
Im byzantinischen Reiche dauert die Cäsarenherrschaft fort und macht die
selbständige Entwicklung der Kirche unmöglich, im Abendlande werden
die Germanen zu den Hauptträgern der Kultur des Mittelalters.
Kassiodor. Boethius.
Der Aria
Irland: St. Patricius. Das Kloster Bangor.
Jornandes. Gregor von Tours. Isidor.
Remigius von Rheims.
Fridolin, später Willibrord, Willibald, Emmeran, Wendelin, Kolumban,
Sigbert, Gall u. a.
Benedikt von Nursia geb. 529.
Corpus juris romani, die folgenreichste Hinterlassenschaft des altrömischen
Geistes. Sophienkirche.
G u r o p a.
Die aus der Völkerwanderung hervorgehenden deutschen Reiche und Vorbcrcitungszeit
für das römische Reich deutscher Ration.
Im ehemaligen weströmischen Reich.
Wcstgothisches Reich (Athaulf, Wallia) zu beiden Seiten der Pyrenäen. In Spanien Vandalen
(Andalusien), Alanen (Katalonien) und Sueven.
König Eurich erobert Gallien bis zur Rhone und Loire.
Ostgothen unter ihrem Heldenkönig Theodorich (Dietrich von Bern) gewinnen ganz Italien (493).
Hauptstadt Ravenna.
Burgunder seit 400 vom Elsaß bis zum Mittelmeer zu beiden Seiten des Jura (Genf, Lyon).
Die nach Britannien gedrungenen Angelsachsen (449) gründen 7 kleine Königreiche, zu Einem ver-
einigt erst 827.
nismus.
Theodorich st. 526 nach einer 33jährigen Regierung.
Frankenreich in Gallien.
Chlodewig (481—511). Er schlägt nach dem Sieg beisoissons seinen Sitz zu Paris auf (486), be-
siegt die Thüringer und 496 die Alemannen, wird katholischer Christ und läßt den Westgothen nach
der Schlacht bei Poitiers (507) diesseits der Pyrenäen nur noch die Languedok.
Chlodewigs Söhne theilen das Reich und erobern Burgund.
Die Merovinger. Australien und Neustrien.
Das Reich der Ostgothen wird von Justinians Feldherren, Belisar und Narses, mit Hilfe der Ita-
liener zerstört. Italien wird oströmische Provinz 553.
Die Longobarden erobern unter Alboin 568 Italien bis auf das Exarchat (Rom, Ravenna). Au.
tharis (584-590). Agilulf. Adelwald.
Einrichtung der neuen Reiche. Königthum, Adel, Freie und Dienstbare. Feudaldienst,
ministeriales. März- und Maifelder. Landeseintheilung. Gerichts- und Kriegs-
wesen.
Das Reich der Westgothen in Gallien und Spanien (419—711).
Die Longobarden werden seit Autharis allmälig Katholiken. Unter König
Rekkared (586—601) werden die Westgothen katholisch, wodurch Gothen
und Römer zur spanischen Nation verschmelzen. Augustin in Eng-
land. Mildes Gesetzbuch der Longobarden.
Der Koran.
Der heilige Krieg (Dschad) der Mohammedaner.
Germanische Barbarei und römische Verbildung erzeugen zusammen rohe
Sittenzustände, welche die Kirche nur langsam zu brechen vermag. Ver-
weltlichung des Klerus durch Vergebung von Pfründen an tapfere und
vornehme Franken. ,
Spanien von arabischen Kolonisten vortrefflich angebaut (Gegend um Va-
lencia). |
Der Islam bedroht das Christenthum.
Papst Gregor d. G. (servus servorum Ilei) st. 605.
Der Frankenkonig Dagobert macht in Alemannien Ordnung (st. 638).
Emporkommen der frankischen Hausmeier.
Hausmeier (major«« domus) aus der Familie der Pipine.
Pipin I. von Landen.
Pipin 11. von Heristal erkampft Vereinigung der austrasischen und neustrischen Hausmeierwurde und fiir
sein Haus Erblichkeit derselben. Dux et princeps Francorum. Schlacht bei Testri 687.
Mittel- und Nordeuropa.
In Deutschland wohnen die Aleman-
nen im Süden, die Bayern vom
Lech und in Tyrol bis zur Enns, die
Sachsen vom Rhein bis zur Elbe, die
Friesen bleiben an den Küsten der
Nordsee, die Thüringer im Mittlern
Deutschland. Slaven verbreiten sich von
der Wolga über das Gebiet der Weichsel
und Elbe bis zum Main.
Dänen, Schweden, Norweger; heidnische
Seeräuber.
Finnische Stämme.
Die Ungarn am Ural.
Zeno I. der Jsaurier 474.
Byzantinisches Reich.
Justinian 527-565.
Bulgaren und Awaren bedrängen das
Reich, Slaven dringen bis in den Pe-
lopennes (Morea) vor.
602 Aufstand des Phokas gegen den Kaiser
Mauritius.
Heraklius (610—641) besiegt die Perser
nach schwerem Kampfe, wird aber schon
von Mohammed zur Annahme des Is-
lam aufgefordert.
Bonisacius, der Apostel der Deutschen, errichtet viele Bisthümer unter dem
Primate des mainzischen Stuhls und fördert dadurch die Verbindung der
deutschen Stämme zu einer Nationalität; st. 755 als Märtyrer bei Dokkum.
Beda venerabilis in England.
Aufschwung arabischer Kultur seit 750.
Medicin, Astronomie der Araber.
Baukunst, Mathematik, Dichtkunst,
Der Ausgang der Sachsenkriege entscheidet den Sieg des Chri-
stenthums in Europa. Sächsische Bisthümer: Bremen, Halberstadt,
Hildesheim, Minden, Münster, Osnabrück, Paderborn, Verden.
Jeder Freie waffenpflichtig.
Schulwesen, Gesang, deutsche Sprache, ebenso Wein-, Obst-, Garten- und
Landbau durch Karl d. Gr. gefördert.
Mönch Tancho in St. Gallen gießt Glocken.
Die Araber greifen Europa an: Rhodus, Kypern, Malta, Sicilien (669), ganz Sardinien, Korsika, die Balearen theilweise arabisch. Nach Spanien gerufen, siegt Tarik
bei Xeres de la Frontera 711, nur im asturischen Gebirg behauptet sich Don Pelayo (Pelagius), die Araber dringen über die Pyrenäen bis zur Loire, während Rom fort
während bedroht ist und Konstantinopel 676 nur durch das griechische Feuer gerettet wird.
Karl Martell rettet 732 in 7tägiger Schlacht zwischen Tours und Portiers die christlich-germanische Civilisation vor dem Islam.
Pipin Iii. der Kleine wird König der Franken. Er regiert 752—768.
Unabhängigkeit des Papstes von Konstantinopel und Bedrängniß durch die Longobarden.
Pipin zieht dem Papste zu Hilfe gegen Aistulf. Entstehung des Kirchenstaates.
Karl der
Die Friesen werden zum Gehorsam, die
Sachsen zur Entrichtung eines Tributes
an die Franken gebracht.
roste (768), Alleinregent der Franken seit 771.
(Der deutsche Alexander.)
772 Erster Sachsenzug (Eresburg, Jrmensäule), 774 Absetzung des Lombardenkönigs Desiderius.
Neuer Sachsen auf stand und 777 Unterwerfung zu Paderborn. 778 Spanien bis zum Ebro wird
zur spanischen Mark (Ronceval). Neuer Sachsenzug (Witukin, Schlacht am Süntel, Hinrichtungen
zu Verden an der Aller 787). Der Bayerherzog Thassilo unterworfen. Witukins Taufe. 793-804
Fortsetzung und Ende der Sachsenkriege.
Dänen plündern die englischen Küsten.
Karl d. Große begründet durch Siege über
die Avaren die Ostmark (Oesterreich),
durch Siege über Milzen und Sorben
die Mark Brandenburg, und siedelt sla-
vische Obotriten in Mecklenburg an.
Idee einer christlichen Universalmonarchie
(res publica cbristiana).
Karls des Großen Kaiserkrönung durch Papst Leo 111.
Missi dominici. Scabini. Sculthaizzo.
Kapitularien.
Terra dominica, mansi ingenui et serviles; boba.
Die bilderstürmenden Kaiser (717
bis 842).
Leo der Jsaurier.
Siebentes ökumenisches Koncil zu Nikäa
(Bilderverehrung) 787.
Asie» und Astila.
Das Vandalenreich in Nordafrika (429—534) durch Genserich. Verwüstungszug nach Rom 455.
Justinian zerstört durch Belisar das Vandalenreich 534.
Mohammed geb. 569 zu Mekka.
Die Heldenzeit des Araberthums.
Mohammed tritt gegen Vielgötterei auf und sucht in seiner Lehre Juden- und Christenthum dem arabischen
Volksgeist zu unterwerfen. Hegyra (16. Juli 622). Die Schlacht bei Beder macht Mohammed zum Herrn
von Mekka. Er stirbt 632.
Eroberungen der mohammedan. Araber. Der Chalif Abubekr (632—634). Omar (634—644) dringt in
Syrien ein, Jerusalem erfährt milde Behandlung, nur im Taurus und Libanon erwehren sich die christlichen
Bergbewohner der mohammedanischen Begeisterung.
636 Aufhören des Reiches der Sassaniden (Khalid, Amru); der Mohammedanismus vernichtet die
Religion Zoroasters und macht die Christen Asiens tributpflichtig.
Der Islam durchdringt Nordafrika bis zum Mittelmeer (Karthago), es wird durch die Beduinen ein zweites
Arabien.
Ali, Schwiegersohn Mohammeds (Fatima), Chalif (655), ermordet 660.
Die Ommaijaden 661—750.
Spaltung der Moslemin in Schiiten und Sunniten.
Gibraltar (Felsen des Tarik).
(Hussein, Ali's Sohn, getödtet 681.)
Die Abbasiden (Abul-Abbas und Abdallah) 750-1171. Bagdad.
Abgesondertes Chalifat der Ommaijaden in Spanien durch Abderrahman (Hauptstadt Kordova
400,000 Einw.).
mit
Harun al Raschid (der Gerechte), Chalif zu Bagdad 786—808.
d. Gr. durch Geschenke.
Er und der Chakan der Hunnen ehren Karl
Al Mamum ft. 833; erste Zeichen des Verfalls des Chalifats.
Kirche.
Einheit zwischen Kirche und Staat.
Sammlung von Heldenliedern. Bauten.
Alkuin und Eginhard. Paul Warnefried.
Ansgar. Erzbisthum Hamburg 831.
Cyrill und Methodius bekehren die Mähren.
Klosterschulen. Das Trivium und Qua-
Blüte des Klosters St. Gallen,
drivium.
Island entdeckt und christianisiert.
Otfrieds Evangelienharmonie (870).
Rhabanus Maurus. Walafried Strabo.
Skotus Erigena.
! lugn y, gegründet 909, wird zur Leuchte der Christenheit und Muster vie-
ler hundert ähnlicher Stiftungen.
Ludwig der Fromme macht große Schenkungen an die Kirche
Immunitäten. Milderung der Heerbannspflicht.
Papst Gregor Iv. (827-844).
842 unter Michael Iii. Ende des Bilderftreites.
Papst Leo V. 847-855, Benedikt Iii- 855-858; die Lüge
von der Päpstin Johanna.
Photius, der Patriarch, begründet das griechische Schisma;
st. 891.
888—962 Schmachvolle Zeit des Papstthums in Folge italieni-
scher Parteikämpfe und der Knechtung des hl. Stuhles durch
Toskana und Spoleto.
Römisches Reich deutscher Nation.
Kaiser Karl d. Gr. bekriegt die Slaven in Böhmen und an der Elbe 805 und 806. Verliert seine
Sohne Pipin 810, Karl 811. Er stirbt am 28. Januar 814 zu Aachen-
Ludwig der Fromme (814—840).
Karls Universalmonarchie zerfällt in Folge des altgermanischen Grundsatzes der Erbtheilung, der Geltend-
machung der Nationalitäten und der Schwäche seiner Nachfolger.
Ludwigs Kriege mit seinen Söhnen. Das Lugenfeld (833). Ludwig der Fromme stirbt 840.
843 Theilung des Reiches zu Verdun.
Deutschland.
Ludwig der Deutsche (bis 876).
Vergleich zu Mersen 870.
Bildung neuer Herzogthümer.
Kleinburgund selbständig 879.
Die Karolinger in:
Italien.
Lothar st. 855 im Kloster. Seine
Söhne sterben kinderlos, der letz-
te 875.
Arnulf 887-899.
Sieg über die Normannen an
der Dyle 891.
Kaiserkrönung 896.
Ludwig das Kind, der letzte
deutsche Karolinger, ft. 911.
885—887 Karl der Dicke, Alleinherrscher.
Frankreich.
Karl der Kahle st. 877.
Ludwig der Stammler st. 879.
Boso. Arelatisches (burgundi-
sches) Königreich 879—1032.
Karl der Dicke (Odo).
Rudolf I., König von (dem trans-
juranischen od. kleinen) Burgund.
Karl der Einfältige ; d i e b e i d e n
Burgund vereiniget 930;
Ludwig Uebermeer, Lothar, Lud-
wig der Faule (987). Hugo
Kapet auf dem Thron; die
letzten Karolinger sterben im
Gefängniß.
Das übrige Europa.
See- und Raubfahrten der Normannen bis an die Küsten von Italien und
Syrien.
Slavenkönig Liutewit in Unterpannonien.
Piast in Polen 850.
Finnen und Slaven am baltischen Meer unterwerfen sich dem waringischen
Stamm der Russen.
862 Rurtk in Nowgorod, der Gründer des russischen Reichs.
Swätopluk gründet das großmährische Reich, st. 876;, es wird durch die vom
Ural nach Pannonien eingewanderten Ungarn zerstört; Arpad 888.
Die Norweger unter Harald Harfagr (868—875).
Alfred d. G. wird (871—901) zum Karl d. G. Englands. Sieg über die
Dänen bei Bratton Kastle 878.
Leo Vi., der Philosoph, griech. Kaiser 886—911.
Die übrigen Erdtheile.
Zerfall des Chalifats.
sen 850.
Türken als Leibwache der Chali-
Gunnbjörn der Norweger entdeckt Grönland 876.
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Extrahierte Personennamen: Christus Boethius Gregor_von_Tours Gregor Isidor Remigius_von_Rheims Fridolin Willibrord Willibald Emmeran Kolumban Benedikt_von_Nursia Wcstgothisches Theodorich_(Dietrich_von_Bern Chlodewigs_Söhne Gregor_d Gregor Mohammed Bonisacius Apostel Beda Karl_d Karl Tarik Karl_Martell Karl Karl Alexander Lombardenkönigs_Desiderius Thassilo Witukins Karl_d Karl Karls Leo Sculthaizzo Leo Mohammed Mohammed Hegyra Mohammed Omar_( Schwiegersohn_Mohammeds_(Fatima) Mohammeds Abdallah Harun Karl
Al_Mamum Karl Paul_Warnefried Ansgar Otfrieds_Evangelienharmonie Rhabanus_Maurus Walafried_Strabo Skotus_Erigena Ludwig Ludwig Gregor_Iv Gregor Michael_Iii Leo_V. Leo_V. Johanna Karl_d Karl Karl Ludwig Ludwig Karls_Universalmonarchie Karls Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwig_der Ludwig Ludwig Ludwig Karl_der_Dicke Karl Karl Ludwig_der_Stammler Ludwig Boso Karl Rudolf_I. Rudolf_I. Karl Ludwig_Uebermeer Ludwig Lothar Hugo
Kapet Slavenkönig_Liutewit Arpad Harald_Harfagr Alfred_d Karl_d Karl Bratton_Kastle Leo_Vi Leo
Extrahierte Ortsnamen: Wallia Spanien Andalusien Katalonien Gallien Italien Ravenna Genf Lyon Britannien Gallien Paris Poitiers Burgund Justinians Italien Italien Rom Ravenna Adelwald Gallien Spanien Eng- Spanien Alemannien Nordeuropa Deutschland Tyrol Sachsen_vom_Rhein Nordsee Deutschland Main Schweden Morea Mauritius Dokkum England Chri- Europa Bremen Halberstadt Hildesheim Minden Osnabrück Paderborn Verden Europa Rhodus Malta Sicilien Sardinien Korsika Spanien Rom Konstantinopel Konstantinopel Sachsen Eresburg Sachsen Paderborn Spanien Ostmark Oesterreich Brandenburg Mecklenburg Nikäa Nordafrika Rom Mekka Mekka Syrien Jerusalem Nordafrika Karthago Bagdad Spanien Bagdad Erzbisthum_Hamburg Spoleto Deutschland Italien Frankreich Burgund Burgund Europa Italien Syrien Polen Pannonien Englands
Uebersichts-Tavelle zu der Weltgeschichte im Ueberblick von vr. I. Bumüller.
Geschichte des Mittelalters.
ii.
Christus.
Kultur.
i)Od Die Mönche Ratbert, Tutilo und die Notker in St
Gallen.
Gründung von Städten und Burgen. Turniere?
Neue Bisthümer: Schleswig, Ripen, Aarhus (unter
Bremen), Brandenburg, Havelberg, Meißen, Zeitz,
Merseburg (unter Magdeburg).
Harald von Dänemark, Boleslaus von Böhmen
(Bisthum Prag), Misew von Polen (Bisthum Gne-
sen) werden Christen. Die Ungarn werden christlich
durch Geisa (972) und Stephan den Heiligen
(997-1038).
Xodd Vielfältige Erwartung des Weltunterganges. Bamberg
Bisthum (1003).
Die Russen werden griechische Christen. Der
byzantinische Despotismus pflanzt sich zu ihnen fort,
deßhalb bewirkt die Annahme des Christenthums bei
ihnen keine Kulturerhebung wie bei den Germanen.
1030 Dom von Speier.
Treuga Dei in Burgund.
Aufblühen der deutschen und italischen Städte.
Karthäuserorden 1084, Cistercienser 1089.
Beginn der Kreuzzüge (Peter von Amiens, Koncil
von Klermont), großartiger Aufschwung christlicher
Kunst und Wissenschaft.
Geistliche Ritterorden.
Prämonstratenser 1120.
Universität zu Bologna.
Scholastische Philosophie: Anselm von Kanter-
bury, Abälard, Peter der Lombarde.
Bernhard von Klairvaur predigt das Kreuz.
Arnold von Brescia (st. 1155).
Minnesänger, Troubadours und Minstrels.
Handel von Venedig, Genua, Pisa. Der Kompaß.
Deutsche Ritter 1190.
Kirche.
Arnulf von Bayern erhält das Recht Bisthümer zu be
setzen.
Papst Johann Xu-, Leo Vii.
Schreckliches Parteigewirre in Rom.
Die Bischöfe erhalten Grafenrechte und bilden so für
den Kaiser ein Gegengewicht gegen die weltlichen
Herren.
Das Streben der salischen Kaiser nach einer
absoluten Erbmonarchie führt zum Streben
nach Unterwerfung der Kirche unter den
Staat, zunächst zur Besetzung geistlicher Aemter
durch Kaiserlichgesinnte, Vermehrung der Simonie und
des Sittenverderbnisses beim Klerus.
Koncil von Sutri; Papst Gregor Vi. dankt ab, sein
Gegenpapst abgesetzt. Hildebrand kommt mit Leo Ix.
(Bischof Bruno von Tüll) nach Rom und leitet die
vom Kaiser eingesetzten Päpste.
Das griechische Schisma wird unter Konstantin
Monomachus (1034—1054) dauernd.
Laterankoncil von 1059: Nur die durch das Kar-
dinalskollegium geschehene Papstwahl ist
giltig.
Gregor Vii. (1073-1085).
1075 Koncil zu Rom.
Jnvestiturstreit.
1076 Gregor Vii. in Worms für abgesetzt erklärt.
Gegenpapst Klemens Iii.
Gregor Vii. st. 1085 als Sieger für die Freiheit der
Kirche.
1122 Wormser Konkordat.
Innocenz Ii. und Anaklet.
Käiser Lothar anerkennt die Oberhoheit der päpstlichen
Gewalt über die kaiserliche 1133.
Alexander Iii., Viktor Iv., Paschal Iii.
Synode von Tours.
Die Konstitutionen von Klarendon und Ermordung des
Thomas Decket (1170).
Peter Waldus in Lyon.
Kreuzprediger Fulko von Neuilly.
Orden der Dominikaner (1216) und Francis-
kaner (1223).
1209 Pariser Synode gegen die Schristen des Aristoteles
1210 die Nibelungen.
Kaiser Friedrichs Ii. saracenische Militarko-
lonieen und Vorliebe fur das Saracenen-
thum.
Die (angebliche) Schrift de tribus impostoribus etn
Vorlaufer des modernen Athcismus.
1229 Die Synode von Toulouse gibt erweiterte Be-
stimmungen für die Inquisition.
1233 Ketzerrichter Konrad von Marburg erschlagen.
Thaddeus von Suessa.
Alexander von Hales, Raymund von Pennaforte,
Thomas von Aquino, Bonaventur.
Beginn des Kölner Domes 1248.
Karmeliter und Augustinereremiten, neue Bettelorden.
Hugo a S. Karo, Verfasser der ersten Konkordanz,
st. 1260.
Die Unsicherheit aller Zustände treibt die deutschen Städte
zu Vertheidigungs- und Handelsbünden. Norddeutsche
Hansa 1241, oberdeutscher Städtebund 1255. (Rhei-
nischer Städtebund.)
Bann Heinrichs Vi. wegen Lehensuntreue und Grau-
samkeit.
Innocenz Iii., Vormund Friedrichs Jl
Albigenserkrieg 1208-1227.
Das 12te ökumenische Koncil zu Rom, das glänzend-
ste von allen, verwirft die Irrlehren des Joachim von
Floris, Amalrich von Vena, der Albigenser. Trans-
substaotiatio.
Honorius Iii. (1216-1227).
Gregor Ix. (1227—1241). Friedrichs Ii sicilian. Ge-
setzbuch bedroht die Kirche. Heftiger Schriftenwechsel
für und gegen den Papst.
Innocenz Iv. (1243—1254) sucht Mongolenfürsten zu
bekehren. Das Koncil von Lyon fordert vergeblich
zu einem Kreuzzug auf.
Alexander Iv. (1254-1261). Urban Vi. bestätigt 1264
das Frohnleichnamsfest.
Die pragmatische Sanktion Ludwigs des Heiligen.
uropa.
Das römische Reich deutscher Nation.
Deutschland ein Wahlreich.
Konrad I., Kaiser, gewählt 911, gest. 918. Die Herzogswürde thatsächlich erblich, auch Gra-
senlehen werden erblich. Die Herzoge von Lothringen und Sachsen neigen zu Frankreich
hin. Bischof Salomo von Konstanz. 915 Erchanger Herzog von Schwaben.
Sächsische Kaiser 918-1024.
Heinrich I. (918—936). Sieg über Karl von Frankreich 921 bei Pfeddersheim. Lothringen
kommt ans Reich zurück. Slavenkriege. Markgrafschaft Meißen (und Schleswig?). Sieg
über die Ungarn bei Merseburg 933.
Otto I- der Große (938—973). Er sucht alle Herzogthümer an seine Familie zu bringen.
Die Erzämter. Sieg bei Breisach. Böhmen anerkennt die Oberherrlichkeit des Reiches.
Otto wird durch Adelheid König der Lombardei. — Ungarnschlacht auf dem Lech-
felde 955. — Kaiserkrönung 962.
Otto Ii. (973—983) dringt bis Paris, behauptet Lothringen. Theophania. Schlacht bei
Basantello 982.
Otto Iii. (983—1002). Weiberregiment, durch Erzbischof Willegis erträglich. Gerbert
(Papst Sylvester Ii.). Otto will den Schwerpunkt des Reiches nach Rom verlegen und
dieses zur Hauptstadt machest; st. 1002.
Heinrich Ii. (1002—1024). Herzog Hermanns von Schwaben Unterwerfung zu Bruchsal
1004. Markgraf Arduin von Jvrea besiegt. Krönung zu Pavia. Pavia und Rom ge-
züchtiget 1014. Slavenkriege.
Salische Kaiser 1024-1125.
Konrad Ii-, semper Augustus (1024—1039), gewählt auf der Rheinebene zu Kamp. Bur-
gund mit Deutschland vereiniget. Römerzug 1026—1027. Polenkrieg. Streben, die
Macht der Großen zu brechen. Alle Lehen erblich (1037), Städte gegen ihre Bischöfe
beschützt.
Heinrich Iii. (1039—1056), der kräftigste aller Kaiser mit Ausnahme Karls d. G. Herzog
Bretislaw von Böhmen unterworfen. König Peter von Ungarn wieder eingesetzt. Der
Kaiser steuert dem Unwesen des römischen Adels und setzt Päpste ein, betrachtet sich als
Herrn derselben. — Er sprengt das Bündniß, welches die Lombarden (Beatrix), Nor-
mannen und Papst Viktor Ii. gegen ihn geschlossen. Sein früher Tod beugt einem Auf-
stand der Großen in Deutschland vor.
Heinrich Iv. (1056—1106). Agnes. Rudolf von Rheinfelden. Entführung des jungen
Heinrich 1062. Anno von Köln und Adelbert von Bremen. Wüstes Treiben in
Sachs en.
1068 Ausstand der Sachsen und Thüringer. Bertha und der Legat Peter Damiani. Egino
und Otto von Nordheim. 1073 Sachsenaufstand. Reichstag von Gerstungen. 1075
Niederlage der Sachsen bei Hohenburg.
1076 Heinrich Iv. vom Papste exkommuniciert, vom Fürstentage zu Tribur suspendiert bis zur
Aussöhnung mit dem Papste.
Kanossa 1077.
Gegenkaiser Rudolf, schreckliche Parteikämpfe bis 1103. Wie früher Heinrichs Iv. Sohn,
Konrad, empört sich 1104 sein gleichnamiger Sohn und nimmt ihn 1105 gefangen. Der
Tod des Kaisers verhindert die Schlacht bei Aachen.
Heinrich V. (1106—1125). Gefangennahme des Papstes 1111, Bann über den Kaiser
1112. Schlacht am Welfesholz 1115. Streit wegen der Güter der Markgräfin Mathilde.
Lothar der Sachse (1125—1137). Krieg mit den Hohenstaufen bis 1135. Belehnung mit
Mathildens Gütern. Vergeblicher Zug gegen die Normannen.
Konrad Iii. von Schwaben (1137—1152). Schlacht bei Weinsberg.
Anfang des Kampfes der Welfen und Hohenstaufen.
Konrad Iii. nimmt 1146 das Kreuz.
Friedrich I- Barbarossa 1152—1190.
Höhepunkt der Macht des deutschen Kaisers.
Friedrich I. will die Herrschaft Karls d. Gr. wieder Herstellen. Versöhnung mit den Welfen.
Römerzug 1155. Oesterreich Herzogthum 1156. Krieg mit den lombardischen
Städten. Friedrich erheirathet Burgund. Mailand fällt 1158. Reichstag auf den ron-
kalischen Feldern. Mailands Zerstörung 1162. Friedrich l. im Banne. Unglücklicher Feldzug
in Italien. Schlacht bei Legnano 1175 und Friede mit dem Papste 1177.
Heinrich der Löwe bestraft 1181. Kon stanz er Friede 1186. Bayern an Otto von Wit-
telsbach, Oesterreich durch Steiermark vergrößert. Mainzer Fest. Neapel und Sicilien
hohenstaufisch. Sechster Zug nach Italien 1184—1186.
Heinrich Vi. (1190—1197), der einzige wirkliche Tyrann unter den deutschen Kaisern, sucht
den Schwerpunkt einer erblichen Universalmonarchie in Ltalien. Er erwirbt
durch Heirath Neapel und Sicilien für sein Haus. Krönung in Palermo. Richard Löwen-
herz um 150,000 Mark Silbers freigegeben; der griechische Kaiser zahlt Tribut. 1196 Wahl
des 2jährigen Friedrich zum deutschen König.
Philipp der Hohenstaufe (1198—1208) und Otto, Sohn Heinrichs des Löwen, Gegen-
könige. Aus lojährigem Kampfe geht Philipp als Sieger hervor, wird aber von Otto von
Wittelsbach ermordet.
Krönung des Kaisers Otto, seine Undankbarkeit gegen den Papst und Bann 1210. Seine
Niederlage bei Bouvines 1214.
Kaiser Friedrich Ii. 1215—1250.
Er läßt seinen Sohn Heinrich zum König von Deutschland wählen und organisiert in Italien
einen centralisierten Staat nach byzantinischem und saracenischem Muster.
Jolantha. 1227 dreitägiger Kreuzzug und Bann. 1228 Zug nach Palästina und Vertrag
mit Sultan Kamel. Friede von San Germano 1230. Die Beschlüsse des Reichstages von
Worms (1230) für Niederhaltung der Städte von König Heinrich und Friedrich Ii.
genehmigt. Heinrichs Empörung (st. 1242 in der Gefangenschaft zu Sicilien). 1226 Un-
abhängigkeitskampf der Friesen an der Vecht.
Friedrich Ii. heirathet Isabellen von England, entfremdet sich die Wittelsbacher. Kaiserliche
Vögte in den Städten. Krieg gegen den letzten Babenberger. Konrad deutscher König
1237. Gesetz vom 5. August 1235. Die Stedinger. Niederlage bei Altenesch 1234.
Schlachten bei Körte nuova 1237.
Die Mongolen in Deutschland.
(Schlachten bei Liegnitz und an der Leitha 1241.)
1245 schließt das Koncil von Lyon die Hohenstaufen von aller Herrschaft aus.
Kampf auf Leben und Tod zwischen Papst und Kaiser. Gegenkönig Heinrich Raspe.
Schlachten bei Frankfurt, Ulm; Reutlingen. 1248 Wilhelm von Holland Gegenkönig mit
einem Fürstenrath. Schlacht bei Parma. 1249 Schlacht bei Fossalta. 1250 Friedrich Ii.
stirbt; König Konrad Iv. zieht 1251 nach Italien und st. 1254. Manfred. Die Städte
suchen die Bauern gegen den Adel zu benützen. Wilhelm von Holland erschlagen 1256.
Konradin, der letzte Hohenstaufe, hingerichtet zu Neapel 1268.
Das Interregnum.
Die „kaiserlose schreckliche Zeit" 1254—1273.
König Richard von Kornwallis, Alfons der Weise von Kastilien. Fehmgerichte.
Das übrige Europa.
Einfälle der Ungarn in Deutschland; Ungarn und Normannen streifen bis
Oberitalien und Helvetien, die Saracenen verwüsten die Küsten des Mittelmee-
res von Marseille bis Sicilien. Rom gerettet durch einen Seefieg der Bürger
von Amalfi, Gaeta und Neapel.
Christliche Reiche in Nordspanien: Leon, Navarra, Aragonien, Kastilien.
921 Rudolf Ii. von Burgund, König von Italien.
949 Berengar Ii., Graf von Jvrea, wirft sich zum König von Italien auf, wird
950 Otto's Vasall.
Harald von Dänemark gedemüthigt. Ottensund. Unterwerfung der überelbi-
schen Slaven seit Otto I.
Die Normannen fahren bis Island (Edda). Ihre Entdeckungen.
1002 am 13. November Ermordung der in England angesiedelten Dänen.
König Sueno von Dänemark in England.
Kanut der Große herrscht 1016—1036 über England, Dänemark und Norwegen.
Eidora Germani terminus imperii.
Ende des Ommaijadenreiches in Spanien 1031.
König Miesko von Polen 1030—1032 von Kaiser Konrad gezüchtiget.
Die Normannen machen Eroberungen in Unteritalien und wachsen
zur Schutzmacht des Papstes gegen die deutschen Kaiser heran.
Graf Wilhelm von Apulien. Schlacht bei Civitella 1053. Herzog Robert Guis-
kard. Roger entreißt 1072 den Arabern Sicilien.
Die Komnenen in Konstantinopel 1057—1185.
Eduard Iii. der Bekenner, letzter angelsächs. König in England. 1066 Schlacht b e i
Hastings, wodurch Wilhelm der Eroberer König von England wird. Verthei-
lung von 60,215 Lehen.
Entstehung der englischen Nation.
Heinrich der Löwe und Berthold I. der Zähringer unternehmen Kreuzzüge gegen
die Slaven.
Die übrigen Erdtheile.
Um 1000 erste Entdeckung Amerikas durch Leif Eirekson.
Die Seldschukken in Vorderafien vorherrschend,
christlichen Pilgrime.
Sie bedrücken in Jerusalem die
1096 ziehen die ersten Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon nach Asien. Nikäa
erobert, Balduin Fürst von Edessa, Antiochien den Türken 1098 entrissen.
Boemund Fürst von Antiochien.
1099 am 15. Juli Erstürmung von Jerusalem.
1100 Balduin, Gottfrieds Nachfolger, König von Jerusalem.
1141 Sultan Alp Arslan läßt Edessa erobern.
1143 In Edessa 60,000 Christen niedergemacht.
Erfolgloser Kreuzzug Kaiser Konrads Iii. und des Königs Ludwig Vii. von Frank-
reich.
Saladin einigt Aegypten, Damaskus, Emesa, Hamath, Balbek zu einem Reiche,
entreißt den Christen Sidon, Beirut, Ptolemais, 1187 Jerusalem.
Friedrich I. Rothbart, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz unter-
nehmen den dritten Kreuzzug. Schlachten bei Philomelium und Jkonium. Bar-
barossas Tod im Kalykadnus 1190. Ptolemais erobert. Vertrag mitsaladin.
Ztalien. Frankreich. England.
Haus Plantagenet in England.
Heinrich Ii. (1154—1189), der Barbarossa Englands.
Krrchenstreit. Unterjochung Irlands.
Philipp Ii. August von Frankreich vergrößert sein
Reich und stärkt die Königsmacht durch Soldtruppen.
Pairs.
1200 Frankreich im Interdikt wegen Jngeburgis.
Johann ohne Land (1199—1216) von England
kriegt mit Frankreich. 1209 England des Eides der
Treue entbunden, Johann muß die Oberlehensherr-
lichkeit des Papstes über England und Irland aner-
kennen.
1215 llagna charta libertatum.
Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich (1227 bis
1270) hat mehr Rechte als jeder andere christliche
Monarch und regiert trefflich.
Vernrchtungskampf der Guelfen (Päpstliche, Demokra-
ten) und Ghibellinen (Kaiserliche, Aristokraten) in
Italien. Ezzelino de Romano, der Sulla des Mittel-
alters; Azzo von Este. König Enzio.
1264 Manfred erobert Toskana. Karl von Anjou ge-
winnt Neapel und Sicilien durch die Siege bei Be-
nevent 1266 und Tagliakozzo (1268).
Heinrich Iii. von England bei Lewes geschlagen und ge-
fangen. Seit 1265 Parlamente mit Abgeord-
neten der Grafschaften, Städte und Flecken.
Amnestie von 1267.
Das übrige Europa.
1195 Sieg der Almohaden in Spanien bei Allarkos.
Die geistlichen Ritterorden von Kalcttrava, Alkan-
tara und San Jago.
Der Kreuzzug von 1202—1204. Alerius und Mur-
zuphlus in Konstantinopel.
Das lateinische Kaiserthum 1204—1261.
1212 Die Schlacht bei Naves de Tolosa gibt in
Spanien den Christen das Uebergewicht.
1224—1481 Mongolenherrschaft in Rußland.
1230 Die Deutschritter erobern Preußen.
1234 Kordova von Fernando Iii. erobert.
1248 Granada das letzte mohammed. Reich in
Spanien.
1250 Abel von Schleswig König von Dänemark. Die
nordfriesischen Bauern. Schlacht bei Harbleck 1252.
1264 Michael Paläologus aus Trapezunt vertreibt Bal
duin Ii. aus Konstantinopel.
Asien. Afrika.
1201 Dschingischan einiget die Mongolen unter seiner
Herrschaft.
Kleine griech. Reiche in Nikäa, Trapezunt u. s. w.
1217 Fünfter Kreuzzug durch Andreas von Ungarn
und den Herzog Leopold von Oesterreich.
1219 Eroberung und Verlust von Damiette.
1228 Palästina im Interdikt. Kaiser Friedrich Ii. Kö-
nig von Jerusalem. Seine Selbstkrönung.
1239 Kreuzzug des Königs von Navarra und des Her-
zogs von Bretagne. Schlacht bei Gaza. Jerusa-
lem für die Christen verloren.
1249 Kreuzzug Ludwigs Ix. von Frankreich gegen
Aegypten. Eroberung von Damiette. Ludwig ge-
fangen.
1258 Die Mongolen zerstören unter Hulagu das Cha-
lifat und vollenden die Eroberung Chinas.
1267 Sultan Bibars nimmt den Christen Joppe und
Antiochien.
1270 Ludwig Ix. (d. Heil.) stirbt vor Tunis.
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Extrahierte Personennamen: Christus Notker Harald_von_Dänemark Stephan Peter_von_Amiens Anselm_von_Kanter-
bury Peter_der_Lombarde Bernhard_von_Klairvaur Arnold_von_Brescia Johann_Xu- Johann Leo_Vii Leo Gregor_Vi Gregor Leo_Ix Leo Bruno_von_Tüll Konstantin
Monomachus Gregor Gregor_Vii Gregor Klemens_Iii Gregor Innocenz_Ii Innocenz Lothar Alexander_Iii Alexander Viktor_Iv. Viktor_Iv. Thomas_Decket Peter_Waldus Kreuzprediger_Fulko Friedrichs Konrad_von_Marburg Konrad Thaddeus_von_Suessa Alexander_von_Hales Alexander Raymund_von_Pennaforte Thomas_von_Aquino Heinrichs Heinrichs Innocenz_Iii Innocenz Friedrichs Joachim_von
Floris Amalrich_von_Vena Honorius_Iii Honorius Gregor_Ix Gregor Friedrichs Innocenz_Iv Innocenz Alexander_Iv Alexander Urban Ludwigs Konrad_I. Konrad_I. Salomo_von_Konstanz Heinrich_I. Karl_von_Frankreich Karl Otto Otto Adelheid_König Otto Theophania Basantello Otto Willegis Otto Heinrich_Ii Heinrich Arduin_von_Jvrea Konrad_Ii- Konrad Augustus Heinrich_Iii Heinrich Karls Bretislaw Peter_von_Ungarn Beatrix) Viktor_Ii Viktor Heinrich_Iv Heinrich Agnes Rudolf Rudolf Heinrich Bertha Peter_Damiani Otto Heinrich_Iv Heinrich Kanossa Rudolf Rudolf Heinrichs Heinrichs Konrad Konrad Heinrich_V. Heinrich_V. Mathilde Konrad_Iii Konrad Konrad_Iii Konrad Friedrich_I-_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_I. Karls Friedrich Friedrich_l Friedrich Heinrich Otto Heinrich_Vi Heinrich Friedrich Friedrich Philipp Philipp Otto Heinrichs Heinrichs Philipp Philipp Otto_von
Wittelsbach Otto Otto Friedrich_Ii Friedrich Heinrich Heinrich Jolantha Heinrich Heinrich Friedrich_Ii Friedrich Heinrichs Heinrichs Friedrich_Ii Friedrich Konrad August Heinrich_Raspe Heinrich Wilhelm Fossalta Friedrich_Ii Friedrich Konrad_Iv Konrad Manfred Wilhelm Konradin Konradin Richard_von_Kornwallis Alfons Rudolf_Ii Rudolf Graf_von_Jvrea Harald_von_Dänemark Otto_I. König_Sueno_von_Dänemark Eidora_Germani Konrad Konrad Wilhelm Civitella Robert_Guis- Eduard_Iii Eduard Wilhelm Heinrich Leif_Eirekson Gottfried Nikäa Balduin Boemund_Fürst_von_Antiochien Balduin Gottfrieds Arslan Konrads Ludwig_Vii Ludwig Saladin Sidon Friedrich_I. Philipp_August_von_Frankreich Philipp August Richard_Löwenherz Heinrich_Ii Heinrich Barbarossa Philipp_Ii Philipp August Johann Johann Johann Johann Ludwig_Ix. Ludwig_Ix. Sulla Manfred Karl_von_Anjou Karl Heinrich_Iii Heinrich Alerius Schleswig_König_von_Dänemark Michael_Paläologus Andreas_von_Ungarn Leopold_von_Oesterreich Leopold Friedrich_Ii Friedrich Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Bibars Ludwig_Ix Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Aarhus Brandenburg Havelberg Zeitz Merseburg Magdeburg Prag Polen_(Bisthum_Gne- Bamberg Burgund Bologna Venedig Genua Rom Rom Rom Worms Lyon Neuilly Friedrichs Saracenen- Toulouse Rhei- Friedrichs Albigenserkrieg Rom Friedrichs Lyon Deutschland Lothringen Sachsen Frankreich Schwaben Pfeddersheim Schleswig Ungarn Merseburg Breisach Paris Lothringen Rom Schwaben Bruchsal Pavia Pavia Rom Rheinebene Deutschland Karls Deutschland Rheinfelden Bremen Sachs Sachsen Nordheim Gerstungen Sachsen Hohenburg Aachen Welfesholz Schwaben Weinsberg Karls Oesterreich Burgund Mailand Mailands Italien Oesterreich Neapel Sicilien Italien Ltalien Heirath_Neapel Sicilien Palermo Deutschland Italien Palästina Worms Sicilien England Deutschland Liegnitz Leitha Lyon Frankfurt Ulm Reutlingen Holland Parma Italien Holland Neapel Kastilien Europa Ungarn Deutschland Ungarn Oberitalien Helvetien Marseille Sicilien Amalfi Gaeta Neapel Nordspanien Navarra Aragonien Kastilien Burgund Italien Italien Island_(Edda England England England Dänemark Norwegen Spanien Polen Unteritalien Apulien Sicilien Konstantinopel England England Amerikas Jerusalem Asien Edessa Jerusalem Jerusalem Edessa Edessa Frank- Damaskus Emesa Hamath Beirut Jerusalem Philomelium Kalykadnus Frankreich England England Barbarossa_Englands Irlands Frankreich Frankreich England Frankreich England Irland Frankreich Italien Neapel Sicilien England Europa Spanien Kalcttrava Konstantinopel Spanien Rußland Granada Spanien Konstantinopel Asien Afrika Nikäa Jerusalem Navarra Bretagne Gaza Frankreich Chinas Tunis
A n h a n g\
Römische Litteraturgeschichte.
§ 149.
Die römische Litteratur hat einen wesentlich ändern Entwickelungsgang genommen als die griechische. Während nämlich der für literarisches Schaffen so reich beanlagte griechische Geist fast auf allen Gebieten der Litteratur schöpferisch auftrat, war die römische Litteratur nahezu in allen Zweigen von Fremden und zwar vorzugsweise von den Griechen abhängig. Selbständiges haben die Römer nur in der Rechtswissenschaft und Beredsamkeit geschaffen. Dem entspricht es, dafs die Römer so spät, nämlich erst nach den punischen Kriegen, also erst, nachdem sie mit den Griechen in näheren Verkehr getreten waren, eine Litteratur erhielten. Was dem römischen Geiste gegenüber dem griechischen in Bezug auf literarische Produktion vor allem gebrach, war jene lebendige, schaffensfreudige Phantasie und Beweglichkeit des Geistes, der ästhetische Sinn oder das Gefühl für das Schöne, das die Griechen in so hohem Grade auszeichnete, sowie jener ideale Flug, welchem die Hellenen so herrliche Kunstwerke der Poesie verdankten. Ebenso mangelte dem Römer die kontemplative Ruhe, von den Griechen a/ox/7 (otium) genannt, und Liebe für philosophisches Denken. Lange Zeit erschien vielmehr die Beschäftigung mit Litteratur und Philosophie dem Römer als eitle Tändelei und Vergeudung der Zeit, wefswegen sie in Rom nicht für ehrenvoll galt.
Der Römer mit seinem nüchternen, trockenen Verstände ist der Mann der praktischen Thätigkeit, sein Wirken entfaltet sich im Familien- und Staatsleben; dabei zeichnet ihn scharfes, logisches Denken, Rechtssinn und ein auf das Nützliche gerichteter Verstand aus. Alles Ideale liegt ihm ferner. So kommt es, dafs die Römer im Staatswesen und in der Politik, in der Kriegskunst und in allen Zweigen des materiellen Schaffens Grofses leisten; Rechtswissenschaft und Beredsamkeit gelangen zu aufserordentlicher Entfaltung.
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§ 150. Lateinische Schrift und Sprache.
317
Volle fünf Jahrhunderte dauerte es aber, bis die ersten Anfänge zur Gründung einer Litteratur gemacht werden und bis die Sprache soviel Glätte, Leichtigkeit und Beweglichkeit erlangt hatte, dafs sie Trägerin neuer und höherer Gedanken werden konnte.
§ 150. Lateinische Schrift und Sprache.
1. Die Latiner erhielten ihr Alphabet oder ihre Schrift nicht von den stamm- und sprachverwandten Oskern, Sabellern oder mbrern, die von der Rechten zur Linken schrieben, sondern von den Griechen und zwar von den Griechen der (chalkidischen) Kolonien auf Sicilien und in Italien, besonders Cumä, woher sie auch Mafs und Gewicht bekommen hatten. Die Griechen aber ent-ehnten ihr Alphabet von den Phönikern (^pa^uata welche
dasselbe aus der älteren ägyptischen Bilderschrift heraus entwickelt a ten (Phn. h. n. 4, 12: ipsa gens Phoenicum in magna gloria litterarum mventionis). Eine Vergleichung des phönikischen, alt-griechischen und lateinischen Alphabets zeigt die Entstehung des einen aus dem ändern.
Das alte Alphabet der Lateiner hatte 21 Buchstaben, ein Z, das für Z
Tzgaltj obei' kem G’ °der für den K-Laut nur ein Reichen; dann schied 11 Un aus’ jenes vor a setzend (karmentalia, merkatus), letzteres vor e, i, o (centum, consul); das K blieb in Karthago, Kalendae und Kaeso. Das lateinische Alphabet war auf Latium beschränkt und hat sich nur wenig verändert. (Siehe Schriftwesen § 142.)
2. Der Gebrauch der Schrift ist in Rom sehr alt und geht aut die früheste Königszeit zurück; selbstverständlich wurde sie anfangs nur höchst selten verwendet, am frühesten im Staatsleben zum Aufzeichnet von Urkunden wie über Bündnisse, Verträge und rlasse etc. Dann begannen die Magistrate, zuerst unter ihnen cie Priester, das aufzuzeichnen, was ihr Amt betraf. Zunächst legten die Pontifices unter Aufsicht des Pontifex Maximus ein a l uc (annales maximi, libri annales) an, das anfänglich nur ein tabellarisches Verzeichnis der Beamten war; bald schrieben sie wichtige Ereignisse oder geschichtliche Notizen dazu, was Anlafs zur Abfassung von Tagebüchern (commentarii) gab, welche später ie Annalisten bei ihrer Geschichtschreibung als Quelle benützten Ebenso legten die Priesterkollegien sehr frühe Ritualbücher an, wie ie libri pontificn, sowie Verzeichnisse von Eest-, Gerichts- und pieltagen (fasti), woraus der Kalender entstand. Alle diese und ähnliche alte Schriften sind 389 v. Chr. im Gallischen Brande un ergegangen. Jünger war der Gebrauch der Schrift im Privatleben zu Familienchroniken in vornehmen Häusern, zum Auf-
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Extrahierte Ortsnamen: Sicilien Italien Karthago Latium Rom Gallischen_Brande
318
§ 150. Lateinische Schrift und Sprache.
schreiben von Verträgen u. s. f. Aber wenn die Schrift auch in frühester Zeit Verwendung fand, so war die Sprache in allen jenen Schriftstücken noch keine Litter atur spräche. Diese ist vielmehr erst um die Mitte des dritten Jahrhunderts entstanden, als sie biegsam genug war, um freie Gedanken in sich aufzunehmen.
3. Die lateinische Sprache gehört zu den sogenannten gräko-italischen Sprachen, mithin zum indogermanischen Sprachsystem und steht als Schwester neben dem Griechischen und Sanskrit; als Mundart ist sie dem Oskischen (Sabellischen), Umbrischen und Messapischen koordiniert; am nächsten verwandt ist sie mit dem Oskischen, welches von den Samniten, Hirpinern, Apulern, Ivam-panern, Lukanern, Bruttiern und Mamertinern gesprochen wurde. Ursprung und Namen hat die lateinische Sprache aus Latium; weil sie aber in Rom am vollendetsten gesprochen wurde, heifst sie auch römische Sprache. Ursprünglich sehr rauh und dem nüchternen und harten Charakter des Römers entsprechend, wurde sie unter griechischem Einflüsse geschmeidiger und war sehr geeignet als Sprache des Rechtes, der Gesetzgebung und Beredsamkeit. Ihre höchste Tollendung erreichte sie gegen Ende der Republik unter Cicero und Augustus, ihre weiteste Verbreitung in der Kaiserzeit, wo sie über ganz Italien und die Provinzen, nämlich Gallien, Spanien, Südbritannien, Nordafrika, einen Teil von Deutschland und die Donauländer sich ausbreitete und den Grund zur Entstehung einer Anzahl neuerer Sprachen legte. — So sehr hatte sich im Laufe der Zeit die Sprache geändert, dafs ein Varro und Cicero die Urkunden aus dem siebenten und sechsten Jahrhundert v. Chr. nicht mehr verstanden.
Sprachproben. Ein altes Lied der arvalischen Brüder lautete :
Enos Lases iuvate,
Nevel verve, Marma, sins incurrere in pleores!
Satur fu, fere Mars, limen sali, sta, herber,
Semunis alternei advocapit conctos!
Enos, Marmar, iuvato,
Triumpe!
(Nos, Lares, iuvate neve verber (?), Marners, sinas incurrere in plures! Satur esto, fer(e) Mars, in limen insili, sta, verbera! Semones alterni advocate cunctos! Nos Mamers iuvato! Triumphe!)
Eine später nachgebildete Inschrift auf der Ehrensäule des C. Dutlius lautet mit den Ergänzungen:
C. Duilios . . . Consol advorsum Poenos en Siceliad Secestanos . . . obsidioned •exemet lecionebos . . . maximosque macistratos luci palam post dies novem castreis exfociont Macelam opidom oppucnandod cepet enque eodern macistratud bene rem navebos marid consol primos . . .
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Extrahierte Personennamen: Augustus C._Dutlius C._Duilios Siceliad_Secestanos
Extrahierte Ortsnamen: Latium Rom Italien Gallien Spanien Nordafrika Deutschland Marma Marners
151. Das Drama. Die volkstümlichen Possen.
319
- ornavet cumque eis navebos claseis Poenicas omneis et maxumas copias Cartaciniensis praesented Hannibaled dictatored olorum in altod marid etc. Vergl. auch das S. C. de Baccinalibus vom Jahre 186 v. Chr. (bei Liv. 39), auf einer Erztafel erhalten. Andere Sprachproben in § 155.
Ein Beispiel zur Vergleichung des Lateinischen und Umbrischen:
1) Ehvelklu feia fratreks ute kvestur
Rogationem faciat fratricus aut quaestor
2) Panta muta adferture si.
Quanta multa adfertori sit.
3) Panta muta fratru Atiediu mestru kam
Quantam multam fratrum Attidiorum maior pars
4) Pure ulu benurent adferture eru etc.
Qui illuc venerint adfertori esse.
4. Die ältesten erhaltenen Sprachdenkmäler sind: das Carmen Saliare, ein Lied der salischen Priester auf Mars; das obengenannte Lied der arvali-schen Brüder; Reste von leges regiae, d. h. einige Sätze aus einer römischen
Gesetzgebung der Königszeit; Reste von tribunicischen und ädilicischen Ge-
setzen, bis ins Jahr 494 zurückreichend; Bruchstücke von den Zwölftafelgesetzen; Grabschriften der Scipionen, die älteste, die auf Scipio Barbatus
(Cons. 298) siehe § 155, die Inschrift auf der Columna rostrata zu Ehren des
C. Duilius (260) und der erwähnte Senatsbeschluss gegen die Bachanalien.
Man pflegt die römische Litteratur in vier Perioden einzuteilen :
1. Vom ersten panischen Kriege bis Sullas Diktatur (241 bis 82 y. Chr.).
2. Von Sulla bis zum Tode des Augustus (82 y. Chr. bis 14 n. Chr.).
3. Vom Tode des Augustus bis zu dem des M. Aurelius Antoninus (14—180 n. Chr.).
4. Vom Tode Mark Aurels bis zum Untergange des weströmischen Reiches (180 — 476 n. Chr.).
Sie umfafst somit einen Zeitraum von ca. 700 Jahren.
I. Die Dichtkunst.
Die Poesie entwickelt sich naturgemäfs bei allen Völkern vor der Prosa, und so war es auch bei den Römern; und unter den drei Dichtgattungen: Epos, Drama und Lyrik war bei den Römern das Drama am frühesten vorhanden.
§ 151. A. Das Drama, a) Die volkstümlichen Possen.
Bei den Griechen trat das Schauspiel der Zeit nach zuletzt auf und erst, nachdem die Blütezeit des Epos und der Lyrik
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Extrahierte Personennamen: C._de_Baccinalibus Liv Carmen_Saliare Scipio Scipio C._Duilius Sullas Sulla Augustus Augustus Aurelius
320
§151. Das Drama. Die volkstümliche Posse.
vorüber war. Der römische Geist, welcher, wie der italische überhaupt, zu "W itz und Spott neigt und die Gabe feiner Beobachtung und der Improvisation besitzt, schuf dagegen zuerst das Drama. Überdies bot das römische Yolksleben mancherlei Anlässe zur Aufführung komischer Darstellungen, und Einfälle wurden leicht weiter ausgesponnen und bei festlichen Gelagen zum Besten gegeben, wobei die Improvisation das Ihrige that. So machten die volkstümlichen Spiele im Drama den Anfang: man tanzte in Verkleidung (Maskierung) zum Flötenspiel oder führte Avechselgesänge und Tänze unter Musikbegleitung auf, und die Anfänge des Lustspiels waren gegeben. Natürlich ist dies noch kein bühnengerechtes oder Kunstdrama. Es entwickelten sich bei den Römern verschiedene solche Yolkspossen, die wir als die Vorstufen zum eigentlichen Drama ansehen müssen.
1. Die Fescenninen (Fescennini sc. versus), benannt nach der etruskischen Stadt Fescennia (ffor. ep. Ii, 1, 139 ff.). Es waren dies Knittelverse mit allerlei Spott und Neckereien und derben Anspielungen : namentlich bei Hochzeitsfeierlichkeiten wurden solche Spässe gesungen, abwechselnd mit Tanz und Musik.
2. Die Satura (sc. lanx, d. i. eine Schüssel mit buntem Allerlei) entspricht der Wortbedeutung nach unserem Potpourri, bestand aber im A ortrage von lose zusammenhängenden Textgedichten oder Erzählungen unter Gesang, Musik und Gebärdenspiel (Mimen), worin namentlich komische Scenen vorgeführt wurden.
Seit 264 v. Chr. werden solche Stücke von gewerbsmäfsigen etruskischen Bänkelsängern und Komödianten (hisirio) gegeben. Als man später bühnengerechte Stücke aufführte, wurde die Satura als heiteres Nachspiel (exodium) zum Schlüsse eines ernsten Stückes gegeben, wie in Athen das Satyrdrama nach der Tragödie.
3. Die Atellanen (Atellana sc. fabula, auch ludi Osci, nach der oskischen Stadt Atella in Kampanien genannt) sind wie die Satura den Fescenninen nahe verwandt und kamen 210 v. Chr. nach Rom. Ursprünglich ein improvisiertes Possenspiel, um den spiefsbürgerlichen Charakter der Bürger von Atella, einer Art Abderiten oder Schildbürger, zu persiflieren, und von jungen Römern aufser dem Theater aufgeführt, entwickelten sie sich zur Charakterkomödie und wurden jetzt von Schauspielern gegeben. Sie sind gekennzeichnet dadurch, dafs gewisse Rollen in ihnen stehend Vorkommen; so der Maccus, Figur des Harlekin, der Bucco, der grofsmaulige Schmarotzer, der Pappus, Figur des betrogenen Alten, und der Dossenus, der pfiffige Beutelschneider. Die Charak-
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Extrahierte Personennamen: Atella
Extrahierte Ortsnamen: Athen Atellana Kampanien Rom
§ 152. Das Kunstdrama.
321
tere sind also niedrig, und die Komik war trivial; dennoch erhielten sich die Atellanen lange in Rom und wurden auch kunst-mäfsig bearbeitet (Kunstatellane). Die cantica waren im saturni-schen Yerse abgefafst.
4. Der Mimus (fufxo?, imitator), ein beliebtes Possenspiel, suchte durch Wort und Gebärde (gestus) Charaktere aus dem Volksleben nachzuahmen, hatte aber keine stehenden Figuren wie die Atellanen. Das Mimenspiel ist dem italischen Charakter sehr natürlich.
Die Gegenstände, welche zur Vorstellung kamen, waren ebenfalls dem alltäglichen Leben entnommen und besonders an den Festen mit ausgelassener Lustigkeit wurden solche Possenspiele aufgeführt. Auch der mimus (der Name bezeichnet Schauspieler und Stück) erhielt allmählich eine kunstmäfsige Ausbildung und Laberius war ein namhafter Mimograph. Die darstellenden Personen trugen keine Masken, aber eine Art Harlekinsjacke (centunculus) mit einem Mäntelchen (ricinium) darüber und waren ohne Schuhe (planipes). Oft wurde der mimus als Nach- oder als Zwischenstück (embolium) verendet. Zui Zeit des Augustus bildete sich der mimus zum pantomimus aus, indem das gesprochene Wort ganz wegfiel und die Rolle nur durch Tanz (Ballet, saltatio) und Gebärdenspiel zum Ausdruck kam. Dieser pantomimische Tanz war höchst beliebt. Pylades und ßathyllus ragten als Pantomimen hervor.
Litterarisch kommen diese vier Arten der Volkspoesie nicht in Betracht zumal in der ältern Zeit der Text nicht schriftlich bearbeitet, sondern improvisiert wurde. Erst nach Livius Andronicus erlangten die drei letzten Dichtgattungen, als man begonnen hatte, sie bühnengerecht einzurichten einigen literarischen Wert.
§ 152. b) Das Kunst drama.
So alt und beliebt in Rom auch die volksmäfsigen Possenspiele waren, so entwickelte sich das bühnenmäfsige Schauspiel (fabula) doch erst unter griechischem Einflüsse, und zwar sind beide Arten des Dramas, Tragödie und Komödie (Trauer- und Lustspiel) dadurch kunstmässig ausgebildet worden, dafs die Römer griechische Stücke bearbeiteten.
1. Das Trauerspiel wurde nur selten behandelt und bewegte sich immer in engen Fesseln. Denn teils genügte dem kriegerischen Sinne der blutige Ernst der circensischen und amphitheatra-lischen Spiele, teils verlangte man vom scenischen Spiele eher Belustigung als geistige Erhebung, wie sie der Grieche in seiner Tragödie suchte und fand. Erst Livius Andronicus (240) führte sie in Rom ein. Man unterschied Stücke mit griechischen, namentlich der griechischen Mythologie entlehnten Stoffen — fabula (tra-goedia) crepidata (benannt nach dem hohen Kothurn, crepida) -
Krieg, röm. Altertümer. 2. Aufl. 91
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Extrahierte Personennamen: Augustus Livius_Andronicus Ernst Livius_Andronicus Altertümer
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153. Das Epos.
und Stücke mit national-römischen Stoffen — /. togata (praetexta). Behandelt wurden so Charaktere der römischen Geschichte wie Decius, Brutus u. a. Tragödien ersterer Art besitzen wir nur von Seneca; To gatendicht er aber waren Naevius, Ennius, Pacuvius, Attius.
2. Das Lustspiel fand weit reichlichere Pflege; hatte doch die Yolksmäfsige Posse mit ihren derben Witzen von jeher bei den rauhen Römern großen Anklang gefunden. Die kunstmäfsige Komödie blieb jedoch immer hellenisierend, indem griechische Stücke entweder nur übersetzt oder frei bearbeitet wurden. Ein solches Lustspiel heilst nach dem griechischen Kleide palliuyn: fabula pal-liata, während das national-römische Lustspiel nach dem Ritterkleide trabea: fabula trabeata hiefs. Die palliata oder das helle-nisierende Lustspiel lehnte sich an die Dichter der sogenannten neuen attischen Komödie des vierten und dritten Jahrhunderts an (Hauptvertreter Menander, Philemon und Diphilos) und behandelte Scenen aus dem täglichen Leben, Liebesgeschichten, verspottete die Thorheiten und Schwächen einzelner Stände. Politische Anspielungen waren ihr ganz fremd; der Schauspieler (histrio, actor) war ein Freigelassener oder Sklave und deshalb dieser Stand stets gering geachtet. Hauptvertreter der palliata in Rom: Plautus und Terenz.
Technische Einrichtung. Die dramatischen Stücke bestanden wie die griechischen aus Dialog (diverbium) und Gesang (canticum), der Chor fehlte und wurde eben durch die cantica vertreten. Der Dialog ward immer gesprochen (pronuntiare), der Gesang selbst näherte sich mehr dem Rezitativ und wurde von der Flöte begleitet. Gewöhnlich stellte, während der erste Schauspieler (actor primarum sc. partium) den Monolog sang, ein zweiter (actor secundarum) den Text pantomimisch dar. Seit Terenz wurden Masken (persona) gebräuchlich, deren Gesichtsausdruck der darzustellenden Rolle entsprach; die Kostüme waren prächtig, vergl. Hör. ep. Ii, 1, 203 ff., wo die divitiae = splendidae vestes, welche der Schauspieler nach A. P. 215 über die Bühne schleppt (traxitque vagus per pulpitum vestem). Denn die Darsteller tragischer Rollen trugen lange Schleppkleider (syrma tragicum) und den Hochschuh (cothurnus, Hör. A. P. 280), während in der Komödie der niedere Schuh (soccus) üblich war. Bedeutende Schauspieler gelangten allmählich zu Ansehen , wie der Tragöde Äsopus und der Komiker Roscius zur Zeit Ciceros. (Roscius verdiente an einem Spieltage 1000 Denar = circa 800 Mark und in 10 Jahren 6 Millionen Hs. = circa 1 300 000 Mark.)
§ 153. B. Das Epos.
Die Römer haben es nie zu einem Fc^&sepos gebracht, vergleichbar den homerischen Gresängen oder den Nibelungen; fehlte
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154. Die Lyrik.
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ihnen ja der Göttermythüs und die Heldensage. Doch hatten sie in ältester Zeit schon kürzere Lieder, in welchen geschichtliche
Ereignisse und Grofsthaten besungen wurden. Livius Andronicus übersetzte ihnen dann die Odyssee im schwerfälligen saturnischen Yerse, worauf Naevius und Ennius sich an nationale Stoffe wagten und dieser den Hexameter als ,epischen Yers‘ in die römische Litteratur einführte.
Je nach Inhalt und Form können wir folgende Abarten unterscheiden:
1. Heroisches Epos, wenn der Stoff der griechischen Mythologie entnommen ist; so die Aeneis, die mythologisiert unter Anlehnung an Homer.
2. Historisches Epos, wenn der Stoff der nationalen Geschichte entlehnt
ist, wie in den Epen des Ennius und Naevius.
3. Didaktisches Epos oder Lehrgedicht. Dies wuchs schon frühe auf
römischem Boden und entsprach dem nüchternen und praktischen Sinne der Römer. Mannigfaltig sind die behandelten Stoffe: Ackerbau, Philosophie und Litteratur werden verarbeitet.
4. Die Saturn, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Yolksposse, ist eine den Römern eigentümliche Dichtart, bestehend in einer Sammlung von zusammenhangslosen Gedichten mit verschiedenartigem lehrhaftem Inhalt und in verschiedenen Yersmafsen. Sie sucht in diesem Kleide öffentliche Zustände, Gebrechen einzelner Stände, falsche Lebensanschauungen und Modethorheiten aufzudecken und durch Spott zu beseitigen; ihr vorherrschender Charakter ist die angreifende Kritik; daher die Bedeutung unseres Wortes ,Satire1. Von Ennius begründet, wurde sie von Lucilius, Horaz, Varro, Persius und Juvenal ausgebildet.
Zum Epos pflegt man auch die Falel (Phädrus und Avianus), die poetische Epistel (Ovtd, Horaz, Ausonius) und die Idylle (Tibull, Vergil, Cal-purnius, Ausonius) zu rechnen.
§ 154. C. Die Lyrik.
Jünger als Drama und Epos ist die Lyrik. Zwar hat es auch in älterer Zeit den Römern nicht an Volksliedern gefehlt, die heitern Inhaltes bei ländlichen Festen, Hochzeitsfeierlichkeiten und Gelagen gesungen wurden; ferner religiöse oder Kultuslieder, wie das Lied der arvalischen Brüder (§ 150), aber diese Lieder stanaen jedenfalls formell nicht hoch. Denn die Lyrik, diese vorzugsweise subjektive Poesie, war der Natur des Römers wenig entsprechend : es mangelte ihm tiefe Empfindung, Schwung des Gefühles und der Phantasie und die Zartheit des Gemütes. Erst gegen Ende der Republik, als die griechische Lyrik in Rom einheimisch geworden, blüte sie auf und brachte in Katull, Horaz, Tibull und Properz keine unwürdigen Yertreter hervor. Auf die Abhängigkeit von den Griechen weisen schon die griechischen
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