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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Nr. 22 - S. uncounted

1904 - Breslau : Hirt
I. Airts Meatienvuch. Stoffe für den Unterricht in den Realien in schulgemäßer Form. Herausgegeben von K. Wowcrck, K. Sieben, (Geographie.) (Geschichte.) Z. K. fernst und I. tptexnroeixex. (Naturbeschreibung und Naturlehre.) Größere Gesamt-Ausgabe (B). Für Zimultan-Zchuien. Verlag von Ferdinand Hirt in Sreslau, Königlicher Universitäts- und Verlags-Buchhandlung.

2. Nr. 22 - S. 39

1904 - Breslau : Hirt
§§ 59-60. Das Königreich Württemberg. — Das Königreich Bayern. 39 Kartoffeln und Flachs. An Bauholz ist großer Mangel. Der Schwäbische Jura wird im N. von einzeln stehenden Kegelbergen begleitet. So liegt der Hohenzollern südlich von Hechingen (vgl. § 43) und der Hohen- staufen östlich von Stuttgart. Auf dem Hohenstaufen stand die Stamm- burg der Hohenstaufen, die bis auf ein kleines Stück Mauer verschwunden ist. — Im Fränkischen Jura werden die Tropfsteinhöhlen bei Müggendorf von Reisenden häufig besucht. Man findet hier unter anderen auch Knochen von Tieren, die bereits ausgestorben sind (Mammut, Höhlenbär). § 59. Pas Königreich Württemberg (fast so groß wie die Prov. Westfalen, 2200000 E., mehr als 2/3 derselben evang.) zu beiden Seiten des Neckars und der Donau, von Baden und Bayern eingeschlossen. Durch die Mitte des Landes zieht sich der Schwäbische Jura. Daran schließt sich im S. eine Hochebene, im Norden Hügelland. Der Boden ist meistens fruchtbar und vortrefflich angebaut. Es wechseln Ackerfelder und Gürten mit Weinbergen. Die Industrie ist lebhaft. Die Bewohner, meist Schwaben, treuherzig und bieder. Aus ihnen sind viele Dichter und Gelehrte hervor- gegangen, so Justinns Kerner, Uhland, Schiller, Hauff u. a. Stuttgart, Hptst., 175 000 E., in einem Seitentale des Neckars, Mittelpunkt des süddeutschen Buchhandels. Lndwigsburg, 2. Residenz. Marbach, Schillers Geburts- ort. H eil b ro n n, Handel. We i n sb e r g, Sage von der Weibertreue (Konrad Iii. 1110). Eßlingen, gewerbreich. Tübingen, Univers., Uhlands Geburtsort. Ulm, starke Festung. Wildbad, Badeort. § 60. Pas Königreich Wayern (doppelt so groß wie Hannover, beinahe 6,2 Mill. E.) besteht aus zwei getrennt liegenden Teilen. Der größte Teil liegt zu beiden Seiten der obern Donau und zieht sich von den Alpen bis über den Main hin; der kleinere Teil liegt am Westufer des Rheins, n. von Elsaß-Lothringen, und wird Rheinbayern oder die Rheinpfalz genannt. Bayern bildet zum größten Teile eine Hochebene. Die Hochebene s. von der Donau (die bayrische) ist durchschnittlich 500 m hoch, die nördlich von der Donau gelegene 400 in. An der Ostgrenze nach Böhmen zu liegen der Bayrische Wald und der Böhmerwald. Im N. Bayerns liegen das Fichtelgebirge, der Frankenwald, das Rhöngebirge, der Spessart. — Der Hauptstrom Bayerns ist die Donau. In sie fließt in Bayern rechts: die Iller, der Lech, die Isar, der Inn mit der Salzach, links: die Altmühl, die Naab, der Regen. Im N. fließt der Main, welcher sein Wasser in vielen Krümmungen dem Rheine zuführt. Der be- deutendste Nebenfluß auf der linken Seite ist die Rednitz. Diese ist mit der Altmühl durch den Ludwigs-Kanal verbunden. Am Fuße der Alpen haben sich zahlreiche Seen gebildet, von denen der Würm- und Chiem- see die bedeutendsten sind. An der Ostseite des W atz mann liegt der pracht- volle Königssee. — Das Klima ist auf der Bayrischen Hochebene rauher als im Maintal. Die warmen Südwinde werden durch die Alpen ab- gehalten, die Nord- und Westwinde haben Zutritt und bringen große Regenmafien, die sich besonders im S. anstauen; daher gedeiht auf der Bayrischen Hochebene kein Wein. Sie ist überhaupt im ganzen einförmig

3. Nr. 22 - S. uncounted

1904 - Breslau : Hirt
Vorwort Vorliegendes Buch enthält den realistischen Stoff für mehrklassige Volksschulen. Er ist in einer Form dargeboten, welche den Schülern die leichtere Auffassung desselben ermöglicht. — Es wird unter allen Umständen vorausgesetzt, daß dieses Realienbuch seitens der Schüler erst gebraucht wird, nachdem der Stoff unter Benutzung der nötigen Ver- anschaulichungsmittel iglobus, Karten, wirkliche Gegenstände z. B- frische Pflanzen, Abbildungen, physikalische Apparate) frei und anschaultch verarbeitet worden ist. Das Lesen des hier dargebotenen Stoffes kann nach erfolgter Behandlung bereits in der Stunde behufs weiterer Einübung geschehen; in jedem Falle ist der Stoff für den häuslichen Fleiß zur Wiederholung aufzugeben. — Das Realienbnch will keinem Lehrer die Hände binden. Es werden aus verschiedenen Gründen hier und da gewisse Stoffe eingehender behandelt werden müssen, andere wieder mehr gekürzt werden können. Es hängt dies sehr vom Standpunkt der Schule, wie von örtlichen und zeitlichen Verhält- nissen, auch von der Individualität des Lehrers ab. So wird z. B- die spezielle Heimat nach ihren geographischen, geschichtlichen und naturhistorischen Verhältnissen eingehen- der behandelt werden müssen, als es hier geschehen konnte. — Die Aufgaben am Ende größerer Abschnitte oder einzelner Paragraphen bezwecken vorwiegend eine tiefere Erfassung des dargebotenen Stoffes. Im einzelnen ist noch folgendes zu bemerken: In der Geographie ist das Bleibende, nämlich die physische Beschaffenheit der einzelnen Erdräume und ihr Einfluß aus Klima, Pflanzenwuchs, Tier- und Menschen- welt, stets in den Vordergrund gestellt; auf das, was dem Wechsel unterworfen ist, nämlich auf das Politische, wird weniger Wert gelegt. Namen und Zahlen sind möglichst beschränkt worden; die angegebenen Zahlen stehen mehr des Vergleiches wegen da. Damit der geographische Unterricht ein geist- bildender werde, müssen die Kinder auch zum Nachdenken über den ursächlichen Zu- sammenhang der einzelnen geographischen Objekte angeregt werden. Die mit einem * versehenen Abschnitte sind besonders für die Mittelstufe berechnet. In der Geschichte sind die wichtigsten Ereignisse um einzelne Personen gruppiert, die als Träger ihrer Zeit erscheinen. Ausgeschieden wurde alles, namentlich an Zahlen und Namen, was nicht zum Verständnis der Zeit oder der betreffenden Ereignisse un- bedingt notwendig erschien. Den kulturgeschichtlichen Abschnitten wurde ein möglichst weiter Raum gewährt. In der Waturbeschreiöung sind diejenigen Objekte vornehmlich berücksichtigt wor- den, welche durch ihre Beziehungen zum Menschen, durch die Eigentümlichkeit ihres Baues und ihrer Lebensweise besonderes Interesse erregen. Für die Anordnung des Stoffes ist kein wissenschaftliches System maßgebend gewesen. Die Pflanzenfamilien sind viel- mehr nach ihrem Standorte gruppiert, doch so, daß die natürliche Verwandtschaft so weit als möglich Berücksichtigung gefunden hat. In der Tierkunde sind die bekanntesten einheimischen Vertreter stets an die Spitze gestellt worden. In der H'hyfili sind solche Versuche Für die Entwicklung physikalischer Gesetze beschrieben worden, die auch ohne großartigen Apparat von jedem Lehrer mit Leichtigkeit angestellt werden können. Für die Auswahl des Stoffes in Chemie und Mineralogie ist die Bedeutung und Verwendung der einzelnen Körper im Haushalte und im gewerblichen Leben maßgebend gewesen. Pie Verfasser.

4. Nr. 22 - S. uncounted

1904 - Breslau : Hirt
Inhaltsübersicht. I. Geographie von H. Nowack. — Ii. Geschichte von H. Sieber. Ili. Pflanzen- und Tierkunde: Pflanzenkunde von I. G. Paust; Tierkunde von F. Steiuwellcr. Iv. Physik, Chemie und Mineralogie von I. G. Paust. Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis geht jeden: einzelnen Teile voran.

5. Nr. 22 - S. 44

1904 - Breslau : Hirt
44 Die Alpen. §63 die von Schiffen und Kähnen befahren werden. Die Ufer derselben find von Weinbergen, Obstgärten und Getreidefeldern bekränzt. Apfelsinen, Zitronen und allerlei südliche Erzeugnisse gedeihen an den südlichen Seen in Fülle. ct. * Täler. Kein Hochgebirge hat so viele Täler wie die Alpen. Die Täler sind fruchtbar an Korn und Obst und gewähren mehreren Millionen Menschen Lebensunterhalt. In ihnen liegen die Dörfer und Städte. Die Dächer der hölzernen Häuser ragen weit über die Wände hervor. Wenn man vom Tale aus das Gebirge ersteigt, so kommt man durch Gärten, Äcker, Wiesen, hier und da auch durch Weinberge. Bis zu einer Höhe von etwa 1000 in wird Getreide gebaut. Weiter hinauf findet man noch Laub- und Nadelwälder; der Baumwnchs verändert sich aber, je höher man steigt. In einer Höhe von 1600 —2000in hört er ganz auf; da wächst nur noch niedriges Knieholz und Beerengesträuch. Von Blumen findet man hier noch die prächtige Alpenrose. Wilde Gießbäche unterbrechen durch ihr Rauschen die stille Einsamkeit. Hoch in den Lüften kreist der Adler. Die flüchtige Gemse macht ihre gefährlichen Sprünge über Schluchten und Abgründe und wird vom kühnen Alpenjäger unter Lebensgefahr verfolgt. e. * Alpenwirtschaft. Über der Baumgrenze liegen die höchsten Alpen- wiesen mit würzigen Kräutern und feinem Grase. Ans diesen grünen Matten weiden die Sennen und Sennerinnen in den wenigen Sommer- monaten Kühe, Schafe und Ziegen. Schon im Mai werden die Ziegen und Schafe aus die Alp getrieben; später kommen die Kühe nach. Solche Auffahrt auf die Alp ist ein allgemeines Fest. Die Wohnungen der Sennen sind Hütten, die aus rohem Holz oder aus kunstlos übereinander gelegten Steinen erbaut sind. Das Dach ist zum Schutze gegen die Stürme mit großen Steinen beschwert. Ganz nahe bei den Hütten stehen die Stallungen, in denen die Herde bei Unwettern sichere Zuflucht findet. Des Morgens und des Abends bläst der Senn in sein Alpenhorn oder jodelt den Kuh- reigen und ruft dadurch die Kühe auf den Melkplatz. Das Gras der unzugänglichsten Stellen wird von den Ziegen abgeweidet. Ans der Milch macht man Käse (besonders in der Schweiz, in Tirol und Salzburg) und Butter (besonders in den Ostalpen). Ende August und Ansang September- werden die Sennhütten wieder verlassen und die Herden ins Tal hinab- getrieben. Wo die Alpen niedriger werden, hört die Alpenwirtschaft ganz ans. Die Bewohner der Westalpen (Franzosen, Italiener) sind nachlässiger und träger und benutzen ihre Alpen nicht so wie die Bewohner der Mittel- alpen (Deutsche). f. Verkehrswege in den Alpen. In den Alpen findet man verschiedene Wege. Es gibt Fußpfade, die oft über Gletscher, nicht selten auf schmalen Brücken über grausig tiefe Abgründe führen. Manche Wege (Saumpfade) sind nur für den sichern Tritt der Maultiere und Lastpferde gangbar ge- macht. Über einige Berge aber sind schöne Chausseen angelegt, auf welchen Eil- und Postwagen fahren und auf denen Sommer und Winter ein reges

6. Nr. 22 - S. 3

1904 - Breslau : Hirt
I. Zur Heimatkunde. § 1. Korizonl und Kimmetsgegenden, a. "Horizont. Stehen wir in: Freien, ch erblicken wir einen Teil der Erdoberfläche, welcher kreisrund ist. Am Rande dieser Scheibe scheint der Himmel an die Erde zu stoßen. Die Kreislinie, in der sich scheinbar Erde und Himmel berühren, heißt Gesichtskreis oder Horizont. Verändern wir unsern Standpunkt, so ist auch der Horizont ein anderer. Je höher der Standpunkt, desto größer der Horizont. Die Fläche, welche vom Horizonte umschlossen wird, ist die Horizontsläche. Der Himmel erscheint uns als ein großes Gewölbe, wie eine hohle Halbkugel. b. ^Himmelsgegenden. Die Gegend, wo die Sonne aufgeht, heißt Morgen oder Osten; die Gegend, wo sie untergeht, heißt Abend oder Westen. Die Gegend am Horizonte, wo wir des Mittags die Sonne sehen, heißt Mittag oder Süden, die Gegend, wohin dann unser Schatten füllt, heißt Mitternacht oder Norden. Diese vier Himmelsgegenden heißen Haupthimmelsgegenden; zwischen ihnen liegen noch verschiedene Neben- himmelsgegenden. Zwischen N. u. O. liegt N.o., zwischen O. n. S. liegt S.o., zwischen S. u. W. liegt S.w., zwischen W. u. N. liegt N.w. Ein Bild des Horizontes mit Angabe der Himmelsgegenden heißt Windrose. 6. Wenn man im Mittelpunkte der Windrose ans eine senkrecht stehende Stahlspitze eine Magnetnadel legt, welche sich in wagerechter Ebene frei bewegen kann, so hat man einen Kompaß. Schiffer gebrauchen dieses Instrument, um sich auf dem Meere zurecht- zufinden. d. In heiteren Nächten kann man mit Hilfe eines Sternbildes, des Großen Bären, die Himmelsgegenden auffinden. Dieses Sternbild führt auch den Namen Wagen und besteht aus sieben großen Sternen; drei stellen die Deichsel und vier die Räder des Wagens dar. Denkt man sich die beiden Hinterräder durch eine gerade Linie verbunden und verlängert man dieselbe um das Sechsfache, so trifft die verlängerte Linie einen hellen Stern, den Polarstern. Er steht immer so ziemlich an derselben Stelle. Die Richtung von unserm Standpunkt aus auf den Polarstern zu nennt man Norden. Wollen wir uns überzeugen, ob wir den Polarstern richtig gefunden haben, so müssen wir zusehen, ob derselbe mit noch sechs andern Sternen eine dem Bilde des Großen Wagens ähnliche Gruppe bildet, nämlich den Kleinen Wagen oder Kleinen Bären. Im Kleinen Bären stehen die Sterne näher beisammen und leuchten nicht so sehr; auch ist die Deichsel in entgegengesetzter Richtung gebogen. *§ 2. Der Wohnort. Man unterscheidet Dörfer und Städte. Größere Dörfer, in denen Jahrmärkte abgehalten werden, nennt man Marktflecken. Befindet sich in einem Dorfe eine Kirche, so ist es ein Kirchdorf. Die Bewohner der Dörfer beschäftigen sich zumeist mit Acker- bau und Viehzucht. Überall wohnen Handwerker, Kaufleute und Beamte. — Die Häuser eines Ortes sind teils Privathäuser, teils öffentliche Gebäude (z. B. Kirche, Schule, Rathaus). Sie stehen gewöhnlich in Reihen Die mit einem * versehenen Paragraphen oder Abschnitte sind besonders für die Mittelstufe berechnet. 1*

7. Nr. 22 - S. 4

1904 - Breslau : Hirt
4 Die Umgebung des Wohnortes. 8 3. nebeneinander. Zwei Häuserreihen samt dem freien Raume zwischen den- selben nennt man Straße. Sehr enge Straßen heißen Gassen. Ein großer, von Häusern umgebener Raum heißt Platz. Aufgaben, t. Wie heißt dein Wohnort? 2. Nenne die bekanntesten Straßen und Plätze desselben! 3. bestimme die Richtung der Straßen nach den Himmelsgegenden! 4. Welche Denkmäler stehen darin? 5. Wieviel Einwohner jätjlt er? 6. Womit beschäf- tigen sich die Bewohner dessetben? 7. Welche Gotteshäuser befinden sich in dem Wohn- orte und wo stehen sie? 8. Wetche Achulanstatten sind darin? 9. Nenne Beamte des Wohnortes! 10. Wo wohnt der Bürgermeister (Schutze), wo der Pfarrer? 11. Was weiht du von der Geschichte deines Wohnortes? 12. An welche Gebäude deines Wohn- ortes knüpfen sich geschichtliche Tatsachen? *83. I)ie Mrngeburig des Wohnortes, a. Höhen und Tiefen. Wenn der Erdboden auf einer weiten Strecke keine merklichen Erhöhungen und Vertiefungen hat, sondern überall fast gleich hoch ist, so bildet er eine Ebene*). Liegt dieselbe tief, so nennt man sie Tiefebene (H 22), liegt sie hoch, dann heißt sie Hochebene (6 23a). Die merklichen Erhöhungen der festen Erdoberfläche führen die Namen Anhöhe, Hügel (H 13), Berg (H 14). Bei einem Berge unterscheidet man den Fuß, d. i. der untere Teil (H 15c), den Gipfel, d. i. der obere Teil (11 15a), und den Abhang (Abdachung, Böschung), d. i. die Fläche zwischen Fuß und Gipfel (H 15b). Der Gipfel wird je nach seiner Form Kuppe (Koppe, Kopf — H 13), Kegel (B 10. H 15), Horn (B 13), Spitze genannt. Der Abhang kann allmählich oder sanft, steil oder jäh sein (B 12). Reihen sich mehrere Hügel oder Berge aneinander, so bilden sie eine Hügel- oder Bergreihe, Hügel- oder Bergkette (11 16). Berge, welche ungeordnet neben- und um- einanderliegen, bilden eine Berggruppe. Bergketten oder Berggruppen, die eine bedeutende Höhe haben und vorherrschend aus festem Gestein be- stehen, nennt man Gebirge (B 12). Der Rücken eines in bestimmter Richtung sich hinziehenden Gebirges heißt sein Kamm (Kammgebirge). Eine breite Vertiefung zwischen den Bergen heißt Tal. Eine sehr schmale Vertiefung zwischen steilen Felswänden ist eine Schlucht. Die tiefste Stelle eines Tales heißt Talsohle. b. Gewässerkunde. Wo Wasser aus der Erde quillt, ist eine Quelle (H 33. B 2). Besonders viele Quellen findet man im Gebirge. Das Regen- und Schneewasser dringt nämlich in die Erde und zieht darin immer tiefer ein. Kommt es endlich auf eine feste Schicht (z. B. von Gestein, Lehm oder Ton), die das Wasser nicht durchläßt, so fließt es an der Seite des Berges heraus. Manche Quellen fließen beständig, manche nur zeitweise. Die Vertiefung (Rinne), in der das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder desselben sind die Ufer. Stellt man sich mit dem Gesichte nach der Richtung, nach welcher das Wasser fließt, so hat man rechts das rechte und links das linke Ufer (11 35 a u. b). Ein kleines fließendes Gewässer ist ein Bach. *) Siehe Bilderanhang No. 1: „Hirts Hauptformcn der Erdoberfläche" (darauf No. 22) und No. 11: Kulturebenc bei Cöthen im Herzogtum Anhalt. — Auf die Hauptformen der Erdoberfläche wird fortan nur mit N, auf den Bilderanhang mit L verwiesen.

8. Nr. 22 - S. 5

1904 - Breslau : Hirt
§4. Die Erde im allgemeinen. 5 Vereinigen sich mehrere Bäche, so entsteht ein Flnß. Die Stelle, wo ein Fluß in ein anderes Gewässer fließt, heißt Mündung (H 37). Die Linie, welche der Bach oder Fluß von der Quelle bis zur Mündung beschreibt, führt den Namen Lauf. Was nach der Quelle zu liegt, ist oberhalb, was nach der Mündung zu liegt, ist unterhalb. Ein großer Fluß heißt Strom. Ein Fluß, der in einen andern fließt, heißt Nebenfluß. Die Oberfläche eines Gewässers heißt sein Spiegel. Die Tiefe des Gewässers wird durch eine senkrechte Linie vom Spiegel bis auf den Grund gemessen. Erhebungen des Grundes gehen oft bis dicht an den Spiegel und heißen Sandbänke, wenn sie aus zusammengehäuftem Sand bestehen. — Große vom Lande ein- geschlossene Wasserbecken führen den Namen Seen. Künstlich angelegte kleine Seen heißen Teiche. Ein kleines Wasserbecken von geringer Tiefe mit meist trübem, unreinem Wasser nennt man Tümpel oder Pfuhl. e. Bodenarten. Der erdige Boden (Humus), ans dem Getreide, Ge- müsepflanzen usw. angebaut werden, besteht ans aufgelösten mineralischen Stoffen, mit denen verweste Tier- und Pflanzenstoffe vermischt sind. Sehr fetter, am Wasser gelegener Boden, der üppiges Gras und Getreide erzeugt, heißt Marschland. — Je nachdem der Boden aus Sand, aus Felsen oder aus Steingeröll besteht, nennt man ihn Sand-, Fels- oder Steinboden; solcher Boden ist zum Anbau von Pflanzen nicht geeignet, und wenn er große Flächen bedeckt, heißt er Wüste (B 15). Ist der Boden noch in solchem Grade mit Erde vermischt, daß er Gras, spärliches Getreide nnb Nadelhölzer (Kiefern, Fichten) trägt, so bezeichnet man ihn als Heideboden. Enthält der Erdboden so viel Wasser, daß man ihn nicht betreten kann, ohne einzusinken, so nennt man ihn Morast oder Sumpf. Ist der Sumpf mit Buschwerk bewachsen, so heißt er Bruch. Sumpfstrecken, die oben eine Decke aus Torf (dicht verfilztes Gewebe halbverwester Pflanzen) haben, werden Torfmoore genannt. — Aufgaben. 1. Welche Orte liegen im Umkreis von 7—8 km um deinen Wohnort? 2. Was für Straßen (Landstraßen, Chausseen, Cifenbahnen, Feldwege) führen nach Liefen Orten? 3. Wie weit ist es nach den einzelnen Orten? 4. Womit beschäftigen sich vorwiegend die Lewohner in den einzelnen Orten? 5. Wo gibt eg in der Um- gebung Sandboden, fruchtbaren Loden, Sumpfland, Moorboden, Felsboden? 6. Was wird auf den Feldern und in den Gärten der Umgebung besonders angebaut? 7. Wie werden die Lodenerzeugnisse der Umgebung verwertet? 8. Wo gibt es in der Um- gebung Wälder, chügel, Lerge, Oueüen, Läche, Flüsse, und wie heißen sie? 9. Welche stehenden Gewässer kommen in der Umgebung vor? 10. Welches sind geschichtlich merk- würdige Orte deiner Umgebung, und woran sollen sie dich erinnern? 11. Zeichne die Uarte deiner Umgebung ab und auf! Ii. Die Erde im allgemeinen. § 4. a. Gestalt und Größe. Die Erde ist ein fast kugelförmiger Weltkörper, dessen Durchmesser etwa 12 700 km (1720 Meilen) und dessen Umfang etwa 40000 km (5400 Meilen) beträgt. Man hat die Gestalt der Erde im kleinen nachgebildet und nennt eine solche Nachbildung Globus.

9. Nr. 22 - S. 6

1904 - Breslau : Hirt
6 Die Erde im allgemeinen. 8 4. Die gedachte gerade Linie, welche durch den Mittelpunkt der Erde geht und um welche sich dieselbe bewegt, wird Erdachse genannt. Die beiden Endpunkte derselben heißen Pole (Nord- und Südpol). b. Erdteile und Weltmeere. Von der Erdoberfläche sind etwa 3/4 Wasser und y4 Land. Die großen, zusammenhängenden Landmassen der Erde heißen Erdteile (Kontinente). Man unterscheidet 5 Erdteile: Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. Die ersten 3 heißen die Alte Welt, die letzten beiden bilden die Neue Welt. Die große zusammenhängende Wassermasse teilt man in 5 Hauptmeere oder Ozeane ein. Diese heißen: der Atlantische Ozean, der Indische Ozean, der Große oder Stille Ozean, das Nördliche Eismeer, das Südliche Eismeer. 6. Das Liniennetz auf dem Globus. Die Kreislinie, welche man sich so um die Erde gezogen denkt, bafs sie in allen ihren Punkten gleich weit von den beiden Polen absteht, wird Äquator, d. i. Gleicher, genannt. Der Äquator teilt die Erde in zwei gleich große Hälften, eine nördliche und eine südliche Halbkugel. — Parallel mit dem Äquator denkt man sich nach N. 89 und nach S. ebenfalls 89 Kreise gezogen, Parallel- oder Breitenkreise genannt. Nach den Polen zu werden dieselben immer kleiner, und ail die Stelle des 90. Kreises tritt der Pol selbst, also ein Punkt. Zwischen je zwei solchen Kreisen liegt ein Grad, Breitengrad. Es gibt folglich 900 n ilnd 90° s. Breite. Geographische Breite ist die Ent- fernung eines Punktes vom Äquator nach N. oder S. in Breitengraden ausgedrückt. — Der Äquator zerfällt, wie jeder Kreis, in 360 gleiche Teile. Durch jeden Teilpunkt denkt man sich Halbkreise gelegt, welche die beiden Pole verbinden; sie heißen Längenlinien oder Meridiane, d. h. Mittags- linien, weil alle Orte unter ein und demselben Meridiane zu gleicher Zeit Mittag habeli. Zwischen den 360 Meridianen liegen 360 Längengrade. Als Nnllmeridian gilt meist derjenige der Sternwarte von Greenwich sgrin- nitsch) bei London, häufig aber auch noch der von Ferro, einer kleinen west- afrikanischen Insel; nach Ferro rechnen z. B. unsere Generalstabskarten. Vom Nullmeridian an zählt man die Längengrade meist nur nach O. hin um die ganze Erde, erhält also 360 Längengrade. Zählt man nach O. und nach W. hin um die halbe Erde, so muß man 180 Grad östlicher und 180 Grad westlicher Länge unterscheiden. (Östliche und westliche Halbkugel.) Geo- graphische Länge ist die Entfernung eines Punktes vom Nullmeridian in Längengraden ausgedrückt. Ein Längengrad am Äquator hat 111 km. d. Die Zonen. 23v2° n. vom Äquator und parallel mit demselben zieht sich der Wendekreis des Krebses, ebenso weit s. vom Äquator der Wendekreis des Steinbocks hin. 23^ von den Polen entfernt sind die Polarkreise (n. u. s. Polarkreis). Zwischen den beiden Wendekreisen liegt die heiße Zone, zwischen den Wende- und Polarkreisen liegen die gemäßigten Zonen (nördliche und südliche gemäßigte Zone), und von den Polarkreisen bis zu den Polen befinden sich die kalten Zonen (nörd- liche und südliche kalte Zone). Es gibt also 5 Zonen.

10. Nr. 22 - S. 47

1904 - Breslau : Hirt
§ 66. Die Karpaten. 47 (unterhalb Linz und Krems), teilt er sich in mehrere Arme, wodurch Inseln und Auen, die mit Laubbäumen aller Art geziert sind, gebildet werden. An dem Strome und auf den Inseln liegen Dörfer, Klöster, Schlösser, oft ganz im Gebüsch versteckt. Von Wien bis zur Preßburger Pforte fließt die Donau durch die Österreichische Tiefebene; diese wird durch die Kleinen Karpaten und das Leithagebirge von der Ober-ungarischen Tiefebene getrennt. — Während die Donau bis Preßburg vorwiegend in einer Hochebene dahinfließt, durchströmt sie in ihrem mittleren Laufe die große Ungarische Tiefebene. Unterhalb Preßburg bildet sie die sehr fruchtbare Insel Schütt. Oberhalb Ofen-Pest macht sie ein Knie und fließt nach S. Bei Orsova (örschowa) treten die Berge zu beiden Seiten wieder nahe an den Strom und verengen das Bett von 1100 m bis auf 100 m. Die Straßen sind hier zu beiden Seiten der Donau in Felsen gehauen. Dieser Durchbruch heißt das Eiserne Tor. — Im Unterlauf fließt die Donau in einem flachen Bogen ebenfalls durch Tiefland. Nach einem 2900 km langen Lause mündet sie in vielen Armen in das Schwarze Meer. Von den drei Hauptarmen ist nur der mittlere, die Snlina, größeren Seeschiffen zugänglich. — Den größten Wasserreichtum erhält die Donau durch die rechten Nebenflüsse; diese sind; die Iller, der Lech, die Isar, der Inn mit der Salzach, die Traun, die Enns, die Leitha, die Raab, die Drau mit der Mur, die Sau oder Save, die Mörawa. Auf der linken Seite fließen in die Donau: die Altmühl, die Naab, der Regen, die March, die Waag, die Gran, die Theiß mit Maros sschs, die Äluta, der Seret, der Prut. § 66. pic Karpaten ziehen sich von Preßburg in einem großen, nach S.w. geöffneten Bogen bis zum Dnrchbruchstor bei Orsova. Teile der- selben sind: 1. Das nord-ungarische Hochland, zwischen Donau und Weichsel. Dazu gehört das Hochgebirge der Hohen Tatra; ihre höchsten Gipfel find die Lomnitzer und Gerlsdorfer Spitze (2700 m). Der Kern dieses Ge- birges hat steile, gezackte Gipfel und ist eine öde, fast unbewohnte Gebirgs- wildnis. Gletscher und Weidetriften oberhalb der Baumgrenze fehlen (vergl. damit die Alpen!). Auf dem Gebirge liegen kleine Seen, Meeraugen ge- nannt. Diesem Zuge sind nach W. und N. hin die Beskiden vorgelagert, nach S. hin mehrere Gebirgsketten, reich an Gold und Silber (Kremnitz, Schemnitz), das Ungarische Erzgebirge genannt. 2. Das Karpatische Waldgebirge, arm an Pässen. 3. Das Sieben bür gische Hochland, von mehreren parallelen Hügel- ketten durchzogen und von hohen Randgebirgen eingefaßt, die über die Waldregion reichen. Im O. und S. heißen die Randgebirge die Trans- silva nischen Alpen, im W. und N. das Sieben bürgische Erzg ebirg e. Die Verbindungswege nach Ungarn sind zahlreich und bequem. Nach der Walachei gibt es nur einen tiefeingeschnittenen Paß, den Roten Turm- Paß. — Der ganze Karpatenzug ist reich an Salz und Metallen.
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