Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
I. Airts Meatienvuch.
Stoffe für den Unterricht in den Realien
in schulgemäßer Form.
Herausgegeben von
K. Wowcrck, K. Sieben,
(Geographie.) (Geschichte.)
Z. K. fernst und I. tptexnroeixex.
(Naturbeschreibung und Naturlehre.)
Größere Gesamt-Ausgabe (B).
Für Zimultan-Zchuien.
Verlag von Ferdinand Hirt in Sreslau,
Königlicher Universitäts- und Verlags-Buchhandlung.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Extrahierte Personennamen: I._Airts_Meatienvuch K._Wowcrck Ferdinand_Hirt Ferdinand
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§§ 59-60. Das Königreich Württemberg. — Das Königreich Bayern.
39
Kartoffeln und Flachs. An Bauholz ist großer Mangel. Der Schwäbische
Jura wird im N. von einzeln stehenden Kegelbergen begleitet. So liegt
der Hohenzollern südlich von Hechingen (vgl. § 43) und der Hohen-
staufen östlich von Stuttgart. Auf dem Hohenstaufen stand die Stamm-
burg der Hohenstaufen, die bis auf ein kleines Stück Mauer verschwunden
ist. — Im Fränkischen Jura werden die Tropfsteinhöhlen bei Müggendorf
von Reisenden häufig besucht. Man findet hier unter anderen auch Knochen
von Tieren, die bereits ausgestorben sind (Mammut, Höhlenbär).
§ 59. Pas Königreich Württemberg (fast so groß wie die Prov.
Westfalen, 2200000 E., mehr als 2/3 derselben evang.) zu beiden Seiten
des Neckars und der Donau, von Baden und Bayern eingeschlossen. Durch
die Mitte des Landes zieht sich der Schwäbische Jura. Daran schließt sich
im S. eine Hochebene, im Norden Hügelland. Der Boden ist meistens
fruchtbar und vortrefflich angebaut. Es wechseln Ackerfelder und Gürten
mit Weinbergen. Die Industrie ist lebhaft. Die Bewohner, meist Schwaben,
treuherzig und bieder. Aus ihnen sind viele Dichter und Gelehrte hervor-
gegangen, so Justinns Kerner, Uhland, Schiller, Hauff u. a.
Stuttgart, Hptst., 175 000 E., in einem Seitentale des Neckars, Mittelpunkt des
süddeutschen Buchhandels. Lndwigsburg, 2. Residenz. Marbach, Schillers Geburts-
ort. H eil b ro n n, Handel. We i n sb e r g, Sage von der Weibertreue (Konrad Iii. 1110).
Eßlingen, gewerbreich. Tübingen, Univers., Uhlands Geburtsort. Ulm, starke
Festung. Wildbad, Badeort.
§ 60. Pas Königreich Wayern (doppelt so groß wie Hannover,
beinahe 6,2 Mill. E.) besteht aus zwei getrennt liegenden Teilen. Der
größte Teil liegt zu beiden Seiten der obern Donau und zieht sich von
den Alpen bis über den Main hin; der kleinere Teil liegt am Westufer
des Rheins, n. von Elsaß-Lothringen, und wird Rheinbayern oder die
Rheinpfalz genannt. Bayern bildet zum größten Teile eine Hochebene.
Die Hochebene s. von der Donau (die bayrische) ist durchschnittlich 500 m
hoch, die nördlich von der Donau gelegene 400 in. An der Ostgrenze nach
Böhmen zu liegen der Bayrische Wald und der Böhmerwald. Im N.
Bayerns liegen das Fichtelgebirge, der Frankenwald, das Rhöngebirge, der
Spessart. — Der Hauptstrom Bayerns ist die Donau. In sie fließt in
Bayern rechts: die Iller, der Lech, die Isar, der Inn mit der Salzach,
links: die Altmühl, die Naab, der Regen. Im N. fließt der Main,
welcher sein Wasser in vielen Krümmungen dem Rheine zuführt. Der be-
deutendste Nebenfluß auf der linken Seite ist die Rednitz. Diese ist mit
der Altmühl durch den Ludwigs-Kanal verbunden. Am Fuße der Alpen
haben sich zahlreiche Seen gebildet, von denen der Würm- und Chiem-
see die bedeutendsten sind. An der Ostseite des W atz mann liegt der pracht-
volle Königssee. — Das Klima ist auf der Bayrischen Hochebene rauher
als im Maintal. Die warmen Südwinde werden durch die Alpen ab-
gehalten, die Nord- und Westwinde haben Zutritt und bringen große
Regenmafien, die sich besonders im S. anstauen; daher gedeiht auf der
Bayrischen Hochebene kein Wein. Sie ist überhaupt im ganzen einförmig
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Justinns_Kerner Schiller Hauff Schillers Konrad_Iii Konrad
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
Vorwort
Vorliegendes Buch enthält den realistischen Stoff für mehrklassige Volksschulen.
Er ist in einer Form dargeboten, welche den Schülern die leichtere Auffassung desselben
ermöglicht. — Es wird unter allen Umständen vorausgesetzt, daß dieses Realienbuch seitens
der Schüler erst gebraucht wird, nachdem der Stoff unter Benutzung der nötigen Ver-
anschaulichungsmittel iglobus, Karten, wirkliche Gegenstände z. B- frische Pflanzen,
Abbildungen, physikalische Apparate) frei und anschaultch verarbeitet worden ist. Das
Lesen des hier dargebotenen Stoffes kann nach erfolgter Behandlung bereits in der
Stunde behufs weiterer Einübung geschehen; in jedem Falle ist der Stoff für den
häuslichen Fleiß zur Wiederholung aufzugeben. — Das Realienbnch will keinem Lehrer
die Hände binden. Es werden aus verschiedenen Gründen hier und da gewisse Stoffe
eingehender behandelt werden müssen, andere wieder mehr gekürzt werden können. Es
hängt dies sehr vom Standpunkt der Schule, wie von örtlichen und zeitlichen Verhält-
nissen, auch von der Individualität des Lehrers ab. So wird z. B- die spezielle Heimat
nach ihren geographischen, geschichtlichen und naturhistorischen Verhältnissen eingehen-
der behandelt werden müssen, als es hier geschehen konnte. — Die Aufgaben am Ende
größerer Abschnitte oder einzelner Paragraphen bezwecken vorwiegend eine tiefere
Erfassung des dargebotenen Stoffes.
Im einzelnen ist noch folgendes zu bemerken:
In der Geographie ist das Bleibende, nämlich die physische Beschaffenheit der
einzelnen Erdräume und ihr Einfluß aus Klima, Pflanzenwuchs, Tier- und Menschen-
welt, stets in den Vordergrund gestellt; auf das, was dem Wechsel unterworfen ist,
nämlich auf das Politische, wird weniger Wert gelegt.
Namen und Zahlen sind möglichst beschränkt worden; die angegebenen Zahlen
stehen mehr des Vergleiches wegen da. Damit der geographische Unterricht ein geist-
bildender werde, müssen die Kinder auch zum Nachdenken über den ursächlichen Zu-
sammenhang der einzelnen geographischen Objekte angeregt werden. Die mit einem *
versehenen Abschnitte sind besonders für die Mittelstufe berechnet.
In der Geschichte sind die wichtigsten Ereignisse um einzelne Personen gruppiert,
die als Träger ihrer Zeit erscheinen. Ausgeschieden wurde alles, namentlich an Zahlen
und Namen, was nicht zum Verständnis der Zeit oder der betreffenden Ereignisse un-
bedingt notwendig erschien. Den kulturgeschichtlichen Abschnitten wurde ein möglichst
weiter Raum gewährt.
In der Waturbeschreiöung sind diejenigen Objekte vornehmlich berücksichtigt wor-
den, welche durch ihre Beziehungen zum Menschen, durch die Eigentümlichkeit ihres Baues
und ihrer Lebensweise besonderes Interesse erregen. Für die Anordnung des Stoffes
ist kein wissenschaftliches System maßgebend gewesen. Die Pflanzenfamilien sind viel-
mehr nach ihrem Standorte gruppiert, doch so, daß die natürliche Verwandtschaft so
weit als möglich Berücksichtigung gefunden hat. In der Tierkunde sind die bekanntesten
einheimischen Vertreter stets an die Spitze gestellt worden.
In der H'hyfili sind solche Versuche Für die Entwicklung physikalischer Gesetze
beschrieben worden, die auch ohne großartigen Apparat von jedem Lehrer mit Leichtigkeit
angestellt werden können.
Für die Auswahl des Stoffes in Chemie und Mineralogie ist die Bedeutung und
Verwendung der einzelnen Körper im Haushalte und im gewerblichen Leben maßgebend
gewesen.
Pie Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
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Inhaltsübersicht.
I. Geographie von H. Nowack. — Ii. Geschichte von H. Sieber.
Ili. Pflanzen- und Tierkunde:
Pflanzenkunde von I. G. Paust;
Tierkunde von F. Steiuwellcr.
Iv. Physik, Chemie und Mineralogie von I. G. Paust.
Ein ausführliches Inhaltsverzeichnis geht jeden: einzelnen Teile
voran.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
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44
Die Alpen.
§63
die von Schiffen und Kähnen befahren werden. Die Ufer derselben find
von Weinbergen, Obstgärten und Getreidefeldern bekränzt. Apfelsinen,
Zitronen und allerlei südliche Erzeugnisse gedeihen an den südlichen Seen
in Fülle.
ct. * Täler. Kein Hochgebirge hat so viele Täler wie die Alpen. Die
Täler sind fruchtbar an Korn und Obst und gewähren mehreren Millionen
Menschen Lebensunterhalt. In ihnen liegen die Dörfer und Städte. Die
Dächer der hölzernen Häuser ragen weit über die Wände hervor. Wenn
man vom Tale aus das Gebirge ersteigt, so kommt man durch Gärten, Äcker,
Wiesen, hier und da auch durch Weinberge. Bis zu einer Höhe von etwa
1000 in wird Getreide gebaut. Weiter hinauf findet man noch Laub- und
Nadelwälder; der Baumwnchs verändert sich aber, je höher man steigt. In
einer Höhe von 1600 —2000in hört er ganz auf; da wächst nur noch niedriges
Knieholz und Beerengesträuch. Von Blumen findet man hier noch die
prächtige Alpenrose. Wilde Gießbäche unterbrechen durch ihr Rauschen die
stille Einsamkeit. Hoch in den Lüften kreist der Adler. Die flüchtige Gemse
macht ihre gefährlichen Sprünge über Schluchten und Abgründe und wird
vom kühnen Alpenjäger unter Lebensgefahr verfolgt.
e. * Alpenwirtschaft. Über der Baumgrenze liegen die höchsten Alpen-
wiesen mit würzigen Kräutern und feinem Grase. Ans diesen grünen
Matten weiden die Sennen und Sennerinnen in den wenigen Sommer-
monaten Kühe, Schafe und Ziegen. Schon im Mai werden die Ziegen
und Schafe aus die Alp getrieben; später kommen die Kühe nach. Solche
Auffahrt auf die Alp ist ein allgemeines Fest. Die Wohnungen der Sennen
sind Hütten, die aus rohem Holz oder aus kunstlos übereinander gelegten
Steinen erbaut sind. Das Dach ist zum Schutze gegen die Stürme mit
großen Steinen beschwert. Ganz nahe bei den Hütten stehen die Stallungen,
in denen die Herde bei Unwettern sichere Zuflucht findet. Des Morgens
und des Abends bläst der Senn in sein Alpenhorn oder jodelt den Kuh-
reigen und ruft dadurch die Kühe auf den Melkplatz. Das Gras der
unzugänglichsten Stellen wird von den Ziegen abgeweidet. Ans der Milch
macht man Käse (besonders in der Schweiz, in Tirol und Salzburg) und
Butter (besonders in den Ostalpen). Ende August und Ansang September-
werden die Sennhütten wieder verlassen und die Herden ins Tal hinab-
getrieben. Wo die Alpen niedriger werden, hört die Alpenwirtschaft ganz
ans. Die Bewohner der Westalpen (Franzosen, Italiener) sind nachlässiger
und träger und benutzen ihre Alpen nicht so wie die Bewohner der Mittel-
alpen (Deutsche).
f. Verkehrswege in den Alpen. In den Alpen findet man verschiedene
Wege. Es gibt Fußpfade, die oft über Gletscher, nicht selten auf schmalen
Brücken über grausig tiefe Abgründe führen. Manche Wege (Saumpfade)
sind nur für den sichern Tritt der Maultiere und Lastpferde gangbar ge-
macht. Über einige Berge aber sind schöne Chausseen angelegt, auf welchen
Eil- und Postwagen fahren und auf denen Sommer und Winter ein reges
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
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I. Zur Heimatkunde.
§ 1. Korizonl und Kimmetsgegenden, a. "Horizont. Stehen wir
in: Freien, ch erblicken wir einen Teil der Erdoberfläche, welcher kreisrund
ist. Am Rande dieser Scheibe scheint der Himmel an die Erde zu stoßen.
Die Kreislinie, in der sich scheinbar Erde und Himmel berühren, heißt
Gesichtskreis oder Horizont. Verändern wir unsern Standpunkt, so
ist auch der Horizont ein anderer. Je höher der Standpunkt, desto größer
der Horizont. Die Fläche, welche vom Horizonte umschlossen wird, ist die
Horizontsläche. Der Himmel erscheint uns als ein großes Gewölbe,
wie eine hohle Halbkugel.
b. ^Himmelsgegenden. Die Gegend, wo die Sonne aufgeht, heißt
Morgen oder Osten; die Gegend, wo sie untergeht, heißt Abend oder
Westen. Die Gegend am Horizonte, wo wir des Mittags die Sonne sehen,
heißt Mittag oder Süden, die Gegend, wohin dann unser Schatten füllt,
heißt Mitternacht oder Norden. Diese vier Himmelsgegenden heißen
Haupthimmelsgegenden; zwischen ihnen liegen noch verschiedene Neben-
himmelsgegenden. Zwischen N. u. O. liegt N.o., zwischen O. n. S. liegt
S.o., zwischen S. u. W. liegt S.w., zwischen W. u. N. liegt N.w. Ein
Bild des Horizontes mit Angabe der Himmelsgegenden heißt Windrose.
6. Wenn man im Mittelpunkte der Windrose ans eine senkrecht stehende Stahlspitze
eine Magnetnadel legt, welche sich in wagerechter Ebene frei bewegen kann, so hat man
einen Kompaß. Schiffer gebrauchen dieses Instrument, um sich auf dem Meere zurecht-
zufinden.
d. In heiteren Nächten kann man mit Hilfe eines Sternbildes, des Großen Bären,
die Himmelsgegenden auffinden. Dieses Sternbild führt auch den Namen Wagen und
besteht aus sieben großen Sternen; drei stellen die Deichsel und vier die Räder des
Wagens dar. Denkt man sich die beiden Hinterräder durch eine gerade Linie verbunden
und verlängert man dieselbe um das Sechsfache, so trifft die verlängerte Linie einen hellen
Stern, den Polarstern. Er steht immer so ziemlich an derselben Stelle. Die Richtung
von unserm Standpunkt aus auf den Polarstern zu nennt man Norden. Wollen wir uns
überzeugen, ob wir den Polarstern richtig gefunden haben, so müssen wir zusehen, ob
derselbe mit noch sechs andern Sternen eine dem Bilde des Großen Wagens ähnliche
Gruppe bildet, nämlich den Kleinen Wagen oder Kleinen Bären. Im Kleinen
Bären stehen die Sterne näher beisammen und leuchten nicht so sehr; auch ist die Deichsel
in entgegengesetzter Richtung gebogen.
*§ 2. Der Wohnort. Man unterscheidet Dörfer und Städte.
Größere Dörfer, in denen Jahrmärkte abgehalten werden, nennt man
Marktflecken. Befindet sich in einem Dorfe eine Kirche, so ist es ein
Kirchdorf. Die Bewohner der Dörfer beschäftigen sich zumeist mit Acker-
bau und Viehzucht. Überall wohnen Handwerker, Kaufleute und Beamte.
— Die Häuser eines Ortes sind teils Privathäuser, teils öffentliche
Gebäude (z. B. Kirche, Schule, Rathaus). Sie stehen gewöhnlich in Reihen
Die mit einem * versehenen Paragraphen oder Abschnitte sind besonders für die
Mittelstufe berechnet.
1*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
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4
Die Umgebung des Wohnortes.
8 3.
nebeneinander. Zwei Häuserreihen samt dem freien Raume zwischen den-
selben nennt man Straße. Sehr enge Straßen heißen Gassen. Ein
großer, von Häusern umgebener Raum heißt Platz.
Aufgaben, t. Wie heißt dein Wohnort? 2. Nenne die bekanntesten Straßen
und Plätze desselben! 3. bestimme die Richtung der Straßen nach den Himmelsgegenden!
4. Welche Denkmäler stehen darin? 5. Wieviel Einwohner jätjlt er? 6. Womit beschäf-
tigen sich die Bewohner dessetben? 7. Welche Gotteshäuser befinden sich in dem Wohn-
orte und wo stehen sie? 8. Wetche Achulanstatten sind darin? 9. Nenne Beamte des
Wohnortes! 10. Wo wohnt der Bürgermeister (Schutze), wo der Pfarrer? 11. Was
weiht du von der Geschichte deines Wohnortes? 12. An welche Gebäude deines Wohn-
ortes knüpfen sich geschichtliche Tatsachen?
*83. I)ie Mrngeburig des Wohnortes, a. Höhen und Tiefen.
Wenn der Erdboden auf einer weiten Strecke keine merklichen Erhöhungen
und Vertiefungen hat, sondern überall fast gleich hoch ist, so bildet er eine
Ebene*). Liegt dieselbe tief, so nennt man sie Tiefebene (H 22), liegt sie
hoch, dann heißt sie Hochebene (6 23a). Die merklichen Erhöhungen der
festen Erdoberfläche führen die Namen Anhöhe, Hügel (H 13), Berg
(H 14). Bei einem Berge unterscheidet man den Fuß, d. i. der untere
Teil (H 15c), den Gipfel, d. i. der obere Teil (11 15a), und den Abhang
(Abdachung, Böschung), d. i. die Fläche zwischen Fuß und Gipfel (H 15b).
Der Gipfel wird je nach seiner Form Kuppe (Koppe, Kopf — H 13),
Kegel (B 10. H 15), Horn (B 13), Spitze genannt. Der Abhang kann
allmählich oder sanft, steil oder jäh sein (B 12). Reihen sich mehrere
Hügel oder Berge aneinander, so bilden sie eine Hügel- oder Bergreihe,
Hügel- oder Bergkette (11 16). Berge, welche ungeordnet neben- und um-
einanderliegen, bilden eine Berggruppe. Bergketten oder Berggruppen,
die eine bedeutende Höhe haben und vorherrschend aus festem Gestein be-
stehen, nennt man Gebirge (B 12). Der Rücken eines in bestimmter
Richtung sich hinziehenden Gebirges heißt sein Kamm (Kammgebirge).
Eine breite Vertiefung zwischen den Bergen heißt Tal. Eine sehr schmale
Vertiefung zwischen steilen Felswänden ist eine Schlucht. Die tiefste Stelle
eines Tales heißt Talsohle.
b. Gewässerkunde. Wo Wasser aus der Erde quillt, ist eine Quelle
(H 33. B 2). Besonders viele Quellen findet man im Gebirge. Das Regen-
und Schneewasser dringt nämlich in die Erde und zieht darin immer tiefer
ein. Kommt es endlich auf eine feste Schicht (z. B. von Gestein, Lehm
oder Ton), die das Wasser nicht durchläßt, so fließt es an der Seite des
Berges heraus. Manche Quellen fließen beständig, manche nur zeitweise.
Die Vertiefung (Rinne), in der das Wasser fließt, heißt Bett. Die Ränder
desselben sind die Ufer. Stellt man sich mit dem Gesichte nach der Richtung,
nach welcher das Wasser fließt, so hat man rechts das rechte und links das
linke Ufer (11 35 a u. b). Ein kleines fließendes Gewässer ist ein Bach.
*) Siehe Bilderanhang No. 1: „Hirts Hauptformcn der Erdoberfläche" (darauf No. 22)
und No. 11: Kulturebenc bei Cöthen im Herzogtum Anhalt. — Auf die Hauptformen der
Erdoberfläche wird fortan nur mit N, auf den Bilderanhang mit L verwiesen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
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§4.
Die Erde im allgemeinen.
5
Vereinigen sich mehrere Bäche, so entsteht ein Flnß. Die Stelle, wo ein
Fluß in ein anderes Gewässer fließt, heißt Mündung (H 37). Die Linie,
welche der Bach oder Fluß von der Quelle bis zur Mündung beschreibt, führt
den Namen Lauf. Was nach der Quelle zu liegt, ist oberhalb, was nach
der Mündung zu liegt, ist unterhalb. Ein großer Fluß heißt Strom. Ein
Fluß, der in einen andern fließt, heißt Nebenfluß. Die Oberfläche eines
Gewässers heißt sein Spiegel. Die Tiefe des Gewässers wird durch eine
senkrechte Linie vom Spiegel bis auf den Grund gemessen. Erhebungen des
Grundes gehen oft bis dicht an den Spiegel und heißen Sandbänke, wenn
sie aus zusammengehäuftem Sand bestehen. — Große vom Lande ein-
geschlossene Wasserbecken führen den Namen Seen. Künstlich angelegte
kleine Seen heißen Teiche. Ein kleines Wasserbecken von geringer Tiefe
mit meist trübem, unreinem Wasser nennt man Tümpel oder Pfuhl.
e. Bodenarten. Der erdige Boden (Humus), ans dem Getreide, Ge-
müsepflanzen usw. angebaut werden, besteht ans aufgelösten mineralischen
Stoffen, mit denen verweste Tier- und Pflanzenstoffe vermischt sind. Sehr
fetter, am Wasser gelegener Boden, der üppiges Gras und Getreide erzeugt,
heißt Marschland. — Je nachdem der Boden aus Sand, aus Felsen oder
aus Steingeröll besteht, nennt man ihn Sand-, Fels- oder Steinboden;
solcher Boden ist zum Anbau von Pflanzen nicht geeignet, und wenn er
große Flächen bedeckt, heißt er Wüste (B 15). Ist der Boden noch in
solchem Grade mit Erde vermischt, daß er Gras, spärliches Getreide nnb
Nadelhölzer (Kiefern, Fichten) trägt, so bezeichnet man ihn als Heideboden.
Enthält der Erdboden so viel Wasser, daß man ihn nicht betreten kann,
ohne einzusinken, so nennt man ihn Morast oder Sumpf. Ist der Sumpf
mit Buschwerk bewachsen, so heißt er Bruch. Sumpfstrecken, die oben eine
Decke aus Torf (dicht verfilztes Gewebe halbverwester Pflanzen) haben,
werden Torfmoore genannt. —
Aufgaben. 1. Welche Orte liegen im Umkreis von 7—8 km um deinen Wohnort?
2. Was für Straßen (Landstraßen, Chausseen, Cifenbahnen, Feldwege) führen nach
Liefen Orten? 3. Wie weit ist es nach den einzelnen Orten? 4. Womit beschäftigen
sich vorwiegend die Lewohner in den einzelnen Orten? 5. Wo gibt eg in der Um-
gebung Sandboden, fruchtbaren Loden, Sumpfland, Moorboden, Felsboden? 6. Was
wird auf den Feldern und in den Gärten der Umgebung besonders angebaut? 7. Wie
werden die Lodenerzeugnisse der Umgebung verwertet? 8. Wo gibt es in der Um-
gebung Wälder, chügel, Lerge, Oueüen, Läche, Flüsse, und wie heißen sie? 9. Welche
stehenden Gewässer kommen in der Umgebung vor? 10. Welches sind geschichtlich merk-
würdige Orte deiner Umgebung, und woran sollen sie dich erinnern? 11. Zeichne die
Uarte deiner Umgebung ab und auf!
Ii. Die Erde im allgemeinen.
§ 4. a. Gestalt und Größe. Die Erde ist ein fast kugelförmiger
Weltkörper, dessen Durchmesser etwa 12 700 km (1720 Meilen) und dessen
Umfang etwa 40000 km (5400 Meilen) beträgt. Man hat die Gestalt der
Erde im kleinen nachgebildet und nennt eine solche Nachbildung Globus.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
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6
Die Erde im allgemeinen.
8 4.
Die gedachte gerade Linie, welche durch den Mittelpunkt der Erde geht
und um welche sich dieselbe bewegt, wird Erdachse genannt. Die beiden
Endpunkte derselben heißen Pole (Nord- und Südpol).
b. Erdteile und Weltmeere. Von der Erdoberfläche sind etwa 3/4
Wasser und y4 Land. Die großen, zusammenhängenden Landmassen der
Erde heißen Erdteile (Kontinente). Man unterscheidet 5 Erdteile: Europa,
Asien, Afrika, Amerika und Australien. Die ersten 3 heißen die Alte
Welt, die letzten beiden bilden die Neue Welt. Die große zusammenhängende
Wassermasse teilt man in 5 Hauptmeere oder Ozeane ein. Diese heißen:
der Atlantische Ozean, der Indische Ozean, der Große oder Stille
Ozean, das Nördliche Eismeer, das Südliche Eismeer.
6. Das Liniennetz auf dem Globus. Die Kreislinie, welche man sich
so um die Erde gezogen denkt, bafs sie in allen ihren Punkten gleich weit
von den beiden Polen absteht, wird Äquator, d. i. Gleicher, genannt. Der
Äquator teilt die Erde in zwei gleich große Hälften, eine nördliche und
eine südliche Halbkugel. — Parallel mit dem Äquator denkt man sich
nach N. 89 und nach S. ebenfalls 89 Kreise gezogen, Parallel- oder
Breitenkreise genannt. Nach den Polen zu werden dieselben immer kleiner,
und ail die Stelle des 90. Kreises tritt der Pol selbst, also ein Punkt.
Zwischen je zwei solchen Kreisen liegt ein Grad, Breitengrad. Es gibt
folglich 900 n ilnd 90° s. Breite. Geographische Breite ist die Ent-
fernung eines Punktes vom Äquator nach N. oder S. in Breitengraden
ausgedrückt. — Der Äquator zerfällt, wie jeder Kreis, in 360 gleiche Teile.
Durch jeden Teilpunkt denkt man sich Halbkreise gelegt, welche die beiden
Pole verbinden; sie heißen Längenlinien oder Meridiane, d. h. Mittags-
linien, weil alle Orte unter ein und demselben Meridiane zu gleicher Zeit
Mittag habeli. Zwischen den 360 Meridianen liegen 360 Längengrade.
Als Nnllmeridian gilt meist derjenige der Sternwarte von Greenwich sgrin-
nitsch) bei London, häufig aber auch noch der von Ferro, einer kleinen west-
afrikanischen Insel; nach Ferro rechnen z. B. unsere Generalstabskarten. Vom
Nullmeridian an zählt man die Längengrade meist nur nach O. hin um die
ganze Erde, erhält also 360 Längengrade. Zählt man nach O. und nach
W. hin um die halbe Erde, so muß man 180 Grad östlicher und 180 Grad
westlicher Länge unterscheiden. (Östliche und westliche Halbkugel.) Geo-
graphische Länge ist die Entfernung eines Punktes vom Nullmeridian in
Längengraden ausgedrückt. Ein Längengrad am Äquator hat 111 km.
d. Die Zonen. 23v2° n. vom Äquator und parallel mit demselben
zieht sich der Wendekreis des Krebses, ebenso weit s. vom Äquator der
Wendekreis des Steinbocks hin. 23^ von den Polen entfernt sind
die Polarkreise (n. u. s. Polarkreis). Zwischen den beiden Wendekreisen
liegt die heiße Zone, zwischen den Wende- und Polarkreisen liegen die
gemäßigten Zonen (nördliche und südliche gemäßigte Zone), und von
den Polarkreisen bis zu den Polen befinden sich die kalten Zonen (nörd-
liche und südliche kalte Zone). Es gibt also 5 Zonen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Greenwich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Amerika Australien Atlantische_Ozean London Wende-
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§ 66. Die Karpaten. 47
(unterhalb Linz und Krems), teilt er sich in mehrere Arme, wodurch Inseln
und Auen, die mit Laubbäumen aller Art geziert sind, gebildet werden.
An dem Strome und auf den Inseln liegen Dörfer, Klöster, Schlösser, oft
ganz im Gebüsch versteckt. Von Wien bis zur Preßburger Pforte fließt
die Donau durch die Österreichische Tiefebene; diese wird durch die
Kleinen Karpaten und das Leithagebirge von der Ober-ungarischen
Tiefebene getrennt. — Während die Donau bis Preßburg vorwiegend in
einer Hochebene dahinfließt, durchströmt sie in ihrem mittleren Laufe die
große Ungarische Tiefebene. Unterhalb Preßburg bildet sie die sehr
fruchtbare Insel Schütt. Oberhalb Ofen-Pest macht sie ein Knie und
fließt nach S. Bei Orsova (örschowa) treten die Berge zu beiden Seiten
wieder nahe an den Strom und verengen das Bett von 1100 m bis auf
100 m. Die Straßen sind hier zu beiden Seiten der Donau in Felsen
gehauen. Dieser Durchbruch heißt das Eiserne Tor. — Im Unterlauf
fließt die Donau in einem flachen Bogen ebenfalls durch Tiefland. Nach
einem 2900 km langen Lause mündet sie in vielen Armen in das Schwarze
Meer. Von den drei Hauptarmen ist nur der mittlere, die Snlina,
größeren Seeschiffen zugänglich. — Den größten Wasserreichtum erhält die
Donau durch die rechten Nebenflüsse; diese sind; die Iller, der Lech, die
Isar, der Inn mit der Salzach, die Traun, die Enns, die Leitha,
die Raab, die Drau mit der Mur, die Sau oder Save, die Mörawa.
Auf der linken Seite fließen in die Donau: die Altmühl, die Naab, der
Regen, die March, die Waag, die Gran, die Theiß mit Maros sschs,
die Äluta, der Seret, der Prut.
§ 66. pic Karpaten ziehen sich von Preßburg in einem großen, nach
S.w. geöffneten Bogen bis zum Dnrchbruchstor bei Orsova. Teile der-
selben sind:
1. Das nord-ungarische Hochland, zwischen Donau und Weichsel.
Dazu gehört das Hochgebirge der Hohen Tatra; ihre höchsten Gipfel find
die Lomnitzer und Gerlsdorfer Spitze (2700 m). Der Kern dieses Ge-
birges hat steile, gezackte Gipfel und ist eine öde, fast unbewohnte Gebirgs-
wildnis. Gletscher und Weidetriften oberhalb der Baumgrenze fehlen (vergl.
damit die Alpen!). Auf dem Gebirge liegen kleine Seen, Meeraugen ge-
nannt. Diesem Zuge sind nach W. und N. hin die Beskiden vorgelagert,
nach S. hin mehrere Gebirgsketten, reich an Gold und Silber (Kremnitz,
Schemnitz), das Ungarische Erzgebirge genannt.
2. Das Karpatische Waldgebirge, arm an Pässen.
3. Das Sieben bür gische Hochland, von mehreren parallelen Hügel-
ketten durchzogen und von hohen Randgebirgen eingefaßt, die über die
Waldregion reichen. Im O. und S. heißen die Randgebirge die Trans-
silva nischen Alpen, im W. und N. das Sieben bürgische Erzg ebirg e.
Die Verbindungswege nach Ungarn sind zahlreich und bequem. Nach der
Walachei gibt es nur einen tiefeingeschnittenen Paß, den Roten Turm-
Paß. — Der ganze Karpatenzug ist reich an Salz und Metallen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]