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1. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. uncounted

1891 - Berlin : Weidmann
Www Vilder aus der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte. Für Volksschulen bearbeitet Dr. K. Zaenicke, und Jr. Slohrer, flöttigl. Gymnasial-Direktor Bolksschul-Rektor Kreuzburg, O./Schl. Erster Teil (für die Mittelstufe): Die drei Deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige. Als Recensionsexemplar von der Verlagshandlung ergebenst überreiclit mit der Bitte, einen Abdruck des Referats gefälligst einsenden zu wollen. / ^ Preis: Mark

2. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. I

1891 - Berlin : Weidmann
10 781 3 Bilder 19 Da 415 aus der deutschen und brandenburgisch-preußischen Ge e. Für Volksschulen bearbeitet Dr. A. Iaenicke, und Jr. Slohrer, Aönigl. Gymnasial-Direktor Volksschul-Rektor Kreuzburg, O./Schl lfhalm»»» «Erster Teil (für die Mittelstufe): Die drei Deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischer Yt Berlin, >eidmannsche Buchhandlung. 1891. 56

3. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. III

1891 - Berlin : Weidmann
Uorrvort. Die unterzeichneten Verfasser haben sich zu dem Versuche vereinigt, die von der Wissenschaft sicher begründeten geschichtlichen Thatsachen mehr als bisher üblich, der Volksschule zugänglich zu machen und diese Thatsachen in einen tieferen, engeren und daher verständlicheren Zusammenhang zu bringen, als es bisher in den geschichtlichen für Volksschulen bestimmten I Lehrbüchern oder Leitfäden zu geschehen pflegte. Denn warum sollen Begebenheiten und Ereignisse, welche längst von der Wissenschaft teils als feststehend, teils als schief ober verkehrt bezeichnet worden sind, nicht in der richtigen Fassung den Schülern der Volksschule mitgeteilt werben? Bilbenb für den Verstcmb und das Herz eines Kindes können aber nur solche Dinge sein, welche Ursache und Wirkung erkennen lassen; darum führen wir in unserm Buche zwar einzelne „Bilder" aus der heimischen Geschichte vor Augen, verbinden aber diese Bilder zu einer in sich geschlossenen Gesamtansicht der Entwickelung unseres Vaterlandes. Unserer eigentlichen Ausgabe, welche wir nach dem angegebenen Gesichtspunkte im zweiten Teile bieses Buches zu lösen unternahmen, schicken wir in dem vorliegenben ersten Teile eine kürzer gefaßte Geschichte der Hohenzollern voraus, welche für die Mittelstufe der Volksschulen bestimmt ist und, den bekannten Forderungen Sr. Majestät des Kaisers und Königs entsprechend, mit der Gegenwart beginnt. Wir erzählen aber nur die Geschichte der drei Deutschen Kaiser, um dann nach einem kurzem Überblick auf die Vorgeschichte der Hohenzollern sofort auf den Großen Kurfürsten überzugehen und die Zeit zwischen ihm und Kaiser Wilhelm I. nachträglich zur Darstellung zu bringen. Wir haben uns hierbei durchaus an die bezüglichen Bestimmungen der Königlichen Regierungen zu Breslau vom 23. Februar 1888, zu Potsbam vom 3. März 1890, zu Hannover vom 26. Februar 1891 , zu Magbeburg vom

4. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. 1

1891 - Berlin : Weidmann
I. Die drei Deutschen Rainer. I. König Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser. 1861-1888. a. Ginleitung. § l. Jeder Deutsche hat ein weiteres und ein engeres Reich und Vaterland. Das weitere Vaterland ist das Deutsche Reich, ®taat-welches aus mehreren deutschen Staaten zusammengesetzt ist und von einem Kaiser beherrscht wird. Das engere Vaterland ist derjenige Staat, dem wir gerade angehören; es kann ein Königreich sein, z. B. Preußen, Bayern oder Sachsen, oder ein Großherzogtum, z. B. Oldenburg, oder ein Herzogtum, z. B. Braunschweig, u. s. w. So war es aber nicht immer, sondern es gab eine Zeit, wo wir nur ein engeres Vaterland hatten, wo also kein mächtiges Deutsches Reich vorhanden war. Dieses wurde erst durch den preußischen König Wilhelm I., den Großvater unseres jetzt regierenden Kaisers Wilhelm Ii., am 18. Januar 1871 geschaffen- Vor dem Jahre 1871 bestand nur ein machtloser Deutscher Bund ohne einen Kaiser an der Spitze; es war ein ganz lockerer Verein der deutschen Staaten, unter denen der Kaiser-staat Österreich und das Königreich Preußen die größten waren. Da zwischen beiden fortwährende Eifersucht herrschte, so konnte Deutschland nicht erstarken, und die Nachbarländer, besonders Frankreich, machten sich unsere Schwäche wohl zu nutze, b. Wilhelms I. Kriege. § 2. Wilhelm 1. erkannte schon vor seinem Regierungs- Wilhelmsl. mitritte, daß nur ein tüchtiges Heer Abhülfe schaffen konnte; Bedeutung, und als er daher 1858 seinen erkrankten Bruder, den König Friedrich Wilhelm Iv., zu vertreten hatte, sorgte er vor allem für die Vermehrung und Verbesserung des preußischen Jaenicke u. ©totjrer, Deutsche Geschichte T. 1

5. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. 4

1891 - Berlin : Weidmann
Friede. Der Norddeutsche Bund. Derdeutsch- sranzösische Krieg. Ursachen. 4 Die drei Deutschen Kaiser. Mit dieser Schlacht war der Krieg fast beendet; denn schon am 3. Augnst wurde mit Österreich und den einzelne!: deutschen Staaten Friede geschlossen. Preußen erhielt drei neue Provinzen: Schleswig-Holstein, Hessen-Nassau und Hannover. Da sich der Deutsche Bund schon vor dem Kriege aufgelöst hatte, gründete jetzt König Wilhelm den Norddeutschen Bnnd, zugleich aber schloß er mit den süddeutschen Staaten ein Schutz- und Trutzbündnis. Im Falle eines Krieges sollte König Wilhelm den Oberbefehl über alle deutschen Truppen übernehmen. Der König sagte von diesen Erfolgen: „Der Feldzug war kurz aber glorreich, glücklicher, als es irgend jemand von uns zu hoffen gewagt. Aber das war nicht unser Verdienst, sondern Gottes gnädiger Beistand. Auf den Knieen haben wir Gott zu dauken dafür. Darum jetzt keine Überhebung, nicht Übermut, sondern Demut." § 5. Preußen war durch die Erfolge vou 1864 und 1866 sehr mächtig geworden. Von den Heldenthaten des preußischen Heeres wurde in der ganzen Welt erzählt. Dies verdroß die eitlen Franzosen, die sich für das ruhmreichste Volk der Erde hielten. Mit Neid sahen sie auf die Vergrößerung Preußens, und obwohl sie 1866 gar nicht mitgekämpft hatten, schrieen sie doch unaufhörlich: „Rache für Sadowa!" und verlangten als Entschädigung die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich. Da aber ein vernünftiger Grund zum Kriege nicht vorlag, so mußte die französische Regierung nach einem Anlaß zum Kriege gegen Preußen suchen. Ein solcher fand sich, als ein hohenzollernscher Prinz znm Könige von Spanien ausersehen wurde. Der Prinz lehnte zwar ab, aber der französische Kaiser Napoleon Iii. stellte an unsern König das Ansinnen, er solle erklären, daß der Prinz niemals wieder an eine Bewerbung um den spanischen Königsthron denken werde. Als Wilhelm diese thörichte Forderung in echt königlicher Weise ablehnte, erklärte Napoleon am 19. Juli 1870 den Krieg. Das deutsche Volk aber antwortete: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein, Ob sie wie gier'ge Raben sich heiser danach schrein. Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein, Bis seine Flut begraben des letzten Manns Gebein." (Nie. Becker.)

6. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. 5

1891 - Berlin : Weidmann
Die drei Deutschen Kaiser. 5 Napoleon hatte gehofft, die süddeutschen Staaten würden zu ihm übergehen, sah sich aber bitter getäuscht. Denn ganz Deutschland stand auf wie ein Mann und war von einer Begeisterung und Opferfreudigkeit ergriffen, wie kaum je zuvor. „Lieb' Vaterland magst ruhig sein: Fest steht und treu die Wacht, die Wacht am Rhein!" *) Binnen 14 Tagen standen drei große Heeressäulen au der französischen Grenze. Den Oberbefehl über sämtliche deutsche Streitkräfte hatte der König selbst übernommen, die Führung der einzelnen Heere aber vorzugsweise dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Karl übertragen. Der Schlachtplan war wieder von Moltke ausgearbeitet worden. Zwei Siege des Kronprinzen bei Weißen bürg (am 4. August) und bei Wörth (am 6. August), sowie ein Sieg der beiden anderen Heere auf den Höhen von Spicheren (am 6. August), verschafften den deutschen Truppen den Eingang nach Frankreich; die Badenser schritten zur Belagerungvon S t ra ß b u r g. Darauf kam es am 16. und 18. August in der Nähe von Metz bei Mars la Tour2) [thur] und Grauelotte3) zu sehr blutigen Schlachten. Der Marschall Bazaine [basähnj wurde hierdurch mit einem großen französischen Heere in die Festung Metz geworfen und von dem Prinzen Friedrich Karl eingeschlossen. Jetzt versuchte der Marschall Mac Mahon frnak ma-öng] die belagerte Stadt zu entsetzen; aber die Deutschen kamen ihm zuvor und drängten ihn gegen die Festung Sedan hin. Hier erfolgte am 1. September unter dem Oberbefehl des Königs Wilhelm4) durch die Schlacht bei Sedan die vollständige Einschließung des französischen Heeres. Kaiser Napoleon, der sich ebenfalls in Sedan befand, mußte seine Person und die Festung übergeben. looooo Mann streckten hier die Waffen, und 400 Kanonen fielen in die Hände der Deutschen. Napoleon wurde als Gefangener nach Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel geschickt; sein Volk aber wollte nichts mehr von ihm wissen und setzte ihn ab. Das Sieb: „Die Wacht am Rhein" würde bereits 1840 von Schneckenburgcr gebichtet; ebenso Beckers Sieb: „Sie sollen ihn nicht haben". 2) Vergl.: „Die Trompete von Vionville" von F. Freiligrath. 3) Vergl. „Die Rosse von Gravelotte" von K. Gerok. 4) Vergl.: „Seban" von E. Geibel. Vorbe- reitungen. Deutsche Siege. Seban, l.septcmf), 1870.

7. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. 6

1891 - Berlin : Weidmann
6 Die drei Deutschen Kaiser. Straßburg Neue große Anstrengungen hatten keinen Erfolg mehr, und Metz. Ende September ergab sich Straßburg^) und vier Wochen spätermetz; hier wurden 180000 Mann zu Gefangenen gemacht und 1300 Geschütze erbeutet, ein glänzender Erfolg der Waffen, wie ihn die Welt bis bohrn nicht gesehen. Nach mehreren anberen glücklichen Schlachten war der Paris, größte Teil der deutschen Heeresmacht nach Paris vorgerückt und hatte es völlig eingeschlossen. Das Hauptquartier lag in Aufrichtung Versailles swenlälcb!. und hier versammelten sich, am 18. des neuen Januar 1871, im prächtigen Königsschlosse 40 deutsche Fürsten Deutschen un^ Prinzen, Vertreter der Freien Städte, zahlreiche Generale is! Januar und Minister, enblich Offiziere und Mannschaften aller Truppen-1871. gattungen, um den ruhmreichen König Wilhelm I. von Preußen zum ersten Deutschen Kaiser feierlich auszurufen^). Alle deutschen Fürsten und Freien Städte hatten ihre Einwilligung dazu gegeben. König Wilhelm nahm für sich und seine Erben die hohe Würbe an mit dem Wunsche zu Gott, „allzeit Mehrer des Reichs zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen, sonbern an den Gütern und Gaben des Friedens." Damit war das so lange ersehnte beutsche Einigungswerk zu einem glücklichen Abschlüsse gebracht worben. Friede. Am folgenden Tage unternahmen die Pariser Truppen den letzten der blutigen Ausfälle, aber ohne Erfolg. Bald bar auf ergab sich die Hauptstabt. Es kam zum Frieden. Frankreich mußte Elsaß-Lothringen abtreten und 4000 Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Deskönigs Unter den Ratgebern des Königs und späteren Kaisers Ratgeber, ragten brei Männer hervor: der Kriegsminister von Roon, der bei der Neuordnung des Heeres thätig war; der große Schlachtendenker Hellmut von Moltke, den der dankbare König in den Grafenstand erhob; und der erste Staatsminister Preußens und Bundeskanzler zugleich Otto von Bismarck. Dieser große Mann war Mitbegründer des Deutschen Reiches und stieg allmählich zum Grafen, zum Fürsten und unter Kaiser Wilhelm Il zum Herzog empor. Seit 1890 lebt er als Privatmann ans seinen Gütern, am liebsten in Friedrichsruh bei Hamburg. *) Vergl.: „O Straßburg" von Mareard. 2) Zur Benutzung wird empfohlen das im Leipziger Schulbilderverlage erschienene Bild: Die Kaiserproklamation.

8. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. 7

1891 - Berlin : Weidmann
Die drei Deutschen Kaiser. 7 c. Jas Deutsche Weich. § 6. An der Spitze des Deutschen Reiches steht ein Deutsche erblicher Kaiser, der immer zugleich König von Preußen J^fnoerz ist. Er ist der oberste Kriegsherr und hat über Krieg, Frieden und Bündnisse zu entscheiden. Die Reichsgesetze werden vom Bundesrat, d. i. von den Vertretern der deutschen Fürsten, und vom Reichstage, d. i. von 397 Vertretern des deutschen Volkes, gemeinsam gegeben. Der höchste Beamte im Reiche ist der Bundeskanzler. Den einzelnen Staaten bleiben alle Angelegenheiten wie bisher überlassen, nur das Heer-, Marine-, Zoll-, Post- und Telegraphenwesen werden vom Reiche verwaltet. Was der Kaiser versprochen, das hat er gehalten. Das Macht nach Deutsche Reich wurde durch seine stets zunehmende Macht einund Hort des Friedens: denn nicht nur das Landheer, sondern auch die Marine wurde beständig vergrößert und verbessert. Im Innern festigte sich das Reich durch Einführung gleicher Münzen, Maße, Gewichte und einer einheitlichen Gerichtsverfassung. In wahrhaft väterlicher Weise sorgte der Kaiser für die Arbeiter-unteren Volksklassen durch die Arbeitergesetze^), welche den gesetze. Arbeitern in Krankheits- und Unglücksfällen, bei Arbeitsunfähigkeit und im Atter kräftige Unterstützung aus der Reichskasse sichern. Gott hatte das lange Leben Kaiser Wilhelms reich ge- Tod segnet. Ein schönes Familienglück war ihm beschieden. Ge- Luhelms. liebt und hochgeehrt von seinem Volke, feierte er mit seiner hohen Gemahlin, der Kaiserin Augusta (Prinzessin von Sachsen-Weimar) im Jahre 1879 die Goldene Hochzeit, und 1886 konnte er sein 25jähriges Regierungs-Jubiläum begehen. Besonders festlich aber gestaltete sich die Feier seines 90. Geburtstages im Jahre 1887; aber ein Jahr später war er nicht mehr unter den Lebenden. Tief gebeugt durch die schwere Erkrankung seines Sohnes (§ 7), wurde er am 9. März 1888 durch einen sanften Tod aus diesem thatenreichen Leben abgerufen; die ganze Welt einigte sich in aufrichtiger *) 1883 kam das Krankenversicherungsgesetz, 1884 das Unfallversicherungsgesetz und 1890 unter Kaiser Wilhelm Ii. das Jnvaliditäts-und Altersversicherungsgesetz zustande.

9. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. 21

1891 - Berlin : Weidmann
Der Große Kurfürst und die preußischen Könige. 21 sein müsse. An großen Festen und Lustbarkeiten fand er kein Gefallen; dagegen hatte er seine Freude daran, wenn er einem armen Manne ein Haus bauen konnte. Nach den Kriegen suchte er vor allem den Landbau, der ganz darniederlag, wieder zu heben. Er gab deshalb den Landleuten Zugvieh und Samenkorn zur Bestellung des Ackers, erließ ihnen die Steuern und unterstützte sie, wo er nur konnte. Aus Holland und der Schweiz ries er tüchtige Landwirte in seinen etaat, welche sumpfige und wüste Strecken trocken legen und urbar machen mußten. Auch deu Anbau der Kartoffeln führte er allgemein ein. Wie er den Adel des Landes durch Geldvorschüsse unterstützte, so half er dem Bürgerstande durch Einrichtung von Fabriken und anderen gewerblichen Anlagen auf. Er gab dazu große Summen von seinen eigenen Ersparnissen her. Bald blühten manche Gewerbe auf, so die Leinwand- und Tuchweberei in Schlesien und in der Mark, die Wollspinnerei, Metallbearbeitung u. a. m. Einen gewaltigen Aufschwung nahmen auch der oberschlesische Bergbau und das Hüttenwesen. Zur Belebung des Handels legte der König neue Handelswege und Kanäle an, gründete er Städte und Dörfer; und gauz besondere Fürsorge wandte er hierbei den neu erworbenen polnischen Landesteilen zu. Denn die Bewohner dieser Gegenden lebten in den jämmerlichsten und elendesten Zuständen. Sie wohnten in schmutzigen Lehmhütten mit den Haustieren meist unter einem Dache und waren selbst halb vertiert. Freie Bürger und Bauern gab es nicht; die Bewohner waren vielmehr meist Knechte, die von dem Adel des Landes hart und ungerecht behandelt wurden. Lesen und schreiben konnte fast niemand, und von Religion und Gesittung war nichts zu spüren. Wie viel Sorge, Arbeit und Geld war da nötig, um diese verödeten Landesteile in den heutigen blühenden Zustaud zu versetzen! Friedrich gestaltete endlich auch das Rechtswesen^) gänzlich um; er hielt darauf, daß jedem sein Recht zu teil wurde, denn er sagte: „Der geringste Bauer, ja der Bettler ist ebenso ein Mensch wie der König. Vor dem Gesetz sind alle gleich." Bei allen diesen Sorgen um den Wohlstand und die Bekannt ist die sagenhafte Erzählung von der Mühle zu Sanssouci. Landbau. Gewerbe. Handel. Rechts- wesen.

10. Die drei deutschen Kaiser, der Große Kurfürst und die preußischen Könige - S. 24

1891 - Berlin : Weidmann
24 Der Große Kurfürst und die preußischen Könige. Der Krieg wurde aber notwendig, als Napoleon den König durch eine Gebietsverletzung aufs tiefste beleidigte. Die Heere rückten im Saalethal gegen einander, und in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt (am 14. Oktober 1806) wurde das preußische Heer vollständig geschlagen und in wilde Flucht aufgelöst. Der König selbst entkam nur mit Mühe dem Schlachtgewühl. An Stelle des Übermuts trat jetzt eine zeitlang Mutlosigkeit und Verzagtheit. Die meisten Heerhaufen und Festungen ergaben sich ohne Schwertstreich auf Gnade und Ungnade1). Die königliche Familie ging nach Königsberg, später nach Memel. Napoleon aber zog in Berlin ein, plünderte die Kassen, nahm alle Kostbarkeiten weg und schickte sie nach Paris. Das Jahr In dieser großen Not schien endlich Rettung zu kommen; 1807. denn die Russen sandten dem Könige ein stattliches Hilfsheer. Aber auch das Kriegsjahr 1807 verlief unglücklich. Auf die unentschiedene Schlacht bei Ei lau in Ostpreußen folgte die vollständige Niederlage der Russen bei Fried land, ebenfalls in Ostpreußen; und da der russische Zar mit Napoleon Frieden schloß, so mußte auch der König die Waffen strecken. Er verlor in dem Frieden von Tilsit die Hälfte seines Staates, nämlich alle Länder zwischen Elbe und Rhein und mußte außerdem noch viele Millionen Kriegskosten zahlen. Damit er aber nie wieder sich erhebe, durfte er fortan nur 42 000 Soldaten halten. Überall sah es traurig aus. Städte und Dörfer waren verwüstet, die Bewohuer verarmt; Handel und Gewerbe lagen darnieder. Das waren böse Zeiten für Fürst und Volk. Herrlich aber offenbarte sich in dieser unglücklichen Zeit die Liebe des preußischen Volkes zu seinem edlen Herrscherhause. Gemeinsam und innig mit einander verbunden trugen Fürst und Volk ihr Leid, c. Preußens Erhebung und die Areiheilskriege. Preußens § 17. Preußen war wohl besiegt worden, aber seine Erhebung Kraft war nicht gebrochen. Noch gab es Männer, welche den 1808 Dauben an eine bessere Zeit nicht verloren hatten. Zu ihnen gehörte vor allem der König. Er zeigte sich in dieser unglücklichen Zeit als ein wahrhaft großer Mann, und seine Gemahlin stand ihm treu mit ihrem Rate zur Seite. In dieser Zeit faßte der König den großartigen Entschluß, den Staat Zu den Männern, welche in dieser trüben Zeit dem Könige Treue bewahrten und die preußische Wassenehre retteten, gehören: Blücher, Nettelbeck, Gneisenau, Schill, Courbiere [furbtährj und Hexmann,
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