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1. Mittelalter - S. XI

1896 - Stuttgart : Neff
Berichtigungen und Nachträge. S. 95, Z. 4. u. B v. u. ist zu Mathilde von Tuscien als Anm. nachzutragen: Als Reichsämter besass durch Erbschaft Mathilde neben der Markgrafschaft Tuscien die Grafschaften Modena, Reggio, Mantua, Brescia, dagegen die Grafschaft Ferrara wahrscheinlich, die von Perugia sicher als Lehen der römischen Kirche. Ihre Güter, bei denen vielfach schwer zu entscheiden Avar, ob sie Allod, Reichsgut oder Kirchengut waren, lagen zum grössten Teil in diesen Grafschaften, ausserdem in der Grafschaft Verona, der Romagna, der Grafschaft Lucca; verhältnismässig unbedeutend war ihr Besitz im Gebiet von Pisa und in der Grafschaft Parma, am unbedeutendsten in der Markgraftchaft Tuscien. (Auch in Lothringen besass sie Allode.) S. 99 muss die Ueberschrift des § 31 lauten: Ursachen und Anlässe, Gang und Ergebnisse des ersten Kreuzzugs.

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 850

1839 - Wesel : Bagel
850 eben so Faniskcu Ein merkwürdiges Zeugniß für seine Persönlichkeit ist die Achtung, die er stets für Mozartsche Schöpfungen an den Tag legte. Zu den berühmtesten Tonsetzern ist auch Spontini zu rechnen, dessen Vestalin und Ferdinand Cortez allgemeine Aufmerksamkeit erregten. Die erstere besonders, zuerst zu Paris aufgeführt, entfaltet eine glän- zende Pracht. Indessen tadeln Manche an ihm die Ucberladuug der Jnstrumentirung. Einer der fruchtbarsten Tonsetzer ist jedoch Rossini, 1790 zu Pesaro geboren, der wenigstens schon 40 Opern geliefert hat. Seine Italienerin in Algier, Tankred, die diebische Elster, Othello und Elisabeth sind allbekannt. Leichtigkeit und Reichthum an Melodien wird ihm nach- gerühmt, ob er gleich weit von der Tiefe eines Mozart und Cherubini entfernt ist. Noch sind anzuführen Meyerbeer, dessen Kreuzfahrer in Aegypten, Robert der Teufel und die Hugenotten, Herold, dessen Zampa, Ander, dessen Stumme von Portici, Weigl, dessen Schweizerfamilie, und Winter, dessen unterbrochenes Opferfeft, besonders auch Paer, dessen Sargines, Camilla und Achilles zur Zierde unserer Opern 'gehören. Nachtrag. Unter die Männer, welche sich in neuerer Zeit ausgezeichnet haben, gehören: Bolivar, der in Südamerika das Banner der Freiheit auf- pflanzte, Niego, der in Spanien die gute Sache verfocht, aber unter Henkershand endete, Ppsilanti, Miaulis, Odysseus, Canaris, Bozzaris, Maurokordato, welche sich in Griechenland gegen die Türken erhoben, Canning, ausgezeichneter Minister in England, Sultan Mahmud Hl-, der die Janitscharen aufhob, Diebitsch, der über den Hämus oder Balkan gieng, Bourmont, der Algier eroberte, Ludwig Philipp ! , welcher 1830 den französischen Thron bestieg, Chlopizki, Skryznezki, welche in demselben Jahre sich gegen die russische Herrschaft auflehnten, aber unterlagen, und Paskewitsch, der als Sieger in Warschau einzog. Wohl sind noch außer gar vielen Andern Hippokrates, Galenus, Boerhave, Hufeland und Hahnemann als berühmte Aerzte, Euler als Mathematiker, Hogarth, Rubens, Vandyk, Cornelius, Rembrand, David, Claude Lorrain als Maler, Dante, Ariost, Petrarka als

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 851

1839 - Wesel : Bagel
851 Dichter, Canova und Thorwaldsen als Bildhauer, Racine, Corneille, Moliere als Zierden der Bühnendichter, Namler, Gleün, Geßner, Kleist, Jacobi, die beiden Stolberg, Hagedorn als Dichter, Rabener als Satyriker, Jean Paul als humoristischer Schriftsteller, Schelling und Hegel als Philosophen, die beiden Schlegel und Tick als Schöngeister, Nottek, Luden als Historiker, Cuvier, Jussieu als Naturhistoriker, Garrik, Jffland, Talma und die Mars als Schauspieler, Himmel, Bopeldieu, Cimarosa, Kreuzer als Tonsetzer, Mara, Catalani, Sonntag als Sängerinnen, Lolli, Paganini, Hummel als ausübende Musiker, Iakson als warmer Laterlandsfreund zu nennen. Schluß. Jesus Christus, der Eck- und Schluß- stein der Weltgeschichte. (Petrus, Johannes, Paulus.) Heilig sey uns der Name, von dem wir unsere Benennung führen, ein Name, der hoch über denen der größten Helden aller Zeiten steht! Cyrus, der große Perserkönig, in der Bibel Kores genannt, gab den in der Verbannung lebenden Hebräern die Erlaubniß, in das Land ihrer Väter zurückzuwandern und da die Meisten derselben ^udäer waren, so hießen sie seither ausschließlich Juden. Sie wurden von Statthaltern aus ihrer Mitte unter persischer Oberhoheit regiert. Indessen lebten sie mit den Samaritanern, einer Mischung aus israe- litischen und assyrischen Ansiedlern, in beständigem Streite, der endlich nne völlige Trennung herbeiführte. Esra und Nehemia stellten den Tempel wieder her und dieser stiftete auch die Synagogen. Als Alexander seinen berühmten Zug nach Asien machte, unter- warf sich Palästina freiwillig seinem Scepter und nach dessen Tode machte es geraume Zeit unter den Ptolemäern einen Bestandtheil des ägyptischen Reichs aus. Uebrigens genoßen die Juden viele Freiheiten,

4. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 2

1907 - Berlin : Schultze
Zugleich mit der japanischen Schlachtflotte hatten umfangreiche Truppentransporte die japanischen Häfen verlassen, um teils nach y_füsan und Majampo, teils nach der Bucht von Tschemulpo zu dampfen, ^n den beiden erstgenannten Häfen wurden die Truppen bereits am 7 Februar ausgeschifft. Der nach Tschemulpo bestimmte Transport, der von einem vollständigen, aus einem Panzerkreuzer, drei Kleinen Kreuzern, einem Aviso, einem Kanonenboot und sechs Torpedobooten bestehenden Geschwader unter dem Befehle des Admirals tfrtu begleitet war, kam am 8. Februar vor der Reede von Tschemulpo an. Zwei russische Kriegsschiffe, die sich schon feit einer Reihe von ^.agen aus der ^nrtenreebe dieses Hafens befanden, werden nach einem verlustreichen Kampfe im Hafen von Tschemulpo versenkt. Die spanischen Truppen, etwa 2500 Stimm, werden gelandet und marschieren sofort auf dem kürzesten Wege nach Söul, um sich m Herren der Situation in der koreanischen Hauptstadt zu machen. 2. Sicherung der Seeherrschaft. — Das erste Ziel der Japaner mußte unbedingt die Herstellung eines Übergewichts zur See sein. Dieses Ziel war durch den bisherigen Verlaus des Krieges erreicht. Somit konnte der Landkrieg in Korea angesetzt werden, our Sicherung der Überführung der Truppen und des Kriegsmaterials mußten jedoch die russischen Kriegsschiffe in Port Arthur, wenn möglich, gänzlich unschädlich gemacht werden. Zu diesem Zwecke ließ Admiral Togo mehrfach wiederholte Angriffe gegen sie ausführen auch machte er später den Versuch, die Hafeneinfahrt durch Brander> schiffe zu sperren, und ließ durch Torpedoboote Minen vor der Ein-fahrt auf dem von den russischen Schiffen gewöhnlich benutzten Wege auslegen, um auf diese Weise die Bewegungsfreiheit des feindlichen Geschwaders zu hindern. Um einer Vereinigung des in Wladiwostok stationierten russischen Geschwaders, das am 10. Februar ausgelaufen war und am folgenden Tage an der Nordküste Japans einen japanischen Handelsbampfer zum Sinken gebracht und dann seinen Kurs wieder vuf Wladiwostok zu genommen hatte, mit der Port Arthur-Flotte vorzubeugen, wurde der japanische Admiral Kamimura mit einem Kreuzergeschwader in die Gewässer östlich von Korea beordert. Am 8. März übernahm an Stelle des Admirals Stark der ausgezeichnete und tatkräftige Admiral Makaroff den Oberbefehl über die russischen ©eestreitfräfte. Die Stimmung in Port Arthur war bet den bisherigen Mißerfolgen eine sehr gedrückte. Offiziere und Mannschaften hatten weder Vertrauen zu sich selbst noch zu ihrer Waffe, da der bisherige Führer sie nie an den Feind gebracht und pe beständig im Jnnenhasen zurückgehalten hatte. Hier griff nun Makaroff mit energischer Hand ein. Schon am 11. März machte

5. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 4

1907 - Berlin : Schultze
— 4 — Jonampo besetzt. Nachdem ganz Korea von den Russen geräumt war, trafen die Japaner, die am 23. Februar mit der koreanischen Regierung ein Abkommen getroffen hatten, das ihnen das Protektorat über Korea sicherte, alle Vorbereitungen zur Überschreitung des Jaluflusses. 4. Bon der Schlacht am Jalu bis zur Einschließung von Port Arthur. — Am Morgen des 30. April begann General Kuroki durch ein mörderisches Geschützfeuer den Übergang seiner Truppen über den Jalu, an dessen tisern die Russen eine befestigte Stellung eingenommen hatten, vorzubereiten, so daß die japanische Gardedivision die sämtlichen Brücken über den Fluß ungefährdet vollenden konnte. In der Nacht begannen die Garde- und die zweite Division den Übergang über die Brücken, und am Morgen des I. Mai eröffneten die japanischen Batterien ein vernichtendes Feuer auf^ die Höhen, wo man die feindliche Stellung vermutete. Die Muffen wehrten sich sehr tapfer, mußten aber schließlich vor der japanischen Übermacht zurückweichen. 24 Geschütze und 8 Maschinengewehre fielen in die Hände der Sieger, die bald darauf auch Föng-wangtschöng besetzten. Nachdem so der Übergang über den Fluf; für die I. Armee erzwungen war, auch die russischen Truppen sich nach dem Innern aus die Hauptmacht des Oberbefehlshabers Kuropatkin in der Mandschurei hatten zurückziehen müssen, wurde unverzüglich die Landung der Ii. Armee ins Werk gesetzt. Sie begann, nachdem es dem Admiral Togo in der Nacht vom 2. zum 3. Mai gelungen war, den Hafen von Port Arthur für größere Schiffe zu sperren, am 5. Mai an der Ostküste der Halbinsel Liautung. Die ersten gelandeten Truppen rückten sofort nach allen Seiten ins Land hinein, um aufzuklären und die schwachen feindlichen Streitkräfte fortzujagen. Mit der Hauptmacht massierte General Oku nach Süden. Die Bahn nach Port Arthur wurde auf einer Länge von 20 km zerstört, so daß die russische Festung jetzt vollständig abgeschnitten war. Mit einem der letzten Züge, die von hier abgelassen wurden, verließ der russische Statthalter Alexejeff, der nach Makaroffs Tode provisorisch den Oberbefehl über die Seestreitkräfte übernommen hatte, Port Arthur und gelangte noch mit genauer Not nach Mukden. Das Ziel der Ii. japanischen Armee bildete zunächst die russische Stellung auf der Enge bei Kintfchou, wohin der Kommandant von Port Arthur, General Stöffel, einen Teil seiner Truppen entsandt hatte, um den Feind aufzuhalten. Nach einem erbitterten Kampfe, in dem auch ein Teil des japanischen Geschwaders wirksam eingegriffen hatte, mußten die Russen ihre Stellung räumen. Sie zogen sich auf die Ber-teidigungswerke von Port Arthur zurück. General Oku rückte weiter nach Süden vor und besetzte den Handelshafen Dalny, den die

6. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 6

1907 - Berlin : Schultze
Russen endete. _ Der äußerste rechte Flügel der Kurokischen Armee rückte an den folgenden Tagen weiter auf der Straße vor und bemächtigte sich des Ortes Sihojang, der von den Russen hartnäckig verteidigt wurde. Die Folge war, daß Kuropatkin seine Streitkräfte in jener Gegend so weit verstärkte, das wir Ende Juli dort beinahe zwei ganze Armeekorps vorfinden. Wider Erwarten machte Kuroki jedoch hier Halt, während nun die Armee Okus, der linke Flügel der japanischen Stellung, von Kaiping kommend, eine offensive Tätigkeit entfaltete. Sie rückte zu beiden Seiten der Bahnstrecke vor und griff am 24. Juli die stark befestigte russische Stellung bei Taschitschiau an. Nach fünfzehnstündigem Artilleriekampfe zogen sich die Russen zurück. Die Besetzung von Jnkou gewährt den Japanern einen weiteren wichtigen maritimen Stützpunkt für die Landoperationen. Nach diesen Erfolgen rückte Oku weiter vor und in Fühlung mit ihm auch General Nodzu mit der Iii. oder Takuschanarmee. Ihr Ziel bildete der Ort Simutschöng, der am Kreuzungspunkte der beiden Straßen von Taschitschiau bezw. Kaiping und Siujang über den Talingpaß liegt. Ant 30. Juli griffen die beiden japanischen Armeen mit vereinten Kräften eine starke russische Stellung nicht weit vom Janselingpaß, wohin sich General Keller zurückgezogen hatte, an. Es wurde aus beiden Seiten mit großer Heftigkeit gekämpft, besonders am 31. Juli. An diesem Tage fiel der tapfere Führer der Russen, Graf Keller. Am folgenden Tage zogen sich die Russen, die 20000 Mann verloren hatten, in der Richtung auf Liaujang zurück. Die Japaner besetzten schon am 3. Augusthaitschöng und Niutschwang. Nun machten sie Halt, und der Marschall Oyama traf alle Vorbereitungen zu einem großen konzentrischen Angriffe, von dem er sich einen entscheidenden Erfolg versprach. Kuropatkin hatte die gesamten ihm zur Verfügung stehenden Streitkräfte bei Liaujang zusammengezogen und erwartete hier nunmehr den Gegner. Seine Armee war etwa 200 000 Mann stark und verfügte über 650 Feldgeschütze. Ungefähr ebenso stark war das Heer der Japaner, doch besaßen sie etwa 700 Geschütze. Bei Liaujang war auf Befehl der russischen Oberfeldherrn eine große doppelte Verteidigungsstellung gebaut worden. Die erste Stellung erstreckte sich in einer Länge von 25 km über eine Reihe von Hügeln südlich und östlich der in der Ebene liegenden Stadt Liaujang. Sie war vortrefflich ausgebaut, und vor ihr starrte es von Hindernissen aller Art. Die dahinterliegende „Hauptstellung" bestand aus einem Kranz von 16 größeren Werken. Nachdem die Japaner sich mit Proviant und Munition versehen und die Ersatztruppen herangezogen hatten, begannen sie am 24. August den Vormarsch, bei dem es naturgemäß zunächst nur zu mehr oder weniger heftigen Kämpfen zwischen den Vortruppen kam. Die Be-

7. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 7

1907 - Berlin : Schultze
wegurigen endeten nach 5 Tagen mit dem Rückzüge der wie immer tapfer kämpfenden Russen auf die äußere Befestigungsstellung. Am 30. August begann Dtjama mit entscheidendem Vorgehn, indem er zuerst nach japanischer Weise ein mörderisches Artilleriefeuer eröffnete, um die Stellung des Gegners zu erschüttern. Auf beiden Seiten wurde mit beispielloser Heftigkeit und Wut gesümpft, aber der Tag verlies im ganzen unentschieden. Am 31. August nahm mit Tagesanbruch die Schlacht ihren Fortgang. Auch an diesem Tage gelang es den Russen noch, alle Angriffe des Gegners abzuwehren, wenn sie auch nichts dagegen tun konnten, daß Kuroki immer mehr den linken Flügel umspannte. Ein greifbares Ergebnis brachte der 1. September. Noch ehe es hell geworden war, erneuerten die Japaner ihre Angriffe gegen die befestigten Höhen von Hfiulitan* Schaoschopan mit ungeschwächter Heftigkeit. Nach tapferer Gegenwehr zogen sich die Russen auf die zweite Stellung zurück. Außer der Wucht der japanischen Angriffe veranlaßte General Kuropatkin zur Räumung die immer bedrohlicher klingenden Nachrichten von feinem linken Flügel, auf dem General Kuroki am Abend des 1. September die Höhen von Schikwantung besetzte. Um diese Höhen entspann sich 'am folgenden Tage ein neuer heftiger Kamps. Der Plan Kuropatkins, der Armee Kurokis in die Flanke zu fallen, rourbe durch eine voreilige Handlung des Generals Orloff, der mit einer Division bei den Kohlenbergwerken bei Jentai stand, vereitelt. In der Nacht vom 2. zum 3. September ging Kuroki wieder zum Angriffe vor und nahm die Kohlenbergwerke. Inzwischen hatte Kuropatkin, da seine Stellung unhaltbar geworden war, den Befehl zum Rückzüge gegeben, der in bester Ordnung erfolgte. Eine der gewaltigsten schlachten der Neuzeit war geschlagen. Die Verluste waren auf beiden Seiten sehr groß. Die Japaner verloren 600 Offiziere und 21000 Mannschaften, die Russen 542 Offiziere und 16 000 Mann. Die russische Armee kam unter dem Schutze einer starken Nachhut und dem der Kavallerie am 7. September in Muk den an. Die Japaner besetzten Liautang und gingen sofort daran, die Stadt nach Norden und Nordosten in Verteidigungszustand zu setzen. 6. Die Kämpfe um Port Arthur bis Mitte August. — Die Umgebung von Port Arthur war inzwischen der Schauplatz heftiger Kämpfe gewesen. Nachdem General Oku nach Norden abmarschiert war, hatte General Nogi feine Armee allmählich näher an die Festung herangeschoben. Hierbei kam es zu Kämpfen mit den russischen Vorposten. Die Japaner hatten schon eine Anzahl Belagerungsgeschütze nachgezogen und eingebaut, als sie am 26. Juli einen weiteren Schritt vorwärts gegen die Festung unternahmen.

8. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 9

1907 - Berlin : Schultze
nahm das Kommando. Nach längerem Kampfe gaben die Linienschiffe, die stark beschädigt waren, die Absicht, nach Wladiwostok zu fahren, auf und suchten Port Arthur wieder zu erreichen; das gelang auch allen mit Ausnahme des Zesarewitsch. Dieser entkam in anderer Richtung und erreichte am Abend des 1. August den deutschen Hafen Tsingtau, wohin sich auch 3 russische Torpedobootszerstörer gerettet hatten. Der Führer der 4 russischen Kreuzer suchte nach Wladiwostok zu entkommen, was aber nicht gelang. Diana lief in den französischen Hafen Saigon in Hinterindien ein und mußte abrüsten. Askold suchte den Hafen von Schanghai auf und hatte dasselbe Schicksal, Novik erreichte das Südende der Insel Sachalin, wo ihn sein Kommandant auf den Strand laufen ließ, und Pallade kehrte nach Port Arthur zurück. So war nun auch der zweite Durchbruchsversuch des russischen Geschwaders gescheitert, der Admiral tot, die Flotte zersprengt. Kein einziges der Schiffe hatte fein Ziel erreicht. Doch ein Unglück kommt selten allein. Am 14. August trafen die 3 russischen Panzerkreuzer, die am 11. August Wladiwostok verlassen hatten, um sich mit dem Port Arthur-Geschwader zu vereinigen, in der Koreastraße mit der Flotte des Admirals Kamimura zusammen. Es kam zu einem heftigen Kampfe, der über 5 Stunden dauerte und damit endete, daß der Kommandant des stark beschädigten Kreuzers Rurik die Bodenventile und die wasserdichten Türen öffnen ließ, so daß das Schiff in kurzer Zeit sank. Die Besatzung wurde von den Japanern gerettet. Die beiden russischen Panzerkreuzer Rossija und Gromboi kehrten nach Wladiwostok zurück. Mit diesen beiden Seeschlachten war das Los der russischen Flotte in Ostasien endgültig besiegelt; denn Japan verfügte jetzt über eine solche Überzahl von Schiffen, daß_ die nach Port Arthur zurückgelangten Schiffe keinen Kamps aus offener See mehr wagen konnten. 7. Kuropatkins Offensive. — Nach der Schlacht bei Lianjang blieben die Japaner im großen und ganzen an den Plätzen, wo sie während der Schlacht gestanden hatten. Denn abgesehen von der Ermüdung der Truppen, waren auch die Verluste so groß gewesen, daß neue Verstärkungen abgewartet werden mußten, ehe man zu weiteren Operationen schreiten konnte. In ähnliche Lage befanden sich die Russen, die sich bei Mukden, längs des Flusses Hunho, aufgestellt hatten und sich zu neuen Kämpfen vorbereiteten. Sie verschanzten sich aus dem nördlichen Ufer des Hunho, während Auf. ^[ärungstruppen und Vorposten auf den verschiedenen Straßen nach öüden vorgeschoben wurden. Die Japaner verhielten sich zuerst passiv, schickten aber, als die Russen zu weit vorrückten, auch ihrerseits Kavallerie und Artillerie vor, und es entspannen sich verschiedene

9. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 11

1907 - Berlin : Schultze
— 11 — getroffen wären. So nahinen denn die Feindseligkeiten ihren Fortgang. Bereis ant 18. Angnst begannen die Japaner nach musterhaft durchgeführter Erkundung den Angriff, der fünf Tage dauerte und sich hauptsächlich gegen die auf der Nord- und Nordost-Seite gelegenen Forts Jnngschu, Erlungschan, Halungschan und Kikwan-schang richtete. Das Unternehmen mißglückte jedoch vollständig, und die Japaner verloren die ungeheure Menge von 14 000 Mann. Auch der zweite Angriff Nogis am 19. September verlief im wesentlichen resultatlos, da kein beherrschendes Werk der Festung in die Hände der Japaner siel. Der dritte allgemeine Angriff, der am 26. Oktober begann, richtete sich wieder gegen die Nordfront. Wohl gelang es den Japanern, wieder ein Stück vorzudringen und hier und da einen Teilerfolg zu erringen, aber eine Lücke in die Vorlinie rissen sie auch diesmal noch nicht, obwohl sie mit beispielloser Hartnäckigkeit kämpften und obwohl alle Waffen von dem riesigen 28 cm-Gefchütz bis zum Bajonett und der Handbombe zugleich in Tätigkeit traten. Die Verteidigung der Russen war über alles Lob erhaben. Nachdem General Nogi auch bei diesem dritten Angriffe große Verluste gehabt hatte, ohne weiter zu gelangen als bis zu dem Gürtel der Außenbesestigungen, ließ er durch seine Pioniere Minen bauen, um auf diese Weise seine Infanterie allmählich an die Werke her* anzuschaffen. Am 26. November, nachdem inzwischen erhebliche Verstärkungen an Streitkräften eingetroffen und auf die Stellungen verteilt waren, begann der vierte Angriff der Belagerer. Es galt namentlich, den 203m-Berg zu nehmen, der besonders stark befestigt und daher sehr schwer zu erobern war. Mit beispielloser Todes-Verachtung und Energie wurde in der Zeit vom 26. November bis 5. Dezember auf beiden Seiten gekämpft. Diesmal war das Glück den Japanern hold; denn es gelang ihnen, sich des 203m-Berges zu bemächtigen. Sein Besitz gestattete eine völlig gedeckte Annäherung an die Nordfront bis auf 2000 m, ferner aber konnten die Angreifer von hier aus die Stadt und vor allen Dingen den Hasen mit den darin befindlichen Kriegsschiffen wirksam bombardieren. Nun beginnt der letzte Akt des gewaltigen Ringens. Schon am 12. Dezember meldete General Nogi nach Tokio, daß er 4 russische Linienschiffe, 2 Kreuzer, 1 Kanonenboot und ein Minen schiff völlig kampfunfähig gemacht habe und nun die Stadt beschießen lassen werde. Am 17. Dezember traf die Russen noch ein besonders schmerzlicher Verlust durch den Tod des Generals Kondratenko, der mit 7 Offizieren seiner Begleitung in einem der ctngriffenen Forts durch eine Granats zerrissen wurde. Dieser Offizier war nach Stöffels eigenen Worten die Seele der Verteidigung, unbeugsam, unermüdlich. Da bald nach Kondratenkos Tode die Forts Kikwanfchang, Erlungschan und

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1907 - Berlin : Schultze
— 12 — Sungdschuschan den Belagerern in die Hände fielen, ließ Genera! Stöffel am 31. Dezember die gesamte Nordfront unter Sprengung: der wenigen noch verteidigungsfähigen Werke räumen. Das blutige Drama näherte sich feinem Ende. General Stöffel sah die Unmöglichkeit und Nutzlosigkeit weiteren Kampfes ein. Die Widerstandsnest der Besatzung, die auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Stärke zusammengeschmolzen war, war gebrochen, die schwere Artlillerie zum größten Teile zerschossen oder unbrauchbar geworden; von Norden und Osten drängte der Feind, doppelt stark in feiner Siegesfreude, unaufhaltsam gegen den offen und webrlos daliegenden Platz heran. Deshalb entschloß sich General Stoff et zur Übergabe der Festung, des sämtlichen Kriegsmaterials und der Schiffe, die am 2. Januar 1905 erfolgte. Am 13. Januar hielt der Sieger feinen Einzug in die eroberte Stadt, welche die russischen Soldaten vorher als Kriegsgefangene verlassen halten. 9. Neue Kämpfe in der Mandschurei. — Inzwischen herrschte in der Mandschurei meistens Ruhe, die die beiden Heere dazu benutzten, ihre Stellungen zu beiden Seiten des Schaho durch Anlegung von Schanzen, Gräben und Drahthindernissen nach Möglichkeit zu befestigen. Die Erdwerke, in denen die starken Vorposten untergebracht wurden, als heftiger Frost eintrat, waren zu vollständigen Erdwohnungen ausgebaut, in denen die Truppen sich sehr wohl fühlten, zumal sie sich gut heizen ließen. Ab und zu beschossen beide Teile die Befestigungswerke des Gegners mit Artillerie oder machten kleine Erkundungen aller Art. Ein ernsteres Gefecht fand am 18. November statt, als plötzlich japanische Landwehr sich des mit so viel Blut von den Russen zurückerkauften Putiloffhügels zu bemachten suchte; sie wurde mit blutigen Köpfen heimgeschickt. Auch eine Unternehmung von der russischen Kavallerie, die das Ziel hatte, die von Port Arthur—dalny und Niutfchwcmg in den Lücken des japanischen Heeres führende Eisenbahn zu zerstören und dadurch die schleunige Heranziehung der durch den Fall von Port Arthur verfügbar gewordenen Armee Nogis zu vereiteln, schlug fehl, wenn es dem russischen General Mischtschenko mit 2 Kosakendivisionen auch gelang, eine kleine Unterbrechung der Bahn bei Haitschong, 40 km südlich von Staujang, zu bewerkstelligen. Da man, weil es nicht gelungen war, die Verbindung mit dem Süden vollständig abzuschneiden, mit dein Eintreffen der Nogischen Armee auf dem Kriegsschauplätze in der Mandschurei rechnen mußte, entschloß sich General Kuropatkin, noch ehe diese Verstärkungen eingetroffen wären, einen entscheidenden Schlag gegen seinen Gegner zu führen. So begannen am 25. Januar 1905 jene Kämpfe, die
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