Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
2
1) daß schon in uralten Zeiten in einer Seiteubncht des Thates
der Rems, zu Beutelsbach, eine Burg erbaut war, der Sitz der
Grafen des Reinsgaues;
2) daß die, welche diese Burg einst inne hatten, von gleichem
Stamme waren mit den Edeln drüben am südlichen Fuße der Alb,
welche zu Landau und Grüningen begütert waren, und denen Egloffs
und die Herrschaft im Allgäu gehörte;
3) daß um die Mitte des elften Jahrhunderts ein Gaugraf
Conrad mit seiner Schwester Luitgarde auf Burg Beutelsbach saß,
deren Bruder, Bruno, erst Domherr zu Speier, nachmals als Abt
des Klosters zu Hirschau starb; und endlich
4) daß Ulrich, des Stammes von Grüningen-Landau, Luitgarde,
die Schwester von Conrad, zur Gemahlin erkoren, eine Burg auf
dem Rothenberge erbaut, und sie «Württemberg" genannt habe.
Das Jahr der Erbauung melden die Urkunden nicht; doch
bezeugt eine Steinschrift, die im inneren Hofe der Burg sich vor-
sand, daß Adalbert, Bischof zu Worms, am Ii. des Hvrnnngs
im Jahre 1083 die Kapelle der Burg im Namen der heiligen
Dreifaltigkeit geweiht habe.
Nach dem Tode Conrads von Beutelsbach, der kinderlos starb,
ging das Erbe von Beutelsbach über auf die Schwester Luitgarde,
die Gemahlin von Ulrich.
Auch Ulrich starb bald; sein Sohn aber, Conrad I., vereinte
das mütterliche Erbe, wozu das naheliegende Schorndorf und die
Herrschaft Waldhausen gehörte, sowie die Gaugrafenwürde im Rems-
gau mit dem Erbe von väterlicher Seite, wozu außer Cannstatt
und Stuttgart auch Waiblingen und Leonberg, vielleicht auch schon
Göppingen gehörte.
Und dieser Conrad ist es wohl, der 1090 als Zeuge auftritt
in einer Vergleichungsurkunde wegen streitiger Güter zwischen Wernher
von Grüningen und den Grafen von Achalm. Abermals geschieht
dieses Conrads Erwähnung in einer Urkunde zu Speier vom 1.1123.
Zwar gibt die Urkunde uns keine ausführliche Kunde von ihm;
doch beweist schon die Stelle, in welcher seiner gedacht ist, zur
Genüge, daß er mit den Edeln vom ersten Range auf gleicher
Stufe stand.
Nach Conrad kommt in den kaiserlichen und königlichen Briefen
vor: ein Heinrich von Württemberg, ein Ludwig und Emich, ein jüngerer
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Conrad Bruno Ulrich Conrad Conrads_von_Beutelsbach Ulrich Ulrich Conrad_I. Conrad Conrads Conrad Heinrich_von_Württemberg Heinrich Ludwig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
4
ringen, zu bekämpfen, begleitete ihn auch Ulrich. Da sich aber die
Schlacht mit Konrads völliger Niederlage endigte, und Heinrich
nun das Land durchzog, fiel Ulrich, wie die meisten andern Herren
von Schwaben,' dem Sieger zu. Dafür verlieh ihm Heinrich die
Schirmvogtei des Klosters Denkendorf und manche Güter und Lehen.
Später von Konrad besiegt, und durch den Tod vom Schauplatz
abgerufen, räumte Heinrich dem Grasen Wilhelm von Holland, den
eine neue Wahl dem ftanfischen Konrad zum Gcgenkaiser setzte,
den Platz ein. Und als nun dieser neue Gegenkaiser im deutschen
Reiche mehr und mehr die Oberhand gewann, bestätigte er nicht nur
die Schenkungen alle, welche Graf Ulrich dem Kaiser Heinrich ver-
dankte, sondern er fügte diesen auch noch weitere bei.
Nach Conrads Tod, der wohl an Gift, von Welschen bereitet,
im Jahr 1254 starb, stieg der Staufen Nvth aufs höchste. Sollte
ihr Haus erhalten werden, so that es jetzt zwiefach Noth, sich wackre
Helfer zu gewinnen. Freigebig verliehen deßhalb die Vormünder
Conradius an Ulrich das Marschallamt in Schwaben * *, die Vogtei
über Ulm und das Landgericht in der Bürs und auf der Lent-
kircher Heide 3: einträgliche, wichtige Remter, wozu außerdem auch
uoch Güter zu Achalm und Reutlingen kamen.
Ums Jahr 1200 erschien Richard von Kornwallis in Deutsch-
' Marschall heißt ursprünglich ein Stallmeister, und bezeichnet in
Beziehung auf den Kaiser den Obervorsteher oder Aufseher über sämmtliche,
zum Hof- oder Kriegsstaat gehörigen Pferde. Auf Reichstagen hatte der
Reichsmarschall für die äußere Ordnung und deren Beobachtung bei den
Versammlungen zu sorgen, den Vorsitz zu führen rc. Heut zu Tage hat
der Hofmarschall für die ganze innere Haushaltung eines fürstlichen Hofes,
der Küche, des Kellers rc., Sorge zu tragen.
* Vogt — ursprünglich ein Beschützer, Schirmherr, Vormund; so
hießen Diejenigen, welche Stifter und Klöster bei ihren Rechten zu
schützen, sie in weltlichen Angelegenheiten zu vertreten und die Gerichte
in ihrem Namen zu handhaben hatten; so Klostervögte, Stiftsvögte rc.;
sodann bezeichnet der Ausdruck auch den Statthalter eines größeren Be-
zirks, der die Gerechtigkeit handhaben und die Gefälle des Landesherrn
einnehmen mußte. Dem entsprechend bezeichnet „Vogtei" den Bezirk, so-
wie die Würde des Vogtes. Mit den Vogteien waren auch beträchtliche
Einkünfte für den Inhaber derselben verbunden.
3 „Landgericht" bezeichnet allgemein ein höheres Gericht, dessen Ge-
walt sich über einen gewissen Bezirk und über alle Diejenigen erstreckt, die
von der gewöhnlichen Gerichtsbarkeit befreit sind. Siehe: Leutkirch.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Extrahierte Personennamen: Ulrich Konrads Heinrich Heinrich Ulrich Heinrich Heinrich Konrad Konrad Heinrich_dem_Grasen_Wilhelm_von_Holland Heinrich Wilhelm Konrad Ulrich Heinrich_ver- Heinrich Conrads Conradius Ulrich Richard_von_Kornwallis
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
ñ
Eberhard I. sollten jetzt des württembergischen Landes Schirmer
und Mehrer sein. Doch der ritterliche Muts) und die rege Thätig-
kcit des jünger» Eberhard erweckten bald die Hoffnungen des ßctnfceö1.
Rudolph von Habsburg war 1273 zum deutschen
Kaiser gewählt worden; ihn hatte man unter Vielen für den Tüch-
tigsten gehalten, Ordnung und Recht zu schaffen und der Ver-
wirrung und Gesetzlosigkeit ein Ende zu machen. Als aber Ru-
dolph nun die Stände des Reichs aufforderte, die Güter und Lehen
des Reiches, welche sie während der «kaiserlosen Zeit" an sich ge-
rissen hatten, zu seinen und des Reiches Händen zu stellen; und
als er ferner auf einem Reichstag zu Nürnberg die Klagen über
angemaßte Gewalt und über erlittenes Unrecht anhörte und schlichtete
und schließlich die sämmtlichen Stände des Reichs zur Haltung des
Landfriedens verpflichtete, auch die Städte und Kloster seines beson-
deren Schutzes versicherte, die Raubritter zähmte, Handel und
Wandel auf deu Heerstraßen schützte, und die Ordnung durch feine
Vogte mit Nachdruck handhabte, da fehlte es allenthalben am guten
Willen und unter den größeren Landesherren fand sich auch nicht
Einer, den diese Forderungen und Einrichtungen befriedigt hätten,
und der sich den Beschränkungen seiner bisherigen Macht willig
unterzogen hätte.
Dies galt namentlich auch von dem Brüderpaare Ulrich und
Eberhard. Auch sie hätten dem Reiche gar Manches zu er-
statten gehabt und manche, ihnen bereits zur Gewohnheit gewordene
Ausübung ihrer Macht wieder anfgeben müssen. Und daß nun
der Kaiser zu Gunsten seines Schwagers, des Grafen von Hohen-
berg, die beiden Grafen ohne Weiteres der Landvogtei über die nie-
derjchwäbischen Städte entsetzte, das war auch nicht geeignet, sie
zur Unterwerfung geneigter zu machen. Die Grafen fühlten übrigens
wohl, daß sie es allein nimmer wagen dürften, dem Kaiser Trotz zu
bieten; au Genossen aber konnte es ihnen nimmer fehlen, da
vom Rheine bis zu den Grenzen Ungarns die Mißvergnügten sich
zumal erhoben und im weiten Bunde sich einigten. — Doch mit
starker Hand schlug Rudolph schnell jeglichen Widerstand nieder,
1 Ulrich, der ältere der beiden Brüder, von sanfter, ruhiger Ge-
müthsart, überließ seinem Bruder willig die Geschäfte der Negierung und
des Kriegs; auch starb er schon ums Jahr 1279.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
8
die Vesten Nems und Wittlingen herauszugeben. In diesen Frieden
waren beiderseits auch die Genossen ausgenommen.
Indessen wurde doch der Kaiser durch Viesen allgemein kund-
gegebcnen Widerwillen der schwäbischen Herren gegen die Wieder-
herstellung des Herzogthums Schwaben bewogen, im Jahr 1288
hierauf zu verzichten: ein Akt von der größten Wichtigkeit für die
genannten weltlichen und geistlichen Herren, indem sie dadurch
reichsunmittelbar wurden. — Vier Jahre später, 1292,
starb Rudolph.
Kaum war der Kaiser verschieden, so.machte sich auch Eber-
hard schon auf, die erlittenen Demüthigungen zu rächen. Die
Grafen von Hohenberg sollten seinen Unmuth zuerst suhlen, denn
sie hatten sich ja so Manches herausgenommen, was seinen Haß
nicht weniger als seine Eifersucht erregt hatte. Gegenseitige Gebiets-
verwüstungen bezeichneten die Bewegungen der Entzweiten. Ein
Glück, daß sie die Zwecklosigkeit solchen Kampfes bald einsahen
und einen Frieden schlossen, der durch die Vermählung der Tochter
des Hohenbergers, Irmengard, mit Ulrich Iii., dem Sohne Eberhards,
befestigt wurde. Der neue Bund vermehrte Eberhards Ansehen und
seine Macht, und Niemand mochte es ihm wehren, seine dem Reich
übergebenen Burgen wieder zu eigenen Händen zu nehmen. Auch
die Kloster Lorch und Adelberg begaben sich unter Eberhards Schirm
und — seine Feinde schwiegen.
Ein neuer Kaiser bestieg den Thron: Graf Adolph von
Nassau. Das mochte Rudolphs Sohn, Albrecht, nicht ver-
schmerzen, und au diesen schlossen sich nun alle die Unzufriedenen
unter den Reichsständen, darunter auch Eberhard, an, dem der neue
Kaiser die Burg Rems, das Städtchen Neu - Waiblingen und die
erlangten Klostervogteieu entzogen hatte. Sv zog denn auch Eber-
hard mit großer Heeresmacht im Gefolge Albrechts an den Rhein
hinab und trug nicht wenig bei zu dem glücklichen Ausgang des
Kampfes bei Oppenheim, in welchem Adolph, von dem Speer seines
Gegners Albrecht getroffen, diesem Thron und Reich überließ.
Reichlich lohnte der neue Kaiser A l b r e ch t dem Grafen Eberhard
seine Dienste; namentlich verlieh er ihm das wichtige Amt der
Reichslandvogtei in Niederschwaben und Eberhard hinwiederum er-
wies sich seinem Gönner durch erhebliche Dienstleistungen dankbar.
Als nun aber die unersättliche Ländergier des Kaisers, wie in
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Rudolph Irmengard Ulrich_Iii Adolph_von
Nassau Albrecht Albrecht Eberhard Albrechts Adolph Albrecht Albrecht Eberhard Eberhard
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
10
hehlten es sich auch nicht, daß derselbe die Macht und das Ansehen
des Neichsoberhaupts zur Bedruckung der Reichsstände und zur
Vermehrung seiner Hausmacht benützen würde. Darum wählten sie
lieber den machtlosen Grafen H e i n r i ch von Luxemburg (1308).
Im folgenden Jahre schrieb dieser Kaiser einen Reichstag nach
Speier aus. Die Macht und den Glanz seines Hauses zu zeigen,
erschien Eberhard dabei mit dem stattlichen Gefolge von 200 Rittern
und vielen Dienern. Aber die Klageboten der schwäbischen Städte
waren ihm bereits vorausgeeilt und hatten dem Kaiser mit düsteren
Farben den Druck und die Belästigungen geschildert, welche Eber-
hard ausübe. Und als sich nun der Kaiser in schonender Weise
mit den Worten an den Grafen wandte, „er möge, statt durch
Kriege und Fehden den Frieden des Reichs zu stören, lieber seine
stattliche Ritterschaar gegen den Erbfeind des christlichen Namens,
die Türken führen, wo er Ruhm und Dank ernten würde, oder
aber mit ihm, dem Kaiser, nach Italien ziehen, wo er ihn halten
wolle, als einen Bruder; daß aber jedenfalls die Städte in ihren
Rechten geschützt werden müssen, und daß dieses seine, des Kaisers,
Pflicht sei", — so entgegnete der Graf kurz und trotzig: „gegen
die kaiserliche Majestät werde er sich nie eines Krieges unterwinden;
was er aber gegen die Städte unternommen, sei mit Fug und Recht
geschehen; auch er liebe den Frieden, aber was ihm gebühre, ver-
theidige er mit seinem Schwerte. Uebrigens sei er Niemands Dienst-
mann, daß er nicht thun könnte, was ihm gut dänchte». Und
als nun folgenden Tages die Abgeordneten der Städte ihre Klagen
gegen Eberhard im Einzelnen vortrugen, erwiederte dieser — die
Thatsachen keineswegs in Abrede ziehend, — „daß er mit all'
Diesem nicht unrecht gehandelt habe", und fügte noch drohend hin-
zu: „wenn die Städte fürderhin ihre Schuldigkeit nicht gutwillig
erfüllen würden, so werde er sie noch kräftiger als bisher dazu zu
zwingen wissen". Und damit verließ er die Versammlung und ritt,
ohne Urlaub zu nehmen, nach Hause.
„Herr Graf, ihr seid in Kaisers Acht!" Der Herold ruft's, der Reichsgraf lacht,
„Komm an denn, wer's mit mir nicht meint, ich bin und bleibe Gottes Freund,
Und Feind der ganzen Welt."
Wer ist der Graf? Ein Donnerkeil sein Arm, der Blick des Augs ein Pfeil,
Er selbst ein Fels, vom Sturm gebräunt, sein ew'ger Wahlspruch: Gottes
Freund,
Und Feind der ganzen Welt!
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
11
Der Tlnirmer ruft: „es zieh'n herauf die Städtler, Herr, in hellem 5)auf!"
„5?a, brav, mein Schwert! bald warst verstcint, du bist wie ich nur Gottes
Freund.
Und Feind der ganzen Welt!"
Erstürmt, in Flammen steht sein Schloß. Er donnert durch der Feinde Trost,
Aus seiner Stammburg Flammenschein: „Doch will ich Gottes Freund nur
sein,
Und Feind der ganzen Welt!"
Der Ahnen Staub, vom Feind zerstreut, vom Wind verweht, auf's Haupt ihm
schneit.
„Trau'n, schwört er, euch streu'ich noch hin, so wahr ich Gottes Freund noch bin,
Und Feind der ganzen Welt.!"
Verloren hat er all sein Land. Doch fliehend hebt er stolz die Hand:
„Ist jetzt kein Fustbreit auch mehr mein, doch bleib ich Gottes Freund allein,
Und Feind der ganzen Welt!"
Er steigt, sich bergend wie in's Grab, in eines Thurmes Nacht hinab.
Und aus dem Grunde tönt es noch: „Ich bleibe Gottes Freund nur doch,
Und Feind der ganzen Welt!" W. Zimmermann.
Des Reiches Acht folgte dem Trotzigen auf dem Fuße nach,
das kümmerte ihn aber wenig; er setzte seine Burgen in Stand,
verband sich mit gleichgesinnten Grasen und Herren und fuhr fort,
alle seine bisherigen Ansprüche zur Geltung zu bringen. Größere
Unternehmungen nahmen nun längere Zeit die Aufmerksamkeit des
Kaisers in Anspruch, und erst nach zwei Jahren konnte er an die
Vollstreckung der Acht denken. Die Grafen von Weinsberg, als
die neuen Landvvgte, fielen mit dem Heer der Städte und vieler
Grafen, verstärkt selbst durch mehrere der Lehensleute Eberhards,
von verschiedenen Seiten in das Gebiet des Württembergers ein,
ihre Wuth an den Wehrlosen und deren Eigenthum auslassend.
Eine Burg nach der andern fiel, und nur Urach, Wittlingen
und Seeburg erwehrten sich mannhaft; das ganze übrige Land war
in kurzer Zeit für Eberhard verloren. — Hatte nun Eberhard auch
Alles verloren, die väterlichen Besitzungen, die Erwerbungen und
alle Früchte seines bisherigen unruhvvllen Lebens: doch verlor er
den Muth und die Hoffnung einer bessern Zukunft nicht. Und
diese Hoffnung ließ ihn auch diesmal nicht zu Schanden werden.
1313 verbreitete sich von Welschland her die Nachricht von Heinrichs
schnellem Tod, und nun ging dem Geächteten ein heller Stern aus
der Nacht der Trübsal auf.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
12
Mit Hilfe seines Schwagers, des Markgrafen Rudolph von
Baden, und mehrerer Bundesgenossen hatte jetzt Eberhard in kurzer
Zeit sein Land wieder erobert und Niemand wagte ferner, ihm den
Besitz desselben streitig zu machen.
Die entgegenstehenden Partheien im deutschen Lande konnten
sich diesmal auf einen Fürsten nicht vereinigen, und so wählte
die eine Parthei Ludwig den Baier, die andere Friedrich
vvn Oe streich. Anfangs hielt Eberhard zu Erstercm, bald aber
sah er sich veranlaßt, Friedrichs Parthei zu ergreifen. Als nun
dieser in der Schlacht bei Mühldorf Thron und Freiheit verlor,
so änderte das für Eberhard nicht viel; denn Ludwig — wohl ein-
sehend, wie wichtig dessen Genossenschaft für seine Sache sei, —
wandte sich ihm freundlich zu und bestätigte ihm alle frühern
Rechte, ja er verbürgte ihm selbst die Pfandschaften von Friedrich her.
Die Verwüstungen, welche Conrad vvn Weinsbcrg und das
städtische Volk in Eberhards Landen angerichtet hatten, bewogen
den Letztern, seinen ordentlichen Sitz 1320 vom Rothenberg nach
Stuttgart zu verlegen.
Aber noch sollte dem ritterlichen Kämpen, der nun über ein
halbes Jahrhundert lang den kräftigen Degen geführt und sechs
Kaiser auf dem deutschen Throne gesehen hatte, die ersehnte Ruhe
nicht werden. Rudolph von Baden wollte die Burg Reichenberg,
das Heirathgut seiner Gemahlin Irmengard, nicht in Güte heraus-
geben, und so sah sich Eberhard, dem die Last der Jahre den
scharfen Ritt ins Feld nicht mehr erlaubte, genvthigt, seinen Sohn
Ulrich mit einem Heere in den Murrgau hinabznsenden. Der
Schimpf der Niederlage des Sohnes verzehrte das Leben des alten
Recken; er starb 1325, und hinterließ sein Land um das doppelte
vergrößert seinem Sohne.
Wohl mochte Graf Ulrich I., und mehr noch sein Sohn, Graf
Eberhard I., wenn er am frühen Morgen oder bei sinkender Sonne
von den Zinnen der Stammburg auf die lieblichen Fluren hinaus-
blickte, im innersten Herzen sich des schönen Besitzes freuen! Doch
nur ein Theil der Landschaft war fein eigen, und er mochte wohl
von Grund seiner Seele wünschen, daß einst noch sein Stamm das
ganze Gelände regiere! Aber durfte er dieser schönen, doch fast zu
kühnen Hoffnung Raum geben? —
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Rudolph_von
Baden Eberhard Ludwig_den_Baier Ludwig Friedrich Friedrich Eberhard Friedrichs Eberhard Ludwig_— Ludwig Friedrich Friedrich Conrad_vvn_Weinsbcrg Rothenberg Rudolph_von_Baden Irmengard Eberhard Ulrich Ulrich_I. Eberhard_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
13
Noch lagen in Schwaben ringsum viele stattliche Burgen und
Vesten und weite Gebiete volkreicher Städte und hoher und mäch-
tiger Herren. Da waren — nicht weiter zu reden von Staufen
und von den Städten des Reichs — gegen Osten die Grasen von
Nechberg und im Brenzthal die Grafen von Helfenstein; gegen
Südosten und Süden die Grafen von Aichelberg, die Herzoge von
Teck und die von Urslingen; ferner die Pfalzgrafen von Neuffen
und die von Tübingen, sowie die Grafen von Urach und Achalm;
ferner mehr südlich und südwestlich, am oberen Neckar und im
Nagvldthal, die Grafen von Hohenberg; zwischen Enz und Nagold
die Grafen von Calw; im unteren Enzgau die Grafen von Vai-
hingen und im Kvchergebiet die Schenken von Limpurg — und noch
viele Andere, die an Macht und an Länderbesitz den Grafen von
Württemberg gleich, theilweise selbst über ihnen standen.
Und wenn er jener Hoffnung dennoch Raum gab------- —: wie
ward seine Hoffnung so ganz, so über Erwarten erfüllt!
Nicht nur das ganze Ebenen- und Hügelland zwischen Schwarz-
wald und Alb bis hinaus zu der Tauber, — auch ein beträcht-
licher Antheil des Schwarzwalds, der ganze Gebirgswall der Alb
und jenseits der Donau eine fruchtbare Landschaft hinüber bis
zur Iller und bis hinab zu den Ufern des schwäbischen Meeres 1
gehört heute den Enkeln Graf Ulrichs des Stifters, und feit einem
halben Jahrhundert schmückt die Kvnigskrone das Haupt derselben.
Wohl manche Wechselfälle des Schicksals haben auch die Fürsten
unseres Regentenhauses und unsere Väter mit ihnen im Laufe der
Jahrhunderte erlebt; aber ruhmvoll bestanden sie dieselben. Uns
aber, die wir heute leben und die wir uns des Segens ihrer Thaten
freuen, uns mags in mancher Hinsicht frommen, wenn wir sowohl
das Land, den Schauplatz ihres Lebens und Wirkens, als auch die
Geschichte ihrer Tage kennen lernen. Und dies versuchen wir, in-
dem wir mit besonderer Rücksicht auf die eigenthümliche äußere
Gestaltung des Landes durchwandern
I. den Schwarzwald;
Ii. das Land zwischen Schwarzwald und Alb;
Hi. die Landschaft der Alb; und
Iv. das Land jenseits der Alb: Oberschwaben.
* Name des Bodenseeö.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
\
Einleitung.
Zwei Stunden nordostwarts von Stuttgart erhebt sich zur
Rechten des Neckars ein freundlicher Hügel; auf seinem Scheitel tragt
er einen griechischen Tempel, von dessen Kuppel im Sonnenglanze ein
goldenes Kreuz weit in die Ferne strahlt: es ist der Rotheb erg.
Wir steigen den Hügel hinan. Welch' eine herrliche Aussicht
da oben! Die weite Landschaft vor uns, durch seltenen Neichthnm
und üppige Fülle die Krone des Landes, bietet dem überraschten
Auge eine außerordentliche Mannigfaltigkeit von Formen dar. Mit
Lust schweift der Blick nach Osten und Süden über die fruchtbare
Filderebene und den waldigen Schvnbnch hinaus bis zu dem im
Sonnenschein weiß herüberschimmernden Felsenkamm der Alb; im
Norden und Westen, hinter den nahen Hügeln des Wetzheimer-
waldes, des Strom- und Henchelbergs, erscheinen wie fernes Ge-
wvlke die Höhen des Odenwalds, und jenseits der gesegneten Gauen
zwischen Neckar und Nagold winken die Wälder des Schwarzwalds;
am Fuße des Hügels aber breiten die Gelände des Neckars sich ans,
mit Städten und Dörfern besät und vom segnenden Strome durch-
flossen: eine Landschaft voll fruchtbarer Auen und wogender Felder,
an den Abhängen der Höhen hier mit Reben bepflanzt, dort mit
einem Walde von Obstbänmen bedeckt.
Jener Hügel nun ist der Ausgangspunkt der vaterländischen
Geschichte; denn da, wo gegenwärtig in feierlich-andächtiger Stille
ein griechischer Tempel den Sarg einer unvergeßlichen Fürstin * 1 um-
schließt, stand einst die Wiege unseres Fürstengeschlechts, die Stamm-
burg des württembergischen Königshauses.
Wann dieses Geschlecht sich den Berg zum Wohnsitz erwählt,
darüber mangelt uns genaue Nachricht; doch melden Urkunden,
1 Königin Katharina Panlowna, Großfürstin von Rußland, gest. 1819.
1
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
3
Emich und Hartmann, ein Konrad, ein Heinrich und ein Eberhard.
Sie finden sich meist im Gefolge der staufischen Kaiser, deren
Kämpfe und Schicksale sie theilten, und von denen sie Würden und
Ehren, Vorrechte und Güter empfingen.
Noch fehlt uns bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts ein
lückenlos-genaues Stammesregister (Genealogie) unserer Fürsten und
ausführliche Nachricht von ihrem Leben und ihren Thaten; doch
von da an wird es mehr und mehr licht, und mit dem Bruder
eines Eberhard, mit Ulrich, zubenannt der Stifter, weil er das
Chorherrnstift zu Beutelsbach erweitert hatte, beginnt 1246 für
uns die Kunde vom Vaterlande und feinem Regeutenhause sicherer
zu werden.
Älrich der Stifter.
1246 — 1265.
Die Blüthezeit der Staufen war bereits vorüber: des zweiten
Friedrichs Sohn, Konrad Iv., muß sich schon mit mächtigen Gegnern
um die Krone streiten, und noch vor seinem Tode war's dahin ge-
kommen, daß weit und breit im deutschen Lande ein Jeder — Gesetz
und Recht nicht achtend — that, was ihm gut däuchte, und wozu
er die Macht in sich verspürte.
Da galt es wohl, stets gerüstet und auf seiner Hut zu sein,
daß der alte Besitz gewahrt und neuer erworben werde. Die Kraft
hiezu besaß Ulrich in vollem Maße. Er war ein tapferer Kämpe
und, wohlbedacht in allem seinem Thun, wußte er die Wirren der
Zeit klüglich zu seinem Vortheil zu benützen. In vielen Fehden
war er Sieger, selten war er der Besiegte. Drum ward er auch
gefürchtet und bei mächtigeren Fürsten des Reiches hoch angesehen.
Schon Kaiser Konrad Iv., die Macht der Gegner und die eigene
Schwäche fühlend, war eifrig darauf bedacht, sich Ulrichs tapfer«
Arm für die Gefahr zu sichern; darum erfreute sich der Graf auch
mancher Erweisung kaiserlicher Gunst. Noch mehr geschah von
Seiten des kaiserlichen Sohnes; nicht weniger erfuhr er manche Be-
rücksichtigung von Seiten der Gegen- und Zwischenkaiser.
Als nemlich Kaiser Konrad 1246 mit seinen Getreuen nach
Frankfurt zog, um den Gegenkönig Heinrich, Landgrafen von Thü-
1*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Hartmann Konrad Heinrich Eberhard Eberhard Ulrich Friedrichs Konrad_Iv. Konrad_Iv. Ulrich Konrad_Iv. Konrad_Iv. Konrad Konrad Heinrich Heinrich