Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. ß 1. Die Völker des Altertums. Wir pflegen die Weltgeschichte in die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt sich vornehmlich in den Ländern ab, die das mittelländische Meer umgeben. In Vorderasien wohnten die ältesten Kulturvölker, d. H. Völker, welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand hatten, welche nicht allein den Acker regelmäßig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel trieben, welche einige Wissenschaft und Bildung besahen, welche Gottheiten kannten und verehrten. Zu ihnen gehören die Ägypter, die Babylonier und Assyrer, die Juden und Phönizier; später gründeten die Perser ein großes Reich, das ganz Vorderasien umfaßte. Eine noch weit höhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten die Griechen und Römer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk der großen Dichter und Denker, Baumeister und Bildhauer, das Volk, dessen Kunstwerke nie übertroffen worden sind und aus dessen Wissenschaft die Wissenschaft der späteren europäischen Völker erwachsen ist. Die Römer waren das Volk der großen Staatsmänner und Feldherren, das, von Eroberung zu Eroberung fortschreitend, allmählich alle Völker rings um das mittelländische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem Weltreich, zusammenfaßte. Das römische Reich wurde, einige Jahrhunderte nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, unseren Vorfahren, zerstört. Damit endet die Geschichte des Altertums, und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. ß 2. Die Völkerqrnppen. Nach ihrer Verwandtschaft pflegen wir diese Völker in drei Gruppen zusammenzufassen: 1. Zu den nordafrikanischen Völkern gehören die Ägypter. 2. Zu den Semiten gehören die Babylonier und Assyrer, Araber, Juden und Phönizier. 3. Zu den Jndogermanen oder Jndoeuropäern gehören in Europa die Griechen und Römer, Kelten, Germanen und Slaven, in Asien die Perser und Inder. Neubauer, Gesck-ichtl Lehrbub fiir Mndckensch. I. 5. Aufl. 1

2. Das Altertum - S. 1

1907 - Leipzig : Voigtländer
Einleitung. 1. Oie Geschichte erzählt Geschehenes, und zwar solche Begebenheiten, die für die Entwicklung der Menschheit besonders wichtig geworden sind. Sie erzählt uns deshalb am meisten von denjenigen Völkern, die sich durch ihre Leistungen um die Kultur, d. H. die Gesittung und Bildung der Menschheit, verdient gemacht haben. Solche Völker heißen Kulturvölker, im Gegensatz zu den Naturvölkern, mit denen sich weniger die Geschichte als die Erdkunde beschäftigt. 2. Oie Kulturvölker gehören fast alle der weißen oder kaukasischen Hasse an. Diese Rasse umfaßt drei Völkerfamilien: 1. Die Hamiten: Ägypter. 2. Die Semiten: Babylonier, Assyrer, Phönizier, Israeliten, Araber. 3. Die Krier oder Indogermanen: Inder, Meder, Perser, Griechen, Römer, Kelten, Germanen, Slaven. 3. Geschichtsquellen. Die klarste Quelle der Geschichte sind schriftliche Überlieferungen, besonders Inschriften, Urkunden, Jahrbücher und Geschichtswerke, wertvolle Kunde gewähren ferner die Erzeugnisse und Reste menschlichen Lebens, wie Bauten, Gräber, Kunstwerke, Geräte, Schmuck. Huch Sprache und Sitte, Sagen und Märchen eines Volkes geben oft wertvolle hinweise auf seine Verwandtschaft mit anderen Völkern und seine Schicksale. 4. Nutzen der Geschichte. Die Geschichte lehrt uns die Vergangenheit kennen und dadurch die gegenwärtigen Zustände verstehen; sie gibt uns auch Lehren für die Zukunft, denn vieles wiederholt sich im Leben der Völker und Menschen. 5. Einteilung der Geschichte. Über die Urzustände der Mensch-vorgeschicht-heit in der sogenannten vorgeschichtlichen Zeit lassen sich nur Der- I,d,e 3eu rnutungen aufstellen. Die eigentliche Geschichtswissenschaft beschäftigt sich mit denjenigen Zeiten, von denen uns reichlichere Zeugnisse Kunde geben. Man pflegt die geschichtliche Zeit in drei Hauptabschnitte einzuteilen: Geschichtliche 1. Das Hit er tum: von den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zur 3eit Vernichtung des weströmischen Reiches durch die Germanen 476 n. Chr., 2. das Mittelalter: bis zur Reformation 1517, 3. die Iteuzeit: bis zur Gegenwart. 2(nbr ä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I. 2

3. Geschichte des Altertums - S. 1

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. 1. Die Völker des Altertums. Wir pflegen die Weltgeschichte in die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt sich vornehmlich in den Lndern ab, die das mittellndische Meer umgeben. In Vorderasien wohnten die ltesten Kulturvlker, d. h. Völker, welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand besaen, welche nicht allein den Acker regelmig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel trieben, welche einige Wissenschaft und Bildung besaen, welche Gottheiten kannten und verehrten. Zu ihnen gehren die gypter, die Baby-lonier und Assyrer, die Juden und Phnizier; spter grndeten die Perser ein groes Reich, das ganz Vorderasien umfate. Eine noch weit hhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten die Griechen und Rmer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk der groen Dichter und Denker, Baumeister und Bildhauer, das Volk, dessen Kunstwerke nie bertroffen worden find und aus dessen Wissenschaft die Wissenschast der spteren europischen Völker erwachsen ist. Die Rmer waren das Volk der groen Staatsmnner und Feldherren, das, von Erobe-rung zu Eroberung fortschreitend, allmhlich alle Völker rings um das mittellndische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem Weltreich, zusammenfate. Das rmische Reich wurde, einige Jahrhunderte nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, unseren Vorfahren, zerstrt. Damit endet die Geschichte des Altertums und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. 2. Die Vlkergruppen. Nach ihrer Verwandtschaft pflegen wir diese Völker in drei Gruppen zusammenzfassen: 1. Zu den nordafrikanischen Vlkern gehren die gypter. 2. Zu den Semiten gehren die Babylonier und Assyrer, Araber, Juden und Phnizier. 3. Zu den Jndogermanen oder Jndoeuropern gehren in Europa die Griechen und Rmer, Kelten, Germanen und Slaven, in Asien die Perser und Inder. Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. I. 3. Aufl. 1

4. Allgemeine Erdkunde - S. 2

1907 - Halle a. S. : Schroedel
— 2 — und behandelt die Entwicklung des Menschengeschlechts, seine Verbreitung über die Erdräume und seine ver- schiedenen Kulturstufen in Beziehuug zur Erde. Bei den nachstehenden Ausführungen über die allgemeine Erdkunde wird von der mathematischen Geographie abgesehen. Die physikalische Erdkuude erfährt eiue eingehendere Darstellung als die beiden letzten Zweige, da diese bei der speziellen Länder- künde mehr in den Vordergrund der Behandlung treten. Kap. I. Der (Lrdkörper als Ganzes. A. Entstehung der Crde. Unser Planet Erde ist ein Teil des Sonnensystems, das außer ihm und der Sonne selbst noch eine große Anzahl von Planeten, Kometen und Meteoriten umfaßt. Über die Entwicklung der Erde lassen sich unbedingt zuverlässige Angaben bis jetzt nicht machen. Unter den bezüglich derselben ausgestellten Hypothesen (d. s. Voraussetzungen, von denen man bei einer sonst nicht möglichen Erklärung einer Erscheinung ausgeht) scheinen die von Kant*) und Laplace angegebenen der Wahrheit am nächsten zu kommen. Man hat sie zu einer Hypothese vereinigt und diese sast allgemein angenommen. Nach der Kant-Laplaceschen Hypothese gehörten alle Körper unsers Sonnensystems einst einer ungeheuer großen, sich drehenden Nebelmasse an. Diese glühende Dunstkugel zog sich infolge der Abkühlung im kalten Weltenraume zusammen und nahm durch die Rotation eine sphäroidsörmige Gestalt an, zeigte also eine Abplattung an den Polen und eiue Anschwellung in der Gegend des Äquators. Die Aufbauschung am Äquator wurde mit der zunehmenden Rotationsgeschwindigkeit immer größer, und zuletzt lösten sich infolge der überwiegenden Fliehkraft Teile der Duustmasse los und bildeten einen Nebelring, der sich in der Aquatorebene der großen Kugel um diese herum bewegte. Die nach außen hin schneller als an der Innenseite erfolgende Abkühlung bewirkte Spannungen innerhalb der ringförmigen Dunstmasse und ließ sie schließlich in mehrere Teile zerreißen. Aus den Teilen des Ringes entstanden kleinere Nebelballen, _ die gleich der Hauptmasse rotierten und die Ansänge der jetzigen Planeten darstellten. Es wiederholte sich bei ihnen derselbe Vor- gang: die Fliehkraft ließ sie am Äquator anschwellen, es lösten sich Ringe ab (vergl. Saturn), diese zerrissen, und aus ihren *) Kant, der große Königsberger Philosoph, lebte von 1724—1804, Laplace, ein berühmter französischer Mathematiker und Astronom, von 1749—1827.

5. Allgemeine Erdkunde - S. 1

1907 - Halle a. S. : Schroedel
Einleitung. Wesen und Zweige der Erdkunde. Die Erdkunde oder Geographie ist die Lehre von der Erde als Naturkörper und als Wohnplatz der Menschen. Sie beschäftigt sich also einerseits mit der Natur unsers Erdballs und mit den Kräften, denen er unterworfen ist. und die auf ihm tätig sind, zeigt aber anderseits auch die Beziehungen zwischen der Erde und der Entwicklung des auf ihr wohnenden Menschengeschlechts. Für den Unterricht teilt man die gesamte Geographie in zwei Abschnitte, die allgemeine oder physische Erdkunde und die spezielle Erd- oder Länderkunde. Jene behandelt das Erdganze und nimmt bei der Betrachtung der verschiedenen Er- scheinungssormen der Erdoberfläche und der ihnen zu Gruude liegenden Gesetze keine Rücksicht auf bestimmte Erdräume. Diese beschäftigt sich mit einzelnen, in sich abgeschlossenen Raumgebieteu und sucht das sür diese Charakteristische und sie von Nachbar- räumen Unterscheidende zu erforschen. Die allgemeine Erdkunde umfaßt vier Zweige: 1. Die mathematische oder astronomische Geographie. Sie lehrt die Gestalt und Größe unsers Planeten kennen und gibt Aufschluß über seine Bewegungen und über seine Stellung im Weltsystem. 2. Die physikalische Erdkunde. Sie berücksichtigt die Entstehung, die Gestalt und die physikalischen Eigen- schaften des Erdballs und erforscht im besonderen die Gesteins-, die Wasser- und die Lusthülle der Erde mit ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen und ihrer aeaen- seitigen Beeinflussung. 3. Die Biogeographie. Ihre Aufgabe ist die Klarstellung der fördernden oder hemmenden Einwirkung, welche die starre Erdrinde, das Wasser und die Luft auf die Aus- breitung der Pflanzen und Tiere ausüben. 4. Die Anthropogeographie (Kulturgeographie). Sie betrachtet die Erde als Wohnstätte der Menschen W. T echter, Allgemeine Erdkunde. 1

6. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. 1. Die Völker des Altertums. Wir Pflegen die Weltgeschichte in die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Nenzeit einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt sich vornehmlich in den Lndern ab, die das mittellndische Meer umgeben. In Vorderasien wohnten die ltesten Kulturvlker, d. h. Völker, welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand hatten, welche nicht allein den Acker regelmig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel trieben, einige Wissenschaft und Bildung besaen, Gottheiten kannten und verehrten. Zu ihnen gehren die gypter, die Babylonier und Assyrer, die Juden und Phnizier; spter grndeten die Perser ein groes Reich, das ganz Vorderasien umfate. Eine noch weit hhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten die Griechen und Rmer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk der groen Dichter und Denker. Baumeister und Bildhauer, das Volk, dessen Kunstwerke nie bertroffen worden sind, und aus desseu Wissenschaft die Wissenschaft der spteren europischen Völker erwachsen ist. Die Rmer waren das Volk der groen Staatsmnner und Feldherren, das, von Eroberung zu Eroberung fortschreitend, allmhlich alle Völker rings um das mittellndische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem Weltreich, zusammenfate. Das rmische Reich wurde, einige Jahrhunderte nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, unseren Vorfahren, zerstrt. Damit endet die Geschichte des Altertums, und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. 2. Die Blkergruppen. Nach ihrer Verwandtschaft pflegen wir diese Völker in drei Gruppen zusammenzufassen: 1. Zu den nordafrikanischen Vlkern gehren die gypter. 2. Zu den Semiten geboren die Babylonier und Assyrer, Araber, Juden und Phnizier. 3. Zu den Jndogermanen oder Jndoenropern gehren in Europa die Griechen und Rmer, Kelten, Germanen und Slaven, in Asien die Perser und Inder. Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch. B. Ii. 5. Stuft. 1

7. Geschichte des Altertums - S. 2

1901 - Leipzig : Teubner
2 Einleitung, Am weitesten nrdlich wohnten die Arier, die zugleich die hell-farbigsten waren. Sie hatten schon frh feste Ansiedelungen, benutzten als Haustiere Pferd, Rind, Hund, Ziege, Schaf und Gans, trieben Milchwirtschaft und kannten den Gebrauch von Wagen und Ruderbooten; stellenweise betrieben sie bereits den Anbau von Getreide (Spelt). Sie verehrten einen Himmels- oder Lichtgott und eine Erdgttin. Ihre Wanderzge erfolgten nach Art des heiligen Frhlings". (Vgl. Uhlauds Gedicht: Ver sacrum".) Die nach Europa ziehenden Stmme wurden dort sehaft. Sie brachten aus Asien das Kupfer und dessen Bearbei-tung mit.

8. Geschichte des Altertums - S. 1

1901 - Leipzig : Teubner
Einleitung. Die Geschichte ist diejenige Wissenschaft, welche uns lehrt, was auf Erden geschehen ist. Sie erforscht das Tatschliche; sie dient allein der Wahrheit. Aber nicht alles Geschehene vermgen wir jetzt noch sicher zu er-fahren. Jene Thatsachen aus frhester Zeit, die uns nicht mehr klar erkennbar sind, gehren in das Reich der Sage; jene anderen, deren Zeitpunkt wir nicht feststellen knnen, weil er zu weit zurckliegt, weisen wir der Ur- oder Vorgeschichte eines Volkes zu. Nicht alles Geschehene ist von gleicher Wichtigkeit. Nur dasjenige, was fr die Entwickelung der Menschheit, fr ihre hhere Bildung und Gesittung von bleibendem Wert geworden ist, verdient Beachtung. Nur die Völker, welche solche Geschehnisse erlebt haben, sind Kulturvlker. Die Geschichte ihrer Kultur wird bestimmt und ergnzt durch ihre Staats- oder politische Geschichte. Die politische Geschichte bildet den festen Rahmen eines kultur-geschichtlichen Bildes. Die ltesten Kulturvlker erwuchsen in Vorderasien und im Nil-thal. Die Lnder am Mittelmeer wurden die Sitze der Kulturvlker des Altertums. Die Kultur schritt von Osten nach Westen, dann nach Norden fort. Nur die Menschen weier Rasse haben sich zu Kulturvlkern ent-wickelt. Ihre Urheimat waren die Ebenen des westlichen Asiens und des sdstlichen Europa. Durch die verschiedenen Einflsse des Klimas, der Nahrung, der Beschftigung und der Mischung mit anderen Rassen, nach dem Verlassen der Urheimat, zerfielen sie in viele Vlkerstmme, die man in drei Gruppen zusammenfat: 1. Die Arier. Dazu gehren a) in Asien: Inder, Jranier (Meder, Perser), Armenier; b) in Europa: Griechen und Jtaliker (Rmer), Kelten, Germanen, Slaven. 2. Die Semiten: Assyrer und Babylouier, Syrer, Juden, Phni-zier, Araber. 3. Die Hamiten: gypter. Schenk-Biolet, Lehrbuch. I. Altertum. E. 1

9. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 4

1901 - Berlin : Springer
4 sinken, aber andere Städte, besonders im Süden Deutschlands, erreichten in dieser Zeit ihren höchsten Wohlstand. In Augsburg bestand das große Handelshaus der Fugger, das seine Schiffe nach Ostindien sandte und die Geldgeschäfte der Kaiser besorgte, und das Haus der Welser, dem das Land Venezuela in Südamerika gehörte. In Nürnberg blühte auch die Kunst: hier lebte der große Maler Albrecht Dürer, der Erzgießer Peter Bischer und der Meistersinger Hans Sachs. Der Wohlstand der deutschen Reichsstädte, der noch heute an ihren alten Kirchen, Thoren und Rathäusern zu erkennen ist, wurde durch den dreißigjährigen Krieg vernichtet; im Anfange des 19. Jahrhunderts wurden sie von den Fürsten unterworfen, und nur drei Hansestädte, Hamburg, Lübeck und Bremen, haben ihre Selbständigkeit bis heute bewahrt. 6. Die Kirche besaß noch immer großen Einfluß: die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier waren Kurfürsten, Bischöfe und Äbte waren Reichsfürsten; zahlreiche Mönchsorden besaßen Klöster, auf dem Lande und in den Städten, oft mit großem Grundbesitz und reichen Einkünften. Doch war die Geistlichkeit durch Mißbrauch ihrer Macht und durch Sittenlosigkeit in Verachtung gefallen; die Versuche, eine Reformation der Kirche durchzuführen, namentlich auf den Konzilien zu Konstanz und zu Basel, waren gescheitert; schon hatten sich die Hussiten in Böhmen von der katholischen Lehre losgesagt, und auch in Deutschland war das Verlangen nach einer reineren Form des christlichen Glaubens weit verbreitet; wer aber offen dafür einzutreten wagte, hatte als Ketzer Verfolgung, Kerker und Scheiterhaufen zu fürchten. 7. Die Wissenschaft war bisher von der Kirche abhängig gewesen, und die Naturwissenschaft war, wie die Astrologie und die Alchymie zeigen, in abergläubischen Vorstellungen befangen. Doch lebte zu dieser Zeit, zu Frauenburg am frischen Haff, der große Astronom Nikolaus Koperuikus, der die Umdrehung der Erde um die Sonne bewies. Eine neue Bewegung brachten auch in Deutschland, vor allem an den Universitäten, die Humanisten hervor, die dem herrschenden Glauben entgegenwirkten und die Reformation vorbereiten halfen. Die gelehrtesten und angesehensten Humanisten in Deutschland waren Johann Reuchlin und Erasmus von Rotterdam.

10. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 2

1901 - Berlin : Springer
2 begann ein Wetteifer im Aufsuchen neuer Länder, bei dem die Portugiesen allen Völkern vorangingen. Im Jahre 1486 erreichte Bartholomäus Diaz das Vorgebirge der guten Hoffnung, und 1498 umsegelte Vasco da Gama das Südhorn von Afrika und entdeckte so den lange gesuchten Seeweg nach Ostindien. Inzwischen hatte Christoph Colnmbus, ein Genuese in spanischen Diensten, über den atlantischen Ocean immer nach Westen segelnd, im Jahre 1492 Amerika entdeckt, und die Spanier, die ihm folgten, unterwarfen rasch die reichsten Länder des neuen Erdteils; Ferdinand Cortez eroberte das blühende Reich der Azteken in Mexico, und Franz Pizarro unterwarf das Goldland Peru, während Brasilien von den Portugiesen entdeckt und in Besitz genommen wurde. Im Jahre 1519 begann der Portugiese Magellau, der in spanischen Diensten stand, die erste Erdumsegelung; nachdem er die nach ihm benannte Straße und darauf den großen Ocean durchfahren hatte, fand er aus den Philippinen im Kampfe mit den Eingeborenen den Tod; aber eines seiner Schiffe kehrte um das Kap der guten Hoffnung nach Spanien zurück und hatte somit die erste Reise um die Welt glücklich vollendet. 4. Die geistige Bildung Europas wurde gefördert durch die Wiederbelebung des klassischen Altertums, die im 14. Jahrhundert von Italien ausging. Die Männer, die sich dem Studium der alten Dichter und Schriftsteller widmeten, die Humanisten, riefen eine mächtige Bewegung der Geister hervor und legten den Grund zu einer neuen Bildung, die sich später auch nach Deutschland verpflanzte. 5. Ein überaus wirksames Mittel zur Verbreitung der geistigen Bildung wurde dadurch gewonnen, daß Johann Gutenberg und Peter Schöffer die Buchdruckerkunst erfanden; im Jahre 1450 gründeten beide zu Mainz die erste Druckerei, und so groß war das Bedürfnis nach Büchern, daß es schon 50 Jahre später in allen Ländern Europas Buchdruckereien gab. In Deutschland war, als Kaiser Maximilian im Jahre 1519 starb, die politische Verfassung des Reiches der Auflösung nahe. Nach außen hatte das Reich seine beherrschende Stellung völlig verloren, und im Innern fehlte ihm jede Einheit und Ordnung. Zwar waren
   bis 10 von 361 weiter»  »»
361 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 361 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 38
2 0
3 4
4 109
5 15
6 4
7 14
8 7
9 14
10 19
11 8
12 0
13 1
14 9
15 3
16 10
17 9
18 24
19 13
20 2
21 27
22 42
23 6
24 3
25 8
26 24
27 9
28 1
29 1
30 9
31 0
32 0
33 14
34 1
35 2
36 1
37 25
38 14
39 16
40 0
41 4
42 1
43 8
44 3
45 163
46 0
47 1
48 47
49 32

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 9
1 6
2 10
3 78
4 17
5 13
6 20
7 2
8 3
9 28
10 0
11 10
12 7
13 14
14 5
15 3
16 20
17 26
18 0
19 1
20 0
21 17
22 17
23 2
24 2
25 46
26 4
27 11
28 4
29 0
30 5
31 0
32 3
33 7
34 2
35 10
36 3
37 5
38 1
39 6
40 2
41 34
42 10
43 110
44 2
45 114
46 8
47 5
48 11
49 11
50 21
51 0
52 6
53 5
54 20
55 3
56 1
57 0
58 4
59 11
60 3
61 6
62 0
63 4
64 6
65 50
66 25
67 0
68 22
69 5
70 33
71 25
72 17
73 3
74 1
75 9
76 8
77 28
78 1
79 8
80 5
81 15
82 8
83 0
84 9
85 1
86 3
87 5
88 3
89 4
90 4
91 14
92 140
93 6
94 8
95 49
96 2
97 0
98 6
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 2
2 0
3 6
4 2
5 9
6 7
7 15
8 0
9 0
10 2
11 1
12 9
13 3
14 12
15 0
16 0
17 0
18 2
19 13
20 0
21 0
22 0
23 2
24 9
25 1
26 1
27 0
28 2
29 42
30 1
31 4
32 4
33 15
34 7
35 0
36 3
37 0
38 3
39 0
40 2
41 3
42 1
43 9
44 1
45 0
46 2
47 22
48 0
49 1
50 3
51 9
52 22
53 0
54 58
55 3
56 15
57 0
58 7
59 8
60 4
61 0
62 13
63 0
64 0
65 0
66 3
67 0
68 0
69 1
70 0
71 3
72 0
73 1
74 6
75 2
76 0
77 2
78 4
79 1
80 4
81 16
82 0
83 11
84 2
85 1
86 0
87 0
88 0
89 4
90 6
91 57
92 1
93 3
94 0
95 20
96 0
97 1
98 4
99 6
100 7
101 1
102 0
103 0
104 0
105 6
106 1
107 8
108 7
109 15
110 8
111 3
112 3
113 0
114 8
115 15
116 2
117 0
118 0
119 9
120 16
121 2
122 1
123 5
124 4
125 8
126 16
127 93
128 0
129 0
130 1
131 12
132 1
133 15
134 2
135 0
136 60
137 5
138 6
139 9
140 0
141 0
142 10
143 0
144 1
145 23
146 6
147 11
148 9
149 2
150 0
151 3
152 4
153 0
154 3
155 2
156 1
157 1
158 2
159 18
160 1
161 0
162 0
163 0
164 14
165 13
166 6
167 1
168 6
169 1
170 0
171 0
172 4
173 40
174 0
175 28
176 1
177 10
178 1
179 12
180 9
181 2
182 0
183 129
184 7
185 15
186 0
187 9
188 3
189 13
190 0
191 0
192 31
193 21
194 6
195 11
196 1
197 0
198 0
199 2