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5. Israel unter der Perserherrschaft. Nachdem Babylon durch den Grnder des groen Perserreiches, Cyrus (Kores), erobert war, gestattete dieser den Israeliten die Rckkehr in ihr Land (536). Sie zogen der den Euphrat nach der alten Heimat und begannen zu Jerusalem die Wieder-errichtung des Tempels, der nach manchen lngeren Unterbrechungen endlich vollendet wurde. Der jdische Staat wurde nach dem Gesetze Mosis neu geordnet, und der Hohepriester mit dem H o h e n R a t an seine Spitze gestellt. So bestand das jdische Volk unter den Persern in seiner Religion und Verfassung ungestrt weiter, bis es, nach dem Untergang des Perserreiches, unter gyptische, dann unter syrische Herrschaft kam.
Il (-)
Stellung der Frauen bei den semitischen Vlkern.
Bei den semitischen Vlkern war die Stellung der Frau schon wegen der hier berall herrschenden Vielweiberei eine sehr niedrige. Namentlich die Könige und Fürsten d eremitischen Völker hielten sich eine groe Menge Frauen: teils eigentliche Gemahlinnen, teils Nebenfrauen niedrigeren Ranges. Sie lebten in einem besonderen Gebude beisammen und wurden hier strenge bewacht und beaufsichtigt. Sogar bei dem Volke Israel herrschte ursprnglich die Vielweiberei, und noch in spter Zeit hielten sich die israeli-tischen Könige ebenfalls eine Menge von Frauen. Doch wurde bei diesem Volke durch den Einflu des mosaischen Gesetzes die Stellung der Frau all-mhlich eine wrdigere und freiere. Die Frauen nahmen teil an den ffent-licheu Volksfesten und verherrlichten diese durch Gesang, Tonkunst und Tanz.
Bei den Babyloniern bestand, wie Herodot berichtet, die Sitte, da jhrlich die heiratsfhigen Jungfrauen ffentlich feilgeboten und dem Meistbietenden zur Ehe ge-geben wurden. Herodot lobt diesen Brauch sogar, weil aus dem Erls, der durch den Verkauf der schneren Mdchen erzielt wurde, die hlicheren ausgestattet wurden.
Andererseits ist auch der folgende schne Zug zu erwhnen, der von dem babylo-nischen König Nebuk adnezar aufbehalten ist: Hier lie der König Nebukadnezar mit groer Kunst hohe steinerne Terrassen errichten, gab ihnen durch Bepflanzung mit mannig-faltigen Bumen ganz dasassehen natrlicher Berge, und schuf so seiner Gemahlin zuliebe, die, in Medien aufgezogen, Heimweh nach ihren Bergen empfand, das so-genannte hngende Paradies.-
Die Arier.
12. (-)
Die arische oder indo-germanische Vlkerfamilie.
v, arischen Völker. Zu der groen und fr die Geschichte wichtigsten
Volkersaunlre der Arier oder Jndo-Germanen gehren in Asien: die ^erfer i _ in Europa: die Griechen, die Rmer (nebst den roma-nischen Vlkern), die Kelten, die Germanen, die Slaven.
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Herodot Herodot Nebukadnezar
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2. Heimat der Arier. Die l t e st e n W o h n s i tz e der Arier sucht man ut den Lndern nrdlich und stlich vom Himalayagebirge. Aus dem Hoch-lande im Norden des Himalaya stieg das eine der arischen Völker Asiens in die Ebene des Indus und des Ganges hinab und nahm dort den Namen der Inder an, während die beiden andern, die Perser und die Med er, sich westlich vom Indus, in Iran, festsetzten.
V. Die Inder.
13. (-)
Die Inder.
1. Sprache. Das Volk der Inder hat besonders deshalb fr uns Be-beutung, weil es die Ursprache vieler Völker, das Sanskrit, bewahrt hat. Das Sanskrit ist die Muttersprache des Griechischen, des Lateinischen, des Deutschen und dient in Indien als heilige Sprache fr den Gottesdienst und als die Hauptsprache der Litteratur. Das lteste und heiligste Schriftwerk der Inder sind die Bedas.
2. Religion. Die Inder sind in den beraus fruchtbaren, aber durch ihr heies Klima ermattenden Thlern des Indus und des Ganges aus einem thatkrftigen ein beschauliches Volk geworden. In den ltesten Zeiten hatten sie Naturkrfte verehrt. Am Ganges bildete sich bei ihnen die Lehre vom hchsten Wesen, dem Brahma, aus, der Weltseele, welche das All durch-Bunge und eine strengemeliordnung eingesetzt habe. Unter Brahma, dem Schpfer, standen die Gottheiten Wischnu, der Erhalter, und Siwa, der Zer-strer. Nach der strengen Weltordnung zerfielen die Inder in vier Kasten, in die drei edleren Kasten der Priester, der Krieger, der Ackerbauer und Handel-treibenden und in die vierte, die dienende Kaste, welcher die groe Mehrheit des Volles angehrte. Etwa 500 Jahre vor Christi Geburt trat ein Refor-mator in Indien auf, Buddha, welcher die Gleichheit aller Menschen lehrte und das Kastenwesen verwarf. Buddhas Lehre hat in Hinterasien weite Ver-breitung gefunden, ist aber auch bald in Gtzendienst ausgeartet.
Der Buddhismus hat auch; die Entwicklung der Kunst gefrdert. Namentlich schuf die indische Baukunst die groartigen unterirdischen Grottentempel. Die frei--stehenden Tempel, Pagoden, sind in Form von Stufenpyramiden erbaut.
3. Stellung der Frauen. Auch in Indien war die Frau zur strengsten Unterwrfigkeit unter den Mann verpflichtet, und ihre Freiheit sehr beschrnkt. Doch waren die Frauen nicht vom Verkehr der Männer ausgeschlossen, sondern sie mischten sich in die Gesellschaft der Männer und erschienen auch auer dem Haufe unverschleiert. Sie nahmen auch teil am ffentlichen Gottesdienst und nahten sich den Tempeln und Altren. Die unbedingte Hingebung der Frau an den Gatten fhrte spter zu der grlichen Sitte, da die Frauen nach dem Tode ihres Gatten sich mit dessen Leiche auf dem Scheiterhaufen verbrennen lieen.
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Extrahierte Personennamen: Christi
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Iran Indien Indien Buddha Buddhas Hinterasien Indien
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14. (-)
Iran.
Fr die Geschichte des Altertums sind von den ar'schen Vlkern Asiens insbesondere die des Hochlandes von Iran: die Med er und Perser, wichtig geworden.
Von den einzelnen Lndern Irans sind im Altertum namentlich folgende zu bemerken:
a. Medien, ein fruchtbares Bergland (stlich von Assyrien) mit der Hauptstadt E k.
batna;
b. Persis, am persischen Meerbusen, mit Persepolis;
c. (ganz im Nordosten:) Baktrien mit der Stadt Baktra.
Vi. Die Meder und die Perser.
15. (8.)
Vie Meder.
1. Religion. Die Ssjubtx hatten von den Baktrern die Lehre Zoro-asters erhalten, die in dem heiligen Buche Av esta niedergelegt ist. Da-nach wird die Welt von zwei Gttern beherrscht: von Ormuzd, welcher das Lichtreich regiert, dem alles Gute angehrt, und von Ahriman, dem Gotte der Finsternis, die alles Bse in sich schliet. Der Priesterstand der Magier besa Ansehen und Einflu auch bei den Knigen.
2. Geschichte. Nachdem die Meder mehrere Jahrhunderte hindurch unter der Herrschaft der Assyrer gestanden, machten sie sich frei und grndeten ein eigenes Reich. Ihre Könige wohnten in der Stadt (Siatatt a.
Die Knigsburg war von siebenfltigen Ringmauern umschlossen, von denen die weiter nach innen liegende Mauer immer die nchstvordere um die Hhe der Zinnen berragte; die Zinnen waren mit verschiedenen Farben-geschmckt, die des innersten Mauerkreises mit Gold berkleidet.
Unter dem König Cyaxres, der dem assyrischen Reich ein Ende gemacht hatte, gewann das medische Reich seine grte Ausdehnung. Es unifate alles Land zwischen dem Hndus und Tigris und reichte im Nordwesten, in Klein-asien, bis zum Halt)s (s. Karte I). Aber schon der folgende König, des Cya-xares Sohn A st y g e s, verlor die Herrschaft, welche von den Medern auf die Perser berging.
16. (9.)
Aas persische Weltreich.
1. Cyrus, der Grnder des Perserreichs, 559. Die alten Perser hatten 559 in der Landschaft^ Aersis an der Ostseite des persischen Meerbusens ihre Wohnsitze. Ihr vornehmstes Geschlecht war das der Achmeniden; aus diesem ging der grte aller Könige des Orients, hervor: Cyrus, der Stifter des persischen Weltreichs, das bald die gesamten Lnder zwischen dem Indus und dem gischen Meere umsate. Er war der Sohn des persischen Unterknigs Kambyses.
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Extrahierte Personennamen: Ahriman König_Cyaxres Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus
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:Eef swai-K
lgtssss?5ttsbsttsr,S
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!fl?" ^ssetze. Der Hirt aber zog den Cyrus als fein eigenes Kind auf Einst in
mexnirlliz^Tl m\mniq Siefen, beseitigt fei. So wurde Cyrus feinen ^ckt ersllt /5? Lande wiedergegeben; Harpagus aber, der des Astyages Auftrag mcht erfllt hatte, wurde damit bestraft, da fein eigenes Kind gettet und im\ur
2'b eferlel ^ reuei^at *" x&^' Orderte Harpagus den Cyrus,
le An afsrtm^ Astyages auf. Cyrus versammelte
"s ;"Jfl ^tfer um l'ch und ke fte am ersten Tage in harter Arbeit ein steiniges Dorn-Urbar machen; am zweiten Tage aber bewirtete er sie kstlich. Dann verhie er ihnen-wenn fte ihm folgen wollten, werde er sie aus der medifchen Knechtschaft, welche dem mh-ligen ersten Tage gleiche, zur Herrschaft bringen, die freudenreich fei, wie jener zweite Ii a lr/r?l54rutl9 emprten lich die Perser gegen Astyages; ein gegen sie ge-
6*ra*ttft 1 teevnter H^pagus gmgzu Cyrus der; Astyages selbst wurde in der Schlacht besiegt und gefangen genommen.
er \ @?tann Roberte Cyrus das lydische Reich, welches das westliche herrschte^ 3um ^a^8me umfate und der welches der König Krsus
Krsus, auf seinen Reichtum stolz, wurde von dem weisen Athener Solon daran mnnert da^ fem Mensch vor seinem Ende glcklich zu preisen sei. Denn mancher, den o hoch erhhte, ist spter, desto tiefer gefallen und elend zugrunde gegangen.- Der zweideutige Spruch des Orakels zu Delphi: wenn Krsus der den Halys geht, wird er em groes Reich zerstren' ermunterte ihn zum Kriege gegen Cyrus. Er wurde von diesem m der Schlacht besiegt und gefangen genommen. Als er auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte, riefet Solons Namen aus und wurde dadurch gerettet. Cyrus behielt ihn als Freund und Ratgeber bei sich.
rehfl*?f,Untei^"fds baihlnischr-ich,indem et den
v li L vlr re [ mlt l=mem Her durch das wafferle-r- Flubett in die Stadt Babylon eindrang.
nb^ lehnte er seine Herrschaft der die Völker im Osten bis zum Indus, im Norden bis zum Jaxartmusse aus (s. Karte I). Im Kampfe gegen eines dieser Grenzvlker soll er die Todeswunde erhalten haben.
Wie die Geburt, so ist auch der Tod des groen Cyrus von der Sage ausgeschmckt. Der Geschichtschreiber Herdot bezeichnet folgende Erzhlung als die glaubwrdigste-Cyrus richtete feinen letzten Kriegszug gegen die Maffageten jenfeit des Jaxartes,
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Harpagus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus
Den Kaipitelzahlen der dritten und vierten Auflage sind die der zweiten Auflage in Klammern beigefetzt, um den Gebrauch dieser Auflagen nebeneinander zu erleichtern.
Vereinfachte Ausgaben dieses Lehrbuches" der Weltgeschichte fr hhere Mdchenschulen erschienen u. d. T.: Abri der Weltgeschichte'- (3 Mark) und Kurzer Lehrgang der Geschichte" (2 Mark 40 Pf.) (f. die Innenseite der Ein-banddecke).
Georg-E >ert-Institut
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zu errichten, haben sie so gar nicht in Gebrauch, da sie vielmehr denen, die das thnn, Thorheit vorwerfen, und zwar weil sie nicht wie die Hellenen, dasr halten, da die Götter menschenartig seien. Dagegen ist bei ihnen Brauch, dem Zeus auf den hchsten Gipseln der Berge Opfer darzubringen, wobei sie den ganzen Himmelskreis als Zeus anrufen. Auch opfern sie der Sonne und dem Mond, der Erde, dem Feuer, dem Wasser und den Winden. Indessen kommt es dem Opfernden nicht zu, fr sich allein um Gutes zu flehen; viel-mehr betet er, da es allen Persern und dem König wohlgehen mge, und da ist unter den smtlichen Persern auch er selbst begriffen." (Herodot.)
2. Sitten. Die Perser setzen sich wenige Speisen vor, aber vielen Nach-tisch. Dem Weine setzen sie stark zu. Auch sind sie gewohnt, der die wichtigsten Angelegenheiten sich trunken zu beraten. Was ihnen in ihrem Rat gefallen hat, das legt ihnen tags darauf der Hausherr vor, bei welchem sie sich gerade berieten. Wenn es ihnen auch nchtern gefllt, so gilt es; wo nicht, so wird es aufgegeben. Zu fremden Sitten versteht sich niemand leichter, als die Perser. So tragen sie die medische Kleidung, weil ihnen diese schner dnkt, als ihre eigene. Auch gehen sie allen mglichen Genssen nach, wenn sie davon hren. Alles, was ihnen nicht erlaubt ist zu thun, ist ihnen auch nicht erlaubt zu sagen. Fr das Schndlichste gilt ihnen das Lgen, und nchst-dem das Schuldenmachen, und zwar aus vielen Grnden, besonders aber behaupten sie auch, ein Schuldner msse notwendig die eine oder andere Lge sagen." (Herodot.)
3. Stellung der Frauen, Erziehung der Knaben. Jeder Perser hat viele Gemahlinnen, nimmt aber noch viel mehr Nebenfrauen. Fr Mannhaftig-fett gilt es, nchstdem da man im Kampfe sich mannhaft zeigt, wenn einer viele Kinder aufweisen kann; und wer die meisten aufweist, dem schickt der König von Jahr zu Jahr Geschenke. Denn Menge, meinen sie, giebt Macht. Sie erziehen die Knaben vom fnften Jahre an bis zum zwanzigsten nur in dreierlei: im Reiten, Bogenschieen, Wahrheitreden. Kein Knabe aber kommt dem Vater zu Gesicht, bevor er sns Jahre alt ist, sondern er hat seinen Auf-enthalt bei den Frauen; und das macht man deswegen so, damit keiner, falls er unter der Pflege sterbe, dem Vater Leid bereite." (Herodot.)
Zweites Kapitel.
Geschichte der Griechen,
18. (19.)
Die Griechen und ihr Land.
(S. Karte Hi.)
1. Die Stellung der Griechen in der Weltgeschichte. Von der Betrach-hing der orientalischen Völker wendet sich die Weltgeschichte zu ihren nchsten Nachbarn gen Westen, zu den Griechen. Sie geht damit von Asien, wo das Menschengeschlecht seine Anfnge, die Kultur ihre Ursitze hat, nacfi Eurov a der, wo die Menschheit eine Klus? der Entmick'-
lung erreicht. Die Griechen sind das Erstlingsvolk dieser hheren menschlihen
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Iv
Sdeit Herausgeber haben einige Kollegen bei seiner Arbeit dankenswert untersttzt. Herr Professor Emil Schmitt in Baden-Baden hat die Abschnitte der das deutsche Frauenleben und den der nordische Mytho-logie verfat; Herr Rektor Dr. Hessel in Koblenz berarbeitete die kunstgesch:chtlichen Teile, und Herr Gymnasialdirektor C. Schmelzer in Hamm hat eine Reihe kleinerer Beitrge und Bemerkungen zur Ver-fgung gestellt.
Die vorliegende vierte Auflage ist im Texte der dritten gleich; da-gegen sind die Bildertafeln zur Geschichte der Baukunst und Bildhauerei gnzlich umgearbeitet und von 8 auf 12 und die Bilder zur Kulturgeschichte von 6 auf 16 vermehrt worden.
Der Herausgeber. Die Verlagshandlung.
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Einleitung.
Die Weltgeschichte erzhlt Geschehenes und zwar Welt-Begebenheiten, d. h. solche Thatsachen, welche auf die Entwickelung der Menschheit von wesentlichem Einflsse gewesen sind. Sie zieht daher nicht alle, sondern nur die Völker in Betracht, welche zur Ausbildung des Menschengeschlechts mitgewirkt haben.
Die Weltgeschichte wird eingeteilt in:
1 die Geschichte des Altertums: von den ltesten Zeiten bis zum Untergange des westrmischen Reiches, 476 n. Chr.;
2. die Geschichte des Mittelalters: vom Untergnge des westrmischen Reiches bis zur Reformation, von 4761517 n. Chr.;
3. die Geschichte der neuen Zeit: von der Reformation bis zur Gegenwart, von 1517 bis jetzt.
Andr-Zevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. I.
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des Jahres auf der Oberwelt, die andere in der Unterwelt zu. Die Frucht-barkeit der Erde richtete sich nach diesem Gesetz: die Natur hlt alljhrlich so lange ihren Winterschlaf, bis Persephone, aus der Unterwelt wiederkehrend, im Frhling die Erde neu belebt.
C. Andere Götter.
1. Dionysos (Bacchus), der Sohn des Zeus und einer Sterblichen, der Knigstochter Semele von Theben, war der Gott des Weines. Mit der Frucht des Weinstocks, den er zuerst gepflanzt, verlieh er den Menschen die Gabe des herzerfreuenden Weines. Begeistert von dem berauschenden Getrnk, schlo sich dem jungen Gott ein zahlreiches jubelndes Gefolge an, das in ungezgelter Festlust unter wildem Lrm und schallender Musik durch Gebirg und Thal schweifte, um dem Dionysos zu huldigen und seinen Dienst zu verbreiten. Dionysos selbst zog, von seinen Verehrern umschart, mit Reben und Epheuranken bekrnzt, aus einem mit Lwen und Panthern bespannten Wagen thronend oder auch auf dem Rcken eines Tigers oder Elefanten reitend, als Bringer des Weinstocks weithin durch die Lande; selbst nach dem fernen Indien unternahm er einen Triumphzug. In Griechenland wurden-dem gttlichen Freigebender groe Feste veranstaltet, bei deren Feter heitere Gesnge erschallten- Aus diesen Bacchusliedern entwickelte sich allmhlich das Schauspiel d er Griechen; die groartige dramatischedich-
t u n g ging aus ihnen hervor.
2. Pluton oder Hades, der Bruder des Zeus, war der Beherrscher des Schattenreiches. Es lag im Innern der Erde; sein Haupteingang war im fernen Westen, jenfeit des Okeanosstromes. Auch auf dem Festlande fhrten einige tiefen Schlnde in die lichtlose Unterwelt hinab. Sie war von dem Sturflufse neunfach umflutet; der Fhrmann Sharon fhrte die Seelen der Abgeschiedenen der den unterirdischen Grenzstrom in das Land der Schatten, dessen Eingang am jenseitigen Ufer der dreikpfige Hund Cer-berus bewachte. Schuldbeladene Gestorbene wurden in den Tartarus gewiesen; ausgezeichnete Helden und bevorzugte Gtterlieblinge erhielten die wonneselige Insel Elysium zum Wohnsitz.
3. Als vergtterte Naturkrfte sind anzufhren: Helios, der auf goldenem Viergespann am Himmelsgewlbe dahinfahrende ansehende" Sonnengott; Ssjlle* die Mondgttin; Eos, die rosenfingerige" Gttin der B^rgenrte. Sittliche Mchte waren: Them is, die Gttin des Gesetzes:Ltemlsis, die Gttin derver^ewns; die drei Erinym oder Eumeniden (Furien), die Gttinnen des strafendengewissens-
4. Unter den Gottheiten, welche den hheren Gttern als dienende zugesellt waren, treten hervor: die neun Musen, die Gttinnen der Knste und Wissenschaften, als freund-liehe Begleiterinnen um Apollon geschart; der Berg Henkon war ihr Hauptsitz. Ihnen verwandt waren die drei Charitenmrazien). die holdseligen Gttinnen der Anmut;
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8. Daniius wanderte aus gypten in die Landschaft Argiis ein, deren Kultur von ihm ausging. Seine fnfzig Tchter, die Damaiden, tteten, eine einzige aus-genommen, die ihnen aufgezwungenen Gatten gleich nach dem Hochzeitfeste. Fr diesen Frevel wurde ihnen die Strafe auferlegt, da sie in der Unterwelt unaufhrlich Wasser in ein durchlchertes Fa gieen muten.
4. Pelops war der Sohn des reichen Knigs Tantlus in Kleinasien, der durch frevelhaften bermut die Gunst der Götter verlor und in die Unterwelt verkoken wurde, wo er, im wasserreichen Teiche von kstlichen Frchten umgeben, durch endlosen brennen-den Durst und unertrglichen Hunger gepeinigt wurde. Pelops wanderte nack Sd-Griechenland aus, wo er dann als mchtiger König herrschte, soda die Halbinsel nach ihm Peloponnes d. i. Pelopsinsel genannt wurde. Seine Shne waren Atreu.s und Thyestes, die einander in greuelvollem Bruderzwiste befeindeten. Des Atreus Shne Agamemnon und Menelaus gehrten zu den hervorragendsten Helden des troja-nischen Krieges.
21. (22.)
Die griechischen Heroen.
Zahlreich sind die griechischen National Heroen. Unter ihnen sind Perseus, Bellerophontes und Orpheus bemerkenswert: vor allen ragen Herkules und T^eseus hervor.
1. Perseus (von Argoi^^er Sohn des Zeus und der D ane, dringt in Flgel-schuhen durch "die Luft bis in das ferne, sonnenlose Nebelland vor und erlegt dort die gr/iuenhafte Med usa, deren schlangenumwundenes Haupt jeden Beschauer Mstemver-wandelt.
2. Bellerophontes, von dem unsterblichen Flgelrosse Pejjfus in die Lfte emporgetragen, ttet die entsetzliche Chimra.
3. Orpheus, der Sngerheld, bewegt durch die Zaubermacht seiner Tne nicht allein der Menschen Herzen, er bezhmt durch sie auch die Tiere der Wildnis und erweicht die starren Felsen; ja als er in das Schattenreich hinabsteigt, um seine verlorene Gattin Eurydkce wiederzugewinnen, rhrt er selbst die finsteren Mchte der Unterwelt und bezwingt die eherne Brust des Totengottes.
4. Herkules war der Sohn des Heus und der Knigin Alkmene von Theben. Als acht Monate altes Kind auf einem Schilde ruhend, der ihm zur Schlafsttte diente, erwrgt er zwei fein Leben bedrohende furchtbare Schlangen mit den Hnden. Nachdem er als Knabe von den trefflichsten Lehrmeistern in den Knsten des Ringens, Fech-tens, Bogenschieens und Wagenlenkens, auch in der Buchstabenschrift und im Zitherspiel unterwiesen worden, wchst er in freiem Gebirgsleben bei weidenden Herden zum kraft-vollen Jngling heran. Als er einst im berma des Zorns einen schweren Frevel verbt, befiehlt ihm das Orakel zu Delphi, da er zur Abbung seiner Unthat bei dem König Eurystheus von ^vctn in Dienst treten und die zwlf Arbeiten vollbringen solle, welche der König ihm ausgeben werde. Diese zwlf Arbeiten sind: 1. er erlegt den nemeischen Lwen, 2. ttet die neunkpfige Hydra, 3. fngt die Hirschkuh der Artmis ein, 4. trgt den erymanthischen Eber lebendig vor den Eurystheus, 5. subert den Stall des Au glas, 6. verscheucht die mit eisernen Flgeln, Schnbeln und Klauen versehenen stymphalischen Vgel, 7. Bringt den rasenden Stier des Mi-nos aus Kreta herbei, 8. bndigt die Rosse des Knigs Diomedes, 9. zieht in den Kamps mit dem kriegerischen Frauenvolk der Amazonen und gewinnt das goldene
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