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1. Königreich Bayern - S. 1

1903 - Leipzig : Voigtländer
Diesen Anhang klebe man mittels des gumitn. .1 Papierftreifens am Schluffe des Geschichtslehrbuchs ein. Landes- und Provinzialgrschrchte. Heft 16. Anhang der in R. Voigtländers Verlag in Leipzig erschienenen geschichtlichen Lehrbücher. Königreich Wegierungsbezirüwfmf'. (Rtzei«psalr). igß \ »! '• 0^0' ts'asr V°n isl x^svn^Z Professor Mit einer r. C. Mehlis Geschichtskarte. Vierte Anflage. 1903. Neustadt a. D. H. 1. Die Rheinpfal; unter Galliern und Hörnern. Die Rheinpfalz, d. h. das Land am Mittelrhein zwischen Rhein, Nahe, Blies, Sauer, war seit ältester Zeit bewohnt. Schon in der Steinzeit befanden sich in diesem fruchtbaren Gebiete zahlreiche Niederlassungen, wie neolithische Grabstätten, des. bei Worms, und zahlreiche Einzelfunde beweisen. Diese Stämme waren wahrscheinlich ligurischeu Ursprunges. Die Gallier brachten später Bronze und Eisen mit in das Land und ließen sich als Kolonisten besonders am Rande des Rheines und des Hartgebirges nieder. Größere Niederlassungen von ihnen befanden sich zu Speyer — Noviomagus, Worms — Borbetomagus, Eisenberg Rufiana. Ihr Hauptstamm war hier der der Mediomatrizer. Auch Germanen hatten sich hier schon vor den Römern niedergelassen, im Norden die Vangionen, in der Mitte die Nemeter, im Süden die Triboccher, wie dies zahlreiche Tumuli beweisen. Mit dem Siege des Julius Cäsar über Ariovist (58 v. Chr.) kamen diese Stämme unter römische Oberhoheit. Drusus, der Stiefsohn des Augustus, legte 50 Kastelle am Rhein an, darunter höchst wahrscheinlich mehrere in der heutigen Rheinpfalz. Bald wurden Speyer = Colonia Nemetum, Worms =Vangiones, Germersheim = Viens Julius, Bergzabern = Tabernae mon- 1468. i t ü _ aji i ^ * a L t i’H )

2. Königreich Bayern - S. 3

1903 - Leipzig : Voigtländer
— 3 — Um 770 erscheint zum erstenmal der Name des Pfalzgrafen = comes palatii, der als königlicher Hofbeamter richtend und verwaltend des Königs Stelle im Palatium zu Aachen vertrat. Die Pfalz gehörte damals zum östlichen Teile des Frankenlandes, Austrasien genannt; dazu gehörten Hessen, Rheinpfalz und die Mainlande. In diesen Landen ward durch Karl den Großen die Gau Verfassung eingeführt. Die Nordwestpfalz gehörte zum Nahegau, die Gegend von Worms bis zur Jse-rtach bildete den Wormsgau; südlich schloß sich daran der Speyergau. An der Spitze jedes Gaues stand ein Gaugraf mit der höchsten richterlichen und militärischen Gewalt. Einer dieser Grafen, Cancor, stiftete das Kloster Lorsch 763. Die bedeutendsten Dynasten in der Pfalz waren die ©alter, welche Worms, Speyer, die Limburg, die Umgegend von Heidelberg, Landesteile in der Westpfalz besaßen, und die Leininger, welche für das Reich die großen Waldungen des vorderen Hartgebirges verwaltet haben. 3. Die ersten Pfahgrafen bei Rhein. Die Würde eines Pfalzgrafen bei Rhein — comes Pala-tinus Rheni — wurde vom Kaiser Otto I. neu errichtet. Der Pfalzgraf zu Aachen Hatte die meisten Vorrechte; denn er gebot in des Kaisers erstem Hofsitz. Die hierzu gehörigen Besitzungen lagen zerstreut am Niederrhein, besonders in der Gegend von Laach bei Koblenz. Im 10. Jahrhundert wird unter den Dttonen als Pfalzgraf Hermann von der Saache genannt. Mit Heinrich Ii. starb 1095 sein Geschlecht aus. Sein Stiefsohn Sigfrid von Ballenstädt und Orlamünde erbte feine Würde und Güter. Nach seinem Tode (1113) erhielt das Pfalzgrafenamt Gottfried von Calw; unter diesem ist das pfälzische Gebiet schon bis zur Nahe und Bacharach ausgedehnt. Auch der Babenberger, später Herzog von Österreich, Heinrich Jasomirgott besaß diese Würde, bis sie 1141 Hermann von Stahleck erhielt. Er verfiel jedoch in Ungnade, und nun erkannte Kaiser Barbarossa auf dem Reichstage zu Worms 1155 das Amt seinem Bruder Konrad von Hohenstaufen zu. Barbarossa gründete 1152 die Pfalz zu Lautern (daher Kaiserslautern). 4. Konrad von Hohenstaufen und Heinrich der Welfe. (Vgl. 1. Kärtchen.) Konrad von Hohenstaufen, der Rote, vereinigte die Besitzungen der Pfalzgrafen von Aachen mit denen der Salier am Mittelrheine (zwischen Worms und Speyer bis zum Hartgebirge) und denen seiner Mutter Agnes von Saarbrücken in der Gegend von Zweibrücken. Er hatte so ein ziemlich bedeutendes Ländergebiet ver-

3. Königreich Bayern - S. 4

1903 - Leipzig : Voigtländer
— 4 — einigt, das sich von Bacharach bis Zweibrücken ausdehnte. Es gehörten dazu: Bacharach und Stahleck, Stromberg, Alzey, Weinheim, Heidelberg, Wiesloch, Oppenheim, Lambsheim, Freinsheim, Wachenheim, Neustadt mit Dorf und Burg Winzingen (Haardter Schloß), Zweibrücken und Umgegend. — Auch Vogt vom Kloster Lorch war dieser Hohenstaufe. Er residierte auf dem Jettenbühel oberhalb Heidelberg, einer Burg, die heute nicht einmal mehr in Ruinen vorhanden ist. Er gründete Heidelberg, und gab diesem Orte, der vorher ein Fischerdorf war, Stadtrechte. Er erwarb Besitzungen auf dem Hunsrück und am Niederrhein. Er war ein Freund des Kaisers, aber auch der Kirche. Konrad starb 1195 zu Heidelberg und liegt begraben im Kloster Schönau. Sein Erbe war der Gemahl seiner einzigen Tochter Agnes, Heinrich der Welse, der Sohn Heinrichs des Löwen. Nach dem Tode seines Vaters ward dieser Herr von Braunschweig. Er machte 1196—1197 einen Kreuzzug nach Palästina mit und verpfändete zur Deckung der Kosten manche pfälzische Besitzung. Später kämpfte dieser Welfe für seinen Bruder, den König Otto Iv. Im Jahre 1212 trat er zu Heidelberg die Würde des Pfalzgrafen an seinen Sohn Heinrich den Jüngern ab, der sie bis zu seinem Tode 1214 behielt. — Im 11.—12. Jahrhundert wurden die Dome von Speyer, Worms, Limburg und zahlreiche Burgen (Trifels, Hartenburg, Landeck, Kästenburg, Schloßeck, Perlenburg u. A.) erbaut*). 5. Die ersten Pfahgrafen aus dem Haufe Wittelsbach bis zum Vertrag von pavia (1329). Im Jahre 1214 belehnte Kaiser Friedrich H. seinen treuen Anhänger, den Herzog von Bayern, Ludwig den Kel-h e i m e r, aus dem Hause Wittelsbach, mit der Pfalzgrafen-würde. Diese ist bis auf den heutigen Tag beim Hause Wittelsbach verblieben. Der König von Bayern nennt sich noch jetzt „Pfalzgraf bei Rhein" und führt den Löwen, als Wappen der Pfalzgrafen bei Rhein, im Rautenschilde (vgl. das bayerische Wappen). — Ludwig der Kehlheimer (1214 bis 1228) erwarb auch die Besitzungen der Pfalzgrafen durch die Verheiratung seines Sohnes, Ottos des Erlauchten, mit der Erbtochter Heinrichs des Langen, Agnes, im Jahre 1225. Damals entstand der pfalz-bayrische Wahlspruch: „Bayern und Pfalz, Gott erhalt's!" — Otto I., der Erlauchte (1228—1253). Er residierte auf dem „alten Schloß" (jetzt Molkenkur) zu Heidelberg. Er *) Vgl. Mehlis: „Von den Burgen der Pfalz", Freiburg 1902.

4. Königreich Bayern - S. 8

1903 - Leipzig : Voigtländer
Punkt der größten Geister Deutschlands. Unter seiner Regierung wirkten dort Dalberg, Bischof von Worms, Konrad Eeltes, der poeta laureatus, Agricola, Reuchlin, Wessel, Wimpheling u. a. Unter ihm wurde der bayerisch-pfälzische Erbfolgekrieg ausgefochten, wobei es sich um das Erbe Georgs des Reichen von Landshut handelte, der seinen Schwiegersohn, des Kurfürsten Sohn Ruppert, zum Erben eingesetzt hatte. Der Württemberger und Veldenzer, der Hesse und der Kaiser sandten ihre Raubscharen in die fruchtbare Pfalz und sengten und brannten alles nieder. Damals (Juli 1504) fiel die berühmte Abtei Limburg bei Dürkheim der Wut der Leiningenschen Kriegsknechte und der benachbarten Bauern zum Opfer. 1505 schloß der Kölner Vergleich diesen Raubkrieg. — 1499 fiel Mosbach-Neumarkt an die Kurpfalz zurück. Ludwig V., der Friedfertige (1508—1544). Gegen den Ritter Franz von Sickingen mußte er mit dem Kurfürsten von Trier und dem Landgrafen von Hessen zu Felde ziehen. Burg Landstuhl wurde 1523 erobert, wobei Sickingen fiel. Ehrenvoll ließen ihn zu Landstuhl die Fürsten bestatten (Denkmal). — Im Pfälzer Volke fanden die Lehren Luthers großen Anhang, besonders die schwer gedrückten Bauern legten die Lehre von der „evangelischen Freiheit" nach ihrem Sinne aus, traten dem „Bundschuh" bei*) und traten gegen Adel, Kirche und Kurfürsten in Waffen. Nach vergeblichen Unterhandlungen zu Wachenheim schlug der Kurfürst die Bauern bei Pfeddersheim 1525 Im Herbste versammelte er seine Ritter und Grafen und schlug ihnen Verbesserungen des Zustandes der leibeigenen Bauern vor. — Im April 1537 zündete der Blitz das alte Heidelberger Schloß an. Das neue befestigte Ludwig durch Anlage des Burggrabens, des Brückenhauses und des viereckigen Turmes. Den ganzen östlichen Schloßteil, den Ludwigsbau, errichtete er neu; ein Teil davon wurde später zum Otto-Heinrichsbau verwendet. 7. Die Rheinpfal; bis ;n den französischen Raubkriegen (1688). Friedrich Ii., der Weise (1544—1556) war Ludwigs Bruder. Er erkannte die Reformation als in der Pfalz zu Recht bestehend an, und zwar auf Grund eines Gutachtens des Pfälzers Melanchthon (geb. zu Breiten). Am 3. Januar 1546 wurde der erste Gottesdienst nach protestantischem Ritus in der heiligen Geistkirche zu Heidelberg abgehalten. Dies *) Aus dem Bauernkriege stammt der „Schuck" bei Wachenheim, ein Felsen mit eingezeichneten Bauernschuhen, ebensolche bei Neustadt, Lembach, Klingenmünster u. a. O.

5. Königreich Bayern - S. 13

1903 - Leipzig : Voigtländer
— 18 — Bayerns aus der Ludwigschen Linie, Maximilianiii. Joseph, und am 3. Januar 1778 hielt Karl Theodor als Regent von Kurpfalzbayern seinen Einzug zu München. Gegen den von ihm mit Joseph Ii. abgeschlossenen Vertrag, wonach Niederbayern und Oberpsalz an Österreich fallen sollten, wandte sich sein Erbe Herzog Karl von Zweibrücken an Friedrich Ii. von Preußen. Erst als sich schon die preußischen und österreichischen Heere gegenüberstanden, kam durch Vermittlung von Frankreich und Rußland der Friede zu Teschen (1779) zu stände, worin Österreich die Erbfolge der Zweibrücker und Birkenfelder Linie anerkannte, dagegen das Jnnviertel erhielt, Die französische Revolution brachte seit 1793 der Kurpfalz manches Leid, manche Veränderung. Die linksrheinische Pfalz ward der Tummelplatz der fremden Heere. 1793—1795 fanden bei Landau, Kaiserslautern, Mannheim, Pirmasens, am „Schänzel" größere Gefechte statt. Ende 1794 war das ganze linke Rheinufer in französischen Händen; am 20. September 1795 ergab sich Stadt und Festung Mannheim an General Pichegru. Nach heftigem Bombardement durch die Österreicher zog General Wurmser am 22. Novbr. wieder in die eroberte und halb zerstörte Residenz ein. Im Frieden zu Campo Formio (1797) ward vom deutschen Kaiser das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Der linksrheinische Teil der Kurpfalz, das Herzogtum Zweibrücken, das Fürstentum Leiningen u. s. w. blieben bis zum Wiener Kongreß (1815) in den Händen der Franzosen, welche hieraus das „Departement de mont Tonnerre“ mit der Hauptstadt Mainz schufen. Die zahlreichen Güter des Pfälzer Adels und der Pfälzer Klöster kamen zu Mainz unter den Hammer und bildeten die Grundlage des Reichtums vieler Familien der Vorderpfalz. Karl Theodor starb noch vor Beginn der Rastatter Verhandlungen am Spieltisch am 16. Februar 1799 zu München. Mit ihm erlosch die Sulzbacher Linie. Den Thron von Kurpfalzbayern bestieg der letzte Sproß aus dem Hause Zwei-brücken-Birkenfeld. 9. Die Rheinpsal; bis ;ur Gegenwart. Maximilian Iv. Joseph (1799—1825). Er war ein freisinniger, aufgeklärter, wohlwollender Regent, den sein Volk mit Recht „Vater Max" genannt hat. Sein Minister war der bedeutende Staatsmann Montgelas. — Maximilian schloß sich der Politik Napoleons zu seinem Vorteile an. Im Pariser Vertrage (24. August 1801) mußte er auf das linke Rheinufer

6. Königreich Bayern - S. 14

1903 - Leipzig : Voigtländer
— 14 — verzichten und am rechten den Rest der Kurpfalz mit Heidelberg, Mannheim, Breiten, Ladenburg an den Markgrafen von Baden mit der Kurwürde und an Hessen-Darmstadt abtreten. Dagegen erhielt er in Bayern eine Reihe von Bistümern, Abteien und Reichsstädten. Dies bestätigte der Reichsdeputationsh auptschluß vom 27. April 1803. — Damit hatte die Kurpfalz aufgehört zu bestehen. Die alten Stammsitze der rheinischen Pfalz kamen an Baden, der Rest ward unter andere Herren zerstückelt ; jetzt ist das alte pfälzische Kurfürstentum unter Bayern, Baden, Hessen, Preußen, Nassau und Frankreich verteilt. Durch den Wiener Kongreß kam 1815 an das neue Königreich Bayern ein Teil der linksrheinischen Kurpfalz mit Neustadt, Wachenheim, Frankenthal, Billigheim zurück,ferner das Herzogtum Zweibrücken mit Zweibrücken, Homburg, Kusel, Obermoschel, Bergzabern, dann das Für st ent um Seiningen mit Dürkheim, die Gr asschasten von Seiningen mit Grün-stadt, Altleiningen, Neuleiningen, Heidesheim, weiter die Bistümer Speyer mit Speyer, Deidesheim, Forst, Dahn u. s. w. und Worms, jedoch ohne die Stadt Worms; außerdem zahlreiche Besitzungen von Reichsrittern und anderen kleineren Dynasten. Das Ganze bildet jetzt ein Gebiet von 59 289 qkm (=108 nmeilen) mit ^/s Millionen Bewohnern. Im Jahre 1817 erhielt das Gebiet den Namen „Rheinkreis". Im Jahre 1818 fand die Vereinigung der lutherischen und reformierten Kirche in der Pfalz statt (Unionsdenkmal in Kaiserslautern). Unter König Subwig I. (1825 — 1848) erhielt biefe Provinz, welche einen großen Teil der alten pfälzischen Besitzungen des Hauses Wittelsbach vereinigt, im Jahre 1837 den Namen „Pfalz"; auch nahm der König von Bayern den Titel „Pfalzgraf bei Rhein" an. Erste Bahnlinie: „Lubwigs-bahn". König Subwig I. erbaute oberhalb Ebenkoben als Resibenz die Villa Subwigshöhe, stellte den Dom zu Speyer stilvoll her und verweilte gern im schönen Pfälzer Sanbe. Ebenso sein Sohn König Maximilian Ii. (1848—1864), der nach den Revolutionsjahren 1848/49 für die Pfalz und beren geistige und materielle Wohlfahrt (Schulwesen!) warme Sorge trug. Die „Maxburg" („Hambacher Schloß", bekannt durch das Jahr 1832) trägt seinen Namen. Unter König Subwig Ii. (1864—1886) nahm die Pfalz an der Erhebung des Jahres 1870 gegen den alten Erb-feinb begeisterten Anteil. Die Pfalz erhielt in Elsaß-Lothringen einen festen Schutzwall gegen Angriffe von ©üben und Westen her. Unter König Subwig entftanb zu Kaiserslautern das pfälzische Gewerbemuseum, gestiftet vom Regierungspräsibent von Braun. —

7. Königreich Bayern - S. 15

1903 - Leipzig : Voigtländer
— 15 — Das Pfälzer Land erfreut sich zur Zeit unter der Regentschaft des Prinzregenten Luitpold des segensreichen Friedens und des geistigen und materiellen Gedeihens. Auch weilte dieser Regent mehrmals persönlich im schönen und sonnigen Pfälzer Lande. Zeittafel der pfälzischen Geschichte: 58 vor Chr. Sieg Cäsars über Ariovist; das linke Rheinufer römisch. 357 nach Chr. Julians Sieg über die Alamannen bei Straßburg. 406 Übergang der Sueven, Alanen, Burgunden über den Rhein bei Mainz; Ende der Römerherrschaft am Mittelrhein. 496 Sieg des Frankenkönigs Chlodwig über die Alamannen (bei Worms?). 763 Graf Cancor stiftet das Kloster Lorsch. Um 770 wird die Pfalz Ingelheim erbaut. „ 800 die ersten Pfalzgrafen — comites palatii. „ 1000 Pfalzgraf Hermann von der Laache. „ 1030 Stiftung der Abtei Limburg durch Konrad Ii. „ 1100 Sigfrid von Ballenstädt comes Palatinus Rheni. 1155—1195 Pfalzgraf Konrad von Hohenstaufen. 1214 die Pfalz beim Haufe Wittelsbach. 1329 Hausvertrag von Pavia. Trennung der Pfalz und Bayerns. 1386 Stiftung der Universität Heidelberg durch Ruprecht I. 1410 Teilung der Pfalz in vier Linien. 1523 Tod des Ritters Franz von Sickingen (Adelsbund). 1525 Schlacht bei Pfeddersheim (Bauernkrieg). 1545 Einführung der Reformation in der Pfalz. 1606 Mannheim zur Stadt erhoben. 1620 Friedrich V. Böhmenkönig. 1623 Bayern erhält die Kurwürde. 1628 Die Oberpfalz fällt an Bayern. 1688/89 Orleansfcher Raubkrieg. 1720 Residenz zu Mannheim. 1777 Vereinigung der Kurpfalz mit Kurbayern. 1801 Ende der Kurpfalz. 1815 Die jetzige Rheinpfalz fällt an das Königreich Bayern.

8. Königreich Bayern - S. 2

1903 - Leipzig : Voigtländer
tanae, Eisenberg — Rufiana, Alzey — Altaiia u. a. blühende Gemeindewesen. Straßen durchzogen das rheinische Gelände und bald auch die Berglandschaften; Flecken (vici) und Höfe (villae) entstanden ; das ganze Land war gut bevölkert und in blühendem Zustande^ Es gehörte zur Provinz Obergermanien, dessen Haupt später in Mainz seinen Sitz hatte. Legionsabteilungen standen längs des Rheines in ständigen Garnisonen; unter den Kastellen ward später Alta vipa = Altrip hervorragend. Allein nur etwa vier Jahrhunderte dauerte diese Herrlichkeit. Alamannen drangen vom Neckar aus, Franken vom Main aus in das Gebiet ein, und um 400 n. Chr. war das ganze Land bis auf die befestigten Städte in ihren Händen. Nach dem Abzüge der Legionen vom Rhein nach Italien — 406 — fielen auch die Städte und Festungen in die Hände der Germanen. L. Hie Rheinpfalz unter Merowingern und Karolingern. Alamannen und Franken besiedelten im 4.—5. Jahrhundert die Mittelrheinlande; die Burgunder wohnten im Wormser Gau etwa ein Menschenalter lang. An diese und ihr Schicksal knüpft sich die Nibelungensage an (Worms und der Drachenfels bei Dürkheim), ebenso an die Kämpfe zwischen Hunnen und Goten die Waltharisage („Waskenstein" bei Schönau). Die Flußbezeichnung —alb im südwestlichen Teile der Pfalz, ebenso die Ortsnamen auf —weiter und — irtgen sind ein Denkmal alamannischer Ansiedler. Die Franken gaben ihren Ortsnamen meist die Endungen —heim und —bach. Durch die Schlacht bei Zülpich 496 (wahrscheinlicher bei Worms) siel den Franken die politische Herrschaft zu; in ihrem Gefolge hielt im 6.-7. Jahrhundert das Christentum in diesen Gauen seinen siegreichen Einzug. Unter den merowingischen Königen ragt in der pfälzischen Volkssage der „gute" König Dagobert hervor. Er soll auf Burg Land eck gewohnt und dem Pfälzer Volk die weiten Waldungen zum Geschenke gemacht haben, welche sich unter dem Namen „Haingeraiden" von Grünstadt bis Bergzabern längs des Hartgebirges und im Westen bis zur Wasserscheide erstrecken. Er ist der Stifter des Bistums Speyer und der Klöster Weißenburg und Klingenmünster, vielleicht auch der Burg „Walahstede" bei letzterem Orte. Mit Pippin (t 768) beginnt die Herrschaft der Karolinger. Sie zählten zu den niederrheinischen Franken, und die Rheinlande bildeten den Kern ihres Reiches. Hier erhoben sich ihre Königssitze (Palatium) Aachen, Nymwegen, Ingelheim; m m *"' r ' hier zogen id Araber. yiei yitutn jte igencyt uno ymajsverjammmng; von sie ins Feld gegen Sachsen und Bayern t Avarert u 1 fr-*? 93v

9. Königreich Bayern - S. 5

1903 - Leipzig : Voigtländer
war ein kräftiger, einsichtsvoller Herrscher, der seines Hauses Vorteil niemals aus dem Auge ließ. Er war ein Freund des Kaisers Friedrich Ii. und verlobte 1237 seine Tochter Elisabeth mit dessen Sohn Konrad. Aus dieser Ehe entstammte Konradin, der letzte der Hohenstaufen. — Otto erwarb Waldorf und die Hälfte der Grafschaft Katzenellenbogen. Ludwig Ii., der Strenge (1253—1294). Durch den Landshuter Vertrag erhielt Ludwig 1255 die Pfalz und Oberbayern. Er residierte ständig zu Heidelberg und schloß hier einen Landfriedensvertrag mit den Herren und Städten am Rhein. Er erwarb Merklingen, Wiesloch, Lindenfels, Breiten, Nußloch, Kaub, Alzey. Auch alte Lehen erneuerte er und suchte auf jede Weise feinen rheinischen Besitz zu sichern. Neustadt erhielt 1275 das Stadtrecht. — In den einzelnen Ämtern erscheinen schon damals pfalzgräfliche Beamte, der Fauth; Recht wurde gesprochen aus dem Stahbuhel, zwischen Schriesheim und Ladenburg. — Die Pfalzgrafenwürde erscheint in dieser Zeit als die erste nach der des Kaisers, dessen Stell-v ertr eter der Pf alz gras war. Auch hatte er das Erzamt des Truchsessen und das Recht, den König zu „füren". Rudo l s I. (1294—1319). Pfalz graf Rudolf und Herzog Otto von Niederbayern waren dem König Adolf von Nassau treu geblieben, und beide kämpften 1298 ritterlich an feiner Seite in der Schlacht bei Göllheim. Im Jahre 1310 teilte er mit seinem Bruder Ludwig (dem späteren König) die wittelsbachischen Lande in der Art, daß er selbst die Pfalz mit der Kurwürde, Ludwig einen Teil von Oberbayern erhielt. Von da an erscheint das wittelsbachifche Haus in zwei Hauptlinien, der Rudolf i n i f ch e n, die jetzt noch regiert, und der Ludwigifchen. Mit den Nachkommen seines Bruders (Rudolf Ii., Ruprecht I., Ruprecht Ii.) schloß der deutsche König Ludwig der Bayer 1329 den Hausvertrag von Pavia. Pfalz und Bayern wurden dadurch auf 450 Jahre voneinander getrennt; jetzt erst beginnt eine besondere pfalzgräfliche Regentenfamilie. Die Nachkommen Rudolfs erhielten die Rheinpfalz und die Oberpfalz, d. H. den nördlichen Teil vom damaligen Oberbayern. 6. Die Rhempfah bis zur Reformation (1545). Zur Pfalz gehörten nach dem Vertrage von Pavia folgende Besitzungen: Kaub, der Pfalzgrafenstein, Bacharach, Stahlberg, Stromberg, Alzey, Weinheim, Wachenheim, Winzingen, Lindenfels, Heidelberg, Wiesloch, Neustadt, Oggersheim, Steinsberg. Außerdem die Oberpfalz mit Hilpoltstein, Lauf, Hohenstein, Hersbruck, Pegnitz, Velden, Plech, Eschenbach, Neu-

10. Königreich Bayern - S. 6

1903 - Leipzig : Voigtländer
— 6 — markt, Lauterhofen, Sulzbach, Hirschau, Amberg, Nabburg, Neuburg, Peilstein, Parkstein, Weiden u. s. w. Von den Rudolf I. folgenden Kurfürsten ist folgendes zu sagen: Rudolf Ii. und Ruprecht I. regierten 1329—1338 gemeinschaftlich; 1353 starb Rudolf Ii. zu Neustadt a. d. H. und ward in der von ihm hier erbauten Stiftskirche begraben. 1348 wütete die Pest in der Pfalz. Von Ruprecht I. und seinem Neffen Ruprecht Ii. erhielt König Karl Iv. für geleistete Geldunterstützung den größten Teil der Oberpfalz, wogegen er die Kurwürde als erblich in der Pfälzer Linie erklärte. Ruprecht I. regierte 1353—1390 als alleiniger Regent. Durch die goldene Bulle ward der Kurfürst von der Pfalz der zweite im Reich; die Pfalz und die Kurwürde wurden für unteilbar erklärt. — Unter Ruprechts Regierung fallen viele Faustfehden; in diesen schlug er die rheinischen Städte 1388 zwischen Worms und Speyer. Er erwarb Oppenheim, Kaiserslautern, Zweibrücken, Hambach, Bergzabern, Trifels, Germersheim, Annweiler. Ebenso gewann er die Oberpsalz zurück und neu viele Orte in Unterbaden, wie Ladenburg, Sinsheim, Mosbach, Sickingen. Zu Heidelberg gründete er 1386 die berühmte Universität. Sie wurde nach dem Muster der Pariser Fakultät von dem Philosophen Marsilius von Jnghen eingerichtet und am 18. Oktober eröffnet. Die Kollegienhonorare betrugen 1—8 Groschen. Besucht wurde sie bald von etwa 500 Studierenden. Ruprechts I. Nachfolger und Neffe Ruprecht Ii. war streng gegen Verbrecher und Mordbrenner, und das Volk hieß ihn den „Harten". Ruprecht Iii. (1398—1410) war der Sohn des vorigen. Nach der Absetzung des Königs Wenzel ward er 1401 zum König gewählt und zu Köln gekrönt. Auf seinem Römerzuge kam es zwischen ihm und dem Herzog von Mailand, Galleazo Visconti, bei Brescia zu einer unentschiedenen Schlacht. Aus Mangel an Mannschaft und Mitteln mußte er ohne Erfolg in die Pfalz zurückkehren. Auch seinen Gegnern in Deutschland, besonders dem Marbacher Bund, war er nicht gewachsen. — Aus die Pf alz wandte er besondere Fürsorge. Er erwarb Simmern und Sponheim, tat für Heidelberg vieles, erweiterte das Schloß durch den großartigen Ruppertsbau, hob materiell die Universität. — Er war ein milder, tapferer und frommer Fürst. Vermählt war er mit Elisabeth, Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg. — Nach seinem Tode erhielt sein Sohn
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