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der Stadt kamen? Wie breit ist die Landstraße nach dem Dorfe
(nach Schritten!)? — Schritte. Weshalb ist die Landstraße so
breit? Da fahren viele Wagen. Nennt einige! Bierwagen, die
Bier nach den Dörfern bringen. — Aus dem Dorfe kommen Bäcker-
wagen, die Brot nach der Stadt bringen (Landbrot). Wir kriegen
Landbrot. Unser Bäcker wohnt in Lehndorf. usw. — Schlachter-
wagen (Viehwagen). Die holen Kühe und Schweine und Schafe
aus dem Dorfe, die schlachten sie dann im Schlachtehause. — Manch-
mal kommen große Möbelwagen. — Autos fahren auch oft auf der
Landstraße. Die machen aber die Luft voll Staub. — Denkt an die
Leute im Dorfe! Ja, Ackerwagen. Die fahren Dünger nach dem
Felde, holen Futter vom Felde. Manche Bauern fahren Korn nach
der Stadt, usw. Auf der Landstraße trifft man auch viele Leute!
Arbeiter, die nach dem Felde gehen und da arbeiten wollen. (Tragen
Hacke, Sense. Was wollen sie auf dem Felde machen?) — Boten,
die zum Arzte oder zum Apotheker wollen. — Spaziergänger, die
den ganzen Tag in der Stube gewesen sind, und nun frische Luft
schöpfen und sich Bewegung machen wollen! Postboten usw. —
Wenn aber so viele Wagen auf der Landstraße verkehren, können
ja die Spaziergänger leicht überfahren werden! Nein, an beiden
Seiten der Landstraße sind Fußwege. Wir konnten aber nur auf der
einen Seite der Landstraße gehen. Weshalb? Auf der anderen lagen
Stein- und Sandhaufen. Da haben wir gesehen, woraus die Land-
straße gemacht wird. Sprich über die Größe der Steine! Die
sind alle nur so (Schüler zeigt mit den Fingern!) dick, — wie ein
Ei. Wie geht das zu, daß sie alle so klein sind? Die hat der Stein-
klopfer so klein geschlagen. Den Steinklopfer haben wir ja auch
gesehen. Erzähle uns von ihm! Der Steinklopfer saß auf einem
kleinen Schemel. Vor ihm lag ein großer Haufen Steine, die waren
alle so dick. Er nahm einen Stein nach dem anderen, legte sie auf
einen ganz großen Stein, den er zwischen seinen Beinen hatte und
klopfte sie mit seinem Hammer entzwei. Weshalb gingen wir nicht
in seine Nähe? Da flogen immer kleine Steinchen umher, die
konnten uns ins Auge fliegen. — Aber auch dem Steinklopfer! Der
hatte eine Drahtbrille auf, der kriegte so leicht keine in die Augen.
Weshalb haben wir den Steinklopfer erst gesehen, als wir dicht
bei ihm waren? Er hatte ein großes Holzgestell aufgerichtet, da
war lauter Schilf (Stroh) drin, da saß er unter. — Dann will
er am Ende Verstecken spielen! Nein, das tut er, damit ihn der Wind
nicht so treffen kann. — Auf den Fußwegen konnten wir auch im
Schatten gehen. Weshalb? Der Rand der Landstraße ist mit Obst-
bäumen bepflanzt. Wann gefallen uns die Obstbäume am besten?
Im Herbste, wenn die Äpfel reif sind. Herr Z., an der Chaussee
nach — stehen keine Apfelbäume, da stehen lauter Kirschbäume.
— Dann brauchen wir auf ihre Früchte gar nicht bis zum Herbste
zu warten! Nein, die Kirschen sind schon im Sommer reif. - Ich
habe euch darauf aufmerksam gemacht, daß die Landstraße nicht
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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— 4 —
wächst? — Auf dem Kartoffeln wachsen? — Auf dem Rüben
wachsen? — Was wächst auf einem Kleefelde? — Auf einem Gersten-
felde? — Auf einem Flachsfelde? — Was für Felder gibt es also?
— Ich habe euch auf die langen Vertiefungen aufmerksam gemacht,
die immer zwischen gwei Äckern waren. Welchen Namen haben
diese langen Vertiefungen Zwischen zwei Äckern? Furchen (Acker-
furchen). Sie bilden die Grenze zwischen zwei Äckern. Wie sind
die Furchen entstanden? — Bei einem Garten ist die Grenze nicht
durch eine Furche bezeichnet. Wodurch denn? Zaun usw.
I V. Blumen. Wir haben uns gestern auch einen schönen Blumen-
strauß gebunden, aber nicht im Garten. Wo denn? Im Felde.
Wo wachsen also auch Blumen? Im Felde. Wie nennt man die
Blumen, die im Felde wachsen? Feldblumen. Ich habe euch meinen
Blumenstrauß mitgebracht und will sehen, ob ihr die Namen dieser
Feldblumen noch wißt. Wie heißt diese blaue Feldblume? Korn-
blume. Wie die violette? Kornrade. Und diese rote? Klatschmohn.
Zeige und benenne die einzelnen Feldblumen noch einmal! — Wo
haben wir sie gepflückt? Am Rande eines Getreidefeldes. Weshalb
am Rande? In das Getreidefeld darf man nicht hineingehen, wir
würden sonst viele Pflanzen zertreten und dadurch dem Bauer
Schaden zufügen. Wer achtet darauf, daß die Kinder nicht ins
Getreidefeld laufen (oder andere Früchte ausreißen)? Feldhüter.
Im Kartoffelacker haben wir auch noch Blumen gefunden. Diese
hier! Ackerwinde. Weiter! Hederich, Quecke, Melde. Wiederholung!
Alle diese Pflanzen hat der Bauer nicht gesät und auch nicht ge-
pflanzt. Wie sind sie denn aufs Feld gekommen? Die sind von
selbst gewachsen. — Der Wind hat den Samen auf das Feld ge-
weht, und daraus sind die Blumen gewachsen. Das stimmt.
Der Bauer mag alle diese Pflanzen nicht leiden, selbst diese
schönen nicht. Weshalb denn nicht? Weil sie den Früchten die
Nahrung wegnehmen. Er denkt, an der Stelle, an welcher eine
solche Blume wächst, könnte lieber ein Getreidehalm wachsen. Er
nennt sie deshalb Unkraut, d. h. unnützes Kraut. Was macht der
Landmann mit den Unkräutern? Er reißt sie aus, hackt sie ab,
wirft sie auf einen Haufen und verbrennt sie. (Pflanzen, die ohne
unsere Pflege wachsen, nennt man wild wachsende Pflanzen.
Alle Unkräuter sind wild wachsende Pflanzen.)
Von den wildwachsenden Pflanzen haben wir diese hier noch
nicht genannt. Wie heißt sie? Kamille. Die Kamille pflücken die
Leute ab, aber sie werfen sie nicht fort und verbrennen sie auch
nicht. Ich habe schon oft arme Kinder getroffen, die hatten einen
dicken (großen) Kamillenstrauß gepflückt. Was machen sie damit?
Sie gehen damit in die Häuser und wollen die Kamille verkaufen.
Wer wird denn aber einen Kamillenstrauß kaufen! Ich habe noch
nie einen ins Fenster gestellt. Die Leute stellen die Kamille auch
nicht ins Fenster, die trocknen sie, und dann kochen sie Tee davon
(Kamillentee). — Meine Mutter kauft auch immer Kamillentee.
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weil sie im Felde wohnt? Feldmaus. Hier zeige ich euch eine
Feldmaus. Weshalb läuft sie nicht fort? Tot, ausgestopft. Wenn
ich eine Maus sehen will, brauche ich aber nicht erst nach dem Felde
zu gehen. Wo gibt's auch Mäuse? Im Hause, — Hausmaus.
Ich habe euch auch eine ausgestopfte Hausmaus mitgebracht. Welchen
Unterschied bemerkt ihr zwischen beiden in der Farbe? Die Haus-
maus ist schwarzgrau, und die Feldmaus gelbgrau. Wes-
halb mag der Bauer die Feldmaus nicht leiden? Auf welche Weise
sucht er sie zu vertilgen? Totschlagen, Fallen stellen, vergiften. Zu-
sammenfassung: Welche schädlichen Tiere wohnen auf dem Felde?
Welche ganz kleinen Tiere haben wir auf dem Felde getroffen?
Ameisen, Heuschrecken. Worüber freuten wir uns bei den Ameisen?
Daß sie so fleißig waren. Wodurch erfreuen uns die Heuschrecken?
Durch ihr munteres Hüpfen. Weiter: Schmetterlinge, Käfer, Raupen.
Auch manche Vögel leben auf dem Felde. Einen Vogel haben
wir beobachtet, als er in die Höhe flog. Nun? Die Lerche. Er-
zähle von der Lerche! Die Lerche stieg ganz gerade in die Höhe,
und dabei sang sie immerzu. Zuletzt war sie so hoch, daß man sie
kaum noch sehen konnte. Weshalb haben wir die Lerche so gern?
Wie ist der Landmann gegen sie gesinnt? — Und der Jäger?
Die Lerche braucht sich deshalb vor dem Landmann und auch vor
dem Jäger nicht zu fürchten. —
Ein Vogel wohnt aber im Felde, der fürchtet den Jäger gar
sehr, besonders im Herbste. Er ist unseren Hühnern ähnlich, nur
kleiner. Wer kennt ihn? Rebhuhn. Wo hast du schon ein Rebhuhn
gesehen? Einmal kam vor unserem Hause ein Jäger vorbei, der
hatte fünf Rebhühner an seiner Jagdtasche hängen, und in der Tasche
hatte er noch einen Hasen — Ich habe bei Rövers welche im Fenster
gesehen. Weshalb lagen die im Fenster? Die Leute sollten sie sehen
und kaufen, die kann man ja essen. — Wir haben einmal Rebhühner
gegessen, die hatte unsere Butterfrau mitgebracht. — Welche Vögel
wohnen also im Felde?
Vi. Vergleichung des Feldes mit dem Garten. Was ist größer,
der Garten oder das Feld? Wo liegen die meisten Gärten? Im
Orte neben den Häusern. Wo liegt aber das Feld? Vor dem Dorfe
(der Stadt). Womit sind die Gärten umgeben? Zaun, Hecke, Mauer.
So ist es bei dem Felde nicht. Welche Pflanzen wachsen besonders
im Garten? Blumen, Sträucher, Kräuter, Bäume. Was habt ihr
besonders auf dem Felde gesehen? Roggen, Weizen, Kartoffeln usw.
Zugaben:
1. Der Bauer und sein Sohn.
Der Bauer steht vor seinem Feld Da kommt sein Knabe hoch beglückt,
Und zieht die Stirne kraus in Falten. Mit bunten Blumen reich beladen,
„Ich Hab' den Acker wohl bestellt, Im Felde hat er sie gepflückt,
Aus reine Aussaat streng gehalten; Kornblumen sind es, Mohn und Raden.
Nun seh' mir eins das Unkraut an. Er jauchzt: „Sieh, Vater, nur die Pracht.
Das hat der böse Feind getan." Die hat der liebe Gott gemacht."
(
— 3 —
stengel ist knotig. Die Knoten bewirken, daß der Stengel fester steht.
Weht einmal ein starker Wind, was kann dann der nicht gleich? —
Was haben wir alles vom Stengel gesagt? Der Stengel ist hohl usw.
Sprecht: Der Stengel ist rund, hohl und knotig. Darum nennen
wir ihn anch noch Halm. Wie? — Sprecht.- Der Stengel des
Roggens wird auch noch Halm genannt. Warum? — Welche Pflan-
zen haben auch einen solchen Stengel? — Wie müssen wir deshalb
ihren Stengel auch nennen? <— Der Weizen hat einen Halm. Der
Hafer usw. (Wer nennt mir noch Pflanzen, die auch einen hohlen,
knotigen Halm haben? Gras. Alle Pflanzen, welche einen hohlen,
knotigen Halm haben, heißen Gräser. Sprecht: Der Roggen gehört
zu den Gräsern. Nennt andere Gräser! —)
c) Blätter. Was ist an jedem Knoten herausgewachsen? Blatt.
Was bemerkt ihr hier? Der untere Teil des Blattes umgibt den
Stengel. Er steckt in den Blättern drin, wie in einer Scheide. (Blatt-
scheide.) Dadurch bekommt der Stengel mehr Halt und knickt nicht
so leicht um. Erst weiter oben neigen sich die Blätter zur Seite und
hängen (im Vogen) herunter. Die Blätter wollen den Halm auch ein
wenig schmücken. ■— Was kannst du von der Länge der Blätter
sagen? — Von ihrer Breite? — Wie sind sie am Ende? Spitz. Zu-
sammenfassung: Die Roggenblätter sind lang, schmal und spitz. —
Wenn die Blätter nun ganz breit wären, würden dann mehr oder
weniger Roggenpflanzen zusammenstehen können? — Welchen Nutzen
hat es also, daß die Blätter so schmal sind?
6) Ähre. Was sitzt an der Spitze des Halmes? Die Ähre, —
Roggenähre. Aus der Ähre heraus wachsen steife Borsten. Zeige sie!
Das sind Grannen. Sprecht: Die Noggenähre hat Grannen. Aus
der Ähre schauen auch kleine grünliche Fasern hervor. Zeige sie!
Hängen diese kleinen Fasern so heraus, dann sagt man: Der Roggen
blüht. Habt ihr den Roggen schon blühen sehen? - Die Roggenblüte
sieht nicht schön aus, darum achten auch die kleinen Kinder nicht auf sie.
Wenn der Roggen geblüht hat, dann wachsen viele Körner —
Roggenkörner — in der Ähre. Wer von euch hat sie schon heraus-
gemacht? — Die Körner sind zuerst weich und weiß; in einigen
Wochen aber werden sie gelblich und hart. Dann ist der Roggen reif.
In welcher Zeit wird der Roggen reif? Nun ist aber auch der Halm
nicht mehr grün; wie ist er geworden? Gelb.
4. Nutzen. Hier zeige ich euch einige Roggenkörner. Wohin
werden die meisten Roggenkörner gebracht? Mühle. Was macht der
Müller daraus? — Sprecht: Der Roggen wird in der Mühle zu
Mehl gemahlen. Wie sieht das Mehl (Roggenmehl) aus? — Was
wird aus dem Roggenmehl gebacken? Brot, Roggenbrot (Schwarz-
brot). Wer tut das? >-— Sprecht: Der Bäcker bäckt aus dem Roggen-
mehl das Roggenbrot oder Schwarzbrot.
5. Aussaat. Wie ist der Roggen auf das Feld gekommen?
Gesät. Wann? Der gesäte Roggen wird noch im Herbste etwa so
(zeigen) hoch und steht den ganzen Winter über auf dem Felde. Des-
— 9 —
halb nennt man ihn auch Winterroggen. Wie? Warum? Wann
wird er gesät? Auch im Frühlinge sät man Roggen. Wann steht
dieser nur auf dem Felde? — Wie nennt man ihn deshalb? — Was
für Roggen gibt es also? Wann wird der Sommerroggen gesät?
Wann der Winterroggen? Sprecht: Der Sommerroggen wird im
Frühlinge, der Winterroggen im Herbste gesät.
Ii. Weizen. Dem Roggen sehr ähnlich ist der Weizen. Seht
euch den Weizen an! Welche Teile hat auch der Weizen? Der
Weizen hat auch Wurzeln, einen Halm usw. Vergleicht den Roggen-
Halm mit dem Weizenhalme! Welchen Unterschied hast du gefun-
den? Sprecht: Der Weizenhalm ist dicker und stärker als der Roggen-
Halm. Vergleicht nun die Blätter beider Pflanzen in bezug auf ihre
Breite! Sprecht: Die Weizenblätter sind etwas breiter als die Rog-
genblätter. Auch die Ähren dieser Pflanzen sind verschieden. Wer
findet einen Unterschied? Sprecht: Die Roggenähre ist flach, die
Weizenähre ist vierkantig. Wie heißen die langen Borsten, die aus
der Roggenähre herausschauen? — Findest du sie an dieser Weizen-
ähre auch? — Was ist auch dies für eine Ähre? — Was fehlt ihr?
Was für Weizenähren gibt es also? Sprecht: Es gibt Weizenähren
mit Grannen und ohne Grannen.
Was muß man tun, wenn man Weizen ernten will? Wann wird
der Weizen gesät? Im Herbst und Frühling. Wie nennen wir den
Weizen, der im Herbste gesät wird? Winterweizen. Warum? —
Wann ist der Winterweizen reif? Der Sommerweizen auch? .—
Was macht der Müller auch aus den Weizenkörnern? Mehl. .—
Weizenmehl. Das Weizenmehl ist viel feiner als das Roggenmehl.
Was bäckt der Bäcker aus dem Weizenmehl? Zusammenfassung:
Der Bäcker bäckt aus dem Weizenmehl Weißbrot, Semmeln, Kuchen
und noch viele andere Sachen.
Iii. Gerste. Neben Roggen und Weizen wächst auf unseren
Feldern auch Gerste. Hier seht ihr die Gerste. Ich stelle jetzt einen
Gerstenhalm neben einen Roggenhalm. Was kannst du von der Größe
des Gerstenhalmes sagen? Sprecht: Die Gerste hat einen kurzen
Halm. Was fällt euch an der Ähre auf? Sprecht: Die Gerstenähre
hat sehr lange Grannen (die Grannen der Roggenähre sind kürzer
und die der Weizenähre am kürzesten). Zwei Körner stehen sich .an
der Eerstenähre immer einander gegenüber. In wieviel Reihen oder
Zeilen stehen also die Körner? Sprecht: Die Körner der Gerste
stehen in zwei Zeilen (die Ähren sind zweizeilig).
Die Gerste wird bei uns nicht im Herbste, sondern im Früh-
linge gesät; sie steht nur den Sommer über auf dem Felde, sie ist
daher eine Sommerfrucht. Wann reif?
Was macht der Landmann mit der Gerste? Sprecht: Der
Landmann futtert mit der Gerste seine Hühner, Enten und Gänse.
Welche Tiere werden auch mit Gerste gefüttert? — Die Schweine
werden davon dick und fett (gemästet). Sprecht: Die Gerste dient
zum Mästen der Schweine. Andere Gerstenkörner wandern izur
10
Mühle. Manche werden in der Mühle geschält. Die abgerundeten
Körner heißen dann Graupen. Kennt ihr Graupen? Wo hast du
schon Graupen gesehen? Was kocht nämlich die Mutter aus den
Graupen? Schöne Graupensuppe. Wer braucht in unserer Stadt
auch sehr viele Gerste? Vierbrauer. Was machte (braut) er daraus? —
Iv. Hafer. Jetzt sehen wir uns den Hafer an. Seht ihr am
Hafer dieselben Teile, die wir am Roggen, Weizen und an der Gerste
kennen gelernt haben? — Was ist anders? Der Hafer hat keine
Ähre, sondern eine Rispe. Zeige die Rispe! Sprecht: Der Hafer
hat keine Ähre, sondern eine Rispe. Nenne mir alle Teile des Hafers!
Zeige mir an der Rispe die Körner! Jedes Körnchen steht auf
einem eigenen Stiele. Seht euch die Haferkörnchen an! Sie sind
lang, dünn und spitz. Der Hafer ist auch eine Sommerfrucht. Wann
wird er also gesät? — Wann ist er reif? — Für welches Tier wird
der Hafer fast ganz allein gesät? — Was bekommt das Pferd
noch zu fressen? — Was frißt es aber am liebsten? —
Wiederholungsfragen! —
V. Begriff. Den Roggen, den Weizen, die Gerste und den
Hafer nennt man mit einem Worte Getreide. Was ist der Roggen?
Sprecht: Der Roggen ist ein Getreide. Ebenso: Der Weizen ist
ein Getreide usw.
Vi. Nutzen des Strohes. Wenn man das Getreide gedroschen
hat, so bleiben nur die trockenen, gelben Halme übrig. Wie nennt
man sie? Stroh. Sprecht: Die trockenen Halme des Getreides
Roggenstroh. Vom Weizen? Weizenstroh usw. Was für Stroh
nennt man Stroh. Wie nennt man das Stroh vom Roggen?
Roggenstroh. Vom Weizen? Weizenstroh usw. Was für Stroh
gibt es also? Sprecht: Es gibt Roggenstroh, Weizenstroh usw.
Was macht man mit dem Stroh? Das Stroh streut man dem Vieh
in den Stall. Warum? — Was macht man noch mit dem Stroh?
Mit dem Stroh deckt man Dächer. Wie nennt man ein solches Dach?
— Gibt es in Braunschweig auch Strohdächer? Wo findet man zu-
weilen ein Strohdach? — Wer weiß noch etwas, das aus dem
Stroh gemacht wird? Strohhüte. Was willst du sagen? Stroh-
decken. Bienenkörbe. Aus dem Stroh macht man auch Strohhüte,
Strohdecken und Bienenkörbe. Wie nennt man kurz geschnittenes
Stroh? Häckerling (Häcksel). Was macht man mit dem Häckerling?
Mit Häckerling werden die Pferde und Kühe gefüttert. Es ist
doch gut, daß der liebe Gott Getreide wachsen läßt. Was hätten
wir sonst nicht? — Der Herr läßt Gras wachsen für das Vieh und
Saat zu Nutz dem Menschen.
Zugaben:
1. Ein Märchen.
Laß steh'n die Blume,
Geh' nicht ins Korn!
Die Roggenmuhme
Geht um da vorn.
Wen sie beim Pflücken
Sieht Halme knicken,
Wer Ähren zertritt,
Den nimmt sie mit.
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— 50 —
Acker. Warum wohl? — Wenn sie dann fliegen können, schwingen
sie sich fröhlich in die Luft hinauf und singen den ganzen Tag. Und
wißt ihr, was sie singen? Lirilirili, schön ist's in der Früh'. Wir
sagen: Die Lerche trillert. Sprecht das zusammen! Wie haben wir
die Vögel genannt, welche schöne Lieder singen? — Zu welchen
Vögeln müssen wir auch die Lerche zählen? Die Feldlerche ist ein
'Singvogel. Sie singt schon am Morgen, wenn die Sonne noch nicht
aufgegangen ist, sie singt $u jeder Zeit des Tages. Sie singt, twenn es
in der Nähe auch blitzt und donnert, und wenn es bei Regenwetter
nur ein wenig aufhört zu regnen, hört man auch schon wieder
den Lerchengesang. Die meisten Singvögel singen nur im Frühjahr,
wenn sie Nester bauen, Eier legen und diese ausbrüten. Wenn sie
die Jungen zu pflegen haben, oder diese groh geworden sind, singen
sie nicht mehr: schon in der Mitte des Sommers hört man draußen
nur noch wenige Vögel singen, und am Ende des Sommers schweigen
fast alle. Die Lerche singt schon in den ersten Frühlingstagen, wenn
noch kein anderer Vogel singt, sie singt den ganzen Sommer hin-
durch bis in den Herbst hinein. Die Lerche ist unter den Vögeln die
fleißigste Sängerin. Wo befindet sich die Nachtigall, wenn sie singt?
— Der Kanarienvogel? — Aber die Lerche? — Wann singt sie
niemals? —
Leider kann die Lerche nicht das ganze Jahr bei uns bleiben.
Weshalb nicht? — Der böse Winter treibt sie fort. Wann ver-
lassen sie uns? Die Haubenlerche bleibt auch im Winter bei uns.
Wo hält sie sich im Winter auf? — Wo nicht? Feld. Weshalb
nicht? — Zu welchen Vögeln können wir sie deshalb nicht rechnen?
Zugvögel. Was für ein Vogel ist die Haubenlerche? Standvogel.
Zugaben:
1. Die Lerche.
Erau ist der Lerche Federkleid,
Doch ihre Stimme hört man weit;
Sie fliegt so hoch und singt so schön,
Als könnt' den lieben Eott sie sehn. (A. Klauwell.)
2. Die Lerche.
Die Lerche in den Lüften schwebt Gar hoch kann sie sich schwingen,
Und singt den Morgen an; Daß man's kaum sehen mag;
Vom grünen Feld sie sich erhebt Dabei hört man sie singen,
Und grüßt den Ackersmann. Eott loben Tag für Tag.
(Des Knaben Wunderhorn.)
3. Kind und Lerche.
Kmd: O, liebe Lerche, sag' nur an,
Was dich so lustig machen kann?
Du säest nicht, du erntest nicht,
Und sammelst in die Scheunen nicht
Und fliegst so hoch und singst so gern,
Als sähst du Eott den Herrn.
— 12 —
5. Strohhalm, Kohle und Bohne.
In einem Dorfe wohnte eine arme, alte Frau, die hatte ein Gericht
Bohnen zusammengebracht und wollte sie kochen. Sie machte also auf ihrem
Herd ein Feuer Zurecht, und damit es desto schneller brennen sollte, zündete sie
es mit einer .Handvoll Stroh an. Als sie die Bohnen in den Topf schüttete,
entfiel ihr unbemerkt eine, die auf dem Boden neben einem Strohhalm zu liegen
kam; bald danach sprang auch eine glühende Kohle vom Herde zu den beiden
herab. Da fing der Strohhalm an und sprach: „Liebe Freunde, von wannen
kommt ihr her?" Die Kohle antwortete: „Ich bin zu gutem Glücke dem
Feuer entsprungen, und hätt' ich das nicht mit Gewalt durchgesetzt, so war mir
der Tod gewiß, ich wäre zu Äsche verbrannt." Die Bohne sagte: „Ich bin
auch noch mit heiler Haut davongekommen; aber hätte mich die Alte in den
Topf gebracht, ich wäre ohne Barmherzigkeit zu Brei gekocht worden wie
meine Kameraden." — „Wäre mir denn ein besseres Schicksal zuteil geworden?"
sprach das Stroh; „alle meine Brüder hat die Alte in Feuer und Rauch auf-
gehn lassen, sechzig hat sie auf einmal gepackt und ums Leben gebracht. Glück-
licherweise bin ich ihr zwischen den Fingern durchgeschlüpft." — „Was sollen
wir aber nun anfangen?" sprach die Kohle. „Ich meine," antwortete die
Bohne, „,tdeii wir so glücklich dem Tode entronnen sind, so wollen wir uns
als gute Gesellen zusammenhalten und, damit uns hier nicht wieder ein neues
Unglück ereilt, gemeinschaftlich auswandern und in ein fremdes Land ziehen."
Dieser Vorschlag gefiel den beiden andern, und sie machten sich miteinander
auf den Weg. Bald aber kamen sie an einen kleinen Bach, und da keine Brücks
oder Steg da war, so wußten sie nicht, wie sie hinüberkommen sollten. Der
Strohhalm fand guten Rat und sprach: „Ich will mich querüberlegen, so
könnt ihr auf mir wie auf einer Brücke Hinübergehn." Der Strohhalm streckte
sich also von einem Ufer zum andern, und die Kohle, die von hitziger Natur
war, trippelte auch ganz keck aus die neugebaute Brücke. Als sie aber in die
Mitte ^gekommen war und unter sich das Wasser rauschen hörte, ward ihr doch
angst; sie blieb stehn und getraute sich nicht weiter. Der Strohhalm aber
fing an zu brennen, zerbrach in zwei Stücke und siel in den Bach. Die Kohle
rutschte nach, zischte, wie sie ins Wasser kam, und gab den Geist auf. Die
Bohne, .die vorsichtigerweise noch auf dem Ufer zurückgeblieben war, mußte
über die Geschichte lachen, konnte nicht aufhören und lachte so gewaltig, daßi
sie gerplatzte. Nun war es ebenfalls um sie geschehen, wenn nicht zu gutem
Glück ein Schneider, der auf der Wanderschaft war, sich an dem Bach ausge-5
ruht hätte. Weil er ein mitleidiges Herz hatte, so holte er Nadel und Zwirn
heraus und nähte sie zusammen. Die Bohne bedankte sich bei ihm aufs schönste.
Aber da er schwarzen Zwirn gebraucht hatte, so haben seit der Zeit alle Bohnen
eine fchwarze Naht. (Grimm.)
6. Die Kornähren.
Ein Landmann ging mit seinem kleinen Sohne aus das Feld hinaus, er
wollte sehen, ob das Korn bald reif sei. „Sieh', Vater," sagte der Kwabe,
„wie aufrecht einige Halme den Kopf trugen. Diese müssen wohl recht vornehm
sein; die andern, die sich so tief vor ihnen bücken, sind gewiß viel schlechter."
Der Vater pflückte einige Ähren ab und sprach: „Törichtes Kind, da sieh' ein-
mal! Diese Ähre hier, die sich so stolz in die Höhe streckte, ist ganz taub und
leer; diese aber, die sich so bescheiden neigte, ist doll der schönsten Körner."
Trägt einer gar zu hoch den Kopf,
So ist er wohl ein ^eitler Tropf. / (Ch. Schmid.)
3. Die Roggenernte.
(Bild Nr. 2 von Meinhold oder Nr. 3 von Winkelmann.)
I. Ernteoorbereikmgen. Wir haben im Frühjahr das Roggen-
feld besucht. Wie groß war der Roggen im Frühjahr (zeige es!)?
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— 52 —
Was seht ihr hier hinten auf dem Bilde (im Hintergrunde)?
Häuser, Kirche — ein Dorf! Was liegt im Hintergrunde des Bil-
des? — Sprecht das im Chore! —
Zwischen dem Roggenfelde und der Wiese befinde sich ein Weg.
Zeige den Weg! — Wohin führt der Weg? Dorfe. Wie ist er
nur? Schmal, krumm. Womit ist er bewachsen? Gras. Dieser
Weg ist ein Feldweg. Ich sehe noch einen anderen Weg, der
nach dem Dorfe führt. Wer sieht ihn auch? Zeige ihn! — Wie
nennen wir diesen Weg? Chaussee. Woran erkennt ihr die Chaussee?
— Wer geht jetzt auf dem Feldwege? Ein junger Bursche. Be-
trachtet ihn! Er ist jung, groß und stark. Was trägt er auf
dem Kopfe? Hut. Was für eine Farbe hat der Hut? — Was
für ein Hut ist es? Strohhut. In welcher Zeit trägt man einen
Strohhut? Sommer. Was hält der Bursche in der rechten Hand?
Stock. In der linken? Pfeife. Was trägt er auf dem Rücken?
Ranzen — Tornister — Felleisen. Seht euch seine Kleidung an!
Dieses ist kein Rock, sondern ein Kittel, ein grauer, leinener Kittel.
Warum ist er mit einem leichten Kittel bekleidet? Weil es warm
ist. Wenn es kühl wäre, müßte er einen anderen Kittel anlegen.
Wo bewahrt er noch andere Kleider auf? Felleisen. Was hat er
sonst noch in dem Felleisen? — Was seht ihr oben an den Seiten
des Felleisens? Stiefel. Für diese war kein Platz mehr im Fell-
eisen. Könnt ihr euch nun denken, was dieser Bursche sein mag?
Handwerksbursche. In dem Dorfe seiner Eltern war er bei einem
Meister in der Lehre. Was für ein Handwerk mag er wohl er-
lernt haben? Schlosserhandwerk. Angabe anderer Handwerke. Zu-
sammenfassende Wiedergabe: Die Schlosserei, die Bäckerei, die Schnei-
derei usw. sind Handwerke. Was war dieser Bursche, solange er
noch bei seinem Meister in der Lehre war? Lehrling. Was für
ein Lehrling war er, weil er die Schlosserei erlernte? — Wie lange
dauerte wohl seine Lehrzeit? Vier Jahre. Seine Lehrzeit ist aber
nun beendet. Was ist er geworden? Geselle. Wie nennt man den
Mann, bei dem er in der Lehre war? Meister. Warum durfte er
jetzt seinen Meister verlassen? Hat ausgelernt. Was möchte auch
dieser Bursche einst werden? — Ist er jetzt schon in seinem Hand-
werk tüchtig genug, um ein Meister sein zu können? Nein, er muß
noch vieles lernen. Bisher hat er in seinem Heimatsdörfchen ge-
arbeitet. Wohin geht (wandert) er jetzt? Stadt. Was sucht er
in der Stadt? Arbeit. Findet er aber keine, dann muß er wieder
weiter wandern zur nächsten Stadt. Wie nennen wir ihn, weil er
von einem Orte zum andern wandert? Wanderer, Wandersmann.
Womit reisen andere Leute? Eisenbahn, Post. Weshalb geht dieser
Bursche zu Fuß? Gewiß kein Geld.
Ii. Das Bild in Beziehung zur Fabel. Unser Wandersmann
hat heute morgen schon ganz früh sein Gasthaus verlassen und seine
Reise nach der nächsten Stadt (dem nächsten Dorfe) angetreten.
Woran seht ihr, daß es noch früh am Morgen ist? Die Sonne ist
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noch nicht aufgegangen. Es dämmert noch; deshalb können wir auch
das nächste Dorf nicht genau erkennen. Im Felde ist noch alles
still. Der Schäfer schläft noch in seinem roten Häuschen. Die
Schafe sind noch in der Hürde. In der Stadt raucht noch kein
Schornstein. Weshalb hat der Wandersmann seine Reise so früh
angetreten? Am Tage ist es zu warm. Wann besonders? Mit-
tags. In dieser Zeit ruht sich der Wandersmann aus. Wann kann
man im Sommer am besten marschieren? Morgens oder abends.
Obgleich der Wandersmann heute sehr früh aufgestanden ist, hier
im Felde ist er doch noch nicht der erste, denn plötzlich erhebt sich
dicht neben ihm eine Lerche. Wohin fliegt sie? — Wohin schaut
deshalb der Wandersmann? Zeige die Lerche! Wer hat schon ein-
mal versucht, einer aufsteigenden Lerche mit den Augen zu folgen?
— wie schien es fast? Bis zur Sonne — Morgensonne. Wem
fliegt die Lerche entgegen? Der Morgensonne. Sie jauchzt dabei.
Wie ist der, der jauchzt? Fröhlich. Wie ist auch die Lerche, weil
sie jauchzend der Morgensonne zufliegt? Der Wandersmann ist
sehr verwundert, daß die Lerche schon so früh fröhlich singend em-
porsteigt, und er richtet an sie daher die Frage:
„Lerche, wie früh schon fliegest du
Jauchzend der Morgensonne zu?"
Und die Lerche ließ den Wandersmann mit ihrer Antwort
nicht lange warten. Sie sagt:
„Ich will dem lieben Gott mit Singen
Dank für Leben und Nahrung bringen."
Was will die Lerche mit ihrem Singen? — Beim Beginn der
Schule pflegen wir auch zu singen. Wofür danken wir dem lieben
Gott durch unser Singen? — Wofür will auch die Lerche dem lieben
Gott durch ihr Singen danken? Leben und Nahrung. Auf welche
Weise konnte sie ihr Leben verlieren, wenn sie Gott nicht beschützte?
Sie konnte krank werden und sterben. Die Katze konnte sie fangen.
Böse Buben konnten sie töten. --Der Blitz konnte sie erschlagen.
Weshalb dankt sie dem lieben Gott für ihre Nahrung? Er hat ihr
Fliegen und Mücken, Käfer und Würmer zum Verzehren geschickt.
Was verdankt also die Lerche dem lieben Gott? Leben und Nah-
rung. Was will sie ihm jetzt dafür bringen? Dank. Womit? Mit
Singen. Also das ist der Grund, weshalb sie schon früh so fröhlich
singt. Wie können wir ihr Lied nennen, da sie Gott durch dasselbe
danken will? Danklied.
Aber vielleicht singt sie bloß heute ein Danklied, weil ein be-
sonders schöner Morgen ist. Wenn >der Wandersmann das gedacht
hat, so hat er sich geirrt; denn die Lerche sagt weiter:
„Das ist von altersher mein Brauch."
Von wem hat die Lerche das Danken schon gelernt? Eltern.
Seit wann hat sie dem lieben Gott schon Danklieder gesungen,?
Jugend. Das Danken ist ihr zur Gewohnheit geworden, sie kann
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