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1. 1 - S. 6

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
6 Hannover. b) lvie die alten Sachsen zu einem Volk wurden. Die Sachsen breiteten sich allmhlich der das weite Land zwischen Elbe und Rhein aus, unterwarfen die dort wohnenden Vlkerschaften, vermischten sich mit ihnen und bildeten ein groes Volk. Sie wurden in drei Teile geteilt: die fingern (zu beiden Seiten der Weser), die O st f a l e n (stlich von den (Engern) und die td e st f a l e n (westlich von den (Engern, besonders in der heutigen Provinz Westfalen). Alle drei Stmme redeten eine gemeinsame Sprache, das Niederdeutsche oder plattdeutsche, von allen deutschen Stmmen blieben sie am lngsten Heiden. 2. Wittekindsagen. a) lvie lvittekind durch sein Pferd gerettet wird. Hls Karl der Groe die Sachsen an der Hase besiegt hatte, rettete sich lvittekind auf eine seiner Burgen im (Dsnabrceer Lande. Auf der Burg waren zwei Schwestern als Trhterinnen angestellt, denen lvittekind viel Gutes getan hatte. Trotzdem verrieten sie ihren Herrn, weil die Kranken ihnen groe Geschenke anboten. Ein treuer Mann aber warnte lvittekind. (Eiligst floh lvittekind aus bei Burg. Doch htte Karl ihn fast erreicht im h o n e, einem lvalde, nicht weit von Osnabrck, wo die Kranken den lveg durch einen verhau gesperrt hatten. Die Heinde waren dicht hinter ihm. lvittekind ritt einen schwarzen Hengst mit glnzender Mhne, klein, aber schnellfig. Zu dem sprach er, als er das Hindernis sah: Hengstken, spring aroer, kriegst 'n Spint Hairer, Springst du nich aroer, fretet di un mi de Karoer!" Da scho das kluge Tier roie ein Pfeil der den Der hau hinweg und trug seinen Heiter sicher nach Osnabrck, wo es tot zusammenstrzte. b) Die wunderbare Quelle. Als lvittekind endlich an dem (Blauben seiner Dter irre geworden war, ritt er einst auf den Lbbecker Bergen. Da sprach er bei sich selbst: 3st der (Ehristengott der rechte, so mchte ich wohl ein Zeichen haben, wodurch ich gewi wrde." (Es war aber gerade sehr hei, und da sich in den Bergen kein lvasser fand, so drstete ihn und sein Pferd. Und siehe, da fing sein Pferd pltzlich an, mit den Hufen zu scharren, und aus dem felsigen Boden sprang eine mchtige Quelle hervor. Da stieg lvittekind vom Rosse herab und trank und gelobte, ein (Ehrist zu werden. der der Quelle wurde spter eine Kirche erbaut, die noch heute steht. c) Wittekind im Lager der Iranken. Als einst im Winter Waffenruhe eingetreten roar, ergriff Wittekind eine wunderbare Sehnsucht, zu schauen, wie die Christen ihren vielgepriesenen Gott verehrten. Das Weihnachtsfest kam heran, da hllte sich Wittekind in Bettlerlumpen und schlich sich beim heranbrechen des Morgenrots in das frnkische Lager. Unerkannt schritt er durch die Reihen der Krieger, die sich zum Gottesdienst anschickten, und gesellte sich

2. 1 - S. 8

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
8 Hannover. b) Wie die Kapelle erbaut wurde. Gleich darauf fiel der Kaiser in einen tiefen Schlaf, und als er wieder erwachte, sah er zu seiner groen ver-Wunderung vor sich den Platz mit Schnee bedeckt, während ringsumher alles in grner Sommerpracht stand, fluch das Kreuz, welches er in den Rosenbusch gehngt hatte, war darin festgefroren, und dennoch blhten am Busch die Rosen weit schner und voller, als sie vorher geblht hatten. Da merkte der Kaiser, da Gott hier ein Wunder getan habe, und gelobte, auf der Stelle, wo der heilige Schnee" gefallen war, eine Kirche zu bauen. Noch sann er der diesen frommen Vorsatz nach, als Hundegebell und Wald-hrner durch den Wald erklangen. Sein Zagdgefolge kam herbei und war hocherfreut, den Herrn gesund und frohgemut wiederzufinden. Nun erzhlte der Kaiser, welchen Wink ihm Gott gegeben habe, und befahl, auf der heiligen Sttte sofort eine Kapelle zu bauen. Der wilde Rosenstock aber, der das Kreuz so festgehalten hatte, sollte nicht ausgerodet werden. So geschah es. Es entstand an der Stelle, wo die kleine Kapelle am Dome steht, das erste Gebude von hildesheim. Der Rosenstock aber grnt und blht noch heute und umrankt mit seinen frischen Zweigen das alte Gemuer. (Karl Seifert.) 4. Hermann Btllung. Es war um das Iahr 940 nach Christi Geburt, da htete nicht weit von Hermannsburg ein 13mjhriger Knabe die Rinderherde seines Vaters. Da kommt ein prchtiger Zug von gewappneten Rittern dahergezogert, stolz zu Ro. Der Knabe sieht mit Lust die blinkenden Helme und Harnische, die glnzenden Speere und die hohen Reitersleute an und denkt in seinem herzen: Das sieht noch nach was aus! Aber pltzlich biegen die Reiter von der sich krmmenden Strae ab und kommen querfeldein auf die Stelle zugeritten, wo er htet. Das ist ihm doch zu arg; denn das Feld ist keine Strae, und es gehrt noch dazu seinem Vater. Er besinnt sich kurz, geht den Rittern entgegen und ruft ihnen zu: Kehrt um, die Strae ist euer, as Zeld ist mein!" Ein hoher Mann, auf essen Stirn ein majesttischer Ernst thront, reitet an er Spitze es Zuges un sieht ganz verwunert ert Knaben an, er es wagt, sich ihm in en Weg zu stellen. Er hlt sein Ro an un hat seine Kreue an em mutigen Jungen, er so khn un furchtlos seinen Blick erwiert un nicht vom platze weicht. Wie heit u, Knabe?" fragt er. Ich bin hermarm Billungs Sohn un heie auch Hermann. Un ies ist meines Daters $el; Ihr rft nicht hinberreiten." Ich will's aber, Knabe," erwierte er Ritter mit rohenem Ernst, weiche, oer ich stoe ich rtieer!" Dabei erhebt er en Speer. Der Knabe aber bleibt furchtlos stehen, sieht mit Mitzertem fluge zu em Ritter hinauf un spricht: Recht mu Recht bleiben, un Ihr rft nicht der as $el reiten, Ihr reitet enn der mich hinweg!" Was weit u vom Recht, Knabe?" Mein Dater ist er Billung, un ich roere es nach ihm," antwortet er Knabe; vor einem Billung arf nieman as Recht verletzen." Da ruft

3. 1 - S. 10

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
10 Hannover. der diese Zumutung erschrak der treue Knecht, doch, so dachte er, es wrde ihn selbst betreffen, und lie es zu. Siehe, da fiel das Los auf seinen ediert, liebwerten Herrn, den jetzt der Diener tten sollte. Da sprach der Knecht: Das tue ich nimmermehr; und wenn alles verloren ist, so Hab' ich noch ein anderes ausgesonnen: ich will Euch in einen ledernen Sack einnhen, wartet dann, was geschehen wird!" Der Herzog gab feinen Villen dazu,- der Knecht nahm die haut eines Ochsen, den sie vordem auf dem Schiffe gespeist hatten, wickelte den Herzog darein und nhte sie zusammen, doch hatte er sein Schwert neben ihn mit hineingelegt. b) Der Herzog un der Lwe. Nicht lange, so kam der Vogel Greif geflogen, fate den ledernen Sack in die Klauen und trug ihn durch die Lfte der das weite Meer bis in sein Nest. Hls der Vogel dieses bewerkstelligt hatte, sann er auf einen neuen $ang, lie die haut liegen und flog wieder aus. Mittlerweile fate Herzog Heinrich das Schwert und zerschnitt die Nhte des Sackes. Als die jungen Greife den lebendigen Menschen erblickten, fielen sie gierig und mit Geschrei der ihn her. Der teure Held wehrte sich tapfer und schlug sie smtlich zu Tode. Als er sich aus dieser Not befreit sah, schnitt er eine Greifenklaue ab, die er zum Andenken mit sich nahm, stieg aus dem Neste den hohen Baum hernieder und befand sich in einem weiten, wilden Walde. In diesem lvalde ging der Herzog eine gute Xdeile fort; da sah er einen frchterlichen Lindwurm wider einen Lwen streiten, und der Lwe schwebte in groer Not, zu unterliegen. tdeil aber der Lwe insgemein fr ein edles und treues Tier gehalten wird und der lvurm fr ein bses, giftiges, sumte Herzog Heinrich nicht, sondern sprang dem Lwen mit seiner Hilfe bei. Der Lindwurm schrie, da es durch den lvald erscholl, und wehrte sich lange Zeit. Endlich gelang es dem Helden, ihn mit seinem guten Schwerte zu tten, hierauf nahte sich der Lwe, legte sich zu des Herzogs Sen neben den Schild auf den Boden und verlie ihn nimmermehr von dieser Stunde an. Denn als der Herzog nach Verlauf einiger Zeit, während welcher das treue Tier ihn mit gefangenem Hirsch und loild ernhrt hatte, berlegte, wie er aus dieser Einde und der Gesellschaft des Lwen wieder unter die Menschen gelangen knnte, baute er sich ein $Io aus zusammengelegtem holz, mit Reisig durchflochten, und setzte es aufs Meer. Hls nun einmal der Lwe in den lvald zu jagen gegangen war, bestieg Heinrich sein Fahrzeug und stie vom Ufer ab. Der Lwe aber, welcher zurckkehrte und seinen Herrn nicht fand, kam zum Gestade und erblickte ihn aus weiter Kerne. Hljobald sprang er in die Wogen und schwamm so lange, bis er auf dem $Io bei dem Herzog mar, zu dessen Sen er sich ruhig niederlegte. c) Der Herzog un er Teufel, hierauf fuhren sie eine Zeitlang auf den Meeresmellen; bald berkam sie Hunger und Elend. Der Held betete und wachte und hatte Tag und Nacht keine Ruhe. Da erschien ihm der bse Teufel und sprach: Herzog, ich bringe dir Botschaft; du schwebst hier in Not und Pein auf dem offenen Meere, und daheim in Braunschweig ist lauter Sreud und

4. 1 - S. 13

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
7. Doktor Martin Luther. 13 7. Doktor Martin Luther. a) Im Llternhause. Vottor Martin Luther wurde am 10. November 1483 zu (Eisleben am harz geboren. Ein halbes Jahr nach seiner Geburt zogen Luthers Eltern nach der Sergstadt Mansfeld. Dort hat Luther seine Jugendzeit bis zum 14. Iahre verlebt. Sein Vater war ein armer Bergmann, der tglich in den Schacht des Silberbergwerks hinabstieg, um sein Brot zu verdienen. Die Mutter besorgte den haushalt. Wie knapp es im Hause zuging, sehen mir daraus, datz die Mutter das Brennholz selber im Walde sammeln und aus dem Rcken nach Hause tragen nutzte. Die Kinder wurden sehr streng flbb. 1. Luther im Hause der Frau Cotta. (Nach dem Gemlde von ffi. Spangenberg.) erzogen und bekamen viele Schlge. Luther erzhlte spter: Meine Mutter stupte mich einmal um einer geringen Nutz willen, datz das Blut danach flotz," und mein Dater schlug mich einmal so sehr, datz ich ihm gram ward, bis er mich wieder zu sich gewhnte." b) Auf der Schule. Damals besuchten die meisten Kinder berhaupt noch keine Schule, Luthers Eltern aber schickten ihren Martin trotz ihrer Armut in die Schule, damit er etwas Tchtiges lerne. Der Knabe war schwchlich, und wenn er daher bei hohem Schnee den Weg nicht machen konnte, trug ihn sein Dater oder auch ein grotzer, starker Nachbarssohn durch den Schnee, damit

5. 1 - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
18 Hannover. eingang stand ein alter berhmter Kriegsfyel, der klopfte ihn auf die Schulter und sprach: .Mnchlein, Mnchlein, du gehst jetzt einen schweren (Bang; bist du aber deiner Sache gewi, so sei getrost, Gott wird dich nicht verlassen." Als Luther vor dem Kaiser stand, lagen da auf einem Tische alle Bcher, welche er geschrieben hatte, und ein Geistlicher fragte ihn, ob er die geschrieben htte und ob er sie widerrufen wollte. Luther sagte, er mchte die Bcher noch einmal durchsehen und sich bis zum andern Tage besinnen. Der Kaiser war damit einverstanden. Hm andern Tage wurde er wieder in den Saal gefhrt und gefragt, ob er widerrufen wollte. Da antwortete er mit fester Stimme: Alles, was ich gelehrt habe, steht so in der Bibel. Venn ihr beweisen knnt, da ich etwas Unrechtes gelehrt habe, dann will ich widerrufen, sonst nicht, hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! flmen." i) Luther auf der Wartburg. Kaiser Karl V. wurde sehr zornig der den furchtlosen Mnch und tat ihn in die Reichsacht, d. h. niemand durfte ihn ins haus nehmen, ihm zu essen oder zu trinken geben, sondern jeder durfte ihn totschlagen, wo er ihn fand. Da aber der Kaiser Luther freies Geleit versprochen hatte, wollte er sein Wort halten und bestimmte, da die Reichsacht erst nach 21 Tagen eintreten sollte, damit Luther sicher nach Wittenberg reisen konnte, viele von den Srsten hatten sich gefreut, da Luther so mutig seine Meinung gesagt hatte, besonders Kurfürst Friedrich der Weise war stolz auf seinen Professor. Er frchtete aber, es mchte unterwegs Luther ein Unglck zustoen, deshalb schickte er heimlich einen Trupp Reiter in den Wald und lie Luther auf der Rckreise gefangennehmen und nach seinem groen, festen Schlo, der Wartburg, bringen. Dort mute sich Luther haare und Bart wachsen lassen und Ritterkleider anlegen. Er wurde Junker Georg genannt. Kein Mensch wute, wo Luther geblieben war. Luther aber lebte nicht wie ein Ritter auf der Wartburg, sondern sa in seiner Stube und fing an, seine geliebte Bibel in die deutsche Sprache zu bersetzen, damit alle Leute darin lesen knnten. Hoch heute kann man auf der Wartburg das Zimmer sehen, in dem Luther gewohnt und gearbeitet hat. k) Rckkehr nach Wittenberg. Ungefhr ein Jahr blieb Luther auf der Wartburg, da erhielt er Nachricht, da nach Wittenberg andere Prediger ge-kommen wren, die etwas ganz verkehrtes lehrten. Da konnte er es nicht lnger aushalten. Er schrieb einen Brief an den Kurfrsten, da er abreisen wolle. In Wittenberg stellte er bald die alte (Ordnung wieder her und lebte dann dort ungestrt, da sich niemand fand, der die Reichsacht ausfhren wollte. Den Gottesdienst richtete er nun ganz anders ein. Er selbst und viele von seinen freunden dichteten geistliche Lieder, z. B. Ein feste Burg ist unser Gott" und vom Himmel hoch, da komm ich her". Die wurden nun jeden Sonntag in den Kirchen gesungen. Die Pastoren predigten in deutscher Sprache. Nur was in der Bibel stand, sollte gelten, nicht was die Ppste gesagt hatten. Hlle Leute, die mit Luther einverstanden waren, nannten sich lutherisch oder evan-gelischdie andern hieen katholisch. Seit der Zeit gibt es fast in jeder greren

6. 1 - S. 1

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Geschichte Hannovers ? /lnhang zu Wehrhan, Lehrbuch er Geschichte I. Bearbeitet von Hermann Kod), Rektor der Mdchen-Mittelschule in k?ildesheim. Georg-Eckert-Institut fr international Schulbuchforschung Braunschweig - Bibliothek - mit 4 Abbildungen im Text. Geofg-Eckert-Institut ruf ntc -Qiionale Schulbuc.vorschung Braunschweig - Wiss. Handbibliothek - Frankfurt am Main. Verlag von Moritz viesterweg. 1914.

7. 1 - S. 3

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vorwort. Schon der heimatkundliche Unterricht in den Klassen Vii und Vi nimmt auf Sage und Geschichte der engeren Heimat Rcksicht. So mutz auch der folgende Geschichtsunterricht ein heimatkundliches Moment in sich schlieen". Damit soll aber nicht eine zusammenhngende Heimatgeschichte gefordert werden. Die mchte fr manchen Ort doch etwas klglich ausfallen, und der Unterricht kme in Gefahr, sich in Einzelheiten und Nichtigkeiten zu ver-lieren und sich von den groen weltbewegenden Tatsachen mit ihrer erziehlichen Wucht zu entfernen. So wurde es z. B. eine Kraftverzettelung und Zeitvergeudung bedeuten, wollte man eine auch nur einigermaen zusammenhngende Geschichte des welfenhauses geben. Ich bin sogar der Meinung, da uns z. B. Friedrich der Groe viel nher sieht als alle drei ersten George, trotzdem diese die Herrscher unseres Heimatlandes waren, wenn aber der Flgelschlag der Weltgeschichte oder wenigstens der deutschen Geschichte unsere engere Heimat berhrte, so ist es unsere Aufgabe, den Spuren zu folgen, die sie hinterlassen hat. Daher vermeiden die (Ergnzungen streng jede zusammenhngende Geschichte der hannoverschen Landesteile und beschrnken sich auf die Ereignisse, die auch im brigen Geschichtsunterricht eine beherrschende Rolle spielen. Die Beschrnkung gab Raum fr eine um so eingehendere Behandlung der groen (Epochen. Da trotzdem nicht fr jeden (Drt alles Wissenswerte geboten werden konnte, ist klar. Da mu eben Anschauung und Sonderforschung ergnzend hinzutreten. Das erste Heft kann naturgem nicht viel Besonderes geben, da die im allgemeinen Teile hehandelten Themen (die alten Deutschen, Karl der Groe und Heinrich I.) die fr unsere Gegend nur in Frage kmen, auch in heimatkundlicher Darstellung kaum viel anders ausfallen drften. Ich habe mich deshalb auf eine Anzahl ergnzender und vorbereitender Sagen beschrnkt und ein einfaches Lebensbild Luthers hinzugefgt, das in den evangelischen Schulen wohl berall willkommen sein drfte. Hillesheim, 24. April 1914. Hermann Noch. wehrhan, Gesch. I. Koch, flrch. f. Hannover. 2

8. 1 - S. 5

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
1. Die alten Sachsen. a) wie die alten Sachsen in unser Land gekommen sind. In uralten Zeiten wohnten die Sachsen jenseits der Elbe im heutigen Schleswig-Holstein. Auf ihren schnellen Schiffen kamen sie einst, so erzhlt die Sage, die Elbe heraufgefahren und landeten im Lande hadeln. Die Einwohner des Landes aber, die Thringer, wollten sich das nicht gefallen lassen und suchten sie mit Waffengewalt wieder zu vertreiben. Nach langem Kampfe wurde zwischen den beiden Vlkern Friede geschlossen. Danach sollten die Sachsen nur das Hecht haben, ihre Waren zu verkaufen und andere von den Thringern einzukaufen. Lange Zeit wurde der Friede gehalten, als aber die Sachsen kein Geld mehr hatten, trachteten sie wieder nach dem Besitz des Landes. Da ging eines Tages ein schsischer Jngling, beladen mit vielem Gold, Ketten, Hingen und Spangen, ans Land. Ein Thringer begegnete ihm und sprach hhnisch: tas trgst du so viel Gold an deinem ausgehungerten halse?" Ich suche etwas zu kaufen," antwortete der Sachse, denn was kann ich fr Freude an dem Gold haben, wenn ich in Gefahr bin, zu verhungern!" Mas willst du denn fr dein Gold haben?" fragte der Thringer. toas du mir gibst, nehme ich mit Freuden an," erwiderte der Sachse. Dann flle dir die Taschen mit dieser Erde da!" rief lachend der Thringer. Der Sachse war es zufrieden, gab sein Gold hin und fllte seinen Mantel mit lockerer Erde. So waren sie beide ihres Handels froh und gingen auseinander. Die Thringer priesen ihren Landsmann, da er den dummen Sachsen angefhrt hatte; die Sachsen aber schalten den Jngling wegen seiner Torheit. Der Jngling aber sprach zu den Sachsen: Folgt mir, liebe Brder, dann werdet ihr euch bald der meine Torheit freuen." Dann streute er die Erde ganz dnn der die Felder und bedeckte also einen groen Haum, den er als Lagerplatz in Besitz nahm. Als nun die Thringer auf ihren Feldern das Lager der Sachsen erblickten, beklagten sie sich bei den Sachsen der Friedensbruch. Die Sachsen aber antworteten: Wir haben unser Lager auf unserm eigenen Grund und Boen aufgeschlagen und wollen mit den Idaffen verteidigen, was wir mit unserm (Beide erworben haben." Da verwnschten die Thringer ihren Handel und strzten in hellen Haufen auf das schsische Lager ein und wollten die Eindringlinge vertreiben. Die Sachsen aber waren gerstet und empfingen die Thringer mit ihren Idaffen und schlugen und vertrieben die Thringer nach und nach aus dem ganzen Lande bis hinter den harz, wo sie noch heute wohnen. 2*

9. 1 - S. 7

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
3. Die Grndung hildesheims. 7 zu den Krppeln, welche am (Eingnge des Heiligtums harrten, da man ihnen Almosen darreiche. Denn hier, so meinte der hohe Lettler, knne er am unbemerktesten den gepriesenen Karl schauen, wenn er in der Ittitte seiner Helden und Gewaltigen aus dem Gotteshause trete, hart an die Pforte gelehnt, bog er sich hinber und blickte hinein in die geweihte Wohnung. Da wurden nicht Pferde und Rinder geopfert wie bei den Heiden, sondern andchtig kniete Karl mit seinen Groen vor dem Mar, das Sakrament zu empfangen, lveih-rauchduft wallte empor, und die Gesnge der Priester priesen die heilige Nacht, in der die Herrlichkeit des Heilandes sich den Menschen offenbart hatte. Da ward Wittekind tief ergriffen von der Pracht und Gewalt des Gottesdienstes der Christen, und stumm faltete er die Hnde. Es war, als ob das Christuskind ihm lchelnd vom Altar her winkte und sprche: Komm her zu mir!" Hls nun Karl hinaustrat und mit funkelnden Augen die Reihen der Bettler und Krppel durchflog, verweilte sein Blick auf der hohen Gestalt und dem gewaltigen Gliederbau Wittekinds. Wohl ahnend, wer er sei, ging er doch stillschweigend vorber, und jeder empfing sein Almosen. Wittekind aber kehrte in tiefen Gedanken heim zu den Seinen; vor seiner Seele stand fortan bei Tag und Nacht das lchelnd winkende Jesuskind. Bald darauf lie Wittekind sich taufen. 3. Die Grndung hildesheims. :i) Ludwig der Fromme verirrt sich auf der Jagd. Die (Erbauung der Stadt Hillesheim hat vor mehr als 1000 Jahren der Kaiser Ludwig der fromme befohlen. Die schnsten Städte und Drfer standen ihm offen, aber er war an keinem rte lieber als in der Gegend, wo jetzt Hillesheim steht; denn er war ein Freund vom Jagen. Und wo htte er mehr und besser Wild finden knnen, als in dem damals unermelich groen Walde dieser Gegend? (Eines Tages war der Kaiser wieder mit seinem Jagdgefolge zu holze gefahren und verfolgte hitzig einen weien Hirsch. Der Kaiser hatte das schnellste Pferd und die schnellsten Hunde, aber noch flinker war der Hirsch. Der lief der Berg und Tal, sprang in die Innerste und schwamm durch. Der Kaiser, immer hinterdrein, sprang auch ins Wasser, verlor aber dabei sein Pferd und seine Hunde. Der Hirsch entkam, und der Kaiser schleppte sich mde und matt noch eine Strecke weiter unter einen hohen Baum, um auszuruhen. Da lag nun der verirrte hohe Herr mutterseelenallein in der Wildnis. (Er stie in sein Jagdhorn, um das Gefolge herbeizurufen; aber alles Blasen und Rufen war vergebens. (Er erhielt keine Antwort; denn sein schnelles Pferd hatte ihn meilenweit von den Begleitern fortgetragen. Da wurde es dem Kaiser doch recht bang ums herz. (Er nahm von seinem Busen ein goldenes Kreuz, hing es vor sich an einen wilden Rosenstrauch und betete inbrnstig, da ihn Gott doch nicht hier in der Wildnis verkommen lassen, sondern am Leben erhalten und wieder zu Menschen führen mchte.

10. 1 - S. 9

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
5. Heinrich der Lrve. 9 der Heiter noch drohender: Ist das denn recht, Knabe, deinem König den Gehorsam zu versagen? Ich bin Otto, dein König." Ihr seid Otto, unser König, Deutschlands Hort und der Sachsen Zierde, von dem mein Vater uns so viel erzhlt, Otto, Heinrichs des Sachsen Sohn?" ruft verwundert der Knabe. Hein, jshr seid es nicht! Otto, der König schuht das Hecht, und Ihr brecht es. Das tut Otto nicht, jagt mein Vater." Fhre mich zu deinem Vater, braver Knabe," antwortet der König, und eine ungewhnliche Milde erglnzt auf seinem Angesichte. Dort ist meines Vaters Hof, Ihr knnt ihn sehen," sagt Hermann- aber die Hinder hier hat mir mein Vater anvertraut, ich darf sie nicht verlassen, kann Euch also auch nicht führen. Seid Ihr aber Otto, der König, so lenkt ab vom Felde auf die Strafee; denn der König schtzt das Hecht." Und der König Otto I., der Groe genannt, gehorcht der Stimme des Knaben und reitet zurck auf die Strafte. Bald aber wird Hermann vom Selbe geholt. Der König ist bei seinem Vater eingekehrt und hat zu ihm gesagt: Billung, gib mir deinen ltesten Sohn mit, ich will ihn bei Hofe erziehen lassen. Er wird ein treuer Mann werden, und ich brauche treue Männer." Und welcher treue Sachse konnte einem Könige wie Otto etwas abschlagen! Und als Otto den Knaben fragte: Hermann, willst du mit mir ziehen?" da antwortete er freudig: 3a, ich will mit dir ziehen." So ist denn Hermann Billung mit seinem König gezogen und nachmals Ottos treuester Freund geworden. Er begleitete den König auf seinen Fahrten und Feldzgen. Spter machte Otto seinen tapfern Kampfgenossen zum Herzog von Sachsen. Hermann Billungs Hochkommen haben anderthalb Jahrhunderte in Sachsen geherrscht. 5. Heinrich der Lowe. vor der Burg Danktvarderode zu Braunschweig steht das Denkmal eines ehernen Lwen,- auch hngt im Dom daselbst eines Greifen Klaue. Davon lautet folgende Sage: a) Der Herzog in groer Hot. vor Zeiten zog herzog Heinrich, der edle Weif, nach Abenteuern aus. Als er in einem Schiff das wilde Meer befuhr, erhub sich ein heftiger Sturm und verschlug den Herzog. Lange Tage und Hchte irrte er, ohne Land zu finden. Bald fing den Heisenden an, die Speise auszugehen, und der Hunger qulte sie schrecklich. In dieser Hot wurde beschlossen, Lose in einen Hut zu werfen, und wessen Los gezogen ward, der verlor das Leben und nutzte der andern Mannschaft mit seinem Fleische zur Hahrung dienen, tillig unterwarfen 'sich diese Unglcklichen und lieen sich fr den geliebten Herrn und ihre Gefhrten schlachten. So wurde das Leben der brigen eine Zeitlang gefristet. Aber das Elend wollte kein Ende nehmen; zuletzt war blotz der Herzog mit einem einzigen Knecht noch auf dem ganzen Schiffe lebendig, und der schreckliche Hunger hielt nicht stille. Da sprach der Fürst: Latz uns beide losen, und auf wen es fllt, von dem speise sich der andere."
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