306
V. Anhang. Mathematisch - astronomische Erdkunde. (Sur Wiederholung.)
3. Geschicht-
liches.
4. Abwei-
chung envon der
Kugelgestatt.
a) Pol-
abplattung.
b) Erdrelief.
Ii. Erd-
darstellung.
1. Globus.
(Gradnetz.)
Schon die alten Griechen haben sich zu dieser Erkenntnis durch-
gerungen; sie ging aber im Mittelalter zunächst wieder verloren zugunsten
der Auffassung, die Erde sei eine Scheibe, weil diese Ansicht den An-
schauungen im Alten Testament und dem Augenschein mehr zu entsprechen
schien. Seit dem 16. Jahrhundert wurde die Überzeugung von der Kugel-
gestalt der Erde Gemeingut der Gebildeten; aber selbst Kolumbus, für
dessen Westfahrt nach Indien hin die Vorstellung von der Wölbung der
Erdoberfläche Voraussetzung war, stellte sich den Erdkörper eher ei- oder
birnenförmig vor als kugelig.
In der Tat ist die Erdoberfläche keine mathematisch genaue Kugel-
flüche; sondern:
a) Der Durchmesser des Äquators oder Gleichers, d. h. der Linie,
deren Punkte gleich weit vom Nord- und Südpol entfernt sind, mißt
43 km mehr als die Erdachse, die von Pol zu Pol 12 712 km laug ist.
Die Erdkugel zeigt also Abplattungen au den Polen, die freilich im
Vergleich zur Größe der Gesamtoberfläche nur gering sind.
b) Meerestiefen und Bergeshöhen machen die Erdoberfläche
uneben; aber diese Abweichungen von der mathematisch genauen Kugel-
fläche sind noch geringfügiger als die Abplattungen; denn die größten
Meerestiefen betragen noch nicht ganz 10 km, die höchsten Berggipfel
noch nicht voll 9 km. Fertigte man einen Riesenglobus von 12% m
Durchmesser an, so würden die tiefsten Meeresstelleu auf ihm noch nicht
1 orn, die höchsten Berge noch nicht 9 mm weit von der Kugelfläche
abweichen.
Die einzige naturgetreue Nachbildung der Erdkugel ist der Globus.
Der Erdhalbmesser im Äquator steht senkrecht auf der Erdachse, d. h. der
Pol ist vom Äquator um einen Winkel von 90 0 entfernt. Man mißt
dementsprechend die Lage aller einzelnen Punkte auf der Erdoberfläche
durch ihren Winkelabstand vom Äquator (oder Pol). Dieser Winkel gibt
ihre geographische Breite an. Unter geographischer Breite eines Ortes
versteht man also seine Entfernung vom Äquator. Verbindet mau Orte
gleicher geographischer Breite durch eine Linie, so umzieht diese als Kreis
die Globusoberflüche parallel zum Äquator; sie heißt deshalb Breiten-
kreis oder Parallelkreis. Der Breitengrad dagegen ist der Winkel-
abstand zwischen zwei Parallelkreisen oder der Streifen auf der Globus-
oberfläche zwischen ihnen. Es gibt 90 Parallelkreise vom Äquator bis
zu jedem Pol; der neunzigste ist der Pol, der nullte der Äquator.
Teilt man den Äquatorkreis in 360 Winkelgrade und zieht durch
jeden Teilpunkt eine Kreislinie von Pol zu Pol, so erhält man die
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
§ 1. Gestalt und Darstellung der Lrde.
307
360 Längenkreise. Sie schneiden sich in den Polen und haben den
weitesten Abstand voneinander am Äquator, nämlich rund 111 km; der
Äquator selbst ist nämlich etwa 40000 km lang. Rund 111 km Abstand
voneinander haben mithin auch die Breitenkreise? Der Streifen zwischen
je 2 Längenkreisen oder der Winkelabstand eines Längenkreises vom andern
ist ein Längengrad. Als nullten (also auch 360.) Meridian zählt man
den, den man durch den höchsten Punkt der Knppelwölbung in der Stern-
warte von Greenwich bei London sich gelegt denkt.
Der Abstand der Längenkreise voneinander beträgt bei:
0° etwa 1114/z km 50° etwa 711/7 km
10° „ 10 9 2/3 „ 60° „ 55vs „
20° „ 104% „ 70° „ 38vs „
Co o „ 96% „ 80° „ 19%
o „ 85% „ 90° „ 0 „
Weiß man, Berlin liege unter 53° n. Br. und 14° ö. L., dann
kennt man noch nicht den genauen Punkt auf der Globus- oder Erdober-
fläche, auf dem Berlin liegt, sondern nur das ungefähr 70 x 111 km
= 7770 km große Gradnetzviereck, in dem Berlin zu suchen ist. Zu
genauerer Lagebestimmung teilt man deshalb Breiten- wie Längengrade
noch in je 60 Minuten (') zu je 60 Sekunden (") ein.
Auf dem Globus schneiden sich Längen- und Breitenkreise in 2. Karten,
rechten Winkeln. Handlicher wie die Globusdarstellung der Erdoberfläche
ist die Landkarte. Sie ist aber ungenau, weil sie die Kugeloberfläche
der Erde als horizontale Ebene wiedergibt. Wenn auf der Landkarte
Längen- und Breitenkreise sich rechtwinklig schneiden, dann verlaufen die
Längenkreise parallel zueinander, statt nach dem Pol hin zusammen zu
schießen, und der Pol wird eine Linie wie der Äquator statt eines Punktes.
Deshalb zeichnet man auf Karten die Linien des Gradnetzes vielfach
gekrümmt. Die wahre N.-S.-Richtung ist in solchem Fall also durch
den Verlauf der Längenkreise, die wahre O.-W.-Richtung durch den der
Breitenkreise gegeben, nicht durch die Kartenründer.
Die Karte ist zwar eine möglichst wahrheitsgetreue Wiedergabe 3. Bild.
der Erdoberfläche; aber sie bedient sich zur Kennzeichnung der Wirklichkeit
im einzelnen vieler Sinnbilder: Färbungen für Höhen und Tiefen, poli-
tische Grenzen, Isohypsen, d. h. Linien, die Orte gleicher Höhenlage ver-
binden, Schraffierungen zur Bezeichnung der Gefüllswinkel an Böschungen
1 Genau gemessen ist der Gleicher 40070,4 lew, ein Meridian nur 40003,4 lew
lang; vgl. S. 306 a.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: London Berlin Berlin Berlin Längen-
244
Iii. Das Deutsche Reich.
V. Wirt-
schaftsleben.
Vi. Bevöl-
kerung.
platte ergießen sich nur unbedeutende Küstenflüßchen ins Meer gegen Nw.,
so die Persante. Wichtiger sind die kleinen Flüsse von der Mecklen-
burger Seenplatte, weil sie in ihrer fast seeebenen Niederung weithin
befahrbar sind: In den W. des Stetliner Haffs ergießt sich von S. die
Ücker, von W. die Peene; die Recknitz fließt in einem w. geöffneten
rechten Winkel in den Saaler Bodden, einen haffartigen Strandsee
innerhalb der stumpfwinkligen Halbinsel Dars-Zingst, die Warnow
in einem flachen, nw. geöffneten Bogen ins offene Meer. Schleswig-
Holstein hat, weil seine Abdachung nach W. gemächlicher ist als die nach
O., fast ausschließlich Nordseeflüsse bis hin zur Königs an; für die
Schiffahrt wichtig ist nur die Eider, gegen O. durch den Eiderkanal
verbunden mit dem Kieler Hafen, wie man den S.-Einschnitt der Kieler
Bucht nennt.
Norddeutschlands Küsten haben Flachsee vor sich; eine Linie von
20 m Tiefe weicht unseren Nord- und Ostseeküsten (bis auf einige Buchten
der O.-Küste Schleswig-Holsteins) aus. Nur auf vereinzelte Strecken
können Schiffe mit seemäßigem Tiefgang an die Küste heran. Die Ost-
seeküste ist aber besonders deshalb minder geeignet zu großem Seeverkehr,
weil ihre Häfen im Winter zufrieren. Wo der Boden allzu sandig ist,
wie großenteils in der N.-Hälfte der ostelbischen Niederung, ist auch der
landwirtschaftliche Gewinn mäßig; auf dem n., weithin auch auf dem s.
Landrücken sinkt daher die Volksdichte wie in den Alpen unter 40 auf
1 qkm; erst mit der Annäherung an das s. Bergland bessert sich der
Boden, der hier großenteils aus Löß besteht; dort stellt sich auch mannig-
faltigere Industrie ein, so daß hier zuletzt die Verdichtung das deutsche
Mittel (114) überschreitet.
Die ostelbische Niederung ist seit der Wiedererwerbung durch die
Deutschen fast völlig germanisiert worden. Außer einem kleinen Nest
von Lausitzer Wenden, der an der Spree von der Bautzener Gegend
abwärts noch seine alte Sprache bewahrt (S. 182, 184, 236), wird nur
nach den Grenzen des Deutschen Reiches hin eine andere als die deutsche
Sprache gehört: In der N.-Hälfte von Schleswig hält sich noch das
Dänische; Polen bewohnen hauptsächlich die Provinz Posen, ferner Teile
von Westprenßen und das südöstlichste Schlesien; diese Gegenden find
deshalb zugleich die judenreichsten Landstriche Deutschlands und über-
wiegend katholisch, während sonst No.-Deutschland fast ganz protestantisch
ist. Die polnischen Masuren auf der Ostpreußischen Seenplatte, ebenso
die Litauer im Memelgebiet wenden sich immer mehr dem Deutschtum
zu und sind protestantisch.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
§ 2. Bewegungen.
309
bestätigen Fallversuche die Erddrehung: Ein aus beträchtlicher Höhe fal-
lender Körper kommt nicht lotrecht herab, sondern eilt, weil er von dem
hochgelegenen Punkt her eine größere Drehungsgeschwindigkeit nach O.
mitbringt, beim Fallen dem Fußpuukt des Lotes nach O>. hin voraus.
Wie der Wechsel von Tag und Nacht eine Folge der Erddrchung'
ist, so sind die Jahreszeiten ein Ergebnis der Wanderung der Erde um
die Sonne. Auch das wurde von Kopernikus gelehrt. Anscheinend ver-
schiebt sich der Punkt, an dem die Sonne auf- und der, an dem sie
untergeht, im Lauf des Jahres. Um den 21. Mürz und 23. September
erhebt sie sich am Ostpunkt des Horizontes und taucht am Westpunkt
unter ihn. Während der Sommerzeit geht sie nördlicher auf und unter,
und ihr Bogenweg über das Himmelsgewölbe ist länger als während
des Winters, wo sie südlicher als der Ostpunkt auf- und untergeht.
In Wirklichkeit läuft aber die Erde in einer elliptischen Bahn um
die Sonne, die in dem einen Brennpunkt dieser der Kreisform nahen Ellipse
steht. Stünde die Erdachse auf der Ebene der Erdbahn senkrecht, dann
wären trotz der Umdrehungen der Erde um ihre Achse die Tage und Nächte
gleich lang, an welcher Stelle der Bahn sich die Erde auch befände.
Stets würde der Äquator senkrecht bestrahlt, d. h. hätte die Sonnenscheibe
mittags im Zenit, während sie an beiden Polen anscheinend auf dem
Horizont entlang wanderte. Dieser Zustand tritt aber nur zur Zeit der
Tag- und Nachtgleiche (Äquinoktien) ein. Die Erdachse ist nämlich in
einem Winkel von 23 x/2 0 gegen die Ebene der Erdbahn geneigt. Des-
halb tritt einmal auch der Zustand ein, daß die Sonnenstrahlen statt des
Äquators den 23^. Parallelkreis s. Br. senkrecht treffen, und daß dann
der ganze Raum um den Südpol bis zum 66^. s. Parallelkrcis auch
nachts nicht aus dem Sonnenlicht herauskommt. Das geschieht, wenn
von der Erde aus gesehen die Sonne in dem Zeichen des Steinbocks steht
(um den 21. Dezember). Die Sonne scheint nämlich, von der Erde aus
gesehen, sich im Laufe des Jahres durch eine Reihe von 12 Sternbildern,
den „Zeichen des Tierkreises", entlang zu bewegen. Umgekehrt tritt einmal
der Zustand ein, daß die Sonne den 23 y2. Parallel kreis n. Br. senkrecht
bestrahlt und die ganze Erdkappe um den Nordpol bis zum 66y2. n. Parallel-
kreis auch uachts bescheint. Das geschieht, wenn die Sonne in dem Zeichen
des Krebses zu stehen scheint (um den 21. Juni). Dann hat die stärker
bestrahlte N.-Halbkugel Sommer, im andern Fall Winter; die gleich-
mäßiger verteilte Bestrahlung zur Äquinoktialzeit erwirkt für uns Herbst
und Frühling. Der steilste Winkel, unter dem die Sonnenstrahlen in
unsern Breiten die Erdoberfläche treffen, d. h. der höchste Stand, den
I. Jährlich
Bewegung.
L Scheinbare
der Sonne.
2. Wirkliche
der Eide.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
310
V. Anhang. Mathematisch - astronomische Erdkunde. (Sur Wiederholung.)
Iii. Be-
wegungen
der
Himmels-
körper.
1. Sonne.
2. Mond.
scheinbar die Sonne über der Ebene unseres Horizonts einnimmt, beträgt
am Mittag des längsten Tages etwa 61 °, der kleinste Winkel des Sonnen-
standes am Mittag des kürzesten Tages etwa 14 o.* An jenem Tag wird
der n. Wendekreis (des „Krebses") senkrecht bestrahlt, an diesem der s.
(des „Steinbocks"). An beiden Wendekreisen sieht man dann mittags die
Sonne im Zenit. In dem breiten Erdstreifen zwischen 2lu// n. und s. Br.
steht die Sonne an 2 Tagen im Zenit, am Gleicher zur Zeit der Äqui-
noktieu.
Während anscheinend die Sonne eine Jahreswanderung durch die
Zeichen des Tierkreises ausführt, dreht in Wahrheit die Erde sich so
um sie, daß immer neue Sternbilder hinter die Sonne zu treten scheinen.
Doch hat die Sonne auch eine Eigenbewegung, an der die Erde, die
um sie kreist, natürlich teilnehmen muß. Somit führt die Erde 3 Be-
wegungen aus, ihr Mond aber 4, nämlich eine um sich selbst und eine
zweite um die Erde; beide dauern rund einen Monat von annähernd
28 Tagen. Die dritte Bewegung ist die mit der Erde um die Sonne,
die vierte die mit der Sonne und allen ihr zugehörigen Planeten. Von
dieser Bewegung der Sonne ist aber wenig bekannt.
Umkreiste der Mond die Erde in der Ebene der Erdbahn, so würde
er sich immer bei Neumond, d. h. wenn er der Erde die nicht beleuchtete
Seite zukehrt, also dunkel bleibt, zwischen Erde und Sonne schieben,
mithin eine Sonnenfinsternis veranlassen. Es würde anderseits bei
Vollmond, d. h. wenn er der Erde die beleuchtete Seite zuwendet, eine
Mondfinsternis entstehen müssen, weil sich dann die Erde zwischen
Sonne und Mond stellt. Die Mondbahn ist aber gegen die Erdbahn
geneigt, und zwar um 5°. Doch trifft manchmal der Erdschatten den
Mond ganz (totale Mondfinsternis) oder teilweise (partielle Mond-
finsternis) und der Mondschatten die Erde (totale oder partielle Sonnen-
sinsternis).
8 3-
Zeiten.
I. Tages- Für alle Orte eines Längenkreises erreicht bei der Erdumdrehung
äeiie‘1' gleichzeitig die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel (sie kulminiert),
wenn auch der Knlminationswinkel ein verschiedener ist entsprechend der
geographischen Breite. Deshalb nennt man die Längenkreise auch Meri-
1 Nämlich 90° vermindert um die geographische Breite des Ortes und für den
längsten Tag vermehrt um 23*/,,°, für den kürzesten um den gleichen Betrag vermindert.
Für Berlin also (90° - 52*//) + 23*// = 61°, bezw. (90°- 52*//) - 23*// = 14°.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
246
Iii. Das Deutsche Reich.
2. West-
preußen.
3. Posen
2. Provinz Westpreußen, zwischen Ostpreußen und Pommern,
Posen-Polen und der Danziger Bucht, ist erst durch die erste Teilung
Polens 1772 preußisch geworden; deshalb redet noch 1/B der Bewohner-
polnisch. Dicht bevölkert ist nur die Weichselniederung; jedoch droht all-
jährlich bei Eisgang die Weichsel, der eisreichste Strom in Deutsch-
land, dem fruchtbaren Schwemmland arge Überschwemmung. Darum
liegen die Weichselstädte möglichst auf dem Rande des Landrückens:
Festung Thorn [toni] unterhalb der Drewenzmündung, ebensoweit ober-
halb vom Weichselknie wie unterhalb Kulm; nach ihm wird der Landstrich
im Weichselknie „Knlmer Land" benannt; von ihm ging die Eroberung
des Gebiets der bis ans r. Weichselufer wohnenden Preußen durch den
Orden der Deutschritter aus. Marienwerder ist Rbz.-Hst.; Marien -
bürg über der Nogat mit weitem Blick über das erst durch die deutschen
Ansiedler seit dem Mittelalter aus einem ungeheuren Sumpf in frucht-
barstes Acker- und Weideland verwandelte Weichseldelta, „das Werder",
war einst Sitz des Hochmeisters des Deutschritterordens, dessen Schloß
würdig wiederhergestellt ist. "Elbing, sö. von der Nogatmündung ins
Haff, zweitgrößte Stadt der Provinz, blüht durch Gewerbefleiß (Maschinen-
und Schiffsbau) und wird berührt von der Ostbahn, die auf der berühmten
Brücke von Dirschau den Hauptstrom überschreitet. *Danzig, nahe
bei der Mündung des größten Stroms in die Ostsee (eigentlicher Hafen:
Neufahrwasser), zweitwichtigste Seehandelsstadt des Preußischen Staates
mit Ausfuhr von Weizen und Holz, besonders aus Polen, ist ältester
Großhandelsplatz der baltischen Küste, einst ein Hauptsitz der Hanse; noch
jetzt erzählt davon die altertümliche Bauart mit hohen, schmalen Giebel-
häusern; Festung ersten Ranges, Rbz.-Hst., technische Hochschule. Der W.
der Provinz (Pommerellen), das Land der den Polen nächstverwandten
Kasch üben (die Kaschubei), enthält nur ganz kleine Örtchen; wo der
Sandboden die Rodung zu wenig lohnte, dehnen sich noch weite Kiefern-
wälder aus, so im Gebiet der Brahe die Tuchler Heide.
3. Provinz Posen, fast lauter Wartegebiet, vom Weichselknie bis
gegen die Oder hin, zwischen Polen, Westpreußen, Brandenburg und
Schlesien, ist die ebenste aller preußischen Provinzen, da sie zwischen den
beiden Landrücken liegt. Noch über die Hälfte der Bevölkerung ist polnisch,
da der Netzebezirk bei der ersten, das übrige erst bei der zweiten Teilung
Polens (1793) an Preußen fiel als ein ödes Sumpf- und Waldland,
herabgekommen durch polnische Mißwirtschaft, so daß man wenig von der
Kultur spürte, die einst im Mittelalter städtebauende Deutsche zugleich
mit dem Christentum hierher gebracht hatten. Friedrich d. Gr. ließ das
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Kasch Friedrich_d Friedrich
§ 13. Norddeutsches Flachland (östlicher Teil).
247
Bruchland an der Netze durch deutsche Ansiedler entsumpfen und baute
den. Kanal, der von der Rbz.-Hst. 'Bromberg aus die Brahe mit der
Netze verbindet. Die Landwirtschaft ist erst durch die Deutschen empor-
gebracht worden; der schwere, d. h. nicht zu sandige, mehr tonige Boden
(gegen O-) trügt gute Weizenernten; im Sw., im Kreise^ Bomst, baut
man sogar etwas Wein. In diesem industrielosen, landwirtschaftlichen
Gebiet fehlt es noch an größeren Städten außer dem zu einer Festung
ersten Ranges umgeschaffenen * Posen in der Mitte der Provinz, au deren
Hauptfluß, der Warte, Rbz.-Hst., Sitz einer freien Akademie zur Hebung
deutscher Bildung unter der polnischen Bevölkerung. Von Posen onö. liegt
an der Eisenbahn nach Thorn das jetzt recht unbedeutende Gnesen, einst
Sitz des Erzbischofs für das ganze Königreich Polen, seitdem hier im
10. Jahrhundert an Stelle eines polnischen Heidentempels eine christliche
Domkirche gegründet worden; lange Zeit war es Krönungsstadt der
Polenkönige.
4. Anteil der Provinz Schlesien, das Oderland zur Seite der 4. Schlesien.
Sudeten (§ 12) nebst einem Teile der Lausitz zwischen Brandenburg und
dem Königreich Sachsen, der im Gebiet der Schwarzen Elster bis an die
Provinz Schlesien die größte und nächst der Rheinprovinz und der Provinz
Brandenburg mit Berlin auch die volkreichste und schönste Provinz von
Preußen, reich durch Bodenfruchtbarkeit, fossile Schätze und Gewerbfleiß. —
Überwiegend polnisch ist nur Rbz. Oppeln, dessen Rbz.-Hst. an der Oder
oberhalb der Einmündung der Glatzer Neisse liegt. Allein hier in Ober-
schlesien liegen die meisten und größten Ortschaften auf der r. Oderseite,
eine Folge der jüngst erst erschlossenen, außerordentlichen Steinkohlen- und
Erzschätze an der Berührungsstelle von Preußen, Rußland und Österreich.
'Königshütte am S.-Rand der Tarnowitzer Hochfläche, vor wenigen
Jahrzehnten noch ein Dörfchen, ist der große städtische Mittelpunkt eines
aufs dichteste bevölkerten Bergbau- und Hüttenbezirks geworden: Die
wichtigste Ausbeute liefert das mächtige Steinkohlenlager, das den drei
Kaiserreichen an ihrer Berührungsstelle gemeinsam ist; außerdem aber
findet sich Eisen-, Blei- und Zinkerz; dieses nennt man auch Galmei;
man findet es in dem über der Steinkohle lagernden Muschelkalk in sv
beispielloser Fülle, wie sonst nirgends auf Erden, höchstens noch in
Belgien. Ein aufblühender Hüttenort ist 'Beuthen n. von Königshütte,
auch "Gleiwitz, w. von Beuthen, jüngst gleichfalls stark gewachsen als
Haupthandelsplatz des oberschlesischen Bergbau- und Hüttenbezirks sowie
Kreise heißen die Unterabteilungen der preußischen Regierungsbezirke.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
248
Iii. Das Deutsche Reich.
5. Brande n-
bürg.
durch Maschinenbau und andere Eisenindustrie. In den Vorhöhen des
Mährischen Gesenkes an der Grenze von Österreichisch-Schlesien zwischen
Ratibor an der Oder und der Festung Neisse an der Glatzer Neisse
beruht die recht starke Verdichtung der Bewohner nahe den Sudeten
auf dem mannigfachen Großgcwerbe: Weberei und Glashüttenbetrieb. —
Im Rbz. Breslau liegt die * Hst. der Provinz in deren Mitte, wo die Straße
von Prag über den Landeshuter Paß die Oder trifft, mit gegen 1/2 Milk. E.
die sechste Stadt des Deutschen Reichs, größter Handelsplatz Schlesiens
und Universität; wie in manchen Städten dieses früher slawischen Ostens
(Breslau aus dem polnischen Wraclaw fwrazlaf) verstümmelt) heißt der
Markt Ring und steht das Rathaus frei in dessen Milte. Die viel-
türmige Stadt überragt die äußerst fruchtbare nstttelschlesische Ebene, in
der besonders w. und sw. von Breslau schwunghafter Rübenbau mit daran
anschließender Zuckerfabrikation getrieben wird. Von der Hohen Eule
n. Schweidnitz, und davon onö. ragt der Zobtenberg schroff aus dem
hügligen Vorland des Waldenburger und Glatzer Gebirgslandes empor. —
Im Rbz. Liegnitz ist die "Hst. an der Katzbach von Fruchtfeldern. Gemüse -
und Blumenbeeten umgeben; denn bis hierher erstreckt sich noch die ganze
Fruchtbarkeit der mittelschlesischen Ebene. Im W. hat "Görlitz an der
Lausitzer oder Görlitzer Neisse, Schlesiens zweitgrößte Stadt, starken Betrieb
der Wollweberei, die von flämischen Ansiedlern des Mittelalters in diese
oberlausitzischen Städte gebracht wurde; sw. die hohe basaltische Landes-
krone mit herrlicher Aussicht. Der weitere N. des Rbz. ist wegen des
sandigen Bodens wenig fruchtbar, daher noch vielfach von Kiefernwald
bedeckt; den Übergang der Straße von Görlitz nach Posen über die Oder
deckt die Festung G log an. Zwischen unterem Bober und Oder betreibt
man Weinbau um Grünberg.
6. Provinz Brandenburg, w. von Posen bis zu dem nw. gerichteten
Stück der Havel und zur Elbe, trägt wegen sandiger Bodenbeschafsenheit
noch viel Kiefernforst. — Rbz. Frankfurt, der So., besteht aus dem
Oderland und einem Stück Spreegebiet. Von Sw. nach No. folgen
aufeinander zunächst in der Niederlausitz Kottbus an der Spree, Guben
an der Lausitzer Neisse, beide mit Tuchfabrikation, dann Krossen an der
Bobermündung und davon onö. Züllichau, beide noch mit Wein- und
gutem Obstbau. Unterhalb Kottbus durchzieht die westwärts ausweichende
Spree, in viele natürliche und künstliche Arme netzartig zertrennt, eine
ganz flache Landschaft, wahrscheinlich einen vom Fluß erst zugeschwemmten
früheren See, den Spreewald; nur teilweise noch schmücken ihn prächtige
Eichen und Erlen, an denen Hopfen rankt; aber treffliches Gras für
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
250
Iii. Das Deutsche Reich.
. Anhalt.
Sachsen.
(staatliche Munitions- und Gewehrfabrikation) "Spandau an der Spree-
mündung, einst eine starke Festung; davon sw. liegt reizvoll zwischen
Havelseen, Parks und bewaldeten Hügeln "Potsdam, Rbz.-Hst. und
zweite Residenz mit mehreren Schlössern, z. B. dem Neuen Palais,
Sanssouci und Babelsberg. Weiter w. "Brandenburg, nach dem
die Mark benannt wurde, an der Havel, noch vor den Havelseen, aus
denen der Plauesche Kanal austritt. Der Nw., r. von der Elbe, ist
die Priegnitz, der No. auf dem Baltischen Landrücken, l. von der Oder,
die seenreiche Uckermark mit Prenzlau, wo die Ücker ihre Durchfluß-
seen verläßt. Davon s. liegt am Finow-Kanal, w. von dessen Austritt
aus der Alten Oder, Eberswalde, mit Forstakademie. Bon Berlin
sw. vor dem Fläming treibt Luckenwalde rege Tuchfabrikation; sie
erinnert an die nahe Lausitz und der Name Fläming an die ein gewan-
derten Fläminger.
6. Der Anteil des Herzogtums Anhalt auf beiden Ufern der Elbe
um die Mündung der Mulde in die Elbe und der Bode in die Saale
besitzt fruchtbaren Boden, daher Zuckerrübenbau und Zuckersiederei, auch
schöne Laubwaldung in der Niederung der Mulde. Hst. "Dessau ander
Mulde; Bern bürg an der Saale oberhalb der Bodemündung. Zusammen
mit dem in den Harz reichenden W.-Flügel (S. 230) zerschneidet Anhalt
die Provinz Sachsen in der Mitte beinahe ganz.
7. Der Anteil der Provinz Sachsen umfaßt das Elbgebiet zu beiden
Seiten von Anhalt. Die Provinz führt danach ihren Namen, daß ihre
größere Hälfte (s. von Anhalt) früher fast ganz zu Sachsen gehörte, erst
1815 vom Königreich Sachsen an Preußen abgetreten und in die Rbz.
Erfurt und Merseburg umgewandelt wurde (S. 230, 231). In diesem Teil
liegen im sandigen O. der Provinz an der Elbe Torgau und die Wiegen-
stätte der Reformation Wittenberg, jene ober-, diese unterhalb der
Mündung der Schwarzen Elster. Im Rbz. Magdeburg (n. von Anhalt)
die *Hst. gl. N. mit 1/i Milk. E., am Elbübergang der großen Wo.-Straße
durch das Norddeutsche Tiefland, früher Sitz eines Erzbischofs, der als
Fürst die weite Umgegend bis zur Bode und Havel hin beherrschte, jetzt
starke Elbfestung, große Handels- und Industriestadt, besonders größter
Zuckermarkt Deutschlands. Der umfangreichste Zuckerrübenbau (nebst
Zuckersiederei) des Deutschen Reichs wird nämlich betrieben in der frucht-
baren Niederung von Magdeburg sw. gegen den Harz hin nach Halber-
stadt und Quedlinburg an der Bode, wo Blumengärtnerei und Sämerei-
handel im großen betrieben wird, ferner über Aschers leben (in der
Verengung der Provinz durch Anhalt) hinaus bis Halle und zur Goldenen
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
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Iii. Das Deutsche Reich.
getrennt ist Stralsund Nbz.-Hst. und zweitgrößte Stadt Pommerns,
ganz von Wasser umgeben, früher Festung und ein wichtiges Glied des
alten Hansebundes. Rügen ist die größte und schönste deutsche Insel;
durch den von Nw. eindringenden Jasmunder Bodden sind zwei durch
eine ganz schmale Landenge verbundene Halbinseln vom Hanptkörper
Rügens getrennt: N. Wittow mit dem Kreidevorsprung Arkona, nö.
Jasmund, dessen schneeweiße Kreideküste im No. als Stubbenkammer
zu 120 ui, dem höchsten Punkt der deutschen Küste, jäh aus dem Meere
ragt. Vielbesuchte Seebäder lehnen sich an die herrlichen Buchenwälder
Rügens, so Saßnitz an der Ostküste Jasmunds, von wo die kürzeste
Überfahrt nach Schweden ist; die Eisenbahnzüge gelangen von Stralsund
hierher, indem sie durch eine Dampffähre über den Strelasnnd befördert
werden.
9. Mecklen- 9. Mecklenburg reicht von Pommern bis zur Elbe und Lübecker
Bucht; es war einst das Obotritenland, bis es durch Heinrich den Löwen
dem Deutschtum gewonnen wurde. Wie Pommern treibt Mecklenburg
ganz vorwiegend Landwirtschaft. Sein Anteil am sandigen Baltischen
Landrücken mit großen Seen, deren größter im So. die Müritz ist,
trägt Kiefernwaldung und eignet sich mehr zur Schaftrift; ihr Wollertrag
ist fast dem pommerschen ebenbürtig. Das ebene Vorland bringt auf
schwerem Boden ausgezeichnete Getreideernten, auch an Weizen.
L) M.-Strelitz. a) Großherzogtu m Mecklenburg-Streich umfaßt den sö. Streifen
neben der Uckermark und ein kleines Gebiet bei Lübeck. Es ist schwach
bevölkert, weil es fast nur dem Landrücken angehört. Hst. ist Neu-
Strelitz.
1) M.- b) Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin mit der Hst. Schwerin
Schwerin. slnmu^ger Qqge slm Sw.-Ende des Schweriner Sees. Davon n. besitzt
Wismar, Hafen am südlichsten Punkt der Ostsee, noch schöne gotische
Bauten aus der großen Zeit hanseatischer Herrlichkeit. "Rostock liegt da,
wo sich die Warnow oberhalb ihres Eintritts in den seeartigen Breitling
erweitert; es ist Mecklenburgs größte und gewerbfleißigste Stadt, auch
Universität, wichtig besonders durch Reederei und als Haupthandelshafen
des Landes, obwohl vollbeladene Schiffe nur an der Küste im Vorhafen
Warnemünde vor Anker gehen können oder leichtern müssen, d. h. ganz
oder teilweise ausladen, um den Tiefgang des Schiffes zu mindern; Aus-
fuhr von Getreide, Einfuhr von englischer Steinkohle und schwedischem
Holz. Zwischen Wismar und Rostock der Heilige Damm bei Doberan
fdoberanj, von prächtigem Buchenwald umgebenes Seebad an einem 1 Stunde
langen Stranddamm aus Kieselsteinen; besonders zahlreiche Feuersteine
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Personennamen: Hanptkörper
Rügens Saßnitz Heinrich Heinrich