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1. Neuzeit - S. I

1913 - Landshut : Hochneder
Handbuch für den Geschichts-Llnterricht in der Volksschule. Mit besonderer Berücksichtigung der neuen Kreislehrpläne. Bearbeitet von G. Bosl und W. Köppl. Ii. Teil Georg-Eckert-! n stitut internationale Scvai&uc. .f vfsuhufifl Braunschweig Bibliothek,—. Landshut 1913. Verlag der Joses Äochneder'schen Buchhandlung (£). Weül) Schulbuchinstitut Inventarisiert unter k - Isbi-Sb_jd?l pp- Neuzeit.

2. Neuzeit - S. VI

1913 - Landshut : Hochneder
Vi Schwann M., Das Neue Bayern. Söltl I. M., Max I. - Max Ii. Staudinger, Geschichte des bayerischen Heeres. Treitschke £. v., Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. Bolz 93., Geschichte Deutschlands im 19. Jahrhundert Weber £>., 1848. Weise £>., Schrift- und Buchwesen in alter und neuerer Zeit. Wiuter G., Geschichte des 30jährigen Krieges. Zschokke H., Bayerische Geschichte. Zwiedineck-Südenhorst, Deutsche Geschichte im Zeitraum der Gründung des preußischen Königtums. Die in Band I aufgeführten einschlägigen Werke. Die Lehrbücher von Stich, Ebner, Lorenz, Atzler, Roßbach. Hinsichtlich der der Belebung des Unterrichts dienenden Gedichte und Lektürstoffe sei verwiesen auf: Weber E., Der deutsche Spielmann, Band 25, 26. Dicht erklänge aus Deutschlands großer Zeit (Langensalza). Deutsche Jugendbücherei. Bunte Jugendbücher. (Weitere Angaben im Verzeichnis empfehlenswerter Jugendschriften, herausgegeben von den Bayerischen Jugendschristen-Ausschüssen).

3. Neuzeit - S. 1

1913 - Landshut : Hochneder
I. (Erstes Zeitalter der Erfindungen und Entdeckungen. Schiehpulver. I. Wie man die Kraft des entzündeten Pulvers kennen lernte. (Nach Weltall und Menschheit u. Hansjakob.) Seit etwa 1200 verbreitete sich von den arabischen Ländern aus auch ins Abendland die Idee die unedlen Metalle in Gold und Silber zu verwandeln. Dieses Streben hieß Alchemie und der zum Gelingen des -Experimentes gesuchte Zusatz „Stein der Weisen". In Öfen und Retorten wurde alles Mögliche zusammengebraut und gekocht. Neben anderen bedeutenden Erfindungen x) verdanken wir den Alchemisten auch das Schießpulver, das gewöhnlich dem Mönche Berthold Schwarz zugeschrieben wird, in Wirklichkeit jedoch säst allen Chemikern vor ihm bekannt war.2) Was nun der älteste Zeuge3) über Berthold Schwarz4) schrieb, kennzeichnet ganz schlagend das Wesen der früheren Schwarzkünstler. Es heißt da in einem Buche: „Berthold Niger hatte als Goldmacher die Absicht das Quecksilber zu fixieren, d. H. hammerfest zu machen und demselben Silberhärte zu geben. In dieser Absicht !) Die Beschäftigung mit den Stoffen verschiedenster Art verschaffte mit der Zeit eine Menge chemischen und medizinischen Wissens und Kenntnis einer Anzahl wichtiger Produkte. Der Aufschwung der Glasfabrikation, die Anfänge der Branntweinbrennerei, die Bereitung von Phosphor, Porzellan, Alauu it. a. sind darauf zurückzuführen. 2) Chinesen benützten bereits die aus der Verbrennung eines Gemisches von Schwefel und Salpeter entstehende bewegende Kraft bei ihren Raketen und Brandpfeilen. — Nach Graeeus (846) hätte das griechische Feuer aus Schwefel, Weinstein, Leim, Salpeter, Pech und Gummi bestanden. — Auch die Araber kannten solche Mischungen und sendeten (1147) Feuerrohre gegen Lissabon. b) Hämmerlein, ein Geistlicher aus Zürich (1389—1464), setzt die Erfindung für das Jahr 1250 an; die verbreitetste Annahme dagegen nennt das Jahr 1354. 4) Zeit und Ort der Geburt dieses Franziskanermönches sind nicht bestimmt. Sein Beiname „Schwarz" bezieht sich wohl nur auf feine Tätigkeit als „Schwarzkünstler" d. h. Chemiker. Viele Geistliche und besonders Mönche trieben diese Beschäftigung heimlich, weil ihnen eine päpstliche Bulle dieselbe verbot. So kam die Wissenschaft in den Ruf der Zauberei. Bosl u. Köppl, Geschichtsunterricht Ii. 1

4. Neuzeit - S. 3

1913 - Landshut : Hochneder
— 3 — Zeit oder nacheinander abgefeuert werden konnten. Als Geschosse verwendete man Blei- und Eisenkugeln und bei Belagerungen selbst glühende und Sprengtonnen. Das Abfeuern geschah mittels brennender Kohlen oder eines glühenden Eisenstabes; später bediente man sich der Lunte. 2. Die Handfeuerwaffen. Die tragbaren Handfeuerwaffen unterschieden sich wenig von den Geschützstücken großen Kalibers. Die ersten Handkanonen um die Mitte des 14. Jahrhunderts konnten nicht zum Zielen geschultert werden. Sie waren aus plump geschmiedetem Eisen und auf einem fast rohen Holze befestigt. Die Schulter- oder Aulegekauone vom Ende des 14. Jahrhunderts besaß bereits den Kolben. Genaueres Zielen ermöglichten dann die Haken und Doppelhaken mit einer Lauflänge bis zu 2 m, die zur Verteidigung der Wälle dienten und beim Gebrauche entweder auf die Brüstung der Mauer gelegt oder von einem gabelförmigen Fuße getragen wurden. Als Waffen der regulären Feldtruppen fanden die Arkebuse und die fast doppelt so schwere Muskete Verwendung. Letztere erforderte zum Auflegeu des Rohres eine Stützgabel. All diese Waffen besaßen weder Korn noch Visier. Sie schleuderten eiserne und bleierne Geschosse. Die Munition wurde von der Mündung des Gewehrlaufes nach rückwärts geschoben, anfangs mit hölzernem, später mit eisernem Lade-ftock. Das über der Zündkammer angebrachte Zündloch hatte einen kleinen Deckel um das Zündpulver vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Entzündung der Ladung geschah zuerst mit Luntenkapsel und Lunte und vom 17. Jahrhundert an durch das Steinschloß, bei dem der Hahn auf den Flint (Feuerstein) schlug.1) Jeder Musketier trug Pulvermaß und Kugelsack, Luntenkapsel und ellenlange Luntendochte bei sich. Iii. Wie am Ausgang des Mittelalters das Ritterherr in ein Söldnerheer umgewandelt wurde. (Nach Daniels.) Der Kern des mittelalterlichen Heeres bestand aus den wenig Tausenden im Reiche zerstreut lebenden Rittern, die sich gegen lehensweise überlassenen Grundbesitz zum Kriegsdienste verpflichtet hatten. Je mehr diese Lehen erblich wurden, desto mehr wuchs in den Vasallen das Gefühl der Unabhängigkeit, so daß es immer schwerer wurde diese berittenen Vollkrieger aufzubieten. Ein Teil hatte sich dem Räuberhandwerke ergeben; andere suchten sich gegen eine Zahlung von der Wehrpflicht zu befreien und betrieben lieber die Landwirtschaft. Es mußten daher in immer stärkerem Maße die Hilfswaffen, x) Sinnreiche Verbesserungen folgten: Man vereinigte die alte Stichwaffe der Landsknechte mit dem Feuerrohre zum Bajonett. Dreyse machte um 1830 aus Kugel, Pulver und Zündvorrichtung eine Patrone, die von rückwärts in den Lauf eingeführt wird. Spiralförmige Windungen im Innern des Laufes steigern die Fernwirkung der Geschosse. 1*

5. Neuzeit - S. 5

1913 - Landshut : Hochneder
eine eng anschließende Hose mit verschiedenartig gefärbten und gestreiften Beinen, der andere eine „zerlnderte", der dritte nahm gar feinen Anstand ein Bein fast nackt zu tragen. Jeder hatte enge Strümpfe und breite, geschlitzte Schuhe. Ursprünglich führten die Landsknechte 5—6 m lange Spieße, einen Dolch oder ein zweihändiges Schwert. Später kamen Haudegen, Hellebarden, Panzerstecher u. a. in Anwendung. Die Schützen trugen noch größtenteils Armbrust und den immer notwendiger werdenden Harnisch. In der Regel bildeten 10—15 Fähnlein zu je 300—400 Manu ein Regiment, das einem Oberst unterstand, während jedes Fähnlein von einem Hauptmann geführt wurde, der im Leutnant und Fähnrich einen Stellv erter zur Seite hatte. Der übliche Monatssold betrug 4 Gulden. Die Schützen erhielten außerdem noch einen Gulden Hakengeld und die in der vordersten Reihe stehenden Doppelsöldner 10 Gulden. Dazu kam der Erwerb durch Beute und Schatzung von Gefangenen. Nach dem Kriege pflegte man die Knechte wieder zu entlassen. Y. Wie sich mit zunehmendem Gebrauch der Feuerwaffen die Kriegführung änderte. (Nach Daniels und Steinhaufen.) Bis zum Ausgange des Mittelalters diente im Fernkampfe, noch größtenteils die Armbrust, die aber umständlich zu bedienen war, da man im freien Felde zur Bedeckung des Schützen große Setzschilde gebrauchen mußte. Bei der anfänglichen Seltenheit der Feuerwaffen pflegten die Schützen immer nur ein Drittel der Gesamtzahl des Heeres auszumachen. Erst mit der zunehmenden Vervollkommnung der Feuerwaffen zeigte sich bald deren Übergewicht, so daß ihre Einführung immer zahlreicher wurde. Die schwerfälligen Gewalthaufen wurden nun in kleinere Einheiten aufgelöst, abwechselnd ans Spießern und Hakenschützen bestehend und in mehrere Treffen geordnet. Die Abschaffung der Musfetengabel ermöglichte auch ein schnelleres Feuern, da das schießende Glied dem nächsten nicht mehr Platz zu machen brauchte und im 30 jährigen Kriege galt die Spießertaktik bereits für veraltet. — Auch für die Fechtweise der Reiterei wurde die Feuerwaffe maßgebend. Leicht gerüstet, mit Pistolen (Fäustlinge genannt) bewaffnet, ging sie geschwaderweise vor, um nach abgegebener Salve zu schwenken und den folgenden Platz zu machen. Ihre Erfolge selbst Schwergerüsteten gegenüber machten bald den Namen Reiter gefürchtet. Die neue Waffe und die Gewöhnung an ein Manövrieren in Massen dienten dazu, der Reiterei den feudalen Charakter zu nehmen und sie dem Begriff eines modernen Soldaten näher zu führen. — Eine völlige Umwälzung brachte das Geschütz im Belagerungskriege hervor, indem es mit den alten Stoßmaschinen, den großen Balken mit Schwungkraft, den Wurfgeschossen und Schleudern allmählich aufräumte. Die Mauern allein hielten nicht mehr stand; hohe Erdwälle,

6. Neuzeit - S. 6

1913 - Landshut : Hochneder
— 6 — breite Wassergräben und feste Pfahlwerke sollten die Geschütze möglichst weit von der Stadt abhalten. Die so verstärkte Defensive suchte der Angreifer durch Laufgräben und Schanzkörbe wett zu machen. Die Trausportwageu und Karren wurden im Felde bei Lager und Schlacht zu großem Viereck durch Ketten aneinander gekoppelt und auf der Außenseite Schutzbretter als Deckung befestigt. Buchdruck. (Nach Hartwig und Weise.) I. Wie man zuerst mit Handschriften Bücher herstellte. Bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts wurden im Abendlande alle, selbst die kleinsten Schul- und Gebetbücher geschrieben und sämtliche Bilder, ausgenommen die Spielkarten und Heiligenbilder, mit der Feder gezeichnet oder mit dem Pinsel gemalt. In Deutschland waren es die des Lesens und Schreibens kundigen Mönche, die durch Vervielfältigung von Manuskripten ihre Zeit und Kraft zunächst für die Klosterbibliotheken verwendeten.^) Erst die Brüder vom gemeinsamen Leben machten mit dem Abschreiben von Schriftstücken ein Geschäft. Schreiber bürgerlichen. Standes waren bis zum 13. Jahr-huuderr ziemlich selten. Vereinzelt treffen wir um diese Zeit schon Schreibschulen in größeren Städten Süddeutschlands; zahlreicher aber werden sie erst mit Beginn des 15. Jahrhunderts. Die starke Zunahme des Handels urtd Verkehrs, das Aufblühen des Handwerks, die neugegründeten Universitäten2) hatten dann die Nachfrage nach Schulbüchern,3) Bibeln, Erbauungsbüchern, Kalendern, volkstümlichen und naturwissenschaftlichen Schriften so gesteigert, daß alle schreibkundigen Leute sich mit Bücherschreiben als einer Einnahmsquelle befaßten. Diese überstürzte Bücherfabrikation zeigte aber bedenkliche Nachteile. Der Text wurde meist nach dem Gedächtnis, selten nach Diktat niedergeschrieben. Da auch Leute mit unzureichender Bildung das Ab- x) Hrabanns Maurus ließ in Fulda täglich durch 12 Mönche alte Handschriften kopieren. Zur Abschrift des Neuen Testamentes" brauchte ein Mönch ein halbes Jahr. Daß das Abschreiben vielen eine saure Arbeit war, lassen häufig wiederkehrende Äußerungen am Ende der Bücher erkennen, so z. B. :„Den Abschreibern sei zu Mute gewesen wie Seeleuten, die nach langer Fahrt endlich in den ersehnten Hafen einlaufen." 2) Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386, Köln 1388, Erfurt 1392, Leipzig 1409, Ingolstadt 1472. 3) Bald gab es besondere Lehrbücher und Hilfsmittel unseren Fibeln entsprechend. Das älteste ist der Modus legendi, der 1477 in Lands Hut erschien. Andere folgten nach wie Valentin Jckelsamers „Rechte Weise, aufs kürzeste lesen zu lernen" 1527.

7. Neuzeit - S. 7

1913 - Landshut : Hochneder
schreiben übernahmen, so brachen die Gelehrten in laute Klagen über die zunehmende Fehlerhaftigkeit der Texte aus. Ii. Wie man mit Holzschnitten Abdrücke fertigte. Vor dem Auftreten des eigentlichen Buchdrucks sehen wir dasselbe Verfahren der Bild- und Schriftvervielfältigung im Gange, das die Chinesen *) schon Jahrhunderte früher übten und bis auf den heutigen Tag fast nuverändert beibehalten haben. Aus hartem Holze wurden viereckige Tafeln geschnitten und oben glatt gehobelt. Ein Zeichner fertigte auf dünnes, durchsichtiges Papier genau und zierlich das Bild oder die Schrift. Dann legte man dieses Blatt mit der Zeichnung nach unten auf den Holzblock und durchpauste dieselbe, so daß Bild oder Buchstaben verkehrt auf dem Holze standen. Der Formschneider schnitt hierauf die Zeichen erhaben oder vertieft aus. Nachdem über die ausgeschnittenen Züge mittels Pinsels oder Haarwisches der Auftrag vou Schwärze erfolgt war, breitete man über die Holztafel ein Blatt Papier und fuhr mit einem Lederballen auf der Rückseite des-selbeu hin und her, bis der Abdruck entstand. Die durch das Reiben entstandene Glätte sowie die Erhabenheiten machten das Abdrucken auf der Rückseite des Papieres unmöglich. Um die Blätter in Buchform zu bringen, mußte man immer zwei mit den beiden offenen Seiten zusammenkleben. Die ältesten Holztafeldrucke bestanden lediglich in Abbildungen ohne Text, Spielkarten und Heiligenbildern.2) Zu letzteren fügte mau zuweilen den Namen des Heiligen oder die Bezeichnung der Handlung in Form einer In-, Über- oder Unterschrift bei. In der Folge aber brachte man Sinnsprüche, Berschen und Beschreibungen hinzu, so daß mitunter ganze Schriftseiten vorkamen. Mit Holztafeldruck stellte man auch die damals am meisten begehrten Schulbücher zur Erlernung des Latein (Donate) oder Werke religiösen Inhalts her. Als man mit der Handdruckpresse zu vervielfältigen begann, wurden auch Titelblätter und Initialen mit Holzschnitten geschmückt. Iii. Wie Gntenberg den Buchdruck mit gegossenen Buchstaben ersand. 1. Die Ausprobierung der Schriftgießerei. Den letzten entscheidenden Schritt im Druckereiwesen tat Johannes Gens- 1) Das älteste Druckwerk war um 890—925 in China zustande gekommen. Ein Eisenschmied erfand dort auch zwischen 1041 und 1048 den Druck mit beweglichen Lettern. Er grub Schriftzeichen aus einer dünnen Tafel feinen, weichen Tones heraus, härtete dieselbe im Feuer und zerschnitt sie dann. , 2) Als erster Heiligenbildschnitzer wird Ulrich von Ulm erwähnt. Ihm schließen sich au Wilhelm Kegel in Nördlingen 1428, Hans Römer in Nürnberg 1428; auch Augsburg, Regensburg und Tegernsee waren Hauptstätten der Holzschneidekunst. Zn wirklich künstlerischer Bedeutung gelangten die von Dürer, Holbein und Kranach entworfenen Holzschnitte.

8. Neuzeit - S. 8

1913 - Landshut : Hochneder
fleisch zum Gutenberg aus Mainz.i) Seit 1434 finden wir den Patriziersohn in Straßburg, wo er 1444 „Zudiener" bei der Zunft der Goldschmiede war. In der Vorstadt St. Arbogast betätigte er sich zuerst mit dem Anfertigen von Spiegeln. Er gründete hier mit drei Genossen ein Kompagniegeschäft, trieb aber nebenbei noch andere Künste geheim. Ohne Zweifel beschäftigte er sich damals schon mit dem Ausprobieren seiner Erfindung. Bezüglich derselben sind wir allerdings nur auf unbestimmte Ausdrücke aus Prozeßakten angewiesen, in denen von „trncken", von einer „Presse", von allerlei „Ding gemacht und ungemacht, formen und gezügk" (— Werkzeug» die Rede ist. Aber es bleibt sein unsterbliches Verdienst, daß er zuerst auf den klugen Gedanken kam, Buchstaben aus Merall zu gießen, wodurch es gelang binnen kurzer Zeit Tausende von gleicher Größe und Dicke fertig zu bringen. Das geschah folgenderweise: Art den Kopf eines erweichten Metallstabes wurden die Umrisse der Buchstaben verkehrt, d. H. in Spiegelschrift aufgezeichnet und dann erhaben geschnitten. Auf diese Weise entstand die Vaterform oder Patrize. Diese im Feuer wieder gehärteten Stempel schlug mau in weiches Metall und nannte die so vertiefte Schrift Mutterform oder Matrize. In letztere Schriftformen wurde dann eine aus geschmolzenen Metallen bestehende Mischung gegossen, die nach dem Erkalten die einzelnen Settern lieferte. 2. Die Ausnützung der Erfindung in den ersten Buch -druck er eien zu Mainz. 1448 finden wir Gutenberg wieder in Mainz. Zur Ausnützung seiner Erfindung fand er in dem reichen Mainzer Bürger Johann Fnst einett kapitalkräftigen Beistand und in dem hervorragenden Kalligraphen Peter Schösser einen sehr talentvollen Typenschneider. Fust lieh dem Erfinder zur Anschaffung der nötigen Geräte zunächst 800 Guldeu gegen 6prozentige Verzinsung. Als aber diese Summe zum Unterhalte der Gesellen, zur Beschaffung von Papier, Pergament, Schwärze und zum Bestreiten der Haus miete nicht ausreichte, streckte er ihm (1452) nochmals 800 Gulbeu vor. Als Pfand für das geliehene Kapital sollte Fust den ganzen technischen Apparat erhalten. Die Druckunternehmungen begannen mit der Herstellung der 'Sonate und Ablaßbriefe. 1455 würde das erste Buch gedruckt: „Die Mahnung der Christenheit wider die Türken". Unterdessen hatten auch die Vorbereitungen zum Bibeldrucke begonnen. Zwischen 1397 und 1400 geboren, gestorben wahrscheinlich 1467. Sein Vater gehörte zu den Münzherren in Mainz. Diese hatten dem erzbischöflichen Münzmeister zur Prägung der Münzen das Metall zu liefern, das Wechseln der Münzsorten zu besorgen, Münzen nach ihrem Gewichte zu prüfen und bei Münzfälschungen zu Gericht zu sitzen. Diese Tätigkeit brachte sie mit dem Gewerbe der Goldschmiede in Berührung und sie erhielten Einsicht in alle mechanischen Künste, die mit der Verarbeitung jedweden Metalls verbunden waren.

9. Neuzeit - S. 10

1913 - Landshut : Hochneder
— 10 — Zahl der Druckereien.^) Wie die deutschen Drucker ins Ausland gingen, so kamen auch fremde Drucker in unser Land um sich in die Geheimnisse der Kunst einweihen zu lassen. In Westfalen, Friesland und Holland legten die Brüder vom gemeinsamen Leben Druckereien an. Der geeignetste Boden für die Mainzer Erfindung war Italien, wo die klassische Wissenschaft ihre Wurzeln geschlagen hatte. Die Deutschen, die in Rom und Venedig die ersten Druckereien gründeten, schmiegten sich hier den in italienischen Handschriften üblichen abgerundeten Formen der Antiqua an. Wohl mehr als 30 deutsche Drucker waren um die Verbreitung in Spanien tätig. In allen Ländern machte die Ausbreitung so reißende Fortschritte, daß man bis zum Schluß des Jahrhunderts mehr als 1000 Druckereien zählen konnte, die in mehr als 200 Orten tätig waren. Es gab daher schon um 1500 etwa 70 verschiedene Ausgaben von Vergils und 100 solche von Ciceros Werken. Die Entdeckung Amerikas. (Nach Kretschmer und Rüge.) h Wie in Kolumbus der Plan einer Westsahrt reifte. a Seemannsberichte lenken seine ganze Aufmerksamkeit nach Westen. Fast, spurlos war die normannische Großtat der Entdeckung Amerikas um die Wende des 1. Jahrtausends^) an der europäischen Menschheit vorübergegangen. Der wirkliche Entdecker der neuen Welt ist Christoph Kolumbus. Als Genuese/) der seine Knaben- und Jünglingsjahre in einer der belebtesten Seestädte zugebracht hat/) folgte er dem Zuge der genuesischen Jugend sich dem Seemannsberufe zu widmen und auf dem Ozean sein Glück zu suchen. Nach einem unsteten Wanderleben auf fremden Schiffen ließ er sich auf der Insel Porto Santo vor Lissabon nieder. Hier lebte er in dem Lande und in der Stadt, wo l) Darunter waren manche ziemlich bedeutend. In Nürnberg beschäftigte Koberger, der „König der Buchdrucker", 100 Gesellen, die mit 24 Pressen arbeiteten. Das reichte aber zur Abwicklung der Verlagstätigkeit nicht aus. Koberger ließ auch in Basel und Lyon drucken und hielt Niederlagen in Augsburg, Ulm, Frankfurt a. M., Wien, Venedig. *) Normannen entdeckten von Island aus Grönland und die Ostküste Nordamerikas. *) Kolumbus wurde als der älteste Sohn eines Wollwebers in Genua wahrscheinlich 1446 geboren. *) Genuesen wirkten in allen Ländern Europas als Schiffsbaumeister und Seeleute; Genuesen hatten bereits gegen Ende des 13. Jahrhunderts den Versuch gewagt, einen Seeweg nach Indien um Afrika herum aufzufinden.

10. Neuzeit - S. 12

1913 - Landshut : Hochneder
— 12 — Ihr auf beiliegender Karte sehen werdet, ganz sicher. Seid gewiß mächtige Könige anzutreffen und viele volkreiche, wohlhabende Städte und Provinzen zu finden, welche an jeder Art Edelsteine Überfluß haben." Die Angaben und Vorschriften Toscauellis waren so bestimmt und zuversichtlich gegeben, daß dieselben seine letzten Zweifel beseitigen mußten. *) c) Vorbereitungen zur Ausführung des Planes. Bald darauf trat Kolumbus mit seinem Plan einer Westfahrt an die Öffentlichkeit. Er wandte sich an den König von Portugal. Dessen Antwort fiel abschlägig aus. Hierauf ging er nach Spanien. Aber erst nach jahrelangem Harren sah er seine Ausdauer von Erfolg gekrönt. Am 17. April 1492 wurde der Staatsvertrag geschlossen, durch den die spanische Regierung die Ausrüstung dreier Schiffe zusagte und Kolumbus zum „Admiral und Generalgouverneur aller von ihm entdeckten Länder" ernannt wurde. Ii. Die erste Überquerung des Atlantischen Ozeans. a) Auf dem weiten Weltmeere. „Ich fuhr am Freitag den 3. August 1492 mit drei sehr tüchtigen Fahrzeugen von dem Hafen Palo ab, mit allen Vorräten und zahlreicher Mannschaft aufs beste versehen, um so lange fortzuseg-elu, bis ich nach Indien fcmtme.2) Donnerstag, 6. September 1492. Am Morgen dieses Tages benachrichtigte uns eine Karawele/) daß drei portugiesische Segel in der Nähe kreuzten um uns wegzufangen, wahrscheinlich, weil es den König verdrossen hatte, daß ich in die Dienste Kastiliens getreten war. Sonntag, 16. September. Vom heutigen Tage an war die See mit geselligen Krautbüscheln bedeckt, die so frisch erschienen als hätten sie sich erst vor kurzem vom Lande abgelöst, weswegen alle glaubten, es möchte in der Nähe eine Insel liegen. Montag, 17. Sept. Das Seewasser fanden wir viel weniger gesalzen: die Luft wurde immer milder, die Stimmung der Mannschaft heiterer und die Schiffe suchten Vorsprung voneinander zu gewinnen, um früher das Land zu erblicken. :) Toscauelli schätzte die Entfernung von Lissabon bis zur „edlen und großen Stadt Qninsay" in gerader Richtung auf 10138 km; in Wirklichkeit sind es 21600 km. *] Kolumbus befehligte die „Santa Maria", das Admiralschiff; die „Pinta" (= die „Buute", „Bemalte") und die „Nina" („Kleine") standen unter dem Kommando der tüchtigen Seemänner Pinzon. Die Schiffsbemannung zählte 120 Köpfe. l) Schiffstypus des 15. und 16. Jahrhundert. Diese Fahrzeuge hatten 3—4 Masten und waren mit einem Vorder- und einem doppelten Hinterdeck versehen.
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