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1. Biographien und Monographien - S. uncounted

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
Buches niemals hindern kann, da ja überhaupt nicht der Leitfaden der Herr des Lehrers, sondern der Lehrer der Herr des Leitfadens sein soll. Möchten sich denn die „Biographien und Monographien" gleich deu „Sagen und Geschichten" in den pädagogischen Kreisen recht viele Freunde erwerben und danu ihrerseits dazu beitragen, den Sinn und das Verständnis für die Ereignisse und die Entwickelung der Vergangenheit zum befteit der Gegenwart und Zukunft in der heranwachsenden Jugend zu wecken und zu pflegen. Der Verfasser.

2. Biographien und Monographien - S. 3

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
sie sogar über die Meerenge von Gibraltar hinaus und landeten wahrscheinlich auch an den Gestaden der Nord- und Ostsee. In Afrika beluden sie ihre Schiffe mit Wolle und Häuten, in Spanien mit edlen Metallen, in Britannien mit Zinn, und das ferne Preußenland lieferte ihnen den im Altertume so beliebten Bernstein. Vom roten Meere aus suchten sie das reiche Ophir (Indien) auf und brachten Gold und Edelsteine, Elsenbein und Sandelholz, Affen und Pfauen zurück. Nicht minder bedeutend war der Karawanenhandel. Aus Ägypten holten die Phönizier Getreide, Baumwollenzeuge und künstliche Geräte, aus Arabien köstliches Räucherwerk, aus Babylonien Wasser und Salben, buntgewirkte Mäntel und Teppiche, aus Palästina Weizen, Honig, Öl und Wein und aus den Ländern am Kaukasus Pferde und Kupfer. Einen beträchtlichen Teil der phönizischen Handelsartikel bildeten die Erzeugnisse des heimischen Kunst- und Gewerbsleißes. Der große Zusluß an Metallen aller Art brachte die Erz-gießerei und die künstliche Verarbeitung des Goldes und Silbers, des Kupfers und Zinns in Aufschwung. Aus dem Bernstein verfertigte man hochgeschätzte Schmucksachen, Hals- und Armbänder, zierliche Ketten und dergleichen. Die aus dem Westen eintreffenden Ladungen von Wolle und Baumwolle begünstigten die Anlegung von Webereien, und die an den Küsten gefundenen Purpurmuscheln verliehen den Färbereien einen hohen Flor. Der Sage nach soll die Purpurfarbe zufällig von einem Hirten entdeckt worden sein, dessen Hund eine jener Muscheln zerbissen und durch sein blutrotes Maul die Aufmerksamkeit seines Herrn erregt habe. Auch die Erfindung des Glases wird dem Zufall zugeschrieben. Schiffer, heißt es, zündeten am Strande ein Feuer an, und als die zur Unterlage der Kochgeschirre verwandten Salpeterstücke mit der Asche und der Kieselerde zusammenschmolzen, bildete sich eine durchsichtige Masse, die man fortan zur Verfertigung von Gefäßen und Schmucksachen benutzte. Übervölkerung, innere Unruhen und der Wunsch, den Handel mit entfernteren Gegenden zu sichern und zu erleichtern, bewogen die Phönizier zur Anlegung von Kolonien. Sie ließen sich auf Cypern, Kreta und Nhodus, auf Sicilien, Sardinien und Korsika nieder, und aus der Nordküste von Afrika gründete ums Jahr 850 v. Chr. die flüchtige lyrische Königstocher Dido das nachmals so mächtige Karthago. Am wichtigsten aber waren die Ansiedelungen in dem gold- und silberreichen Spanien, wo sich die blühende Pflanzstadt Gades (Eadix) erhob. Der oberste Gott der Phönizier hieß Baal, der Herr des Himmels, dessen gewaltige Kraft sich in den Wirkungen der Sonne kund giebt. Ihm zur Seite stand die weibliche Gottheit

3. Biographien und Monographien - S. 4

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 4 — Aschera (Astarte), die Göttin des Mondes und der Fruchtbarkeit , der man mit Festen voll ausschweifender Sinnlichkeit diente. Moloch war der Sonnengott in seiner vernichtenden Gestalt, der Gott des verzehrenden Feuers, den zu versöhnen man die grausamsten Menschenopfer brachte. Anfänglich besaß Sidon, später Tyrus das größte Ansehn unter den phönizischen Städten. Tyrus' Glanzperiode fällt in die Regierungszeit des Königs Hiram, des Bundesgenossen Salomos. Als das Reich Israel von Salmanassar erobert wmrde, mußte auch Phönizien die assyrische Oberherrschaft anerkennen. Nur Tyrus bewahrte seine Selbständigkeit, bis es dieselbe an Nebnkadnezar von Babylonien verlor. Doch blühte sein Handel fort bis zu den Tagen Alexanders des Großen. 5> Die Ägypter. Ägypten ist das langgestreckte Thalland des nördlichen Afrika, das seine Fruchtbarkeit den regelmäßigen Überschwemmungen des Nil verdankt. Man schied es in Ober-Ägypten mit der Hauptstadt Theben, in Mittel-Ägypten mit der Hauptstad Memphis und in Unter-Ägypten,mit den Städten Sais und Heliopolis oder On. Unter-Ägypten wurde nach seiner Gestalt, welche Ähnlichkeit mit dem griechischen Buchstaben J (D — Delta) hat, auch das Delta genannt. Die Ägypter zerfielen in mehrere streng von einander gesonderte Klassen oder Kasten, in die der Priester, Krieger, Acke r ba u e r, H and werk er, Kaufleute, Schiffer und Hirten. Der Beruf oder das Geschäft des Vaters erbte immer wieder auf den Sohn fort, und nur selten wurden Ehebündnisse zwischen Gliedern verschiedener Kasten geschlossen. Am verachtetsten waren die Hirten, insbesondere die Schweinehirten. Der Kriegerkaste gehörten die Könige oder Pharaonen (d.i. Söhne und Stellvertreter des höchsten Gottes) an. Die Priester waren im ausschließlichen Besitz aller Wissenschaften, namentlich der Stern-, Arzenei- und° Schriftkunde. Die Schrift bestand aus Hieroglyphen, Abbildungen von Gegenständen der verschiedensten Art, welche entweder ganze Wörter oder einzelne Laute bezeichneten. Zu einer hohen Vollendung war die Gewerbthätigkeit und Kunstfertigkeit gediehen. Die Ägypter besaßen große Geschicklichkeit in der Bearbeitung der Steine, des Holzes, des Thones, des Leders und der Metalle, sie bereiteten feine Zeuge aus Baumwolle und Linnen, und aus dem Baste der Papyrusstaude verfertigten sie Papier. , Eine großartige Thätigkeit entwickelten die Ägypter bei Er-

4. Biographien und Monographien - S. 9

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 9 — Pferde und zu Wagen, der andere, das 300 Schritte lange Stadium, für das Wettlaufen, Ringen, Faustkämpfen und das-Werfen mit dem Diskus (Wurfscheibe) und dem Speer bestimmt war. Die Sieger wurden mit Olivenkränzen geschmückt, die höchste Ehre, die ein Hellene erlangen konnte. Nach den olympischen Spielen richtete sich die griechische Zeitrechnung; der Zeitraum, der zwischen den einzelnen Festspielen lag, hieß eine Olympiade. 6. iyfurg und frolott Um das Jahr 1100 zogen die Dorer aus Hellas nach dem Peloponnes und eroberten in langen Kämpfen die Landschaft Lakonien mit der Hauptstadt Sparta. Die Folge des andauernden Kriegszustandes war, daß ein trotziger Sinn und wilde Ungebundenheit unter den dorischen Geschlechtern heimisch ward. Vergebens suchte Lykurg, der für seinen unmündigen Neffen die Regierung führte, der um sich greifenden Gesetzlosigkeit zu steuern; seine Bemühungen erweckten ihm nur eine von Tage zu Tage sich mehrende Zahl von Widersachern. Da verließ er seine Vaterstadt und ging auf Reisen, wo ihm Gelegenheit wurde, die Einrichtungen fremder Länder und Völker aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Endlich gegen das Jahr 880 riefen ihn seine zur Einsicht gekommenen Mitbürger zurück, damit er durch eine gute Verfassung den Grund zu einem wohlgeordneten Staatsleben lege. An der Spitze des Staates standen nach Lykurgs Verfassung, zwei Könige, deren Macht indes vielfach beschränkt war. Die oberste Regierungsgewalt wohnte dem Rat der Alten bet dessen Mitglieder nicht unter 60 Jahr alt sein durften. Ihre volle Giltigkeit erhielten die im Rate der Alten gefaßten Beschlüsse durch die Zustimmung der Volsversammlnng, zu welcher alle über 30 Jahr alten Spartaner Zutritt hatten. Den höchsten Einfluß im Staate aber erlangten die fünf Ephoren, welche die oberste Aufsicht über alle öffentlichen Angelegenheiten führten. Die gesamte Bevölkerung Lakoniens zerfiel in drei Klassen: in die vollfreien Spartaner, in die nur persönlich freien Laeedämonier und in die gänzlich unfreien Heloten. Der Grund und Boden des Landes wurde gleichmäßig verteilt, die Spartaner erhielten größere, die Laeedämonier kleinere Grundstücke. Den Heloten wurde kein Eigentum zugewiesen; sie mußten den Spartanern die Felder bebauen und-hatten überhaupt ein hartes Los. Die Hauptsorge Lykurgs ging dahin, die Spartaner zu tüchtigen Kriegern heranzubilden. Zu diesem Zwecke gewöhnte er sie vor allem

5. Biographien und Monographien - S. 10

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 10 - an eine einfache, ranhe Lebensweise. Jeder Anfwand in Kleidung, Gerät und Nahrnng war verboten, kein Luxus, keine Schwelgerei wurde geduldet. Niemand durfte für sich allein speisen, die Mahlzeiten waren öffentliche und gemeinschaftliche und nur für dte bescheidensten Ansprüche berechnet. Das Hauptgericht bestand m der berühmten „schwarzen Suppe," einem Gemisch aus Schweinefleischbrühe, Blut, Essig und Salz. Und damit das Volk im Verkehr mit den Nachbarvölkern nicht verweichliche, führte Lykurg eisernes Geld ein und untersagte den Spartanern,' außer Landes zu gehen. Mit diesen Einrichtungen hing auch die strenge spartanische Erziehung zusammen. Nur kräftige Kinder wurden aufgezogen, die mißgestalteten und schwächlichen dagegen ohne Erbarmen dem Verhungern ausgesetzt. Zum 7. Jahre mußten die Knaben das Elternhaus verlassen und in die öffentlichen Erziehungsanstalten eintreten. Hier wuchsen sie auf, hier aßen und schliefen sie und übten sich im Laufen, Springen und Ringen, im Diskus- und Speerwerfen uni) im Gebrauch der Waffen. Ihre Kleidung war fast dürftig, ihre Nahrung sehr kärglich und ihr Bett ein hartes Lager aus Schilfrohr, das sie sich selbst zu brechen hatten. Um Schmerzen ertragen zu lernen, wurden sie oft bis aufs Blut gegeißelt, und keiner durfte eine Miene verziehen. Auf geistige Ausbildung legte man wenig Wert, doch gewöhnte man die Jugend frühzeitig, einen Gedanken kurz und bündig auszudrücken, wie denn die sinnvolle Kürze der „lakonischen" Redeweise sprich- wörtlich geworden ist. Nachdem Lykurg feine Aufgabe gelöst hatte, ließ er das Volk schwören, nichts an der Verfassung zu ändern, bis er von einer Reife nach Delphi zurückgekehrt sei. Dort erhielt er den Bescheid, seine Gesetze seien vortrefflich, und Sparta würde groß und glücklich sein, so lange es an denselben festhalte. Da ging er bis an das Ende seines Lebens nach Kreta, vor seinem Tode den Befehl erteilend, feine Asche in das Meer zu streuen, damit seine Mitbürger sie nicht nach der Heimat brächten und sich nun ihres Eides entbunden erachteten. Ein anderer weiser Gesetzgeber trat drei Jahrhunderte später in Athen auf, wo die Edelleute nach Abschaffung des Königtums alle Gewalt an sich gerissen hatten und das niedere Volk schwer bedrückten. Solon, ein Abkömmling der alten Könige, zeigte von früher Jugend an eine unermüdliche Lerubcgierde, und diese veranlaßte ihn auch, auf Reifen zu gehen, um die Welt zu erkunden und feine Kenntnisse zu bereichern. Aber mitten in der Unruhe des Wanderlebens blieb sein ganzes Sinnen und Trachten der Heimat zugewandt, und bei allem, was er beobachtete, überlegte er, wie er es für feine Vaterstadt verwerten

6. Biographien und Monographien - S. 11

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 11 — könne. Nach seiner Rückkehr machte er sich durch mancherlei heilsame Ratschläge bald so bemerklich, daß er im Jahre 594 an die Spitze der Regierung berufen wurde, mit dem Auftrage, die verwirrten Verhältnisse durch eine neue Staatseiurichtuug zu regeln und zu ordnen. Um zunächst die Lage der unteren Stände zu verbessern, bestimmte Solon, daß alle wegen Schulden in Knechtschaft gehalteneu Bürger in Freiheit gesetzt würden, und daß nicht mehr wie bisher der Gläubiger sich an der Person des Schuldners vergreifen dürfe. Dann ließ er leichteres Geld prägen, in welchem die nach altem gemachten Schulden bezahlt werden konnten, und setzte zugleich den überaus hohen Zinsfuß herab. Um endlich Rechte und Pflichten besser gegen einander abzuwägen, teilte er die Bürger nach ihrem Einkommen in vier Klassen, von denen die letzte keinen Zutritt zu den Staatsämtern hatte, aber auch nur geringe Opfer für das Gemeinwohl zu bringen brauchte. An der Spitze der Staatsverwaltung standen nach der solonischen Verfassung neun Archonten. Die entscheidende Stimme in allen öffentlichen Angelegenheiten aber hatte die Volksversammlung, an welcher jeder über 20 Jahre alte Athener teilnehmen durfte. Mitten inne zwischen den Archonten und der Volksversammlung stand der Rat der Vierhundert, dessen Mitglieder alle das Staatswohl betreffende Antrüge vorzuberaten hatten. Diejenigen Archonten, die ihr Amt untadelhaft verwaltet, traten in den Areopa g ein, in jenen ehrwürdigen Gerichtshof, der als „Auge des Gesetzes" die Aufsicht über die Erziehung der Jugend, über Fleiß und Sittlichkeit der Bürger und über den heiligen Dienst der Götter führte. Er durfte jeden Athener zur Verantwortung und Bestrafung ziehen, und damit nicht die Richter durch den kläglichen Anblick des Beschuldigten zum Mitleid bewegt würden, hielten sie ihre Sitzungen bei Nacht und ohne Licht. Ihre Urteilssprüche schrieben sie auf Täfelchen und warfen sie schweigend in die Urnen, deren eine die „Urne des Todes", die andere die „Urne der Erbarmnng" hieß. Auf die Erziehung der Jugend legte Solon eben so hohen Wert wie Lykurg. Aber er wollte die Athener nicht bloß zu tapferen Kriegern und tüchtigen Staatsbürgern, sondern auch zu guten Weltbürgern heranbilden. Darum wurden die Knaben vom 7. Jahre ab in allem unterrichtet, was einen gesunden Geist in einem kräftigen Körper erzeugen konnte. Am frühen Morgen begaben sie sich in die Schule, wo sie neben dem Lesen und Schreiben Lieder mit Begleitung der Zither lernten, sowie Denksprüche weiser Männer und Gedichte über die Thaten der Helden. Dann gingen sie nach den Ringplätzen, um sich im Laufen und Springen, im Werfen und Ringen zu üben. Vom 16. Jahre ab besuchten sie

7. Biographien und Monographien - S. 12

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 12 — die Gymnasien, weitläufige Anlagen mit Ring- und Springplätzen, mit Schleuder- und Wurfständen, mit Bädern und schattigen Baumgängen. Hier bildeten sich die Jünglinge zugleich für den Kriegsdienst bor, zu dem alle Athener nach vollendetem 18. Jahre verpflichtet waren. 7. Miltiades und Themistokles. Von den zahlreichen Kolonien, welche die Griechen an den Küsten Kleinasiens und Thracieus, auf ©teilten und in Unteritalien anlegten, kamen die erstgenannten durch Cyrus unter persische Herrschaft. Um sich ihr wieder zu entziehen, erhoben sie einen Aufstand, wurden aber geschlagen und von neuem unterworfen. Da ihnen bei dieser Gelegenheit auch die Athener Hilfe geleistet, beschloß König Darins Histaspis, dieselben za züchtigen und sandte zu dem Zwecke ein Landheer und eine Flotte unter dem Oberbefehl des Mardonius ab. Doch die Flotte litt am Vorgebirge Athos Schiffbruch und das Lundheer sah sich durch einen Überfall der Thracier zum Rückzüge gezwungen. Darms gab indes seinen Plan nicht auf. Er rüstete von neuem und schickte in die griechischen Städte Boten voraus, welche Erde und Wasser zum Zeichen der Unterwerfung forderten. Die meisten Orte leisteten die verlangte Huldigung, nur Sparta und Athen nicht. Die Spartaner warfen die Herolde in einen Brunnen, mit den höhnenden Worten: dort möchten sie sich Erde und Wasser nach Belieben holen, und die Athener stürzten sie in den für Verbrecher bestimmten Abgrund. Da segelte unter dem Oberbefehle des Datis und Artaphernes eine persische Flotte mit einem Heere von mehr als looooo Mann über das ägeische Meer, um die übermütigen Hellenen zu Sklaven zu machen und in Ketten vor Darms zu bringen. Die Inseln des Archipels wurden zur Unterwerfung gezwungen, und nach der Eroberung und Verwüstung Euböas setzten die Feinde über den Sund und landeten an der Nordküste von Attika. Auf die Kunde davon faßten die Athener, durch den hochgesinnten Miltiades begeistert, den männlichen Entschluß, Gut und Leben für ihre Freiheit mutig zu wagen. Ein Schnellläufer wurde nach dem Peloponnes gesandt, um die Spartaner um Hilfe anzugehen. Diese wareu dazu bereit, wollten aber nicht einem alten Gesetze zuwiderhandeln, das ihnen verbot, vor dem Vollmonde auszuziehen. Trotzdem verzagten die Athener nicht, ja sie beschlossen sogar auf den Rat des Miltiades, die Feinde anzugreifen, ehe diese vor den Mauern ihrer Stadt erschienen. In den ersten Septembertagen des Jahres 490 lagerte sich

8. Biographien und Monographien - S. 17

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 17 — wider Syrakus. Auf den Rat des Alcibiades lieh man dem Gesuche ein geneigtes Ohr, und er selbst wurde nebst zwei anderen Feldherren mit einem Heere dorthin abgeschickt. Da zeigten sich am Morgen vor der Abfahrt sämtliche Bildsäulen des Hermes verstümmelt. Der Verdacht siel auf Alcibiades, und dieser erhielt Befehl zur Rückkehr. Er folgte auch, entfloh aber unterwegs und ging nach Sparta, wo ihm seine Liebenswürdigkeit schnell die Gunst des Volkes verschaffte. In Athen verurteilte man ihn zum Tode, wofür sich Alcibiades dadurch rächte, daß er die Spartaner bewog, dem bedrängten Syrakus zu Hilfe zu eilen. Infolge dessen kamen die das letztere belagernden Athener in entschiedenen Nachteil, und als sie sich endlich zum Abzüge entschlossen, erlitten sie eine völlige Niederlage. Ihre Feldherren wurden gefangen genommen und hingerichtet, die Überreste des Heeres aber in Steinbrüche gesperrt und einem elenden Tode preisgegeben. Alcibiades hatte sich das Vertrauen der Spartaner nicht lange zu bewahren gewußt. Da er zuletzt sogar für sein Leben fürchten mußte, floh er zu dem persischen Statthalter von Vorderasien und bewog denselben zur Parteinahme für Athen. Dieser Umstand stimmte seine Landsleute versöhnlicher, und sie ernannten ihn wieder zum Oberbefehlshaber. Wie mit einem Schlage wandte sich das Glück von neuem den Athenern zu. Aber wegen eines übereilten Gefechts seines Unterfeldherrn entsetzte man ihn abermals seiner Würde, und an seine Stelle traten zehn meist unfähige Führer. Da erschien der Spartaner Sy sän der im Jahre 405 mit einer zahlreichen Flotte im Hellespont, griff die Gegner am Ziegenfluß (Ägospotamos) unerwartet an und brachte ihnen eine völlige Niederlage bei. Dann wurde Athen zu Lande wie _ zur See eingeschlossen und nach kurzem Widerstände zum Frieden gezwungen. Es mußte seine Festungswerke schleifen, seine noch übrigen Schiffe ausliefern und die Oberhoheit Spartas anerkennen. Alcibiades überlebte den Fall Athens nicht lange. Nach der Schlacht von Ägospotamos suchte er Schutz bei dem persischen Statthalter in Kleinasien, der ihn auf Verlangen der Spartaner durch ausgesandte Meuchelmörder töten ließ. 9- Sofratcs, 2>m Jahre 399 starb zu Athen der größte der griechischen Philosophen oder Weltweisen den Tod durch den Giftbecher. Sokrates war der Sohn eines Bildhauers und hatte selbst die Bildhauerkunst erlernt. Doch trieb er sie ohne Neigung und nur, Schmelzer, Biographien und Monographien. 2 I

9. Biographien und Monographien - S. 21

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 21 — Aber mit unglaublicher Schnelligkeit eilte der König herbei, erstürmte und zerstörte die Stadt und führte die Bewohner in die Sklaverei. Jetzt rüstete sich Alexander zum Kriege wider die Perser. Mit 35000 Mann setzte er im Frühjahre 334 über den Helles-pont und drang nach Kleinasien vor. Auf dem jenseitigen Ufer des in das'marmarameer sich ergießenden Granikns stand ein zahlreiches persisches Reiterheer. Seine Feldherren, unter ihnen der erfahrene Parmenio, widerrieten dem Könige den Durchgang durch den Fluß im Angesichte des überlegenen Feindes. Doch Alexander rief: „Der Hellespont müßte sich schämen, wenn wir dieses Flüßchen fürchteten!" Und trotz der feindlichen Uebermacht führte er seine Truppen über den Granikus und errang einen glänzenden Sieg. Er selbst, der stets in den vordersten Reihen stritt, kam dabei in die größte Gefahr, aus der ihn indes der edle Klitns rechtzeitig befreite. Ohne Widerstand zu finden, durchzog er nun wie im Fluge ganz Kleinasien. Zn Gordinm in Phrygien zerhieb er mit dem Schwerte den künstlichen Knoten, an dessen Lösung ein Orakelspruch die Herrschaft über das Morgenland geknüpft. Zu Tarsus in Cilicien befiel ihn eine heftige Krankheit, gegen welche keiner der Ärzte etwas zu verordnen sich getraute. Endlich entschloß sich der Grieche Philippus zu einem gewagten, aber entscheidenden Mittel. Obgleich von Parmenio vor einer möglichen Verräterei gewarnt, nahm der König doch den ihm bereiteten Trank, und nach wenigen Tagen stand er wieder an der Spitze seiner jubelnden Krieger. Bei Iss ns, östlich von Tarsus, trat ihm im Herbst 333 der Perserkönig Darius Kodomannns mit einem zwanzigfach überlegenen Heere entgegen. Aber ohne Zögern schritt Alexander zum Angriff, und nach kurzem Kampfe waren die Feinde in die Flucht getrieben. Reiche Beute siel in die Hände der nachsetzenden Macedonier, darunter des Darins Wagen nebst Mantel, Schild und Bogen. Er selbst hatte sich aus schnellem Rosse gerettet, dagegen wurden seine Gemahlin, seine Mutter und Tochter zu Gefangenen gemacht. Der Sieger behandelte sie mit aller ihrem hohen Range gebührenden Ehrerbietung und Rücksicht und suchte sie in der freundlichsten Weise über ihr Unglück zu trösten. Ein Antrag des Perserkönigs aber, der ihm für die Freilassung der Frauen und für die Einstellung der Feindseligkeiten eine unermeßliche Geldsumme, sowie die Hand der Tochter und den Besitz von ganz Vorderasien bot, lehnte er entschieden ab, trotzdem ihm Parmenio riet, um solchen Preis von ferneren Kriegen abzustehen. Ohne das geschlagene und zersprengte Heer zu verfolgen, zog Alexander weiter nach Syrien. Da ihm das wichtige Tyrus nicht sreiwillig die Thore öffnete, ließ er über den Meeresarm,

10. Biographien und Monographien - S. 23

1891 - Merseburg a/S. : P. Steffenhagen
— 23 — kleidet hatte und nun als Gefangenen mit sich fort führte. Über Berge. Steppen, Wüsteneien setzte der macedonische Held den Flüchtigen nach, alle Strapazen und Entbehrungen mit seinen braven Truppen teilend. Als man sich endlich dem feindlichen Haufen näherte, ermordete Bessns den Darms und sprengte mit seinen Genossen daoon. Bald darauf wurde aber auch der Verräter eingeholt, gefangen genommen und unter Martern hingerichtet. Nach kaum sechsjährigen Kämpfen lagen die Völker des gewaltigen Perserreichs überwunden zu den Füßen des großen Königs. Nun aber galt es, die Unterworfenen mit der neuen Herrschaft zu befreunden, und Alexander nahm zu dem Zwecke persische Kleidung und Sitte an. Dies verdroß viele Macedo-nier, und der greise Parmenio ließ sich sogar zu offenen Umtrieben verleiten. Als der König davon Kunde erhielt, gab er sofort Befehl, den Unzufriedenen hinzurichten. Weniger zu entschuldigen war eine andere Handlung, zu der ihn fein Mißtrauen hinriß. Bei einem festlichen Mahle, als der Wein die Köpfe erhitzt hatte, erhoben sich die Schmeichler und priesen den König über alles Maß. Da sprang Klitns auf, derselbe, der einst Alexander das Leben gerettet, und erklärte laut, Philipp sei größer als der Sohn, dieser habe ja seine Thaten nicht allein vollführt, die Maeedonier hätten das meiste gethan. Alexander glühte vor Zorn, und da Klitns in seinen Schmähungen fortfuhr, ergriff er eine Lanze und durchbohrte den Feldherrn. Augenblicklich stellte sich aber auch die bitterste Reue bei ihm ein, und nur mit Mühe vermochten ihn die Freunde seinem Schmerze zu entreißen. Im Jahre 327 erschienen Gesandte zweier indischer Fürsten, welche den Helden, zu einer Heerfahrt wider ihren mächtigen Nachbar, den König Porns, einluden. Alexander folgte dem Rufe, überschritt den Indus und rückte an den Hydaspes, einen Nebenfluß desselben, vor. Am jenseitigen Ufer hatte Porus eine beträchtliche Streitmacht mit 300 Elefanten und eben so viel Kriegswagen aufgestellt. Alexander ging auf Kähnen über den Fluß und errang nach achtstündigem Kampfe einen glorreichen Sieg. Porns selbst wurde gefangen genommen und vor seinen Überwinder geführt. „Wie willst du behandelt sein?" fragte ihn dieser. „Königlich", war die Antwort. Alexander erwiderte, daß er ihn gar nicht anders behandeln werde, er möge daher sagen, was er besonders wünsche. „Jenes," versetzte Porus, „begreift alles andere in sich." Und Alexander gab ihm sein Reich zurück, vergrößerte es sogar und legte ihm nur die Pflicht der Heeresfolge auf. Dann traf er Anstalten, in das Herz von Indien vorzudringen und das ganze gesegnete Land seiner Botmäßigkeit zu unterwerfen. Am Hyphasis aber erklärten feilte Maeedonier, nicht
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